(19)
(11) EP 0 431 285 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.06.1991  Patentblatt  1991/24

(21) Anmeldenummer: 90119823.4

(22) Anmeldetag:  16.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 3/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB

(30) Priorität: 02.12.1989 DE 8914214 U

(71) Anmelder: FRITZ ROBERING KG
D-32602 Vlotho (DE)

(72) Erfinder:
  • Hasse, Günter
    W-4973 Vlotho (DE)
  • Robering, Gertrud
    W-4973 Vlotho (DE)

(74) Vertreter: TER MEER - MÜLLER - STEINMEISTER & PARTNER 
Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sprossenfenster


    (57) Ein Sprossenfenster umfaßt einen Flügelrahmen, eine die gesamte Rahmenfläche des Flügelrahmens einnehmende Glasscheibe (20,22) und ein auf wenigstens eine Seite der Glasscheibe aufgesetztes Sprossen-Raster. Die Leisten (10) des Sprossen-Rasters sind gebildet durch extrudierte Kunststoff-Hohlprofile mit koextrudierten weichen Dichtlippen (14,16) an beiden der Glasscheibe zugewandten Rändern.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Sprossenfenster mit einem Flügelrahmen. einer die gesamte Innenfläche des Flügelrahmens einnehmenden Glasscheibe und einem auf wenigstens eine Seite der Glasscheibe aufgebrachten Sprossen-Raster.

    [0002] Sprossenfenster wurden zunächst als Holzkonstruktion mit Flügelrahmen und eingesetztem Sprossenraster hergestellt, in dessen Rasterfelder einzelne Glasscheiben eingesetzt wurden. Die Herstellung derartiger Fenster ist verhältnismäßig aufwendig, da nicht nur der Flügelrahmen mit einem Sprossenraster versehen werden muß, sondern gesonderte Scheiben in alle einzelnen Rasterfelder eingesetzt und mit Kitt befestigt werden müssen. Bei der heute üblichen Isolierverglasung müssen die Scheiben für die einzelnen Rasterfelder, die in der Regel außerhalb der üblichen Standard-Formate liegen, gesondert angefertigt werden.

    [0003] Eine relativ einfache Ersatzlösung besteht bei Isolierverglasung daher darin, daß zwischen die beiden Scheiben der Isolierverglasung ein Sprossenraster aus Kunststoff eingelegt wird. Derartige Fenster sind jedoch ohne weiteres als Imitation eines Sprossenfensters erkennbar.

    [0004] Eine bessere Nachahmung des optischen Eindrucks eines Sprossenfensters läßt sich durch Aufsetzen von Sprossenleisten auf eine oder beide Oberflächen einer durchgehenden Glasscheibe erreichen. Aufsetzbare Sprossenleisten dieser Art können aus Holz angefertigt werden, sind auf dem Markt jedoch auch in der Form von Kunststoff-Hohlprofilen verfügbar. Da die aufgesetzten Sprossenraster zur Erzielung des gewünschten optischen Eindrucks eng gegen die Glasscheibe anliegen müssen, wird üblicherweise Silikon in den Zwischenraum zwischen der Glasscheibe und dem Sprossenraster sowie in die zwischen beiden gebildeten Ecken gespritzt. Diese Arbeit ist sehr mühsam und zeitraubend und von einem Laien im Do-it-yourself-Verfahren in der Regel nicht mit befriedigendem Erfolg durchzuführen.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Sprossenfenster der gattungsgemäßen Art zu schaffen, dessen Sprossenraster mit geringem Aufwand und gegebenenfalls auch durch einen Laien montierbar ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Leisten des Sprossenrasters gebildet werden durch ein extrudiertes Kunststoff-Hohlprofil mit koextrudierten weichen Dichtlippen an beiden der Glasscheibe zugewandten Rändern.

    [0007] Die Dichtlippen erwecken den Eindruck einer sauberen und gleichmäßigen Ausspritzung mit Silikon, so daß das Sprossenraster nur auf die Glasscheibe aufgesetzt werden muß und weitere Arbeiten nicht anfallen. Die Dichtlippen sind auch in der Lage, geringfügige Ungenauigkeiten in den Abmessungen zu überbrücken. Die Dichtlippen können auch in einer anderen Farbe extrudiert werden.

    [0008] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
    Fig. 1
    ist eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sprossen-Leiste;
    Fig. 2
    ist eine entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Sprossen-Leiste;
    Fig. 3
    zeigt einen Ausschnitt aus einer Isolierglasscheibe mit beidseitig aufgesetzten Sprossen-Leisten gemäß Fig. 1.


    [0009] Eine in Fig. 1 gezeigte Sprossen-Leiste 10 stellt ein extrudiertes, im wesentlichen kastenförmiges Hohlprofil aus Kunststoff dar, auf dessen einer breiten Außenfläche ein doppelseitiges Klebeband 12 angebracht ist. An die beiderseits des Klebebands 12 liegenden Ränder der Leiste 10 sind weiche Dichtlippen 14,16 durch Koextrusion angesetzt.

    [0010] Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von derjenigen gemäß Fig. 1 nur dadurch, daß die mit 18 bezeichnete Leiste einen schmaleren, höheren Querschnitt aufweist. Daneben können weitere Querschnittsformate entsprechend den jeweiligen Fenstergrößen und der gewünschten Sprossenstärke hergestellt werden.

    [0011] Fig. 3 veranschaulicht die Ausrüstung eines Fensters mit Isolierverglasung mit einem erfindungsgemäßen Sprossenraster.

    [0012] Mit 20 und 22 sind die beiden Glasscheiben einer Isolierverglasung bezeichnet. Die Isolierverglasung und der Flügelrahmen sind im übrigen nicht gezeigt.

    [0013] Auf die äußeren Oberflächen der Glasscheiben 20,22 sind in gegenüberliegenden Positionen Leisten 10 gemäß Fig. 1 mit Hilfe des doppelseitigen Klebebandes 12 aufgeklebt. Die weichen Dichtlippen 14,16 legen sich dabei eng gegen die äußere Oberfläche der Glasscheiben 20,22 an. Weitere Nacharbeit, insbesondere das zeitraubende und schwierige Einspritzen von Silikon in die Ecken zwischen den Glasscheiben und den Leisten, sind nicht erforderlich.

    [0014] Die erfindungsgemäßen Sprossen-Leisten ermöglichen insbesondere auch eine Umrüstung bereits vorhandener Fenster auf Sprossenverglasung.


    Ansprüche

    1. Sprossenfenster mit einem Flügelrahmen, einer die gesamte Rahmenfläche des Flügelrahmens einnehmenden Glasscheibe und einem auf wenigstens eine Seite der Glasscheibe aufgesetzten Sprossen-Raster, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (10,18) des Sprossen-Rasters gebildet sind durch extrudierte Kunststoff-Hohlprofile mit koextrudierten weichen Dichtlippen (14,16) an beiden der Glasscheibe zugewandten Rändern.
     
    2. Sprossenfenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der zwischen den weichen Dichtlippen (14,16) der Sprossen-Leiste (10) liegenden Außenfläche der Leiste ein doppelseitiges Klebeband (12) befestigt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht