[0001] Die Erfindung betrifft ein Kissen gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Aus der DE-U-8332622.7 ist ein rechteckiges Kissen mit mindestens einer das Kissen
in mehrere Abschnitte aufteilenden Naht, an der das Kissen knickbar ist, bekannt.
Der eine Abschnitt des Kissen ist dabei als Nackenstütze ausgebildet. Die dort das
Kissen in mehrere Abschnitte aufteilenden Nähte sind alle gerade ausgebildet. Dadurch
ist das Kissen in seinen Seitenbereichen genauso ausgebildet, wie in seinem Mittelbereich.
Ein solches Kissen eignet sich zwar sehr gut für die sogenannten Rückenlage, in der
Seitenlage stützt das Kissen aber den Kopf meistens nicht richtig ab.
[0003] Ein anderes Kissen ist aus der DE-U-7420363 bekannt. Bei diesem Kissen sind zwei
gleich große Abschnitte durch eine mittlere Falt-Naht und zwei dieser auf beiden Seiten
benachbart angeordneten Abgrenzungsnähte getrennt. Auch hier sind die Nähte gerade
ausgebildet, so daß das Kissen senkrecht zur Naht gesehen einen immer konstanten Querschnitt
aufweist. Dieses Kissen wird bei seiner Benutzung entlang der mittleren Naht gefaltet
und ist dadurch dann nur halb so groß, wie herkömmliche Kissen. Auf diesem gefalteten
Kissen soll nur der Kopf aufliegen.
[0004] Man hat nun schon vorgeschlagen, zusätzlich zu der den Kopfbereich vom Nackenbereich
trennenden Naht noch dazu senkrechte Nähte im Kopfbereich vorzusehen. Durch diese
zusätzlichen Nähte wird aber die Herstellung eines solchen Kissens sehr kompliziert.
Auch sind die dabei gebildeten Kammern von außen nur durch eine Vielzahl von Öffnungen
in der Hülle zugänglich, wenn solche Öffnungen vorgesehen sein sollen.
[0005] Aus der US-A-4192029 ist ein Kissen bekannt, das mittels zweier je unterbrochener
bzw. nicht unterbrochener Nähte in drei Füll-Abschnitte unterteilt ist. Beide Nähte
erstrecken sich jeweils von einer Seitenkante des Kissens zu einer benachbarten Seitenkante,
so daß die beiden äußeren Abschnitte des Kissens dreieck-förmig ausgebildet sind.
Diese beiden äußeren Abschnitte können einzeln oder zusammen auf den mittleren Abschnitt
gelegt und ihre Ecken dort festgelegt werden. Die Naht des einen größeren Eck-Abschnittes
kann insgesamt oder über eine bestimmte Länge gebogen sein.
[0006] Bei diesen bekannten Kissen kann man in der Seitenlage nicht so frei atmen, wie in
der Rückenlage. Wird es als Lesekissen - geknickt - benutzt, so sollte die "Nackenstütze"
relativ weich sein, dies widerspricht aber der Nutzung als Nackenstütze.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Kissen zu schaffen,
auf dem sich besser liegen und das sich besser handhaben läßt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Kissen gemäß Anspruch 1 gelöst. Dieses neue rechteckige
Kissen mit mindestens einer das Kissen in mehrere Abschnitte aufteilenden Naht, an
der das Kissen knickbar ist, wobei der eine Abschnitt des Kissen als Nackenstütze
ausgebildet ist, ist nun dadurch gekennzeichnet, daß die Naht bogenförmig ausgebildet
und ihre beiden Enden auf sich gegenüberliegende Seitenkanten des Kissens zulaufen
und der Scheitelpunkt der Naht in der Mitte derselben angeordnet ist. Die beiden Abschnitte
des Kissens weisen somit in der Mitte der Naht einen anderen Querschnitt auf, als
im Bereich der jeweiligen Enden der Naht. Dadurch weist das Kissen in der Mitte ein
anderes Härteverhalten auf, als an seinen beiden den Enden der Naht zugeordneten Rändern,
ohne daß, wie bei bekannten Kissen, zusätzliche Nähte vorgesehen werden müssen. Das
Kissen weist somit nicht nur oben und unten zwei verschiedene Härtebereiche auf, sondern
auch noch Unterschiede in der Mitte und an seinen seitlichen Randbereichen.
[0009] Auch in der Seitenlage kann man auf dem neuen Kissen gut atmen und schlafen. Bei
der - geknickten - Benutzung als Lesekissen stützt das Kissen gut ab. Es knickt auch
nicht, wie manche bekannten "Knickkissen" ab.
[0010] Vorteilhafterweise beträgt der Abstand zwischen dem Scheitelpunkt der Naht und der
zur Naht benachbarten Seitenkante des Kissens zwischen 15 und 30 cm, vorzugsweise
20 cm. Der kleinere Abschnitt des Kissens kann nun als Nackenstütze ausgebildet werden.
[0011] Dabei schneidet vorzugsweise die Naht die beiden auf der ersten Seitenkante senkrecht
stehenden Seitenkanten in einem Abstand von der ersten Seitenkante, der größer ist,
als der Abstand des Scheitelpunktes von der ersten Naht. Die Naht schneidet z.B. die
beiden auf der ersten Seitenkante senkrecht stehenden Seitenkanten in einem Abstand
von der ersten Seitenkante, der zwischen 20 und 50 cm beträgt. Bei einem Kissen mit
den Maßen 80 cm * 80 cm beträgt der Abstand z.B. 26 cm . Der kleinere Abschnitt des
Kissens weist somit an seinen beiden Rändern einen größeren Querschnitt auf, als an
seinem Mittelbereich.
[0012] Gemäß einer besonderen Ausführungsform weist die bogenförmige Naht einen Radius auf,
der der 0,6- bis 2-fachen, vorzugsweise der 1,6-fachen Länge der der Naht benachbarten
Seitenkante des Kissens entspricht. Dieses Verhältnis hat sich als vorteilhaft erwiesen.
Bei einem Kissen mit den Maßen 80 cm * 80 cm beträgt der Radius der Naht dann zwischen
1 m und 1,6 m, vorzugsweise etwa 1,3 m.
[0013] Die insgesamt in einer bestimmten Krümmungsrichtung gebogene Naht kann in sich selbst
noch Gegenbogen aufweisen, wobei z.B. Rücksicht darauf genommen wird, daß in der Seitenlage
der Druck auf das untenliegende Ohr des Benutzers nicht zu groß wird, sondern dies
im wesentlichen im Bereich der Naht zu liegen kommt.
[0014] Gemäß einer speziellen Ausführungsform weist die Naht an ihren beiden Enden einen
kleineren Radius auf, als in ihrem mittleren Scheitelbereich. Die Randbereiche des
kleineren Abschnittes des Kissens können somit bei etwa gleich ausgebildeten Mittelbereich
im Querschnitt noch größer ausgebildet sein.
[0015] Zweckmäßigerweise wird der als Nackenstütze ausgebildete Abschnitt des Kissens fester
gefüllt, als der andere Abschnitt, so daß dem Nacken eine feste Stütze geboten wird,
während der Kopf, der auf dem anderen Abschnitt aufliegt, weicher abgestützt wird.
[0016] Vorteilhafterweise ist der als Nackenstütze ausgebildete Bereich des Kissens im Mittelbereich
fester gefüllt, als in seinen Randbereichen. Der Nacken kann dadurch in Rückenlage
des Schläfers gut gestützt werden. In der Seitenlage kann sich der Kopf und damit
auch der Nacken außerhalb der Mitte des Kissens an den weicheren Seitenteile positionieren.
[0017] Insbesondere, um eine solche festere Füllung zu erhalten, ist mindestens der als
Nackenstütze ausgebildete kleinere Abschnitt des Kissens mit kugelförmigen Faseraggregaten
gefüllt. Diese sind z.B. aus den EP-A 203.469, 259.730, oder 257.658 bekannt. Diese
Faseraggregate lassen sich, verglichen mit Federn oder Daunen, nur sehr schwer in
der Hülle des Kissens verschieben bzw. verdrängen. Auch dadurch wird ein Durchliegen
vermindert bzw. verhindert. Der andere Abschnitt kann dann auch mit solchen Faseraggregaten
gefüllt sein, er kann aber auch mit Federn, Daunen od.dgl. gefüllt sein, wobei vorzugsweise
die Federn, Daunen od.dgl. in einer gesonderten Hülle angeordnet sind. Darüberhinaus
kann der als Nackenstütze ausgebildete Bereich des Kissens im Mittelbereich fester
gefüllt sein, als in seinen Randbereichen.
[0018] Mindestens der als Nackenstütze ausgebildete Abschnitt des Kissens kann aber auch
mit Schaumstoff-Sticks gefüllt sein. Diese sollten dann eine gewisse, den Nackenbereich
stützende Härte aufweisen.
[0019] Um das Kissen den individuellen Wünschen seines Benutzers, insbesondere in Bezug
auf die Härte des Kissens, anzupassen, ist mindestens in der einen Seitenkante des
Kissens, auf die die Naht zuläuft, ein Reißverschluß angeordnet, der eine Öffnung
für beide Abschnitte des Kissen bildet. Durch diese Öffnung kann Füllmaterial nachgefüllt
oder entnommen werden und es kann auch das Füllmaterial über die Breite des Kissens
wunschgemäß verteilt werden.
[0020] Bei einer speziellen Ausführungsform des Kissens sind die die Naht bildenden Fäden
durch die Füllung hindurch genäht, d.h., das Füllmaterial ist dort durch die Fäden
der Naht gehalten. Dadurch wird das Kissen im Bereich der Naht etwas dicker.
[0021] Wird die Naht des Kissens zick-zack-förmig ausgebildet und ist dieses Zick-Zack-Muster
relativ breit, z.B. 20 mm, so kann zwischen den beiden gefüllten Abschnitten des Kissens
ein schmaler ungefüllter bzw. zusammengepreßter Streifen zur Verfügung gestellt werden.
Dadurch läßt sich das Kissen leichter an der Naht knicken.
[0022] Die das Kissen in zwei Abschnitte teilende Naht kann aber auch als Doppelnaht ausgeführt
sein, d.h., durch zwei beabstandet voneinander parallel verlaufende Nähte, die einen
Abstand von z.B. 20 mm aufweisen können.
[0023] Im Folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeipiel der Erfindung beschrieben.
[0024] Dabei handelt es sich um quadratisches Kissen 1, welches z.B. die Maße 80 cm * 80
cm aufweist. Das Kissen besteht aus einer oberen und einer unteren Hüllenhälfte, die
miteinander vernäht sind. In einem Teil der Umfangsnaht 2 ist ein Reißverschluß 3
eingearbeitet, durch den hindurch das Innere des Kissens 1 durch den Benutzer jederzeit
zugänglich ist.
[0025] Das Kissen 1 weist eine bogenförmige Naht 4 auf, die hier einen konstanten Radius
von etwa 1,3 m aufweist. Der Mittelpunkt dieses Radius liegt dabei auf einer parallel
zu zweien seiner Seitenkanten 5 und 6 angeordneten Mittelachse. Der Scheitelpunkt
der Naht 4 ist hier von der einen senkrecht auf der Mittelachse stehenden Seitenkante
7 etwa 20 cm entfernt, während die Naht 4 die beiden zu der Mittelachse parallelen
Seitenkanten 5 und 6 mit einem Abstand von etwa 26 cm von der einen Seitenkante 7
schneidet.
[0026] Der zwischen der Seitenkante 7 und der Naht 4 liegende Raum wird als Nackenstütze
insbesondere dadurch ausgebildet, daß dort das Füllmaterial härter ausgebildet ist,
als in dem restlichen Bereich des Kissens 1. Dies wird durch Verwendung eines von
sich aus härteren Füllmaterials erreicht oder dadurch, daß dort bezogen auf das Volumen
mehr Füllmaterial eingefüllt wird.
[0027] Durch eine einzige Naht wird somit ein Kissen erhalten, welches mehr als zwei Bereiche
unterschiedlicher Härte aufweist, nämlich einerseits in der Mittelachse des Kissen
einen harten und einen weichen Bereich und außerhalb der Mitte des Kissens jeweils
dem harten Mittelbereich zugeordnet links und rechts jeweils einen weicheren Bereich
und jeweils dem weichen Mittelbereich zugeordnet links und rechts jeweils einen diesem
gegenüber festeren Bereich. Insgesamt werden durch diese eine bogenförmige Naht also
sechs verschiedene Härtebereiche gebildet, die zumindest zum Teil fließend in einander
übergehen.
1. Rechteckiges Kissen mit mindestens einer das Kissen in mehrere Abschnitte aufteilenden
Naht, an der das Kissen knickbar ist, wobei der eine Abschnitt des Kissen als Nackenstütze
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht (4) bogenförmig ausgebildet
und ihre beiden Enden auf sich gegenüberliegende Seitenkanten (5, 6) des Kissens zulaufen
und der Scheitelpunkt der Naht (4) in der Mitte derselben angeordnet ist.
2. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
zwischen dem Scheitelpunkt der Naht (4) und einer zur Naht benachbarten, ersten Seitenkante
(7) des Kissens (1) zwischen 15 und 30 cm, vorzugsweise 20 cm beträgt.
3. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht
(4) die beiden auf der ersten Seitenkante (7) senkrecht stehenden Seitenkanten (5,
6) in einem Abstand von der ersten Seitenkante (7) schneidet, der größer ist, als
der Abstand des Scheitelpunktes der Naht (4) von der ersten Seitenkante (7).
4. Kissen nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht (4)
die beiden auf der ersten Seitenkante (7) senkrecht stehenden Seitenkanten (5, 6)
in einem Abstand von der ersten Seitenkante (7) schneidet, der zwischen 20 und 50
cm, vorzugsweise 26 cm beträgt.
5. Kissen nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die bogenförmige
Naht (4) einen Radius aufweist, der der 0,6- bis 2-fachen, vorzugsweise etwa der 1,6-fachen
Länge der der Naht benachbarten ersten Seitenkante (7) des Kissens (1) entspricht.
6. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Kissen (1) mit den Maßen 80 cm * 80 cm der Radius der Naht (4) zwischen 1 m und 1,6
m, vorzugsweise etwa 1,3 m beträgt.
7. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Naht
(4) an ihren beiden Enden einen kleineren Radius aufweist, als in ihrem mittleren
Scheitelbereich.
8. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der als
Nackenstütze ausgebildete Abschnitt des Kissens (1) fester gefüllt ist, als der andere
Abschnitt und vorzugsweise der als Nackenstütze ausgebildete Bereich des Kissens (1)
im Mittelbereich fester gefüllt ist, als in seinen Randbereichen.
9. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
der als Nackenstütze ausgebildete Abschnitt des Kissens (1) mit kugelförmigen Faseraggregaten
gefüllt ist.
10. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens der als Nackenstütze ausgebildete Abschnitt des Kissens (1) mit Schaumstoff-Sticks
gefüllt ist.
11. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
der andere Abschnitt des Kissens (1) mit Federn, Daunen od.dgl. gefüllt ist und vorzugsweise
die Federn, Daunen od.dgl. in einer gesonderten Hülle angeordnet sind.
12. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
in der einen Seitenkante (5 bzw. 6) des Kissens (1), auf die die Naht (4) zuläuft,
ein Reißverschluß (3) angeordnet ist, der eine Öffnung für beide Abschnitte des Kissens
(1) bildet.
13. Kissen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Naht (4) bildenden Fäden durch die Füllung hindurch genäht sind.