[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Waschen einer textilen
Bahn gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 7.
[0002] Derartige Verfahren und Vorrichtungen für die kontinuierliche Nassbehandlung von
textilen Bahnen sind bereits seit langer Zeit bekannt und gebräuchlich. Sie dienen
zum Auswaschen von überflüssigen Chemikalien, wie z.B. Schlichte, Lauge usw. von vorausgehenden
Behandlungen, zur Drucknachbehandlung, zur allgemeinen Reinigung oder in bestimmten
Fällen auch zur Erzielung eines Effekts auf der Textilbahn. Es wird in der Regel ein
möglichst hoher Waschwirkungsgrad angestrebt, d.h. bei möglichst geringem apparativem
Aufwand und bei niedriger Frischwasserzufuhr eine intensive Waschwirkung pro Kilogramm
durchlaufender Ware.
[0003] Um die gewünschte Waschwirkung zu erzielen, war es bisher üblich, die Warenbahn über
eine Vielzahl von Oberwalzen und unteren Trogwalzen zu führen, wobei die Warenbahn
an den Trogwalzen in Kammern mit Waschflotte eingetaucht wird. Die Waschflotte fliesst
dabei im Gegenstrom zur Warenbahn durch die einzelnen Kammern. Zumeist sind einzelne
Gruppen von Umlenkwalzen in einem Wasch- bzw. Tauchabteil zusammengefasst, wobei dann
mehrere derartige Abteile in Serie hintereinander geschaltet werden können. Ein derartiges
Tauchabteil mit verschiedenen Einzelkammern ist z.B. in der CH-A-648 364 beschrieben.
[0004] Die Praxis hat nun gezeigt, dass teilweise mehr als sechs Waschabteile mit einer
Gesamtzahl von teilweise über zwanzig einzelnen Waschkammern erforderlich sind, um
befriedigende Resultate zu erhalten. Neben der erheblichen Baulänge und dem grossen
apparativen Aufwand einer derartigen Anlage führt dies ersichtlicherweise auch zu
hohen Kosten für Frischwasser, Elektrizität und nicht zuletzt für die Entsorgung des
Schmutzwassers. Es fehlte daher auch nicht an Versuchen, das Waschverfahren zu optimieren,
wie z.B. aus der EP-A-321 904 ersichtlich ist.
[0005] Ein weiterer Nachteil des bekannten Verfahrens besteht schliesslich auch noch darin,
dass infolge des Gegenstromprinzips die Waschflotte in der ersten Kammer in hoher
Konzentration mit Verunreinigungen beladen ist. Dies führt dazu, dass z.B. beim Auswaschen
von Druckware der nicht gefärbte Fond in der ersten Kammer derart stark verunreinigt
wird, dass auch beim Durchlaufen der nachfolgenden Kammern der geforderte Reinheitsgrad
nicht in allen Fällen erreicht werden kann.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei dem eine optimale Waschwirkung mit einem geringeren apparativen Aufwand
und mit geringeren Betriebskosten erzielt werden kann, wobei die Gewebebahn möglichst
schonend behandelt werden soll. Diese Aufgabe wird in verfahrensmässiger Hinsicht
mit einem Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 und in vorrichtungsmässiger Hinsicht
mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 7 gelöst.
[0007] Die Kombination eines an sich bekannten Tauchabteils mit einem Düsenabteil, in dem
die textile Bahn aus Düsen unter Druck mit einem Behandlungsmedium beaufschlagt wird,
führt zu einer ganz erheblichen Verkürzung der Baulänge der gesamten Anlage. Das Düsenabteil
selbst erfordert nur einen relativ geringen Platzbedarf und hat nur wenige, z.B. nur
drei Umlenkwalzen. Trotzdem wird ein sehr hoher Anteil der Verunreinigungen bereits
im Düsenabteil entfernt, so dass im nachfolgenden Tauchabteil nur noch wenige Waschschritte,
bzw. wenige Tauchkammern erforderlich sind, um den gewünschten Reinheitsgrad zu erreichen.
Die gesamte Anzahl der Walzen wird dadurch erheblich reduziert, was unter anderem
auch grössere Gewebegeschwindigkeiten erlaubt. Auch die Zugspannung im Gewebe kann
dadurch gesenkt werden, was wiederum den Verzug in der Breite und in der Länge erheblich
reduziert oder gar ganz eliminiert. Durch das Abtragen der gröbsten Verunreinigungen
im Düsenabteil müssen ausserdem die noch sauberen Gewebeabschnitte nicht unbedingt
in stark verunreinigte Waschflotte eingetaucht werden. Vielmehr kann das Abwasser
aus dem Düsenabteil, in dem die Verunreinigungen in hoch konzentrierter Form vorliegen,
ohne Vermischung der übrigen Waschflotte direkt abgeführt werden, was die Aufbereitung
wesentlich erleichtert. In bestimmten Fällen können nämlich einzelne Chemikalien aus
dem Abwasser wieder zurückgewonnen werden, was aber nur dann auf rationelle Weise
möglich ist, wenn sie in einer bestimmten Reinheit und Konzentration anfallen.
[0008] Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Düsenanordnung wenigstens teilweise mit Behandlungsmedium
aus dem Tauchabteil gespeist wird. Dieses Behandlungsmedium ist nämlich erst relativ
gering mit Verunreinigungen beladen und genügt damit völlig für das Abtragen der gröbsten
Verunreinigungen in der Düsenanordnung.
[0009] Eine besonders gute Wirkung im Düsenabteil wird erzielt, wenn die Beaufschlagung
mit dem Behandlungsmedium an einem aufsteigenden und an einem absteigenden Trum der
Bahn erfolgt. Wenigstens ein Teil der im Gegenstrom durch das Tauchabteil geführten
Waschflotte kann der Düsenanordnung als Behandlungsmedium zugeführt werden. Dies ist
möglich, weil die Waschflotte aus dem Tauchabteil nur relativ geringfügig mit Verunreinigungen
beladen ist. Das Gegenstromprinzip kann so von den einzelnen Waschkammern bis zur
Düsenanordnung fortgesetzt werden, wobei verschiedene Kombinationen möglich sind.
[0010] Eine besonders effiziente Reinigung wird im Düsenabteil erreicht, wenn die Bahn aus
der Düsenanordnung mit wenigstens einem flüssigen und wenigstens einem gasförmigen,
bzw. dampfförmigen Medium beaufschlagt wird. Zu diesem Zweck kann wenigstens ein Teil
des im Tauchabteil anfallenden Brüden der Düsenanordnung als dampfförmiges Behandlungsmedium
zugeführt werden. Dies bewirkt einen besonders optimalen Wärmehaushalt in der ganzen
Anlage und reduziert die Installationen zum Auffangen und Reinigen der Brüden. Zusätzlich
oder auch alternativ könnte aber auch Heissluft als Behandlungsmedium verwendet werden.
[0011] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Kombination eines einzigen Düsenabteils
mit einem einzigen Tauchabteil beschränkt. In bestimmten Anwendungsfällen könnten
auch mehrere Düsen- bzw. Tauchabteile kombiniert werden. Auch Nachbehandlungsanlagen,
wie z.B. Trockner usw., könnten noch integriert werden.
[0012] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachstehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Anlage in stark vereinfachter
Darstellung,
Figur 2 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 3 einen Querschnitt durch ein Düsenabteil in etwas vergrösserter Darstellung,
Figur 4 einen Querschnitt durch eine Düsenanordnung in nochmals vergrösserter Darstellung,
Figur 5 einen Stufenschnitt durch die Ebene I-I gemäss Figur 4,
Figur 6 ein Diagramm mit der Waschwirkung an einer konventionellen Waschanlage, und
Figur 7 ein Diagramm mit der Waschwirkung an einer erfindungsgemässen Waschlanlage.
[0013] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemässe Waschanlage 1, bestehend aus einem Düsenabteil
17 und aus einem Tauchabteil 13. Das Düsenabteil hat zwei Unterwalzen 16 und eine
Oberwalze 14, so dass ein aufsteigendes Trum 19 und ein absteigendes Trum 20 gebildet
wird. Die beiden Trums verlaufen annähernd parallel oder in einem spitzen Winkel zueinander,
so dass die Baulänge des Düsenabteils 17 relativ gering ist. Das aufsteigende Trum
ist im aufsteigenden Schacht 22 und das absteigende Trum im absteigenden Schacht 24
geführt. An den beiden Schächten sind die auf beiden Seiten der Bahn wirksamen Düsenanordnungen
21a, 21b, bzw. 23a und 23b angeordnet. Deren Konstruktion wird nachstehend anhand
der Figuren 3 bis 5 näher erläutert.
[0014] Von der zweiten Unterwalze 16 wird die Gewebebahn 2 zu einer Ueberführwalze 18 zwischen
dem Düsenabteil und dem Tauchabteil geführt. Von dort gelangt die Materialbahn in
das Tauchabteil 13 von an sich bekannter Bauweise. Es besitzt untere Trogwalzen 4,
die in den einzelnen Kammern 12 angeordnet sind. Im oberen Bereich sind die Oberwalzen
5 angeordnet, so dass die Gewebebahn 2 im sogenannten doppelten Einzug mäanderförmig
geführt werden kann. Aber auch eine einfache Führung wäre selbstverständlich denkbar.
Von der ersten Kammer 6 bis zur letzten Kammer 7 sind die einzelnen Kammern stufenförmig
mit einem Gefälle angeordnet, so dass die Waschflotte in Pfeilrichtung 10 im Gegenstrom
gegen die erste Kammer 6 fliesst. Das Frischwasser wird über ein Spritzrohr 8 auf
die abgeführte Gewebebahn aufgetragen und sammelt sich dann bereits mit einem geringen
Anteil an Verunreinigungen in der letzten Kammer 7.
[0015] Von der ersten Kammer 6 fliesst die Waschflotte in den Ueberlauf 25, wo ein Teil
über den Ablauf 26 abgeführt wird. Ein weiterer Teil gelangt über eine Förderpumpe
27 zur Düsenanordnung 23a, 23b am absteigenden Schacht 24 und wird dort als flüssiges
Behandlungsmedium auf die durchlaufende Bahn aufgesprüht. Die aufgesprühte Flotte
fliesst nun beladen mit einem höheren Anteil an Verunreinigungen über den absteigenden
Schacht 24 in die Kammer 28b am Düsenabteil. Von dort wird wiederum ein Anteil über
die Förderpumpe 29 in die Düsenanordnung 21a, 21b eingespeist.
[0016] Die Förderleistung der Pumpe 27 ist so eingestellt, dass nur ein geringer Anteil
der Waschflotte aus der Kammer 28b über die Trennwand 30 in die Kammer 28a fliesst.
Die Kammer 28a ist nicht als Tauchbad ausgestaltet, sondern dient lediglich zum Sammeln
der durch den aufsteigenden Schacht 22 abfliessenden Waschflotte aus der Düsenanordnung
21a, 21b. Die hochkonzentrierte Waschflotte fliesst über den Ablauf 35 ab und wird
einer Wiederverwendung zugeführt. Die Gewebebahn 2 wird somit in der Kammer 28a nicht
mit Waschflotte durchtränkt, was, wie eingangs erwähnt, Vorteile bezüglich des Reinigungseffekts
haben kann. Selbstverständlich könnte aber auch die Kammer 28a als Tauchbad ausgebildet
sein.
[0017] In an sich bekannter Weise sind in den Kammern 12 des Tauchabteils 13 Heizungen 32
angeordnet, so dass die Waschflotte auf Kochtemperatur gehalten werden kann. Die Heizleistung
kann dabei so eingestellt sein, dass sie gegen Maschinenende tiefer wird. Der aufsteigende
Brüden wird über ein Gebläse 33 angesaugt und über eine Dampfleitung der Düsenanordnung
23a, 23b als weiteres Behandlungsmedium zugeführt. Zur Konstanthaltung oder auch zur
Erhöhung der Temperatur kann ein Dampferhitzer 42 in die Leitung eingebaut sein.
[0018] Da der absteigende Schacht 24 in die Waschflotte in der Kammer 28b eingetaucht ist,
entsteht im absteigenden Schacht eine relativ geschlossene Dampfatmosphäre. Aus diesem
Bereich wird der Brüden mit Hilfe des Gebläses 34 nochmals abgezogen und der Düsenanordnung
21a, 21b im aufsteigenden Schacht 22 zugeführt. Auch hier kann wiederum ein Dampferhitzer
42 in die Leitung eingebaut sein. Durch die Einspeisung des Brüdens in die Düsenanordnungen
kann der allenfalls erforderliche Anteil von Frischdampf stark reduziert werden, was
die Energiebilanz positiv beeinflusst. Ausserdem kondensiert ein Teil des Brüdens
und fliesst in die Waschflotte, so dass keine übermässigen baulichen Massnahmen zum
Schutz der Aussenatmosphäre erforderlich sind.
[0019] In Figur 2 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Waschanlage 1 dargestellt.
Der Aufbau ist im wesentlichen gleich wie beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 1
und ein Unterschied besteht lediglich beim Einsatz der Behandlungsmedien. Im Tauchabteil
13 wird die Waschflotte ebenfalls von der letzten Kammer 7 zur ersten Kammer 6 in
Pfeilrichtung 10 im Gegenstrom geführt. Auch hier wird am Ueberlauf 25 ein Teil der
Waschflotte direkt über den Ablauf 26 abgeführt. Eine Restmenge gelangt über die Pumpe
27, jedoch zu gleichen Teilen an beide Düsenanordnungen 21a, 21b und 23a, 23b. Die
Kammer 28b ist hier ebenfalls nicht als Tauchbad ausgebildet, so dass die beladene
Flotte aus beiden Kammern 28a und 28b über die Abläufe 35 unmittelbar abfliesst. Ein
erstmaliges Eintauchen in die Flotte und somit ein Durchtränken der Gewebebahn erfolgt
somit erst in der ersten Kammer 6, nachdem bereits der grösste Teil der Verunreinigungen
im Düsenabteil 17 abgetragen und weggespült wurde.
[0020] Der Brüden aus dem Tauchabteil 13 wird ebenfalls über das Gebläse 33 gleichförmig
allen Düsenanordnungen zugeführt, ohne dass ein nochmaliges Absaugen am absteigenden
Schacht 24 erfolgt. Selbstverständlich könnten die Ausführungsbeispiele gemäss den
Figuren 1 und 2 auch kombiniert werden, indem z.B. die Führung der Waschflotte gemäss
Figur 1 und die Führung des Brüden gemäss Figur 2 erfolgt.
[0021] Einzelheiten des Düsenabteils und insbesondere der Düsenanordnung können den Figuren
3 bis 5 entnommen werden. Figur 3 zeigt nochmals die Gesamtanordnung mit Oberwalze
14 und mit den beiden Unterwalzen 16a und 16b. Letztere sind in einem Trog 3 gelagert,
der je nach Verwendungszweck mit oder ohne Unterteilung 30 ausgebildet sein kann.
Der Trog besitzt einen Einlauf 9, über den die Waschflotte aus dem Tauchabteil in
die Kammer 28b zugeführt wird. Der Ablauf 35 ist am Boden der Kammer 28a angeordnet,
könnte aber auch seitlich angebracht sein. Für die Betriebsart gemäss Figur 1 ist
auch die Kammer 28b mit einem Ablaufstutzen 38 versehen. Dieser Ablaufstutzen könnte
bei Bedarf über ein Ventil geschlossen werden. Der Trog ist ferner durch Abdeckungen
31, bzw. durch die Deckel 37 gegen Dampfaustritt weitgehend abgedichtet, wobei die
Gewebebahn 2 über eine Eintrittsöffnung 43 in den Trog 3 eintritt und über eine Austrittsöffnung
44 aus dem Trog abgezogen wird. Die Gewebeaustrittsöffnung 44 könnte auch schachtförmig
unmittelbar mit dem Tauchabteil verbunden sein.
[0022] Ueber dem Trog 3 sind die beiden Schächte 22 und 24 angeordnet, so dass das aufsteigende
und das absteigende Trum der über die Oberwalze 14 geführten Gewebebahn jeweils in
einem separaten Schacht läuft. An den Schächten sind Seitendeckel 11 vorgesehen, welche
das Einziehen der Gewebebahn erleichtern und welche ein Beobachten der Materialbahn
erlauben. Die Oberwalze 14 ist in einem oberen Gehäuseteil 45 gelagert, das ebenfalls
mit einem Deckel 46 dichtend verschlossen ist, so dass die Gewebebahn von allen Seiten
gut zugänglich ist.
[0023] Am oberen Ende der beiden Schächte 22 und 24 sind die aus einzelnen Kollektorrohren
bestehenden Düsenanordnungen 21a, 21b, bzw. 23a, 23b vorgesehen, welche die eigentlichen
Behandlungszonen 47 bilden. Einzelheiten dieser Düsenanordnungen sind aus den Figuren
4 und 5 ersichtlich. Jede Düsenanordnung besteht aus drei im Querschnitt rechteckigen
Kollektorrohren 59, 60 und 61. Die Rohre könnten eventuell auch genau quadratisch
ausgebildet sein. Die Rohre sind gasdicht miteinander verschweisst, wobei am obersten
Rohr 59 und am untersten Rohr 61 je eine Befestigungsleiste 57 angeschweisst ist.
Die einzelnen Kollektoren sind so unmittelbar als gasdichter Wandabschnitt der Behandlungszone
47 ausgebildet. Die Kollektoren bilden ausserdem jeweils eine Verbindungswand zwischen
den Schächten 22, bzw. 24 einerseits und dem Gehäuseoberteil 45 andererseits. Um auf
einfachste Weise eine seitliche Verschiebbarkeit der Rollektoren zu ermöglichen, sind
Zwischenstücke 54 eingebaut.
[0024] Diese Zwischenstücke sind flanschartig ausgebildet und mit den Schächten 22, 24,
bzw. mit dem Gehäuseoberteil 45 fest verschraubt. An dem den Kollektoren zugewandten
Flanschabschnitt sind Langlöcher 56 angeordnet, durch welche die Befestigungsschrauben
55 in die Befestigungsleisten 57 geschraubt werden können. Ersichtlicherweise lassen
sich so die Kollektoren entsprechend der Länge der Löcher zur Bewegungsrichtung der
Gewebebahn 2 verschieben, so dass die Distanz 50 zwischen zwei benachbarten Düsenanordnungen
21a und 21b eingestellt werden kann. In bestimmten Fällen wäre es natürlich auch denkbar,
die Kollektoren fest einzubauen.
[0025] Für die seitliche Abdichtung zwischen den beiden Kollektoren ist je eine Seitenwand
62 vorgesehen, welche dichtend gegen die Kollektoren gepresst wird. Diese Seitenwand
könnte dabei eventuell auch die einzelnen Kollektorrohre unmittelbar seitlich abdichten.
Anstelle einer festen Seitenwand könnten die Kollektoren seitlich auch mit einem Faltenbalg
oder mit einer anderen flexiblen Wand, z.B. aus Kautschuk oder dergleichen, abgedichtet
sein. Jedes Kollektorrohr 59 bis 61 ist mit einem separaten Anschlussstutzen 58 versehen,
wobei jeder Anschlussstutzen etwa in der Mitte des Kollektorrohrs angeordnet ist.
Dadurch wird eine gleichförmige Verteilung über die gesamte Breite gewährleistet.
Unter Umständen könnten aber auch mehrere Anschlussstutzen über die ganze Länge eines
Kollektorrohrs verteilt sein.
[0026] Um eine Deformation der Rohre unter der Druckeinwirkung des Behandlungsmediums zu
vermeiden, können in bestimmten Abständen Stützbolzen 48 in die Rohre eingeschweisst
sein. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel führen die Kollektorrohre 59 Dampf bzw.
Brüden, die Kollektorrohre 60 Heissluft und die Kollektorrohre 61 Wasser bzw. Waschflotte.
[0027] Die gegen die Gewebebahn 2 gerichteten Düsen können ganz unterschiedlich ausgebildet
sein. So sind z.B. die Rohre 59 und 60 mit einer Vielzahl von Austrittsöffnungen 49
und 51 versehen, durch welche das eingespeiste Behandlungsmedium unter einem Winkel
52 schräg auf die Gewebebahn auftreffen kann. Im Kollektorrohr 61 sind anstelle der
kleinen Austrittsöffnungen grössere Austrittsöffnungen 53 angeordnet, welche im rechten
Winkel gegen die Gewebebahn gerichtet sind. Diese könnten aber eventuell ebenfalls
relativ zur Gewebebahn geneigt sein. Anstelle von Einzelöffnungen könnte sich auch
eine Schlitzdüse über die gesamte Länge eines Kollektorrohres hinziehen.
[0028] Im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäss Figur 4 sind die Düsen der Kollektorrohre
auf einer parallel zur Gewebebahn verlaufenden Ebene angeordnet. Es wäre selbstverständlich
auch denkbar, dass jedes einzelne Kollektorrohr einer Düsenanordnung separat verstellbar
ist, so dass die Düsen in unterschiedlichen Abständen zur Gewebebahn angeordnet werden
können. Es wäre aber auch denkbar, dass die einzelnen Kollektorrohre derart versetzt
zueinander miteinander verbunden sind, dass die Düsen der einzelnen Rohre unterschiedliche
feste Abstände zur Gewebebahn aufweisen. Schliesslich wäre es sogar denkbar, dass
der Düsenquerschnitt mit einem Schieber oder dergleichen von aussen her verändert
werden kann oder dass auf die gleiche Weise einzelne Düsenöffnungen ganz abgedeckt
werden können.
[0029] Die Durchmesser der Austrittsöffnungen 49 und 51 liegen im Bereich von ca. 1 mm und
der Durchmesser der Austrittsöffnungen 53 im Bereich von ca. 4 mm. Der Abstand zwischen
den Schachtwänden der Schächte 22 und 24 ist in der Regel etwa gleich wie der Abstand
50 zwischen den Düsenanordnungen 21a und 22b, bzw. 23a und 23b, also ca. 14 mm, wobei
bereits wie oben erwähnt zwischen den einzelnen Kollektorrohren unterschiedliche Abstände
möglich sind. Der Abstand könnte aber auch grösser sein und bis zu 40 mm betragen.
Damit die Gewebebahn 2 durch die sehr naheliegenden Kollektorrohre nicht beschädigt
wird, sind diese an den Ecken mit relativ grossen Rundungsradien versehen. Diese erlauben
zudem ein versenktes Zusammenschweissen, wobei keine vorstehenden Schweissnähte gebildet
werden.
[0030] Die Figuren 6 und 7 zeigen schliesslich noch die Gegenüberstellung der Waschwirkung
einer konventionellen und einer erfindungsgemässen Waschanlage im Diagramm. Figur
6 zeigt über der Abszisse 39 insgesamt 7 in Serie geschaltete konventionelle Waschabteile
15a bis 15g. Die Ordinate 36 zeigt in der Kurve 40 den Waschwirkungsgrad, ausgedrückt
in der Beladung der Waschflotte in der betreffenden Kammer 12 mit Verunreinigungen.
Die Kurve 41 zeigt zudem den Temperaturverlauf in der Waschflotte in °C.
[0031] Aus der Beladungskurve 40 geht hervor, dass erst nach dem Durchlaufen von wenigstens
drei Waschabteilen 15a, 15b und 15c ein wesentlicher Anteil der Verunreinigungen abgebaut
ist. Anschliessend verläuft die Kurve zwar flacher, aber es sind immer noch vier Waschabteile
erforderlich, um einen akzeptabel Beladungswert in der letzten Kammer zu erreichen.
Die konventionellen Waschabteile haben ebenfalls sechs einzelne Kammern, wie das Tauchabteil
13 bei der erfindungsgemässen Vorrichtung, was auf der Abszisse 39 durch die Unterteilung
in sechs Felder pro Waschabteil zum Ausdruck gebracht wird.
[0032] Figur 7 zeigt über der Abszisse 39 das Düsenabteil 17 mit den beiden Kammern 28a
und 28b sowie das Tauchabteil 13 mit den sechs Einzelkammern 12. Die Beladungskurve
40 verläuft hier augenfällig ganz anders als bei Figur 6. Mehr als 80% der Verunreinigungen
sind bereits nach dem Durchlaufen des Düsenabteils 17 abgebaut und der gewünschte
Reinheitsgrad wird bereits am Ende des Tauchabteils 13 erreicht. Analog steil verläuft
auch die Temperaturkurve 41, was ersichtlicherweise den Energiebedarf insgesamt reduziert.
[0033] Aus der Gegenüberstellung ist ferner ersichtlich, dass die Gewebebahn bei der erfindungsgemässen
Vorrichtung nur während sehr kurzer Zeit mit der stark beladenen Waschflotte in Berührung
kommt und dies zudem nicht durch völliges Eintauchen, sondern teilweise nur durch
vertikales Uebergiessen. Demgegenüber dauert gemäss Figur 6 der Aufenthalt der Gewebebahn
in stark beladener Flotte viel länger, was bei bedruckten weissen Stoffen zu einer
dauernden Verfärbung führen kann. Zu ähnlichen Schwierigkeiten führt die lange Verweilzeit
beim Auswaschen von Schlichte, da die abzubauende Schlichte bei längerer Verweilzeit
in der heissen Flotte geliert und an der Gewebeoberfläche haften bleibt. Dadurch wird
das Auswaschen und die Rückgewinnung der Schlichte wesentlich erschwert. Bei der erfindungsgemässen
Anlage wird die Schlichte dagegen ohne Zustandsänderung sofort abgetragen und kann
über die Kammern 28a und 28b abgeführt und wiederaufbereitet werden. Ueber die Düsenanordnungen
könnten zudem noch Chemikalien auf die Gewebebahn aufgesprüht werden, welche z.B.
den Abbau von Schlichte oder von anderen Stoffen erleichtern.
1. Verfahren zum kontinuierlichen Waschen einer textilen Bahn (2), wobei die Bahn in
einem Tauchabteil (13) über obere und untere Umlenkwalzen (5, 4) geführt wird und
in vorzugsweise mehrere Kammern (12) mit einer Waschflotte eingetaucht wird, dadurch
gekennzeichnet, dass die Bahn (2) vor dem Eintritt in das Tauchabteil (13) durch ein
Düsenabteil (17) geführt wird, wo ihre Oberfläche unter Druck aus einer Düsenanordnung
(21a, 21b, 23a, 23b) mit wenigstens einem Behandlungsmedium beaufschlagt wird, wobei
die Düsenanordnung wenigstens teilweise mit Behandlungsmedium aus dem Tauchabteil
gespeist wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beaufschlagung mit dem
Behandlungsmedium an einem aufsteigenden (19) und an einem absteigenden Trum (20)
der Bahn erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil
der im Gegenstrom durch das Tauchabteil (13) geführten Waschflotte der Düsenanordnung
als Behandlungsmedium zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das absteigende Trum
(20) der Bahn vor dem Eintritt in das Tauchabteil in eine Kammer (28b) mit Waschflotte
im Düsenabteil eingetaucht wird, die im Gegenstrom aus dem Tauchabteil gespeist wird,
und dass die Düsenanordnung (23a, 23b) am absteigendem Trum mit Waschflotte aus einer
ersten Kammer (6) des Tauchabteils und die Düsenanordnung (21a, 21b) am aufsteigenden
Trum (19) mit Waschflotte aus der Kammer (28b) im Düsenabteil gespeist wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn
(2) aus der Düsenanordnung mit wenigstens einem flüssigen und wenigstens einem gasförmigen,
bzw. dampfförmigen Medium beaufschlagt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil des im
Tauchabteil (13) anfallenden Brüden der Düsenanordnung als Behandlungsmedium zugeführt
wird.
7. Vorrichtung zum kontinuierlichen Waschen einer textilen Bahn (2) mit einem Tauchabteil
(13), in dem obere und untere Umlenkwalzen (5, 4) für die Bahn angeordnet sind, wobei
die unteren Umlenkwalzen in Kammern (12) zur Aufnahme einer Waschflotte angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Tauchabteil (13) ein Düsenabteil (17) mit
einer Düsenanordnung (21a, 21b, 23a, 23b) angeordnet ist, aus der die Bahn mit wenigstens
einem Behandlungsmedium, das wenigstens teilweise vom Tauchabteil zuführbar ist, unter
Druck beaufschlagbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenabteil einen aufsteigenden
(22) und einen absteigenden Schacht (24) aufweist, und dass jeder Schacht eine Düsenanordnung
aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine
Förderpumpe (27) aufweist, mit der wenigstens ein Teil der im Gegenstrom durch das
Tauchabteil (13) geführten Waschflotte der Düsenanordnung als Behandlungsmedium zuführbar
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass der absteigende Schacht
(24) in eine Kammer (28b) am Düsenabteil (17) führt, die mit Waschflotte aus dem Tauchabteil
(13) speisbar ist, und dass die Düsenanordnung (21a, 21b) am aufsteigenden Schacht
(22) über eine Leitung mit der Kammer (28b) am Düsenabteil verbunden ist, und dass
die Düsenanordnung (23a, 23b) am absteigenden Schacht (24) über eine Leitung mit der
ersten Kammer (6) des Tauchabteils, bzw. mit deren Abflussleitung (26) verbunden ist,
wobei in beiden Leitungen je eine Pumpe (27, 29) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenanordnung
durch wenigstens zwei in Vorschubrichtung hintereinander angeordnete Kollektorrohre
(59, 60, 61) gebildet wird, die sich über die ganze Breite der Materialbahn erstrecken,
wobei jedes Kollektorrohr eine separate Zuleitung (58) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Kollektorrohre
(59) über eine Dampfleitung mit der Dampfatmosphäre der Tauchkammer (13) verbunden
ist, und dass in der Dampfleitung ein Gebläse zur Förderung des Brüden in das Kollektorrohr
angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Dampfleitung ein
Dampferhitzer (42) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines
der Kollektorrohre am aufsteigenden Schacht (22) über eine Dampfleitung mit dem absteigenden
Schacht (24) verbunden ist, und dass in der Dampfleitung ein Gebläse (34) zur Förderung
des Brüden in das Kollektorrohr angeordnet ist.