(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 431 380 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
12.06.1991 Patentblatt 1991/24 |
(22) |
Anmeldetag: 17.11.1990 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)5: F41A 27/10 |
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
CH DE FR GB IT LI |
(30) |
Priorität: |
07.12.1989 DE 3940419
|
(71) |
Anmelder: Wegmann & Co. GmbH |
|
D-34127 Kassel (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Sprafke, Uwe, Dipl-Ing.
W-3501 Schauenburg (DE)
- Hahn, Reinhard
W-3501 Niedenstein (DE)
|
(74) |
Vertreter: Feder, Wolf-Dietrich, Dr. Dipl.-Phys. et al |
|
Dr. Wolf-D. Feder, Dr. Heinz Feder
Dipl.-Ing. P.-C. Sroka
Dominikanerstrasse 37 D-40545 Düsseldorf D-40545 Düsseldorf (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(54) |
Waffendurchführung durch ein gepanzertes Gehäuse, insbesondere an einem Kampfpanzer |
(57) Eine Waffendurchführung durch ein gepanzertes Gehäuse, insbesondere an einem Kampfpanzer,
bei welcher eine in Elevation schwenkbare schwere Waffe (2) innerhalb des Gehäuses
(1) angeordnet ist. Das Waffenrohr ist in einer Waffenwiege gelagert und durch eine
Öffnung (1.1) des Gehäuses (1) nach außen geführt. Die Öffnung (1.1) im Gehäuse ist
durch eine Waffenblende abgedeckt, die aus drei in Richtung der Waffenrohrachse (2.1)
gesehen nebeneinander in der Öffnung (1) angeordneten Blendenelementen (3, 4.1, 4.2)
besteht. Dabei ist das mittlere der Blendenelemente als waffenfestes Blendenelement
(3) ausgebildet, durch das die Waffe (2) hindurchgeführt ist und die beiden äußeren
Blendenelemente (4.1, 4.2) sind als gehäusefeste Blendenelemente ausgebildet, die
lösbar mit dem Gehäuse verbunden sind. Durch diese Ausbildung der Waffenblende können
die Unbalancen der höhenrichtbaren Teile reduziert werden.
|

|
[0001] Die Erfindung betrifft eine Waffendurchführung durch ein gepanzertes Gehäuse, insbesondere
an einem Kampfpanzer, bei welcher eine in Elevation schwenkbare schwere Waffe innerhalb
des Gehäuses angeordnet ist, deren Waffenrohr in einer Waffenwiege gelagert und durch
eine Öffnung des Gehäuses nach außen geführt ist, wobei die Öffnung durch eine Waffenblende
abgedeckt ist.
[0002] Derartige Waffendurchführungen sind beispielsweise bei Kampfpanzern allgemein bekannt,
wobei das Waffenrohr durch die Blende hindurchgeführt und mit dieser fest verbunden
ist. Es hat sich nun gezeigt, daß sich die Schutzanforderungen an gepanzerte Gehäuse,
insbesondere bei Kampfpanzern, ständig erhöhen. Die Erhöhung der Schutzanforderungen
bedeutet in den meisten Fällen auch eine Erhöhung des Gewichts. Diese Gewichtserhöhung
kann im Bereich der Waffenblenden zu Problemen führen. So bedeutet eine Gewichtserhöhung
der Waffenblende auch eine Erhöhung der Unbalancen der höhenrichtbaren Teile der Waffenanlage.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Waffendurchführung der eingangs erwähnten
Bauart so auszugestalten, daß die durch eine Erhöhung der Schutzanforderungen bedingten
zusätzlichen Unbalancen reduziert werden.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß die Waffenblende
aus mindestens zwei in Richtung der Waffenrohrachse gesehen nebeneinander in der Öffnung
des Gehäuses angeordneten Blendenelementen besteht, von denen eines fest mit der Waffe
und mindestens eines fest mit dem Gehäuse verbunden ist. Dabei kann jedes gehäusefest
angeordnete Blendenelement lösbar mit dem Gehäuse verbunden sein. Bei einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung ist das Waffenrohr durch ein mittleres waffenfestes
Blendenelement geführt und zu beiden Seiten des waffenfesten Blendenelementes ist
je ein gehäusefestes Blendenelement angeordnet.
[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Waffendurchführung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Da beispielsweise bei modernen Kampfpanzern die Waffe beim Einbau von außen eingeschoben
wird (s. z.B. DE-PS 25 52 009) und sich Waffenwiege und Verschlußteil der Waffe nahezu
über die ganze Breite der Öffnung im Gehäuse bzw. im Turm erstrecken, müssen für den
Einbau bzw. Ausbau der Waffenanlage die gehäusefesten Blendenelemente gelöst werden,
um an die Waffenlagerung heranzukommen. Um hier eine besondere Wartungsfreundlichkeit
zu erreichen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Waffendurchführung so
ausgebildet ist, daß die gehäusefesten Blendenelemente um eine Schwenkachse nach oben
geklappt werden können, wobei es bei mehreren gehäusefesten Blendenelementen zweckmäßig
ist, wenn diese alle miteinander verbunden sind und gemeinsam aufgeklappt werden können.
Nach dem Aufklappen der gehäusefesten Blendenelemente ist die Waffenlagerung frei
zugänglich, ohne daß das waffenfeste Blendenelement gelöst werden muß. Auf diese Weise
wird außer der wartungsfreundlichen Ausbildung der zusätzliche Vorteil erreicht, daß
das waffenfeste Blendenelement unlösbar mit der Waffe bzw. der Waffenwiege verbunden
sein kann. Um die gehäusefesten Blendenelemente von Hand aufklappbar zu machen, kann
es zweckmäßig sein, zur Unterstützung Gewichtsausgleicher vorzusehen.
[0007] Im Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für
eine Waffendurchführung nach der Erfindung näher erläutert.
[0008] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- in einer stark schematisierten perspektivischen Darstellung einen Kampfpanzerturm
mit einer nach außen geführten schweren Waffe;
- Fig. 2
- in einer gegenüber Fig. 1 vergrößerten Teildarstellung den Kampfpanzerturm nach Fig.
1 mit hochgeklappten Blendenelementen.
- Fig. 3
- einen Teilschnitt in Längsrichtung durch den Kampfpanzerturm nach Fig. 2 im Bereich
der Schildzapfenachse der Waffenanlage.
[0009] Fig. 1 zeigt den Turm 1 eines ansonsten nicht dargestellten Kampfpanzers, der an
seiner Vorderseite eine Öffnung 1.1 aufweist, durch welche eine in Elevation schwenkbare
schwere Waffe 2 hindurchgeführt ist, die innerhalb der Öffnung 1.1 in einer nicht
dargestellten Waffenwiege gelagert ist, die über Schildzapfenlagerungen mit dem Turmgehäuse
verbunden ist. Die Öffnung 1.1 im Turm 1 ist durch eine Waffenblende abgedeckt, die
aus insgesamt drei Elementen besteht, nämlich einem mittle ren waffenfesten Blendenelement
3, durch das das Waffenrohr 2 hindurchgeführt ist und zwei zu beiden Seiten des waffenfesten
Blendenelementes 3 angeordneten turmfesten Blendenelementen 4.1 und 4.2, die in nicht
eigens dargestellter Weise mit dem Turmgehäuse fest verbunden sind. Die drei Blendenelemente
3, 4.1 und 4.2 liegen also in Richtung der Waffenrohrachse 2.1 gesehen in Querrichtung
nebeneinander und decken gemeinsam die Öffnung 1.1 ab. Durch diese Aufteilung der
Blendenelemente ist die Masse und auch die Unbalance des schwenkbaren Blendenelements
3 gegenüber einem sich über die volle Breite erstreckenden schwenkbaren Blendenelement
stark reduziert.
[0010] Da durch die turmfesten Blendenelemente 4.1 und 4.2 die Schildzapfenlagerungen abgedeckt
werden ist es nötig, beim Ein- und Ausbau der Waffe die turmfesten Blendenelemente
4.1 und 4.2 aus ihren Befestigungen zu lösen und zu entfernen. Um dies in einfach
zu handhabender Weise durchführen zu können, sind, wie aus Fig. 2 und 3 erkennbar,
die turmfesten Blendenelemente 4.1 und 4.2 nach oben schwenkbar ausgebildet. Dabei
ist die Schwenkachse 5 oberhalb der Schildzapfenachse 6 im Bereich des oberen Randes
der Öffnung 1.1 in Querrichtung zur Waffenrohrachse 2.1 angeordnet und die beiden
turmfesten Blendenelemente 4.1 und 4.2 sind um die gemeinsame Schwenkachse 5 nach
oben aufklappbar, und zwar soweit, daß sie auf das Dach des Turms 1 aufgelegt werden
können. In diesem in Fig. 2 und 3 dargestellten Zustand sind die Schildzapfenlagerungen
in der Öffnung 1.1 gut zugänglich, so daß auch ohne Herausnehmen der Waffe beispielsweise
Justierungen an den im Schildzapfenlager angeordneten Winkelübertragungselement (s.
DE-PS 25 52 009) vorgenommen werden können. Die nach unten geschwenkte Position der
turmfesten Blendenelemente 4.1 und 4.2 ist in Fig. 3 strichpunktiert (4.2') angedeutet.
1. Waffendurchführung durch ein gepanzertes Gehäuse, insbesondere an einem Kampfpanzer,
bei welcher eine in Elevation schwenkbare schwere Waffe innerhalb des Gehäuses angeordnet
ist, deren Waffenrohr in einer Waffenwiege gelagert und durch eine Öffnung des Gehäuses
nach außen geführt ist, wobei die Öffnung durch eine Waffenblende abgedeckt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Waffenblende aus mindestens zwei in Richtung der Waffenrohrachse
(2.1) gesehen nebeneinander in der Öffnung (1.1) des Gehäuses (1) angeordneten Blendenelementen
(3 bzw. 4.1, 4.2) besteht, von denen eines (3) fest mit der Waffe (2) und mindestens
eines (4.1, 4.2) fest mit dem Gehäuse (1) verbunden ist.
2. Waffendurchführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes gehäusefest
angeordnete Blendenelement (4.1, 4.2) lösbar mit dem Gehäuse (1) verbunden ist.
3. Waffendurchführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Waffenrohr
(2) durch ein mittleres waffenfestes Blendenelement (3) geführt ist und zu beiden
Seiten des waffenfesten Blendenelementes (3) je ein gehäusefestes Blendenelement (4.1,
4.2) angeordnet ist.
4. Waffendurchführung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden gehäusefesten
Blendenelemente (4.1, 4.2) jeweils um eine oberhalb der Schildzapfenachse (6) quer
zur Waffenrohrachse (2.1) angeordnete Schwenkachse (5) nach oben klappbar ausgebildet
sind.
5. Waffendurchführung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gehäusefesten
Blendenelemente (4.1, 4.2) miteinander verbunden sind.
6. Waffendurchführung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse
(5) im Bereich des oberen Randes der Öffnung (1.1) im Gehäuse (1) angeordnet ist.