[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Trennen eines in Schuppenformation
geförderten Stromes von Flächengebilden, insbesondere eines mindestens zweilagigen
Papierproduktstromes in lotrechter Richtung.
[0002] Aus der DE-OS 33 01 852 ist eine derartige Vorrichtung bekannt. Bei dieser Vorrichtung
werden allerdings zwei zueinander versetzte Schuppenströme einer Trennvorrichtung
zugeführt, wobei die einzelnen Schuppenstromteile seitlich durch Klammern erfaßt und
in geklammertem Zustand getrennt werden; danach werden die Klammern wieder vom Schuppenstrom
gelöst. Diese bekannte Vorrichtung ist nur dann verwendbar, wenn der herangeführte
oder geförderte Schuppenstrom aus zwei seitlichen, zueinander versetzten Abschnitten
besteht, da sonst das Erfassen mit den Klammern nicht möglich ist. Ein einzelner,
z.B. mit einer üblichen Fördergeschwindigkeit von 40 000 Papierprodukten je Stunde
geförderter Schuppenstrom kann mit dieser bekannten Vorrichtung nicht getrennt werden.
[0003] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Trennung eines Schuppenstromes von Flächengebilden,
insbesondere von Papierprodukten auch dann durchzuführen, wenn der Schuppenstrom in
üblicher Weise - gegebenenfalls auch mit unterschiedlichen Schuppenabständen - gefördert
wird.
[0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß ein in den Schuppenstrom wahlweise
eingreifendes keilförmiges Trennorgan vom Schuppenstrom mit einer die Fördergeschwindigkeit
des letzteren überschreitenden Geschwindigkeit in Förderrichtung zurückziehbar ist.
[0005] Auf diese Weise können z.B. in Schuppenform geförderte Zeitungen nach einer ensprechenden
Zählung in zwei Schuppenteile aufgeteilt, gestapelt und kreuzverlegt werden. Diese
Vorrichtung wird auch der Tatsache gerecht, daß z.B. in üblicher Weise mit einer Fördergeschwindigkeit
von 40 000 Stück/Stunde gearbeitet wird. In diesem Fall können z.B. Schuppenteile
von 20 oder mehr Papierprodukten erfaßt und einer gesonderten Stapelung zugeführt
werden.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Trennorgan mit einem
Bügel o.dgl. um einen oberhalb des Schuppenstromes liegenden Drehpunkt verschwenkbar.
Statt eines Bügels kann auch ein L-förmiger Halter vorgesehen sein.
[0007] Um das Erfassen mit dem keilförmigen Trennorgan zu erleichtern, kann der Schuppenstrom
auf der Höhe des eingreifenden Trennorgans eine kaskadenartige Stufe aufweisen.
[0008] Es ist auch möglich, daß für die Abförderung des durch das Trennorgan aufgefangenen
Teils des Schuppenstromes ein zusammenwirkendes Preßbandpaar vorgesehen ist. Jedes
Preßband kann aus einem sich über die Breite der Flächengebilde erstreckenden einzigen
Band oder auch aus mehreren beabstandeten nebeneinanderliegenden einzelnen riemenartigen
Bändern bestehen.
[0009] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Preßbandpaar
aus zwei gesondert geführten End losbändern. Zweckmäßigerweise bilden das Trennorgan
und eine Umlenkwalze für das Preßbandpaar eine konstruktive Einheit; der das Trennorgan
tragende Bügel kann auch die Umlenkwalze halten und um einen gemeinsamen Drehpunkt
verschwenkbar sein. Hierdurch wird erreicht, daß einerseits das Trennorgan vom geförderten
Schuppenstrom getrennt wird und andererseits aber die beiden Preßbänder um einen bestimmten
Betrag "verlängert" werden, so daß die relative Umlaufgeschwindigkeit der Umlenkwalze
erhöht wird. Dennoch erfolgt die Abförderung des abgetrennten Schuppenstromteiles
mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Fördergeschwindigkeit des Schuppenstromes.
Um die "Längung" des Preßbandpaares zu ermöglichen, können die Endlosbänder jeweils
eine Spannrolle oder -walze aufweisen; die Spannrollen bzw. -walzen sind dabei zweckmäßigerweise
an Lenkern o.dgl. angebracht.
[0010] Es liegt auf der Hand, daß der Umlenkwalze unmittelbar ein Abförderer nachgeschaltet
werden kann; dies hat jedoch zur Folge, daß die Abförderung in Gegenrichtung zur Förderung
des Schuppenstromes erfolgt. Wenn eine Abförderung des abgetrennten Schuppenstromteiles
in Förderrichtung des Schuppenstromes erfolgen soll, kann der Umlenkwalze ein Überkopfförderer
nachgeschaltet sein; der dem Überkopfförderer nachgeschaltete Abförderer für den abgetrennten
Schuppenstromteil ist dabei zweckmäßig über dem Abförderer des weitergeführten Schuppenstromteiles
angeordnet.
[0011] Nach einer abgewandelten Ausführungsform der Efindung ist dem Trennorgan eine Umlenkwalze
mit einem Preßband nachgeschaltet. In diesem Fall wird der abgetrennte Schuppenstromteil
zwischen dem Preßband und der Walzenoberfläche eingespannt gehalten und entsprechend
gefördert. Wenn der abge abgetrennte Schuppenstromteil in entgegengesetzter Richtung
wie der Zuförderer abgefördert werden soll, kann der Umlenkwalze z.B. ein entsprechender
endloser Abförderer nachgeschaltet werden.
[0012] Wenn der abgetrennte Schuppenstromteil jedoch in Förderrichtung des Schuppenstromes
weitertransportiert werden soll, kann der Umlenkwalze ein Überkopfförderer nachgeschaltet
sein. Auch ist es möglich, daß zwischen der Umlenkwalze und dem Überkopfförderer ein
endloses Reiterband eingeschaltet ist und daß der Überkopfförderer ein Preßbandpaar
aufweist. Zweckmäßigerweise laufen das Reiterband und das Preßbandpaar bei eingeschaltetem
Trennorgan um eine gemeinsame Achse um; auch ist es möglich, daß der Abstand der beiden
äußeren Umlenkwalzen des Reiterbandes veränderbar ist.
[0013] Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung - stark schematisiert - dargestellt;
sie werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf eine Ausführungsform,
- Fig. 2
- ein Detail gemäß Linie 2-2 in Fig. 1 in stark vergrößertem Maßstab,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht auf eine abgewandelte Ausführugnsform und
- Fig. 4
- ein Detail gemäß Linie 4-4 in Fig. 3 in stark vergrößertem Maßstab.
[0014] Ein aus Zeitungen 1 bestehender Schuppenstrom 2 wird auf einem Endlosförderer der
nachfolgend näher beschriebenen Trennvorrichtung mit einer Geschwindigkeit von z.B.
40 000 Zeitungen pro Stunde zugeführt. Mit dem Endlosförderer können synchron ein
Abförderer 4 für einen Schuppenstromteil und auch ein Abförderer 5 für einen abgetrennten
Schuppenstromteil angetrieben werden.
[0015] Der Endlosförderer 3 weist zwei Umlenkwalzen 6 und 7 auf; der letzteren ist kaskadenartig
versetzt, der Abförderer 4 für den weitergeführten Schuppenstromteil nachgeschaltet.
Ein keilförmig ausgebildetes Trennorgan 10 ist an einer Welle 11 befestigt, welche
mit zwei Haltern 12 und 13 - wie aus Fig. 2 ersichtlich - einen Bügel bildet. Das
keilförmige Trennorgan greift nach einer entsprechenden Steuerung unter eine Schuppe
(wie in Fig. 1 dargestellt), so daß der Schuppenstrom vom Zeitpunkt dieses Eingriffs
an über den oberen Teil der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung gefördert wird. Zum
Abtransport des abgetrennten Teils des Schuppenstromes ist ein Preßbandpaar vorgesehen,
welches aus einem unteren Preßband 20 und einem oberen Preßband 21 besteht. Aufgefangene,
gefalzte Papierprodukte, z.B. Zeitungen werden zwischen den beiden Preßbändern um
eine Umlenkwalze oder -rolle 22 um mehr als 180° herumgeführt und bei der dargestellten
Ausführungsform einer weiteren Umlenkwalze bzw. einem Überkopfförderer 23 zugeführt.
Nach einer kleinen Umlenkwalze 24 werden die beiden Bänder voneinander getrennt, so
daß der abgetrennte Schuppenstromteil 2' nur auf dem unteren Band weitertransportiert
und dem Abförderer 5 zugeleitet wird, welcher oberhalb des Abförderers 4 vorgesehen
ist.
[0016] Das untere Band 20 wird bei der dargestellten Ausführungsform über den mittleren
Teil des Trennorgans 10 drehbar geführt und ist dann um die Umlenkwalze 22 um ca.
200° geschlungen. Danach führt das Band zum Überkopfförderer 23 und zu einer Umlenkwalze
25. Eine Spannrolle 26 ist an einem Lenker 27 angebracht und - wie mit dem Pfeil 28
angedeutet - verschwenkbar gelagert. Die beiden Halter 12 und 13 sind um eine Achse
30 verschwenkbar; die entsprechende Welle 31 ist in Lagern 32 und 33 gehalten. Die
Halter 12, 13 tragen auch die Welle 34 der Umlenkwalze 22.
[0017] Das verschwenkbare keilförmige Trennorgan 10 weist im Bereich der Umlenkwalze 22
einen runden Querschnitt auf, so daß das untere Preßband 20 entsprechend gehalten
wird. Seitlich vom mittleren Bereich sind die keilförmigen Vorsprünge vorgesehen,
die das Trennorgan bilden. Diese Vorsprünge sind mit der Welle 11 fest verbunden und
daher auch mit dieser zusammen drehbar gelagert.
[0018] Das obere Band 21 ist mit etwa 210 Bogengraden um die Umlenkwalze 21 geschlungen
und führt zum Überkopfförderer 23 und dann zu den Umlenkwalzen 24, 35, zur Spannrolle
36 und schließlich zur Umlenkwalze 37. Die Spannrolle 36 ist an einem Lenker 38 angebracht
und in Pfeilrichtung 39 verschwenkbar.
[0019] Um die Abtrennung des Schuppenteiles mit dem Trennorgan zu beenden, muß das Trennorgan
10 aus dem Schuppenstrom 2 herausgezogen werden. Die Herausziehgeschwindigkeit muß
in jedem Fall höher sein als die Fördergeschwindigkeit des Schuppenstroms 2.
[0020] Um dies zu erreichen, werden die beiden Halter 12 und 13 mit der Umlenkwalze 22 und
dem Trennorgan 10 - wie in Fig. 1 mit strichierten Linien angedeutet - abgeschwenkt.
Durch diese Abschwenkung werden die beiden Preßbänder im Bereich zwischen der Umlenkwalze
22 und dem Überkopfförderer 23 "verlängert". Um diese "Verlängerung" zu ermöglichen,
sind die Spannrollen 26 und 36 vorgesehen, die gegebenenfalls auch federnd gelagert
sind.
[0021] Die Verschwenkung der Umlenkwalze 22 hat zur Folge, daß die Bandabschnitte beider
Preßbänder zwischen den Umlenkwalzen 22 und 23 vergrößert werden und andererseits
auch der Bandabschnitt des äußeren Bandes zwischen der Umlenkwalze 22 und der Umlenkwalze
37. Dies wird durch die Bewegung der Spannwalzen 26 und 36 möglich. Während der Verschwenkung
erhöht sich die Umlaufgeschwindigkeit der Umlenkwalze 22.
[0022] Das keilförmige Trennorgan 10 ist - wie aus Fig. 2 ersichtlich - zweigeteilt und
auf der Welle 11 aufgekeilt. Dieses keilförmige Trennorgan ist - wie mit dem Pfeil
40 angedeutet - verschwenkbar. Zwischen dem zweiteiligen Trennorgan 10 ist eine kleine
Umlenkwalze 41 auf der Welle 11 frei drehbar gelagert. Diese Umlenkwalze dient zur
Führung des inneren Preßbandes 20.
[0023] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und Fig. 4 sind der Zuförderer 3 und die beiden
Abförderer 4 und 5 an der gleichen Stelle angeordnet wie bei der Ausführungsform nach
Fig. 1 bzw. 2. Das äußere Preßband 20 nimmt im wesentlichen den gleichen Verlauf ein
wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2, allerdings erfolgt die Verschwenkung
der Umlenkwalze 26 im wesentlichen in horizontaler Richtung gemäß dem Pfeil 28'.
[0024] Das weiter oben beschriebene innere Preßband 21' ist jedoch bei der Ausführungsform
nach Fig. 3 und 4 wesentlich kürzer als bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2.
[0025] Das Preßband 21' läuft um die Umlenkrollen 50, 52, 53, 54 sowie die kleinen Umlenkrollen
55 und 51 und ist dazwischen um ca. 200 Bogengrade um den Überkopfförderer 23' geschwungen.
[0026] Zwischen der Umlenkwalze 22 und dem Überkopfförderer 23' ist ein Reiterband 56 eingeschaltet,
welches um Umlenkwalzen 57, 58 und 55 umläuft und durch Stützrollen 59 abgestützt
ist. Nach einer Verschwenkung der Haltestangen 12 und 13 - in gleicher Weise wie im
Zusammenhang mit der obigen Ausführungsform beschrieben - nimmt das Reiterband 56
die strichierte Stellung 56' ein, was durch eine Verschwenkung der Umlenkwalze 58
ermöglicht wird.
[0027] Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, sind zwei Reiterbänder beidseitig der Umlenkwalze
22 vorgesehen. Die Umlenkwalze 57 ist durch einen Halter 60 mit der Welle 34 der Umlenkwalze
verbunden. Dementsprechend ist auch das zweite Reiterband auf der anderen Seite der
Umlenkwalze gehalten und geführt; es macht selbstverständlich bei einer Verschwenkung
der Umlenkwalze dieselbe Lageveränderung durch wie das Reiterband 56.
1. Vorrichtung zum Trennen eines in Schuppenformation geförderten Stromes von Flächengebilden,
insbesondere eines mindestens zweilagigen Papierproduktstromes in lotrechter Richtung,
dadurch gekennzeichnet, daß ein in den Schuppenstrom wahlweise eingreifendes keilförmiges
Trennorgan vom Schuppenstrom mit einer die Fördergeschwindigkeit des letzteren überschreitenden
Geschwindigkeit in Förderrichtung zurückziehbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennorgan mit einem
Bügel o.dgl. um einen oberhalb des Schuppenstromes liegenden Drehpunkt verschwenkbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuppenstrom
auf der Höhe des eingreifenden Trennorgans eine kaskadenartige Stufe aufweist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Abförderung des durch das Trennorgan aufgefangenen Teils des Schuppenstromes
ein zusammenwirkendes Preßbandpaar vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßbandpaar aus zwei
gesondert geführten Endlosbändern besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennorgan und
eine Umlenkwalze für das Preßbandpaar eine konstruktive Einheit bilden.
7. Vorrichtung nach einem oder mehrere der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der das Trennorgan tragende Bügel auch die Umlenkwalze hält und um einen gemeinsamen
Drehpunkt verschwenkbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehrere der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Endlosbänder jeweils eine Spannrolle oder -walze aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannrollen bzw. -walzen
an Lenkern o.dgl. angebracht sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehrere der Ansprüche 4 bis 9 mit einer Abförderung des
abgetrennten Schuppenstromteiles in Förderrichtung des Schuppenstromes, dadurch gekennzeichnet,
daß der Umlenkwalze ein Überkopfförderer nachgeschaltet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Überkopfförderer
nachgeschaltete Abförderer für den abgetrennten Schuppenstromteil über dem Abförderer
des weitergeführten Schuppenstromteiles angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Trennorgan eine Umlenkwalze mit einem Preßband nachgeschaltet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkwalze ein Überkopfförderer
nachgeschaltet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Umlenkwalze
und dem Überkopfförderer ein endloses Reiterband eingeschaltet ist und daß der Überkopfförderer
ein Preßbandpaar aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Reiterband
und das Preßbandpaar bei eingeschaltetem Preßorgan um eine gemeinsame Achse umlaufen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der beiden äußeren
Umlenkwalzen des Reiterbandes veränderbar ist.