[0001] Diese Erfindung bezieht sich auf ein Kühlsystem für eine Karde
Stand der Technik
[0002] Das Kardierverfahren ist heute durch steigenden Materialdurchfluss (Produktion) bei
konstant bleibender Arbeitsfläche gekennzeichnet. Da mechanische Arbeit unweigerlich
zur Erzeugung von Wärme führt, muss mit zunehmenden Temperaturproblemen gerechnet
werden. Insbesondere kann die Erzeugung von Wärme im Arbeitsbereich der Karde zu unterschiedlichen
thermischen Dehnungen bei zu grossen Temperaturunterschieden zwischen den Bauteilen
führen und damit auch zu Aenderungen der technologisch wesentlichen Einstellungen.
[0003] Solche Probleme sind schon erkannt und in der europäischen Patentschrift Nr. 77 166
beschrieben worden, wobei zur Lösung dieser Probleme nur ein Flüssigkeitstransportsystem
innerhalb des Tambours zum Ausgleich der Temperaturverhältnisse am äusseren Umfang
des Tambours vorgesehen ist.
[0004] Es wird klar sein, dass im Betrieb der "Zugang" zu einem solchen Flüssigkeitstransportsystem
nur über die Tambourachse erfolgen kann, was die Möglichkeiten zur Beeinflussung der
[0005] Verhältnisse in diesem System sehr beschränkt, so dass das Ziel (gleichmässige Temperaturverhältnisse)
sich als nicht erreichbar erweisen mag.
Die Erfindung
[0006] Die Erfindung sieht einerseits eine Karde vor, die mit Mittel zum Abführen von Wärme
von der Tambourverschalung versehen ist und andererseits ein Kardierverfahren, dadurch
gekennzeichnet, dass während dem Kardieren Wärme von der Tambourverschalung abgeführt
wird.
[0007] Gegenüber dem Stand der Technik unterscheidet sich diese Erfindung durch viele Merkmale,
wovon einige konkrete Vorteile vorweisen, z.B.:
- die Erfindung setzt sich das Ziel, Wärme abzuführen und nicht bloss zu verteilen,
- die Tambourverschalung ist (mindestens im Vergleich zur Innenseite des Tambours) auch
während des Kardierens ausserhalb einzelner Bereiche gut zugänglich, es kann dementsprechend
ein relativ komplexes System zum Abführen von Wärme aufgebaut werden,
- ein System nach dieser Erfindung kann dem Wärmeanfall im Arbeitsbereich der Karde
angepasst werden, d.h. es kann Wärme selektiv aus den Zonen der Karde abgeführt werden,
wo sie beim Kardieren erzeugt wird; auf diese Weise können "heisse Zonen" vermieden
werden,
- wenn Wärme aus den Hauptarbeitszonen abgeführt werden kann, dann reicht unter Umständen
der "Lufthaushalt" der Karde aus, um einen Temperaturausgleich über den Umfang des
Tambours zu erreichen.
[0008] Das Mittel zum Abführen von Wärme kann mindestens einen Wärmeleiter umfassen, der
in wärmeübertragender Beziehung zu einem Teil der Tambourverschalung steht. Dieser
Wärmeleiter kann einen Kanal umfassen, worin ein Strom von einem wärmeaufnehmenden
Medium erzeugt werden kann. Dieser Strom kann pneumatischer oder hydraulischer Natur
sein. Das genannte Mittel kann im Betrieb in einem Wärmeabfuhrsystem integriert sein,
das zur Abgabe der abgeführten Wärme an eine vorbestimmte Senke ausgelegt ist. Ein
solches System kann mit einer Vorrichtung zur Erzeugung von einem Strom des wärmeabführenden
Mediums im genannten Kanal versehen werden. Ein solches System umfasst z.B. ein stromerzeugendes
Mittel (ein Ventilator bzw. eine Pumpe) und gegebenenfalls einen Wärmetauscher. Ein
solches System kann z.B. mit einem Klimatisierungs- bzw. Entstaubungssystem kombiniert
werden.
[0009] Der Wärmeleiter kann separat von der Tambourverschalung hergestellt und an den erwünschten
Stellen an dieser Verschalung befestigt werden. Vorzugsweise wird aber der (bzw. jeder)
Wärmeleiter in der Tambourverschalung integriert. Dazu geeignete Verschalungselemente
sind in unserer schweizerischen Patentanmeldung mit dem Titel "Tambourverschalungssegmente"
(die "Schwesteranmeldung") beschrieben worden, wobei als Beispiele bestimmte Ausführungen
von solchen Segmenten auch in den Figuren der Zeichnungen dieser Anmeldung dargestellt
und nachfolgend beschrieben worden sind.
[0010] Jeder Wärmeleiter erstreckt sich vorzugsweise in axialer Richtung über die ganze
Arbeitsbreite des Tambours. Es kann dabei Wärme in Richtung der einen, der anderen
oder sogar der beiden Seiten des Tambours abgeführt werden. Eine sich in axialer Richtung
erstreckende Leiter hat vorzugsweise einen konstanten Querschnitt über die ganze Arbeitsbreite.
[0011] Ein Wärmeleiter in der Form eines Kanals für ein strömendes Medium kann aus einer
Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Tambourverschalungselementen (z.B. Deckel)
- gegebenenfalls zusammen mit einem Zusatzelement zum seitlichen Abschliessen des
Kanals - gebildet werden.
[0012] Das System kann so ausgelegt werden, dass die Kühlwirkung an den Wärmeanfall angepasst
wird, d.h. es wird mehr Wärme aus Zonen des Arbeitsbereiches abgeführt, wo im Betrieb
mehr Wärme entsteht. Solche Zonen sind z.B. diejenigen, wo Kardierarbeit geleistet
wird, d.h. wo Fasern zwischen Garnituren des Tambours und nichtgefüllten Garnituren
der Verschalungselemente verarbeitet werden. Wo keine Kardierarbeit geleistet wird,
kann nur eine schwachere Kühlung erzielt werden.
[0013] Die Erfindung wird nun anhand von als Beispiele dienenden Ausführungen anhand der
Figuren der Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt:
- Fig. 1
- (schematisch) eine Karde mit Tambourverschalungssegmenten nach der Schwesteranmeldung,
- Fig. 2
- Tambourverschalungselemente für eine Karde nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht von einem Endteil eines Segmentes nach Fig. 2 zusammen
mit einer Aufhängung dafür
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht von der Aufhängung nach Fig. 3
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer Wanderdeckelanordnung,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Modifikation der Anordnung nach Fig. 5 zum Verwirklichen
eines Systems nach dieser Erfindung auch im Deckelbereich
- Fig.7A,7B
- Schematische Seitenansichten von Karden zur Erklärung des Grundprinzips
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung eines Kühlsystems, das sich in dem in Fig. 7 dargestellten
Prinzip beruht, und
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung einer Verbindung zwischen einem Segment nach Fig. 2
und einem System nach Fig. 8.
[0014] Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht den Tambour 30 einer Karde, die Endteile
32, 34 einer Wanderdeckelanordnung, welche die Hauptkardierzone definiert, ein Briseur
36 und einen Abnehmer 38. Die Drehrichtung des Tambours um seine Achse A ist mit dem
Pfeil D angedeutet.
[0015] In der Vorkardierzone (zwischen dem Briseur 36 und dem Auslaufende 34 der Wanderdeckelanordnung)
befinden sich eine Schmutzausscheidevorrichtung 38 und ein dieser Vorrichtung vorangehendes
Tambourverschalungssegment 40. Die Vorrichtung 38 umfasst zwei Tambourverschalungssegmente
42, 44 die nachfolgend näher beschrieben werden sollten.
[0016] Die Nachkardierzone (zwischen dem Einlaufende 32 der Wanderdeckelanordnung und dem
Abnehmer 38) ist mit einer weiteren Schmutzausscheidevorrichtung 46 versehen, welche
mit der Vorrichtung 38 austauschbar ist und daher nicht einzeln beschrieben werden
sollte.
[0017] In der Unterkardierzone (zwischen dem Abnehmer 38 und dem Briseur 36) befindet sich
noch eine Schmutzausscheidevorrichtung 48 und vier Tambourverschalungssegmente 50.
Vorrichtung 48 ist mit den beiden Vorrichtungen 38 und 46 austauschbar und die Segmente
50 sind mit dem Segment 40 austauschbar.
[0018] Es wird nachfolgend das Grundprinzip dieser Erfindung anhand der Fig. 7A und 7B erklärt
werden bevor bevorzugte Anordnungen anhand der anderen Figuren näher erläutert werden.
Fig. 7A und 7B zeigen nochmals (rein schematisch) den Tambour 30 mit Drehrichtung
D und eine Wanderdeckelandordnung 31 mit Bewegungsrichtung R.
[0019] In Fig. 7A wurde angenommen, die Vor-, Nach- und Unterkardierzonen seien bloss durch
einfache Blechteile 33, 35, 37 verschalt. Nach dieser Erfindung wird an mindestens
einem solchen Blechteil einen "Wärmeleiter" in der Form eines Kanals befestigt. In
Fig. 7A wurde angenommen, jeder Blechteil sei mit mindestens einem Kanal 39 (der Blechteil
37 in der Unterkardierzone sogar mit zwei solchen Kanälen) versehen. Jeder Kanal 39
erstreckt sich in der axialen Richtung über die ganze Breite des Arbeitsbereiches
der Karde. Der Kanal wird derart an dem Blechteil befestigt, dass Wärme vom Blechteil
an den Kanal übertragen wird. Im Betrieb fliesst ein Medium (Flüssigkeit bzw. Gas)
durch den Kanal, wie nachfolgend in Zusammenhang mit Fig. 8 näher erläutert werden
soll, sodass die an den Kanal übertragene Wärme durch das Medium abgeführt wird.
[0020] Fig. 8 zeigt schematisch ein Kühlsystem, welches die Kanäle 39, ein Absaugrohr 51
und (für ein pneumatisches System) einen Ventilator bzw. (für ein hydraulisches System)
eine Pumpe 53 umfasst. Für jeden Kanal 39 ist eine Verbindung mit dem Absaugrohr 51
vorgesehen, die in Fig. 8 schematisch mit Pfeiler 55 angedeutet worden ist und nachfolgend
in Zusammenhang mit den weiteren Figuren beschrieben werden soll.
[0021] Im Fall von einem pneumatischen System kann die Kühlluft aus dem Spinnsaal gesogen
werden und gegebenenfalls durch den Ventilator wieder in die Umgebung zurückbefördert
werden. Ein hydraulisches System erfordert einen geschlossenen Kreislauf, wie durch
das gestrichelte Rückflussrohr 55 in Fig. 8 angedeutet worden ist. Ein Wärmetäuscher
57 muss in diesem Kreislauf vorgesehen werden. Die Umgebungsluft kann als Wärmesenke
dienen. Wo es nicht erwünschenswert ist, die Spinnsaalluft zur "Entsorgung" der anfallenden
Wärme auszunutzen, kann die Wärme an eine andere Senke geleitet werden, wobei die
bekannten Prinzipien der Wärmetechnik zur Hilfe gezogen werden können. Das Kühlsystem
nach Fig. 8 kann im Klimatisierungssystem der Spinnerei integriert werden.
[0022] Ein pneumatisches System kann natürlich auch einen geschlossenen Kreislauf für die
Kühlluft umfassen, wobei dann ein Wärmeaustäuscher ähnlich Wärmeaustäuscher 57 notwendig
wird. Somit kann das Kühlsystem von der Spinnsaalluft isoliert werden, was seitens
des Kühlsystems (Flugbeladene Spinnsaalluft) und/oder des Spinnsaals (klimatisierte
Luft) wünschenswert sein mag. Anstelle von Kühlluft kann auch ein anderes Kühlmittel,
z.B. ein flüssiges Kühlmittel verwendet werden.
[0023] Das Kühlsystem kann mit dem Trosh-Entsorgungssystem der Karde integriert werden.
Unsere europäische Patentanmeldung Nr. 340458 zeigt z.B. eine Vorrichtung zum Entstauben
einer Karde, wonach eine bewegbare Luftsammelleitung vorgesehen ist. Diese Luftsammelleitung
könnte z.B. auch als Absaugrohr 51 nach Fig. 8 dienen.
[0024] Es wird klar sein, dass die stationären Blechteile 33, 35, 37 (im Vergleich zu Innerseite
des Tambours) gut zugänglich sind. Der (jeder) Kanal kann dementsprechend ohne weiteres
einen komplizierten Verlauf über der äusseren Oberfläche des jeweiligen Blechteils
erfolgen, wobei darauf geachtet werden soll, dass keine Verformung der Blechteile
durch ein ungleichmässiges Temperaturprofil hervorgerufen wird.
[0025] Es wird auch klar sein, dass eigentlich keine Arbeit zwischen dem Tambour und solchen
einfachen Blechteil geleistet wird. Die Wärmeerzeugung in den entsprechenden Zonen
des Arbeitsbereiches der Karde ist dementsprechend relativ niedrig. Die Blechteile
dienen nur als Uebertragungsmittel für Wärme, die eigentlich im Kardierbereich (zwischen
dem Wanderdeckel und dem Tambour) entsteht.
[0026] Dies gilt aber nicht für ein System nach Fig. 1. Eine vereinfachte Version dieses
Systems ist nochmals in Fig. 7B abgebildet worden, wo jede Schmutzausscheidevorrichtung
mit zwei Kardiersegmenten 41 und die Unterkardierzone mit einer Blechverschalung 43
gezeigt worden ist. Da zwischen den Kardiersegmenten 41 und dem Tambour Kardierarbeit
geleistet werden muss, fällt in den entsprechenden Zonen des Arbeitsbereiches Wärme
an. Jedes Segment 41 ist daher mit einem jeweiligen Kanal 39 versehen, sodass die
anfallende Wärme möglichst direkt abgeführt werden kann. Unter Umständen ist es dann
möglich, auf Wärmeübertragung ab der Blechverschalung zu verzichten. Sie kann aber
auch vorhanden sein, wie gestrichelt angedeutet worden ist.
[0027] In beiden Fällen (Fig. 7A und 7B) fällt Wärme in der Wanderdeckelanordnung 31 an
und eine Wärmeübertragung aus diesem Bereich wäre auch vorteilhaft. Ein dazu geeignetes
System ist in Fig. 5 und 6 schematisch gezeigt worden.
[0028] Fig. 5 zeigt schematisch eine Wanderdeckelanordnung mit einer Vielzahl von einzelnen
T-förmigen Deckelstäben 45, wovon jeder Stab eine Garnitur trägt (nicht gezeigt).
Die Stäbe 45 werden an endlosen Trägern (nicht gezeigt) befestigt und gemeinsam in
der Bewegungsrichtung R bewegt. Fig. 6 zeigt, dass Kanäle 47 zwischen benachbarten
Stäben 45 gebildet werden können, z.B. durch das Ueberspannen der inneren Enden der
Stäbe durch ein Verdeckelement 49. Durch die Kanäle 47 können im Betrieb Ströme von
einem gasförmigen Medium eventuell zur Wärmeabfuhr erzeugt werden.
[0029] Es ist nicht notwendig, Kanäle 47 zwischen allen Stäben 45 der Anordnung zu bilden.
Die Hauptkardierarbeit wird an den ersten Wanderdeckeln über dem Materialeinlauf (Briseur)
geleistet, das heisst in der Zone Z (Fig. 5). Es wird normalerweise reichen, Wärme
von 6 bis 12 Stäben in dieser Zone (der Stab am Einlaufende der Zone miteingeschlossen)
abzuführen. Das Verdeckelement 49 kann dementsprechend kurz sein.
[0030] Die bislang vorgeschlagenen Massnahmen erfordern alle das Anbringen eines Zusatzelementes
an/in einer bekannten Anordnung. Die in der Schwesteranmeldung gezeigten Segmente,
die nun nochmals in Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben werden sollten, ergeben aber
die Möglichkeit, Wärmeabfuhrkanäle von vornherein in die Tambourverschalung zu integrieren.
[0031] Fig. 2 zeigt die aneinander anschliessenden Segmente 50, 42 nach einem grösseren
Massstab. Das einfachere Segment 50 umfasst einen ersten plattenförmigen Teil 52 und
einen zweiten plattenförmigen Teil 54, der zwei ebene Seitenabschnitte 56 und einen
gebogenen Zentralabschnitt 58 umfasst. Die plattenförmigen Teile 52, 54 sind miteinander
über Seitenwände 60 und Zwischenwände 62 verbunden, um drei Längskanäle 64 zu bilden.
[0032] Das Segment erstreckt sich mit konstantem Querschnitt über die ganze Breite (axiale
Länge) des Tambours 30 und es wird über geeignete Befestigungsmittel (nachfolgend
zu beschreiben) an den Seitenschilder der Karde (des Kardengestells) befestigt. Das
Segment 50 wird als extrudiertes Profil aus Leichtmetall (z.B. aus Aluminium) hergestellt.
Die Form des Segmentes ermöglicht eine sehr dünnwändige Konstruktion welche trotzdem
die erforderliche Steifigkeit des Segmentes über der ganzen Arbeitsbreite ermöglicht.
Die Wanddicke des Segmentes 50 kann z.B. in Bereich 2 mm bis 8 mm liegen.
[0033] Die Steifigkeit des Segmentes ist wichtig, um eine einmal festgelegte Einstellung
der Faserleit- oder Faserführungsfläche 66 gegenüber der auf dem Tambour aufgezogenen
Garnitur über die ganze Arbeitsbreite möglichst konstant zu halten. Diese Faserleitfläche
66 bildet die äussere Mantelfläche vom Arbeitsbereich der Karde über den, dem Segment
50 entsprechenden Winkelbereich W (Fig. 1, gezeigt für das identische Segment 40)
der Vorkardierzone (für die Bedeutung von einem solchen Winkelbereich siehe unsere
deutsche Patentanmeldung 3835776). Die durch den plattenförmigen Teil 54 gegebene
Versteifung vom Faserleitteil 52 ermöglicht die Einhaltung von engen Toleranzen der
Einstellung dieses Leitteils trotz der dünnwändigen Konstruktion, welche Gewichts-
und Materialeinsparungen mit sich bringt.
[0034] Das kompliziertere Segment 42 umfasst auch einen inneren plattenförmigen Teil 68
und einen äusseren plattenförmigen Teil 78. Diese Teile sind durch eine Seitenwand
72, eine Seitenwand 74 und eine Zwischenwand 76 miteinander verbunden, um zwei Längskanäle
78 zu bilden. Das Segment 42 ist auch als Extrudiertes Profil aus Leichtmetall hergestellt.
Diese Bauweise ergibt auch für das Segment 42 die Vorteile des niedrigen Gewichtes
bei hoher Steifigkeit.
[0035] Das Segment 42 dient aber nicht unmittelbar als Faserbeeinflussungselement, sondern
als Träger für die eigentlichen Arbeitselemente, die an dem Teil 68 zu fixieren sind.
Solche Elemente sind dem Fachmann wohl bekannt und werden deswegen hier nicht detailliert
beschrieben werden. Sie umfassen z.B. drei Stäbe 78A, 78B und 78G (gestrichelt angedeutet)
welche durch Schrauben (nicht gezeigt) an dem Teil 68 befestigt sind. Die Befestigungsschrauben
(nicht gezeigt) für den oberen Stab 78G erstrecken sich durch eine Reihe von Bohrungen
80 (gestrichelt angedeutet, nur eine Bohrung 80 in Fig. 2 sichtbar) in der Seitenwand
74. Aehnlicherweise gibt es eine Reihe von Bohrungen 82 in der Zwischenwand 76 zur
Aufnahme von Befestigungsschrauben für den mittleren Stab 78B. Die Seitenwand 72 ist
auch mit einer Reihe von Bohrungen 84 versehen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben
für den unteren Stab 78G. Die drei Stäbe können je mit einer faserverarbeitenden Garnitur
versehen werden, wie z.B. in der schweizerischen Patentschrift Nr. 662804 gezeigt
worden ist. Diese Garnitur kann z.B. eine Nadelgarnitur, eine Sägezahngarnitur oder
bloss eine strukturierte Fläche gemäss unserer schweizerischen Patentanmeldung Nr.
4103/88 sein.
[0036] Die Auflageflächen für die drei Stäbe auf dem Teil 68 sind derart auf die Krümmung
des Tambours abgestimmt, dass bei optimaler Einstellung des Segmentes die Breite von
jedem Stab sich senkrecht zu einem jeweiligen Radius des Tambours erstreckt.
[0037] Die Seitenwand 72 ist mit einem Fortsatz 86 versehen, welcher eine Längsnute 88 in
seiner dem Segment 40 zugewandten Fläche aufweist. Die Nute 88 enthält ein elastemerisches
Dichtungselement 90, b.z. einen Hohlkörper. Die Segmente 50, 42, bzw. 40, 42 werden
derart nebeneinander an der Karde montiert, dass das Dichtungselement 90 in Berührung
mit einer Lippe 92 auf dem Segment 50, 40 steht. Das Segment 50, 40 hat auch eine
Längsnute 94, neben der Lippe 92 und ist mit einem eigenen Dichtungselement 96 versehen,
welches auch in Berührung mit dem Dichtungselement 90 vom Segment 42 steht. Leckströmungen
zwischen den Segmenten (50) 40, 42 können dadurch weitgehend verhindert werden, was
eine bessere Kontrolle über den Lufthaushalt über den Arbeitsbereich der Karde bedeutet.
Dadurch wird auch die Verschmutzung der Umgebung des Tambours vermieden.
[0038] Wo zwei Faserleitsegmente 50 aneinander gereiht sind, z.B. in der Unterkardierzone
können die Spalten zwischen benachbarten Segmenten auch abgedichtet werden. Dazu dient
das schon beschriebene Dichtungselement 96 aber auch ein weiteres Dichtungselement
98 (Fig. 2) in eine Nute 100, die sich gegenüber der Nute 94 in der entgegengerichteten
Richtung öffnet.
[0039] Die Wand 74 ist auch mit einem Fortsatz 102 versehen, welcher eine Fläche 104 aufweist,
die schräg zur radialen Ebene des Tambours steht. Diese Fläche 104 kann als Auflagefläche
für einen Schmutzausscheidemesser (106) (Fig. 3). Der Messer 106 hat eine Durchbohrung
108 und eine Schraube 110 erstreckt sich durch diese Bohrung 108 in eine Gewindebohrung
110 (Fig. 2) im Fortsatz 104 des Segmentes, um den Messer an diesem Fortsatz zu befestigen.
[0040] Fig. 3 zeigt einen Teil einer Schmutzausscheidevorrichtung welche z.B. nach dem Prinzip
der obengenannten schweizerischen Patentanmeldung Nr. 4103/88 arbeiten kann. Diese
Vorrichtung umfasst zwei Segmente, wovon das eine Segment 42 schon beschrieben worden
ist und das zweite Segment 44 in der Bauweise mit dem ersten Segment 42 sehr ähnlich
ist, aber gegenüber der Karde im umgekehrten Sinn montiert ist, sodass die Fläche
104 (Fig. 2) vom Segment 42, einer Fläche 104A vom Segment 44 zugewandt ist. Das Segment
44 hat einen abgekürzten Fortsatz 102A und die zwei Segmente 42, 44 sind derart nebeneinander
gestellt, dass ein Spalt 112 zwischen den beiden Fortsätzen 102, 102A offen bleibt.
Dieser Spalt 112 dient als Zugangsöffnung zu einem Absaugkanal 114, welcher durch
ein federndes Halteelement 116 in Berührung einerseits mit der Fläche 104A des Segmentes
44 und andererseits mit dem Messer 106 gehalten wird. Das Halteelement 116 wird durch
ein geeignetes Mittel (nicht gezeigt) am Segment 44 befestigt.
[0041] Der Absaugkanal 114 ist in der Form von einem Rohr, welches sich über die ganze Arbeitsbreite
der Karde erstreckt und mit einer dem Spalt 112 entgegengerichteten Oeffnung 118 versehen
ist. Die Arbeitsweise dieser Schmutzausscheidevorrichtung ist im allgemeinen bekannt
und wird hier nicht näher beschrieben werden, da diese Erfindung nicht zum Prinzip
des Schmutzausscheideverfahrens, sondern vielmehr zur Konstruktion der Schmutzausscheidevorrichtung
gerichtet ist.
[0042] Die Aufhängung der verschiedenen Elemente am Gestell der Karde wird nun anhand der
Fig. 4 und 5 beschrieben werden. Die Befestigung der Segmente 40, 50 am Gestell kann
ohne Schwierigkeiten durch Befestigungsschrauben (nicht gezeigt) und Bohrungen in
den Endteilen des Segmentes bewirkt werden. Die Genauigkeit der Herstellung des Segmentes
und seiner Steifigkeit ermöglichen das Verzichten auf kompliziertere Einstellungsmittel.
Für die Segmente 42, 44 ist aber eine spezielle Aufhängung mit einem Einstellmittel
konzipiert worden, wie nachfolgend anhand der Fig. 4 und 5 beschrieben werden soll.
[0043] Fig. 4 zeigt einen Endteil vom Segment 42, gesehen in Richtung des Pfeils IV (Fig.
3), zusammen mit der entsprechenden Aufhängung, die allgemein mit dem Bezugszeichen
120 angedeutet worden ist. Fig. 5 zeigt die Aufhängung allein, gesehen in Richtung
des Pfeils lV der Fig. 4. Die Stirnseite 122 vom Segment 42 ist mit zwei in der Längsrichtung
des Segments erstreckenden Bohrungen 124, 126 versehen. Ein Bolzen 128 ist in der
Bohrung 126 eingepresst und dadurch in dem Segment 42 montiert. Die andere Bohrung
124 dient zur Aufnahme von einem zweiten Bolzen 130, der ein Teil der Aufhängung 120
bildet, wie nachfolgend näher erläutert werden soll. Der andere nicht dargestellte
Endteil des Segmentes 42 ist auch mit zwei Bohrungen versehen, die koaxial mit je
einer Bohrung 124, 126 verlaufen und somit zwei Längsachsen 132, 134 definieren. Die
Aufhängung 120 (siehe auch Fig. 5) umfasst eine Befestigungsplatte 136, welche durch
Schrauben 138 an einem Lagerschild 140 der Karde befestigt ist. Die Platte 130 hat
eine Nabe 142 mit einer in der radialen Richtung des Tambours erstreckenden Bohrung
(nicht angedeutet) die mit einem Gewinde versehen ist.
[0044] Die Aufhängung 120 umfasst weiterhin eine Einstellvorrichtung mit einem Nabenteil
144 und zwei Flügel 146, 148. Der Nabenteil 144 hat eine mit einem Gewinde versehenen
Durchbohrung (nicht besonders angedeutet) mit einer entsprechenden hohlen Stellschraube
150. Die ringförmige Stirnfläche dieser Stellschraube 150 stösst auf der Nabe 142
von der Befestigungsplatte 136. Eine Fixierschraube 152 erstreckt sich durch die durchgehende
Bohrung der Stellschraube 150 um mit dem Gewinde der Nabe 142 zusammenzuarbeiten.
Bei Lockerung der Fixierschraube 152 ist es möglich, die Einstellung des Nabenteils
144 gegenüber der Befestigungsplatte 136 durch drehen der Stellschraube 150 zu ändern.
Diese neu festgelegte Einstellung kann dann mit der Fixierschraube 152 verriegelt
werden.
[0045] Der Flügel 146 ist mit einem Gleitlager 154 zur Aufnahme des Bolzens 128 versehen.
Der Flügel 148 hat auch ein Gleitlager zur Aufnahme von einer Achse 158, die mit dem
vorerwähnten Bolzen 130 aus einem Stück gebildet wird, aber eine Längsachse 160 aufweist,
die nicht mit der Achse 132 flüchtet, sodass die Teile 130, 158 zusammen eine Exzenter-Einstelleinrichtung
bilden. Der Teil 158 ist mit einer Verlängerung 162 zur Zusammenarbeit mit einem Einstellwerkzeug
und mit Verriegelungsmuttern 164 versehen.
[0046] Bei einer Neueinstellung der Einstellschraube 150 werden beiden Bolzen 128, 130 in
ungefähr radialen Richtungen gegenüber dem Tambour bewegt. Diese Einstellung kann
derart durchgeführt werden, z.B. mit Hilfe einer geeigneten Lehre, dass die Garnitur
des dem Stift 128 benachbarten Stabes 78A (für Fig. 2) in einem gewünschten Abstand
von der Garnitur des Tambours steht. In aller Wahrscheinlichkeit stehen dann aber
die Garnituren der anderen beiden Stäbe 78B und 78C nicht in dem erwünschten Abstand
zur Tambourgarnitur. Der Bolzen 128 kann aber trotzdem durch die Betätigung der Fixierschraube
152 in dieser Einstellung fixiert werden. Die erwünschte Einstellung der anderen Garniturstäbe
wird dann durch Drehen der Exzentereinrichtung 130, 158 erreicht, wobei sich die Achse
130 um die Achse 160 dreht und dabei das Segment 42 um die Achse 134 schwenkt. Weil
die Achse 134 senkrecht über dem Mittelpunkt des Garniturstreifens 78A liegt, erfolgt
durch die Betätigung des Exzenters
keine wesentliche Beeinflussung der Einstellung von 78A. Die Gesamteinstellung kann mit
Verriegelungsschrauben 139 fixiert werden, die sich durch Ansätze 137 der Platte 136
in Endteile 141 der beiden Flügel 146, 148 erstrecken. Die Ansätze 137 haben schlitzförmige
Durchbohrungen, um die Schrauben aufzunehmen
[0047] Fig. 3 zeigt auch eine Verstelleinrichtung für den Messer 106, die an der Aufhängung
für das Segment 42 befestigt ist. Jede Stellschraube 150 dieser Aufhängung trägt ein
Halteelement 166, welches eine jeweilige im Halteelement verstellbare Schraube 168
trägt. Diese Schraube arbeitet mit einer im Ende des Messers 106 vorgesehenen Gewindebohrung
(nicht angedeutet) zusammen. Durch Verstellung der Schraube 168 im Halteelement 166
kann das freie Ende des Messers 106 nach Lockerung der Befestigungsschrauben 110 gegenüber
der Garniturelementen eingestellt werden. Das Loch 108 im Messer 106 ist deswegen
schlitzförmig.
[0048] Fig. 9 zeigt schematisch eine Verbindung zwischen einem Segment 50 (Fig. 2), bzw
40 (Fig. 1) und dem Absaugrohr 51 (Fig. 8). Für jedes Segment 50, 40 ist ein Uebergangsstück
180, welches an einem Ende an das Profil des Segmentes angepasst ist und am anderen
Ende mit einem elastischen Dichtungselement 182 versehen ist. Das Dichtungselement
verbindet eine Dichtung mit dem Uebergangsstück 180 und mit dem Absaugrohr 51, wobei
das Element an eine Zugangsöffnung 184 im Rohr 51 anschliesst.
[0049] Für aneinandergereihte Segmente 50 (Fig. 1) kann ein Sammelübergang zwischen den
Profilen und dem Absaugrohr vorgesehen werden. Aehnlicherweise kann im Deckelbereich
(Fig. 6) auch eine Sammelleitung zwischen den Kanälen 47 und dem Absaugrohr 51 gebildet
werden.
[0050] Grössere Probleme bieten die Segmente 42, da die an ihren Enden mit den Aufhängungen
120 zusammenarbeiten. Uebergangsstücke (nicht gezeigt) können aber entweder durch
die Oeffnung A (Fig. 3) der Stirnseite 122 vom Segment und der Aufhängung 120 oder
durch die Oeffnung B (Fig. 4) zwischen der Befestigungsplatte 136 und der dieser Platte
zugewandten Seite der Aufhängung 120 geführt werden. Zu diesem Zweck können die Oeffnungen
A bzw. B vergrössert werden.
[0051] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Beispiele eingeschränkt. Wärme könnte
natürlich von der Tambourverschalung dadurch abgeführt werden, dass man einen Kühlluftstrom
über der äusseren Fläche der Verschalung erzeugt, wobei diese Strömung von der Saalluft
durch einer äusseren Verschalung der Maschine abgetrennt werden könnte. Die gezielte
Abfuhr von Wärme von aufgewählten Zonen der Maschine (insbesondere wo Kardierarbeit
geleistet wird) wird sich aber als bedeutend wirksamer erweisen.