[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Handhabung von Münzen
oder dergleichen scheibenförmigen Gegenständen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Vorrichtungen der genannten Art sind für verschiedenerlei in Verbindung mit Münzen
oder dergleichen auszuführenden Handlingarbeiten bekannt. Münzen werden gezählt; sie
werden sortiert, gestapelt und in Rollen abgepackt. Das Grundprinzip dieser Handlingarbeiten
besteht darin, daß für die einzelnen Arbeitsschritte einerseits und für die unterschiedlichen
Währungen beziehungsweise Münzsorten und Münztypen andererseits an den einzelnen Funktionselementen
der "Münzbehandlungsvorrichtung" jeweils ganz spezfische mechanische Einstellungen
an diesen Funktionselementen vorgenommen werden müssen. Diese Funktionselemente können
ihre jeweils bestimmungsgemäße Aufgabe nur dann lösen, wenn sie den spezifischen Parametern
der zur handhabenden Münzen entsprechend eingestellt sind. Bei diesen Parametern handelt
es sich einmal um die Abmessungen, d.h. den Durchmesser und die Dicke der Münzen;
andererseits spielt gegebenenfalls auch die Anzahl der jeweils zu zählenden und/oder
zu verpackenden Münzen eine Rolle.
[0003] Nach dem Stand der Technik ist es bekannt, die diversen erforderlichen Einstellungen
entweder jeweils für sich über Gewindespindeln, Klemmvorrichtungen oder ähnliche in
einem bestimmten Bereich beliebig einstellbare Mechanismen mühsam von Hand einzustellen.
Nach dem Stand der Technik ist es auch bekannt, bestimmte Einstellungen mittels eines
aufwendigen komplizierten mechanischen Einstellmechanismus gemeinsam vorzunehmen;
dieser Einstellmechanismus besteht aus einem Ensemble aufeinander abgestimmter Rastelemente,
so daß hierbei nur jeweils diskrete Einstellpunkte für jeweils ein Münzenkollektiv
möglich sind.
[0004] Die bekannten Vorrichtungen zur Handhabung von Münzen oder dergleichen haben letztlich
den Nachteil, daß die Einstellungen, soweit sie kontinuierlich möglich sind, je für
sich ausgeführt werden müssen und die Gefahr in sich bergen, daß eine Einstellung
vergessen oder ungenau ausgeführt wird, und soweit sie bereits gemeinsam ausgeführt
werden, eben nur den Rastpunkten der Einstellmechanismen entsprechend in diskreten,
auf die Parameter eines einzigen Münzenkollektiv abgestimmten Einstellschritten möglich
sind. Ist im letztgenannten Fall beispielsweise eine Änderung der Einstellungen aufgrund
eines anderen Münzenkollektivs oder auch einer geänderten einzelnen Münze erforderlich,
so ist dies nur durch einen entsprechenden Austausch der genannten Einstellelemente
möglich. Dies bedeutet letztlich auch, daß Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art seitens
der Hersteller jeweils länderspezifisch hergestellt und/oder voreingestellt werden,
was im Hinblick auf die Universalität einer "Münzenbehandlungseinrichtung" eine große
Einschränkung ihrer bestimmungsgemäßen Verwendbarkeit bedeutet, da eine Änderung oder
Erweiterung des Verwendungsspektrums nur mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand möglich
ist.
[0005] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine "Münzenbehandlungseinrichtung"
anzugeben, bei der die Vorteile der kontinuierlichen Verstellbarkeit und die Vorteile
der Rasterscheiben, nämlich die aufeinander abgestimmte simultane Verstellbarkeit
mehrerer Funktionselemente, gemeinsam implementiert sind. Damit soll schließlich eine
"Münzenbehandlungseinrichtung" zur Verfügung gestellt werden, die unabhängig von den
jeweils unterschiedlichen Münzen und sich gegebenenfalls auch ändernden Münzen eines
Landes über eine geeignete Ansteuerung beliebig einstellbar ist, ohne mechanische
Teile verändern oder austauschen zu müssen. Daraus ergeben sich wesentliche Vorteile
für eine Serienfertigung und die Möglichkeit, flexibler und kurzfristiger zu disponieren
und schneller auf Kundenwünsche reagieren zu können.
[0006] Diese Aufgabe wird dem Kerngedanken der vorliegenden Erfindung gemäß dadurch gelöst,
daß für die den Parametern beziehungsweise der Anzahl der Münzen eines bestimmten
Münzenkollektivs entsprechenden mechanischen Einstellungen jeweils separat ansteuerbare
und kontinuierlich verstellbare Einstellmittel vorgesehen sind, aus deren Stellung
sich mittels entsprechender Funktionselemente die für den bestimmungsgemäßen Gebrauch
erforderlichen mechanischen Einstellungen realisieren lassen.
[0007] Damit kann also in jeder "Münzenbehandlungseinrichtung" jeder der oben genannten
Parameter in eine entsprechende Einstellung umgesetzt beziehungsweise transformiert
werden, wobei diese Einstellung im Bereich der von einem mechanischen Funktionselement
vorgegebenen Einstellmöglichkeiten jeden beliebigen Wert annehmen kann. Die "Münzenbehandlungseinrichtung"
ist somit universell insoweit verwendbar, als sie quasi über eine gezeilte Ansteuerung
aller Funktionselemente dem aktuellen Münzenkollektiv entsprechend einstellbar ist.
[0008] Weiterbildungen und besondere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Die Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Gesamtstruktur einer Münzenverpackungsmaschine;
- Fig. 2
- einen Einstellmechanismus für einen Führungskanal der Münzenverpackungsmaschine nach
Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Einstellmechanismus für den Stapelraum einer Stapeleinrichtung der Münzenverpackungsmaschine
nach Fig. 1;
- Fig. 4
- einen Einstellmechanismus für die Wickelwalzen des Wickelaggregats der Münzenverpackungsmaschine
nach Fig. 1;
- Fig. 5
- ein Zeitdiagramm der Bewegung einer Wickelwalze während eines kompletten Arbeitszyklus.
[0010] In Fig. 1 ist die Gesamtstruktur einer Münzenverpackungsmaschine dargestellt, wobei
der Weg der Münzen in dieser Münzenverpackungsmaschine längs einer schematisch zu
interpretierenden - als strichpunktierte Wirkungslinie dargestellten - Bahn verläuft.
[0011] Über ein Förderband 1 werden dabei Münzen 2 (oder dergleichen) einem Drehteller 3
zugeführt. Dieser Drehteller 3 beschleunigt die zugeführten Münzen 3 in Bewegungsrichtung
des Drehtellers 3 und gibt die vereinzelten Münzen 2 über eine tangential an den Drehteller
3 anschließende Auslaßöffnung 4 ab.
[0012] Die genannte Auslaßöffnung 4 hat eine unterschiedliche Höhe D und läßt nur Münzen
mit einer der Höhe D gegenüber geringeren Dicke durch.
[0013] An die Auslaßöffnung 4 schließt ein Führungskanal 5 an. Dieser besteht aus zwei senkrecht
zu einer Führungsgleitebene angeordneten verstellbaren Begrenzungsflächen 6 mit dem
Abstand B. Dieser Abstand B korrespondiert mit dem Durchmesser der Münzen 2.
[0014] Die Münzen 2 werden längs des Führungskanals 5 mittels einer Transportvorrichtung,
beispielsweise eines Transportriemens 7 gefördert, der seinerseits in einem der Dicke
der Münzen 2 entsprechenden Abstand C parallel zur Führungsgleitebene angeordnet ist.
[0015] Dem Führungskanal 5 ist eine Stapeleinrichtung 8 nachgeordnet, in der die zugeführten
Münzen 2 einen Münzstapel vorgegebene Anzahl bilden. Die Stapeleinrichtung 8 besteht
im wesentlichen aus einem Stapelraum R, der von beispielsweise drei Begrenzungselementen
9 gebildet wird, die dem Durchmesser der Münzen 2 entsprechend relativ zueinander
eingestellt werden. Im Stapelraum R werden die Münzen 2 nacheinander aufgestapelt,
bis die vorgegebene Anzahl von Münzen 2 erreicht und damit ein Stapel der Höhe H gebildet
ist.
[0016] Das Einstellmaß für den Stapelraum R korrespondiert unmittelbar mit dem Einstellmaß
B für den Führungskanal 5.
[0017] Der im Stapelraum R gebildete Münzenstapel wird nunmehr einem Wickelaggregat 10 zugeführt,
das aus einer Mehrzahl, zum Beispiel drei, Wickelwalzen 11 besteht, die dem Durchmesser
der Münzen 2 entsprechend einen Wickelraum A bilden. Die Wickelwalzen 11 befinden
sich zu Beginn eines Wickelzyklus jeweils in einem bestimmten Abstand zu einem im
Zentrum liegenden Fixpunkt.
[0018] Das Ausgangs-Einstellmaß für den Wickelraum A korrespondiert unmittelbar mit dem
Einstellbar für den Stapelraum R und dem Einstellmaß B für den Führungskanal 5.
[0019] Im Wickelraum A wird mittels der Wickelwalzen 11 der in der Stapeleinrichtung 8 gebildete
Münzenstapel so mit einem Streifen aus Einwickelpapier (Papierstreifen) 12 umwickelt,
daß schließlich ein eingewickelter und somit fest eingepackter Münzenstapel 13 über
eine geeignete Ausleitvorrichtung ausgegeben wird.
[0020] Der zum Umwickeln des Münzenstapels erforderliche Papierstreifen 12 wird mittels
einer Schneideinrichtung, zum Beispiel einer Abreißeinrichtung 14, auf die richtige,
d.h. dem Durchmesser der Münzen 2 entsprechende Länge L abgelängt, so daß im Wickelaggregat
10 etwa eine konstante Umschlingungszahl ermöglicht wird. Die Schneideinrichtung 14
wird somit der aktuellen Länge L des Papierstreifens 12 entsprechend längs dessen
Bewegungsbahn verstellt. Das voreilende Ende des Papierstreifens 12 ist keilförmig
ausgebildet, wobei die Keilmitte durch Höhenverstellbarkeit der Schneideinrichtung
14 etwa auf die halbe Höhe H' des Papierstreifens 12 eingestellt wird, die ihrerseits
mit der von der Anzahl der zu stapelnden Münzen abhängigen Höhe H des Münzenstapels
korrespondiert.
[0021] Nach dem Umwickeln des Münzenstapels mit dem Papierstreifen 12 müssen noch die über
den Münzenstapel überstehenden Ränder des Papierstreifens 12 umgelegt werden. Dazu
sind sogenannte Bördelhaken 15 vorgesehen, deren gegenseitiger Abstand H" wiederum
von der Höhe H des Münzenstapels bestimmt ist.
[0022] Die vorgenannten vom Durchmesser, von der Dicke, und von der Anzahl der zu handhabenden
Münzen 2 abhängigen Einstellmaße werden gemäß der vorliegenden Erfindung jeweils mittels
geeigneter Transformationselemente, wie zum Beispiel Zahnrad-, Zahnriemen-, Riemen-
oder Schraubenantriebe eingestellt, und zwar dadurch, daß die rotatorische Bewegung
dreier in Übereinstimmung mit den Parametern Münzendurchmesser, Münzendicke und Münzen-Anzahl
Kontinuierlich verstellbarer Einstellmechanismen, wie zum Beispiel Gleichstrom-, Wechsel-strom-oder
Schrittmotorantriebe umgesetzt wird. Die Einstellmechanismen initiiern also jeweils
die Bewegungen der entsprechenden Konstruktionselemente der Funktionselemente die
erforderlich sind, um die den genannten Parametern entsprechenden vorgenannten Einstellmaßen
D, B, C, R, A und L zu verifizieren. Dabei sind die vom Durchmesser der Münzen abhängigen
Einstellmaße B, R, A, und L genauso gemeinsam einstellbar, wie die von der Dicke abhängigen
Einstellmaße D und C, und das von der Höhe H des Münzenstapels abhängige Einstellmaß
für den Papierstreifen 12 und die Bördelhaken 15.
[0023] Die Einstellungen selbst erfolgen - wie erwähnt - durch kontinuierliche Verstellungen
der entsprechenden Konstruktionselemente.
[0024] Grundsätzlich denkbar ist je eine Steuer- beziehungsweise Regeleinrichtung für die
einem der drei Arbeitsparameter entsprechenden Einstellungen. Die genannten Einrichtungen
können dann jeweils gemeinsam über eine entsprechende Umschalteinrichtung auch geänderten
Parametern , also einem anderen Münzenkollektiv entsprechend modifiziert werden.
[0025] Einer weiteren Konzeption zufolge ist eine zentrale Steuer-/Regeleinheit 16 vorgesehen,
über die zum Beispiel jeweils in Abhängigkeit von einem entsprechenden Eingabesignal
die zu einem bestimmten Münzenkollektiv gehörenden Einstellmaße ermittelt werden,
die dann - vergleiche die Bezugszeichen d, b, c, r, a und l - die konjugierten Funktionselemente
zentral ansteuern und einstellen. In diesem Zusammenhang ist es auch denkbar, die
zu einer Vielzahl von Münzenkollektiven gehörenden Einstellmaße abzuspeichern. Beim
übergang von einem Münzenkollektiv zu einem anderen braucht dann nur das entsprechende
Ensemble von neuen Einstellmaßen aufgerufen und überschrieben zu werden.
[0026] Die Einstellungen selbst werden jeweils dadurch realisiert, daß die Relativ-Verschiebungen
in und an den Funktionselementen jeweils durch einen Vergleich der seitens der Ansteuerung
vorgegebenen, als Sollwerte zu betrachtenden Einstellmaße mit den als Ist-Werte zu
betrachtenden aktuellen Zustandswerten solange überwacht werden, bis die Werte abgeglichen
sind. Diese überwachungen erfolgen dabei mittels an sich bekannter elektrischer, elektronischer
und/oder optischer Meßeinrichtungen.
[0027] In Fig. 2 ist schematisch ein Einstellmechanismus für den Führungskanal 5 dargestellt.
Der Führungskanal 5 besteht aus zwei nahezu parallel zuei nander und senkrecht zu
einer Führungsgleitebene stehenden Begrenzungsflächen 6. Diese Begrenzungsflächen
6 definieren einen Führungskanal der Breite B.
[0028] Diese Breite B ist vom Durchmesser der zu handhabenden Münzen 2 abhängig und muß
somit dann neu eingestellt werden, wenn Münzen mit anderem Durchmesser verarbeitet
werden sollen. Diese Ein- beziehungsweise Verstellung erfolgt über zwei getrennte
Kurvenscheiben 20, 21, die auf einer gemeinsamen Achse 23 fixiert sind. Die den Kurvenscheiben
20, 21 entsprechenden Verstellkurven sind Spiralkurven mit einer konstanten Relation
zwischen dem Verdrehwinkel und dem linearen Verstellmaß der Begrenzungsflächen 6.
Die Kurvenscheiben 20, 21 laufen ihrerseits an korrespondierenden Anschlägen 24, 25
von Koppelstreben 26, 27 ab, die die gegen die Kraft von Zugfedern 28, 29 gehaltenen
Begrenzungsflächen 6 seitlich verstellen.
[0029] In Fig. 3 ist schematisch ein Einstellmechanismus für den Stapelraum R einer Stapeleinrichtung
8 dargestellt.
[0030] Das den Stapelraum R bestimmende Einstellmaß ist ebenfalls vom Durchmesser der jeweils
zu handhabenden Münzen abhängig und wird über eine dritte Spiralkurve 30 der anhand
von Fig. 2 erläuterten Art verifiziert. Diese dritte Spiralkurve 30 befindet sich
auf der gleichen Achse 23 wie die beiden Kurvenscheiben zur Verstellung der Begrenzungsflächen
des Führungskanals.
[0031] Der Stapelraum R wird durch drei Begrenzungselemente 9 bestimmt, die relativ zueinander
und zwar simultan verstellt werden und zwar durch Drehen der Spiralkurve 30 (und zwar
gemeinsam mit den Kurvenscheiben 20, 21). Dabei rollt eine starr mit dem Verstellgestänge
31 gekoppelte Stellrolle 32 an dieser Spiralkurve 30 ab.
[0032] Das Verstellgestänge 31 besteht aus einer Querstange 33, die das in Richtung der
Münzzuführung liegende Begrenzungselement 9' linear verstellt und einem Rechteckgestänge,
das über ei ne linear verschiebbare Konsole 37 und über korrespondierende Fixpunkte
34, 35 die über eine Zugfeder 36 mechanisch gekoppelten beiden anderen Bergrenzungselemente
9'' verschwenkt. Das genannte Verstellgestänge 31 ist im Detail in Fig. 3 offenbart.
[0033] In Fig. 4 ist ein Einstellmechanismus für die Wickelwalzen 11 des Wickelaggregats
10 dargestellt.
[0034] Die Einstellung der Wickelwalzen 11 erfolgt ebenfalls durchmesserabhängig und zwar
ebenfalls über die die Kurvenscheiben zur Einstellung des Führungskanals und die Spiralkurve
zur Einstellung des Stapelraums bestimmende Achse 23, und zwar mittels eines geeigneten
übertragungsmediums, wie zum Beispiel eines Zugmittelgetriebes. Dieses übertragungsmedium
wirkt derart auf eine weitere Spiralkurve 40, daß der Abstand der Wickelwalzen11 und
damit der Wickelraum A entsprechend eingestellt wird. Die Spiralkurve 40 bestimmt
also den durchmesserabhängigen Abstand der Wickelwalzen 11 und zwar durch Abrollen
eines Lagerpunktes 41 eines Hebels 42, der seinerseits drehbar mit einem am zweiten
Ende räumlich fixierten Stellhebel 43 verbunden ist. Der über die Spiralkurve 40 in
Abhängigkeit vom Durchmesser der Münzen verstellbare Hebel 42 greift über eine Rolle
44 an einem Winkelhebel 45 an, der mittig fest gelagert ist und der schließlich mit
seinem zweiten Ende so auf die - beispielhaft dargestellte - Wickelwalze 11 (und die
gekoppelten weiteren Wickelwalzen) einwirkt, daß der Wickelraum A entsprechend eingestellt
werden kann.
[0035] Der genannte Hebel 42 ist dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel entsprechend
ebenfalls als mittig gelagerter zweiarmiger Hebel ausgebildet, dessen mittiger Stützpunkt
mit dem genannten an der Spiralkurve 45 abrollenden Lagerpunkt 40 bewegbar ist und
dessen zweiter Hebelarm 42 über eine Rolle 46 an einer Kurvenscheibe 47 abrollt. Über
diese Kurvenscheibe 47 wird der Wickelraum A während eines Arbeitszyklus periodisch
so geöffnet und geschlossen, daß ein Münzstapel eingeführt und mit Einwickelpapier
umhüllt werden kann.
[0036] In Fig. 5 ist der genannte von der Kurvenscheibe 47 übertragene Arbeitszyklus dargestellt.
Zu einem Zeitpunkt t₀ nimmt der Wickelraum A einen bestimmten Durchmesser ein, der
so groß ist, daß ein umwickelter Münzenstapel ausgeworfen werden kann. Während dieser
Auswurfzeit und dem nachfolgenden Zeitintervall zur Ermöglichung der Zuführung eines
neuen zu umwickelnden Münzenstapels werden die Wickelwalzen 11 der Kurvenform der
Kurvenscheibe (47 in Fig. 4) entsprechend auf einer stufenlosen kontinuierlichen Bewegung
so geführt, daß sie zu einem Zeitpunkt t₁ den dem Durchmesser des aktuell einzuwickelnden
Münzenstapels entsprechenden Durchmesser definiert. Während des Wickelintervalls bleibt
dieser Durchmesser erhalten. Zum Zeitpunkt t₂ ist der Münzenstapel eingewickelt und
die Wickelwalzen 11 werden über die Kurvenscheibe 47 wieder stufenlos geöffnet. Zum
Ende eines Arbeitszyklus (t
E = t₀) hat der Wickelraum A wieder den Ausgangsdurchmesser - der mittels der Spiralkurve
40 gemäß Fig. 4 dem Durchmesser der Münzen entsprechend voreingestellt ist.
1. Vorrichtung zur Handhabung von Münzen oder dergleichen scheibenförmigen Gegenständen,
wobei die einzelnen Funktionselemente wie zum Beispiel eine Zähl- und/oder eine Stapel-
und/oder eine Verpackungseinrichtung erst nach abhängig von spezifischen Parametern
der Münzen beziehungsweise ihrer Anzahl ausgeführten mechanischen Einstellungen bestimmungsgemäß
zu arbeiten vermögen,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die den Parametern beziehungsweise der Anzahl der Münzen eines bestimmten
Münzenkollektivs entsprechenden mechanischen und/oder elektrisch/ elektronischen Einstellungen
jeweils separat ansteuerbare und kontinuierlich verstellbare Einstellmittel vorgesehen
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Einstellmitteln eine zentrale Steuereinheit zugeordnet ist, über die die jeweils
einem bestimmten Parameter entsprechenden Einstellungen initiiert werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Steuereinheit so ausgebildet ist, daß über ein einem bestimmten Münzenkollektiv
entsprechendes Eingabesignal die Gesamtheit der für die erforderlichen Einstellungen
für die einzelnen Münzen dieses Münzenkollektivs notwendigen Ansteuersignale für die
Einstellmittel generierbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einstellmittel aus mit den einzustellenden Konstruktionselementen der Funktionselemente
über Kraftübertragungsmittel gekoppelten Antriebsmitteln bestehen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur überwachung der jeweils ausgeführten Einstellungen an den Funktionselementen
Erkennungsmittel vorgesehen sind, die dem einen bestimmten Parameter entsprechenden
Soll-Wert mit dem über die Einstellmittel erreichten aktuellen Einstell-Ist-Wert vergleichen
und abgleichen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Speicher vorgesehen ist, in dem die Arbeits-Parameter einer Vielzahl von Münzenkollektiven
abgespeichert sind und aus dem die einem Münzenkollektiv entsprechenden Ansteuersignale
für die spezifischen Einstellungen ausgelesen werden.