[0001] Die Erfindung betrifft eine Ballenpresse zum Herstellen von verschnürten Ballen mit
einem Preßkasten, einem Preßstempel und mindestens einer in der Stirnfläche des Preßstempels
befindlichen offenen Schnürnut mit Austrittsschlitz für einen Schnürdraht.
[0002] Zum Herstellen verschnürter Ballen wird das Preßgut bei zurückgefahrenem Preßstempel
in den Preßkasten eingefüllt. Durch mehrere Hübe des Preßstempels, während welcher
auf den vorgefahrenen Preßstempel nachgefüllt wird, entsteht ein Ballen, der nach
dem letzten Hub bei vorgefahrenem Preßstempel umschnürt wird. Die Endstellung des
Preßstempels während des Verschnürens ist erforderlich, um die Schnürnuten in Schnürposition
zu halten und den Ballen wärenddessen an einer Expansion zu hindern. Hinter der Stirnfläche
des Preßstempels vertikal, horizontal oder auch kreuzweise verlaufende Schnürnuten
dienen dem Umschnüren, nach dessen Beendigung der Preßstempel zurückgefahren wird,
wobei der durch die Schnürnuten im Preßstempel geführte Draht am Ballen verbleibt
und über von den Schnürnuten ausgehende, in die Stirnfläche des Preßstempels mündende
Austrittsschlitze vom Preßstempel freigegeben wird.
[0003] Verschiedene Materialien, insbesondere Altpapier` Müll oder Lumpen neigen dazu, unter
dem Preßdruck in die Austrittsschlitze einzudringen und sich dort so festzusetzen,
daß die Schnürdrähte, die bei vorgefahrenem Preßstempel durch die Schnürnuten gefädelt
werden, beim Rückfahren des Preßstempels am Verlassen der Schnürnuten gehindert werden.
Die Folge ist eine Zerstörung der Drähte und eine Beschädigung des Ballens. Dies führt
zu einem erheblichen Produktionsausfall der Ballenpresse.
[0004] Nach der deutschen Patentschrift 27 28 203 hat man versucht, diesem Nachteil dadurch
zu begegnen, daß ein durch Ausnehmungen in der Stirnwand des Preßstempels ausfahrbarer
Schnürkamm temporär Schnürnuten erzeugt. Hierbei entfallen die Schnürnuten mit ihrem
Austrittsschlitz. Dabei sind parallel zueinander angeordnete, den Schnürkamm bildende
Platten im eingefahrenen Zustand ein Teil der Preßfläche, so daß der Preßstempel während
des Pressens eine völlig geschlossene Preßfläche besitzt. In der Praxis ist diese
Bauweise geeignet, sämtliche Materialien zu verpressen; sie besitzt jedoch den Nachteil
einer recht aufwendigen Konstruktion. Gegenüber einer Ballenpresse mit konventionellen
Schnürnuten sind der Schnürkamm im Preßstempel, eine Schnürkamm-Verriegelung sowie
speziell an den Schnürkamm angepaßte Preßstempelseitenwände erforderlich. Der Zeitbedarf
für das Verschnüren mit einem Schnürkamm ist gegenüber mit konventionellen Schnürnuten
arbeitenden Pressen größer. Das liegt daran, daß bei einer mit Schnürkamm arbeitenden
Ballenpresse zusätzliche Arbeitsschritte zum Verschnüren des Ballens erforderlich
sind, nämlich das Verriegeln des Schnürkamms durch einen Riegelbolzen im Preßkasten
nach dem Preßhub, das Zurückziehen des Preßstempels, um den Schnürkamm für den Durchtritt
der Schnürnadeln freizugeben, sowie das Entriegeln und Wiedereinfahren des Schnürkammes
nach erfolgter Verschnürung.
[0005] Aus der EP-OS 0 058 449 ist ebenfalls eine Ballenpresse mit temporären Schnürnuten
bekannt. Dort wird allerdings im Gegensatz zur Schnürkammlösung der Preßstempel nicht
zurückgezogen, während die Kammplatten an dem zu pressenden Ballen verbleiben, sondern
der Preßstempel bleibt während des gesamten Preßvorgangs in ständiger Berührung mit
dem Ballen, während die Kammplatten zurückgefahren werden und in der Stirnfläche des
Preßstempels die Schnürnuten freigeben. Die die Schnürnuten temporär ausfüllenden
Kammplatten bewegt ein im Preßstempel angeordnetes Kniehebelgetriebe.
[0006] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 25 52 722 sind Schnürnuten mit in einem spitzen
Winkel in die Preßfläche des Preßstempels mündenden Austrittsschlitzen bekannt. Die
Austrittsschlitze bewirken, daß das Preßgut nicht geraden Wegs in Preßrichtung in
die Schnürnuten eindringt. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß Pressen
sich mit solchen Schnürnuten in erster Linie nur zum Verpressen von Alttextilien eignen,
während beim Verpressen von Müll unvorhersehbarer Zusammensetzung ein reibungsloses
Verschnüren nicht möglich ist.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ballenpresse der eingangs erwähnten
Art ohne großen konstruktiven Aufwand so auszubilden, daß das Verschnüren und das
Zurückziehen des Preßstempels nach dem Verschnüren bei der Verarbeitung preßschwieriger
Materialien störungsfrei in möglichst kurzer Zeit gewährleistet ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Ballenpresse der
eingangs erwähnten Art der Austrittsschlitz zumindest teilweise verschließbar ist.
Der Querschnitt der Schnürnut bleibt im Unterschied zu den bekann ten Lösungen mit
temporären Schnürnuten über deren gesamte Länge auch bei verschlossenen Austrittsschlitzen
frei. Der freie Schnürnutquerschnitt steht somit auch bei geschlossener Preßfläche,
beispielsweise während des Preßvorganges, zur Verfügung. Als Verschluß ist jedes den
Austrittsschlitz der Schnürnut zumindest teilweise gegen die Stirnfläche des Preßstempels
abschließende, bewegliche Teil (Verschlußkörper) geeignet. Ein teilweiser Verschluß
ist bereits ausreichend, da das Material die Tendenz hat, insbesondere im Bereich
der Schermesser beim Vorfahren des Preßstempels in die für den Schnürdraht vorgesehenen
Austrittsschlitze an der Stirnfläche des Preßstempels einzudringen, da in dem dem
Schermesser nahen Bereich der Austrittsschlitze auf das Preßgut zusätzlich die Scherkräfte
wirken. Nach unten hin nimmt die Verstopfungsgefahr ab, so daß dort - bei weniger
kritischem Material - auf ein Verschließen der Austrittsschlitze verzichtet werden
kann. Die Verschlüsse erlauben ein Verschließen der Austrittsschlitze für den Schnürdraht.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß der Preßstempel während des Pressens eine
geschlossene Preßfläche besitzt, die ein Eindringen von Preßgut völlig ausschließt.
[0009] Der Austrittsschlitz einer sich durch ein drehbar im Preßstempel gelagertes Rohr
erstreckenden Schnürnut läßt sich in einfacher Weise durch Verdrehen des Rohres in
der Bohrung verschließen. Ausschließlich in der vorderen Verschnürposition fluchtet
der Austrittsschlitz der Schnürnut mit einem entsprechenden Schlitz im Preßstempel,
so daß der Schnürdraht aus der Schnürnut über den Austrittsschlitz durch den Schlitz
im Preßstempel an den zu verschnürenden Ballen herangezogen werden kann.
[0010] Das die Schnürnut aufweisende Rohr besitzt vorteilhafterweise einen sowohl parallel
zur Schnürebene als auch zur Stirnfläche des Preßstempels parallelen Austrittsschlitz.
Ein solches Rohr besteht in seiner einfachsten Ausführung aus einem konzentrisch und
verdrehbar in der Bohrung angeordneten, längsgeschlitzten Rohr mit kreisförmigem Innenquerschnitt.
[0011] Das freie Ausgleiten des Schnürdrahtes aus der Schnürnut und somit auch aus dem Innenraum
des drehbar im Preßstempel gelagerten Rohres wird durch eine Ausgestaltung des Schnürnutquerschnitts
erleichtert, bei der der Querschnitt einem einseitig offenen Rechteck, mit von seiner
offenen Seite ausgehenden, zum Austrittsschlitz verlaufenden Begrenzungslinien entspricht.
[0012] Besonders einfach lassen sich die die Schnürnuten aufweisenden Rohre mit Hilfe eines
Hebelgestänges und eines Grundantriebs drehen. Grundantriebe sind beispielsweise Drehbewegungen
erzeugende Elektromotoren oder Schubbewegungen erzeugende Zylinder. Das Hebelgestänge
kann aus einem federbelasteten Querhebel bestehen, der über je einen Lenker mit jedem
Rohr verbunden ist. Die vorzugsweise durch druckmittelbetriebene Zylinder in den Querhebel-eingeleitete
Linearbewegung, quer zur Preßrichtung, wird über die Lenker auf einfache Art und Weise
in eine Drehbewegung der Rohre umgesetzt. Der Querhebel kann federbelastet sein, um
im drucklosen Zustand der Zylinder die Rohre automatisch in Verschlußposition zurückzufahren.
[0013] Der Querhebel ist in dem freien Raum hinter der die Schnürnuten aufweisenden Stirnfläche
des Preßstempels angeordnet.
[0014] Die den Querhebel betätigenden Zylinder können entweder an den Seitenwänden des Preßkastens
mit dem Querhebel fluchtend oder in dem freien Raum hinter der Stirnfläche des Preßstempels
angeordnet sein. Sind die Zylinder an den Preßkastenseitenwänden angeordnet, so ist
es notwendig, daß diese mit dem Querhebel fluchtende Öffnungen besitzen, so daß sich
die Kolbenstangen der Zylinder in Preßstempelendstellung durch die Öffnungen bewegen
können. Durch abwechselndes Betätigen des an der linken oder rechten Preßkastenseitenwand
liegenden Zylinders öffnet und schließt der Querhebel die Austrittsschlitze der Schnürnuten.
[0015] Wenn der Preßstempel eine obere geschlossene Platte mit mindestens Schnürnut-Querschnitt
aufweisenden, in Verschnürstellung mit der Schnürnut fluchtenden Öffnungen besitzt,
kann nicht nur eine Verunreinigung der Schnürnut durch durch die Austrittsschlitze
hindurchtretendes Material, sondern auch durch herabfallendes Material von oben in
die Schnürnadelöffnungen verhindert werden. Durch diese Bauweise können die Schnürnuten
in jeder Phase des Preßbetriebes verschlossen gehalten werden, so daß beim Unterfahren
des zum Einfüllen des Preßgutes notwendigen Füllschachtes kein Material von oben in
die Schnürnuten fallen kann. Hierzu braucht lediglich der Querschnitt der Schnürnut
in nur einem Halbkreis der Querschnittsfläche des die Schnürnut aufweisenden Rohres
enthalten zu sein. Durch die vorstehend genannte Bedingung ist der Durchmesser des
die Schnürnut aufweisenden Rohres fast doppelt so groß wie der eines Rohres, in dem
der Querschnitt der Schnürnut nahezu dem Rohrquerschnitt entspricht, so daß sich diese
Bauweise in erster Linie für größere Pressen eignet. Für diesen Vorteil ist die Querschnittsform
der Schnürnut ohne Bedeutung. Es empfiehlt sich jedoch auch hier, den Querschnitt
als einsei tig offenes Rechteck mit von seiner offenen Seite ausgehenden, zum Austrittsschlitz
verlaufenden Begrenzungslinien zu gestalten, um die damit verbundenen Vorteile zusätzlich
zu erzielen.
[0016] Anhand einiger in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung
nachfolgend weiter erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine horizontale Kanalballenpresse im Längs-schnitt;
- Fig. 2
- die geschnittene Aufsicht eines Preßstempels mit erfindungsgemäß verschließbaren Schnürnuten;
- Fig. 3
- die Aufsicht auf einen Teil eines Preßstempels mit einer Schnürnutquerschnitt aufweisenden
Öffnung in dessen oberer Platte; und
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3.
[0017] In einem Preßkasten 1 von rechteckigem Querschnitt ist ein durch einen Zylinderantrieb
3 bewegter Preßstempel 2 verschiebbar gelagert. Bei der Darstellung gemäß Fig. 1 befindet
sich der Preßstempel 2 in seiner vorderen Endstellung P. Bei zurückgefahrenem Preßstempel
kann das Preßgut durch einen oben in den Preßkasten einmündenden Füllschacht 4 eingebracht
werden. Zum Herstellen jedes Ballens sind mehrere Arbeitshübe des Preßstempels 2 erforderlich.
[0018] Im Preßkasten 1 befinden sich gemäß Fig. 1 drei bereits gepreßte Ballen 5, von denen
der mittlere und der rechte schon mit Draht umschnürt sind, während der linke gerade
umschnürt werden soll. Zum Umschnüren werden für jeden Ballen mehrere Schlingen aus
Schnürdraht 6 benötigt, der von einer der Zahl der Schlingen entsprechenden Anzahl
Vorratsrollen 7 abgezogen wird. Gemäß Fig. 1 hat eine Schnürnadel 8 hinter dem zu
verschnürenden linken Ballen 5 gerade eine Drahtschleife 6a, 6b von der unteren Seite
des Preßkastens 1 aus quer durch den Preßkasten hochgezogen.
[0019] In der Stirnfläche 9 des Preßstempels 2 befinden sich vier zylindrische Bohrungen
11. In den Bohrungen 11 sind Austrittsschlitze 12 aufweisende Rohre 13 gelagert. Durch
einfaches Drehen der Rohre 13 kann der Austrittsschlitz 12 mit einem in der Stirnfläche
9 liegenden Schlitz 14 der Bohrung 11 zur Deckung gebracht werden, so daß der Schnürdraht
6 ungehindert austreten kann. Die die Schnürnuten aufweisenden Rohre 13 werden durch
einen Antrieb 15 angetrieben, der teilweise innerhalb und teilweise außerhalb des
Preßstempels 2 liegt. Der Antrieb 15 besteht im wesentlichen aus einem Querhebel 16,
zwei Hydraulikzylindern 17 und die Rohre 13 mit dem Querhebel 16 verbindenden Lenkern
18. Die Lenker 18 sind rechtwinklig von der Oberfläche der Rohre 13 ausgehend, starr
an dieser befestigt. Der Querhebel 16 ist in Preßstempelseitenwänden 19 in Gleitlagern
21 quer zur Preßrichtung Z verschiebbar.
[0020] Die Hydraulikzylinder 17 sind sowohl rechts als auch links an einer Preßkastenseitenwand
23 des Preßkastens 1 auf Höhe der Preßstempelendstellung P so angeflanscht, daß Kolbenstangen
22 der Hydraulikzylinder 17 mit dem Querhebel 16 fluchten.
[0021] Der jeweils mit Druck beaufschlagte Hydraulikzylinder 17 ragt mit seiner Kolbenstange
22 durch in den Preßkasten seitenwänden 23 angeordnete Öffnungen 24 und drückt gegen
den Querhebel 16.
[0022] Durch abwechselndes Beaufschlagen der Hydraulikzylinder 17 öffnet und schließt der
Querhebel 16 über die Lenker 18 die Austrittsschlitze 12 der Schnürnuten 26, 27, 28,
indem die Lenker 18 die Rohre 13 drehen.
[0023] Der Querhebel 16 ist in seiner Bewegungsrichtung einseitig durch eine Rückholfeder
25 belastet, die das Verschließen der Austrittsschlitze 12 der Schnürnuten unterstützt
und die Verschließstellung während der Preßhübe hält.
[0024] Die Schnürnut in dem Rohr 13 besitzt sowohl in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
2 als auch dem gemäß Fig. 3 und 4 einen Querschnitt 26, der dem eines einseitig offenen
Rechtecks 27, mit von der offenen Seite des Rechtecks ausgehenden, zum Schlitz 12
verlaufenden Begrenzungslinien 28 entspricht. Ein solcher Querschnitt 26 erleichtert
das Ausgleiten des Schnürdrahtes 6 aus der Schnürnut 26, 27, 28.
[0025] Als Besonderheit ist in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 der Querschnitt
26 der Schnürnut völlig in einer Hälfte 29 der Querschnittsfläche des Rohres 13 enthalten.
[0026] Der Preßstempel 2 besitzt eine obere und eine untere geschlossene Platte 31 mit in
Verschnürstellung mit der Schnürnut 26, 27, 28 fluchtenden Öffnungen 32. Durch Verdrehen
des Rohres 13 aus der Verschnürstellung kann der Querschnitt 26, 27, 28 der Schnürnut
vollständig unter die obere, geschlossene Platte gedreht werden, so daß die Schnürnut
gegen von oben herabfallendes Material während des Preßvorganges sicher abgeschirmt
ist.
[0027] Das Verschnüren beginnt in dem Betriebszustand gemäß Fig. 1, zu welchem Zeitpunkt
der Ballen 5 gerade fertiggepreßt ist und der Preßstempel 2 in Preßendstellung P steht.
Der Austrittsschlitz 12 des Rohres 13 wird mit dem in der Stirnfläche 9 des Preßstempels
2 liegenden Schlitz 14 durch Verdrehen des Rohres 13 mittels des Antriebs 15 zur Deckung
gebracht, so daß der Schnürdraht 6 beim Zurückfahren des Preßstempels 2 ungehindert
aus der Schnürnut 26, 27, 28 austreten kann. Die Schnürnadeln 8 werden abgesenkt,
um in bekannter Weise vom Schnürdraht 6 Drahtschleifen 6a, 6b gemäß Fig. 1 hochzuziehen,
die dann automatisch verdrillt und durchtrennt werden. Sodann wird der Preßstempel
zurückgefahren. Damit ist das Verschnüren beendet.
[0028] Bei der Ballenpresse nach Fig. 3 verhindert die geschlossene, obere Platte 31 des
Preßstempels 2 nach einem Drehen des Rohres 13 um 180° in die in der Fig. 3 gestrichelt
dargestellte Position, daß beim Unterfahren des Füllschachts 4 Preßmaterial von oben
in die Schnürnut 26, 27, 28 eindringen kann. Vor dem Verschnüren ist es erforderlich,
das die Schnürnut aufweisende Rohre 13 in Verschnürposition zu drehen, so daß der
Querschnitt 26 der Schnürnut mit denen der Öffnungen 32 in der oberen und der unteren,
geschlossenen Platte 31 des Preßstempels 2 fluchtet. Sodann können die Schnürnadeln
8 abgesenkt und der Schnürdraht 6 hochgezogen werden.
1. Presse zum Herstellen von verschnürten Ballen mit einem Preßkasten, einem Preßstempel
im Preßkasten und mindestens einer in der Stirnfläche des Preßstempels befindlichen
offenen Schnürnut mit Austrittsschlitz für einen Schnürdraht, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrittsschlitz (12) zumindest teilweise verschließbar ist.
2. Ballenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schnürnut (26, 27, 28) in Längsrichtung durch ein drehbar in einer im
Preßstempel befindlichen Bohrung (11) gelagertes Rohr (13) erstreckt.
3. Ballenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der sowohl parallel zur Schnürebene (X) als auch zur Stirnfläche des Preßstempels
(2) liegende Austrittsschlitz (12) über die gesamte Länge des Rohres (13) erstreckt.
4. Ballenpresse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt (26) der Schnürnut einem einseitig offenen Rechteck
(27) mit von seiner offenen Seite ausgehenden, zum Austrittsschlitz (12) verlaufenden
Begrenzungslinien (28) entspricht.
5. Ballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das die Schnürnut aufweisende Rohr (13) mit einem Antrieb (15) verbunden ist.
6. Ballenpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (15) aus einem mehrere die Schnürnuten aufweisende Rohre (13) verbindenden
Hebelgestänge (16, 18) und einem Grundantrieb (17) besteht.
7. Ballenpresse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (15) aus einem durch mindestens einen druckmittelbetriebenen Zylinder
(17) quer zur Preßrichtung (Z) des Preßstempels (2) beweglichen, federbelasteten Querhebel
(16) und einer der Anzahl der die Schnürnuten aufweisenden Rohre (13) entsprechenden
Zahl von die Rohre (13) und den Querhebel (16) verbindenden Lenkern (18) besteht.
8. Ballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Querhebel (16) in dem freien Raum zwischen den Preßstempelseitenwänden (19)
hinter der Stirnfläche (9) angeordnet ist.
9. Ballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf Höhe der Preßstempelendstellung (P) zwei mit dem Querhebel (16) fluchtende
Zylinder (17) an den Seitenwänden (23) des Preßkastens (1) angeordnet sind.
10. Ballenpresse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Antrieb (15) in dem freien Raum hinter der Stirnfläche (9) liegt.
11. Ballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Querhebel (16) in den Preßstempelseitenwänden (19) gelagert ist.
12. Ballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel (2) eine obere, geschlossene Platte mit mindestens Schnürnut-Querschnitt
(26) aufweisenden, in Verschnürstellung mit der Schnürnut fluchtenden Öffnungen (32)
besitzt.
13. Ballenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Schnürnut (26) völlig in einem Halbkreis (29) der Querschnittsfläche
des die Schnürnut aufweisenden Rohres (13) enthalten ist.
14. Ballenpresse nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Öffnung (32) dem der Schnürnut entspricht.