[0001] Die Erfindung betrifft einen Dünnschicht-Absorber zur Tarnung metallischer Objekte
gegen hochfrequente elektromagnetische Strahlung, bestehend aus wenigstens einer Schicht
aus einem Kunststoff mit einer Dielektrizitätskonstanten e mit eingelagertem Kohlenstoffpulver.
[0002] Absorber sind in vielen verschiedenen Bauformen, wie z.B. als Raumabsorber, bekannt.
Diese sind aus Kunststoffen, insbesondere Schaumstoffen gefertigt und weisen in den
freien Raum ragende pyramidenförmige Absorberelemente auf. Zur Verkleidung von metallischen
Objekten, die gegen einfallende Radarstrahlen getarnt werden sollen, sind solche Raumabsorber
schon aufgrund ihrer räumlichen Ausdehnung als auch aufgrund ihrer geringen mechanischen
Belastbarkeit ungeeignet.
[0003] Aus der DE-OS 19 16 326 ist ein Radar-Absorber bekannt geworden, der aus verschiedenen
Schichten aus Kunststoff aufgebaut ist. Insbesondere ist vorgesehen, das Kunststoffmaterial
der Schichten mit unterschiedlichen Mengen von Kohlenstoffpulver zu versehen, um eine
stufenweise zunehmende oder abnehmende Wirkung in Bezug auf die Dämpfung oder Absorption
von Radarstrahlung zu erzielen.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen schichtförmigen Absorber derart weiter zu entwickeln,
daß eine gute Absorption bei hoher Bandbreite und auch bei flachem Einfallswinkel
erzielt wird und gleichzeitig die Herstellbarkeit und die Anbringbarkeit auf dem zu
tarnenden Objekt erheblich erleichtert wird.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zum Objekt gewandte Seite
der Schicht eine Vielzahl von pyramidenförmigen Erhebungen aufweist und daß der Zwischenraum
zwischen dem Objekt und der Schicht mit einem Kunststoff mit einer Dielektrizitätskonstanten
e
z gefüllt ist, wobei ∈
z < ∈ gilt.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den kennzeichnenden Teilen der Unter ansprüche
zu entnehmen.
[0007] Die besonderen Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß ein leichter, breitbandiger
Absorber für mobile und stationäre Objekte geschaffen wurde, der gute Absorptionswerte
bei hoher Bandbreite und auch einen großen Einfallswinkelbereich aufweist, der oxidationsbeständig
, erosionsfest, antistatisch und aufgrund seiner Elastizität anpaßbar ist, und der
schließlich mit wenigen Herstellungsschritten herstellbar und sehr einfach auf das
zu tarnende Objekt aufbringbar ist.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
[0009] Die einzige Figur zeigt einen schematisch vereinfachten Schnitt durch einen erfindungsgemäßen
Dünnschicht-Absorber. Der Absorber ist über eine Trennschicht 5 mit einem metallischen
Objekt verbunden. Die Gesamtdicke D beträgt insgesamt etwa 2-3 mm. Davon entfallen
etwa 90 % auf die Höhe H der pyramidenförmigen Erhebungen 3. Die Höhe H entspricht
dabei etwa einem Viertel der mittleren Betriebswellenlänge. Die Basisbreite L der
pyramidenförmigen Erhebungen bemißt sich etwa zur Hälfte der mittleren Betriebswellenlänge.
Um die Breitbandigkeit zu erhöhen, kann gemäß einer besonderen Ausführungsform die
Höhe H und die Basisbreite L auch nach Maßgabe einer Verteilungsfunktion über die
Gesamtfläche des Dünnschicht-Absorbers variiert werden. Die vom Objekt 1 abgewandte
Seite des Absorbers ist im Ausführungsbeispiel ebenflächig gestaltet. Bei Bedarf ist
auch eine Oberflächenstruktur denkbar.
[0010] Die Schicht 2 und die pyramidenförmigen Erhebungen werden in einem Arbeitsgang hergestellt.
Sie bestehen aus einem elektrisch leitfähigen Polymer, wie beispielsweise thermoplastischem
Polyurethan oder Polyamid. Die elektrische Leitfähigkeit der Schicht ergibt sich aus
der Mischung eines Anteils von nichtleitfähigern Polymer mit einem Anteil von leitfähigem
Polymer, wobei der Anteil des leitfähigen Polymers immer kleiner ist. Die Leitfähigkeit
selbst wird durch einen Anteil von etwa 3 bis 6 % reinen Kohlenstoffes erzielt. Dieser
Anteil ist im Vergleich zu konven tionellen Raumabsorbern, die etwa 30 % Kohlenstoffanteil
aufweisen, sehr gering. Dies wird durch die besondere Art der Kohlenstoffverteilung
in der Polymer-Matrix erreicht, welche durch die Extrusionsparameter eingestellt wird.
Die Einstellung des gewünschten Wertes der komplexen Dielektrizitätskonstanten kann
relativ einfach über die Kontrolle des Gleichstromwiderstandes des als Granulat vorliegenden
Rohmaterials während des Herstellungsprozesses (Extrusion) vollzogen werden.
[0011] Der Zwischenraum 4 zwischen der Schicht 2 und dem metallischen Objekt 1 ist mit einem
dem Material der Schicht 2 ähnlichen Kunststoff gefüllt. Die Dielektrizitätskonstante
wird kleiner oder gleich derjenigen der Schicht 2 eingestellt . Zusätzlich können
ferromagnetische oder dielektrische Füllstoffe eingebracht sein. Damit fällt der Wert
der Dielektrizitätskonstanten e innerhalb der Strecke D bei Annäherung an das metallische
Objekt 1, während die Permeabilität im gleichen Maße steigt. Hieraus ergibt sich,
daß die Wirkung des Dünnschicht-Absorbers auf der Überlagerung mehrerer physikalischer
Effekte (Interferenz, ohmsche Verluste und magnetische Relaxation) beruht.
[0012] Das Vergießen des Zwischenraumes 4 kann auf verschiedene Arten erfolgen. Zum einen
gibt es die Möglichkeit, die Zwischenräume zwischen den pyramidenförmigen Erhebungen
3 mit einem oben beschriebenen Kunststoff zu füllen und dann das fertige plattenartige
Produkt an der Trennschicht 5 mittels eines Klebers auf das Objekt 1 aufzubringen.
Zum anderen kann zum Verguß des Zwischenraumes 4 gleich ein Klebstoff mit den vorgenannten
Eigenschaften verwendet werden. Hieraus ergibt sich der fertigungstechnische Vorteil,
daß der Dünnschicht-Absorber 2, 3 in einem Arbeitsgang vergossen und auf das metallische
Objekt geklebt werden kann. Damit sinken auch die Gesamtkosten der Absorber-Beschichtung.
1. Dünnschicht-Absorber zur Tarnung metallischer Objekte gegen hochfrequente elektromagnetische
Strahlung, bestehend aus wenigstens einer Schicht aus einem Kunststoff mit einer Dielektrizitätskonstanten
E mit eingelagertem Kohlenstoffpulver, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) die zum Objekt (1) gewandte Seite der Schicht (2) weist eine Vielzahl pyramidenförmiger
Erhebungen (3) auf:
b) der Zwischenraum (4) zwischen dem Objekt (1) und der Schicht (2) ist mit einem
Kunststoff mit einer Dielektrizitätskonstanten EZ gefüllt, wobei ∈z ≤ ∈ gilt.
2. Dünnschicht-Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Objekt
(1) abgewandte Seite der Schicht (2) eine ebene Oberfläche aufweist.
3. Dünnschicht-Absorber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht
aus einem elektrisch leitfähigen Polymer mit der Dielektrizitätskonstanten e besteht.
4. Dünnschicht-Absorber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische
Leitfähigkeit der Schicht (2) durch die Mischung eines nicht leitfähigen Kunststoffes
mit einem geringeren Anteil eines leitfähigen Kunststoffes bestimmbar ist.
5. Dünnschicht-Absorber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der leitfähige
Kunststoff der Schicht (2) einen Anteil von 3-6 % reinen Kohlenstoffes aufweist.
6. Dünnschicht-Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum
(4) mit einem Klebstoff als Vergußmasse gefüllt ist.
7. Dünnschicht-Absorber nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum
(4) mit reaktionsvernetztem Polyurethan als Vergußmasse gefüllt ist.
8. Dünnschicht-Absorber nach Anspruch 6 oder 7. dadurch gekennzeichnet. daß die Vergußmasse
dielektrische oder ferromagnetische Füllstoffe enthält.
9. Dünnschicht-Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pyramidenförmige
Erhebungen (3) verschiedener Größe nach einer Verteilungsfunktion oder zufällig verteilt
auf der Schicht (2) angeordnet sind.