(19)
(11) EP 0 432 657 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.06.1991  Patentblatt  1991/25

(21) Anmeldenummer: 90123528.3

(22) Anmeldetag:  07.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04D 13/08, E03B 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 15.12.1989 DE 3941457

(71) Anmelder: Marzari, Siegfried
D-88299 Leutkirch (DE)

(72) Erfinder:
  • Marzari, Siegfried
    D-88299 Leutkirch (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Eisele, Otten & Roth 
Seestrasse 42
88214 Ravensburg
88214 Ravensburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zwischenstück für ein Dachrinnen-Fallrohr


    (57) Es wird ein Zwischenstück für ein Dachrinnen-Fallrohr beschrieben, das mit dem Vorteil einer Kostenreduzierung und vereinfachten Lagerung zwei Funktionen in sich vereinigt. Es enthält ein Sieb (20) und dient somit als Laubfänger und es weist andererseits ein bewegliches Leitorgan (8) zur wahlweisen Entnahme von Regenwasser auf. Vorzugsweise ist das Leitorgan (8) rinnenförmig ausgebildet und mittels zweier einen Doppellenker bildender Gelenklaschen (9) an dem Zwischenstück angelenkt. Das Sieb (20) kann durch eine Öffnung (6) entnommen und gereinigt werden. Dabei ist das Leitorgan (8) hochgeklappt. Wenn kein Regenwasser entnommen werden soll, deckt das Leitorgan (8) die Öffnung (6) ab. Das Sieb (20) ist vorteilhafterweise zuckerhutförmig ausgebildet. An den Enden des Zwischenstücks können gestufte Reduzierstücke (2, 3) angebracht sein (hierzu Zeichnung).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Zwischenstück für ein Dachrinnen-Fallrohr mit einem einlauf- und einem auslaufseitigen Rohranschluß.

    [0002] Bekannt sind einerseits sogenannte Wasserklappen. Darunter werden Teilstücke eines Fallrohres verstanden, die in den üblichen Fallrohr-Durchmessern im Handel erhältlich sind und, an geeigneter Stelle eingebaut, dazu dienen, bei Bedarf Regenwasser zu entnehmen und beispielsweise in einer Tonne zu sammeln. Das Rohrstück hat eine Mantelöffnung, in deren Bereich eine der Mantelwölbung entsprechende Auslaufrinne um eine einzige Querachse derart schwenkbar gelagert ist, daß sie eine Schließ- und eine Wasserentnahmestellung einnehmen kann. In der Schließstellung deckt die Auslaufrinne den oberen Teil der Öffnung von außen und den unteren Teil von innen ab. In der Wasserentnahmestellung steht die Rinne quer zur Rohrachse und ist leicht nach außen geneigt, so daß das herabfallende Wasser aufgefangen und nach außen geleitet wird.

    [0003] Andererseits ist es bekannt, am Einlauf des Fallrohres, d. h. dort, wo es mit einer leichten Aufweitung an der Dachrinne angeschlossen ist, ein Sieb einzusetzen, wenn bei dem betreffenden Dach mit Laufbefall gerechnet werden muß. Um das Sieb zu reinigen, ist es dabei erforderlich, mit der Leiter zum Dachtrauf hinauf zu steigen, was mühsam und gefährlich ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Laubfänger vorzuschlagen, der einfach und ungefährlich gereinigt werden kann und besonders kostengünstig ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Zwischenstück der einleitend bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß es ein Laubfangsieb und ein bewegliches Leitorgan zur wahlweisen Entnahme von Regenwasser aufweist. Ein solches Zwischenstück kann wie die üblichen Wasserklappen im unteren Teil des Fallrohres in Griffhöhe angeordnet werden, so daß keine Unfallgefahr mehr besteht. Die zusätzliche Möglichkeit, Wasser zu entnehmen, schafft eine verglichen mit getrennten Vorrichtungen preiswertere kombinierte Vorrichtung, deren Einbau auch für denjenigen reizvoll ist, der die Gefährlichkeit üblicher hochliegender Fallrohr-Einlaufsiebe zunächst nicht richtig einschätzt.

    [0006] Besonders zweckmäßig ist es, das Leitorgan mittels zweier einen Doppellenker bildender z. B. streifenförmiger Gelenklaschen anzulenken, so daß es zwar in alle gewünschten Stellungen bewegt werden kann, aber doch mit dem Zwischenstück verbunden bleibt und nicht verloren gehen kann.

    [0007] Ein besonders einfaches Fallrohr-Zwischenstück mit Laubfang- und Wasserentnahme-Funktion zeichnet sich dadurch aus, daß an diesem eine Öffnung vorgesehen ist, welche einerseits den Zugriff zu dem darin enthaltenen Sieb und andererseits das Herausleiten des Regenwassers mittels des Leitorgans ermöglicht.

    [0008] Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform hat ein rohrförmiges Gehäuse mit einer Öffnung am Gehäusemantel und weist als Leitorgan eine dem Gehäusemantel entsprechend gewölbte Rinne auf, die wahlweise verschiedene Stellungen einnehmen kann, in denen sie die Öffnung verschließt, das Regenwasser herausleitet oder in einem zum Einsetzen und Reinigen des Siebes ausreichenden Maße die Öffnung frei gibt. Letzteres ist bei den bekannten Wasserklappen nicht der Fall. Diese können von der Schließstellung nur in die Wasserentnahmestellung geschwenkt werden und verhindern in dieser Stellung den Zugriff in das Fallrohr hinein. Demgegenüber ist es vorteilhaft, dem vorstehenden Vorschlag gemäß die Rinne wenigstens so weit wegnehmen zu können, daß die Öffnung zum Einsetzen und Herausnehmen sowie zum Reinigen des Siebes frei wird. Das Sieb wird in die untere Partie des Gehäuses eingesetzt. Es könnte z. B. ein tulpenförmiges Drahtsieb sein, wie es als Einlaufsieb von Fallrohren altbekannt ist. Ein höheres Sieb ist aber besser. Als besonders zweckmäßig hat sich ein kegelförmiges Sieb aus Drahtstäben erwiesen.

    [0009] Hinsichtlich der Herstellung des vorgeschlagenen Zwischenstücks ist es vorteilhaft, den Zuschnitt der Gehäusemantel-Öffnung kreisrund zu machen, so daß sie mit einem Kreisschneider ausgeschnitten oder mit einem einfachen Werkzeug ausgestanzt werden kann, wonach noch zwei einander diametral gegenüberliegende Zwickel anzubringen sind.

    [0010] Seine erforderliche Beweglichkeit erhält das Leitorgan, zweckmäßigerweise eine halbrunde Rinne, durch den schon erwähnten Doppellenker. Es wird vorgeschlagen, daß die Gelenklaschen dieses Doppellenkers einenends oberhalb der Öffnung am Gehäusemantel und anderenends an den Längsrändern der Rinne angelenkt sind und die einander entsprechenden Enden der Gelenklaschen gleichachsig sind.

    [0011] An der Gehäuseinnenseite sollte ein Einleitblech angebracht sein, das zwei Funktionen hat. Es erstreckt sich über einen Teil des Gehäuseumfangs und dient zum vollständigen Einleiten des Fallwassers in die in Entnahmestellung befindliche Rinne. Dazu ist das Einleitblech am unteren Rand trichterähnlich eingezogen und übergreift somit den Rand der Rinne. Ferner bildet es einen Anschlag für diese, so daß die Rinne einfach in die Entnahmestellung gebracht werden kann und stabil darin verbleibt.

    [0012] Zur Verringerung der Lagerhaltung infolge universeller Anwendbarkeit wird vorgeschlagen, daß die Rohranschlüsse des Gehäuses als mehrstufige Reduzierstücke ausgebildet sind, insbesondere für die gängigen Durchmesser von 8, 10, 12 und 15 cm. Durch Entfernen des Abschnitts mit dem kleinsten Durchmesser oder mehrerer Abschnitte kann ein Fallrohr mit irgendeinem dieser Durchmesser angeschlossen werden. Bei Entfernung des gesamten Reduzierstücks ist es auch möglich, das Gehäuse unmittelbar mit einem Fallrohr gleichen Durchmessers zu verbinden.

    [0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Im einzelnen zeigt
    Fig. 1
    eine Seitenansicht bzw. einen Längsschnitt der oberen Hälfte eines aus Platzgründen quergeteilten Fallrohr-Zwischenstücks mit einer Wasserklappe in der Entnahmestellung,
    Fig. 2
    die untere Hälfte dieses Fallrohr-Zwischenstücks in entsprechender Darstellung,
    Fig. 3
    einen Querschnitt III-III der Wasserklappe,
    Fig. 4
    eine Seitenansicht des ganzen Zwischenstücks in kleinerem Maßstab mit geschlossener Wasserklappe und
    Fig. 5
    eine Fig. 4 entsprechende Seitenansicht des Zwischenstücks mit hochgestellter Wasserklappe.


    [0014] Das Gehäuse 1 des dargestellten Zwischenstücks ist ein etwa 66 cm langes Stück eines Dachrinnen-Fallrohrs aus Blech mit einem der größeren gebräuchlichen Durchmesser von 12 cm. An den beiden Enden sind dreifach gestufte Reduzierstücke 2 und 3 angesetzt, und zwar so, daß der Abschnitt größten Durchmessers des oberen Reduzierstücks 2 in das Gehäuse 1 eingreift, während der entsprechende Abschnitt des unteren Reduzierstücks 3 das Gehäuse 1 übergreift, wie es beim Zusammenstecken von Fallrohrabschnitten üblich ist, um ein Austreten des Wassers an der Verbindungsstelle zu vermeiden. Die Abschnitte 4 und 5 der Reduzierstücke haben Durchmesser von 10 bzw. 8 cm. Somit lassen sich Fallrohre mit diesem kleinen Durchmesser ohne Vorarbeit anschließen. Zum Anschluß an Fallrohre mit 10 cm Durchmesser wird der jeweilige Abschnitt 5 mit dem anschließenden kegeligen Abschnitt abgetrennt und zum Anschluß von Fallrohren mit 12 cm Durchmesser werden die Befestigungsnieten abgefeilt und die Reduzierstücke 2 und 3 ganz entfernt.

    [0015] Ein wenig über der Mitte hat das Gehäuse 1 eine größere Öffnung 6, deren Rand im ebenen Blechzuschnitt kreisförmig ist (etwa 17 cm Durchmesser) und an zwei einander diametral gegenüberliegenden Stellen je einen spitz zulaufenden Zwickel 7 aufweist. Wenn das Blech zum zylindrischen Gehäuse 1 geformt ist, liegen die Zwickel einander in Umfangsrichtung gegenüber.

    [0016] Eine querschnittlich etwa halbkreisförmige Wasserklappe 8 hat etwa den gleichen Krümmungsradius wie das Gehäuse 1 und ist mittels zweier bandförmiger Gelenklaschen 9 und 10 an dem Gehäuse 1 angelenkt. Die als Nieten ausgebildeten Anlenkstellen 11 am Gehäuse befinden sich oberhalb der Zwickel 7 und die Anlenkstellen 12 an der Wasserklappe 8 befinden sich etwa auf einem Drittel der Länge an deren Längsrändern. Die Gelenklaschen 9 und 10 sind so lang, daß die Anlenkstellen 12 in die Zwickel 7 einschwenken. Zur Betätigung ist in der Nähe des Auslaufendes der Wasserklappe 8 ein kugelförmiger Griff 13 angebracht. Der untere bzw. innere Randstreifen 14 der Wasserklappe ist gekröpft, d. h. gegenüber der übrigen Fläche versetzt, so daß sie in der Schließstellung (Fig. 4) besser in das Gehäuse paßt.

    [0017] Fig. 1 zeigt die Wasserentnahmestellung der Wasserklappe 8. Sie ist um etwa 30° nach unten geneigt und liegt mit ihrem abgekröpften inneren Randbogen weitgehend an der Innenfläche des Gehäuses 1 an. Ein Einleitblech 15 ist mit zwei Nieten 16 oberhalb der Wasserklappe an der Gehäuseinnenfläche befestigt. Der untere Randbereich 17 des Einleitbleches ist teilkegelförmig nach innen gebogen und überdeckt den Randstreifen 14 der Wasserklappe, so daß alles Fallwasser von der Wasserklappe 8 erfaßt und ausgeleitet wird. Außerdem dient das Einleitblech 15 für die Wasserklappe 8 als Anschlag, es definiert die Wasserentnahmestellung und erleichtert das Verbringen der Wasserklappe 8 in diese Stellung.

    [0018] Normalerweise ist das Zwischenstück durch die Wasserklappe 8 verschlossen und das Regenwasser wird im Fallrohr weitergeleitet. Dazu bewegt man die Wasserklappe 8 in die Stellung nach Fig. 4, wobei der obere Teil der Klappe sich von außen über das Gehäuse 1 legt und der untere Teil in das Gehäuse eingreift. Der Längsrand der Wasserklappe 8 tritt an der Spitze des Zwickels 7 in das Gehäuse ein. Die Gelenklaschen 9 und 10 verlaufen in dieser Stellung etwa parallel zur Rohrachse. Das hochgeschwenkte Auslaufende der Wasserklappe 8 wird in dieser Stellung mittels eines bei 18 gelagerten Schwenkriegels 19 festgehalten, der nach vorne abgewinkelt ist, um ihn anfassen und die hochgestellte Klappe auflegen zu können (Fig. 5).

    [0019] In dem unteren Teil des Gehäuses 1 ist ein Sieb 20 als Laubfänger eingesetzt. Es besteht aus einem Basisring 21, der im Beispiel auf der oberen Kegelfläche des Reduzierstücks 3 aufsteht. An diesem Basisring 21 sind zwölf Drahtstäbe 22 befestigt, die als Mantellinien eines spitzen Kegels nach oben stehen und an der Spitze durch eine Kappe 23 zusammengehalten sind. Um dieses Sieb 20 zu reinigen oder es aus dem Gehäuse 1 herauszunehmen, wird die Wasserklappe 8 von der Öffnung 6 nach oben weggeschwenkt, so daß die Öffnung ganz frei ist. Dies zeigt Fig. 5. Der Schwenkriegel 19 ist so bemessen und angebracht, daß die hochgestellte Wasserklappe mit ihrem unteren Rand auf dem abgewinkelten Teil des Schwenkriegels aufsteht und somit während der Siebreinigung nicht herunterfallen kann.


    Ansprüche

    1. Zwischenstück für ein Dachrinnen-Fallrohr mit einem einlauf- und einem auslaufseitigen Rohranschluß, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Laubfangsieb und ein bewegliches Leitorgan zur wahlweisen Entnahme von Regenwasser aufweist.
     
    2. Zwischenstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitorgan mittels zweier einen Doppellenker bildender Gelenklaschen (9, 10) angelenkt ist.
     
    3. Zwischenstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an diesem eine Öffnung (6) vorgesehen ist, welche einerseits den Zugriff zu dem Sieb (20) und andererseits das Herausleiten des Regenwassers mittels des Leitorgans ermöglicht.
     
    4. Zwischenstück nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein rohrförmiges Gehäuse (1) mit einer Öffnung (6) des Gehäusemantels sowie durch eine dem Gehäusemantel entsprechend gewölbte Rinne (8) als Leitorgan, die verschiedene Stellungen einnehmen kann, in denen sie

    a) die Öffnung (6) verschließt,

    b) das Regenwasser herausleitet bzw.

    c) in einem zum Einsetzen und Reinigen des Siebes (20) ausreichenden Maße die Öffnung (6) frei gibt.


     
    5. Zwischenstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (6) im Zuschnitt kreisrund ist und an diametral gegenüberliegenden Seiten Zwickel (7) aufweist.
     
    6. Zwischenstück nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenklaschen (9, 10) einenends oberhalb der Öffnung (6) am Gehäusemantel und anderenends an den Längsrändern der Rinne (8) angelenkt sind, wobei die einander entsprechenden Enden jeweils etwa achsgleich gelagert sind.
     
    7. Zwischenstück nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gehäuseinnenseite ein Einleitblech (15) vorgesehen ist, an das sich die Rinne (8) in der Wasserentnahmestellung von unten anlegt.
     
    8. Zwischenstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohranschlüsse als mehrstufige Reduzierstücke (2, 3) ausgebildet sind.
     
    9. Zwischenstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb (20) in den unteren Teil des Gehäuses (1) eingesetzt ist.
     
    10. Zwischenstück nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb (20) aus kegelförmig angeordneten Drahtstäben (22) besteht, die von einem Basisring (21) ausgehen und an der Spitze zusammengefaßt sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht