[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine mit Grundplatte und Dom ausgestattete Dacheindeckungsplatte
zur Durchführung eines von der Unterseite der Dacheindeckungsplatte bis oberhalb derselben
reichenden, neigungsverstellbaren Rohres, wobei das entsprechend bemessene Durchtrittsloch
im Scheitelbereich des eine kuppelförmige Oberseite aufweisenden Domes vorgesehen
ist und am Rohr ein formpassend gestaltetes, auf der Oberseite des Domes aufliegendes
Haubenteil sitzt.
[0002] Eine Dacheindeckungsplatte dieser Art ist durch die DE-OS 36 43 319 bekannt. Dort
bilden Dom und Grundplatte ein einstückiges Bauteil, d. h. der Dom ist der Grundplatte
gleich angeformt. Die entsprechenden Spritzformen sind allerdings relativ kompliziert.
Bedenkt man, daß Dachdurchführungen ermöglichende Dacheindeckungsplatten nicht in
normalen Dacheindeckungsplatten vergleichbaren Mengen benötigt werden, so liegt insgesamt,
also auch unter Berücksichtigung der verschiedenen Typen ein nicht vertretbarer Aufwand
vor.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, hier Abhilfe zu schaffen und gattungsgemäße
Dacheindeckungsplatten bei mindestens gleicher Stabilität fertigungsgünstiger auszubilden.
[0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dacheindeckungsplatte.
[0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine herstellungstechnisch einfache Dacheindeckungsplatte
erzielt. Der Formenaufwand ist geringer. Unter Berücksichtigung der verhältnismäßig
geringen Stückzahlen gattungsgemäßer Dacheindekkungsplatten kann man sich im Handumdrehen
auf spezielle Marktwünsche einstellen. Die Grundplatte bleibt typenbezogen jeweils
stets die gleiche. Konkret ist dieser praktische Vorteil der Zusammenstellungs-Variabilität
erzielt durch eine Klebeverbindung zwischen einem auswärtsweisenden Kragen am unteren
Rand des Domes und der Bodenfläche einer ringförmigen Rinne der Grundplatte. In einer
solchen Ausgestaltung sind weiter auch stabilisatorische Vorteile begründet, da das
die besagte Rinne bildende Material, die Ebenflächigkeit verlassend, eine günstige
Versteifungswirkung für die Grundplatte bringt. Ein weiterer Stabilisierungsfaktor
wird auch darin erblickt, daß der Rand des Domes zu einer Doppellagigkeit gerade
in dem mechanisch unter stärkerer Belastung liegenden Übergangbereich zwischen Dom
und Grundplatte gebracht ist. Eine exakte Zuordnung beider Teile zueinander wird
erzielt durch eine formschlüssige Einlagerung des Kragens in der Rinne, die überdies
auch noch derart sein kann, daß der Kragenstirnrand vor einer Stufe verläuft. Die
entsprechende, durch Wandungsversatz der Grundplatte erzielte Stufe bringt eine allseitig
umfassende, also der Ringform entsprechende Stützfläche. Eine solche Stufe bringt
überdies beste Voraussetzungen für den gezielten Kleberauftrag. Das Auftragsmittel
kann der Stufe als Leitlinie folgen. Unter Berücksichtigung des verwendeten Grundmateriales,
nämlich PVC, ist bezüglich des Klebers entsprechend auf PVC-Kleber zurückgegriffen.
Konkret handelt es sich bezüglich der Stufe um eine doppelte Abwinklung der Grundplattenwand.
Das kann bei Herstellung der Grundplatte gleich mitberücksichtigt sein. Die entsprechend
einfache Verbindung von Dom und Grundplatte kann beispielsweise erst am Arbeitsplatz
vorgenommen werden, wenn also ganz sicher ist, welcher Dom-Typ für die Dacheindeckung
speziel benötigt wird. Gedacht ist an die verschiedenen Verstellbereiche des neigungsverstellbaren
Rohres. Weiter wird vorgeschlagen, daß die durchtrittslochseitige Randkante der Rinne
gegenüber der mit Scharnierzapfenkehlen für das Rohr ausgestateten Innen-Seitenwand
des Domes rückversetzt verläuft. Das hat den Vorteil, daß das Durchtrittsloch keine
besonderen Ausklinkungen aufweisen muß. Weiter erweist es sich als vorteilhaft, daß
der obere Rand der Seitenbereiche des Domes spitzwinklig zur Ebene des Kragens verläuft.
Endlich ergibt sich noch eine rüttelfreie Zuordnung des Rohres zum aufgeklebten Dom
durch Gleitkufenlinien auf der Innenfläche der Domwand. Schließlich ist es noch von
Vorteil, daß der Dom ein Spritzteil und die Grundplatte ein Tiefziehteil ist. Vor
allem bezüglich des Doms lassen sich dabei Wandungsstärken optimal einhalten, obwohl
aufgrund der exponierten Lage des Domes eine erhebliche Formtiefe vorliegt. Die dagegen
im Ganzen eine weit flachere Struktur aufweisende Grundplatte erfährt durch das fertigungsvorteilhafte
Tiefziehen keine nennenswerten Abweichungen in der Wandungsstärke. Diese Gesmatkonzeption
ist weit besser als wenn man einen Gesamtkörper Dom/Grundplatte tiefziehen muß, was
im Scheitelbereich des Domes und auch im Übergangsbereich zur Grundplatte eine in
aller Regel zu dünne Wandungsstärke bringt, wenn man nicht mit ganz dicken Wandungsstärken
der Grundplatte arbeitet.
[0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Er zeigt:
Fig. 1 die Dacheindeckungsplatte nach zugeordnetem Dom in Seitenansicht und in strichtpunktierter
Linienart angedeutetem Rohr,
Fig. 2 die Grundplatte der Dacheindeckungsplatte in Seitenansicht, und zwar in Einzeldarstellung,
Fig. 3 den noch nicht damit verbundenen Dom in Seitenansicht,
Fig. 4 den Schnitt gemäß Linie IV-IV in Figur 1, jedoch in demgegenüber vergrößerter
Wiedergabe,
Fig. 5 die Draufsicht auf Figur 1 und
Fig. 6 den Schnitt gemäß Linie VI-VI in Figur 5.
[0008] Die als Dachdurchführung gestaltete Dacheindeckungsplatte 1 ist zwecks optisch guter
Anpassung in das Flächenbild eines Daches in ihrem Grundaufbau wie die übrigen Dacheindeckungsplatten
(Dachpfannen) gestaltet.
[0009] Ein beispielsweise der Entlüftung dienendes Rohr 2 kreuzt ein Durchtrittsloch 3 der
Dacheindeckungsplatte 1, konkreter gesagt einer Grundplatte G. Die Grundplatte G ist
als Tiefziehteil erstellt.
[0010] Der Grundplatte G ist ein Dom 4 im Wege der Klebeverbindung K zuordbar. Angesichts
des unterschiedlichen Gebrauchszwecks entsprechender Dachdurchführungen, z. B. für
den Dunstabzug, die Belüftung und sogar für die Antennendurchführung ergibt sich bezüglich
des Domes naturgemäß eine gewisse Formvielfalt, dies auch für Teile, die ihrer Funktion
nach in die Variation an sich nicht einbezogen werden müßten. Der Dom ist als Spritz
teil erzeugt. Die entsprechende Form ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.
[0011] Beim konkret dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Dom 4 auf die Verstellerfordernisse
zur Vertikalausrichtung des Rohres 2 ausgebildet. Er besitzt folglich im Scheitelbereich
seiner zur Oberseite hin gewölbter Wandung ein Langloch L. Die Scheitel-Wölbungslinien
verläuft, in der Neigungsrichtung der Dacheindeckungsplatte 1 gesehen, um einen Radiuspunkt
P (vgl. Fig. 1). Besagter Radiuspunkt P liegt in geringem Abstand oberhalb der Oberseite
der Dacheindeckungsplatte 1 und schneidet die Längsmittelachse x-x des Rohres 2.
[0012] Obwohl der Dom 4 insgesamt semi-sphärisch gestaltet sein könnte, ist er seitlich
eingezogen, und zwar im wesentlichen auf das Durchmessermaß des Rohres 2, so daß
zwei etwa parallel gerichtete, in der Neigungsebene liegende Seitenwände 4′ vorliegen,
die sich innen unter Bildung eines länglichen Schachtes an die Mantelwand des im Querschnitt
kreisrunden Rohres 2 anlegen. Innen weisen die Seitenwände 4′ parallel zur Ebene der
Grundplatte G verlaufende Gleitkufen 4˝ auf. Letztere bringen eine gewisse Klemmkraft
auf, so daß einer Selbstverstellung der Rohrneigung wirksam entgegengetreten ist.
Besagte Gleitkufen 4˝ kreuzen die Längsmittelachse x-x des Rohres 2.
[0013] Die kuppelförmige Oberseite des Domes 4 wird übergriffen von einem ebenfalls vom
Rohr 2 durchsetzten Haubenteil 5. Zumindest dessen auf der kuppelförmigen Oberseite
aufliegende Innenseite ist formpassend gestaltet. Das Haubenteil 5 läßt sich so geführt
in der Neigungsebene praktisch kugelgelenkartig verlagern und damit der Neigungswinkel
des Rohres 2 zur Dacheindeckungsplattenebene hin verstellen, entsprechend dem Längenmaß
des Durchtrittsloches 3 bzw. Domschachtes. Zur engen Führungsanlage des Rohres 2
setzt sich das Haubenteil 5 dachaußenseitig in einen dem Querschnitt des Rohres 2
angepaßten Stutzen 6 fort, an dem es befestigt ist. Rohr 2 und Stutzen 6 respektive
Haubenteil 5 könnten auch einstückig hergestellt sein.
[0014] Zurück zur zweiteilig ausgestalteten Funktionseinheit Grundplatte G/ Dom 4, so ist
hier so vorgegangen, daß der Dom 4 in seinem Basisbereich, also unteren Rand 4‴ einen
Kragen 7 aufweist. Es handelt sich um eine hutrandartige Abwinklung der Wandung des
Domes 4. Die Abwinklung ist nach auswärts gerichtet und verläuft in gleicher Breite
der Ringform bzw. Ovalform des Domes folgend. In zugeordnetem Zustand liegt der Kragen
7 in einer Rinne 8 der Grundplatte G, und zwar aufliegend auf der Bodenfläche 8′ der
Rinne. Die dazwischen liegende Klebeschicht trägt das Bezugszeichen 9. Es handelt
sich um Kleber, der die Auftragsflächen beider Bauteile anlöst und so in ausgehärtetem
innigen Verbund schafft. Die Klebeschicht 9 ist durch enge Punktierung veranschaulicht.
[0015] Wie den Schnittfiguren 4 und 6 deutlich entnehmbar, ist der Kragen 7 formschlüssig
in die Rinne 8 eingelagert. Die Einlagerung ist von solcher Tiefe, daß die Oberseite
7′ mit der korrespondierenden Oberseite der Grundplatte G ebenengleich fluchtet. Erzielt
wird die Rinne 8 durch eine doppelte Abwinklung des Grundplattenmateriales sprich
Grundplattenwand. Das führt zu einer in Steckzuordnungsrichtung weisenden Stufe 10.
Letztere verläuft raumparallel zur Basiskontur des dort oval gestalteten Domes 4 und
entsprechend auch parallel zum nach auswärtsweisenden schmalen Stirnrand 7˝ des Kragens
7.
[0016] Entsprechend der geschaffenen Winkelfuge zwischen beiden miteinander verbundenen
Teilen 4 und G nimmt auch die Klebeschicht 9 einen winkelförmigen Verlauf. Die Kleberschicht
ist aus darstellenden Gründen übertrieben dick eingezeichnet.
[0017] Da der Stirnrand 7˝ des Kragens 7 praktisch unmittelbar vor der Stufe 10 endend verläuft,
ergibt sich ein erleichtertes paßgerechtes Einsetzen des Domes 4 in die Grundplatte
G, um die dargestellte formschlüssige Einlagerung zu bewirken. In beiden Dimensionen
ergibt sich im Übergangsbereich beider Bauteile (4/G) Doppelwandigkeit. Wie Figur
4 deutlich entnehmbar, sind die maßlichen Verhältnisse so gewählt, daß die durchtrittslochseitige
Randkante 3′ der Rinne 8, d. h. des die Rinnenbodenfläche 8′ bildenden Materiales
gegenüber der mit einer Scharnierzapfenkehle 11 für das Rohr 2 ausgestatteten Seitenwand
4′, d. h. deren Innenfläche 4˝˝ rückversetzt verläuft. Hierdurch bleibt, ohne die
Notwendigkeit des Einschneidens von Nischen, ein freier Zugang für den Eintritt einer
rohrseitigen Lagernase 12. Solche Lagerstellen befinden sich an diametral aneinander
gegenüberliegenden Seiten des Rohres 2 und sind identisch ausgebildet und im übrigen
in der oben erwähnten DE-OS 36 43 319 eingehend beschrieben. Insoweit wird von den
dortigen Ausführungen hier entsprechend Gebrauch gemacht.
[0018] Wie den Figuren 1 und 3 entnehmbar, ist der kuppelförmig gestaltete Dom 4 zur Schaffung
der Durchführungsöffnung (Schacht) für das Rohr 2 schräg angeschnitten. Konkret nehmen
die oberen Randabschnitte 13 der Seitenbereiche des Domes einen spitzwinklingen Verlauf
zur Ebene des Kragens 7. Bei einem dargestellten Dachneigungswinkel von 30° verlaufen
die besagten oberen Ränder 13 im we sentlichen in der Horizontalen. Sie gehen über
konkave Rundungsabschnitte 13′ in die Querzone des Domes 4 über. Die Rundung entspricht
im wesentlichen der des im Querschnitt kreisförmigen Rohwandungsverlaufes.
[0019] Zur Verbindung vom Dom 4 und Grundplatte G werden Rinnengrund 8′ und Stufe 10 mit
Kleber versehen. Gegebenenfalls können auch die korrespondierenden Gegenflächen des
Kragens 7 entsprechend vorbereitet sein. Es folgt dann das Einsenken des Kragens 7
in die Rinne 8, wobei aufgrund der Stufung eine formschlüssige Einlagerung geschieht,
die auch den gewünschten exakten inneren Abstand zum Durchtrittsloch 3 bringt, und
zwar unter Freilassung des Zuordnungsweges für die Lagernasen 12. Nach Aushärten des
Klebers liegt ein hoch stabiler Verbund vor. Durch Wenden des Domes 4 können auch
andere Neigungswerte abgedeckt werden, bei entsprechender Anpassung des Haubenteils
5 natürlich. In jedem Fall steht durch die grundsätzliche Zweiteiligkeit von Dom 4
und Grundplatte G eine erhebliche Variationsbreite der Bestückung zur Verfügung.
[0020] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Mit Grundplatte (G) und Dom (4) ausgestattete Dacheindeckungsplatte (1) zur Durchführung
eines von der Unterseite der Dacheindeckungsplatte (1) bis oberhalb derselben reichenden,
neigungsverstellbaren Rohres (2), wobei das entsprechend bemessene Durchtrittsloch
(3) im Scheitelbereich des eine kuppelförmige Oberseite aufweisenden Domes (4) vorgesehen
ist und am Rohr (2) ein formpassend gestaltetes, auf der Oberseite des Domes (4) aufliegendes
Haubenteil (5) sitzt, gekennzeichnet durch eine Klebeverbindung (K) zwischen einem
auswärts weisenden Kragen (7) am unteren Rand (4‴) des Domes (4) und der Bodenfläche
(8′) einer ringförmigen Rinne (8) der Grundplatte (G).
2. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach Anspruch (1), gekennzeichnet durch eine
formschlüssige Einlagerung des Krangen (7) der Rinne (8) derart, daß der Kragenstirnrand
(7′) vor einer Stufe (10) verläuft.
3. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe (10) durch eine doppelte Abwinklung
der Grundplattenwand gebildet ist.
4. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die durchtrittslochseitige Randkante (3′)
der Rinne (8) gegenüber der mit Scharnierzapfenkehlen (11) für das Rohr (2) ausgestatteten
Innenfläche (4˝˝) der Seitenwand (4′) des Domes (4) rückversetzt verläuft.
5. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehendne
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rand (13) der Seitenwände (4′) des
Domes (4) spitzwinklig zur Ebene des Kragens (7) verläuft.
6. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch linienförmige Gleitkufen (4˝) auf der Innenfläche
(4˝˝) der Seitenwände (4′) des Domes (4).
7. Dacheindeckungsplatte, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dom (4) ein Spritzteil und die Grundplatte
(G) ein Tiefziehteil ist.