[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochlochbaustein mit vertikal durchgehenden
Durchbrechungen, die in Draufsicht in mehreren, nebeneinander verlaufenden Reihen
angeordnet sind.
[0002] Bei solchen Hochlochbausteinen wurde bisher meist danach getrachtet, den für die
Wärmedämmung maßgebenden k-Wert zu verbessern, was durch die Vergrößerung des Anteiles
der Durchbrechungsquerschnitte im Verhältnis zum Querschnitt des Bausteines erreicht
wurde.
[0003] So liegt bei den bekannten derartigen Bausteinen das Verhältnis der Länge der Durchbrechungen
zu dem gegenseitigen Abstand der einzelnen Reihen an Durchbrechungen oft über 10:
1. Dies führt zwar zu einer guten Wärmedämmung, jedoch auch zu einer Verminderung
der Tragfähigkeit des Bausteines und insbesondere zu einer Verschlechterung der Schalldämmungseigenschaften.
[0004] So ist für die Berechnung der Schalldämmung das sogenannte Berger'sche Massengesetz
maßgebend, nach welchem das Schalldämmaß R
w eine Funktion der flächenbezogenen Masse der Wände m′ in kg/m² ist. Dabei gilt die
folgende Beziehung:

wobei für m′ die flächenbezogene Masse in kg/m² einzusetzen ist.
[0005] Dabei hat sich weiters gezeigt, daß die theoretisch errechneten Werte des Schalldämmaßes
R
w stark von der Geometrie der Hochlochkonfiguration des Bausteines abhängen, wobei
sich geometriebedingte Abweichungen von bis zu 15 dB bei gleicher flächenbezogener
Masse ergeben können.
[0006] Ziel der Erfindung ist es daher, einen Hochlochbaustein der eingangs erwähnten Art
vorzuschlagen, der sich bei hoher Tragfähigkeit und guter Wärmedämmung unabhängig
von Bausteinmaterial durch ein hohes Maß an Schalldämmung auszeichnet.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Verhältnis der maximalen, in
Richtung der Reihe gemessenen Durchbrechungslänge zum minimalen Abstand zweier benachbarter,
zwei verschiedenen Reihen angehörender Durchbrechungen 1: 1 bis 6: 1 beträgt, und
die Summe der minimalen, in Richtung der Reihe gemessenen Abstände der Durchbrechungen
einer Reihe voneinander und vom Bausteinrand 12% bis 18% der sich in Richtung der
Reihen erstreckenden Bausteinbreite beträgt.
[0008] Es hat sich bei Versuchen gezeigt, daß die Einhaltung der obigen Verhältnisse einen
sehr guten Kompromiß bezüglich der Wärmedämmung ergibt und dadurch ein Baustein geschaffen
ist, der sich durch hervorragende Eigenschaften sowohl im Hinblick auf die Wärmedämmung
als auch auf die Schalldämmung auszeichnet.
[0009] Dabei hat sich gezeigt, daß für das Schalldämmaß im wesentlichen das Verhältnis der
Längen der Durchbrüche zum Abstand der Durchbrüche zweier benachbarter Reihen und
für die Wärmedämmung der Anteil der Stege zwischen den Durchbrüchen einer Reihe an
der Gesamtbreite des Bausteines maßgebend ist.
[0010] Genau in diesem speziellen Wertebereich für die geometrischen Parameter zeigte sich
in Versuchen völlig überraschend ein hoher Wert der Schalldämmung, der außerhalb dieses
Wertebereichs auf das bekannte, bisher erzielbare Schalldämmungsmaß zurückfiel.
[0011] Beachtenswert ist dabei, daß durch die erfindungsgemäße Wahl der geometrischen Parameter
die Wärmedämmungsfähigkeit und Tragfähigkeit des Bausteins keineswegs verringert wird.
[0012] Bevorzugt sollte das Verhältnis der maximalen, in Richtung der Reihe gemessenen Durchbrechungslänge
zum minimalen Abstand zweier benachbarter, zwei verschiedenen Reihen angehörender
Durchbrechungen 3: 1 bis 5: 1 gewählt werden und insbesondere sollte die Summe der
minimalen, in Richtung der Reihe gemessenen Abstände der Durchbrechungen einer Reihe
voneinander und vom Bausteinrand 13.5% bis 14.5% der sich in Richtung der Reihen erstreckenden
Bausteinbreite betragen, da sich dadurch die optimalen Eigenschaften ergeben.
[0013] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Durchbrechungen einen rechteckigen
oder rautenförmigen Querschnitt mit vorzugsweise abgerundeten Ecken oder auch einen
ovalen bzw. ellipsenförmigen Querschnitt aufweisen.
[0014] Ebenso ist es möglich, daß der Querschnitt einer Durchbrechung die Form eines flachen,
gleichschenkeligen Dreiecks mit abgerundeten Ecken aufweist, dessen Basis in Längsrichtung
der Reihen verläuft.
[0015] Dabei können bevorzugt die in einer Reihe hintereinanderliegenden dreieckförmigen
Durchbrechungen abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen orientiert sein.
[0016] Mit all diesen Ausführungsformen ist die erwähnte Verbesserung der Schalldämmungseigenschaft
erzielbar, ohne daß Abstriche hinsichtlich der Wärmedämmungseigenschaft oder der Tragfähigkeit
gemacht werden müssen.
[0017] Die Werte für die Wärmedämmung lassen sich noch weiter erhöhen, wenn gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung wenigstens eine der Reihen symmetrisch zur Bausteinlängsachse
gekrümmt verläuft, oder auch wenn wenigstens eine der Reihen symmetrisch zur Bausteinlängsachse
geneigt verläuft, wobei die die Bausteinlängsachse kreuzenden Durchbrechungen im Bereich
der Bausteinlängsachse einen Knick aufweisen.
[0018] Dabei ergibt sich eine symmetrisch sehr tragfähige Anordnung, wenn die gekrümmt bzw.
geneigt verlaufenden Reihen im Bereich der stirnseitigen Enden des Bausteines angeordnet
sind und zu den im Bereich der gegenüberliegenden Stirnseite angeordneten Reihen entgegengesetzt
gekrümmt bzw. geneigt verlaufen.
[0019] Bei allen diesen Ausführungsformen ist es möglich, daß die Durchbrechungen der jeweils
nebeneinanderliegenden Reihen zueinander versetzt angeordnet sind, wobei die äußersten
Durchbrechungen jeder zweiten Reihe die halbe Länge der übrigen Durchbrechungen aufweisen.
[0020] Die erwähnten guten Ergebnisse lassen sich dabei mit Bausteinen aus Materialien wie
Kalksandstein, Beton, Gasbeton, vorzugsweise gebranntem Ton erzielen.
[0021] Die Erfindung wird nun anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hochlochbausteins in Draufsicht,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hochlochbausteines in
Draufsicht (Viertelausschnitt),
Fig. 3 weitere mögliche Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Hochlochbausteinen
in Draufsicht (jeweils Viertelausschnitte).
[0022] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Hochlochbaustein 1 der Breite B, der aus beliebigem
Material wie z.B. gebranntem Ton, Beton, Gasbeton, Kalksandstein od. dgl. hergestellt
sein kann und in seiner Querschnittsform den bekannten Bausteinen entspricht.
[0023] Der Baustein 1 besitzt längliche, vertikal durchgehende Durchbrechungen 2 der Länge
L, die in mehreren, im wesentlichen quer zur Längserstreckung des Bausteines 1 verlaufenden
Reihen 3 hintereinanderliegend angeordnet sind.
[0024] Die Durchbrechungen 2 weisen in diesem Beispiel eine rechteckige Form mit abgerundeten
Ecken auf.
[0025] Als Länge L einer Durchbrechung 2 wird stets die maximale, in Richtung des Verlaufs
der Reihe 3 gemessene Länge berücksichtigt.
[0026] Die Durchbrechungen 2 einer Reihe 3 sind voneinander bzw. vom Bausteinrand in einzelnen
Abständen X angeordnet, die jeweils den kleinsten Abstand zweier Durchbrechungen voneinander
bzw. einer Durchbrechung zum Bausteinrand in Richtung der Reihe 3 gemessen darstellen.
Die Abstände X der Durchbrechungen untereinander sind im wesentlichen gleich groß,
während die Abstände der äußersten Durchbrechungen jeweils zum benachbarten Bausteinrand
je nach Fertigungsprozess davon abweichend gewählt werden können.
[0027] Die jeweils benachbarten Durchbrechungen 2 zweier verschiedener Reihen 3 sind voneinander
in einem Abstand D angeordnet, der den kleinsten Abstand dieser zwei Durchbrechungen
voneinander darstellt.
[0028] Die Reihen 3 verlaufen bei der dargestellten Ausführungsform im Bereich der stirnseitigen
Enden des Bausteines 1 symmetrisch zur Längsachse des Steines 1 gekrümmt, im Mittelbereich
des Steines jedoch geradlinig.
[0029] Die Krümmung der Reihen 3 ist dabei im Bereich der einen Stirnseite entgegengesetzt
zu der Krümmung der Reihen im Bereich der anderen Stirnseite.
[0030] Der Baustein 1 besitzt darüberhinaus an den Seitenwänden die für derartige Bausteine
üblichen Aussparungen 5. Die im Bereich dieser Aussparungen 5 angeordneten Durchbrechungen
2′ sind dementsprechend kürzer als die übrigen Durchbrechungen 2.
[0031] Das Verhältnis der Durchbrechungslänge L zu gegenseitigem Minimalabstand D benachbarter
Durchbrechungen zweier verschiedener Reihen 3 beträgt bei dem dargestellten Baustein
4: 1. Die Summe aller in Reihenrichtung gemessenen Abstände X der Durchbrechungen
voneinander und zum Bausteinrand beträgt ca. 13.6% der Bausteinbreite B.
[0032] Nach der allgemeinen Lehre der Erfindung ist es jedoch auch möglich, daß das Verhältnis
der maximalen, in Richtung der Reihe 3 gemessenen Durchbrechungslänge L zum minimalen
Abstand D zweier benachbarter, zwei verschiedenen Reihen 3 angehörender Durchbrechungen
2 1: 1 bis 6: 1, vorzugsweise 3: 1 bis 5: 1 beträgt, und die Summe der minimalen,
in Richtung der Reihe 3 gemessenen Abstände X der Durchbrechungen 2 einer Reihe 3
voneinander und vom Bausteinrand 12% bis 18%, vorzugsweise 13.5% bis 14.5% der sich
in Richtung der Reihen 3 erstreckenden Bausteinbreite B beträgt.
[0033] Nur in diesen Bereichen ergibt sich der überraschende Anstieg der Schalldämmungsfähigkeit
bei gleichbleibender Wärmedämmungsfähigkeit und Tragfähigkeit des Steines.
[0034] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung mit dreieckförmigen Durchbrechungen 2 mit
abgerundeten Ecken. Die einzelnen Reihen 3 sind dabei zueinander versetzt angeordnet,
wodurch jeweils die äußersten Durchbrechungen 2˝ jeder zweiten Reihe 3 nur halb so
lang sind wie die übrigen Durchbrechungen 2.
[0035] Die dem Durchbrechungsquerschnitt zugrundeliegende Dreieckform ist die eines flachen,
gleichschenkeligen Dreiecks, dessen Basis in Richtung der Reihen 3 verläuft. Die in
einer Reihe 3 hintereinanderliegenden Durchbrechungen 2 können auch abwechselnd in
entgegengesetzte Richtungen orientiert sein.
[0036] Fig. 3 zeigt schließlich weitere mögliche Formen eines erfindungsgemäßen Bausteins mit elliptischen
Durchbrechungen in symmetrisch versetzter Anordnung (Fig. 3a), mit rautenförmigen
Durchbrechungen in versetzter Anordnung (Fig. 3b), mit rechteckförmigen Durchbrechungen
mit Eckenabrundungen in fluchtender Anordnung in geneigten Reihen 3 (Fig. 3c) und
mit rechteckförmigen Durchbrechungen ohne Eckenabrundungen in fluchtender (Fig. 3d)
bzw. versetzter (Fig. 3e) Anordnung in wandparallelen Reihen 3.
[0037] Die geneigten Reihen 3 aus Fig. 3c verlaufen im Bereich der Stirnseiten und je Stirnseite
in die entgegengesetzte Richtung geneigt, während im Mittelbereich des Steines die
Reihen 3 geradlinig normal zur Längsmittelachse verlaufen.
[0038] Die Ausführungsformen der Erfindung erfassen selbstverständlich nicht nur die wenigen
dargestellten sondern alle möglichen Kombinationen aus Form der Durchbrechung und
Anordnung der Reihen; erfindungswesentlich ist immer nur, daß das Verhältnis von Durchbrechungslänge
L zu Abstand D benachbarter, verschiedener Reihen angehörender Durchbrechungen 1:
1 bis 6: 1 und die Summe aller Durchbrechungsabstände X in einer Reihe 12% bis 18%
der Bausteinbreite B beträgt.
1. Hochlochbaustein (1) mit vertikal durchgehenden Durchbrechungen (2), die in Draufsicht
in mehreren, nebeneinander verlaufenden Reihen (3) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet , daß das Verhältnis der maximalen, in Richtung der Reihe (3) gemessenen Durchbrechungslänge
(L) zum minimalen Abstand (D) zweier benachbarter, zwei verschiedenen Reihen (3) angehörender
Durchbrechungen (2) 1: 1 bis 6: 1 beträgt, und die Summe der minimalen, in Richtung
der Reihe (3) gemessenen Abstände (X) der Durchbrechungen (2) einer Reihe (3) voneinander
und vom Bausteinrand 12% bis 18% der sich in Richtung der Reihen (3) erstreckenden
Bausteinbreite (B) beträgt.
2. Hochlochbaustein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der maximalen, in Richtung der Reihe (3) gemessenen Durchbrechungslänge
(L) zum minimalen Abstand (D) zweier benachbarter, zwei verschiedenen Reihen (3) angehörender
Durchbrechungen (2) 3: 1 bis 5: 1 beträgt.
3. Hochlochbaustein nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Summe der minimalen, in Richtung der Reihe (3) gemessenen Abstände (X)
der Durchbrechungen (2) einer Reihe (3) voneinander und vom Bausteinrand 13.5% bis
14.5% der sich in Richtung der Reihen (3) erstreckenden Bausteinbreite (B) beträgt.
4. Hochlochbaustein nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (2) einen rechteckigen oder rautenförmigen Querschnitt mit
vorzugsweise abgerundeten Ecken aufweisen.
5. Hochlochbaustein nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (2) einen ovalen bzw. ellipsenförmigen Querschnitt aufweisen.
6. Hochlochbaustein nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt einer Durchbrechung (2) die Form eines flachen, gleichschenkeligen
Dreiecks mit abgerundeten Ecken aufweist, dessen Basis in Längsrichtung der Reihen
(3) verläuft.
7. Hochlochbaustein nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die in einer Reihe (3) hintereinanderliegenden dreieckförmigen Durchbrechungen
(2) abwechselnd in entgegengesetzte Richtungen orientiert sind.
8. Hochlochbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß wenigstens eine der Reihen (3) symmetrisch zur Bausteinlängsachse gekrümmt
verläuft.
9. Hochlochbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Reihen (3) symmetrisch zur Bausteinlängsachse geneigt verläuft,
wobei die die Bausteinlängsachse kreuzenden Durchbrechungen (2) im Bereich der Bausteinlängsachse
einen Knick (4) aufweisen.
10. Hochlochbaustein nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die gekrümmt bzw. geneigt verlaufenden Reihen (3) im Bereich der stirnseitigen
Enden des Bausteines (1) angeordnet sind und zu den im Bereich der gegenüberliegenden
Stirnseite angeordneten Reihen (3) entgegengesetzt gekrümmt bzw. geneigt verlaufen.
11. Hochlochbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (2) der jeweils nebeneinanderliegenden Reihen (3) zueinander
versetzt angeordnet sind, wobei die äußersten Durchbrechungen (2˝) jeder zweiten Reihe
(3) die halbe Länge der übrigen Durchbrechungen (2) aufweisen.
12. Hochlochbaustein nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Baustein (1) aus Kalksandstein, Beton, Gasbeton, vorzugsweise aus gebranntem
Ton gefertigt ist.