[0001] Die Erfindung betrifft eine Dämpfungsmatte nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Sprungmatten, die geeignet sind, Sportler nach Sprüngen aufzufangen, müssen allgemein
möglichst sanft dämmen. Sie halten aber in der Regel ganz extreme, harte, schräg auftreffende
Schläge, Hiebe und auch sonst extreme Belastungen schlecht aus. Sie weisen meistens
Hüllen aus bekannten Stoffen, wie Planenstoffe usw. auf, um den Schaumkern zu schützen.
Im Freien wird Weitsprung in Sand ausgeführt und beim Kugelstossen wird die Kugel
auf den Rasen gestossen. In Hallen, wenn bisher oft andere Matten eingesetzt wurden,
sah man schlecht, wo zum Beispiel die Kugel aufprallte oder wo ein Weitspringer landete.
Zudem hielten die meisten konventionellen Matten eine solch extreme Belastung nicht
aus, die Schaumkerne wurden oft beschädigt und rissen. Auch der bei der Erfindung
eingesetzte extrem träge und zähe Schaum vermochte diese enorme Belastung nicht auszuhalten.
[0003] Bekannt sind verschiedene Ausführungen und Modelle von Matten, wie Turnmatten, Sprungmatten
und Gymnastikmatten, aus den verschiedensten Schaumstoffen, in verschiedenen Dicken
und Ausführungen, mit und ohne Hüllen. Diese Matten und auch blosse Schaumstoffe halten
allgemein so extreme Schläge, wie sie zum Beispiel beim Aufprall einer Kugel beim
Kugelstossen usw. entstehen, nicht aus, schlagen oft durch oder reissen ein. Auch
federn diese meistens so stark, dass die Kugel sofort wieder wegrollt und man keine
Eindruckstelle sieht und auch nicht mehr feststellen kann, wo die Kugel aufgeprallt
ist.
[0004] Bekannt sind, neben den üblichen PU-, PE- und anderen Schäumen, sogenannte PU-Spezialschäume
in Ester- und Aetherformulierungen, welche von der Rezeptur her so eingestellt werden
können, dass sie extreme Eigenschaften aufweisen können.
[0005] Bekannt sind auch neuartige, sogenannte viskoelastische Polyurethanschäume, welche
sehr träg federn, so dass sie stärkere, senkrechte Schläge besser vertragen, weniger
schnell durchschlagen und sich so langsam zurückstellen, so dass man darin die Eindruckstellen
noch einen Moment sieht. Auch dieser Spezialschaum verträgt dermassen extreme Belastungen
und schräg auftreffende Schläge wie sie zum Beispiel beim Aufprall der Kugel beim
Kugelstossen, beim Landen eines Athleten beim Weitsprung, beim Aufprall von festen
Gegenständen, von Gewichten, Kugeln oder Hanteln usw. nicht oder nicht gut. Der Schaum
wird meistens durch die Wucht und Scherwirkung insbesondere eines starken, schrägen
Aufpralls zerrissen.
[0006] Bekannt sind auch Beschichtungen, welche PU-Schaumplatten hautartig abdecken. Diese
Haut, wie sie in bekannter Weise aufgetragen wird, ist jedoch nicht so reissfest und
wird meistens nur relativ dünn aufgetragen. Auch war die Verankerung im Schaum meistens
ungenügend, so dass sich die dünne Haut bei so extremer Beanspruchung loslöste oder
zu schnell riss.
[0007] Der hier vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Matte bereit zu
stellen, welche so extreme Belastungen wie sie beim Aufprall einer Kugel oder bei
der Landung eines Athleten beim Weitsprung oder beim Aufprall von anderen schweren,
harten Gegenständen entstehen, aushält ohne zu reissen und ohne durchzuschlagen, und
auf welche man auch noch einen Moment lang sehen kann, wo die Kugel aufgeprallt ist
oder wo ein Weitspringer gelandet ist.
[0008] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe gelöst durch eine Dämpfungsmatte nach dem Patentanspruch
1.
[0009] Im folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Kugelstossmattte;
Fig. 2 eine erfindungsgemäss beidseitig beschichtete Kugelstossmatte
[0010] Für die Herstellung einer Matte, nach der Erfindung wird ein in der Petrochemie bekannter,
viskoelastischer, extrem trägfedernd geschäumter Polyurethanschaum auf Esterbasis
mit einem Raumgewicht von über 60 Kilo/m3 eingesetzt. Dieser weist gemäss DIN 53577
eine Stauchhärte von 6 kPa auf und hält eine Bruchlast von ca. 200 kPa aus. Ein solcher
Schaum ist im Handel erhältlich. Da die übrigen sonst vergleichbaren DIN-Angaben (z.B.
von der Firma Nauer, Schweiz) der normalen PU-Weichschäume mit diesem Schaum schlecht
verglichen werden können (er verändert sich unter Temperatureinfluss und wird bei
höheren Temperaturen weicher und bei tieferen Temperaturen hart,) wird auf die Angabe
weiterer DIN-Daten verzichtet. Viskoelastischer Schaum wird er deshalb genannt, weil
sein Verhalten gegenüber der Einwirkung mechanischer Kräfte in extremer Weise abhängt.
Eine langsame Krafteinwirkung provoziert ein viskoses Verhalten, schockartige Krafteinwirkung
ein elastisches Verhalten. Dieser schockabsorbierende Polyurethanschaum bietet speziell
im Temperaturbereich von etwa 15 bis 21 Grad Celsius die gewünschten physikalischen
Eigenschaften, um die enormen Schläge, wie sie beim Aufprall einer Kugel beim Kugelstossen
entstehen, auszuhalten und die Kugel so abzufangen, dass man noch einen Moment die
Eindruckstelle sieht.
[0011] Obschon dieser vorgenannte viskoelastische Spezialschaum sehr viel mehr aushält,
kommt es sehr oft vor, dass dieser bei extremen Belastungen reisst. Um diesen Schaum
nun zu schützen und dauerhafter zu machen, wird eine Schutzschicht aus einer bekannten,
zähen Polyurethan-Beschichtungsmasse z.B. der Tivoli-Chemie so aufgetragen, dass diese
zuerst in die äusserste Schicht dieses Schaums eindringt und sich mit diesem vernetzt.
Dadurch wird der Schaum in seiner äussersten Hauptbelastungszone verstärkt. Gleichzeitig
wird dadurch die Beschichtungshaut im Schaum viel besser verankert. Durch diese Massnahme
wird die Oberfläche des Schaums zäh und reissfest abgedeckt, so dass die Matte solche
extreme Belastungen und Schläge wie sie zum Beispiel beim Auffangen einer Kugel beim
Kugelstossen oder bei Hieben mit der Faust oder andere Beanspruchungen entstehen,
viel besser aushalten kann. Zudem verbessert die Beschichtung die Auffangeigenschaften
der Matte, die Oberfläche wird widerstandsfähiger und ist auch gleichzeitig gegen
Schmutz geschützt.
[0012] Durch diese Kombination von einem sehr trägen, viskoelastischen PU-Spezialschaum,
mit einer tief und dick aufgetragenen, elastischen und sehr zähen Polyurethan-Beschichtung,
konnte erstmals eine Matte bereitgestellt werden, welche dermassen extreme Belastungen
aushält, ohne zu reissen und in welcher man noch einen Moment die Eindruckstelle des
Aufpralls sehen kann, wordurch erst das Messer der Stoss-, Wurf- und Sprungweite ermöglicht
wird. Es wurde durch die Erfindung erstmals eine Matte geschaffen, welche sich für
so extreme Belastungen wie z.B. Kugelstossen, Weitsprung in Hallen usw. eignet. Aber
auch für andere Einsatzgebiete, wo extreme Schläge und Stösse aufgefangen werden müssen,
kann diese neuartige Matte hervorragende Dienste leisten.
[0013] Je nach Einsatzgebiet werden Matten in beliebiger Grösse, von mindestens 50 bis über
100 Millimeter Dicke bis über 10 Meter Länge und bis über 2 Meter Breite einzeln hingelegt
oder zu einer beliebig grossen Fläche ausgelegt und eventuell, je nach Wunsch, sogar
miteinander verbunden. So wird zum Beispiel für Kugelstosswettbewerbe vorzugsweise
eine Fläche von 150 m2 in 70 Millimeter Dicke ausgelegt, während beim Gewichtheben
meistens nur zwei Platten von 2 x 1 Meter in mindestens 100 Millimeter Dicke eingesetzt
werden.
1. Dämpfungsmatte zum Abfangen von Stössen und dergleichen, insbesondere für den Einsatz
im Aufprall- oder Aufsprungbereich bei diversen Sportarten, mit einem Schaumstoffkern
und einer Ummantelung, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern eine Schicht aus einem
trägen, viskoelastischen Polyurethan-Schaum auf Esterbasis enthält und die Ummantelung
aus einer verhältnismässig dicken, mit der äusseren Schicht des Kerns vernetzten Beschichtung
aus einem Material mit verhältnismässig hoher Reissfestigkeit besteht.
2. Dämpfungsmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aus
einem Material auf Polyurethan-Basis besteht.
3. Dämpfungsmatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kern aus mehreren Schichten zusammengesetzt ist, von denen meistens eine aus viskoelastischem
Polyurethan-Schaum besteht.
4. Dämpfungsmatte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Matte auf beiden Seiten beschichtet ist.