(19)
(11) EP 0 431 614 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.06.1991  Patentblatt  1991/24

(21) Anmeldenummer: 90123433.6

(22) Anmeldetag:  06.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47G 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB LI LU NL SE

(30) Priorität: 06.12.1989 CH 4364/89

(71) Anmelder: TESCH, Günter
CH-1700 Fribourg (CH)

(72) Erfinder:
  • TESCH, Günter
    CH-1700 Fribourg (CH)

(74) Vertreter: Lesser, Karl-Bolko, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt & European Patent Attorney Gnesener Strasse 2
D-85276 Pfaffenhofen
D-85276 Pfaffenhofen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kissen


    (57) Es wird ein rechteckiges Kissen (1) mit mindestens einer das Kissen in mehrere Abschnitte aufteilenden Naht (4), an der das Kissen knickbar ist, wobei der eine Abschnitt des Kissen als Nackenstütze ausgebildet ist, beschrieben. Damit sich auf dem Kissen besser liegen läßt und sich das Kissen besser handhaben läßt, wird vorgeschlagen, die Naht (4) des Kissens (1) bogenförmig auszubilden, wobei der Scheitelpunkt der Naht (4) in der Mitte derselben angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Kissen gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Aus der DE-U-8332622.7 ist ein rechteckiges Kissen mit mindestens einer das Kissen in mehrere Abschnitte aufteilenden Naht, an der das Kissen knickbar ist, bekannt. Der eine Abschnitt des Kissen ist dabei als Nackenstütze ausgebildet. Die dort das Kissen in mehrere Abschnitte aufteilenden Nähte sind alle gerade ausgebildet. Dadurch ist das Kissen in seinen Seitenbereichen genauso ausgebildet, wie in seinem Mittelbereich. Ein solches Kissen eignet sich zwar sehr gut für die sogenannten Rückenlage, in der Seitenlage stützt das Kissen aber den Kopf meistens nicht richtig ab.

    [0003] Ein anderes Kissen ist aus der DE-U-7420363 bekannt. Bei diesem Kissen sind zwei gleich große Abschnitte durch eine mittlere Falt-Naht und zwei dieser auf beiden Seiten benachbart angeordneten Abgrenzungsnähte getrennt. Auch hier sind die Nähte gerade ausgebildet, so daß das Kissen senkrecht zur Naht gesehen einen immer konstanten Querschnitt aufweist. Dieses Kissen wird bei seiner Benutzung entlang der mittleren Naht gefaltet und ist dadurch dann nur halb so groß, wie herkömmliche Kissen. Auf diesem gefalteten Kissen soll nur der Kopf aufliegen.

    [0004] Man hat nun schon vorgeschlagen, zusätzlich zu der den Kopfbereich vom Nackenbereich trennenden Naht noch dazu senkrechte Nähte im Kopfbereich vorzusehen. Durch diese zusätzlichen Nähte wird aber die Herstellung eines solchen Kissens sehr kompliziert. Auch sind die dabei gebildeten Kammern von außen nur durch eine Vielzahl von Öffnungen in der Hülle zugänglich, wenn solche Öffnungen vorgesehen sein sollen.

    [0005] Aus der US-A-4192029 ist ein Kissen bekannt, das mittels zweier je unterbrochener bzw. nicht unterbrochener Nähte in drei Füll-Abschnitte unterteilt ist. Beide Nähte erstrecken sich jeweils von einer Seitenkante des Kissens zu einer benachbarten Seitenkante, so daß die beiden äußeren Abschnitte des Kissens dreieck-förmig ausgebildet sind. Diese beiden äußeren Abschnitte können einzeln oder zusammen auf den mittleren Abschnitt gelegt und ihre Ecken dort festgelegt werden. Die Naht des einen größeren Eck-Abschnittes kann insgesamt oder über eine bestimmte Länge gebogen sein.

    [0006] Bei diesen bekannten Kissen kann man in der Seitenlage nicht so frei atmen, wie in der Rückenlage. Wird es als Lesekissen - geknickt - benutzt, so sollte die "Nackenstütze" relativ weich sein, dies widerspricht aber der Nutzung als Nackenstütze.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Kissen zu schaffen, auf dem sich besser liegen und das sich besser handhaben läßt.

    [0008] Diese Aufgabe wird durch ein Kissen gemäß Anspruch 1 gelöst. Dieses neue rechteckige Kissen mit mindestens einer das Kissen in mehrere Abschnitte aufteilenden Naht, an der das Kissen knickbar ist, wobei der eine Abschnitt des Kissen als Nackenstütze ausgebildet ist, ist nun dadurch gekennzeichnet, daß die Naht bogenförmig ausgebildet und ihre beiden Enden auf sich gegenüberliegende Seitenkanten des Kissens zulaufen und der Scheitelpunkt der Naht in der Mitte derselben angeordnet ist. Die beiden Abschnitte des Kissens weisen somit in der Mitte der Naht einen anderen Querschnitt auf, als im Bereich der jeweiligen Enden der Naht. Dadurch weist das Kissen in der Mitte ein anderes Härteverhalten auf, als an seinen beiden den Enden der Naht zugeordneten Rändern, ohne daß, wie bei bekannten Kissen, zusätzliche Nähte vorgesehen werden müssen. Das Kissen weist somit nicht nur oben und unten zwei verschiedene Härtebereiche auf, sondern auch noch Unterschiede in der Mitte und an seinen seitlichen Randbereichen.

    [0009] Auch in der Seitenlage kann man auf dem neuen Kissen gut atmen und schlafen. Bei der - geknickten - Benutzung als Lesekissen stützt das Kissen gut ab. Es knickt auch nicht, wie manche bekannten "Knickkissen" ab.

    [0010] Vorteilhafterweise beträgt der Abstand zwischen dem Scheitelpunkt der Naht und der zur Naht benachbarten Seitenkante des Kissens zwischen 15 und 30 cm, vorzugsweise 20 cm. Der kleinere Abschnitt des Kissens kann nun als Nackenstütze ausgebildet werden.

    [0011] Dabei schneidet vorzugsweise die Naht die beiden auf der ersten Seitenkante senkrecht stehenden Seitenkanten in einem Abstand von der ersten Seitenkante, der größer ist, als der Abstand des Scheitelpunktes von der ersten Naht. Die Naht schneidet z.B. die beiden auf der ersten Seitenkante senkrecht stehenden Seitenkanten in einem Abstand von der ersten Seitenkante, der zwischen 20 und 50 cm beträgt. Bei einem Kissen mit den Maßen 80 cm * 80 cm beträgt der Abstand z.B. 26 cm . Der kleinere Abschnitt des Kissens weist somit an seinen beiden Rändern einen größeren Querschnitt auf, als an seinem Mittelbereich.

    [0012] Gemäß einer besonderen Ausführungsform weist die bogenförmige Naht einen Radius auf, der der 0,6- bis 2-fachen, vorzugsweise der 1,6-fachen Länge der der Naht benachbarten Seitenkante des Kissens entspricht. Dieses Verhältnis hat sich als vorteilhaft erwiesen. Bei einem Kissen mit den Maßen 80 cm * 80 cm beträgt der Radius der Naht dann zwischen 1 m und 1,6 m, vorzugsweise etwa 1,3 m.

    [0013] Die insgesamt in einer bestimmten Krümmungsrichtung gebogene Naht kann in sich selbst noch Gegenbogen aufweisen, wobei z.B. Rücksicht darauf genommen wird, daß in der Seitenlage der Druck auf das untenliegende Ohr des Benutzers nicht zu groß wird, sondern dies im wesentlichen im Bereich der Naht zu liegen kommt.

    [0014] Gemäß einer speziellen Ausführungsform weist die Naht an ihren beiden Enden einen kleineren Radius auf, als in ihrem mittleren Scheitelbereich. Die Randbereiche des kleineren Abschnittes des Kissens können somit bei etwa gleich ausgebildeten Mittelbereich im Querschnitt noch größer ausgebildet sein.

    [0015] Zweckmäßigerweise wird der als Nackenstütze ausgebildete Abschnitt des Kissens fester gefüllt, als der andere Abschnitt, so daß dem Nacken eine feste Stütze geboten wird, während der Kopf, der auf dem anderen Abschnitt aufliegt, weicher abgestützt wird.

    [0016] Vorteilhafterweise ist der als Nackenstütze ausgebildete Bereich des Kissens im Mittelbereich fester gefüllt, als in seinen Randbereichen. Der Nacken kann dadurch in Rückenlage des Schläfers gut gestützt werden. In der Seitenlage kann sich der Kopf und damit auch der Nacken außerhalb der Mitte des Kissens an den weicheren Seitenteile positionieren.

    [0017] Insbesondere, um eine solche festere Füllung zu erhalten, ist mindestens der als Nackenstütze ausgebildete kleinere Abschnitt des Kissens mit kugelförmigen Faseraggregaten gefüllt. Diese sind z.B. aus den EP-A 203.469, 259.730, oder 257.658 bekannt. Diese Faseraggregate lassen sich, verglichen mit Federn oder Daunen, nur sehr schwer in der Hülle des Kissens verschieben bzw. verdrängen. Auch dadurch wird ein Durchliegen vermindert bzw. verhindert. Der andere Abschnitt kann dann auch mit solchen Faseraggregaten gefüllt sein, er kann aber auch mit Federn, Daunen od.dgl. gefüllt sein, wobei vorzugsweise die Federn, Daunen od.dgl. in einer gesonderten Hülle angeordnet sind. Darüberhinaus kann der als Nackenstütze ausgebildete Bereich des Kissens im Mittelbereich fester gefüllt sein, als in seinen Randbereichen.

    [0018] Mindestens der als Nackenstütze ausgebildete Abschnitt des Kissens kann aber auch mit Schaumstoff-Sticks gefüllt sein. Diese sollten dann eine gewisse, den Nackenbereich stützende Härte aufweisen.

    [0019] Um das Kissen den individuellen Wünschen seines Benutzers, insbesondere in Bezug auf die Härte des Kissens, anzupassen, ist mindestens in der einen Seitenkante des Kissens, auf die die Naht zuläuft, ein Reißverschluß angeordnet, der eine Öffnung für beide Abschnitte des Kissen bildet. Durch diese Öffnung kann Füllmaterial nachgefüllt oder entnommen werden und es kann auch das Füllmaterial über die Breite des Kissens wunschgemäß verteilt werden.

    [0020] Bei einer speziellen Ausführungsform des Kissens sind die die Naht bildenden Fäden durch die Füllung hindurch genäht, d.h., das Füllmaterial ist dort durch die Fäden der Naht gehalten. Dadurch wird das Kissen im Bereich der Naht etwas dicker.

    [0021] Wird die Naht des Kissens zick-zack-förmig ausgebildet und ist dieses Zick-Zack-Muster relativ breit, z.B. 20 mm, so kann zwischen den beiden gefüllten Abschnitten des Kissens ein schmaler ungefüllter bzw. zusammengepreßter Streifen zur Verfügung gestellt werden. Dadurch läßt sich das Kissen leichter an der Naht knicken.

    [0022] Die das Kissen in zwei Abschnitte teilende Naht kann aber auch als Doppelnaht ausgeführt sein, d.h., durch zwei beabstandet voneinander parallel verlaufende Nähte, die einen Abstand von z.B. 20 mm aufweisen können.

    [0023] Im Folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeipiel der Erfindung beschrieben.

    [0024] Dabei handelt es sich um quadratisches Kissen 1, welches z.B. die Maße 80 cm * 80 cm aufweist. Das Kissen besteht aus einer oberen und einer unteren Hüllenhälfte, die miteinander vernäht sind. In einem Teil der Umfangsnaht 2 ist ein Reißverschluß 3 eingearbeitet, durch den hindurch das Innere des Kissens 1 durch den Benutzer jederzeit zugänglich ist.

    [0025] Das Kissen 1 weist eine bogenförmige Naht 4 auf, die hier einen konstanten Radius von etwa 1,3 m aufweist. Der Mittelpunkt dieses Radius liegt dabei auf einer parallel zu zweien seiner Seitenkanten 5 und 6 angeordneten Mittelachse. Der Scheitelpunkt der Naht 4 ist hier von der einen senkrecht auf der Mittelachse stehenden Seitenkante 7 etwa 20 cm entfernt, während die Naht 4 die beiden zu der Mittelachse parallelen Seitenkanten 5 und 6 mit einem Abstand von etwa 26 cm von der einen Seitenkante 7 schneidet.

    [0026] Der zwischen der Seitenkante 7 und der Naht 4 liegende Raum wird als Nackenstütze insbesondere dadurch ausgebildet, daß dort das Füllmaterial härter ausgebildet ist, als in dem restlichen Bereich des Kissens 1. Dies wird durch Verwendung eines von sich aus härteren Füllmaterials erreicht oder dadurch, daß dort bezogen auf das Volumen mehr Füllmaterial eingefüllt wird.

    [0027] Durch eine einzige Naht wird somit ein Kissen erhalten, welches mehr als zwei Bereiche unterschiedlicher Härte aufweist, nämlich einerseits in der Mittelachse des Kissen einen harten und einen weichen Bereich und außerhalb der Mitte des Kissens jeweils dem harten Mittelbereich zugeordnet links und rechts jeweils einen weicheren Bereich und jeweils dem weichen Mittelbereich zugeordnet links und rechts jeweils einen diesem gegenüber festeren Bereich. Insgesamt werden durch diese eine bogenförmige Naht also sechs verschiedene Härtebereiche gebildet, die zumindest zum Teil fließend in einander übergehen.


    Ansprüche

    1. Rechteckiges Kissen mit mindestens einer das Kissen in mehrere Abschnitte aufteilenden Naht, an der das Kissen knickbar ist, wobei der eine Abschnitt des Kissen als Nackenstütze ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht (4) bogenförmig ausgebildet und ihre beiden Enden auf sich gegenüberliegende Seitenkanten (5, 6) des Kissens zulaufen und der Scheitelpunkt der Naht (4) in der Mitte derselben angeordnet ist.
     
    2. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen dem Scheitelpunkt der Naht (4) und einer zur Naht benachbarten, ersten Seitenkante (7) des Kissens (1) zwischen 15 und 30 cm, vorzugsweise 20 cm beträgt.
     
    3. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht (4) die beiden auf der ersten Seitenkante (7) senkrecht stehenden Seitenkanten (5, 6) in einem Abstand von der ersten Seitenkante (7) schneidet, der größer ist, als der Abstand des Scheitelpunktes der Naht (4) von der ersten Seitenkante (7).
     
    4. Kissen nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht (4) die beiden auf der ersten Seitenkante (7) senkrecht stehenden Seitenkanten (5, 6) in einem Abstand von der ersten Seitenkante (7) schneidet, der zwischen 20 und 50 cm, vorzugsweise 26 cm beträgt.
     
    5. Kissen nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die bogenförmige Naht (4) einen Radius aufweist, der der 0,6- bis 2-fachen, vorzugsweise etwa der 1,6-fachen Länge der der Naht benachbarten ersten Seitenkante (7) des Kissens (1) entspricht.
     
    6. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Kissen (1) mit den Maßen 80 cm * 80 cm der Radius der Naht (4) zwischen 1 m und 1,6 m, vorzugsweise etwa 1,3 m beträgt.
     
    7. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht (4) an ihren beiden Enden einen kleineren Radius aufweist, als in ihrem mittleren Scheitelbereich.
     
    8. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der als Nackenstütze ausgebildete Abschnitt des Kissens (1) fester gefüllt ist, als der andere Abschnitt und vorzugsweise der als Nackenstütze ausgebildete Bereich des Kissens (1) im Mittelbereich fester gefüllt ist, als in seinen Randbereichen.
     
    9. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der als Nackenstütze ausgebildete Abschnitt des Kissens (1) mit kugelförmigen Faseraggregaten gefüllt ist.
     
    10. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der als Nackenstütze ausgebildete Abschnitt des Kissens (1) mit Schaumstoff-Sticks gefüllt ist.
     
    11. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der andere Abschnitt des Kissens (1) mit Federn, Daunen od.dgl. gefüllt ist und vorzugsweise die Federn, Daunen od.dgl. in einer gesonderten Hülle angeordnet sind.
     
    12. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens in der einen Seitenkante (5 bzw. 6) des Kissens (1), auf die die Naht (4) zuläuft, ein Reißverschluß (3) angeordnet ist, der eine Öffnung für beide Abschnitte des Kissens (1) bildet.
     
    13. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Naht (4) bildenden Fäden durch die Füllung hindurch genäht sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht