(57) Aluminiumlegierung für Bauteile, die eine hohe plastische Umformung erfahren, wobei
sie weniger als 0,8% Eisen, weniger als 4,7% Magnesium, Mangan zwischen 0,1 und 0,2%,
Zirkon weniger als 0,2%, Kupfer unter 0,1%, Silizium unter 0,95%, Titan unter 0,05%,
Chrom zwischen 0,06 und 0,15%, sowie als Rest Aluminium herkömmlicher Reinheit enthält.
[0001] Eine besonders günstige Legierung, die sich innerhalb der Gehaltsbereiche befindet,
ist so gestaltet, daß sie 4,39% Mg, 0,17% Mn, 0,17% Si, 0,15% Fe, 0,01% Cu, 0,01%
Ti, 0,13% Zr, sowie andere Elemente in einer Konzentration unter 0,01% und den Rest
Aluminium herkömmlicher Reinheit enthält.
[0002] Der Einsatzbereich dieser Legierung erstreckt sich über das gesamte Feld der extrem
verformten Blechteile, insbesondere Behälter mit komplizierter Formgebung und den
Kraftfahrzeug-Innenhautbereich, wo auf die Oberflächenqualität geringeres Augenmerk
gelegt wird, sondern die maximale, über das konventionell erzielbare Maß hinausgehende
Verformbarkeit entscheidend ist.
[0003] Eine andere, besonders vorteilhafte Legierung innerhalb der Gehaltsangaben hat sich
ebenfalls herausgestellt, die bei solchen Einsatzzwecken günstig ist, wo eine gute
Oberflächenqualität gewünscht wird. Diese Legierung ist besonders bei komplizierten
Formgebungen im Kraftfahrzeug-Außenhautbereich verwendbar.
[0004] Diese ist so gestaltet, daß sie 0,56% Mg, 0,15% Mn, 0,90% Si, 0,17% Fe, 0,01% Cu,
0,03% Zn, 0,03% Ti, 0,14% Zr, sowie andere Elemente in einer Konzentration unter 0,01%
und Aluminium handelsüblicher Reinheit als Rest enthält.
[0005] Diese Legierungszusammensetzungen ermöglichen die Erzeugung von Werkstoffen mit außerordentlich
feinem Gefüge. Diese erfolgt so, daß die geschmolzene Legierung in einer Form vergossen,
geglüht und verformt, darauffolgend unterhalb der Rekristallisationstemperatur um
wenigstens 60%, vorzugsweise über 75% verformt und anschließend wieder geglüht wird.
[0006] Damit kann ein feinkörniges Gefüge mit einer mittleren Korngröße unter 10 ym erzeugt
werden. Dabei wirken die Fe- und Si-Ausscheidungen als Zentren höchsten Versetzungsaufstaues,
sowie fein verteilte kleinste Ausscheidungen, aus Mn, Zr, Cr und Ti in Verbindungen
mit den restlichen Legierungselementen und Aluminium in Richtung Kornstabilisierung.
[0007] Das Vergießen kann dabei sowohl in Pfannen, wie auch in Gesenken oder Kokillen erfolgen.
So erzeugte Bänder und Bleche haben den Vorteil, daß sie sowohl auf herkömmliche Weise
verformt werden können und dabei beste Werte bringen, als auch bei höherer Temperatur,
die in der Erfindung angestrebte außerordentlich gute Verformbarkeit zeigen, die die
bisher zur Kaltverformung herangezogenen Bleche und Bänder dieser Legierungsklasse
auch bei der Umformung bei höherer Temperatur nicht zeigten.
[0008] Ein besonders gutes Verfahren zur Herstellung der Legierung ist so gestaltet, daß
die Legierung zu einem Walzbarren von 230 bis 380 mm Dicke vergossen, 8 Stunden bei
530 Grad Celsius homogenisiert wird, wobei die Heizrate kleiner als 30 Grad Celsius
pro Stunde ist, darauffolgend der Barren erneut auf eine Temperatur zwischen 510 und
530 Grad Celsius angewärmt und auf eine Dicke von 10 mm warm abgewalzt, danachfolgend
abgekühlt und auf eine Dicke von 2 mm kalt abgewalzt und anschließend bei einer Temperatur
bis zu maximal 530 Grad Celsius und einer Zeit von maximal 10 Stunden geglüht wird.
[0009] Durch diese Behandlungen sind im Warmzugversuch Dehnungen bis zu 612% erreicht worden.
Dabei wurde so vorgegangen, daß aus dem walzharten Blech Zugproben ausgeschnitten
wurden, die eine Meßlänge von 20 mm und eine Breite von etwa 10 mm haben.
1. Aluminiumlegierung für Bauteile, die eine hohe plastische Umformung erfahren, dadurch
gekennzeichnet, daß sie weniger als 0,8% Eisen, weniger als 4,7% Magnesium, Mangan
zwischen 0,1 und 0,2%, Zirkon weniger als 0,2%, Kupfer unter 0,1%, Silizium unter
0,95%, Titan unter 0,05%, Chrom zwischen 0,06 und 0,15%, sowie als Rest Aluminium
herkömmlicher Reinheit enthält.
2. Aluminiumlegierung für Bauteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 4,39%
Mg, 0,17% Mn, 0,17% Si, 0,15% Fe, 0,01% Cu, 0,01% Ti, 0,13% Zr, sowie andere Elemente
in einer Konzentration unter 0,01% und den Rest Aluminium herkömmlicher Reinheit enthält.
3. Aluminiumlegierung für Bauteile nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,56%
Mg, 0,15% Mn, 0,90% Si, 0,17% Fe, 0,01% Cu, 0,03% Zn, 0,03% Ti, 0,14% Zr, sowie andere
Elemente in einer Konzentration unter 0,01% und Aluminium herkömmlicher Reinheit als
Rest enthält.
4. Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes durch große plastische Umformung aus
einer Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die geschmolzene Legierung in einer Form vergossen, geglüht und verformt, darauffolgend
unterhalb der Rekristallisationstemperatur um wenigstens 60% (vorzugsweise über 75%)
verformt und anschliessend wieder geglüht wird.
5. Verfahren zur Herstellung eines Bleches mit hoher plastischer Umformbarkeit aus einer
Legierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
geschmolzene Legierung zu einem Walzbarren von 230 bis 380 mm Dicke vergossen, 8 Stunden
bei 530 Grad Celsius homogenisiert, wobei die Heizrate weniger als 30 Grad Celsius
pro Stunde beträgt, der Barren darauffolgend erneut auf eine Temperatur zwischen 510
und 530 Grad Celsius angewärmt und auf eine Dicke von 10 mm warm abgewalzt, danachfolgend
abgekühlt und auf eine Dicke von 2 mm kalt abgewalzt wird und anschließend bei einer
Temperatur bis zu maximal 530 Grad Celsius und einer Zeit von maximal 10 Stunden geglüht
wird.