(19)
(11) EP 0 432 468 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.06.1991  Patentblatt  1991/25

(21) Anmeldenummer: 90121561.6

(22) Anmeldetag:  10.11.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21D 11/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR IT LI NL

(30) Priorität: 14.12.1989 DE 3941291

(71) Anmelder: Peddinghaus, Carl Ullrich, Dr.
D-42287 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Lausberg, Wolfgang,
    W-5828 Ennepetal (DE)

(74) Vertreter: Andrejewski, Walter, Dr. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Partner Postfach 10 02 54
45002 Essen
45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Biegeanlage für Stahlstäbe


    (57) Biegeanlage für Stahlstäbe, insbesondere Betonstahlstäbe - mit Zuführförderer (1), Biegemaschinenaggregat (2,3,4) und Abwurfeinrichtung. Das Biegemaschinenaggregat (2,3,4) weist eine verfahrbare Biegemaschine (2), eine Auflageeinrichtung (3) und eine fest angeordnete Biegemaschine (4) auf. Die verfahrbare Biegemaschine (2) ist in Längsrichtung der Auflagereinrichtung (3) zur feststehenden Biegemaschine (4) hin und zurück sowie mit Blockfahrt verfahrbar. Zwischen der verfahrbaren Biegemaschine (2) und der feststehend angeordneten Biegemaschine (4) ist zumindest eine in Längsrichtung der Auflagereinrichtung (3) verfahrbare Stützeinrichtung (5) angeordnet, die einen Stützeinrichtungstisch (6), ein als schiefe Ebene ausgeführtes Einlaufelement (7), eine Stabstahlaufnahme (8) für mehrere in vertikaler Richtung übereinanderliegende zu biegende Stahlstäbe (S) und ein Abwurfelement (19) aufweist. Die Stützeinrichtung (5) ist von der verfahrbaren Biegemaschine (2) in Richtung auf die feststehende Biegemaschine (4) bis in eine Blockfahrtstellung drückbar. Die Stützeinrichtung (5) ist ausserdem aus der Blockfahrtstellung heraus über zumindest ein längeneinstellbares Zugmittel (9) von der verfahrbaren Biegemaschine (2) bis in vorgebbare Stützstellungen ziehbar. Ausserdem sind der Stützeinrichtungstisch (6) sowie unabhängig davon die Aufnahmebreite der Stahlstabaufnahme (8) quer zur Längsachse der Auflageeinrichtung verstellbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Biegeanlage für Stahlstäbe, insbesondere Betonstahlstäbe, - mit Zuführförderer, Biegemaschinenaggregat und Abwurfeinrichtung, wobei das Biegemaschinenaggregat eine verfahrbare Biegemaschine, eine Auflagereinrichtung und eine fest angeordnete Biegemaschine aufweist und die verfahrbare Biegemaschine in Längsrichtung der Auflagereinrichtung zur feststehenden Biegemaschine hin und zurück sowie mit Blockfahrt verfahrbar ist. Der Zuführförderer einer solchen Biegeanlage ist im allgemeinen ein Rollgang. Blockfahrt bezeichnet eine Bewegung, deren Endstellung durch eine Blockierung definiert ist. Die Biegemaschinen einer solchen Biegeanlage besitzen im allgemeinen einen Biegetisch und einen um eine vertikale Achse antreibbaren Biegeteller mit einem darauf angeordneten Biegewerkzeug, z.B. in Form eines Biegefingers, ein zentrales Biegegegenwerkzeug und einen Gegenhalter. Die beschriebenen Werkzeuge oder einige davon sind austauschbar, wenn es sich darum handelt, an Stahlstäben Abbiegungen mit unterschiedlichem Biegeradius anzubringen. Zugeordnet sind Biegetischleisten und ein Anschlag an der feststehend angeordneten Biegemaschine. Auch der Zuführförderer kann einen Anschlag aufweisen. Die Anschläge sind regelmäßig verstellbar und definieren die Endlagen der Stirnseiten der zu biegenden Stahlstäbe.

    [0002] Bei der aus der Praxis bekannten Biegeanlage, von der die Erfindung ausgeht, ist die Auflagereinrichtung als Tisch ausgeführt. Das ist problemlos, wenn es sich um das Biegen von einzelnen Stahlstäben handelt. Wenn mehrere Stahlstäbe gleichzeitig, in vertikaler Richtung übereinanderliegend, gebogen werden sollen, sind Stabstahlaufnahmen erforderlich, die dieses zulassen. Sie sind bei der bekannten Ausführungsform an den Tisch angeschlossen bzw. anschließbar. Stahlstäbe unterschiedlicher Länge verlangen an verschiedenen Positionen ihrer Länge entsprechende Stahlstabaufnahmen, die gleichzeitig auch eine Unterstützung bewirken. Die Stahlstabaufnahmen der bekannten Biegeanlage können nicht einfach auf das Biegen von Stahlstäben unterschiedlicher Länge eingerichtet werden. Insoweit ist die bekannte Anlage zum Einsatz in flexiblen Fertigungsstraßen verbesserungsfähig.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Biegeanlage des eingangs beschriebenen Aufbaus so weiter auszubilden, daß sie einfach auf das Biegen von Stahlstäben unterschiedlicher Länge eingestellt werden kann.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß zwischen der verfahrbaren Biegemaschine und der feststehend angeordneten Biegemaschine zumindest eine in Längsrichtung dem Auflagereinrichtung verfahrbare Stützeinrichtung angeordnet ist, die einen Stützeinrichtungstisch, ein als schiefe Ebene ausgeführtes Einlaufelement, eine Stabstahlaufnahme für mehrere in vertikaler Richtung übereinanderliegende zu biegende Stahlstäbe und ein Abwurfelement aufweist, daß die Stützeinrichtung von der verfahrbaren Biegemaschine in Richtung auf die feststehende Biegemaschine bis in eine Blockfahrtstellung drückbar ist, daß die Stützeinrichtung aus der Blockfahrtstellung heraus über zumindest eine längeneinstellbares Zugmittel von der verfahrbaren Biegemaschine bis in vorgebbare Stützstellungen ziehbar ist und daß außerdem der Stützeinrichtungstisch sowie unabhängig davon die Aufnahmebreite der Stahlstabaufnahme quer zur Längsachse der Auflagereinrichtung verstellbar sind. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind entsprechende Stützeinrichtungen auflagereinrichtungsseitig auch an der verfahrbaren Biegemaschine sowie an der feststehenden Biegemaschine angeordnet. Diese Stützeinrichtungen können, bis auf das Stützeinrichtungsgestell, aus identisch gleichen Bauteilen bestehen wie die verfahrbare Stützeinrichtung, die vorstehend beschrieben wurde. Regelmäßig ist im Rahmen der Erfindung die Biegeanlage mit mehreren verfahrbaren Stützeinrichtungen ausgerüstet.

    [0005] Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß erfindungsgemäß zu biegende Stahlstäbe mit Hilfe der Stützeinrichtung beim Biegevorgang so gestützt werden könne, wie es zur Vermeidung eines störenden Durchhängens erforderlich ist. Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß dabei ohne weiteres eine Einstellung auf unterschiedliche Biegewerkzeuge erforderlich ist, wenn Biegungen mit unterschiedlichem Biegeradius an die Stahlstäbe angebogen werden sollen. Dazu ist bei der erfindungsgemäßen Biegeanlage der Stützeinrichtungstisch in der beschriebenen Weise verstellbar. Die Stahlstabaufnahme ist in der beschriebenen Weise verstellbar, um unterschiedlichen Durchmessern der zu biegenden Stahlstäbe angepaßt zu werden. In der Stahlstabaufnahme können die zu biegenden Stahlstäbe auch festgeklemmt werden. besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß das Verfahren der Stützeinrichtung nach Maßgabe der Länge der zu biegenden Stahlstäbe über die ohnehin verfahrbare Biegemaschine erfolgen kann. In diesem Zusammenhang kann das längeneinstellbare Zugmittel auf verschiedene Weise ausgebildet und längeneinstellbar sein. Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das längeneinstellbare Zugmittel auf eine Spule mit Rückstellfeder aufspulbar und die Abspullänge des Zugmittels einstellbar ist. Es versteht sich, daß bei der erfindungsgemäßen Biegeanlage die Übergabe der zu biegenden Stahlstäbe von dem Zuführförderer auf das Biegemaschinenaggregat einfach und zügig erfolgen muß, wie es im Rahmen einer flexiblen Fertigungsstraße üblich ist. Dazu lehrt die Erfindung, daß den Stützeinrichtungen ein Zuführförderer angeordnet ist, dessen Förderebene zum Zwecke der Übergabe der auf dem Zuführförderer nebeneinanderliegend angeordneten Stahlstäbe auf das Niveau des Einlaufelementes der Stützeinrichtung heb- bzw. senkbar ist. Dazu kann die Förderebene über Hebelgetriebe und schiefe Ebenen unter Verwendung von Stellzylinderkolbenanordnungen heb- und senkbar sein.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
    Fig. 1
    eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Biegeanlage,
    Fig. 2
    eine Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 1,
    Fig. 3
    einen Schnitt in Richtung A-B durch den Gegenstand nach Fig. 1 in gegenüber den Fig. 1 und 2 vergrößertem Maßstab,
    Fig. 4
    einen Schnitt in Richtung C-D durch den Gegenstand nach Fig. 1 im Maßstab der Fig. 3.


    [0007] Die in den Figuren dargestellte Biegeanlage dient zum Biegen von Stahlstäben. Zum grundsätzlichen Aufbau gehören ein Zuführförderer 1, ein Biegemaschinenaggregat 2, 3, 4 und eine Abwurfeinrichtung. Das Biegemaschinenaggregat 2, 3, 4 besitzt eine verfahrbare Biegemaschine 2, eine Auflagereinrichtung 3 und eine feststehend angeordnete Biegemaschine 4. Die verfahrbare Biegemaschine 2 ist in Längsrichtung der Auflagereinrichtung 3 zur feststehenden Biegemaschine 4 hin und zurück sowie mit Blockfahrt verfahrbar. Dabei kann mit den verschiedensten Verfahrantrieben, beispielsweise Kettenantrieben gearbeitet werden.

    [0008] Zwischen der verfahrbaren Biegemaschine 2 und der feststehend angeordneten Biegemaschine 4 ist im Ausführungsbeispiel eine in Längsrichtung der Auflagereinrichtung 3 verfahrbare Stützeinrichtung 5 angeschlossen. Diese Verfahrbewegung dieser Stützeinrichtung 5 ist in der Fig. 1 durch einen Doppelpfeil angedeutet worden.

    [0009] Die Fig. 3 und 4 besitzen einen gegenüber den Fig. 1 und 2 vergrösserten Maßstab. Man erkennt, daß die verfahrbare Stützeinrichtung 5 einen Stützeinrichtungstisch 6, ein als schiefe Ebene ausgeführtes Einlaufelement 7, eine Stabstahlaufnahme 8 für mehrere in vertikaler Richtung übereinanderliegende zu biegende Stahlstäbe S und ein Abwurfelement 19 aufweist . Die Stützeinrichtung 5 ist von der verfahrbaren Biegemaschine 2 in Richtung auf die feststehende Biegemaschine 4 bis in eine Blockfahrtstellung drückbar. Die Anordnung ist fernerhin so getroffen, daß die Stützeinrichtung 5 aus der Blockfahrtstellung heraus über zumindest ein längeneinstellbares Zugmittel 9 von der verfahrbaren Biegemaschine 2 bis in vorgebbare Stützstellungen ziehbar ist, wie sie gezeichnet wurde. Die Anordnung ist außerdem so getroffen, daß der Stützeinrichtungstisch 6 sowie unabhängig davon die Aufnahmebreite der Stahlstabaufnahme 8 quer zur Längsachse der Auflagereinrichtung 3 verstellbar sind, und zwar nach Maßgabe der jeweils eingesetzten Biegewerkzeuge bzw. der Durchmesser der Stahlstäbe S. Neben der verfahrbaren Stützeinrichtung 5 sind im Ausführungsbeispiel entsprechend aufgebaute Stützeinrichtungen 10 auflagereinrichtungsseitig an der verfahrbaren Biegemaschine 2 sowie an der feststehenden Biegemaschine 4 angeordnet. Das längenverstellbare Zugmittel 9 mag auf eine Spule mit Rückstellfeder aufgespult sein, wobei die Abspullänge des Zugmittels 9 einstellbar ist.

    [0010] Im Ausführungsbeispiel ist den Stützeinrichtungen 5, 10 ein Zuführförderer 1 zugeordnet, dessen Förderebene zum Zwecke der Übergabe der auf dem Zuführförderer 1 nebeneinanderliegend angeordneten Stahlstäbe auf das Niveau des Einlaufelementes 7 der Stützeinrichtungen 5, 10 hebbar bzw . senkbar ist. Dazu wird auf die Fig. 2 verwiesen. Man erkennt, daß die Förderebene über schiefe Ebenen 11 und Zylinderkol benanordnungen 12 in der beschriebenen Art und Weise heb- und senkbar ist.

    [0011] Man erkennt in der Fig. 1 außerdem einen Anschlag 13, der dem Zuführförderer 1 zugeordnet ist. Dieser Anschlag 13 positioniert die Stirnseiten der zu biegenden Stahlstäbe. Ein weiterer Anschlag 14 befindet sich an der feststehend angeordneten Biegemaschine 4. Dieser Anschlag 14 ist wie üblich abkippbar, wenn der Biegevorgang dieses verlangt. Die feststehend angeordnete Biegemaschine 4 besitzt im übrigen eine Führungsschiene 15, auf der der Gegenhalter 16 verstellbar ist Außerdem sind Biegemaschinenleisten 17 vorgesehen. Soweit diese die beschriebene Kinematik stören, können auch diese abgeklappt werden. Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt man, daß diese Biegemaschinenleiste 17 an einem tischartigen Bauteil 18 befestigt ist, welches in Richtung des in Fig 2 eingezeichneten Bogenpfeiles abgeklappt werden kann.


    Ansprüche

    1. Biegeanlage für Stahlstäbe, insbesondere Betonstahlstäbe, - mit

    Zuführförderer,

    Biegemaschinenaggregat und

    Abwurfeinrichtung,

    wobei das Biegemaschinenaggregat eine verfahrbare Biegemaschine, eine Auflagereinrichtung und eine fest angeordnete Biegemaschine aufweist und die verfahrbare Biegemaschine in Längsrichtung der Auflagereinrichtung zur feststehenden Biegemaschine hin und zurück sowie mit Blockfahrt verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der verfahrbaren Biegemaschine (2) und der feststehend angeordneten Biegemaschine (4) zumindest eine in Längsrichtung der Auflagereinrichtung (3) verfahrbare Stützeinrichtung (5) angeordnet ist,

    die einen Stützeinrichtungstisch (6), ein als schiefe Ebene

    ausgeführtes Einlaufelement (7), eine Stabstahlaufnahme (8)

    für mehrere in vertikaler Richtung übereinanderliegende zu

    biegende Stahlstäbe (S) und ein Abwurfelement (19) aufweist,

    daß die Stützeinrichtung (5) von der verfahrbaren Biegemaschine (2) in Richtung auf die feststehende Biegemaschine (4) bis in eine Blockfahrtstellung drückbar ist, daß die Stützeinrichtung (5) aus der Blockfahrstellung heraus über zumindest ein längeneinstellbares Zugmittel (9) von der verfahrbaren Biegemaschine (2) bis in vorgebbare Stützstellungen ziehbar ist und daß außerdem der Stützeinrichtungstisch (6) sowie unabhängig davon die Aufnahmebreite der Stabstahlaufnahme (8) quer zur Längsachse der Auflagereinrichtung (3) verstellbar sind.
     
    2. Biegeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechende Stützeinrichtungen (10) auflagereinrichtungsseitig an der verfahrbaren Biegemaschine (2) sowie an der feststehenden Biegemaschine (4) angeordnet sind.
     
    3. Biegeanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das längenverstellbare Zugmittel (5) auf eine Spule mit Rückstellfeder aufspulbar und die Abspullänge des Zugmittels (9) einstellbar ist.
     
    4. Biegeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Stützeinrichtungen (5, 10) ein Zuführförderer (1) zugeordnet ist, dessen Förderebene zum Zwecke der Übergabe der auf dem Zuführförderer nebeneinanderliegenden Stahlstäbe auf das Niveau des Einlaufelementes (7) der Stützeinrichtungen (5, 10) hebbar bzw. senkbar ist.
     
    5. Biegeanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderebene über Hebelgetriebe und/oder schiefe Ebenen (11) heb- und senkbar ist.
     




    Zeichnung