[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zünden der Hauptflammengase von einzelnen
Schneidbrennern nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Einrichtung zum Zünden
der Hauptflammengase von mindestens einem Schneidbrenner nach dem Oberbegriff des
Anspruches 3.
[0002] Beim Schneiden werden immer mehr Maschinen eingesetzt, die im Automatikbetrieb mit
verringertem Bedienungspersonal arbeiten. Dabei werden die Schneidprozesse von dem
Bedienungspersonal nur noch gestartet und laufen dann weitgehend selbsttätig ab. Dabei
muß die Brenngas/ Sauerstoff- oder Luftflamme automatisch über das Steuerprogramm
oder manuell vom Bedienfeld der Steuerung aus zündbar sein.
[0003] In der US 3,255,803 ist als Zündeinrichtung eine innerhalb der Schneidsauerstoffleitung
elektrisch leitende Schicht vorgesehen, die an einen Piezokristall angeschlossen ist,
über dessen manuelle Betätigung der Zündfunke erzeugt wird. Sauerstoff und Brenngas
wird in gemischter Form (Zündgasgemisch) dem Düsenkanal der gasemischenden Schneiddüse
entnommen.
[0004] Bei dem in der DE-OS 29 27 695 offenbarten Flämmbrenner ist die Zündeinrichtung in
einer Seitenplatte angeordnet. Ein Zünddraht ist über eine Leitung mit einer elektrischen
Steuereinrichtung verbunden und mündet in einen Gemischraum. Diesem wird das Zündgasgemisch
über Gemischkanäle zugeführt, die innerhalb des Flämmbrenners an entsprechende Kanäle
für Brenngas und Sauerstoff angeschlossen sind.
[0005] In der DE-PS 35 27 955 wird dahingegen der mit der Schneidsauerstoffleitung verbundene
Zündraum über eine Zündgasmengenregelvorrichtung an die Gasversorgungen für Brenngas
und Sauerstoff angeschlossen. Die Zündgasmengenregelvorrichtung umfaßt dabei ausgangsseitig
eines Mischers ein Zündgasverteilerrohr, über das mehrere Schneidbrenner mit Zündgasgemisch
versorgt werden. Die Zündgaseinrichtung selbst ist innerhalb des Brennerkörpers angeordnet.
Gemäß der DE-PS 38 27 750 strömt dabei das Zündgas mit größerem Druck zu dem Brenner
und wird erst in dessen Nähe am Brennereingang auf den benötigten Druck eingestellt.
[0006] Der zuletzt genannte gattungsbildende Stand der Technik hat sich in der Praxis zum
Zünden von mehreren an einer Führungsmaschine angeordneten Schneidbrennern bewährt.
Dabei wurden bis zu 15 Schneidbrenner über das Zündgasverteilerrohr mit einem Zündgasgemisch
versorgt.
[0007] Anders ist die Situation jedoch, wenn eine konventionell ausgerüstete Brennschneidmaschine
mit einer Zündeinrichtung der gattungsbildenden Art nachgerüstet und/oder die Brennschneidmaschine
mit nur einer geringen Anzahl, vorzugsweise bis zu 6 Schneidbrennern, ausgerüstet
wird. Die dann zu treffenden Maßnahmen bezüglich Montage und Kosten sind unverhältnismäßig
hoch.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung
zum Zünden zu schaffen, die es mit vertretbarem Aufwand ermöglichen, im Bedarfsfall
auch eine mit nur wenigen Schneidbrennern ausgerüstete Brennschneidmaschine damit
auszustatten.
[0009] Ausgehend von dem in den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 3 berücksichtigten Stand
der Technik ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den in den kennzeichnenden
Teilen der Ansprüche 1 und 3 angegebenen Merkmalen.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Die Erfindung ermöglicht es, im Bedarfsfall nunmehr eine mit konventionellen Schneidbrennern
ausgerüstete Brennschneidmaschine kostengünstig mit einer Zündeinrichtung zu versehen,
indem die konventionellen Schneidbrenner gegen Schneidbrenner mit elektrischer Innenzündeinrichtung
ausgetauscht und die Baueinheit "Zündgasbildung und Ansteuerung" eingangsseitig an
die bestehenden Brenngas- und Sauerstoffleitungen und ausgangsseitig an die Zündgasgemischleitungen
angeschlossen werden. Hinzu kommt, daß eine Brennschneidmaschine mit bis zu 6 Schneidbrennern
kostengünstiger mit der erfindungsgemäßen Zündeinrichtung ausgestattet werden kann,
da keine zusätzlichen Druckregel- und Sicherheitseinrichtungen für die Zündflammengase
benötigt werden. Hierbei wird die elektrische Innenzündeinrichtung mit den Adressierventilen
für die Hauptflamme geschaltet. Durch die kurze zündgasgemischführende Strecke können
die Zündzeiten wesentlich minimiert werden.
[0012] Für den Anwender ergibt sich der weitere Vorteil, daß eine individuelle Zündgasgemischeinstellung
an jedem Schneidbrenner vorgenommen werden kann. Dadurch wird nur ein Mischer für
alle Brenngasarten benötigt. Brenngas kann entsprechend seinen Verbrennungseigenschaften
im richtigen Mischungsverhältnis der konstanten Zündsauerstoffmenge beigemischt werden.
[0013] Aufgrund der Abzweigung der Brenngase und des Sauerstoffes für das Zündgasgemisch
aus den Versorgungsleitungen für die Hauptflammengase, sind nur geringe Brenngaszuströmdrücke
erforderlich, da diese Anordnung keine separate Zündgasversorgung über Druckregler
(Vor- und Arbeitsdruck) erfordert und die Druckverluste in der kurzen Zündgasgemischleitung
sehr gering sind.
[0014] Die Zündgasgemischmenge ist auf jeweils einen Brenner abgestimmt, sie bleibt bei
Zu- oder Abschalten von einzelnen Schneidbrennern unverändert, was zu einer Minimierung
der Geräuschemission führt.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
[0016] Dargestellt ist der Ventilkörper 1 und das Führungsrohr 2 (teilweise) eines Brennerkörpers
3, die Bestandteil eines Schneidbrenners mit innerhalb des Brennkörpers 3 angeordneter
Zündeinheit sind. Ein derartiger Schneid brenner ist in der DE-C2-35 27 955 offenbart
und braucht daher nicht näher beschrieben zu werden.
[0017] Am Brennereingang 4 sind in Strömungsrichtung 5 der Gase Adressierventile 10, 11
und/oder Rückströmsicherungen 6, 7, 8, 9 an dem Ventilkörper 1 befestigt. Die Rückströmsicherungen
6, 7, 8 und Adressierventile 10, 11 (fernsteuerbare Auf-/Zu-Ventile) sind Bestandteil
der Leitungen 14, 15, 16, die von den nicht näher dargestellten Gasversorgungseinrichtungen
für Heizsauerstoff, Schneidsauerstoff und Brenngas zu dem Brennereingang 4 führen.
Vor den Rückströmsicherungen 6, 7, 8 sind Einstellventile 12, 13, 17 für Brenngas,
Heizsauerstoff und Schneidsauerstoff vorgesehen.
[0018] In einer in der Nähe der Schneiddüse in die Schneidsauerstoffleitung des Brennerkörpers
3 mündende separate Zündgasgemischzuführung 19 ist am Brennereingang 4 ein Dosierventil
15 mit vorgeschalteter Rückströmsicherung 9 angeordnet.
[0019] In der Nähe des Brennereingangs 4 in Strömungsrichtung 5 vor den Rückströmsicherungen
6, 7 sind in den Leitungen 14, 15 Abzweigungen 20, 21 (T-Stücke) angeordnet. Die Abzweigung
20 von der Heizsauerstoffleitung 15 ist über ein Magnetventil 26 mit dem ersten Eingang
22 eines Mischers 23 (Injektor) verbunden. Die Abzweigung 21 für das Brenngas ist
über ein Magnetventil 27 mit nachgeschaltetem Dosierventil 25 an den zweiten Eingang
24 des Mischers 23 angeschlossen. Der Ausgang des Mischers 23 ist über eine kürzere
Leitung 30 mit der separaten Zündgasgemischleitung 19 verbunden.
[0020] Nach dem Öffnen der Adressierventile 10, 11 strömen durch die Leitungen 14, 15 die
Hauptflammengase (Brenngas und Heizsauerstoff) zu der Schneiddüse, in der sie gemischt
werden und als zündfähiges Heizgasgemisch aus den Heizgaskanälen austreten. In der
Nähe des Brennereinganges 4 wird sauerstoff- und brenngasseitig über die Abzweigungen
20, 21 die für eine Zündgasgemischbildung benötigte Sauerstoff- und Brenngasmenge
entnommen. Die zeitliche Steuerung der beiden Zündgase während der Zündphase erfolgt
durch die Magnetventile 26, 27. Kurze Leitungen 28, 29 verbinden die Magnetventile
26, 27 mit dem Mischer 23. Mittels des Dosierventiles 25 wird das Brenngas einreguliert.
Im Mischer 23 werden die beiden Zündflammengase gemischt und über eine kurze Leitung
30 in die Rückströmsicherung 9 eingeleitet. Mittels der Blende 18 (schematisch in
der Zündgasgemischleitung dargestellt) wird die Zündflammengasgemischmenge dosiert.
Sie strömt über die separate Zündgasgemischleitung 19 in die Schneidsauerstoffleitung
und wird hier mit der ebenfalls an die Schneidsauerstoffleitung angeschlossenen Zündeinheit
gezündet. Die Zündflamme tritt aus dem Schneidkanal der Schneiddüse aus und zündet
die Hauptflammengase. Anschließend werden die Magnetventile 26, 27 geschlossen. Die
Zündflamme erlöscht bzw. wird durch den eingeschalteten Schneidsauerstoff ausgeblasen.
[0021] Die Zündflammengase und die Zündung werden von der Maschinensteuerung geschaltet.
1. Verfahren zum Zünden der Hauptflammengase von einzelnen Schneidbrennern, die eine
Brenngas-/Sauerstoff- oder Luftflamme und einen Schneidsauerstoffstrahl liefern, mit
einer innerhalb jedes Brennerkörpers angeordneten Zündeinheit und einer von jedem
Brennereingang bis in die Nähe der Schneiddüse verlaufenden separaten Zündgasgemischleitung,
welche mit den Schneidsauerstoffleitungen verbunden sind
gekennzeichnet durch
die Entnahme des Zündbrenngases und des Zündsauerstoffes aus den Versorgungsleitungen
(14, 15) für das Brenngas und den Heizsauerstoff in der Nähe des Brennereinganges
(4).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brenngas und der Sauerstoff in der Nähe des Brennereinganges (4) gemischt
werden und über die Zündgasgemischleitung (19) in die Schneidsauerstoffleitung strömen.
3. Einrichtung zum Zünden der Hauptflammengase von mindestens einem Schneidbrenner, der
eine Brenngas-/ Sauerstoff- oder Luftflamme und einen Schneidsauerstoffstrahl liefert,
mit einer innerhalb des Brennerkörpers (3) angeordneten Zündeinheit und einer von
dem Brennereingang (4) bis in die Nähe der Schneiddüse verlaufenden separaten Zündgasgemischleitung
(19), welche mit der Schneidsauerstoffleitung verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Strömungsrichtung (5) von den Gasen in der Nähe vor dem Brennereingang (4)
aus der Brenngas- und Heizsauerstoffleitung (14, 15) des Schneidbrenners Brenngas
und Sauerstoff abgezweigt und in einem eingangsseitig mit den Abzweigungen (20, 21)
verbundenen Mischer (23) gemischt werden, der ausgangsseitig mit der Zündgasgemischzuführung
(19) verbunden ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Abzweigung (21) für das Brenngas vor dem Mischer (23) ein Dosierventil
(25) mit vorgeschaltetem Magnetventil (26) angeordnet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Abzweigung (20) für den Heizsauerstoff ein Magnetventil (27) angeordnet
ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Strömungsrichtung (5) nach den Abzweigungen (20, 21) in der Brenngas- und Sauerstoffleitung
(14, 15) Adressierventile (10, 11) mit vorgeschalteten Rückströmsicherungen (6, 7)
angeordnet sind.