[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von durch Verletzung aufgerauhten
Oberflächen von Arbeitsplatten, insbesondere kunststoffbeschichteten Platten zum Zuschneiden
von Fleisch oder dergleichen Lebensmittel, ausgebildet nach Art eines Hobels, mit
einem formstabilen, blockartigen, langgestreckten Klingenhalter, der eine flache,
gerade Unterseite hat, mit einer Klinge, die schräg zur Längsrichtung der Unterseite
gehaltert und mit Ihrer Schneide aus der Unterseite herausragt, und mit einem Handgriff
an der Oberseite des Klingenhalters, der eine Vorschubrichtung in Längsrichtung des
Klingenhalters und eine vorwärts gerichtete Kraftkomponente schräg zur Vorschubrichtung
auf die Unterseite definiert, gekennzeichnet durch die Ausbildung als Schaber.
[0002] Wenn in Metzgereien auf einer Kunststoffplatte rohes Fleisch zubereitet wird, dann
wird unvermeidlich auch in die Arbeitsplatte hineingeschnitten und es entstehen Schnittrillen,
in denen sich Schmutz sammelt, der nur schwer entfernt werden kann. Dieser Schmutz
bildet Grundlage für gesundheitsschädliche Keime.
[0003] Bei hölzernen Arbeitsplatten ist es bekannt, diese zur Reinigung solcher Verschmutzungen
abzuhobeln. Das ist aber bei Kunststoffplatten nicht möglich und im übrigen auch bei
Holzplatten nicht bei jeder Verschmutzung praktikabel.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß sie zur Reinhaltung der in Frage stehenden Arbeitsplatten praktikabel ist.
[0005] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Klinge im, bezogen auf die Vorschubrichtung
rückwärtigen Viertel der Unterseite angeordnet ist, daß die Klinge im spitzen Anstellwinkel,
bezogen auf die Vorschubrichtung nach vorn geneigt ist und daß der durch den Handgriff
definierte Ansatz der schräg nach unten gerichteten Kraftkomponente über der rückwärtigen
Hälfte, vorzugsweise über dem rückwärtigen Drittel, des Klingenhalters liegt.
[0006] Mit der Vorrichtung kann von Hand ein sehr geringer, leicht dosierbarer Abtrag erfolgen,
der gerade ausreicht, die, insbesondere bei Kunststoffoberflächen, nicht sehr weit
in die Tiefe gehenden Schnittspuren abzutragen. Das Ergebnis ist dann wieder eine
glatte Oberfläche, die sauber abgewaschen werden kann.
[0007] Der Schababtrag erfolgt unter Krafteinsatz. Deshalb liegt einer Weiterbildung der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, durch Gestaltung den Krafteinsatz optimal auf die
Schabfunktion zu richten, damit auch weniger kräftige Personen die Vorrichtung bedienen
können.
[0008] Diese Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Klingenhalter eine quaderförmige
Platte ist, daß der Handgriff ein ringförmiger Bügel ist, der spiegelsymmetrisch zur
Längsrichtung des Klingenhalters ausgeführt ist und die Kontur eines abgerundeten,
etwa rechtwinkligen Dreiecks hat, dessen Hypotenuse sich entlang des Klingenhalters,
und zwar etwa über dessen gesamte Länge erstreckt, dessen kurze Kathete in Vorschubrichtung
vorn liegt und dessen lange Kathete eine Handauflage definiert.
[0009] Besonders günstige Ergebnisse erzielt man mit einem Anstellwinkel der Klinge von
50 bis 80°, vorzugsweise 60°.
[0010] Die Klinge könnte dachförmig geschliffen sein. Dann ergeben sich aber Probleme bei
der Halterung, weil der kritische Anstellwinkel nicht nur durch die Halterung sondern
auch durch Orientierung der Schliffläche bedingt ist. Die damit verbundenen Probleme
vermeidet eine Weiterbildung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Schneide der
Klinge durch eine einzige schräg angesetzte Schliffläche gebildet ist und daß die
Klinge mit dieser Schliffläche, bezogen auf die Vorschubrichtung, nach rückwärts gerichtet
angeordnet ist. Dann wird der kritische Anstellwinkel durch die ungeschliffene Seitenfläche
der Klinge definiert.
[0011] Die Schneide kann geradlinig ausgeführt sein. Dann können aber durch die Ränder der
Schneide unerwünschte Spuren in der Arbeitsplatte entstehen. Diese sind dadurch vermeidbar,
daß die Schneide über ihre gesamte Länge ballig ausgeführt ist.
[0012] Eine solche Balligkeit gestattet es auch, im Arbeitsbereich eine Mulde in der Oberfläche
auszuschaben, die sich nach sehr vielen Schabungen ergeben könnte. Die Balligkeit
kann auf verschiedene Weise hervorgerufen werden, wie das Gegenstand der Ansprüche
6 und 7 ist.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform mit zwei gegeneinander auswechselbaren Klingen ist
Gegenstand des Anspruchs 8.
[0014] Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
[0015] In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- einen Schaber von der Seite gesehen,
- Figur 2
- die Ansicht gemäß dem Pfeil II aus Figur 1,
- Figur 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer balligen Klinge, die auch in dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 und 2 verwendet ist, und zwar oben abgebrochen unter A von von vorn,
also entsprechend dem Pfeil II aus Figur 1 gesehen, unter B in der Ansicht IVb und
unter C in der Ansicht IVc, und
- Figur 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer ballig geformten Klinge unter A bis C in den
entsprechenden Ansichten wie in Figur 3.
[0016] Mit 1 ist ein quaderförmiger, langgestreckter, blockartiger Klingenhalter aus formstabilem
Material, zum Beispiel Holz oder Kunststoff, bezeichnet. An der Oberseite 2 des Klingenhalters
ist ein Handgriff 3 befestigt, der spiegelsymmetrisch zur Zeichenebene der Figur 1
zum Klingenhalter ausgeführt ist. Der Handgriff ist ein ringförmiger Bügel, der die
Kontur eines abgerundeten, etwa rechteckigen, durch strichpunktierte Linien eingezeichneten
Dreiecks hat. Entlang der Hypotenuse 4 erstreckt sich der Bügel entlang des Klingenhalters,
und zwar über dessen gesamte Länge. Entlang der kurzen Kathete 18 erstreckt sich der
Bügel und entlang der langen Kathete 6 bildet er eine Handauflage 7.
[0017] Wenn der Benutzer die Vorrichtung mit der flachen Unterseite 11 auf eine horizontale
Tischplatte 19, wie in Figur 1 angedeutet, aufsetzt und von oben mit der Hand auf
die Handauflage 7 kräftig einwirkt, dann entsteht eine in Pfeilrichtung 8 gerichtete
Kraftwirkung, die schräg zur Oberfläche 9 der Tischplatte 19 gerichtet ist und eine
Komponente in Vorschubrichtung gemäß Pfeil 5 aufweist. Diese Kraftwirkung gemäß Pfeil
8 durchsetzt das hintere Viertel des Klingenhalters 1. In diesem hinteren Viertel
ist ein Klingenstück 10 in einer Ausnehmung 14 in der Unterseite 11 des Klingenhalters
auswechselbar befestigt.
[0018] Das Klingenstück 10 hat U-förmigen Querschnitt mit gespreizten U-Schenkeln. Jeder
dieser U-Schenkel bildet eine Klinge 12, 13. Durch schräge Ausgestaltung der Ausnehmung
14 ist in der gezeichneten Einbaustellung nur die rückwärts gelegene Klinge 13 in
Funktionsstellung, die vorwärts gelegene Klinge 12 ist funktionslos.
[0019] Wird das Klingenstück um 180° gegenüber einer vertikalen Achse gedreht montiert,
dann ist die Klinge 12 allein in Funktionsstellung. Das Klingenstück 10 ist zu diesem
Zweck spiegelsymmetrisch ausgestaltet.
[0020] Die in Funktionsstellung befindliche Klinge 13 erstreckt sich im rückwärtigen Viertel
der Unterseite 11 im Bereich der Kraftwirkung gemäß Pfeil 8. Die Klinge 13 ist im
spitzen Winkel 15 von 60°, bezogen auf die Vorschubrichtung gemäß Pfeil 5, nach vorn
geneigt.
[0021] Die Schneide 16 der Klinge 13 erstreckt sich, wie aus Figur 2 ersichtlich, fast über
die ganze Breite des Klingenhalters 1 und ragt um 0,2 bis 3,0 mm aus der Unterseite
heraus. Die Schneide 16 ist entstanden durch eine einseitige Schlifffläche 17 entlang
des vorderen Randes der Klinge. Diese Schlifffläche liegt auf der rückwärts, also
gegen die Vorschubrichtung, gerichteten Seite der in Funktionsstel lung befindlichen
Klinge 13, trägt also nicht zur Definition des Anstellwinkels 15 bei. Der Anstellwinkel
15 wird vielmehr durch die Vorderseite der Klinge 13 definiert. Die Schneide 16 ist,
wie aus Figur 2 ersichtlich, ballig, das heißt, sie ragt in der Mitte weiter nach
unten als an den Rändern, und zwar entlang einer Krümmung. Diese Balligkeit ist nach
Figur 1 und 2 hervorgerufen durch eine Klinge, die in der Mitte entsprechend länger
ist als in den Randbereichen, wie dies aus Figur 3 ersichtlich ist.
[0022] Die Balligkeit kann aber auch hervorgerufen werden durch eine Biegung der Klinge
im Schneidenbereich oder der gesamten Klinge 20, wie in Figur 4 dargestellt. Die Klinge
20 mit der Schneide 23 ist um eine Achse 21 gekrümmt, die sich in Anstellrichtung
22 der Klinge 20 erstreckt und zu dieser gegen die Vorschubrichtung gemäß Pfeil 5,
also nach hinten versetzt, ist.
[0023] Man kann die Balligkeiten nach Figur 3 und 4 auch miteinander kombinieren.
1. Vorrichtung zum Reinigen von durch Verletzung aufgerauhten Oberflächen von Arbeitsplatten,
insbesondere kunststoffbeschichtete Platten zum Zuschneiden von Fleisch oder dergleichen
Lebensmittel, ausgebildet nach Art eines Hobels,
mit einem formstabilen, blockartigen, langgestreckten Klingenhalter, der eine flache,
gerade Unterseite hat,
mit einer Klinge, die schräg zur Längsrichtung der Unterseite gehaltert und mit Ihrer
Schneide aus der Unterseite herausragt, und
mit einem Handgriff an der Oberseite des Klingenhalters, der eine Vorschubrichtung
in Längsrichtung des Klingenhalters und eine vorwärts gerichtete Kraftkomponente schräg
zur Vorschubrichtung auf die Unterseite definiert, gekennzeichnet durch die Ausbildung
als Schaber dadurch,
daß die Klinge ( 12 ) im, bezogen auf die Vorschubrichtung ( 5 ) rückwärtigen Viertel
der Unterseite ( 11 ) angeordnet ist,
daß die Klinge im spitzen Anstellwinkel ( 15 ), bezogen auf die Vorschubrichtung nach
vorn geneigt ist und
daß der durch den Handgriff ( 3 ) definierte Ansatz der schräg nach unten gerichteten
Kraftkomponente ( 8 ) über der rückwärtigen Hälfte, vorzugsweise über dem rückwärtigen
Drittel, des Klingenhalters ( 1 ) liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klingenhalter ( 1 ) eine
quaderförmige Platte ist,
daß der Handgriff ( 3 ) ein ringförmiger Bügel ist, der spiegelsymmetrisch zur Längsrichtung
( 5 ) des Klingenhalters ausgeführt ist und die Kontur eines abgerundeten, etwa rechtwinkligen
Dreiecks hat, dessen Hypotenuse ( 4 ) sich entlang des Klingenhalters, und zwar etwa
über dessen gesamte Länge erstreckt, dessen kurze Kathete ( 18 ) in Vorschub richtung
( 5 ) vorn liegt und dessen lange Kathete ( 6 ) eine Handauflage ( 7 ) definiert.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anstellwinkel ( 15 ) der Klinge ( 13 ) 50 bis 80° (Grad), vorzugsweise 60°,
beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneide ( 16 ) der Klinge ( 13 ) durch eine einzige schräg angesetzte Schliffläche
( 17 ) gebildet ist und
daß die Klinge mit dieser Schliffläche, bezogen auf die Vorschubrichtung ( 5 ) nach
rückwärts gerichtet angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneide ( 16 ) über ihre gesamte Länge ballig ausgeführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Balligkeit einer längeren Ausgestaltung der Klinge ( 13 ) in der Mitte und
einer kürzeren Ausgestaltung derselben an den Randbereichen entspricht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und/oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Balligkeit einer Biegung der Klinge ( 20 ) im Schneidenbereich ( 22 ) entspricht,
und zwar um eine Achse ( 21 ), die sich in Anstellrichtung der Klinge erstreckt und
zu dieser gegen die Vorschubrichtung ( 5 ) versetzt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Klingenstück ( 10 ) mit U-förmigem Querschnitt vorgesehen ist,
daß die beiden U-Schenkel je als Klinge ( 12, 13 ) ausgebildet sind und
daß eine Ausnehmung ( 14 ) für das Klingenstück an der Unterseite ( 11 ) des Klingenhalters
( 1 ) vorgesehen ist, an der das Klingenstück in zwei Stellungen halterbar ist, von
denen in der einen Stellung die eine Klinge ( 12 ) und in der anderen Stellung die
andere Klinge ( 13 ) funktionsfähig und die jeweils andere Klinge funktionslos ist.