[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum umweltgerechten Entleeren und Entsorgen
von Absorptions-Kältesystemen.
[0002] Seit der Erkenntnis, daß die als Kältemittel in kompressorbetriebenen Systemen verwandten
fluorierten Chlorkohlenwasserstoffe ein Umweltrisiko darstellen, da sie die Ozonschicht
schädigen können, stellen Kältegeräte Sondermüll dar, die einer geordneten Entsorgung
zugeführt werden müssen. Für kompressorbetriebene Kältesysteme, deren Kältemittel
vor allem der Fluorchlorkohlenwasserstoff R12 ist, wurden schon bald funktionsfähige
Absauganlagen entwickelt, mit denen das Kältemittel gesammelt und einer Wiederverwertung
zugeführt werden kann.
[0003] Neben kompressorbetriebenen Kältegeräten gibt es aber noch andersartige Kältesysteme,
die auf dem Absorptionsprinzip beruhen. Diese Kältesysteme können mit den für kompressorbetriebene
Kältegeräte entwickelten Techniken nicht entsorgt werden. Kältegeräte auf Absorptionsbasis
häufen sich deshalb in großen Mengen in den Depots der kommunalen Abfallbeseitigung
und von Entsorgungs-Fachunternehmen.
[0004] In gängigen Absorberkältegeräten, wie sie insbesondere in Hotels, der Gastronomie
und auf dem Campingsektor, aber auch noch im Haushalt verwandt werden, wird der Kältekreislauf
mit einer Ammoniak/Wasser/Hilfsgasmischung betrieben. Als druckausgleichendes Hilfsgas
wird vor allem Wasserstoff bzw. Helium verwandt. Aus Korrosionsschutzgründen werden
nicht unbeträchtliche Mengen von Na2Cr04 als Korrosionsinhibitor zugesetzt. Üblicherweise
enthalten Absorberkältegeräte etwa 250 g bis 700 g Kältemittel in folgender Zusammensetzung:

Hinzu kommen geringe Gewichtsmengen Wasserstoff bzw. Helium. Von diesen Stoffen sind
Ammoniak und Chromat als umweltbelastend anzusehen.
[0005] Das Kältemittel in Absorberkältegeräten steht unter einem erhöhten Druck, gewöhnlich
bis 25 bar. Im Gegensatz zu dem im Kompressorgerät enthaltenen Kältemittel verdampft
es bei Druckentlastung nicht, sondern verbleibt in flüssiger Form im nunmehr offenen
Kältesystem.
[0006] Der im Kältesystem enthaltene Ammoniak wird begierig von Wasser absorbiert; bei 20°
C lösen 100 ml Wasser etwa 52 g NH3. Aus diesem Grund kann selbst bei Undichtigkeiten
der größte Teil des Ammoniaks in der wäßrigen Lösung des Kältesystems bleiben.
[0007] Obwohl Ammoniak selbst in natürlichen Prozessen vielfach gebildet wird und eine relativ
geringe Toxizität aufweist, können bei höheren Konzentrationen gesundheitliche Beeinträchtigungen
auftreten, die eine geregelte Entsorgung nötig erscheinen lassen.
[0008] Das im Kältesystem ebenfalls enthaltene Natriumchromat stellt demgegenüber ein erheblich
größeres Risiko dar. Chromverbindungen und insbesondere Chromate sind als stark kanzerogen
bekannt und können zudem bei häufigem Kontakt zu schwerwiegenden Allergien führen.
Das im Kältesystem eines Absorptionsgerätes enthaltene Natriumchromat verbleibt aber
ebenfalls bei Undichtigkeiten im Kältegerät.
[0009] Unabhängig davon, ob in zu beseitigenden Absorbergeräten das Kältesystem unter Druck
steht oder drucklos ist, ist es erforderlich, das im Kältesystem enthaltene Kältemittel
einer geregelten Entsorgung zuzuführen. Für eine solche Entsorgung fehlt es bisher
an geeigneten Anlagen.
[0010] Bei der Entsorgung der noch im Kälteaggregat enthaltenen Flüssigkeit bestehen hauptsächlich
zwei Probleme. Zum einen bereitet es Schwierigkeiten, die Flüssigkeit aus dem Kältegerät
zu entfernen; selbst das Anlegen von Vakuum oder mehrfaches Perforieren der Leitung
führen nicht zu einer vollständigen Entleerung. Zum anderen verdient der Chromatgehalt
besondere Aufmerksamkeit. Bei Öffnung eines unter Druck stehenden Absorbersystems
entstehen bei der Druckentlastung zunächst chromathaltige Aerosole, die das Chromat
in winzig kleinen Tröpfchen (einige µm) enthalten, die aus dem Abgasstrom nicht ohne
Probleme abgeschieden werden können. Ent sprechende Aerosole entstehen auch beim Ausblasen
des Kältegerätes mit Druckluft oder einem anderen Medium. Aufgrund der geringen Tröpfchengröße
und damit kaum vorhandenem Trägheitsverhalten dieser Partikel ist auch durch einfache
Abgasumlenkung und Anordnung von Prallelementen eine ausreichende Abscheidung nicht
zu erreichen. Der bestehende MAK-Wert für Cr mit 100 mg/m³ Abgas kann mit herkömmlichen
Verfahren nicht eingehalten werden. Hinzu kommt, daß dieser MAK-Wert für Cr vielfach
als zu hoch angesehen wird, so daß eine weitere Absenkung in der Zukunft nicht ausgeschlossen
werden kann.
[0011] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine sichere Entsorgung des Kältemittels
von Absorptionsgeräten zu ermöglichen, die ein noch intaktes oder ein druckloses Kälteaggregat
besitzen.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der im Anspruch 1 beschriebenen
Art gelöst.
[0013] Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche und werden nachstehend
mit Bezug auf die Abbildungen näher erläutert, von denen zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage;
- Fig. 2
- eine Ansicht des Druckbehältersystems;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das Druckbehältersystem von Fig. 2 und
- Fig. 4
- einen Schnitt durch das Druckbehältersystem von Fig. 2;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Anlage von Fig. 2.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage besteht diese
im wesentlichen aus zwei auf einem fahrbaren Gestell angeordneten Druckbehältern,
die in eine besondere Rohrleitungskonstruktion eingebunden sind. Jeder Behälter verfügt
über ein Sicherheitsventil, welches über ein Rohrleitungssystem abblasseitig an den
Abluftkamin angeschlossen ist, sowie über eine Füllstandsanzeige. Die Füllstandsanzeige
kann auch ein Schauglas in der Behälterwand sein.
[0015] Der jeweilige Behälterdruck wird durch mindestens ein Manometer an einem der Behälter
angezeigt. Der Behälter II hat im Betriebszustand eine Wasservorlage, vorzugsweise
mit etwa halber Füllung. Zum Füllen ist eine entsprechende Leitung vorhanden, die
ein Ventil und vorzugsweise auch eine Rückschlagsicherung aufweist; wegen des im Betriebszustand
erhöhten Behälterdrucks sind Maßnahmen angebracht, die ein Rückströmen der Füllung
von Behälter II in das Wasserversorgungsnetz unterbinden. Hierfür eignet sich besonders
ein sogenannter Rohrtrenner.
[0016] Die Anlage weist zwei Druckschlauchleitungen mit Spezialadaptern für die Anbindung
an die Kälteaggregate auf. Diese Adapter sollten für Rohrdurchmesser von 16 mm bis
20 mm ausgelegt sein. Entsprechende Adapter sind in der parallelen Anmeldung P 39
39 248.1 der Anmelderin mit gleichem Anmeldetag beschrieben. Die Schlauchleitungen
sind an die Druckbehälteranlage angeschlossen. Zum Ausblasen der Kälteaggregate ist
ein Druckluftanschluß am Behälter 1 vorhanden.
[0017] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage mit einem ersten Druckbehälter
1 und einem nachgeschalteten Druckbehälter II, die durch eine Verbindungsleitung 29
verbunden sind. Die Verbindungsleitung 29 ist am oberen Teil des Druckbehälters I
angesetzt und endet in der unteren Hälfte des Druckbehälters II. Der Druckbehälter
II ist etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllt, so daß die Leitung 29 unterhalb des Wasserspiegels
endet.
[0018] Beide Druckbehälter weisen Manometer 34, 35 auf, sowie Überdruckventile 36, 37, die
über Leitungen mit der Abluftleitung 31 verbunden sind. Mit dieser Anordnung wird
verhindert, daß im Fall einer Fehlbedienung oder Fehlfunktion schädliche Dämpfe in
den Aufstellungsraum gelangen und das Personal gefährden können. Die Abluftleitung
31 setzt in der oberen Hälfte des Behälters II an; sie kann durch ein Ventil 10 geschlossen
werden. Beide Druckbehälter weisen ferner Ablaßleitungen 28, 32 mit Ablaßventilen
7, 8 auf, die an eine Leitung zu einem Sammelcontainer für das zu entsorgende Kältemittel
führen. Der Behälter II ist ferner über eine Leitung 30 und ein Ventil 9 mit einer
Frischwasserzufuhr verbunden. Vorzugsweise befindet sich in dieser Leitung ein Rückschlagventil
13.
[0019] Der Behälter I weist Anschlüsse für eine separate Druckluftleitung 27 mit einem Ventil
6 und eine Leitung 26 für das zu entsorgende Kältemittel mit einem Ventil 5 auf. Die
Druckluftleitung 27 wird über einen Kompressor 23, der Druckluft mit vorzugsweise
etwa 18 Bar liefert, und über ein Drosselventil 11 mit Druckluft von etwa 7 Bar beschickt.
Über die Leitung 27 kann bei geöffnetem Ventil 6 Druckluft auf die beiden Behälter
I und II gegeben werden, die bei geschlossenem Ventil 10 und geöffneten Ventilen 7
bzw. 8 auf diese Weise ausgeblasen werden können.
[0020] Die Druckleitung 26 für das zu entsorgende Kältemittel ist auf der behälterabgewandten
Seite des Ventils 5 über eine Leitung 33 mit der Druckluftleitung 27, die Druckluft
mit einem Druck von etwa 7 Bar liefert, verbunden. Dabei ist die Einmündung der Druckluftleitung
33 als Injektor 12 ausgebildet, der seinen Druckluftstrom in Richtung auf den Behälter
I abgibt und in der Leitung 26 auf der behälterabgewandten Seite einen Unterdruck
von etwa 40 mBar zu erzeugen vermag. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß beim
Anstechen einer unter Druck stehenden Kältemittelleitung austretendes Kältemittel
in den Druckbehälter I gezogen wird und nicht in die Umwelt gelangt.
[0021] Die Druckleitung 26 für das zu entsorgende Kältemittel weist weiterhin ein Ventil
3 auf und setzt sich weiter zum zweiten Adapter 22 fort, der an das zu entsorgende
Kältesystem angeschlossen wird. Der Adapter 22 kann beispielsweise eine Grippzange
mit aufgesetztem, beweglich angeordnetem Dorn sein, der über eine Druckmutter durch
eine Gummidichtung in die anzustechende Kältemittelleitung eingedrückt wird, wie in
der oben erwähnten Patentanmeldung vom gleichen Tage beschrieben.
[0022] Zwischen dem Injektor 12 und dem Ventil 3 zweigt eine Leitung 25 mit einem Ventil
2 von der Leitung 26 ab. Diese Leitung 25 mündet in die Leitung 24, die den ersten
Adapter 21 zum Anschluß an das Kältesystem mit der Druckluftleitung vom Kompressor
23 verbindet. Zwischen der Einmündung der Leitung 25 in die Leitung 24 und der Abzweigung
von der Druckluftleitung, die einen Druck von 18 Bar liefert, befindet sich ein Ventil
1, mit dem bei geschlossenem Ventil 2 Druckluft über die Leitung 24 und den Adapter
21 auf das zu entsorgende Kälteaggregat gegeben werden kann, wodurch das Kältemedium
über den Adapter 22 und die Leitung 26 in den Behälter I gelangt. Das Ventil 1 ist
vorzugsweise ein zeitgesteuertes Magnetventil, das auf eine Zeit eingestellt ist,
die zum vollständigen Ausblasen aller gängigen Absorbersysteme ausreicht, beispielsweise
etwa zehn Minuten.
[0023] Die erfindungsgemäße Anlage wird wie folgt betrieben.
[0024] Zunächst wird der Behälter II etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Dies kann beispielsweise
über ein Schauglas 39 kontrolliert werden. Die Ventile 1 bis 8 sind dabei geschlossen,
die Ventile 9 (Frischwasser) und 10 (Entlüftung) sind geöffnet.
[0025] Zur Druckentlastung eines zu entsorgenden Kälteaggregats wird der Adapter 21 am Kälteaggregat
angebracht, vorzugsweise in der Nähe des Vorratsbehälters, und das Rohrsystem mit
der in den Adapter integrierten Anstecheinrichtung geöffnet. Damit der Druck von ca.
25 Bar in den Druckbehälter I entweichen kann, sind die Ventile 1 und 3 sowie 6 bis
9 geschlossen und 2, 4, 5 sowie 10 geöffnet; hierdurch werden die Leitungen 24, 25
und 26 in den Druckbehälter I freigegeben. Über die Leitung 33 und das Ventil 4 gelangt
Druckluft von etwa 7 Bar in den Injektor 12 und erzeugt einen leichten Unterdruck
in der Leitung 26, wodurch sichergestellt wird, daß der aus dem angestochenen Kälteaggregat
entweichende Wasserstoff mit seinem Sättigungsanteil Ammoniak in den Behälter I und
von dort in die Wasservorlage des Behälters II gelangt, wo der überwiegende Teil des
Ammoniakdampfes absorbiert und der Wasserstoff durch den Abluftstrang 31 und das geöffnete
Ventil 10 in die Atmosphäre gelangt.
[0026] Nachdem der Druckausgleich hergestellt ist, wird der Adapter 22 im Bereich des Wasserabscheiders/Kondensators
des Kälteaggregats angebracht.
[0027] Zum Ausblasen des Kältemittels in die Druckbehälter I und II werden die Ventile 1,
3, 5 und 10 geöffnet und die Ventile 2, 4 und 6 bis 9 geschlossen. Hierdurch wird
ein Druckluftstrom von etwa 17 l/s und 18 Bar auf das Kälteaggregat gegeben. Bei einem
zeitlich gesteuerten Magnetventil 1 reicht in der Regel ein definierter Zeitraum von
zehn Minuten zur Entleerung des Kälteaggregats aus.
[0028] Das Kältemittel wird durch die Leitung 26 und die geöffneten Ventile 3 und 5 in den
Druckbehälter I gespült, während der ammoniakhaltige Luftstrom durch die Wasservorlage
im Behälter II geführt wird, wo der Ammoniakanteil zum größten Teil ab sorbiert wird
und die gereinigte Luft über die Leitung 31 und das Ventil 10 an die Atmosphäre gelangt.
Die im Kältemittel enthaltenen Chromatanteile verbleiben zum größeren Teil mit dem
Kältemittel im Druckbehälter I; ein kleiner Anteil wird mit der Druckluft in den Behälter
II mitgeführt, wo er in der Wasservorlage abgeschieden wird. Die über die Leitung
31 abströmende Abluft weist daher nur noch Chromatteilchen in einer unter den zulässigen
Werten liegenden Konzentration auf.
[0029] Nach ca. 80 bis 100 Ausblasvorgängen sind die Behälter I und II soweit gefüllt bzw.
mit Ammoniakdampf gesättigt, daß ein weiteres Entsorgen damit nicht mehr möglich ist.
Zur Entleerund der Behälter werden die Ventile 1 bis 5 sowie 9 und 10 geschlossen
und 6 sowie eines von 7 und 8 geöffnet, damit über die Leitung 27 und Ventil 6 Druckluft
auf den Behälter I gegeben werden kann. Bei geöffnetem Ventil 7 wird der Behälter
I über das Ventil 7 und die Leitung 28 in einen Sammelbehälter für derartige Abfälle
entleert. Bei geschlossenem Ventil 7 und geöffnetem Ventil 8 wird der Druckbehälter
II über die Leitung 32 in den Sammelbehälter entleert.
[0030] Für den Betrieb der erfindungsgemäßen Anlage ist es vorteilhaft, die Adapter 21,
22 und den Kompressor 23 über Schlauchschnellkupplungen mit der erfindungsgemäßen
Anlage zu verbinden. Entsprechend kann auch der Sammelcontainer für das aufgefangene
Kältemittel über eine Schnellkupplung angeschlossen werden, wobei in diesem Fall eine
durchsichtige Schlauchleitung die Verfolgung des Umfüllvorganges erleichtert.
[0031] Fig. 2 zeigt eine Druckbehälteranlage gemäß der Erfindung in Frontansicht. Die beiden
Druckbehälter I und II sind in der oben beschriebenen Weise durch die Verbindungsleitung
29 miteinander verbunden. Der Behälter II weist ein Manometer 35 auf sowie an seinem
oberen Ende ein Ventil 10 mit der Abluftleitung 31. In die Abluftleitung 31 münden
die Überdruckleitungen der Überdruckventile 36, 37 (verdeckt).
[0032] Am Boden der Behälter I und II befinden sich die Ablaßleitungen 28 und 32 mit den
Ventilen 7, 8 (verdeckt). Der Behälter II weist zudem eine Frischwasserzufuhr 30 mit
einem Absperrhahn 9 und einem Rückschlagventil 13 auf.
[0033] Beide Behälter I, II sind mit Schaugläsern 39 versehen, die eine Kontrolle des Flüssigkeitsstands
erlauben.
[0034] Die Druckluft wird über die Leitung 24 zugeführt. Diese führt über die Leitung 27,
das Drosselventil 11, die Leitung 33, das Ventil 4 und den Injektor 12 in die Leitung
26, die nach Passieren des Ventils 5 in den Behälter I führt.
[0035] Die Leitung 24 führt über das Ventil 1 zu einem Schlauchschnellanschluß 41, über
den sie sich dann als Druckschlauch 24 zum ersten Adapter 21 fortsetzt. Die Leitung
25 vebindet die Leitung 24 über das Ventil 2 mit der Leitung 26 und dem Behälter I.
[0036] Der zweite Adapter 22 wird mittels Schlauch über einen Schlauchschnellanschluß 42
an die Leitung 26 mit dem Ventil 3 angeschlossen. Zum Ausblasen eines Kälteaggregats
kann über die Druckleitung 24 bei geöffnetem Ventil 1 und geschlossenem Ventil 2 über
den Schlauchschnellanschluß 41, einen daran angeschlossenen Druckschlauch 24 und den
Adapter 21 Druckluft auf das zu entleerende Kälteaggregat gegeben werden, so daß das
Kältemittel über den Adapter 22, den Schlauchschnellanschluß 42, das Ventil 3, die
Leitung 26 und das geöffnete Ventil 5 in den Behälter I gedrückt wird. Die Ventile
2 und 4 sind geschlossen.
[0037] Die Druckluftleitung 27 mündet über das Ventil 6 in den Behälter I, der damit bei
geöffnetem Ventil 7 und geschlossenem Ventil 10 über die Leitung 28 entleert werden
kann.
[0038] Die Leitungen 26 und 27 münden vorzugsweise tangential in den Behälter, um Spritzen
zu vermeiden.
[0039] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß Fig. 2. Die
Druckbehälter I und II, die in herkömmlicher Weise an ihrer Oberseite verschlossen
sind, weisen jeweils ein Manometer 34, 35 sowie Überdruckventile 36, 37 auf, die über
eine Leitung mit der Abluftleitung 31 verbunden sind. Die Abluftleitung 31 weist ein
Ventil 10 auf. Die beiden Behälter I und II stehen über die Verbindungsleitung 29
miteinander in der Verbindung. Schaugläser 39 ermöglichen die Kontrolle des Flüssigkeitsstandes.
[0040] Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Anlage gemäß Fig. 2 entlang
der Linie A - A. Die Behälter I und II stehen über die Verbindungsleitung 29 (teilweise
gezeigt) in Verbindung. Die Leitung 26 führt über den Injektor 12 und das Ventil 5
tangential in den Behälter I; ebenso führt die Druckluftleitung 27 über das Ventil
6 tangential in diesen Behälter. In einer darunterliegenden Ebene befinden sich Druckluft-,
Kältemittel- und Ablaßleitungen mit den entsprechenden Ventilen.
[0041] Der Behälter II wird über die Leitung 30 und das Ventil 9 mit Frischwasser versorgt,
wobei ein Rückschlagventil 13 das Zurückfließen von Wasser aus dem gegebenenfalls
unter Druck stehenden Behälter in die Leitung verhindert. Anstelle des Rückschlagventils
kann auch ein Rohrtrenner vorgesehen werden, der aus einem Magnetventil sowie einem
Bauteil besteht, das die Funktionen einer Rücklaufsperre und eines Überlaufs in sich
vereinigt. Das Magnetventil sperrt die Frischwasserzufuhr im Betrieb ab, die Rücklaufsperre
verhindert ein Zurücklaufen von Schmutzwasser in die Frischwasserleitung, und mit
Hilfe des nach Art eines Siphons ausgebildeten Überlaufs kann das zwischen dem Magnetventil
und der Rücklaufsperre befindliche Wasser abgelassen werden, so daß eine Vermischung
von Frischwasser und Schmutzwasser sicher vermieden wird. Beide Behälter I und II
sind mit Schaugläsern 39 zur Kontrolle des Flüssigkeitsstandes ausgerüstet.
[0042] Der Behälter II weist zudem in seinem Inneren eine Ringleitung 38 auf, in die die
Leitung 29 einmündet. Diese Ringleitung weist zahlreiche nach unten bzw. schräg nach
unten weisende Perforationen auf, die den Austritt des über die Leitung 29 einströmenden
Gases unterhalb der Wasseroberfläche im Behälter II erlauben. Hierdurch wird die Absorption
von Ammoniak und das Herauswaschen von Chromat möglich.
[0043] Fig. 5 ist eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß verwandten Druckbehälters I gemäß
Fig. 2 mit einem Manometer 34, einem Überdruckventil 36, der Ablaßleitung 28 samt
Ventil 7. Im Hintergrund ist die Abluftleitung 31 angedeutet, im Vordergrund Teile
des angeschlossenen Leitungssystems.
[0044] Die erfindungsgemäße Anlage ist insbesondere für den mobilen Einsatz geeignet. Hierzu
kann sie auf einen Wagen montiert werden, oder auch auf einen Lkw.
1. Vorrichtung zum Entleeren und Entsorgen des Kältemittels von Absorptions-Kältegeräten,
deren Kältemittel ein Hilfsgas, Wasser als Lösungsmittel sowie einen Korrosionsinhibitor
enthält, mit einem ersten und zweiten Adapter (2l, 22) zum Anschluß an das zu entleerende
Kältegerät, einem Luftkompressor oder Druckluftanschluß (23), der über eine absperrbare
Druckluftleitung (24) und ein zugehöriges Ventil (1) mit dem ersten Adapter (21) verbunden
ist, einem ersten Druckbehälter (I), der über eine absperrbare Druckleitung (26) und
zugehörige Ventile (3, 5) mit dem zweiten Adapter (22) in Verbindung steht und einen
Ablaß (28) mit einem Ventil (7) für die in dem Behälter angesammelte Flüssigkeit aufweist,
einem zweiten Druckbehälter (II), der über eine Verbindungsleitung (29) mit dem ersten
Druckbehälter verbunden ist, eine Frischwasserzufuhr (30), eine Abluftleitung (31)
sowie einen Ablaß (32) mit einem Ventil (8) aufweist, wobei die Verbindungsleitung
(29), ausgehend vom oberen Ende des ersten Druckbehälters (I), in die untere Hälfte
des zweiten Druckbehälters (II) einmündet, und wobei zum Entleeren des Kältegerätes
der zweite Druckbehälter etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist, und die Ventile (1,
3, 5) geöffnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckleitung (26), die den ersten Adapter (21) mit dem ersten Druckbehälter
(I) verbindet, ein Injektor (12) angeordnet ist, der über ein Ventil (4) und eine
Druckluftleitung (33) mit dem Kompressor bzw. Druckluftanschluß (23) in Verbindung
steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckluftleitung (33) ein Drosselventil (11) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckleitung (26), die den ersten Druckbehälter (I) mit dem zweiten Adapter
(22) verbindet, ein zweites Ventil (3) angeordnet ist, daß die Druckleitungen (25,
26) zwischen den beiden Adaptern (21, 22) und dem ersten Druckbehälter (I) hinter
den Ventilen (2, 3) zusammengeführt sind, und daß der Injektor (12) in dem gemeinsamen
Abschnitt (26) vor dem Ventil (5) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (1) in der Druckleitung (24) ein zeitgesteuertes Magnetventil ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (29) in einem Gasverteiler im Behälter (II) mündet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasverteiler eine horizontale Ringleitung mit nach unten gerichteten Gasaustrittsöffnungen
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluftleitung (31) ein Ventil (10) aufweist und zum Ausblasen der Behälter
(I, II) eine separate Druckluftleitung (27) über ein Ventil (6) in den Behälter (I)
geführt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie fahrbar montiert ist.