[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Oberflächenbehandlung von schüttfähigem
Gut, insbesondere zum galvanischen Abscheiden von Aluminium aus aprotischen, sauerstoff-
und wasserfreien aluminiumorganischen Elektrolyten, das auf einer Förderbahn wenigstens
teilweise in einem Behandlungsbad transportierbar ist.
[0002] Es ist bekannt, daß durch Oberflächenveredlung von metallischen Bauteilen deren Lebensdauer
verlängert werden kann und neue Anwendungsgebiete erschlossen werden können. Beispielsweise
kann eine Beschichtung von Leichtmetall und Eisenwerkstoffen zweckmäßig sein, da es
sich bei ihnen im allgemeinen um verhältnismäßig unedle Metalle handelt, deren Oberflächen
unter der Einwirkung der Atmosphäre korrodieren können. Durch entsprechende Vorbehandlung
erhalten die Bauteile eine blanke deckschichtfreie Oberfläche. Die metallische Beschichtung
kann durch eine Nachbehandlung ergänzt werden.
[0003] Während einer galvanischen Bearbeitung müssen die schüttfähigen Kleinteile so zusammengehalten
werden, daß jedes Einzelteil elektrischen Kontakt hat. Andererseits soll das zu behandelnde
Schüttgut soweit ausgebreitet werden, daß die Metallabscheidung auf einer möglichst
großen Warenoberfläche erfolgen kann und eine möglichst gleichmäßige Stromdichte auf
allen Teilen gewährleistet ist. Eine weitere wesentliche Voraussetzung für die Erzielung
einwandfreier Metallüberzüge mit einer gleichmäßigen Schichtdicke ist eine ausreichende
Durchmischung des Gutes während der galvanischen Bearbeitung. Die Einrichtungen zur
elektrolytischen Oberflächenbeschichtung sind mit Fördermitteln für den Transport
des Schüttgutes durch den Elektrolyten ausgerü stet, durch die in Verbindung mit
entsprechenden Ein- und Ausgangsschleusen eine kontinuierliche oder auch intervallmäßige
Eindosierung und Entnahme des Gutes ermöglicht wird. Außerdem muß sowohl die Bewegung
durch den Elektrolyten sowie die Durchmischung des Gutes als auch der Transport durch
den Elektrolyten so vorgenommen werden, daß eine schonende Behandlung des Gutes gewährleistet
ist und auch empfindliche Bauteile während der galvanischen Behandlung nicht mechanisch
beschädigt werden.
[0004] Diese Anforderungen sind aber nicht nur bei der elektrolytischen Oberflächenbeschichtung,
insbesondere dem Massengalvanisieren gegeben, sondern können beispielsweise auch
bei der elektrochemischen Oberflächenbehandlung von schüttfähigem Gut in Flüssigkeiten,
wie beispielsweise beim elektrolytischen Entfetten in alkalischen Bädern sowie beim
elektrolytischen Beizen oder auch beim elektrolytischen Polieren auftreten. Das schüttfähige
Gut wird bei der elektrolytischen Oberflächenbehandlung entweder als Kathode oder
als Anode geschaltet, wobei die Schaltung als Anode beispielsweise beim elektrolytischen
Polieren angewandt wird, während beispielsweise bei der Abscheidung von Aluminium
das Schüttgut als Kathode geschaltet wird.
[0005] Zur Massengalvanisierung, insbesondere zum galvanischen Abscheiden von Aluminium,
ist auch eine Einrichtung geeignet, bei der zum Transport des schüttfähigen Gutes
durch das Behandlungsbad ein Schwingförderer mit einer horizontalen und vertikalen
Schwingkomponente vorgesehen ist. In dieser Einrichtung mit einem sauerstoff- und
wasserfreien Elektrolyten, dessen Oberfläche innerhalb eines Behälters durch ein
Inertgas bedeckt ist, muß Zutritt von Luft und Feuchtigkeit verhindert werden. Zur
Beschickung des zu bearbeitenden Schüttgutes und zur Entnahme sind deshalb Gas-, Flüssigkeits-
oder Vakuumschleusen vorgesehen. Dieser Schwingförderer transportiert das schüttfähige
Gut unter Ausnutzung der Massenkräfte auf einem festgelegten Förderweg in waagrechter
oder geneigter Richtung. Als Antriebsmittel dienen beispielsweise schrägwirkende Vibratoren
oder schräggestellte Lenker. Durch solche Antriebe werden Schwingungen derart verursacht,
daß das Gut periodisch mit der Schwingung vom Tragorgan abhebt und Mikrowurfbewegungen
ausführt und dadurch ggf. unter Gewinn an Höhe in Förderrichtung transportiert wird.
Zusätzlich können Schwerkraftförderer in der Form von Fallrohren vorgesehen sein.
Solche Schwingförderer erfordern nur eine verhältnismäßig geringe Antriebskraft und
ermöglichen eine schonende Förderung des schüttfähigen Gutes. Man erhält eine intensive
Warenbewegung und einen guten Elektrolytaustausch sowie eine gleichmäßige Stromaufnahme
über die gesamte effektive Oberfläche des ausgebreiteten Gutes.
[0006] Eine bekannte Einrichtung zur Oberflächenbehandlung von schüttfähigem Gut enthält
eine nur in einer Richtung geneigte Förderbahn mit Treppenstufen. Das Schüttgut führt
eine Wurfbewegung mit einer Aufwärtskomponente aus. Zu diesem Zweck ist für die Förderbahn
ein Schaukelantrieb vorgesehen. In dieser Ausführungsform kann das Schüttgut während
seiner Bewegung von der Förderbahn abheben. Der Kontaktierungsgrad ist somit entsprechend
gering (US-Patent 3 826 355).
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese bekannte Einrichtung zu vereinfachen
und zu verbessern. Ferner soll im Vergleich zu den weiteren bekannten Einrichtungen
die Durchmischung des Gutes verbessert, die Warenbandbreite erhöht und der Raumbedarf
vermindert werden.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1. Besonders vorteilhafte weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteranspruchen.
[0009] Mit der Ausbildung der Förderrinne als geneigte Schüttelrutsche wird durch die hin-
und hergehende Förderbahn das Schüttgut bei der Abwärtsbewegung stetig beschleunigt
und bis zur Durchbrechung des Reibungsschlusses der ruhenden Reibung mitgenommen.
Von da ab und während der Aufwärtsbewegung gleitet es infolge seiner kinetischen Energie
solange weiter, bis diese durch die Gleitreibung aufgezehrt ist. Das Schüttgut wird
im Gleitverfahren ohne Abheben von der Förderbahn bewegt; es bleibt somit immer im
elektrischen Kontakt mit den in der Förderbahn angeordneten elektrischen Kontakten.
Mit dem Fall auf die Rutsche sowie dem Fall von einer Rutsche auf die folgende erhält
man sowohl eine Drehung des Gutes als auch eine flächenhafte Ausbreitung und auch
eine gute Durchmischung. Die Folge ist eine entsprechend gleichmäßige Abscheidung
auf dem gesamten schüttfähigen Gut.
[0010] Die Rutschenbreite kann nahezu frei gewählt werden. Mit dieser Einrichtung ist somit
auch eine Bearbeitung größerer schüttfähiger Einzelteile möglich. In einer besonderen
Ausführungsform der Einrichtung kann die Breite der Rutschen quer zur Bewegungsrichtung
wenigstens so groß wie die Länge in der Bewegungsrichtung gewählt werden. Wird die
Breite der Schüttelrutschen größer als ihre Länge gewählt, so erhält man eine gute
Durchmischung des Schüttgutes und damit eine gleichmäßige Abscheidung. Mit einer
Länge der Schüttelrutschen, die größer ist als ihre Breite, wird die Verweildauer
des Schüttgutes auf der Schüttelrutsche groß im Verhältnis zur Zeit des Transports
innerhalb der Warentransporteinrichtung. Damit erhält man eine entsprechend hohe Abscheidungsrate.
[0011] Oberhalb der Rutschen ist eine Einfuhrschleuse angeordnet, die beispielsweise als
Vakuumschleuse oder auch als Verdrängungsschleuse ausgeführt sein kann und mit der
im wesentlichen die gesamte Breite der oberen Rutsche beschickt werden kann. Diese
Einfuhrschleuse kann in einer besonderen Ausführungsform als Doppelschleuse, sogenannte
Tandemschleuse, ausgeführt sein. In dieser Ausführungsform steht immer eine der beiden
Schleusen zur Entleerung auf die Schüttelrutsche bereit.
[0012] Alle Schüttelrutschen sind im Zickzack mit jeweils abwechselnd etwa entgegengesetzter
Richtungskomponente der Bewegung angeordnet und können vorzugsweise mit einem gemeinsamen
Antrieb für alle Schüttelrutschen versehen sein.
[0013] In einer besonderen Ausführungsform der Einrichtung sind nur die zweite und ggf.
weitere Schüttelrutschen elektrisch kontaktiert und die obere, nicht kontaktierte
Schüttelrutsche dient nur zur gleichmäßigen Ausbreitung und Verteilung des Schüttgutes
auf der Rutschenfläche und wirkt somit als sogenannter Homogenisator. Zur besseren
Verteilung des Schüttgutes kann auch diese Rutsche perforiert sein. Unter Umständen
kann es zweckmäßig sein, wenigstens dem Teil der oberen Schüttelrutsche 3 eine in
der Figur nicht dargestellte Anode zuzuordnen, auf dem das aus der Kippvorrichtung
51 entleerte Schüttgut 10 erneut transportiert wird.
[0014] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in
der als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Einrichtung zum galvanischen Abscheiden
von Aluminium aus aprotischen sauerstoff- und wasserfreien aluminiumorganischen Elektrolyten
schematisch veranschaulicht ist.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt der Einrichtung. In
Fig. 2 ist eine Seitenansicht der Einrichtung und in
Fig. 3 ein waagrechter Schnitt durch die Einrichtung dargestellt. Die
Fig. 4 und 5 zeigen eine Ausführungsform eines Tragrahmens, der zugleich als Kontaktrahmen
dient, mit aufgesetzter Schüttelrutsche. In
Fig. 6 ist eine bevorzugte Ausführungsform der elektrischen Kontaktierung dargestellt.
[0015] Gemäß Figur 1 enthält eine Einrichtung zur elektrolytischen Oberflächenbeschichtung
von schüttfähigem Gut, die beispielsweise zum galvansichen Abscheiden von Aluminium
aus aprotischen, sauerstoff- und wasserfreien aluminiumorganischen Elektrolyten vorgesehen
sein soll, eine Förderbahn 2, die aus drei Schüttelrutschen 3, 4 und 5 besteht. Die
obere Schüttelrutsche 3 kann vorzugsweise nicht elektrisch kontaktiert sein und dient
dann lediglich als Homogenisator. Den Schüttelrutschen 4 und 5, die beispielsweise
jeweils als Kathode geschaltet sind, können vorzugsweise jeweils zwei Anoden zugeordnet
sein, die mit 6 und 7 bzw. 8 und 9 bezeichnet sind und von denen jeweils eine oberhalb
und die andere unterhalb der Schüttelrutschen 4 bzw. 5 angeordnet ist. Die für eine
Abscheidung wirksame Länge der Schüttelrutschen ergibt sich hauptsächlich durch die
Länge L der Anoden 6 bis 9, die beispielsweise L = 80 cm betragen kann. Die Schüttelrutschen
4 und 5 können in dieser Ausführungsform mit jeweils zwei Anoden vorzugsweise perforiert
sein und ermöglichen dadurch eine wirksame Stromführung von den Anoden 7 und 9 zum
zu bearbeitenden Schüttgut 10, das innerhalb der Schüttelrutschen 4 und 5 lediglich
durch Punkte angedeutet ist. Die Schüttelrutschen 3 bis 5 sind jeweils auf Lagerböcken
beweglich gelagert, von denen in der Figur zur Vereinfachung lediglich drei angedeutet
und mit 14 bis 16 bezeichnet sind. Die in der Figur nicht näher bezeichnete Neigung
der Schüttelrutsche wird im wesentlichen bestimmt durch das zu bearbeitende Schüttgut
10. Der Förderbahn 2 sind zwei Antriebe zugeordnet, von denen nur der Antrieb 17 in
der Figur sichtbar ist und der aus einem Antriebsmotor 19 mit vorzugsweise veränderbarer
Drehzahl und mindestens einer Antriebswelle 20 besteht, welche für die Schüttelrutschen
jeweils mit einem in Figur 1 nicht sichtbaren Exzenter versehen ist. Mit der Drehzahl
des Antriebs 17 kann die Verweilzeit des Schüttgutes 10 auf dem Schüttelrutschen
3 bis 5 eingestellt werden. Ein Lager am unteren Ende der Antriebswelle 20 ist mit
23 bezeichnet.
[0016] Oberhalb der Förderbahn 2 ist eine Einfuhrschleuse 30 vorgesehen, die vorzugsweise
als Zweikammerschleuse, sogenannte Tandemschleuse, ausgeführt sein kann. Die beiden
Schleusenkammern sind mit 31 und 32 bezeichnet. Die unteren Öffnungen der Schleusenkammern
31 und 32 sind jeweils mit einem Sperrschieber 33 bzw. 34 über Hubelemente 36, 37
verschlossen. Eine Verschlußplatte 35 verschließt die gemeinsame Öffnung oberhalb
des Homogenisators. Diese Verschlußplatte 35 ist so bemessen, daß wenigstens annähernd
die gesamte Breite der Schüttelrutsche 3 durch die Einfuhrschleuse 30 mit dem Schüttgut
10 beschickt werden kann. Zur Steuerung der Einfuhrschleuse 30 können vorzugsweise
getrennt steuerbare Sperrschieber 33 und 34 vorgesehen sein. Die Verschlußplatte
35 ist mit Hubelement 38 versehen. Die Schleusenkammern 31 und 32 sind jeweils mit
einem nicht näher bezeichneten Deckel vakuumdicht verschließbar. In dieser Ausführungsform
der Einfuhrschleuse 30 kann die Schüttelrutsche 3 jeweils abwechselnd aus einer der
beiden Schleusenkammern 31 und 32 beschickt werden.
[0017] Der Förderbahn 2 ist ferner eine Warentransporteinrichtung 40 zugeordnet, die im
wesentlichen aus Warenkörben 41 bis 45 besteht, die mit Hilfe eines Förderbandes
46 oder auch einer Förderkette transportiert werden können. Zu diesem Zweck ist ein
Förderantrieb 47 vorgesehen, der in der Figur zur Vereinfachung nicht näher ausgeführt
ist und beispielsweise aus einem Antriebsmotor bestehen kann. Die Drehzahl des Antriebsmotors
kann vorzugsweise steuerbar sein; damit ist die Verweilzeit des Schüttgutes 10 innerhalb
der Transporteinrichtung 40 einstellbar. Führungsrollen 48 bis 50 dienen zur Führung
des Förderbandes 46. Jeweils eine nicht näher ausgeführte Kippvorrichtung ist in
der Figur mit 51 und 52 bezeichnet und lediglich als gekippter Warenkorb angedeutet.
[0018] In einer Einrichtung zur Oberflächenbehandlung von Schüttgut 10 aus ferromagnetischem
Material kann die Warentransporteinrich tung 40 auch aus einem wenigstens teilweise
magnetisierbarem Material bestehen. In dieser Ausführungsform können die Warenkörbe
41 bis 45 entfallen.
[0019] Die Förderbahn 2 ist mit der Warentransporteinrichtung 40 in einem vorzugsweise gasdichten
Gehäuse 60 angeordnet, dessen Seitenwände vorzugsweise aus abnehmbaren Deckein 57
bzw. 58 bestehen können und dessen Abdeckung 59 die Einfuhrschleuse 30 enthält. Das
Gehäuse 60 ist mit einer Gaszuführung 62, beispielsweise für Stickstoff N₂, und einer
Sprüheinrichtung 64, beispielsweise zur Toluolsprühung, versehen. Das Gehäuse 60 enthält
einen Elektrolyten 66, dessen oberer Spiegel 67 in der Figur angedeutet ist. Oberhalb
des Elektrolyten 66 befindet sich ein Gasraum 68, der beispielsweise mit Stickstoff
gefüllt sein kann.
[0020] Das Gehäuse 60 ist innen mit einer elektrischen Isolierung 69 versehen, die gegenüber
dem Elektrolyten 66 resistent ist. Diese Isolierung 69 kann vorzugsweise aus einer
chemisch resistenten Isolierschicht, beispielsweise Phenolharz, bestehen. Eine Abschirmung
71 zur Feldabschirmung kann beispielsweise aus Hartgewebe bestehen. Ferner ist eine
Abschirmung 72 zwischen dem aktiven Teil der Förderbahn 2 und dem Antrieb 17 für
die Schüttelrutschen 3 bis 5 vorgesehen.
[0021] Durch Abnehmen der Seitenwand 58, die vorzugsweise noch aufgeteilt sein kann, ist
in einfacher Weise ein Auswechseln der Anoden 6 bis 9 sowie gegebenenfalls der Schüttelrutschen
3 bis 5 möglich. In gleicher Weise ist durch Abnehmen der Seitenwand 57 die Warentransporteinrichtung
40 zugänglich. Innerhalb der Warentransporteinrichtung 40 sind die Warenkörbe 41 bis
45 dargestellt. Die Ausfuhrschleuse 76 ist mit einem Antrieb versehen, von dem nur
die Antriebswelle 78 angedeutet ist.
[0022] In einer besonderen Ausführungsform der Einrichtung kann zwi schen der unteren Schüttelrutsche
5 und der Warentransporteinrichtung 40 vorzugsweise eine Dosiervorrichtung 120 für
das Schüttgut 10 vorgesehen sein, die aus elektrisch nichtleitendem Material besteht
und das von der Schüttelrutsche 5 zugeführte Schüttgut 10 in Intervallen den Warenkörben
44 zuführt. Diese Dosiervorrichtung verhindert ein Verklemmen des Schüttgutes 10
zwischen den Warenkörben 41 bis 45 und der Abschirmung 71. Sie bewirkt ferner eine
galvanische Trennung der unteren Schüttelrutsche 5 sowie der Anoden 8 und 9 von elektrisch
leitenden Teilen der Warentransporteinrichtung. Diese Dosiervorrichtung kann vorzugsweise
mit dem Förderantrieb 47 der Warentransporteinrichtung 40 gekoppelt sein.
[0023] In der Seitenansicht gemäß Figur 2 ist ein Förderband 74 für die Entleerung gestrichelt
angedeutet, die das fertig bearbeitete Schüttgut 10 zu einer Ausfuhrschleuse 76 transportiert,
die mit einem Antrieb versehen ist. Die Breite der Einfuhrschleuse 30 entspricht
etwa der Breite B der Schüttelrutschen 3 bis 5, so daß die gesamte Breite der Schüttelrutschen
durch die Einfuhrschleuse 30 beschickt werden kann. Diese Breite B der Schüttelrutschen
3 bis 5 kann in einer Anlage zur Beschichtung von Schüttgut mit geringer Toleranz
der Schichtdicke, d.h. gleichmäßiger Abscheidung beispielsweise wenigstens so groß
wie die Länge L und vorzugsweise wesentlich größer, beispielsweise B = 120 cm, gewählt
werden. In einer Anlage zur Beschichtung von Schüttgut mit besonders hoher Abscheidungsrate
kann dagegen die Breite B geringer als die Länge L, beispielsweise nur B = 40 cm,
gewählt werden. Neben der Einfuhrschleuse 30 ist ein Antriebsmotor 19 für den Rutschenantrieb
17 angeordnet, der mit einer der beiden Antriebswellen 20 direkt und mit der zweiten
Antriebswelle beispielsweise mittels eines Zahnriemens oder auch einer Antriebskette
gekoppelt sein kann.
[0024] In der Draufsicht gemäß Figur 3 sind die beiden Exzenter 21 und die ihnen zugeordneten
Mitnehmer 22 der Rutschenantriebe 17 und 18 veranschaulicht. In den Seitenwänden sind
Anodenanschlüsse 81 bis 86 und im Antriebsgehäuse 80 sind Kathodenanschlüsse 87 und
88 dargestellt. Die Anodenanschlüsse 81 bis 86 und Kathodenanschlüsse 87 und 88 sind
gegenüber dem Gehäuse 60 elektrisch isoliert und zusätzlich gegenüber dem Elektrolyten
66 chemisch resistent.
[0025] In der Ausführungsform gemäß den Figuren 4 und 5 kann ein Traggestell 90, dessen
chemische und elektrische Isolierung zur Vereinfachung nicht dargestellt sind, derart
ausgebildet und unterhalb einer Schüttelrutsche, beispielsweise 4, derart montiert
sein, daß er eine mechanische Halterung und zugleich ein geschlossenes Stromzuführungssystem
für die Schüttelrutsche 4 bildet. Er besteht im wesentlichen aus zwei Begrenzungsleisten
92 und 93 und sechs Rohren 94 bis 99. Die beiden seitlich befestigten, beispielsweise
angeschweißten Begrenzungsleisten 92 und 93 sind durch die Rohre 94 bis 99, vorzugsweise
Vierkantrohre, miteinander verbunden, die beispielsweise aus Stahl bestehen können
und einen elektrisch leitenden Kern enthalten. Sie sind durch mehrere, beispielsweise
jeweils sechs, Kontaktschrauben 100, die in Figur 4 lediglich durch Kreuze angedeutet
sind, an der Schüttelrutsche 4 befestigt. Diese Kontaktschrauben 100 bilden zugleich
eine mechanische Verbindung und eine Stromzuführung. Die Kathodenanschlüsse 87 und
88 sind in der Figur lediglich schematisch angedeutet. Sie sind gegenüber den Mitnehmern
22 der Exzenterantriebe 17 und 18 elektrisch isoliert.
[0026] In der Ausführungsform einer elektrischen Kontaktierung der Schüttelrutsche 4 mit
dem Traggestell 90 gemäß Figur 6 ist eine der Kontaktschrauben 100, die vorzugsweise
mit einem vergrößerten Kopf versehen sind und beispielsweise aus Kupfer oder Messing
bestehen können, in die Laufbahn 104, die vorzugsweise aus chemisch resistentem Hartgewebe
bestehen kann, eingesetzt und mit einer Stromzuführung 106 verschraubt, die das gesamte
Traggestell 90 durchsetzt und gegen das Traggestell elektrisch isoliert ist. Diese
Stromzuführung ist gegenüber dem Tragrahmen 90 elektrisch isoliert, beispielsweise
mittels einer Isolierung 108, die vorzugsweise aus einer Vergußmasse aus selbsthärtendem
Kunststoff bestehen kann. Zwischen dem Rohr 94 des Traggestells 90 und der Schüttelrutsche
4 ist eine Dichtung 110 eingelegt. Die Laufbahn 104 der Schüttelrutsche 4 ist mit
einem Lager 112 versehen, das zur Übertragung der Schwingbewegung dient und beispielsweise
ein Federelement 114 aus Stahl enthalten kann, das in einem Lagerbock 116 gelagert
und mit einem nicht näher ausgeführten Überzug aus chemisch resistentem und elektrisch
isolierendem Material versehen ist. Das Federelement 114 wird vom Exzenter 21 bewegt.
[0027] Anstelle des Federelementes für die Übertragung der Schwingbewegung des Rutschenantriebs
zu den Schüttelrutschen 3 bis 5 kann auch eine andere Lagerung, beispielsweise ein
Kugellager, vorgesehen sein.
[0028] Zur besseren Durchmischung des Schüttgutes 10 können die Schüttelrutschen 3 bis 5
mit jeweils wenigstens einer Stufe versehen sein. Ferner kann es zweckmäßig sein,
Schüttelrutschen 3 bis 5 mit über ihrer Länge unterschiedlicher Neigung zu verwenden.
Die Neigung kann beispielsweise an ihrem dem Deckel 58 zugewandten Anfang größer sein
als an ihrem dem Deckel 57 zugewandten Ende. Ferner kann die Neigung jeweils am Anfang
und am Ende größer sein als in der Mitte. Mit diesen Ausführungsformen kann ein Stau
des Schüttgutes 10 während seiner Bewegung auf den Schüttelrutschen 3 bis 5 vermieden
werden.
[0029] Im Ausführungsbeispiel ist eine Einrichtung zur elektrolytischen Abscheidung von
Aluminium auf schüttfähigem Gut vorgesehen. Die Einrichtung gemäß der Erfindung kann
jedoch auch zur stromlosen Oberflächenbehandlung, beispielsweise zum Reinigen, Beizen
oder Trocknen von schüttfähigem Gut, verwendet werden. Sie ist ferner zur Nachbehandlung,
beispielsweise zum Chromatieren, von bereits beschichtetem Gut geeignet.
1. Einrichtung zur Oberflächenbehandlung von schüttfähigem Gut, das auf einer Förderbahn
wenigstens teilweise in einem Behandlungsbad transportierbar ist, gekennzeichnet durch eine Förderbahn (2), die aus wenigstens zwei in Förderrichtung geneigten Schüttelrutschen
(3 bis 5) mit etwa entgegengesetzter Förderrichtung des Schüttgutes (10) besteht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 zum galvanischen Abscheiden von Metall aus einem Elektrolyten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttelrutschen (3 bis 5) an ein gemeinsames Potential angeschlossen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schüttelrutsche (3) potentialfrei angeordnet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die obere Schüttelrutsche (3) eine Schwingung mit größerer Amplitude vorgesehen
ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttelrutschen (4, 5), die sich in einem Behandlungsbad befinden, wenigstens
teilweise perforiert sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttelrutschen (3 bis 5) mit wenigstens einer Stufe versehen sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttelrutschen (3 bis 5) mit über ihrer Länge (L) unterschiedlicher Neigung
vorgesehen sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Schüttelrutschen (3 bis 5) ein gemeinsamer Antriebsmotor (19) vorgesehen
ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die Schüttelrutschen (3 bis 5) ein Antriebsmotor (19) mit steuerbarer Drehzahl
vorgesehen ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Schüttelrutschen (3 bis 5) mindestens eine Antriebswelle (20) vorgesehen
ist, und daß jede Schüttelrutsche (3 bis 5) mit zwei Mitnehmern (22) für einen Exzenter
(21) versehen ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Warentransportiereinrichtung (40) vorgesehen ist zum Transport des Schüttgutes
(10) von der untersten Schüttelrutsche (5) zur obersten Schüttelrutsche (3).
12. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Warentransportiereinrichtung (40) mit einstellbarer Transportgeschwindigkeit
vorgesehen ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Warentransporteinrichtung (40) ein endloses Förderband (46) für Warenkörbe
(41 bis 45) enthält, denen wenigstens eine Kippvorrichtung (51, 52) zugeordnet ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Förderband vorgesehen ist, das wenigstens teilweise magnetisierbar ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß für das innerhalb der Warenkörbe (41 bis 45) transportierte, beschichtete Schüttgut
(10) eine Sprüheinrichtung (64) vorgesehen ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anodenanschlüsse (81 bis 86) und die Kathodenanschlüsse (87, 88) jeweils elektrisch
isoliert und zugleich gegen den Zutritt des Elektrolyten (66) geschützt durch das
Gehäuse (66) hindurchgeführt sind.
17. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Innenbeschichtung des Gehäuses (66) als elektrische und chemische Isolierung
(69).
18. Einrichtung nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch eine Innenbeschichtung aus Phenolharz.
19. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schüttelrutschen (3 bis 5) und der Warentransporteinrichtung (40)
eine Abschirmung (71) vorgesehen ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Schüttelrutschen (3 bis 5) und den Exzenterantrieben (17, 18) eine
Abschirmung (72) vorgesehen ist.
21. Einrichtung nach Anspruch 1 zum galvanischen Abscheiden von Aluminium auf schüttfähigem
Gut aus einem aprotischen, sauerstoff- und wasserfreien aluminiumorganischen Elektrolyten,
gekennzeichnet durch ein gasdichtes Gehäuse (60), das mit wenigstens einer Einfuhrschleuse (30)
zur Zuführung des schüttfähigen Gutes und wenigstens einer Ausfuhrschleuse zur Abführung
des schüttfähigen Gutes versehen ist.
22. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zuführung des Schüttgutes (10) eine Zweikammerschleuse als Einfuhrschleuse
(30) vorgesehen ist.
23. Einrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleusenkammern (31, 32) jeweils mit einem Sperrschieber (33 bzw. 34) versehen
sind, die getrennt steuerbar sind.
24. Einrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine Dosiervorrichtung (120), die zwischen der unteren Schüttelrutsche (5)
und der Warentransporteinrichtung (40) angeordnet ist und eine quer zur Bewegungsrichtung
des Schüttgutes (10) verlaufende Welle (118) enthält, die mit in Achsrichtung verlaufenden
streifenförmigen Trennwänden 119 versehen ist.