(19)
(11) EP 0 431 278 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.06.1991  Patentblatt  1991/24

(21) Anmeldenummer: 90119123.9

(22) Anmeldetag:  05.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B25B 13/06, B25B 13/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.12.1989 DE 3940646

(71) Anmelder: Hazet-Werk Hermann Zerver GmbH & Co. KG
D-42804 Remscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Zerver, Hermann J.
    W-5630 Remscheid (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ratschenschlüssel


    (57) Die Erfindung betrifft einen Ratschenschlüssel mit einem im Kopfende des Werkzeugschaftes (1) drehbar gelagerten Knarrad (3), das in jeweils einer der beiden Drehrichtungen durch ein federbelastetes Sperrstück (4) arretierbar und mit einer zentralen Öffnung für den Durchtritt eines Werkstückes versehen ist, auf dessen Schlüsselflächen ein mit dem Knarrad (3) über Kupplungsflächen verbundener Steckschlüsseleinsatz (9) aufsteckbar ist. Um bei geringem Raumbedarf und möglichst großer Durchgangsöffnung große Kupplungsflächen zu erzielen, ist die zentrale Öffnung des Knarrades (3) als Mehrkantausnehmung (7) zur unmittelbaren Aufnahme eines entsprechenden Außenmehrkants (8) ausgebildet, der an den jeweils eine Durchgangsöffnung (10) aufweisenden Steckschlüsseleinsätzen (9) angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Ratschenschlüssel mit einem im Kopfende des Werkzeugschaftes drehbar gelagerten Knarrad, das in jeweils einer der beiden Drehrichtungen durch ein federbelastetes Sperrstück arretierbar und mit einer zentralen Öffnung für den Durchtritt eines Werkstückes versehen ist, auf dessen Schlüsselflächen ein mit dem Knarrad über Kupplungsflächen verbundener Steckschlüsseleinsatz aufsteckbar ist.

    [0002] Derartige Ratschenschlüssel sind bekannt. Durch die zentrale Öffnung im Knarrad und in dem mit dem Knarrad verbundenen eigentlichen Werkzeug wird die Möglichkeit geschaffen, den Steckschlüsseleinsatz mit seinen Angriffsflächen beispielsweise auf die Schlüsselflächen einer Mutter aufzusetzen, die sich auf dem unteren Teil einer Gewindestange befindet, so daß diese Gewindestange durch das Kopfende des Ratschenschlüssels hindurchragt. Der bekannte Ratschenschlüssel kann somit auch zum Lösen oder Anziehen von Schraubverbindungen verwendet werden, für die es bisher erforderlich war, Ring- oder Maulschlüssel einzusetzen.

    [0003] Bei der bekannten Konstruktion ist das Knarrad mit einer aus der Unterseite des Ratschenschlüsselkopfendes herausragenden Verlängerung versehen, die auf der Außenseite mit Kupplungsflächen, beispielsweise in Form eines Sechskantes ausgebildet ist. Auf diese Kupplungsflächen wird der jeweilige Steckschlüsseleinsatz aufgesetzt, der zu diesem Zweck mit einem Kupplungs-Innensechskant ausgeführt ist. Hierdurch ergibt sich eine relativ große axiale Erstreckung von Knarrad und Steckschlüsseleinsatz und eine Verringerung des Durchmessers der im Knarrad und Steckschlüsseleinsatz ausgebildeten zentralen Öffnung.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten Ratschenschlüssel der eingangs beschriebenen Art zwecks Verringerung des Raumbedarfes und Vergrößerung der freien Durchgangsöffnung zu verbessern.

    [0005] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale Öffnung des Knarrades als Mehrkantausnehmung zur unmittelbaren Aufnahme eines entsprechenden Außenmehrkants ausgebildet ist, der an den jeweils eine Durchgangsöffnung aufweisenden Steckschlüsseleinsätzen angeordnet ist.

    [0006] Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung kann auf diese Weise der jeweilige Steckschlüsseleinsatz mit seinem Außenmehrkant unmittelbar in die Mehrkantausnehmung des Knarrades eingesetzt werden. Es entfällt eine axiale Verlängerung des Knarrades, und es ergeben sich größere Kupplungsflächen zwischen Knarrad und Steckschlüsseleinsatz. Durch den Wegfall einer derartigen Verlängerung ergibt sich weiterhin die Möglichkeit, die zentrale Durchtrittsöffnung bei ansonsten gleichen Abmessungen zu vergrößern.

    [0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Mehrkantausnehmung im Knarrad und der Außenmehrkant der Steckschlüsseleinsätze als Doppelsechskant ausgebildet. Erfindungsgemäß ist es jedoch auch möglich, die Mehrkantausnehmung und den Außenmehrkant als axiale Verzahnung auszuführen.

    [0008] Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ratschenschlüssels ist gekennzeichnet durch einen in eine Rille innerhalb der Mehrkantverbindung eingreifenden Sprengring zur axialen kraftschlüssigen Festlegung des jeweiligen Steckschlüsseleinsatzes am Knarrad. Alternativ wird mit der Erfindung vorgeschlagen, eine derartige kraftschlüssige Festlegung des jeweiligen Steckschlüsseleinsatzes am Knarrad durch einen mit einem zylindrischen Abschnitt zusammenwirkenden O-Ring zu bewirken, der ebenfalls innerhalb der Mehrkantverbindung angeordnet ist.

    [0009] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ratschenschlüssels dargestellt, und zwar zeigen:
    Fig. 1
    eine Draufsicht auf einen derartigen Ratschenschlüssel, wobei im Kopfbereich der besseren Darstellung wegen die obere Deckplatte weggelassen wurde,
    Fig. 2
    einen Schnitt gemäß der Schnittlinie II - II in Fig.1 durch das mit einem Steckschlüsseleinsatz versehene Knarrad und
    Fig. 3
    eine Seitenansicht des in Fig.2 dargestellten Steckschlüsseleinsatzes.


    [0010] Der in seinem Grundaufbau bekannte Ratschenschlüssel hat einen Werkzeugschaft 1, der am hinteren Ende mit Griffschalen 2 versehen ist. Er besteht aus einem gehäuseartigen Mittelteil 1a und zwei Deckplatten 1b, welche die im Mittelteil 1a angeordneten Bauelemente abdecken und zugleich zur Lagerung dieser Bauelemente herangezogen werden, sofern diese dreh- bzw. verdrehbar gelagert sind.

    [0011] Im Kopfende des Mittelteils 1a ist ein Knarrad 3 angeordnet, das auf seinem Außenumfang mit einer Verzahnung versehen ist, in die Zähne eines Sperrstückes 4 eingreifen, das durch eine Blattfeder 5 belastet ist. Auf diese Weise ist es möglich, das Knarrad 3 in einer der beiden Drehrichtungen zu arretieren, wogegen es in der jeweils anderen Drehrichtung jeweils unter Zurückdrücken des Sperrstückes 4 drehbar ist. Die Umschaltung der jeweils freien Drehrichtung geschieht mittels eines Schiebers 6, der über die Blattfeder 5 die Lage des Sperrstückes 4 steuert.

    [0012] Wie Fig.2 erkennen läßt, ist das Knarrad 3 mit rohrförmigen Verlängerungen versehen, durch die das Knarrad 3 drehbar in entsprechenden Lagerausnehmungen der Deckplatten 1b gelagert ist. Weiterhin ist das Knarrad 3 mit einer zentralen Öffnung versehen, die als Mehrkantausnehmung 7 ausgeführt ist. Diese Mehrkantausnehmung 7 ist beim Ausführungsbeispiel nach Fig.1 als Doppelsechskant ausgebildet.

    [0013] Unmittelbar in diese Mehrkantausnehmung 7 ist der Außenmehrkant 8 des jeweils zu verwendenden Steckschlüsseleinsatzes 9 einsteckbar. Beim Ausführungsbeispiel ist auch dieser Außenmehrkant 8 als Doppelsechskant ausgeführt. Wie die Figuren 2 und 3 erkennen lassen, ergibt sich hierdurch eine große Kupplungsfläche zwischen Knarrad 3 und Steckschlüsseleinsatz 9. Außerdem ist es möglich, den Steckschlüsseleinsatz 9 mit einer relativ großen Durchgangsöffnung 10 zu versehen. Am anderen Ende jedes Steckschlüsseleinsatzes 9 sind in bekannter Weise Schlüsselflächen 11 ausgebildet, mit denen der Steckschlüsseleinsatz 9 auf die Schlüsselflächen der jeweiligen Mutter bzw. Schraube aufgesetzt wird.

    [0014] Insgesamt ergibt sich eine besonders einfache und raumsparende Konstruktion mit ausreichend großen Lager- und Kupplungsflächen. Um die in das Knarrad 3 eingesetzten Steckschlüsseleinsätze 9 kraftschlüssig festzuhalten, kann im Bereich der Mehrkantverbindung entweder ein in eine Rille eingreifender Sprengring oder ein mit einem zylindrischen Abschnitt zusammenwirkender O-Ring angeordnet werden.

    Bezugszeichenliste:



    [0015] 
    1
    Werkzeugschaft
    1a
    Mittelteil
    1b
    Deckplatte
    2
    Griffschale
    3
    Knarrad
    4
    Sperrstück
    5
    Blattfeder
    6
    Schieber
    7
    Mehrkantausnehmung
    8
    Außenmehrkant
    9
    Steckschlüsseleinsatz
    10
    Durchgangsöffnung
    11
    Schlüsselfläche



    Ansprüche

    1. Ratschenschlüssel mit einem im Kopfende des Werkzeugschaftes drehbar gelagerten Knarrad, das in jeweils einer der beiden Drehrichtungen durch ein federbelastetes Sperrstück arretierbar und mit einer zentralen Öffnung für den Durchtritt eines Werkstückes versehen ist, auf dessen Schlüsselflächen ein mit dem Knarrad über Kupplungsflächen verbundener Steckschlüsseleinsatz aufsteckbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die zentrale Öffnung des Knarrades (3) als Mehrkantausnehmung (7) zur unmittelbaren Aufnahme eines entsprechenden Außenmehrkants (8) ausgebildet ist, der an den jeweils eine Durchgangsöffnung (10) aufweisenden Steckschlüsseleinsätzen (9) angeordnet ist.
     
    2. Ratschenschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrkantausnehmung (7) im Knarrad (3) und der Außenmehrkant (8) der Steckschlüsseleinsätze (9) als Doppelsechskant ausgebildet sind.
     
    3. Ratschenschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrkantausnehmung (7) im Knarrad (3) und der Außenmehrkant (8) der Steckschlüsseleinsätze (9) als axiale Verzahnung ausgebildet sind.
     
    4. Ratschenschlüssel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen in eine Rille innerhalb der Mehrkantverbindung eingreifenden Sprengring zur axialen kraftschlüssigen Festlegung des jeweiligen Steckschlüsseleinsatzes (9) am Knarrad (3).
     
    5. Ratschenschlüssel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen mit einem zylindrischen Ab schnitt zusammenwirkenden O-Ring innerhalb der Mehrkantverbindung zur axialen kraftschlüssigen Festlegung des jeweiligen Steckschlüsseleinsatzes (9) am Knarrad (3).
     




    Zeichnung