[0001] Die Erfindung betrifft ein Handschreibgerät mit eingebautem Stempel der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Ein derartiges Schreibgerät ist zum Beispiel aus dem DE-GM 84 18 819 oder 86 04 475
bekannt.
[0003] Bei diesen Schreibgeräten nimmt die Halterung bzw. Mechanik für den Stempel so viel
Platz in Anspruch, daß nur vergleichsweise wenig Platz für die Schreibmine selbst
übrig bleibt. Üblicherweise werden darum für diese Schreibgeräte nur relativ kleine
Schreibminen, z.B. nach DIN 16554, verwendet. Das hat zur Folge, daß die Schreibminen
lange ehe die Stempelfarbe des Stempels verbraucht ist, ausgeschrieben sind und ausgewechselt
werden müssen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handschreibgerät dieser
Art zu schaffen, in welches ohne Änderung der äußeren Abmessungen des Gehäuses größere
Minen, insbesondere sogenannte Großraumminen, eingesetzt werden können.
[0005] Zur Losung dieser Aufgabe werden die mit Anspruch 1 angegebenen Merkmale bei einem
Handschreibgerät der gattungsgemäßen Art vorgeschlagen.
[0006] Der Grundgedanke der Erfindung besteht zum einen darin, für die Vorschubmechanik
eine an sich z.B. nach der DE-OS 1 461 291 bekannte Drehmechanik zu verwenden, welche
unter Zuhilfenahme der Kappe vom Stempelträger betätigt werden kann. Zum andern ist
an den Stempelträger unmittelbar ein Teil der Mechanik angeformt, das so ausgebildet
ist, daß die Mine in dieses unmittelbar eingesetzt werden kann, wodurch Platz in Axialrichtung
des Schreibgeräts geschaffen ist. Dies ist gerade bei Handschreibgeräten notwendig,
bei welchen der Stempelträger mit Stempel in Ruhelage sich in Axialrichtung der Schreibmine
befindet.
[0007] Für die Stempelausbildung eignen sich auch andere Konstruktionen, z.B. nach dem
Schweizer Patent 656 354 oder dem deutschen Gebrauchsmuster 87 00 113.
[0008] Konstruktive Einzelheiten der Vorschubmechanik sind mit den weiteren Ansprüchen 2
bis 7 angegeben. Die Vorschläge nach den Ansprüchen 5 und 6 tragen insbesondere zu
einer Montagefreundlichkeit der Vorschubmechanik bei.
[0009] Zur sicheren und vorteilhaften Betätigung der Vorschubmechanik wird die Kappenkonstruktion
nach den Ansprüchen 8 bis 10 vorgeschlagen.
[0010] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels,
das in den Zeichnungen veranschaulicht ist, im einzelnen erläutert. In den Zeichnungen
zeigen
Figur 1 Axialschnitt des erfindungsgemäßen Schreibgerätes,
Figur 2 explosionsartig dargestellter Teilschnitt der am hinteren Ende des Schreibgerätes
vorgesehenen Einzelteile,
Figur 3 vergrößerter axialer Teilschnitt des Schreibgerätes mit aufgesetzter Kappe,
Figur 4 Schnitt längs der Linie A-B in Figur 3,
Figur 5 Schnitt längs der Linie C-D in Figur 3,
Figur 6 vergrößerter axialer Teilschnitt der am hinteren Ende des Schreibgerätes
vorgesehenen Vorschubmechanik,
Figur 7 Aufsicht auf die Anordnung gemäß Figur 6 von unten gesehen und
Figur 8 Aufsicht auf die Anordnung gemäß Figur 6 von oben gesehen, jedoch in explosionsartiger,
teilweise abgebrochener Darstellung.
[0011] Das erfindungsgemäße Schreibgerät mit Stempel weist ein Gehäuserohr 10 auf, in welchem
axial verschiebbar eine Großraummine 11 angeordnet ist. Deren Spitze 11a kann aus
einer Lagerposition gegen die Wirkung einer Schraubenfeder 12 durch die in der Schreibspitze
10a vorgesehene Bohrung 10c in eine Schreibposition ausgefahren werden.
[0012] Am hinteren Ende des Schreibgerätes ist ein Stempel 23 vorgesehen, der auf der Oberseite
eines Stempelträgers 22 befestigt, vorzugsweise aufgeklebt, ist. Der Stempelträger
22 ist über ein im einzelnen nicht dargestelltes Schwenklager 28 an einem achsparallel
verlaufenden Lagerschaft 21 eines in das rückwärtige Ende des Gehäuserohres 10 eingesetzten
Stempelträgerkopfes 20 angelenkt. In Lagerposition befindet sich diese Stempelanordnung
innerhalb der auf das rückwärtige Ende des Gehäuserohres 10 aufgesetzten Kappe 50,
wie dies in den Figuren 3 bis 5 veranschaulicht ist. Zu Stempelzwecken ist das Schreibgerät
gemäß Figur 1 aus der horizontalen in eine vertikale Lage mit nach oben gerichteter
Spitze 10a zu bringen, in der der Stempelträger 22 mit Stempel 23 in eine horizontale
Lage klappt.
[0013] Dem Vorschub der Mine 11 dient eine Drehmechanik, deren Aufbau in der Explosionsdarstellung
gemäß Figur 2 sowie in den vergrößerten Darstellungen gemäß Figur 7 bis 8 besser erkennbar
ist.
[0014] In an sich bekannter Weise läßt sich mittels einer derartigen Mechanik die Schreibmine
11 durch Verdrehen des Stempelträgerkopfes 20 bzw. der auf diesen aufgesetzten Kappe
50 aus der Lagerposition in die Schreibposition vorschieben und aus dieser unter der
Wirkung der Schraubenfeder 12 wieder zurückführen.
[0015] Im einzelnen besteht die Vorschubmechanik aus einer am Trägerkopf 20 angeformten
Trägerkopfhülse 24, die an ihrem freien, in das Gehäuserohr 10 ragenden Ende eine
Vorschubkurve 25 trägt.
[0016] In die Trägerkopfhülse 24 ist eine Vorschubhülse 30 verdrehbar eingesetzt, in deren
Bohrung 33 die Großraummine 11 mit ihrem hinteren Ende eingesetzt ist. Auf der Außenseite,der
Vorschubhülse 30 ist ein Führungsstück 31 mit ballig ausgebildeten Nocken 31a,b vorgesehen,
welche gleitend und kraftschlüssig auf der Vorschubkurve 25 aufliegen. Die Vorschubhülse
30 ist innerhalb des Gehäuserohres 11 axial verschiebbar aber nicht verdrehbar gelagert.
Um letzteres zu erreichen, wird die Vorschubhülse 30 mittels ihres Führungsstückes
31 geführt, das in die Führungsnut 41 einer in das hintere Ende des Gehäuserohres
10 unverdrehbar eingepreßten Führungsbuchse 40 eingreift. In diese Führungsbuchse
40 ist die Trägerkopfhülse 24 einzusetzen, die sich im montierten Zustand mit einem
Kragenteil 26 an der Stirnkante 43 der Führungsbuchse 40 verdrehbar abstützt. Um den
Trägerkopf 20 zu montieren, muß dieser gegenüber der Darstellung in Figur 2 in eine
um 90° gedrehte Position gebracht werden, so daß das Kragenteil 26 beim weiteren Einschieben
in das Gehäuserohr 10 mit der Führungsnut 41 in Eingriff gelangt. Um dies zu ermöglichen,
muß die Länge a (vgl. Figur 8) des Kragenteils 26 etwas kleiner sein als die Breite
b der Führungsnut 41. Im endmontierten Zustand soll die Trägerkopfhülse 24 mit möglichst
wenig Spiel verdrehbar innerhalb der Führungsbuchse 40 gelagert sein. Um bei dieser
Bedingung eine Montage zu ermöglichen, ist der Abstand c (vgl. Figur 2) zwischen dem
Kragenteil 26 und der Rast 25c der Vorschubkurve 25 etwas größer als der Abstand d
des Grundes der Führungsnut 41 von der spitzenfernen Stirnseite 10b des Gehäuserohres
lu. Bei dieser Dimensionierung greift das Kragenteil 26 bei Einführen der Trägerkopfhülse
24 in die Führungsnut 41 ein, ehe die Rast 25c in den Bereich der Führungsbuchse 40
bzw. des Gehäusesrohres 10 gelangt, so daß ein weiterer Vorschub ohne Verklemmen möglich
ist.
[0017] Um die Gesamtmechanik gegen Herausfallen zu sichern, ist von vorn in das Gehäuserohr
10 ein Sprengring 13 eingesetzt, mit welchem verhindert wird, daß die Vorschubhülse
30 beim Auswechseln der Mine 11 herausfällt.
[0018] Aufbau und Funktionsweise der Drehmechanik sind besser aus den vergrößerten Darstellungen
gemäß Figur 7 bis 8 erkennbar.
[0019] Wie Figur 8 zeigt, setzt sich die Vorschubkurve 25 aus zwei von einer mittleren Rast
25c ansteigenden Kurvenabschnitten 25a und 25b zusammen. An den spitzennahen Enden
dieser Kurvenabschnitte befinden sich der Schreibposition entsprechende Rasten 25e
und 25d. Auf dieser Vorschubkurve liegt das Führungsstück 31 mit den nebeneinander
angeordneten, ballig ausgebildeten Nocken 31a und 31b auf. In der Lagerposition liegen
die Nocken 31a und b nebeneinander an der Rast 25c an, während in Schreibposition
wahlweise entweder der Nocken 31a in die Rast 25e oder der Nocken 31b in die Rast
25d eingreift.
[0020] Diese Konstellation ist mit der Aufsicht gemäß Figur 7 veranschaulicht, während der
Schnitt gemäß Figur 6 die Anordnung in Lagerposition zeigt.
[0021] Die Drehmechanik ist mittels des Trägerkopfes 20 betätigbar. Damit sich der Benutzer
nicht am eingefärbten Stempel 23 beschmutzt, sollte die Kappe 50 über den Trägerkopf
20 mit Stempel 22, 23 geschoben sein. Um eine einwandfreie Drehmomentübertragung
zu gewährleisten, muß eine drehschlüssige Verbindung zwischen Kappe 50 und Trägerkopf
20 hergestellt werden können. Zu diesem Zweck ist die Kappe 50 so gestaltet, daß sie
nach Art eines Schlüssels nur in einer einzigen Position, nämlich der in den Figuren
3 bis 5 dargestellten, auf den Trägerkopf 20 aufgeschoben werden kann. Um dies zu
gewährleisten, sind im Innern der Kappe 50 achsparallel im Abstand voneinander verlaufende
Rippen 54 und 55 vorgesehen, die sich bei aufgeschobener Kappe beidseitig des Stempels
23 auf der Oberfläche des Stempelträgers 22 abstützen. Um ein sicheres und einfaches
Einfädeln dieser Rippen 54 und 55 zu gewährleisten, ist der Abstand d der Rippen 54,
55 von der Stirnkante der Kappe 50 kleiner bemessen als der Abstand des Stempelträgerendes
22a von dem O-Ring 27. Ungebremst von diesem können die Rippen 54 und 55 zunächst
eingefädelt werden und dann parallel zum Stempel 23 verlaufend beim Aufsetzen der
Kappe 50 vorgeschoben werden.
[0022] Damit die aufgeschobene Kappe in axialer Richtung festgelegt ist, ist in eine Ringnut
29 (vgl. Figur 6) des Stempelträgerkopfes 20 ein aus Gummi bestehender O-Ring 27
eingelegt, der sich von innen an die aufgeschobene Kappe 50 reibschlüssig anlegt.
Bei der Darstellung gemäß Figur 3 ist die Kappe 50 noch nicht in ihre das Verdrehen
des Trägerkopfes 20 ermöglichende Position vorgeschoben.
[0023] Mit der beschriebenen Kappenkonstruktion wird ferner erreicht, daß der Innenraum
der Kappe 50 in keiner Position, also weder beim Aufstecken noch beim Verdrehen der
Kappe mit dem eingefärbten Stempel 23 in Berührung kommt.
[0024] Zweckmäßigerweise sind diese Rippen 54 und 55 Teil eines als Clipstütze dienenden
Einsatzes 52, in dessen Nut 53 das der Clipbefestigung dienende Ende 57 des außen
gelegenen Clips 56 eingreift. In dieser Position ist der Clip durch den eingeschobenen
Kappenverschluß festgelegt, an dessen innerem Ende diese sogenannte Clipstütze 52
angeformt ist.
1. Handschreibgerät mit eingebautem Stempel, der auf einem Träger angebracht ist,
welcher um eine zur Längsachse des Schreibgerätes senkrechte Achse zwischen einer
zur Längsachse etwa parallelen Lage in eine zur Längsachse etwa senkrechten Lage verschwenkbar
an einem in ein Gehäuserohr eingesetzten Trägerkopf angelenkt ist, wobei eine Kappe
auf den in seiner Lage parallel zur Längsachse befindlichen Träger reibschlüssig
aufschiebbar ist, und mit einer Schreibmine, die in eine am Trägerkopf vorgesehene,
in das hintere Ende des Gehäuserohres ragende Hülse eingesetzt ist und die durch Betätigen
der auf den Trägerkopf aufgesetzten Kappe aus dem spitzenseitigen Ende des Gehäuserohrs
in eine Schreibposition verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Trägerkopfhülse
(24) eine das Minenende (11) aufnehmende Vorschubhülse (30) eingesetzt ist, daß das
in das Gehäuserohr (10) ragende Ende der Trägerkopfhülse (24) eine Vorschubkurve
(25) aufweist, welche eine dem Trägerkopf (20) nahe und eine dem Trägerkopf (20) ferne
Rast (25c, 25d, 25e) besitzt, daß die Vorschubhülse (30) einen auf der Vorschubkurve
(25) unter der Wirkung einer Feder (12) kraftschlüssig und gleitend aufliegenden Nocken
(31a,b) besitzt, daß der Trägerkopf (20) mit der Trägerkopfhülse (24) am Gehäuserohr
(10) verdrehbar aber nicht verschiebbar und die Vorschubhülse (30) innerhalb des Gehäuserohres
(10) axial verschiebbar, aber nicht ver drehbar gelagert sind.
2. Handschreibgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in das Gehäuserohr
(10) eine mit diesem fest verbundene Führungsbuchse (40) mit einer axialen Führungsnut
(41) eingesetzt ist, in welcher axial verschiebbar die Vorschubhülse (30) gelagert
ist, welche mit einem Führungsstück (31) in die Führungsnut (41) eingreift, wobei
das Führungsstück (31) an seinem der Vorschubkurve (25) zugewandten Ende den auf dieser
aufliegenden Nocken (31a,b) aufweist.
3. Handschreibgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubkurve
(25) zwei in axialer Richtung ansteigende Kurvenabschnitte (25a,b) aufweist, die an
ihren der Schreibspitze (10a) fernen Enden eine der Lagerposition der Schreibmine
(11) ensprechenden und an ihrem der Schreibspitze (10a) nahen Ende der Schreibposition
entsprechende Rasten (25d, 25e) aufweist.
4. Handschreibgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Führungsstück
(31) zwei nebeneinanderliegende, ballig ausgebildete Nocken (31a,b) vorgesehen sind,
welche abwechselnd jeweils in eine der beiden, der Schreibposition zugeordnete Rasten
(25d,e) eingreifen.
5. Handschreibgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorschubhülse (30) in einem außerhalb der Vorschubkurve (25), der Schreibspitze
(10a) zugewandten Bereich, vorzugsweise zwischen den beiden Kurvenabschnitten (25a,b)
ein radial über den Umfang der Vorschubhülse (30) vorspringenden Ringbund (32) aufweist,
der auf der spitzenseitigen Stirnfläche (43) der Führungsbuchse (40) gleitend aufliegt.
6. Handschreibgerät nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in Umfangsrichtung
gemessene Länge (a) des Kragenteiles (26) der Breite (b) der Führungsnut (41) und
der axiale Abstand (c) des Kragens (26) von der schreibspitzenfernen Rast (25c) größer
als der axiale Abstand (d) der Führungsnut (41) von der spitzenfernen Stirnkante (42)
der Führungsbuchse (40) ist.
7. Handschreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die das Ende der Mine (11) aufnehmende Bohrung (33) der Vorschubhülse (30) in ihrem
Querschnitt dem Querschnitt des spitzenfernen Endes einer Großraummine (11) entspricht.
8. Handschreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Trägerkopf (20) auf seinem äußeren Umfang einen aus gummielastischem Material
bestehenden Ring, vorzugsweise einen in eine Nut (29) eingelegten, aus Gummi bestehenden
O-Ring (27), aufweist, über den die Kappe (50) reibschlüssig schiebbar ist.
9. Handschreibgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb der Kappe (50) zwei sich in Achsrichtung erstreckende Anschlagrippen (54,55)
vorgesehen sind, welche bei aufgeschobener Kappe (50) beidseitig des mit Stempelfarbe
getränkten Stempels (23) auf der Oberseite des Stempelträgers (22) aufliegen.
10. Handschreibgerät nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale
Abstand (d) des spitzenseitigen Endes (58) der Rippen (54, 55) kleiner ist als der
axiale Abstand (e) des spitzenfernen Endes (22a) des Stempelträgers (22) von dem gummielastischen
Ring (27).