[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Schwächungslinie
an einer Dose gemäss Oberbegriff der Patentanspruches 1. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist weiter ein Verfahren zur Herstellung einer Startbruchstelle an einem
Aufreissstreifen gemäss Patentanspruch 2. Gegenstand der Erfindung ist weiter ein
Verfahren zur Herstellung der Schwächungslinien an Aufreissstreifen und Aufreissdeckel
an einer Dose gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 7. Gegenstand der Erfindung
ist weiter ein Verfahren zur Herstellung einer Schwächungslinie zur Bildung einer
Aufreissöffnung am Deckel von Dosen gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 12.
[0002] Konservendosen aus Metall, insbesondere aus Weissblech, für Fleischkonserven, z.B.
Corned Beef, weisen häufig in geringem Abstand vom Deckel einen am Mantel umlaufenden,
aus zwei oder mehr parallelen Schwächungslinien bestehenden Aufreissstreifen mit einer
vom Dosenmantel leicht abstehenden, zum Ansetzen eines Oeffners angeordneten Aufreisslasche
auf. Die Aufreisslasche kann auf dem Mantel der Dose aufgeschweisst oder Teil derselben
sein. Zum Oeffnen der Dose wird meist ein geschlitzter Schlüssel verwendet, mittels
welchem die abstehende Aufreisslasche eingerollt und der unter der Lasche liegende
Aufreissstreifen aus dem Dosenmantel herauslösbar ist. Damit der Aufreissstreifen
überhaupt erst aus dem Mantel gelöst werden kann, muss quer zu den umlaufenden Schwächungslinien
eine sogenannte Startritzung oder Startbruchstelle angebracht werden, welche aufbricht,
sobald durch die auf einen Schlüssel aufgerollte Lasche eine Scherkraft auf die Startbruchstelle
einwirkt.
[0003] Die einen Aufreissstreifen bildenden, am Dosenrumpf angebrachten, den Rumpf örtlich
schwächenden Schwächungslinien werden in der Praxis mittels einer Rolle, auf deren
Peripherie eine v-förmige Rippe mit einem Flankenwinkel von ca.70°-80° angebracht
ist, am bachen Blectizuschnitt als Ritzungen eingeprägt. In Abhängigkeit von der Tiefe
der Schwächungslinie, sie variiert je nach der Dicke des Bleches zwischen zehn bis
zwölf Hundertstelmillimeter, wird durch die Rippe das Blech mehr oder weniger stark
verdichtet. Die Rippe, deren Schneidkante einen sehr kleinen Radius aufweist, wirkt
wie ein Messer und durchtrennt die das Blech schützende Oberflächenbeschichtung aus
Zinn oder einem Kunststofflack. Derart hergestellte Schwächungslinien bilden den Ausgangspunkt
von Korrosion. Wenn die Schwächungslinie im Innern der Dose zu liegen kommt, können
Verfärbungen oder eine Kontamination des Inhaltes eintreten. Beides ist unerwünscht.
[0004] Aus der Schweizer Patentschrift 657,824 sind verschiedenartig geformte Startbruchritzungen
bekanntgeworden, welche im wesentlichen quer zu den den Aufreissstreifen bildenden
umlaufenden Schwächungslinien verlaufen. Diese Schwächungslinien werden, wie oben
beschrieben, durch einseitiges Ritzen oder Einprägen einer scharfkantigen Vertiefung
in die Oberfläche des Bleches erzeugt. Dabei werden die seitlich der Schwächungslinie
liegenden Bereiche des Mantels nicht verformt. Man ist sogar dafür besorgt, dass diese
Bereiche durch das Anbringen der Schwächungslinien nicht verbogen werden. Es entsteht
also nur eine örtliche scharfkantige Vertiefung in der Oberfläche des Bleches. Analog
wird auch die Startritzung quer zum Aufreissstreifen erzeugt, welche bei der weiteren
Verarbeitung, insbesondere beim Expandieren der Dose zu grossen Problemen infolge
Kerbspannungsrissen führt.
[0005] Aus der europäischen Patentanmeldung 87 810181 ist weiter ein Gebinde mit einem Aufreissstreifen
bekanntgeworden, bei welchem die Startritzung durch eine örtliche Scherung des Mantels
der Dose erzeugt wird. Dabei entsteht sowohl auf der Innen- als auch auf der Aussenseite
des Mantels je ein scharfkantiger Absatz und je eine gegen Korrosion nicht geschützte
freigelegte Schnittfläche.
[0006] Die beiden bekannten scharfkantigen Schwächungslinien ermöglichen, mit geringer Kraft
einerseits den Aufreissstreifen aufzubrechen und andererseits den Streifen aus dem
Mantel zu lösen. Soll nun aber eine Dose mit einem solchen Aufreissstreifen, wie dies
häufig vorkommt, in einer Verformungsmaschine aufgeweitet werden, um beispielsweise
eine konische, rechteckförmige, fassförmige oder eine kegelförmige Gestalt zu bekommen,
wie dies bei Dosen für Corned Beef, bzw. Bier üblich ist, so treten häufig an den
Schwächungslinien, insbesondere an den Startritzungen schon während des Dehnens Risse
auf, weil die radiale Zugkraft bereits genügt, den Dosenmantel an der Sollbruchstelle,
welche durch das Anbringen der Sollbruchstelle geschwächt ist, aufzureissen.
[0007] Auch bei den sogenannten Vollaufrissdeckeln wird die umlaufende Schwächungslinie
in oben beschriebener Weise durch eine scharfkantige Prägelinie angebracht. Es hat
sich dabei gezeigt, dass Deckel aus Weissblech nicht geeignet sind, mittels einer
in bekannter Weise erzeugten Schwächungslinie geöffnet zu werden, da die aufzubringende
Kraft zum Eindrücken und Abziehen zu gross ist. Aus diesem Grunde werden heute praktisch
ausschliesslich Aufreissdeckel aus Aluminium hergestellt. Dies hat den Nachteil, dass
sie einerseits teurer sind als Weissblechdeckel und andererseits beim Recycling der
Weissblechdose fast unlösbare Probleme verursachen, da eine mechanische Trennung des
am Dosenmantel aus Weissblech zurückbleibenden eingerollten Deckelrandes aus Aluminium
vom Weissblechrumpf nicht möglich ist.
[0008] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0009] Die Erfindung, wie sie im Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ein Verfahren
zur Herstellung von Schwächungslinien für die Bildung eines Aufreissstreifens und/oder
einer Startbruchstelle an einem ganz oder teilweise umlaufenden Aufreissstreifen oder
an einem Deckel zu schaffen, welche die beim Expandieren oder Aufweiten, bzw. einem
Verformen des Dosenmantels während der Sterilisation des Inhaltes, die auf sie wirkenden
Kräfte schadlos übersteht und dennoch ein Oeffnen der Dose mit geringem Kraftaufwand
und sicher ermöglicht.
[0010] Ueberraschenderweise gelingt es, mit dem erfindungsgemässen Verfahren die Schwächungslinie
derart zu gestalten, dass keine Verletzung der Oberflächenbeschichtung eintreten kann
und auch die beim Dehnen oder Aufweiten des Blechmantels auftretenden Zugkräfte die
Schwächungslinien in einem derart geringen Masse beanspruchen, dass sie während des
Aufweitvorganges nicht aufgebrochen werden kann. Durch das Anbringen einer Dehnzone,
welche beim Aufweiten der Dose den grössten Teil der Zugkräfte aufnimmt, kann die
eigentliche in der erfindungsgemässen Weise erzeugte Startbruchstelle am Aufreissstreifen
von Zugspannungen entlastet werden.
[0011] Die Verwendung der neuartigen Schwächungslinie ermöglicht einen derart hohen Schwächungsgrad,
dass auch Deckel aus Weissblech verwendet werden können, ohne dass bei deren Verformung
beim Aufwalzen auf den Dosenrumpf die in unmittelbarer Nachbarschal liegende Schwächungslinie
aufbricht.
[0012] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird das erfindungsgemässe Verfahren näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Gebinde mit einem umlaufenden Aufreissstreifen und einer Aufreisszunge
in perspektivischer Darstellung,
Figur 2 einen Blechzuschnitt mit Schwächungslinien für den Aufreissstreifen,
Figur 3 einen Teil-Querschnitt durch das Werkzeug zur Herstellung der Startbruchstelle
mit einem bereits bearbeiteten Blechzuschnitt längs Linie II-II in Figur 1,
Figur 4 einen Querschnitt durch den Mantel an der Stelle der Startbruchstelle nach
dem Schweissen des Blechzuschnittes zu einem Dosenrumpf,
Figur 5 einen Querschnitt durch den Mantel am Ort der Startbruchstelle nach dem Dehnen
(Expandieren) der Dose,
Figur 6 einen Querschnitt durch den Mantel zu Beginn des Oeffnens der Dose,
Figur 7 einen Teilquerschnitt durch das Werkzeug zur Herstellung eines Aufreissstreifens,
Figur 8 einen Querschnitt durch den Aufreissstreifen nach der Verformung,
Figur 9 einen Querschnitt durch den Aufreissstreifen nach der Rückformung,
Figur 10 ein Gebindeoberteil mit einem Aufreissdeckel und einen Lift-off-Ring,
Figur 11 einen Teilquerschnitt durch das Gebinde in Figur 10 und
Figur 12 einen Querschnitt durch das schematisch dargestellte Werkzeug mit einem eingelegten
Deckel.
[0013] An dem in der Figur 1 dargestellten Gebinde 1 ist vorne die Schweissnaht 3, oben
der Deckel 5 und unten der Bördelrand 7 des Bodens 9 sowie eine Aufreisszunge 11 sichtbar.
Der zylindrische Rumpf 13 weist im Bereich der Aufreisszunge 11 mindestens zwei umlaufende
Schwächungslinien 15 auf, entlang denen der Rumpf 13 aufgetrennt werden kann. Die
Schwächungslinien 15 enden, wie in Figur 2 sichtbar, vorzugsweise wenige Millimeter
vor der Schweissnaht 3. Der erfinderische Rumpf 13 besteht aus einem anfänglich ebenen
rechteckigen Blechzuschnitt 17 (Abwicklung in Figur 2), bei dem an der Kante 19 die
Zunge 11 mitausgestanzt worden ist. Zwischen den beiden Schwächungslinien 15 ist ein
Aufreissstreifen 21 ausgebildet. Anstelle einer aus dem Blechzuschnitt 17 gestanzten
Aufreisszunge 11 kann auch eine auf den Aufreissstreifen 21 nachträglich aufgeschweisste
Aufreisszunge 11 vorgesehen werden. Auf dem Aufreisstreifen 21 ist eine Startbruchstelle
23 angebracht, welche dazu dient, beim Oeffnen des Gebindes 1 mit einem geschlitzten
Schlüssel 25 den Aufreissstreifen 21 beim Drehen des Schlüssels 25 durch Scherung
aufzubrechen und das Aufrollen desselben zu ermöglichen (Figur 6). Im folgenden wird
zuerst das Verfahren zur Herstellung der Schwächungslinie, die die Startbruchstelle
23 bildet, erläutert. Während des Ausstanzens des Blechzuschnittes 17 oder in einer
darauf folgenden Operation wird mit einem absenkbaren Stempel 27 das Blech 17 in einen
Bereich x aus der in Figur 3 mit h1 bezeichneten Ebene bezüglich der Horizontalen
um einen Betrag a nach unten gezogen. Damit eine reproduzierbare Verformung erlangt
werden kann, wird das Blech 17 auf der linken Seite des Stempels 27 auf einer Matrize
29 abgestützt. Zwischen dem Stempel 27 und der feststehenden Matrize 29 besteht ein
Werkzeugversatz d, welcher in der Grössenordnung der 0,25-fachen Dicke b des Bleches
17 liegt. Sowohl der Stempel 27 als auch die Matrize 29 sind an den einander gegenüberliegenden
Kanten 31, 33 abgerundet. Der Radius an den Kanten 31, 33, der eine Kerbwirkung verhindert,
beträgt je nach Dicke b des Bleches 17 mindestens 0,03 bis 0,1 mm. Auf der dem Stempel
27 gegenüberliegenden Seite des Bleches 17 kann eine mit dem Stempel 27 synchron mitlaufende
Gegendruckplatte 35 vorgesehen sein. Analog dazu kann auch eine anpressbare Gegendruckplatte
37 zum Festklemmen des Bleches 17 über der fest angeordneten Matrize 29 angeordnet
sein. Vorzugsweise wird die stufenförmige Schwächungslinie am Ort der zukünftigen
Startbruchstelle vor dem Ausstanzen der Aufreisszunge 11 erzeugt, damit beim Ziehvorgang
kein Material aus der Aufreisszunge 11 abgezogen und der Ansatz der Aufreisszunge
11 damit auch nicht verbogen werden kann (vergl. Figur 2). Bei der Bildung der Startbruchstelle
23 beim Niederfahren des Stempels 27 wird das Blech 17 über die Kanten 31 und 33 gezogen
und erfährt eine Verjüngung um ca. 40-60 % sowie eine Erhärtung im Dehnungsbereich
x. Der Dehnungsbereich x lieg nach der Verformung in einem Winkel von ca. 70-80° zur
Fläche h1. Sämtliche Kanten des Bleches 17 im Bereich der Verformung weisen Radien
auf, die Kerbwirkungen bei der Weiterverarbeitung verhindem. Nach dem Anbringen der
Startbruchstelle 23 am noch ebenen Blechzuschnitt 17 wird dieser in bekannter Weise
auf einer Rundeinrichtung an einer Schweissmaschine mittels mehrerer Walzen zu einem
zylindrischen Rumpf 13 verformt und die beiden Kanten 19,20, welche sich nach dem
Runden um einen geringen Betrag, z.B. 0,5 oder 1 mm, überlappen, werden durch die
Naht 3 miteinander verschweisst. Beim Durchlauf durch die Walzen der Rundeinrichtung
und beim nachfolgenden Erzeugen der Schweissnaht wird die anfänglich stufenartig ausgebildete
Startbruchstelle 23 derart verformt, dass die an die Startbruchstelle 23 angrenzenden
Blechbereiche wiederum etwa in die ursprüngliche Ebene h1 und vorzugsweise unmittelbar
neben der Schweissnaht 3 zu liegen kommen. Der Bereich x weist dann eine wellenförmige
Gestalt auf (Figur 4). Diese wellenförmige Ausbildung des die Startbruchstelle 23
enthaltenden Abschnittes des Rumpfes 13 dient nun im nächsten Arbeitsgang, dem Ausweiten
oder Konifizieren des Rumpfes 13, dazu, die durch die Umfangsvergrösserung im Bereich
des Aufreissstreifens 21, in welcher die Startbruchstelle 23 liegt, auftretende Materialdehnung
schadlos aufzunehmen (Fig. 5).
Im v-förmigen Bereich der Sollbruchstelle erfolgt beim Konifizieren nämlich keine
wesentliche Dehnung des Materials, sondern eine Streckung des wellenförmigen Abschnittes
y um den Betrag z. Von der anfänglichen Verformung bleibt danach im wesentlichen nur
noch ein etwa v-förmiger Einschnitt, der beim Aufrollen der Aufreisslasche 11 mit
dem Schlüssel 25 infolge der geringen Blechdicke und der Verhärtung die Startbruchstelle
23 zum Aufbrechen des Aufreissstreifens 21 bildet. Sowohl die Materialverdünnung als
auch -erhärtung an dieser Stelle bewirken ein sicheres Aufbrechen bei der Scherwirkung
durch den Schlüssel 25.
[0014] Die beiden Schwächungslinien 15 am Rumpf 13, werden im Durchlauf mittels zwei parallel
übereinanderliegenden, angetriebenen Walzen 41 und 43, auf denen umlaufende Rippen
45 bzw. 47 angebracht sind, erzeugt. Auf der den Stempel bildenden Walze 41 ist eine,
eine rechteckförmige Kontur aufweisende Rippe 45 angebracht, deren Breite c im wesentlichen
der Breite des zu erzeugenden Aufrewsstreifens 21 entspricht und deren mit dem Blech
17 in Berührung gelangende Kanten 49 abgerundet sind. Auf den Walzen 43 sind die die
Matrizen bildenden Rippen 47 paarweise und spiegelbildlich ausgebildet und in einem
Abstand e angeordnet. Der Abstand e ist grösser als die Breite c der Rippe 45. Die
sich ergebenden Versetzungen f der beiden umlaufenden Rippen 45 bzw. 47 ist abhängig
von der Dicke b des Bleches 17 und liegt im. Bereich von einigen Zehntelsmillimetern.
Die Eindringtiefe der den Stempel bildenden Rippe 45 zwischen die die Matrize bildenden
Rippen 47 liegt in der Grössenordnung der Dicke b des Bleches 17. Die beiden Walzen
43 sind vorzugsweise axial verschiebbar ausgebildet, um den Versatz f an die jeweils
verwendete Blechdicke b und Blechqualität anpassen zu können. Im weiteren ist der
Achsabstand der Walzen 41 und 43 ebenfalls einstellbar, um die Eindringtiefe der Rippe
45 zwischen die beiden Rippen 47 einstellen zu können.
[0015] Nach der Verformung des Bleches 17 durch die Rippen 45 und 47 ist der Bereich des
Aufreissstreifens 21 etwa um den Betrag der Blechdicke b parallel zur Blechoberfläche
h1 stufenförmig versetzt. Die schräg liegenden Bereiche entlang dem Aufreissstreifen
21 sind durch die Verformung gedehnt und dadurch wie bei der Erzeugung der Startbruchstelle
23 verjüngt und verhärtet worden. Sämtliche Uebergänge sind mit Radien versehen, welche
bezüglich der Kerbwirkung unbedenklich sind.
[0016] Die in der beschriebenen Weise mit einem Aufreissstreifen 21 versehenen Blechzuschnitte
17 können direkt in einer Schweissmaschine verarbeitet werden. Beim Einrunden der
ursprünglich ebenen Blechzuschnitte 17 mittels in bekannter Weise arbeitenden, hintereinandergeschalteten
Rundwalzen wird der nach der Erzeugung versetzt zur Blechoberfläche h1 liegende Aufreissstreifen
21 ganz oder teilweise in die Blechoberfläche h1 zurückgewalzt. Die beiden gedehnten
Bereiche, welche die Schwächungslinien 15 bilden, weisen nach der Rückformung eine
v-förmige Gestalt auf und zeigen völlig abgerundete Kanten (Figur 9), vergleichbar
mit der Ausbildung der Startbruchstelle 23 gemäss Figur 5.
[0017] In analoger Weise kann auch eine entlang dem Falzrand 50 zwischen dem Deckel 5 und
dem Mantel 13 verlaufende Schwächungslinie 61, welche ein werkzeugfreies Aufbrechen
und Abnehmen des zentralen Teiles des Deckels 5 oder Teiles davon ermöglicht, erzeugt
werden. Die umlaufende, stufenförmige Schwächungslinie 61 kann durch einen kreisförmigen
Stempel 71 und eine Matrize 73 mit einer entsprechenden kreisförmigen Oeffnung hergestellt
werden. Eine auf diese Weise erzeugte Schwächungslinie 61 weist einen Querschnitt
auf, wie er in den Figuren 11 und 12 gezeigt ist. Die Höhe k der Stufe entspricht
vorzugsweise etwa der 0,5- bis 1,5-fachen Dicke s des Bleches, aus dem der Deckel
5 gefertigt ist. Der Bereich x der Stufe ist durch den Tiefziehvorgang sowohl verdünnt
als auch erhärtet worden. Die Schwächungslinie 61 kann stufenförmig belassen oder
durch nachträgliches Walzen des Deckels 5 in einen wie in Figur 9 dargestellten Querschnitt
umgeformt werden. Selbstverständlich kann der Verlauf der Schwächungslinie 61 an die
Querschnittsform des Deckels 5 oder an den Verwendungszweck (Teilöffnung, Trinköffnung,
etc.) angepasst werden.
[0018] Zum Oeffnen des Deckels 5 wird in bekannter Weise eine Lasche 53 mit einer Niete
56, einer aus dem Deckelbech gezogenen Napfniete (keine Abbildung) oder durch eine
Schweissung am Deckel befestigt, dessen kürzerer Hebelabschnitt 55 eine gegen die
Oberfläche des Deckels 5 gerichtete Einstichnase 57 aufweist, welche beim Anheben
des längeren Hebelabschnittes 59 die Schwächungslinie 61 örtlich aufbricht und so
anschliessend ein vollständiges oder teilweises Abziehen des Deckels 5 oder Deckelteiles
entlang der Schwächungslinie 61 ermöglicht.
1. Verfahren zur Herstellung einer Schwächungslinie an einem Blechzuschnitt für eine
Dose, entlang welcher die Dose aufgetrennt und der Doseninhalt freigelegt werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass das Blech im Bereich (x) der zu bildenden Schwächungslinie
(61) durch Tiefziehen des Bleches verjüngt wird.
2. Verfahren zur Herstellung einer Schwächungslinie als Startbruchstelle an einem Aufreissstreifen
am Mantel einer Dose aus Metall gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass
a) am Blechzuschnitt (17) für den Mantel (13) der Dose (1) mittels eines Stempels
(27) und einer zum Stempel (27) in horizontaler Richtung um einen Betrag (d) versetzt
angeordneten Matrize (29) eine Stufe von der Höhe (a) unter Dehnung und Verjüngung
des Blechzuschnittes (17) im Bereich (x) zwischen dem Stempel (27) und der Matrize
(29) erzeugt wird,
b) der Blechzuschnitt (17) zu einem zylindrischen Rumpf (13) geformt und die sich
überlappenden Kanten (19, 20) miteinander verschweisst werden,
c) die Stufe beim Runden und/oder Schweissen gewalzt wird, derart, dass ein im wesentlichen
wellenförmiger Abschnitt (y) entsteht,
d) der beim Konfizieren ausstreckbar ist, wobei im Zentrum des gestreckten Bereichs
die V-förmige Startbruchstelle (23) entsteht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufe im Bereich der Startbruchstelle
(23) vor dem Ausstanzen der Aufreisszunge (11) erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass beim Erzeugen
der Stufe zwischen dem Stempel (27) und der Matrize (29) eines Ziehwerkzeuges der
Versatz (d) von ca. 25% der Dicke (b) des Blechzuschnittes (17) aufrechterhalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass alle Kanten
an der Startbruchstelle (23) mit einem Radius versehen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, die Schweissnaht
(3) unmittelbar neben der Startbruchstelle (23) angebracht wird.
7. Verfahren zur Herstellung der Schwächungslinien für einen Aufreissstreifen am Mantel
der Dose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Blechzuschnitt (17) mittels
eines Stempels (45) und zwei seitlich des Stempels (45) in horizontaler Richtung versetzt
angeordneter Matrizen (47) eine parallel zur Blechoberfläche (h1) liegende, streifenförmige
Stufe von der Breite (e) unter Dehnung und Verjüngung des Blechzuschnittes (17) entlang
der Stufe erzeugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Blechzuschnitt (17) beim
Ziehen mit Stempel (45) und Matrize (47) an einer dem Stempel (45) und/oder der Matrize
(47) gegenüberliegenden Gegendruckplatte (35, 37) festgeklemmt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass beim Erzeugen
der Stufe zwischen dem Stempel (45) und den Matrizen (47) des Werkzeuges ein seitlicher
Versatz (f) aufrechterhalten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Versatz (f) je ca. 10%
der Dicke (b) des Blechzuschnittes (17) beträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufen
durch die Rundwalzen einer Einrundmaschine mindestens teilweise in die Blechoberfläche
(h1) zurückgewalzt werden.
12. Verfahren zur Herstellung einer Schwächungslinie zur Bildung einer Aufreissöffnung
am Deckel der Dose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächungslinie
(61) am Deckel (5) mittels eines den Querschnitt der zu bildenden Aufreissöffnung
(65) aufweisenden Stempels (71) und einer den Stempel (71) aufnehmenden Matrize (73)
durch Ziehen einer Stufe erzeugt wird, deren schrägliegende Flanke beim Tiefziehen
verjüngt und erhärtet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufe eine Höhe (k) der
0,5- bis 1,5-fachen Blechdicke (s) aufweist.
14. Dose aus Blech mit einer nach dem Verfahren nach Anspruch 1 hergestellten Startbruchstelle
und/oder Schwächungslinie.