[0001] Die Ertindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Spaltsiebes, welches insbesondere
zur Verwendung in Anlagen zur sortierenden oder reinigenden Behandlung von wässrigen
Faserstoffsuspensionen, z.B. bei der Papierherstellung, geeignet ist, bei welchem
Verfahren an Querstäbe draht- oder stabförmige Langskörper angebracht werden, welche
die Siebspalte begrenzen. Solche Spaltsiebe,worunter auch begrenzte kürzere Schlitzlängen
oder unterbrochene Spalte aufweisende sogenannte Schlitzsiebe verstanden werden, kommen
in verschiedenen Siebformen, z.B. als zylindrische Siebkörbe, Flachsiebe, Bogensiebe,
Halbschalensiebe, Trommelsiebe oder dergl. vor.
[0002] Beider Papierherstellung werden solche Spaltsiebe u.a. in Sortierern, Rejectsortern
und sog. Fraktionatoren eingesetzt. Die Sortierer dienen dazu, aus einer wässrigen
Faserstoffsuspension, die in dieser Phase der Aufbereitung ca. 0,5 bis 4 % Fasern
und etwa 96 bis 99,5% Wassergehalt hat, die darin enthaltenen Störstoffe, wie Verunreinigungsteilchen,
zu entfernen, wahrend die Fraktionatoren dazu dienen, zwei Fraktionen mit verschieden
langen Fasern voneinander zu trennen und die Langfasern am Sieb zurückzuhalten und
getrennt abzuführen. Auch in Rejectsortern und Trommelsieben, welche bei Stoffdichten
bis zu 20% arbeiten, werden derartige Siebe verwendet.
[0003] In den bekannten Herstellungsverfahren für solche Spaltsiebe werden die Verbindungen
zwischen Längskörpern und Querstäben zumeist durch Schweißen oder Herumschlingen erzeugt.
Als Schweißverfahren kann z.B. das bekannte sogenannte Widerstandschweißen angewendet
werden, bei dem an den Kontaktstellen ein elektrischer Strom die Schmelzwärme erzeugt.
Aber auch andere Schweißverfahren sind grundsätzlich geeignet. Bei Schweißverbunden
hat das Verfahren den Nachteil, daß die so erzeugten Siebe an ihren frei liegenden
Oberflächen unerwünschte Gratbildung sowie unerwünschte Rauhigkeit, Vertiefungen,
Spalte oder Erhebungen aufweisen. Auch bei Schlingverbindungen, bei denen die Längskörper
um die Querstäbe herumgeschlungen werden, bilden sich Vertiefungen und Kanten. So
kann es dazu kommen, daß bei Verwendung des Siebes Fasern aus der Faserstoffsuspension
an den Verbindungen hängen bleiben können, wobei die Gefahr besteht, daß sich an diesen
weitere Fasern anlegen und zusammenhängende Flocken, Spinnen oder Zöpfe bilden. Wenn
sich nach einer gewissen Einsatzzeit des Spaltsiebes die so entstandenen Faserbündel
vom Sieb ablösen und in den Durchlaufstoff hinter dem Sieb hineingespült werden, ist
der gewünschte Sortiereffekt oder Fraktioniereffekt der Siebe nicht mehr gewährleistet.
Dies ist bei der Papierherstellung höchst nachteilig, bei der es darauf ankommt, daß
die Papierfasern in der Faserstoffsuspension vor deren Aufbringen auf das Entwässerungssieb
in maximaler Weise vereinzelt sind und keine zusammenhängenden Flocken oder Verspinnungen
bilden, welche die Qualitat des herzustellen den Papiers erheblich verschlechtern
und zu Produktionsstörungen führen können. Es kann auch zu Verstopfungen des Sortiersiebes
kommen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von
Spaltsieben zu schaffen, das die Siebe an ihren Verbindungen derart gestaltet, daß
die Gefahr des Hängenbleibens und damit des Verflockens und/oder Verspinnens der Fasern
an den Spaltsieben sowie von Verstopfungen ganz oder weitgehend reduziert ist, und
mit dem auch eine Erhöhung der Festigkeit an den Verbindungsstellen verbunden sein
kann.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Verbindungen zwischen den Längskörpern
und den Querstäben des Spaltsiebes an ihren nach dem Verbinden freiliegenden Oberflächen
mit glatt geflossenem, erstarrten Material überdeckt werden, so daß nach Anwendung
des Verfahrens die Verbindungsstellen an ihren freiliegenden Außenseiten mit eine
glatte Oberfläche besitzenden Überdeckungen versehen sind. Dabei sollten diese Überdeckungen
zweckmäßig an ihrer Außenseite glatt ausgerundet oder hohlkehlenförmig ausgebildet
sein. Neben einem Löt-oder Schweißmaterial kommen also für die glatte Überdeckung
der Verbindungen alle Medien in Frage, welche aufgrund ihrer Oberflächenspannung eine
oberflächenglatte und unter Umstanden ausgerundete Überdeckung der Verbindung ergeben.
[0006] Es kann auch das beim Schweißen bereits angeschmolzene und später gratbildend erstarrte
Material zur Abdeckung verwendet werden, indem es nach dem eigentlichen Schweißvorgang
erneut partiell erhitzt und erschmolzen wird, z.B. unter Schutzgas (sog. WIG-Lichtbogen).
[0007] Das erfindungsgemäß hergestellte Spaltsieb bietet den Vorteil, daß seine Festigkeit
an der Verbindungsstelle erhöht wird (z.B.Verminderung der Kerbwirkung), was insbesondere
wegen der dort im Betrieb auftretenden Wechsel belastung von Bedeutung ist. Durch
die Wahl eines bei relativ niedriger Temperatur flie ßenden Materials im Vergleich
zur Schmelztemperatur der Stäbe und Längskörper ergibt sich ein weiterer Vorteil.
Die z.B. beim Löten notwendige relativ niedrige Temperatur bringt nur eine geringe
Gefahr des Verziehens des Spaltsiebes mit sich, und die vorhandenen Verbindungen werden
nicht mehr erweicht oder aufgeschmolzen.
[0008] Das Verfahren zur Herstellung wird anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- den Schnitt durch eine erfindungsgemaß überdeckte Schweißverbindung,
- Figur 2:
- einen Teil eines Siebes mit nicht überdeckter Schweißverbindung,
- Figur 3
- : einen Teil eines Siebes mit überdeckter Schweißverbindung,
- Figur 4:
- einen Teil eines Siebes mit nicht überdeckter Schlingverbindung,
- Figur 5:
- einen Teil eines Siebes mit überdeckter Schlingverbindung.
- Figur 6:
- Schnitt durch eine nicht überdeckte Schweißverbindung.
- Figur 7:
- Schnitt durch eine gemaß Anspruch 10 oder 11 abgedeckte Schweißverbindung
[0009] In den Fig.2 und 3 ist jeweils als Ausschnitt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Spaltsiebes in Schrägansicht dargestellt, die im folgenden näher
beschrieben wird.
[0010] Das in der Zeichnung dargestellte Spaltsieb hat aus keilförmigen Profilstäben gebildete
Längskörper 1,die an ihrer Unterseite durch im Querschnitt runde Querstäbe 2 miteinander
verbunden sind, an welchen sie angeschweißt sind. Die Schweißverbindungen 3 zwischen
den Profilstäben 1 und dem Querstab 2 haben noch im unfertigen Zustand unregelmäßige
und unebene Oberflächen (Fig. 2). Die erfindungsgemäß auf die freiliegenden Bereiche
dieser Oberflächen aufgebrachten Überdeckungen 4 aus Lot oder einem anderen glatt
fließenden, erstarrenden Material sind in Fig.3 dargestellt. Diese Überdeckungen haben
aufgrund der hohen Oberflächenspannung des Überdeckungsmaterial eine glatte Oberfläche,
die insbesondere im Bereich ihres Anschlusses an die Umfangsfläche des Querstabes
2 glatt ausgerundet sind.
[0011] Aus Fig. 4 ist die an sich bekannte Verbindung durch Verschlingung der Profilstäbe
1 um die Querstäbe 2 erkennbar. Bei diesem Herstellungsverfahren können sich die Verbindungsstellen
3 für den Betrieb des Siebes ebenfalls nachteilig ausbilden, wie bereits anhand der
Schweißnähte beschrieben. Vergleichbares gilt für die Stellen 5, welche für die genaue
Distanz der Profilstäbe 1 von den jeweils benachbarten Profilstäben sorgen.
[0012] Figur 5 zeigt den Erfindungsgegenstand gemäß dem Anspruch 3 bzw. den auf diesen Bezug
nehmenden Ansprüchen. Die Überdeckungen 4 verschließendie nachteiligen Hohlräume an
den Verbindungsstellen und decken Kanten und Grate ab.
[0013] Figur 7 erläutert insbesondere die Ansprüche 10 und 11. Es wird gezeigt, daß die
Abdeckung 4 aus dem Material der vorher angebrachten Schweißnaht gebildet wird.
1. Verfahren zur Herstellung eines Spaltsiebes, welches insbesondere zur Verwendung in
Anlagen zur sortierenden oder reinigenden Behandlung von wässrigen Faserstoffsuspensionen,
z.B. bei der Papierherstellung, geeignet ist, bei welchem Verfahren an Querstäbe (2)
draht- oder stabförmige Längskörper (1) angebracht werden, welche die Siebspalte begrenzen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen (3)zwischen den Längskörpern (1) und den Querstäben (2) an ihren
freiliegenden Oberflächen mit glatt geflossenem, erstarrten Material überdeckt werden,
so daß nach Anwendung des Verfahrens die Verbindungsstellen dort mit eine glatte Oberfläche
besitzenden Überdeckungen (4) versehen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die überdeckten Verbindungen (3) Schweißverbindungen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen (3)dadurch entstehen, daß die Längskörper (1) um die Querstäbe
(2) herumgeschlungen werden, wobei zur Einhaltung eines gewünschten Spaltes Abstandshalter
vorhanden sein können.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdeckungen (4) an ihrer Außenseite glatt ausgerundet sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdeckungen (4) an ihrer Außenseite hohlkehlenförmig ausgebildet sind.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdeckungen (4) aus einem Material bestehen, das in flüssiger Form sich
aufgrund seiner Oberflächenspannung auf den zu überdeckenden Flächen aufzieht.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Verbindungen (3) zwischen den Längskörpern und den Querstäben Lot, duro-oder
thermoplastische Kunststoffe oder dergl. glatt fließendes, erstarrendes Material überdeckend
aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Verbindungen (3) zwischen den Längskörpern und den Querstäben Pulver
oder Paste aufgebracht wird, welches bzw. welche in einer nachfolgenden Behandlung
verflüssigt wird und anschließend erstarrt, so daß daraus die Überdeckungen (4) gebildet
werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das glattflie ßende, erstarrende Material durch ein Tauchverfahren aufgebracht
wird, bei dem vorher die nicht abzudeckenden Bereiche des Spaltsiebes mit einer das
glattfließende Material abweisenden Schicht versehen sind.
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißverbindungen durch insbesondere kurzzeitiges Erwärmen an ihren Oberflächen
so angeschmolzen werden,daß sich dort aus dem ursprünglichen Schweißmaterial die Überdeckungen
(4) bilden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das kurzzeitige Erwärmen durch einen kurzzeitig in unmittelbare Nähe der Verbindungen
(3) gebrachten Lichtbogen erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtbogen unter Schweiß-Schutzgas gebildet wird.