[0001] Die Erfindung betrifft eine Überschlagschaumel mit einer Fahrgastgondel, die endseits
zwischen zwei parallelen Auslegern pendelnd aufgehängt ist, welche ihrerseits um eine
zwischen zwei vertikalen, auf einem Grundgestell angeordneten Stützen verlaufende
Achse drehbar gelagert und motorisch antreibbar sind, wobei die Fahrgastgondel Reihen
von Fahrgastsitzen trägt, die in Nebeneinanderanordnung parallel zur Achse der Ausleger
verlaufen.
[0002] Ein derartiges Fahrgeschäft hat die DE-A-33 21 599 mit dem Ziel vorgeschlagen, bei
eindrucksvollem Fahrgefühl einen raschen und arbeitssparenden Auf- und Abbau zu ermöglichen.
Letzteres sollte durch teleskopierbare und am Grundgestell schwenkbar angelenkte Stützen
bewerkstelligt werden. Das Fahrgefühl hingegen entspricht dem der herkömmlichen Überschlagschaukel
mit einer an Auslegern frei pendelnd aufgehängten Gondel.
[0003] Es hat sich gezeigt, daß der mit dieser bekannten Überschlagschaukel anvisierte
Fahrbetrieb (Seite 10 Mittelabsatz der DE-A-33 21 599) nicht realisierbar ist. Um
Überschläge der Fahrgastgondel zu erzielen, müssen die Fahrgäste in den relativ weit
unterhalb der Drehachse angeordneten Sitzreihen so hohen Beschleunigungen ausgesetzt
werden, daß der Überschlagbetrieb aus medizinischer Sicht nicht verantwortbar ist.
[0004] Demgegenüber bezweckt die Erfindung, den Fahrgästen mit den relativ einfachen Mitteln
der herkömmlichen Überschlagschaukel ein interessantes Fahrerlebnis zu vermitteln,
ohne sie übermäßigen - wenn auch hohen - Beschleunigungen auszusetzen, und zwar unabhängig
von der Sitzposition des einzelnen Fahrgastes in der Fahrgastgondel, wie dies etwa
beim Fahrgeschäft der EP-Bl-140 238 der Fall ist (bei der auch kein Überschlag der
Gondel möglich ist).
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fahrgastsitze mit geringem
Abstand ihrer Kopfstützen von der Pendelachse der Fahrgastgondel angeordnet sind.
Auf diese Weise kann mit einfachen Mitteln verhindert werden, daß der Kopf/Hals-Bereich
der Fahrgäste übergroßen Beschleunigungen ausgesetzt wird. Denn beim Überschlag
der Fahrgastgondel addiert sich gegebenenfalls das Fliehkraftfeld der Gondeldrehung
zu demjenigen der Auslegerdrehung; in der Abschwungphase tritt noch die
[0006] Erdbeschleunigung hinzu. Kritisch kann sich die resultierende Gesamtbeschleunigung
vor allem im Halswirbelbereich auswirken, wenn sie senkrecht zur Wirbelsäule gerichtet
ist (Peitscheneffekt).
[0007] Unter Beachtung eines geeigneten Abstandes des Gesamtschwerpunktes der (besetzten)
Gondel von der Pendelachse wird also die Anordnung so getroffen, daß die horizontale
Komponente des Kopfabstandes von der Pendelachse relativ gering ist. Demgegenüber
spielt die vertikale Komponente dieses Abstands kaum eine Rolle: Befindet sich der
Kopf des Fahrgastes etwa unter der Pendelachse, äußert sich die Fliehkraft des Überschlags
in einer unkritischen Stauchkraft auf die Wirbelsäule.
[0008] Die der Pendelachse nahe Anordnung der Fahrgastsitz-Kopfstützen läßt sich in verschiedener
Weise realisieren. Bei terrassenförmig hintereinander angeordneten Reihen gleich
gerichteter Sitze kann und soll der Abstand der in Blickrichtung hinteren Sitzreihe
größer als der der vorderen sein, weil die Kopfstützen der hinteren Reihe der Pendelachse
zugewandt sind, die Köpfe der dort sitzenden Fahrgäste beim Überschlag also gegen
die Stützen gepreßt werden, während (aus Platzgründen) die Sitze der vorderen Reihe
so weit davor angeordnet sein müssen, daß die Pendelachse hinter ihren Kopfstützen
liegt und Fahrgäste beim Überschlag zu einer leichten Nickbewegung (nach vorn) gezwungen
werden.
[0009] Es ist aber auch möglich, zwei Sitzreihen symmetrisch zur Pendelachse, nämlich Rücken
an Rücken anzuordnen, so daß die Pendelachse zwischen den Kopfstützen hindurch (und
ggf. darüber) verläuft.
[0010] Vorzugsweise sind den Pendellagern der Fahrgastgondel (an den Pendelarmen) Arretierungsvorrichtungen
zugeordnet, mit denen die Fahrgastgondel in bestimmter Winkellage zu den Auslegern
diesen gegenüber fixierbar ist. Eine solche Anordnung erlaubt einen Fahrzyklus, auf
den unten noch einzugehen sein wird.
[0011] Insbesondere besteht jede Arretierungsvorrichtung aus einer Bremse, welche im Ausleger
konzentrisch zu einer am gondelseitigen Lagerteil angebrachten Bremstrommel angeordnet
ist. Dies ermöglicht nicht nur die Arretierung der Gondel gegenüber den Auslegern
in jeder beliebigen Winkellage, sondern - abhängig von der Bremskraft - auch eine
Beeinflussung der Pendelbewegung der Fahrgastgondel, wenn dies gewünscht oder erforderlich
sein sollte.
[0012] Eine andere Weiterbildung der neuen Überschlagschaukel besteht darin, daß jeder Pendelarm
(der Fahrgastgondel) kardanisch auf einer am Ausleger befestigten Welle mit einer
quer zur Drehachse verlaufenden Achse gehalten urd um kleine Winkel gegenüber dem
Ausleger auslenkbar ist. Auf diese Weise wird Zwängungen in den Stützen, den Auslegern
und/oder der Fahrgastgondel mit ihren Pendelarmen vorgebeugt, die aufgrund von Ungenauigkeiten
bei der Aufstellung insbesondere eines Reisegeschäfts vorkommen und so gut wie unvermeidbar
sind. Dabei kann der Auslenkwinkel durch ein vorgespanntes, ringförmiges Gummielement
begrenzt sein, welches auf einem koaxialen Fortsatz der Welle angeordnet und vom Pendelarm
umfaßt ist. Das Gummielement dämpft zugleich Lastwechsel-Bewegungen, wie sie beim
Überschlag der Fahrgastgondel auftreten.
[0013] Ebenfalls dem Ausgleich möglicherweise auftretender Zwängungen dient die Maßnahme,
daß einer der Ausleger quer zu seiner radialen Längserstreckung geteilt ist und die
beiden Teile um eine zur Drehachse der Ausleger querverlaufende Achse gegeneinander
begrenzt schwenkbar sind.
[0014] Schließlich besteht eine vorteilhafte Maßnahme für den Reisebetrieb einer hierfür
mit einem Fahrgestell ausgestatteten Überschlagschaukel darin, daß zur Belastung
des Fahrgestells ein Wassertank vorgesehen ist, der aus teleskopisch ineinanderschiebbaren
bzw. koaxial vertikal ausfahrbaren Ringelementen besteht, wobei am inneren, im ausgefahrenen
Zustand oberen Ring ein flexibler, die Ringelemente im ausgefahrenen Zustand auskleidender
Behälter befestigt ist, welcher im zusammengeschobenen (entleerten) Zustand zusammengefaltet
ist. Auf diese Weise läßt sich auf relativ kleiner Grundfläche die Aufnahmevorrichtung
für die erforderliche Wassermenge unterbringen, ohne die zulässige Gesamthöhe des
Wassertanks im Reisezustand - wenn der Tank entleert ist - zu überschreiten.
[0015] Die Erfindung erstreckt sich ferner auf ein besonderes Verfahren zum Betreiben einer
Überschlagschaukel der vorliegenden Art. Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus,
daß zu Beginn eines Fahrzyklus die Ausleger aus ihrer senkrecht nach unten gerichteten
Stellung zunächst entgegen der Vorwärts-Drehrichtung um einen spitzen Winkel ausgelenkt
und die Pendelarme der weiterhin senkrecht hängenden Fahrgastgondel gegenüber den
Auslegern arretiert werden, daß hierauf die Ausleger (mit der vorwärts angekippten
Fahrgastgondel) in Vorwärtsrichtung gedreht werden und die Arretierung aufgehoben
wird, wenn - kurz vor Erreichen der Ausleger-Zenitstellung - der Gondelschwerpunkt
die Senkrechte durch die Pendelachse passiert hat. Die letztgenannte Maßnahme führt
zu einem vorwärtsgerichteten Abkippen der zuvor in eine Über-Kopf-Stellung bewegten
Fahrgastgondel. Die Gondel schwingt um ihre Pendelachse durch und wird zugleich von
den sich weiterdrehenden Auslegern gewissermaßen 'überholt', so daß sich ohne weitere
Beeinflussung und 'vom Stand weg' ein Überschlag der Fahrgastgondel ergibt.
[0016] Mit der Antriebsdrehzahl der Ausleger hat man es in der Hand, den zeitlichen und
räumlichen Ablauf des Überschlagvorganges zu beeinflussen, etwa derart, daß es nicht
zu einem weiteren Überschlag kommt, nur zu einem zweiten Überschlag etc. Auch kann,
sofern die Arretierung der Fahrgastgondel gegenüber den Auslegern mit Hilfe einer
Bremse vorgenommen wird, diese zur unmittelbaren Beeinflussung des Pendelvorganges
eingesetzt werden.
[0017] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung und ihre Weiterbildungen an Ausführungsbeispielen.
Es zeigt:
Fig. 1 das neue Fahrgeschäft in Frontalansicht;
Fig. 2 in Seitenansicht;
Fig. 3 in Draufsicht;
Fig. 4 die Anordnung der Sitzreihen in vergrößertem Maßstab;
Fig. 5 eine (teilweise geschnittene) Draufsicht auf ein Lager der Gondel-Pendelarme
an den Auslegern;
Fig. 6 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Fig. 5;
Fig. 7 eine Seitenansicht eines der Beschwerung eines Reisegeschäfts dienenden Wassertanks
im Betriebszustand;
Fig. 8 eine Draufsicht auf den Wassertank in Fig. 1; und
Fig. 9 in schematischer Darstellung den Ablauf eines Fahrzyklus' bzw. einer Umdrehung
der Ausleger.
[0018] Auf einem Grundgestell (Podest) 1 sind zwei vertikale Stützen 2 und 3 befestigt.
An den oberen Enden der Stützen 2, 3 sind die Naben 4 von Auslegern 5 gelagert, die
von Elektromotoren 6 drehrichtungsumkehrbar und drehzahlregelbar angetrieben werden
können. Die beiden Antriebe sind durch eine Kardanwelle 7 miteinander gekuppelt.
[0019] Die Ausleger 5 haben auf der anderen Seite der Naben 4 Gegenstücke 5a, an denen Gegengewichte
9 befestigt sind. Diese sind vorzugsweise so bemessen, daß ihr Gesamtgewicht dem Gesamtgewicht
der Fahrgastgondel 10 bei halber Besetzung entspricht.
[0020] Die Fahrgastgondel 10 ist endseits in den freien Enden der Ausleger 5 um die sich
parallel zur Achse 7 erstreckende Achse 11 frei pendelnd gelagert, und zwar mittels
Pendelarmen 10a, die im Vergleich mit den Auslegern 5 kurz sind. Jedem Lager 11a
ist eine - in Fig. 6 dargestellte - Bremse zugeordnet, mit der die Pendelbewegung
der Fahrgastgondel 10 bis zum Stillstand beeinflußt, bzw. eine bestimmte Winkelstellung
der Pendelarme 10a zu den Auslegern 5 arretiert werden kann. Zwei Reihen 12 von Sitzen
13 für Fahrgäste sind in unterschiedlicher Höhe terrassenartig in der Fahrgastgondel
10 angeordnet, und zwar derart, daß sich auch die Reihen 12 parallel zur Achse 7 erstrecken.
[0021] Die Anordnung der Sitze 13 in bezug auf die Pendelachse 11 zeigt Fig. 4. Die Sitze
13 der - in Blickrichtung der Fahrgäste - hinteren Sitzreihe 12 haben Kopfstützen
14, die sich bei ruhender Gondel 10 etwa in der gleichen Höhe wie die Achse 11 und
in einem horizontalen Abstand von rund 1 m hinter dieser befinden. Die Kopfstützen
14 der vorderen, etwas tiefer angeordneten Sitzreihe 12 liegen entsprechend tiefer
und unter der Pendelachse 11, zugleich aber auch vor dieser in einem horizontalen
Abstand, der kleiner ist als der bei der anderen Reihe 13. Der Gesamtschwerpunkt
(Schwerlinie) S
Ges der Gondel 10 liegt unter der Pendelachse 11 und damit zwischen den Sitzreihen 13.
[0022] Der in Fig. 1 linke Ausleger 5 ist quer geteilt, und die beiden Teile sind um die
Achse 15 etwas gegeneinander schwenkbar, so daß eine Disparallelität der beiden Ausleger
5 nicht zu Zwängungskräften auf die Gondel 10 führt; ergänzend ist die nachstehend
beschriebene Ausbildung der Lager 11a zu berücksichtigen.
[0023] Mit dem Flansch 16 ist das in Fig. 5 vergrößert dargestellte Lager 11a am Ausleger
5 befestigt (Fig. 1), so daß sein Gehäuse 17 jeweils einen Teil der Ausleger 5 bildet.
Dazu gehört auch das - in Fig. 6 erkennbare - Gehäuse 18 einer Bremsvorrichtung, die
nachstehend näher beschrieben werden wird. Im Gehäuse 17 ist eine Kugeldrehverbindung
19 mit ihrem Außenring 20 ge halten; ihr Innenring 21 ist Teil einer Nabe 22 des
Lagers 11a.
[0024] Auf einer ebenfalls zur Nabe 22 gehörenden Platte 23 sind Lagerschilde 24 befestigt,
welche eine Welle 25 auf der Nabe 22 halten. Auf der Welle 25 ist unter Vermittlung
eines Kugelringsegments 26 eine Buchse 27 kardanisch gelagert, an der der Pendelarm
10a der Gondel 10 befestigt ist. Auf diese Weise kann sich jeder Pendelarm 10a geringfügig
gegenüber dem Lager 11a auslenken. Begrenzt und gedämpft wird jede derartige Bewegung
durch einen axial vorgespannten Gummiring 28, der auf einem koaxialen Fortsatz 29
der Welle 25 sitzt, und außenseitig von einer Buchse 30 am Pendelarm 10a umschlossen
ist.
[0025] Auf der anderen Seite der Platte 23 ist eine Bremstrommel 31 befestigt, welche mit
den Bremsbelägen 32 einer die Bremstrommel 31 konzentrisch umgebenden, im ganzen mit
33 bezeichneten Bremse zusammenwirkt. Die Bremse 33 ist so ausgelegt, daß sie dem
Drehmoment widerstehen kann, welches eine gegenüber dem Ausleger 5 abgewinkelte Fahrgastgondel
10 auch in vollbesetztem Zustand beim Ablauf des oben beschriebenen Betriebszyklus'
ausübt. Die Betätigung der Bremse 33 - die aufgrund ihrer vorstehend erläuterten Auslegung
zugleich eine Arretierungsvorrichtung darstellt - erfolgt mit Hilfe eines konzentrischen
Schlauches 34, der außenseitig auf die radial beweglichen Bremsbacken 32 mit Hilfe
von Druckluft eine radial einwärts gerichtete Kraft ausüben kann.
[0026] Fig. 7 zeigt auswärts der Stütze 3 einen im ganzen mit 35 bezeichneten Wassertank,
der in Fig. 1 weggelassen ist, aber das dort angedeutete (in Fig. 7 nicht dargestellte)
Fahrgestell eines Reisegeschäfts mit Hilfe des Gewichts von Wasser im Betriebszustand
zu belasten in der Lage ist. Der Wassertank 35 besteht aus vier ineinandergesteckten
konzentrischen bzw. koaxialen Ringelementen 36, 37, 38 und 39 mit vertikaler Achse,
die bei entleertem Wassertank 35 nach unten zusammengeschoben werden können, nachdem
die Anschlüsse 40 gelöst wurden. Im Innern der Elemente 39 befindet sich ein (nicht
dargestellter) Behälter aus einer entsprechend widerstandsfähigen Kunststoff-Folie
o. dgl., welcher am Oberrand des oberen Ringes 39 befestigt ist und sich im unteren
Teil des Wassertanks 35 zusammenfalten kann, wenn dieser für den Reisebetrieb entleert
und zusammengeschoben wird.
[0027] Wie das Lagerauge 41 in Fig. 7 erkennen läßt, sind die Stützen 2, 3 um quer zu den
Achsen 7, 11 sowie horizontal verlaufende Achsen gegeneinander kippbar am Grundgestell
1 angelenkt, wenn die Überschlagschaukel als mobiles Reisegeschäft ausgebildet ist.
Dabei sind die Kippachsen in unterschiedlicher Höhe über dem Grundgestell angeordnet,
weil sie sich alsdann mit den Naben 4 der Ausleger 5 für den Transport übereinander
und somit raumsparend sowie transportsicher ablegen lassen.
[0028] Fig. 9 zeigt in Phasen a) - e) den Ablauf eines Fahrzyklus' mit einer Umdrehung
der Ausleger 5 sowie einem Überschlag der Gondel 10. Bei der Stellung a) handelt es
sich um die Ausgangs- oder Ruhestellung, in der die Fahrgäste ein- und aussteigen
können. Die Ausleger 5 sind nach unten gerichtet, und in ihrer radialen Fortsetzung
hängt die Gondel 10 darunter. Bei Beginn des Fahrbetriebs werden die Ausleger 5 zunächst
im Uhrzeigersinne um den Winkel α ausgelenkt. Dabei hängt die Gondel 10 nach wie
vor senkrecht nach unten, so daß deren vertikale Hauptebene mit der Hauptebene der
Ausleger 5 den Winkel 180-α einschließt. Wenn diese Winkelstellung erreicht es, deren
Größe vorher festgelegt wurde, arretieren die Bremsen 33 die vorgenannte Winkelstellung
zwischen den Auslegern 5 und der Gondel 10 (Stellung b).
[0029] Nunmehr werden die Ausleger 5 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und nehmen die
arretierte Gondel 10 in unveränderter Relativstellung mit, so daß diese sich in die
vom Bild c) veranschaulichte Über-Kopf-Stellung bewegt. Die Stellung c) veranschaulicht
zugleich den Moment, in welchem kurz vor Erreichen des oberen Totpunktes (Zenitstellung)
der Ausleger 5 der Schwerpunkt der Gondel 10 infolge seiner abgeknickten Stellung
gegenüber den Auslegern 5 auf deren andere Seite gelangt ist und deshalb - in der
Darstellung von c) bereits ein Übergewicht zur Drehung ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn
erlangt hat. In diesem Moment werden die Bremsen 33 gelöst und die Arretierung beendet.
[0030] Damit kann - wie Bild d) zeigt - die Gondel 10 abkippen und entgegen dem Uhrzeigersinn
eine Drehung vollführen. Weil die Ausleger 5 sich dabei weiter drehen, unterstützen
sie den Überschlag der Gondel 10, der etwa in waagerechter Lage der Ausleger 5 erfolgt,
wie dies das Bild e) zeigt.
1. Überschlagschaukel mit einer Fahrgastgondel (10), die endseits zwischen zwei parellelen
Auslegern (5) pendelnd aufgehängt ist, welche ihrerseits um eine zwischen zwei vertikalen,
auf einem Grundgestell (1) angeordneten Stützen (2, 3) verlaufende Achse (7) drehbar
gelagert und motorisch antreibbar sind, wobei die Fahrgastgondel (10) Reihen (12)
von Fahrgastsitzen (13) trägt, die in Nebeneinanderanordnung parallel zur Achse (7)
der Ausleger (5) verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrgastsitze (13) mit geringem Abstand ihrer Kopfstützen
(14) von der Pendelachse (11) der Fahrgastgondel (10) angeordnet sind.
2. Überschlagschaukel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Reihen (12) von gleich gerichteten Fahrgastsitzen
(13) terrassenförmig in unterschiedlicher Höhe in der Fahrgastgondel (10) angeordnet
sind, wobei der horizontale Abstand der Kopfstützen (14) der hinteren Reihe von der
davorliegenden Pendelachse (11) größer als der horizontale Abstand der Kopfstützen
(14) der vorderen Reihe von der dahinterliegenden Pendelachse ist.
3. Überschlagschaukel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pendelachse (11) zwischen den rückseitig aneinandergrenzenden
Kopfstützen (14) zweier Reihen (12) von entgegengesetzt gerichteten Fahrgastsitzen
(13) verläuft.
4. Überschlagschaukel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß den Pendellagern (11a) der Fahrgastgondel (10) Arretierungsvorrichtungen (33)
zugeordnet sind, mit denen die Fahrgastgondel (10) in bestimmter Winkellage (α) zu
den Auslegern (5) diesen gegenüber fixierbar ist.
5. Überschlagschaukel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Arretierungsvorrichtung aus einer Bremse (33) besteht,
welche im Ausleger (5) konzentrisch zu einer am gondelseitigen Lagerteil angebrachten
Bremstrommel (31) angeordnet ist.
6. Überschlagschaukel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Pendelarm (10a) der Fahrgastgondel (10) kardanisch auf einer am Ausleger
(5) befestigten Welle (25) mit einer quer zur Pendelachse (11) verlaufenden Achse
gehalten und um kleine Winkel gegenüber dem Ausleger (5) auslenkbar ist.
7. Überschlagschaukel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Auslenkwinkel durch ein vorgespanntes, ringförmiges
Gummielement (28) begrenzt ist, welches auf einem koaxialen Fortsatz (29) der Welle
(25) angeordnet und vom Pendelarm (10a, 30) umfaßt ist.
8. Überschlagschaukel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Ausleger (5) quer zu seiner radialen Längserstreckung geteilt ist und
die beiden Teile um eine zur Drehachse (7) der Ausleger (5) quer verlaufende Achse
(15) gegeneinander begrenzt schwenkbar sind.
9. Überschlagschaukel für den Reisebetrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Belastung des Fahrgestells ein Wassertank (35) vorgesehen
ist, der aus teleskopisch ineinanderschiebbaren bzw. koaxial vertikal ausfahrbaren
Ringelementen (36 - 39) besteht, wobei am inneren, im ausgefahrenen Zustand oberen
Ring (39) ein flexibler, die Ringelemente im ausgefahrenen Zustand auskleidender
Behälter befestigt ist, welcher im zusammengeschobenen (entleerten) Zustand zusammengefaltet
ist.
10. Verfahren zum Betreiben einer Überschlagschaukel mit einer Fahrgastgondel (10),
die endseits an relativ kurzen Pendelarmen (10a) zwischen zwei parallelen Auslegern
(5) pendelnd aufgehängt ist, welche ihrerseits um eine zwischen zwei vertikalen, auf
einem Grundgestell (1) angeordneten Stützen (2, 3) verlaufende Achse (7) drehbar
gelagert und motorisch antreibbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn eines Fahrzyklus' die Ausleger (5) aus ihrer
senkrecht nach unten gerichteten Stellung zunächst entgegen der Vorwärtsdrehrichtung
um einen spitzen Winkel (α) ausgelenkt und die Pendelarme (10a) der weiterhin senkrecht
hängenden Fahrgastgondel (10) gegenüber den Auslegern (5) arretiert werden, daß hierauf
die Ausleger (5) (mit der vorwärts angekippten Fahrgastgondel) in Vorwärtsrichtung
gedreht werden und die Arretierung aufgehoben wird, wenn - kurz vor Erreichen der
Ausleger-Zenitstellung - der Gondelschwerpunkt die Senkrechte durch die Pendelachse
(11) passiert hat.