[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bezeichnungsträger für elektrische Leiter
mit einem Trägerkörper mit einer oberen Bezeichnungsaufnahme, Seitenwänden und einem
Bodenbereich mit einer Klemmeinrichtung, die eine auf den eingesteckten Leiter wirkende
Klemmzunge aufweist. Nach einem älteren Vorschlag bezüglich eines derartigen Bezeichnungsträgers
(EP 89 11 897.8) besteht die Klemmeinrichtung aus einer mit ihrem einen Ende an dem
Bodenbereich des Trägerkörpers angeformten Klemmzunge, die mit ihrem freien Klemmende
schräg nach oben innen auf die obere Bezeichnungsaufnahme des Trägerkörpers zu verläuft.
Diese Ausgestaltung führt bei im übrigen geschlossenem Hohlprofil des Trägerkörpers
dazu, daß der elektrische Leiter gut geführt eingesteckt werden kann und über die
Klemmzunge auch eine erhebliche Klemmkraft erzielt werden kann, wobei Leiter eines
großen Durchmesserbereiches eingesteckt werden können. Aufgrund der dortigen Ausgestaltung
kann der Leiter jedoch immer nur von einer Seite her in den Trägerkörper des Bezeichnungsträgers
eingesteckt werden, bzw. der Bezeichnungsträger nur von einer Seite her über einen
elektrischen Leiter geschoben werden. Dies kann bezüglich der Montage Probleme mit
sich bringen. Auch ist daran zu denken, daß derartige Bezeichnungsträger vielfach
identisch bedruckt sind und daher nur aus einer Richtung, entweder von rechts oder
von links, lesbar sind.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen Bezeichnungsträger
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der aus beiden Richtungen auf den zu kennzeichnenden
Leiter unter Beibehalt einer einfachen Montage und einer zuverlässigen Klemmungsmöglichkeit
aufgeschoben werden kann.
[0003] Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches
1. Dank der dort näher gekennzeichneten Klemmwippe kann nun in der Tat der Bezeichnungsträger
von beiden Richtungen her auf einen zu kennzeichnenden elektrischen Leiter aufgeschoben
werden, und zwar bei einfacher Montage und zuverlässiger Klemmung. Die Einführungsbereiche
im Trägerkörper für den elektrischen Leiter bleiben im wesentlichen frei. Der elektrische
Leiter trifft bei der Einführung umgehend auf die mittlere Klemmzunge der Wippe. Bei
weiterem Ineinanderführen wird die Klemmwippe vom Leiter über die mittlere Klemmzunge
verdreht, bis, je nach Einsteckrichtung, eine der beiden anderen Wippen auch am elektrischen
Leiter anliegt. Bei weiterer Zusammenfügung kommt es zu der gewünschten klemmend wirkenden
Verformung der beiden dann auf den elektrischen Leiter einwirkenden Klemmzungen der
Klemmwippe und damit zu einer stabilen doppelten Klemmung des Leiters in Anpassung
an seinen Durchmesser, mit einem sicheren Widerlager durch die obere, stabilere Bezeichnungsaufnahme.
Man ist montagemäßig bezüglich der Zusammenfügungsrichtung völlig frei und ist insbesondere
im Interesse der jewelis gewünschten Leserichtung bezüglich der Aufschieberichtung
des Bezeichnungsträgers auf den elektrischen Leiter frei.
[0004] Weitere bevorzugte Ausbildungen eines derartigen Bezeichnungsträgers sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet. Hervorzuheben ist die elastisch gegen Widerstand verdrehbare
Lagerung der Klemmwippe, hier insbesondere über einen einstückig im unteren Bereich
mit den beiden Seitenwänden des Klemmkörpers verbundenen Drehstab. Hervorzuheben sind
ferner elastische Führungs- und Klemmlaschen im oberen Bereich des Trägerkörpers,
direkt unter der Bezeichnungsaufnahme, die ebenfalls mit zu einer guten Klemmung beitragen
und die in der Einführphase eine zuverlässige Hinführung der Leiter zu der Klemmwippe
bewirken, und zwar gerade auch dann, wenn Leiter beträchtlich großen Durchmesserunterschiedes
mit den Bezeichnungsträgern zu bestücken sind.
[0005] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Bezeichnungsträgers gemäß der Erfindung
wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
[0006] Es zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Frontansicht eines Bezeichnungsträgers gemäß der Erfindung,
- Figur 2
- eine perspektivische Unteransicht des Bezeichnungsträgers nach Figur 1,
- Figur 3
- eine weitere perspektivische Frontansicht eines derartigen Bezeichnungsträger mit
eingeführtem elektrischen Leiter,
- Figuren 4 und 5
- Schnittdarstellungen durch einen derartigen Bezeichnungsträger mit von rechts sowie
mit von links eingestecktem Leiter.
[0007] Der Bezeichnungsträger für elektrische Leiter hat einen Trägerkörper, der im wesentlichen
aus einer oberen Bezeichnungsaufnahme 1, damit verbundenen Seitenwänden 2 sowie einem
Bodenbereich besteht, der im wesentlichen durch eine Klemmeinrichtung in Form einer
Klemmwippe 3 gebildet ist. Die genannten Bereiche des Trägerkörpers definieren einen
Durchtrittskanal für einen elektrischen Leiter 4.
[0008] Die Klemmwippe 3 besteht ihrerseits im wesentlichen aus drei Klemmzungen 5, 6 und
7, die mit ihren inneren Enden von einem Drehstab 8 ausgehen, der einstückig mit dem
unteren Bereich der beiden Seitenwände 2 ausgebildet ist. Die Anordnung ist dabei
so getroffen, daß die mittlere Klemmzunge 6, solange noch kein elektrischer Leiter
4 eingesteckt ist, im wesentlichen etwa senkrecht nach oben in den Durchlaßraum für
den elektrischen Leiter 4 vorsteht. Eine weitere Klemmzunge 5 liegt dann, etwa im
90°-Winkel, links von ihr, die dritte Kelmmzunge 7 liegt etwa in einem 90°-Winkel
rechts von ihr. In dem von dem Trägerkörper definierten Durchlaßraum für den elektrischen
Leiter 4 sind ferner noch im oberen Bereich unterhalb der Bezeichnungsaufnahme 1,
bezogen auf einen eingesteckten Leiter, also auf dessen der Klemmwippe 3 abgewandter
Seite, zwei obere seitliche Führungs- und Klemmlaschen 9 angeformt.
[0009] Die vorstehend geschilderte Anordnung ermöglicht es, den elektrischen Leiter 4 sowohl
von rechts (siehe Figur 4) wie auch von links (siehe Figur 5) in einen derartigen
Bezeichnungsträger einzuführen, wobei in beiden Fällen eine einfache Montage und eine
gute Klemmung und damit Festsetzung des Bezeichnungsträgers auf dem elektrischen Leiter
gewährleistet ist. Wird gemäß Figur 4 der elektrische Leiter von rechts zugeführt,
gleichbedeutend mit einer Aufsteckung eines derartigen Bezeichnungsträgers auf einen
elektrischen Leiter von links, stößt die vorlaufende Kante des elektrischen Leiters
4 zunächst auf die mittlere Klemmzunge 6 der Klemmwippe 3, die insoweit zunächst als
Betätigungshebel für die Klemmwippe 3 dient, da hierdurch die Klemmwippe 3 insgesamt
verdreht wird, und zwar unter Überwindung des elastischen Widerstandes des Drehstabes
8.
[0010] Die weitere Einführung des Leiters 4 bewirkt, daß durch das Verdrehen der Klemmwippe
3 die rechts liegende weitere Klemmzunge 7 an den Isoliermantel des elektrischen Leiters
heranschwenkt und es werden dabei entsprechend der Größe des Durchmessers des elektrischen
Leiters 4 auch die freien Wirkenden der Klemmzungen 5 und 7 entsprechend der Durchmessergröße
des elektrischen Leiters verformt mit dem Ergebnis, daß der Bezeichnungsträger insgesamt
eine zweifache klemmend wirkende Abstützung auf der Unterseite des elektrischen Leiters
findet. Bei der Einführung des elektrischen Leiters sind ferner auch die beiden oberen
Führungs- und Klemmlaschen 9 elastisch federnd aufgeweitet worden. Sie haben bei der
Einführung des elektrischen Leiters diesen unter entsprechender Führung dabei auch
nach unten auf die Klemmwippe 3 zu gedrückt und geführt. Da der Eintrittsbereich des
Durchlaßraumes des Trägerkörpers für den elektrischen Leiter 4 im wesentlichen offen
liegt, ist die gesamte Montage problemlos. Der Leiter kann zunächst frei eintreten,
wird umgehend von den sich aufweitenden Führungs- und Klemmlaschen 9 in Richtung auf
die Klemmwippe 3 gedrückt. Er verschwenkt diese bei weiterer Einführung automatisch
und führt dabei auch automatisch die Verformung der freien Enden der Klemmzungen im
Sinne der Erzielung einer stabilen und durch die zweifache Abstützung auch kippsicheren
Festsetzung durch.
[0011] Die Klemmwirkung wird im wesentlichen durch die beiden Klemmzungen, im vorstehend
beschriebenen Montagefall die beiden Klemmzungen 6 und 7, bewirkt. Eine weitere Klemmwirkung
kann man durch die elastische Widerstandskraft des Drehstabes 8 erzeugen. Es kommt
auch noch bei entsprechender Auslegung eine Klemmwirkung durch die Führungs- und Klemmlaschen
9 hinzu. Die vorstehend geschilderte Ausgestaltung ermöglicht es dabei auch, in ein
und denselben Bezeichnungsträger elektrische Leiter 4 mit erheblich differierenden
Durchmessern einzuführen bzw. Bezeichnungsträger auf derartigen elektrischen Leitern
sicher zu klemmen.
[0012] In Figur 5 ist die Einführung des elektrischen Leiters von links, entsprechend einer
Aufschiebung des Bezeichnungsträgers auf einen elektrischen Leier von rechts, illustriert.
Auch bei dieser Einführungsrichtung trifft die vorlaufende Kante des elektrischen
Leiters 4 nach Eintritt in das Innere des Bezeichnungsträgers umgehend auf die Klemmzunge
6, die insoweit wiederum als Betätigungshebel wirkt. Es erfolgt wieder das Verdrehen
der Klemmwippe 3 durch Tordieren des Drehstabes 8. Nunmehr wird die links liegende
Klemmzunge 5 an den Mantel des elektrischen Leiters 4 herangeschwenkt, so daß nach
Vollzug der Einführung nunmehr die beiden Klemmzungen 5 und 6 für die stabile kippsichere
Fixierung Sorge tragen.
1. Bezeichnungsträger für elektrische Leiter, mit einem Trägerkörper mit einer oberen
Bezeichnungsaufnahme, Seitenwänden und einem Bodenbereich mit einer Klemmeinrichtung,
die eine auf den eingesteckten elektrischen Leiter einwirkende Klemmzunge aufweist,
dadurchgekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung eine verdrehbare Klemmwippe (3) mit drei Klemmzungen (5,
6, 7) ist, von denen eine mittlere (6) in die Leiterwegbahn vorsteht, während jeweils
eine der beiden anderen Klemmzungen (5; 7) durch die Klemmwippenverdrehung mittels
der mittleren Klemmzunge (6) beim Leitereintritt, je nach Eintrittsrichtung, an den
elektrischen Leiter (4) heranschwenkt.
2. Bezeichnungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmwippe (3)
elastisch gegen Widerstand verdrehbar angeordnet ist.
3. Bezeichnungsträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmwippe (3)
mittels eines einstückig mit den Seitenwänden (2) des Trägerkörpers verbundenen Drehstabes
(8) gelagert ist.
4. Bezeichnungsträger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Trägerkörper, bezogen auf den eingesteckten elektrischen
Leiter (4) auf dessen der Klemmwippe (3) abgewandten Seite, Führungs- und Klemmlaschen
(9) vorgesehen sind.