[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckpackung zum Versprühen einer Flüssigkeit aus einem
im wesentlichen drucklos zusammendrückbaren Produktbehälter, wobei der Produktbehälter
von einem nur in einer Richtung dehnbaren, elastisch vorgespannten Hohlzylinder aus
gummielastischem Werkstoff umschlossen und mit einem Druck beaufschlagt ist, der in
Abhängigkeit von dem Füllungsgrad des Produktbehälters varriert zwischen einem Mindestdruck
P min und einem Höchstdruck P max und wobei zwischen dem Produktbehälter und dem Hohlzylinder
ein Freiraum vorgesehen ist.
[0002] Eine solche Druckpackung ist aus der DE-OS 31 32 906 bekannt. Der dabei zur Anwendung
gelangende Hohlzylinder ist nur in axialer Richtung dehnbar und mit einem Boden versehen,
der zur Ausfüllung des Totvolumens topfartig in den Hohlzylinder eingreifend gestaltet
ist. Die Herstellung und Montage sind dementsprechend aufwendig. Der sich während
der Entleerung der Druckpackung ergebende Druckabfall ist jedoch sehr groß und kann
eine Änderungen der Sprühnebelbildung zur Folge haben, die nicht tolerierbar ist.
Es ist zwar möglich, den Druckabfall zu vermindern, in dem man die angewendete Vorspannung
bei vollständig entleertem Produktbehälter relativ zur Maximalspannung des Hohlzylinders
erhöht wird. In diesem Falle muß man aber einen Verlust an Arbeitshub und somit einen
geringeren Füllgrad in Kauf nehmen, d.h. eine im Verhältnis zur Hohlzylindergröße
reduzierte Produktmenge.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine als Sprühdose verwendbare Druckpackung
zu zeigen, die sich vergleichsweise einfacher herstellen läßt und es gestattet, höhere
Füllgrade zu erreichen und dabei die in dem Produktbehälter enthaltene Flüssigkeit
restlos zu versprühen mit einem Druck, der innerhalb des durch P min und P max umgrenzten
Bereiches optimaler Sprühnebelbildung liegt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch
1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Druckpackung ist der Freiraum zwischen dem Produktbehälter
und dem Hohlzylinder hermetisch nach außen abgeschlossen und bei entleertem Produktbehälter
mit einem Gas gefüllt, das etwa den Druck P min aufweist, wobei die Flüssigkeit in
einer solchen Menge in den Produktbehälter eingespeist ist, daß das in dem Freiraum
enthaltene Gas etwa den Druck P max erreicht. Durch die drucklose Verformbarkeit des
Produktbehälters wird der in dem Freiraum herrschende Druck verlustfrei auf die in
diesem enthaltene, zu versprühende Flüssigkeit übertragen. Bei einer Betätigung des
Auslaßventils des Produktbehälters ist die Flüssigkeit daher stets mit einem Druck
verfügbar, der zwischen P min und P max liegt. In diesem Bereich ist die Flüssigkeit
in optimaler Weiser versprühbar. Weder bei völlig gefüllten Produktbehälter noch beim
Erreichen des Entleerungszustandes ist daher eine unerwünschte Tropfenbildung an der
Austrittsdüse des Sprühventils zu befürchten.
[0006] Der Totraum des Hohlzylinders ist bei der erfindungsgemäßen Druckpackung vollständig
mit einem Druckgaspolster ausgefüllt. Die elastischen Eigenschaften des Hohlzylinders
werden hierdurch in einer vorteilhaften Weise ergänzt.
[0007] Das in dem Druckgaspolster erhaltene Gas besteht zweckmäßig aus Argon oder Luft.
Besondere Maßnahmen zur Erzielung einer guten Umweltverträglichkeit sind hierdurch
entbehrlich.
[0008] Um bei einer langen Zwischenlagerung der Druckpackung eine gute Funktionssicherheit
zu gewährleisten, hat es sich als vorteilhaft bewährt, wenn der das vorgespannte Gas
enthaltende Freiraum entweder mit einem diffusionssicheren Gas gefüllt ist, beispielsweise
mit Argon, oder durch eine gasdichte Diffusionssperre von der Umgebung abgetrennt
ist. Hierbei kann es sich um eine innen und/oder außenseitig an dem Hohlzylinder angebrachten
Beschichtung aus einem verformbaren Werkstoff handeln, beispielsweise aus einem der
bekannten Dichtwerkstoffe, die in der Reifenindustrie gebräuchlich sind. Daneben besteht
auch die Möglichkeit, als Diffusionssperre einen Übertopf zu verwenden, der den Hohlzylinder
außenseitig umschließt. Zweckmäßigerweise besteht der Übertopf aus einem metallischen
Werkstoff und kann gleichzeitig der Kennzeichnung des Inhaltes bzw. als Werbeträger
dienen.
[0009] Falls als Diffussionsperre ein Übertopf zur Anwendung gelangt, besteht die Möglichkeit,
den durch den Abstand zwischen dem Übertopf und dem Hohlzylinder gebildeten Zwischenraum
mit Luft zu füllen. Hierbei bietet es sich an, die Luft mit dem Druck P 10 elastisch
vorzuspannen, um eine Unterstützung der Federelastizität des Hohlzylinders zu erreichen.
[0010] Jedenfalls sollte der Druck P 10 so bemessen sein, daß bei völlig entleertem Produktbehälter
der atmosphärische Druck zumindest erreicht wird. Diffusionsverluste aus dem Freiraum
(3) lassen sich durch den Übertopf zu einem gewissen Anteil kompensieren, da einem
Druckabfall im Freiraum 3 ein Druckanstieg im Zwischenraum 10 gegenübersteht. Ist
der beim Befüllen des Produktbehälters 1 bzw. des Freiraumes 3 im Zwischenraum 10
entstehende Überdruck unerwünscht, so kann ein in der Wand des Übertopfes vorgesehenes
Ventil betätigt und die komprimierte Luft abgelassen werden. Danach schließt sich
das Ventil selbsttätig, so daß bei der Lagerung eventuell vom Freiraum 3 in den Zwischenraum
10 diffundierendes Gas dort zu dem kompensatorischen Druckanstieg führt. Bevor andererseits
bei rascher Entleerung ein Unterdruck im Zwischenraum 10 entstehen kann tritt durch
selbsttätiges Öffnen des Ventils ein Ausgleich mit der Atmosphäre ein.
[0011] Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Anlage beigefügten
Zeichnung weiter verdeutlicht. Diese zeigt eine Druckpackung in längsgeschnittener
Darstellung, welche zum Versprühen einer Flüssigkeit 4 aus einem im wesentlichen drucklos
zusammendrückbaren Produktbehälter 1 bestimmt ist. Der Produktbehälter 1 ist von einem
nur in Längsrichtung dehnbaren, elastisch vorgespannten Hohlzylinder 2 aus gummielastischem
Werkstoff umschlossen, der im Bereich seiner stirnseitigen Enden an Böden 6 befestigt
ist. Diese bestehen aus tiefgezogenen, metallischen Formteilen, von denen das Obere
der Festlegung in einem metallischen Übertopf 5 dient. Der Hohlzylinder 2 ist im Bereich
seiner Außenseite durch einen senkrechten Abstand voneinander aufweisende, unter normalen
Betriebsbedingungen nicht dehnbare, metallische Ringe 7 armiert und mit einer elastisch
dehnbaren Beschichtung aus Butylkautschuk überzogen, welche als Diffusionssperre 8
dient. Diese ist gemeinsam mit dem Hohlzylinder 2 verformbar.
[0012] Der Freiraum 3 zwischen dem Produktbehälter 1 und dem Hohlzylinder 2 ist mit Luft
gefüllt. Diese ist bei entleertem Produktbehälter 1 vorgespannt auf einen Druck P
min, der bei einer Betätigung des Sprühventils 9 noch ein optimales Versprühen der
während der normalen Verwendung in dem Produktbehälter 1 enthaltenen Flüssigkeit 4
gestattet. Der diesbezüglich benötigte Druck ist abhängig von der Art der zu versprühenden
Flüssigkeit 4. Er läßt sich anhand einfacher Versuche bestimmen.
[0013] Zur Herstellung der Betriebsbereitschaft wird in den Produktbehälter der im Sinne
der vorstehenden Darlegungen vorbereiteten Druckpackung soviel zu versprühende Flüssigkeit
eingespeist, daß die in dem Freiraum 3 enthaltene Luft den Druck P max erreicht, bei
dem das optimale Sprühbild erreicht wird. Der bei P min vorgespannte Hohlzylinder
nimmt seine vorgesehene Maximaldehnung ein, wenn der Druck P max erreicht ist. Auch
der diesbezügliche Wert ist von der Art der zu versprühenden Flüssigkeit 4 und der
verwendeten Düse abhängig und läßt sich gegebenenfalls anhand einfacher Versuche ermitteln.
[0014] Der Hohlzylinder 2 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel außenseitig von einem
Übertopf 5 umschlossen und im Bereich des oberen Bodens mit diesem verbunden. Der
Übertopf 5 besteht aus metallischem Werkstoff und ist hierdurch sowohl diffusionsundurchlässig
als auch druckfest. Er weist in dem gezeigten, bis zur Obergrenze aufgefüllten Zustand
des Produktbehälters 1 noch einen allseitigen Abstand von dem Hohlzylinder 2 auf sowie
von dessen unterem Boden 6. Der hierdurch gebildete Zwischenraum 10 ist mit Luft gefüllt,
welche bei entleertem Produktbehälter den Druck P 10 aufweist, welcher wenigstens
so groß ist wie der Druck der Atmosphäre. In dem gezeigten, vollständig gefüllten
Zustand des Produktbehälters 1 ist der Druck des in dem Zwischenraum 10 enthaltenen
Gases wesentlich höher. Die Federelastitziät des Hohlzylinders 2 wird hierdurch merklich
unterstützt. Zusätzlich ergibt sich eine gewisse Reduzierung von diffusionsbedingten
Druckverlusten des Freiraumes 3, welche sich bei längerer Lagerung auftreten können.
[0015] Der im Innern des Hohlzylinders 2 herrschende Überdruck des Gases garantiert eine
vollständige Entleerung des Produktbehälters 1 bei dem vorgesehenen Überdruck P min.
Sowohl der vermittels einer Armierung nur in einer Richtung verformbare Hohlzylinder
2 als auch der Produktbehälter 1 können im Rahmen der Erfindung eine andere Gestalt
erhalten, desgleichen die Form der Druckpackung insgesamt. Ferner können zur Einstellung
des Gasdruckes im Freiraum 3 und ebenso im Zwischenraum 10 nicht dargestellte Öffnungen
mit Ventilfunktion vorgesehen werden.
[0016] Der erfindungsgemäße Druckbehälter kann auch für pastöse Produkte Verwendung finden.
Der erreichbare hohe Füllgrad bei zugleich besonders geringem Druckunterschied zwischen
P max und P min ist dabei ebenfalls von Vorteil und verhilft zu großer Gleichmäßigkeit
des ausgespritzten Produktstranges.
1. Druckpackung zum Versprühen einer Flüssigkeit aus einem im wesentlichen drucklos zusammendrückbaren
Produktbehälter wobei der Produktbehälter von einem nur in einer Richtung dehnbaren,
elastisch vorgespannten Hohlzylinder aus gummielastischem Werkstoff umschlossen und
mit einem Druck beaufschlagt ist, der in Abhängigkeit von dem Füllgrad des Produktbehälters
variiert zwischen einem Mindestdruck P min und einem Höchstdruck P max, und wobei
zwischen dem Produktbehälter und dem Hohlzylinder ein Freiraum vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Freiraum (3) nach außen hermetisch abgeschlossen und bei entleertem
Produktbehälter (1) mit einem Gas gefüllt ist, das etwa den Druck P min aufweist und
daß die Flüssigkeit (4) in einer solchen Menge in den Produktbehälter (1) eingespeist
ist, daß das in dem Freiraum (3) enthaltene Gas etwa den Druck P max erreicht.
2. Druckpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas aus Argon besteht.
3. Druckpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas aus Luft besteht.
4. Druckpackung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Freiraum (3) durch
eine gasdichte Diffusionssperre (5, 8) von der Umgebung abgetrennt ist.
5. Druckpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Diffusionssperre aus
einer an dem Hohlzylinder (2) angebrachten Beschichtung (8) aus verformbarem Werkstoff
besteht.
6. Druckpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Diffusionssperre aus
einem den Hohlzylinder (2) umschließenden Übertopf (5) besteht.
7. Druckpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertopf (5) aus einem
metallischen Werkstoff besteht.
8. Druckpackung nach Anspruch 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertopf (5) den
Hohlzylinder (2) in einem Abstand umschließt und daß der durch den Abstand gebildete
Zwischenraum (10) mit Luft gefüllt ist.
9. Druckpackung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Zwischenraum
(10) enthaltene Luft bei entleertem Produktbehälter (1) den Druck P 10 aufweist und
daß der Druck P 10 wenigstens so groß ist wie der atmosphärische Druck.
10. Druckpackung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung des Übertopfes
(5) eine Öffnung (11) aufweist, in der ein nach innen durchlässiges Rückschlagventil
angeordnet ist und daß das Rückschlagventil von außen betätigbar ist.