[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bogenhinterkantenfangeinrichtung für Bogenausleger
mit Non-Stop-Hilfsstapeleinrichtung an Bogenrotationsdruckmaschinen mit den Merkmalen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Gattungsbildend ist der Stand der Technik
nach der DE-OS 23 01 840. Diese Druckschrift offenbart eine in Verbindung mit einer
Saugwalze wirksame Hilfsstapeleinrichtung für den Non-Stop-Betrieb einer Bogenrotationsdruckmaschine
mit einem Hilfsstapeltisch, Fangfingern mit Anschlägen für die Bogenvorderkante und
Fangfingern für die Bogenhinterkante, die zum Zwecke des Stapelwechsels im Ausleger
bei laufender Druckmaschine gegeneinander in den Stapelbereich einschiebbar sind,
so daß sich ankommende Bogen auf diesen Fangfingern ablegen und der Hilfsstapeltisch
gegen die Bogenlaufrichtung eingeschoben werden kann, so daß dieser die ankommenden
Bogen während des Stapelwechsels aufnimmt. Bei der bekannten Einrichtung weist jeder
Fangfinger einen eigenen motorischen Antrieb aus einem Luftzylinder mit einem Kolben
und separaten Luftschläuchen auf, wobei letztere auf unterschiedlich langem Wege in
der Maschine verlegt sind. Für die Bewegung der Fangfinger im Arbeitstakt der Hilfsstapeleinrichtung
ist ein darauf ausgelegter Steuerungsapparat erforderlich. Zur Vermeidung des Zurückrutschens
von ankommenden Bogen während der Stapelung auf dem Hilfsstapeltisch ist dieser über
den Bogenstapel hinaus in die Maschine einschiebbar. Bei der Hilfsstapeleinrichtung
nach der DE-PS 31 12 558 sind die Fangfinger als Winkelstützen ausgebildet, deren
Schenkellängen so unterschiedlich ausgewählt sind, daß die Winkelstützen erst bei
Auflage mehrerer Bogen durch deren Gewicht wegklappen. Ihre Wirkungsfunktion erreichen
diese Winkelstützen durch das Absenken des Bogenstapels. Aus der DE-PS 29 35 710 sind
in Verbindung mit einer Hilfsstapeleinrichtung Anschläge für die Bogenhinterkanten
im Bogenstapel bekannt, die sich von einer Saugwalze nach unten bis in den oberen
Bereich des Bogenstapels erstrecken. Für die Bildung des Hilfsstapels sind bei dieser
bekannten Anordnung teleskopartig ausfahrbare Arme vorgesehen, die beim Stapelwechsel
in Bogenlaufrichtung über die gesamte Stapellänge ausfahrbar sind, so daß sich auf
diesen Armen ein Hilfsstapel bildet und der Hauptstapel dabei gewechselt werden kann.
In umgekehrter Bewegungsrichtung wird der Hilfsstapel wieder aufgehoben, wobei die
in ihm gesammelten Bogen auf den Hauptstapel abgelegt werden. Der lange Ausfahrweg
bestimmt die Arbeitsgeschwindigkeit dieser Einrichtung. Es ist Aufgabe der Erfindung,
eine Bogenhinterkantenfangeinrichtung der eingangs erwähnten Gattung im Aufbau zu
vereinfachen, in der Betriebssicherheit zu verbessern und mit einem möglichst geringen
Luftverbrauch zu betreiben. Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale nach
dem Kennzeichen des Patentanspruches 1. Erreicht wird dadurch eine Synchronität der
Bewegung der Fangfinger für die Bogenhinterkante, da die Bewegung aller Fangfinger
von einem gemeinsamen Antriebsorgan ausgeht, dessen Bewegung mit mechanischen Übertragungsgliedern
auf die Fangfinger übertragen wird. Die Bauweise ist sehr einfach. Es müssen keine
Luftschläuche innerhalb der Maschine verlegt werden, worin wegen der Bauraumenge in
der Maschine ein erheblicher Vorteil zu sehen ist. Das Antriebsorgan sitzt seitlich
außerhalb der Maschine und kann gegebenenfalls in herkömmlicher Weise aus einem Luftzylinder
bestehen, der jedoch gegenüber dem Stande der Technik einen wesentlich geringeren
Luftverbrauch hat. Dadurch, daß die Fangfinger unterhalb der Saugwalze zwischen Stapelanschlägen
für die Hinterkante der im Hilfsstapel ankommenden Bogen angeordnet sind, wird vermieden,
daß Bogen in die Maschine zurückrutschen. Die Ansprüche 2 bis 4 betreffen vorteilhafte
Gestaltungsmerkmale für den Erfindungsgedanken nach dem Hauptanspruch. Zur näheren
Erläuterung der Erfindung ist auf der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel teils schematisch
dargestellt. Auf der Zeichnung zeigen
Figur 1 eine Draufsicht auf die Bauteile einer Bogenhinterkantenfangeinrichtung in
dem Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine und Figur 2 in einem gegenüber der
Figur 1 vergrößerten Maßstab einen Schnitt nach der Linie II - II der Figur 1.
Die in dem Ausführungsbeispiel dargestellte Bogenhinterkantenfangeinrichtung ist
für eine Hilfsstapeleinrichtung im Ausleger einer für den Non-Stop-Betrieb eingerichteten
Bogenrotationsdruckmaschine bestimmt. Zum Zwecke des Stapelwechsels werden ankommende
Bogen 1 in einem Hilfsstapel 2 auf einem entgegen der Bogenlaufrichtung eingeschobenen
Rechen 3 gesammelt. Die Bogenhinterkantenfangeinrichtung besteht aus mehreren mit
Abstand nebeneinander angeordneten und parallel zum Bogen hin und her beweglich in
dem Gestell 4 der Maschine gelagerten Fangfingern 5, von denen die beiden äußeren
in Figur 1 dargestellt sind. Zwischen diesen beiden äußeren Fangfingern 5 können weitere
Fangfinger, zum Beispiel in den mit strichpunktierten Linien 6 angedeuteten Positionen,
vorgesehen sein. Die Fangfinger 5 sind in einer Ebene unterhalb einer Saugwalze 7
beweglich, die aus einer mit ihren Enden im Gestell 4 gelagerten Welle 8 und darauf
mit Abstand voneinander befestigten Scheiben 9 besteht und in an sich bekannter Weise
ausgebildet sein kann. Für die Hinterkante der Bogen 1 im Hilfsstapel 2 sind vertikal
erstreckende Anschlagleisten 10 angeordnet, die sich nach unten bls in den Bereich
des Hauptstapels und nach oben bis zwischen die Scheiben 9 der Saugwalze 7 erstrecken,
so daß die über die Saugwalze 7 ankommenden Bogen mit ihrer Hinterkante vor die Anschläge
10 gelangen und nicht in die Maschine zurückrutschen können. Die horizontale Bewegung
der Fangfinger 5 wird in einer am Gestell 4 festen Kulisse 11 geführt. Für den Antrieb
ist ein gemeinsames Antriebsorgan vorgesehen, welches im Beispiel aus einem außerhalb
des Gestells 4 angeordneten Luftzylinder 12 besteht. Der Kolben dieses Luftzylinders
ist mit einer Zahnstange 13 verbunden, die über ein Zahnradgetriebe 14 auf ein Ritzel
15 einwirkt, welches auf einer parallel zur Saugwalze 8 in der Maschine gelagerten
Welle 16 befestigt ist. Die Welle 16 erstreckt sich quer über alle Fangfinger 5 und
weist für jeden Fangfinger 5 ein weiteres Ritzel 17 auf, dessen Verzahnung in eine
Zahnstange 18 eingreift, die jeweils mit einem der Fangfinger 5 fest verbunden ist.
Auf diese Weise ist über den Luftzylinder 12 die Vor- und Zurückbewegung der Fangfinger
5 durch einen außerhalb der Maschine angeordneten Antrieb steuerbar. Auf der Zeichnung
lst mlt vollen Linien die zurückgezogene Endlage der Fangfinger 5 dargestellt. Zum
Einschieben des Rechens 3 zur Bildung eines Hilfsstapels 2 beim Stapelwechsel werden
die Fangfinger 5 in die mit strichpunktierten Linien dargestellte Position vorgeschoben,
so daß beim Einschieben des Rechens 3 gegen die Papierlaufrichtung Aufspießvorgänge
im Bereich der Bogenhinterkante vermieden werden, wie sie bisher, insbesondere bei
großem Papierformat, häufiger vorgekommen sind. Gleichzeitig wird vermieden, daß Bogen
des Hilfsstapels in die Maschine zurückrutschen. Von besonderem Vorteil ist eine Ausbildung,
bei der sich die Spitzen des Rechens 3 bei der Hilfsstapelbildung auf besonderen Anschlägen
19 abstützen, die in der Maschine befestigt sind. Ausbildung und Anordnung dieser
Anschläge 19 sind jedoch nicht Teil der vorstehenden Erfindung.