[0001] Die Erfindung Betrifft eine druckmittelbetätogbare Kniehebelspannvorrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Eine derartige Kniehebelspannvorrichtung ist aus der DE-AS 22 22 686 vorbekannt.
[0003] Aus der DE-PS 34 19 878 ist eine Tragplatte, insbesondere Transportswagen- oder Palettentragplatte,
vorbekannt, mit einer Spannvorrichtung für auf der Platte festspannbare Gegenstände,
wobei die Spannvorrichtung einen Spannhebel als Verbindungsglied zweier Schwingen
aufweist und mit diesen ein Gelenkviereck bildet, mit seinem Spannteil das Gelenk
der einen Schwinge überragt und am Gelenkviereck ein Verstellantriebsglied angeordnet
ist. Die Tragplatte ist mit einer im Stellweg des Spannhebels angeordneten Durchgriffsöffnung
versehen, wobei die Spannvorrichtung unter der Tragplatte angeordnet ist und das Spannteil
des Spannhebels in Form eines Hakens ausgebildet ist, wobei die Gelenke des Gelenkvierecks
derart angeordnet und die Schwingen derart bemessen sind, daß der Spannhebel in Spannstellung
die Durchgriffsöffnung durchgreifend mit seiner Längsachse quer zu deren Verlauf bei
Rückzugsstellung des Spannhebels unter der Tragplatte steht. Das Antriebsglied des
Gelenkvierecks ist in Form eines Kniehebelantriebes ausgebildet.
[0004] Aus der DE-AS 19 50 721 ist ein Spannwerkzeug mit einem in Führungen an einem Träger
hin- und hergehend gelagerten, von einem Antrieb betätigbaren Druckblock und einem
über einen festen Drehzapfen am Träger angelenkten Spannarm mit einem geneigt von
der Bewegungsbahn des Druckblocks verlaufenden Betätigungsschlitz vorbekannt, mit
dem der Druckblock zwecks Verschwenkens und Festklemmens des Spannarms verschiebbar
zusammenwirkt. Der Betätigungsschlitz enthält einen ersten, zur Bewegungsbahn des
Druckblocks stärker geneigten Schenkel und einen zweiten, zur Bewegungsbahn des Druckblocks
schwächer geneigten Schenkel.
[0005] Aus der US 35 45 050 ist ein Spannzeug bekannt, bei welchem eine Spannzange durch
eine abwechselnd beidseitig durch Druck beaufschlagte Kolbenzylinder-Einheit Hin-
und herbewegt wird. Der Spannarm ist über eine Lasche an einem gehäusefesten Bolzen
und im Abstand dazu durch einen zweiten Bolzen am Gehäuse schwenkbeweglich angeordnet.
[0006] Aus der DD-PS 60 527 ist eine Spannvorrichtung, insbesondere zum Spannen von Werkstücken
vorbekannt, die einen auf einer Grundplatte angeordneten Hubzylinder mit Spanneisen
aufweist, wobei der Hubzylinder mit einem Ende schwenkbar an der Grundplatte angelenkt
ist, während das andere Ende eine Führungseinrichtung, vorzugsweise Führungsstifte,
aufweist, die durch feststehende kurvenförmige Führungsbahnen geführt sind.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kniehebelspannvorrichtung der vorausgesetzten
Gattung dahingehend zu verbessern, daß sie auch als Unterbauspanner verwendbar ist.
[0008] Ausgehend von einer Kniehebelspannvorrichtung der vorausgesetzten Art wird diese
Aufgabe durch die in
Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmale gelöst.
[0009] Bei Ausgestaltung einer Kniehebelspannvorrichtung gemäß der Erfindung ergibt sich
der Vorteil, daß die vorteilhafte Kniehebelspannvorrichtung der vorausgesetzten Art
prinzipiell nicht konstruktiv verändert zu werden braucht. Durch die besondere Ausgestaltung
der Erfindung wird diese Kniehebelspannvorrichtung aber als Unterbauspanner verwendungsfähig
gemacht, so daß der Spannhaken vollkommen in den Raum des Gehäuses einzufahren ist,
in der sich auch die Kniehebelgelenkanordnung befindet und der an die freie Atmosphäre
angeschlossen ist. Dabei wird dieser Spannhaken auf engstem Raum bewegt und durch
eine Kulissenführung präzise geführt. Dadurch ergibt sich auch eine stabile Anlenkung
und Führung des Spannhakens. Infolgedessen läßt sich der Spannhaken immer genau auf
seiner vorbestimmten Bahn bewegen, ohne daß viele Gelenke und Lenkerelemente erforderlich
sind. Der Spannhaken selbst tritt durch eine Öffnung an der oberen Platte des Gehäuses
heraus, falls er in Spannstellung gebracht werden soll.
[0010] Zwar ist ein sogeannte "Tragplatte" durch die DE-PS 34 19 878 vorbekannt, jedoch
weist diese Konstruktion eine ungünstige Anhäufung von Lenkerelementen, Gelenkpunkten
und Schwenkachsen auf, die alle dem Verschleiß unterliegen, so daß die Gelenkanordnung
- besonders nach einer entsprechend hohen Lastspielzeit - zum Schlackern neigt.
[0011] Patentanspruch 2 beschreibit eine besonders vorteilhafte Ausführungsform, bei welcher des Gehäuse
materialmäßig einstückig aus einem Gußteil besteht und zum Beispiel mit dem Zylinder
für die Kniehebelspannvorrichtung material-mäßig einstückig, oder in sonstiger Weise
funktionell einstückig, verbunden sein kann. Die obere Platte des Gußteils bildet
gleichzeitig eine Montageplatte und kann hierfür geeignete Bohrungen oder Löcher aufweisen,
was auch für die dieser Platte gegenüberliegende Platte gilt. Das Gehäuse schließt
die Kniehebelgelenkanordnung und die Kulissenförderung relativ schmutz- und staubdicht
ab. Auf jeden Fall schützt sie diese Teile vor direkter Schlag- und Stoßbeanspruchung
(
Patentanspruch 3).
[0012] In den
Patentansprüchen 4 und
5 sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
[0013] In den Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch - an einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 eine Kniehebelspannvorrichtung gemäß der Erfindung im Längsschnitt, teils
in der Ansicht bei in Spannstellung gefahrenem Spannhaken und Übertotpunktlage der
Kniehebelgelenkanordnung;
Fig. 2 die aus Figur 1 ersichtliche Kniehebelspannvorrichtung, allerdings in Lösestellung,
wobei der Spannhaken vollkommen in das Gehäuse eingefahren ist und
Fig. 3 eine Teildraufsicht zu Figur 1.
[0014] Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein gehäuseartiger Zylinder bezeichnet, in dem ein Kolben
2 durch nicht dargestellte Dichtungen längsverschieblich und dichtend in Richtung
A bzw. B in einem Zylinderraum 3 verschieblich geführt ist. Dem Zylinderraum 3 wird
durch Anschlußkanäle 4 bzw. 5 Druckmittel, insbesondere Luftdruck, zugeführt, wodurch
der Kolben 2 abwechselnd beidseitig mit Druckmitteldruck zu beaufschlagen ist.
[0015] Mit dem Kolben 2 ist eine Kolbenstange 6 einstückig verbunden, die im Bereich eines
Kragens 7 durch nicht dargestellte Dichtungsmittel abgedichtet ist. Die Kolbenstange
6 tritt in einen Bewegungsraum 8 aus, der über eine Öffnung 9 großen Querschnittes
an die freie Atmosphäre oder einen Umgebungsraum angeschlossen ist.
[0016] Der Bewegungsraum 8 wird von einem Gehäuse 10 umschlossen, das bei der dargestellten
Ausführungsform materialmäßig einstückig aus Guß besteht und entweder mit dem Zylinder
1 materialmäßig einstückig oder funktionell verbunden ist. Letzteres ist nicht dargestellt.
[0017] In dem Bewegungsraum 8 ist eine Kniehebelgelenkanordnung 11 angeordnet, der mindestens
eine Lasche 12 zugeordnet ist, die über einen Kolbenstangenbolzen 13 mit der Kolbenstange
6 schwenkbeweglich verbunden ist. Der Kolbenstangenbolzen 13 ist orthogonal zur Längsachse
der Kolbenstange 6 angeordnet und trägt an jedem Ende eine Rolle 14 bzw. 15. Jede
der Rollen 14 und 15 ist in einer Führungsnut 16 bzw. 17 geführt. Die Führungsnuten
16 und 17 verlaufen parallel zueinander und parallel zur Längsachse der Kolbenstange
6 und sind Bestandteil des Gehäuses 10 und in diese eingearbeitet. Dadurch wird der
Kolbenstangenbolzen 13 relativ reibungsarm im Gehäuse 10 geführt, was auch Vorteile
beim Übertotpunktfahren der Kniehebelgelenkanordnung 11 mit sich bringt.
[0018] Die Lasche 12 ist an ihrem Ende über eine ortsunbewegliche Kniehebelgelenkachse
18 schwenkbeweglich mit einer Schwinge 19 gekuppelt, die um eine gehäusefeste Achse
20 in dem Gehäuse 10 schwenkbeweglich angeordnet ist. Außerdem ist mit der Achse
18 ein zweiarmiger Hebel 21 schwenkbeweglich verbunden, der in Richtung C bzw. D schwenkbeweglich
angeordnet ist und der von der Spannstellung aus Figur 1 in die Lösestellung gemäß
Figur 2 vollkommen in den Bewegungsraum 8 einzuschwenken ist. Dabei wird der zweiarmige
Hebel 21 durch einen Schwenkbolzen 22 in einem Kulissenschlitz 23 geführt, dessen
Längsachse etwa unter 45 ° zur Längsachse der Kolbenstange 6 verläuft. Der Schwenkbolzen
22 kann an seinen Enden mit mindestens einer Rolle zur reibungsarmen Füh rung versehen
sein. Der Kulissenschlitz 23 kann nur an einer Gehäuseseite des Gehäuses 10 vorgesehen
sein. Es ist aber auch möglich, die Kulissenschlitze paarweise auf gegenüberliegenden
Gehäuseseiten anzuordnen und den Schwenkbolzen 22 an seinem abgekehrten Ende durch
je eine Rolle in dem zugeordneten Kulissenschlitz zu führen.
[0019] Bei 24 ist ein Endanschlag angeordnet, der durch eine Schraube 25 verstellbar ist.
[0020] Im Bedarfsfalle können dem Kolben 2 auch induktive Nährungsschalter oder dergleichen
zugeordnet sein. Außerdem ist es möglich, die Form des zweiarmigen Hebels 21 je nach
Bedarf zu ändern. Wie erkennbar ist, beschreibt der zweiarmige Hebel 21 einen relative
engen Kreisbogen, so daß er in Lösestellung ganz in dem Bewegungsraum 8 geschützt
angeordnet ist.
[0021] Die obere Platte 26 kann - was allerdings nicht dargestellt ist - mit einer oder
mehreren Bohrungen zum Befestigen der Kniehebelspannvorrichtung versehen sein. Dies
gilt auch für die Seitenplatte 27 und die Bodenplatte 28.
[0022] Die in der Zusammenfassung, in den Patentansprüchen und in der Beschreibung beschribenen
sowie aus der Zeichnung ersichtlichen Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebigen
Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0023]
1 Zylinder, Gehäuse
2 Kolben
3 Zylinderraum
4 Anschlußkanal
5 Anschlußkanal
6 Kolbenstange
7 Kragen
8 Bewegungsraum
9 Durchtrittsöffnung
10 Gehäuse
11 Kniehebelgelenkanordnung
12 Lasche
13 Kolbenstangenbolzen
14 Rolle
15 Rolle
16 Führungsnut
17 Führungsnut
18 Kniehebelgelenkachse, ortsunbewegliche
19 Schwinge
20 Achse, gehäusefeste
21 Hebel, zweiarmiger
22 Schwenkbolzen
23 Kulissenschlitz
24 Endanschlag
25 Schraube
26 Platte, oben
27 Seitenplatte des Gehäuses 10
28 Bodenplatte
A Bewegungsrichtung des Kolbens 2
B Bewegungsrichtung des Kolbens 2
C Schwenkrichtung des Spannhakens 21
D Schwenkrichtung des Spannhakens 21
Literaturverzeichnis
[0024] DE-AS 19 50 721 DE-AS 22 22 686 DE-PS 35 20 528 DE-PS 34 19 878 DE-PS 32 01 013 DE-PS
25 52 441 DE-GM 78 06 055 DE-GM 84 16 388 DD-PS 60 527 EP-OS 01 63 219 FR-PS 21 97
701 GB-PS 8 21 132 GB-PS 7 78 865 US-PS 34 80 271 US-PS 24 36 941 US-PS 34 45 050
1. Druckmittelbetätigbare Kniehebelspannvorrichtung, insbesondere für Karosserieteile,
bestehend aus
1.1 einem ein- oder mehrteiligen Gehäuse (1, 10) mit einem Zylinderraum (3) für den
Kolben (2) und einem Bewegungsraum (8) für die Kolben stange (6) und die Kniehebelgelenkanordnung
(11),
1.2 Führungsmitteln am freien Kolbenstangenende für die Kolbenstange, die in Führungsnuten
(16, 17) des Gehäuses (1) geführt sind, und einem Kolbenstangenbolzen,
1.3 einer Lasche, die auf dem Kolbenstangenbolzen (13) und auf einer Kniehebelgelenkachse
(18) schwenkbar gelagert ist,
1.4 einem zweiarmigen Spannhebel (21), dessen Antrienbsende gleichfalls auf der Kniehebelgelenkachse
(18) gelagert ist und dessen freies Ende als Spannteil (Spannhaken) dient,
1.5 einem am Gehäuse (1, 10) abgestützten und in den Spannhebel eingreifenden Schwenkbolzen
(22), dadurch gekennzeichnet, daß
1.6 der Schwenkbolzen (22) in einem Kulissenschlitz (23) des Gehäuses (10) geführt
ist,
1.7 eine schwenkbar im Gehäuse (10) gelagerte Schwinge (19) mit ihrem anderen Schwingenende
gleichfalls auf der Kniehebelgelenkachse (18) gelagert ist.
2. Kniehebelspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einem Schwenkbolzen (22) mindestens eine Rolle zugeornet ist, mit der der Schwenkbolzen
(22) in einem Kulissenschlitz (23) geführt ist, wobei der Kulissenschlitz (23) unter
einem spitzen Winkel die Längsachse der Kolbenstange (6) schneidet.
3. Kniehebelspannvorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (10) materialmäßig einstückig auf Guß besteht und an einer oberen
Platte (26) und/oder an einer Seitenplatte (27) und/oder an einer Bodenplatte (28)
Befestigungsbohrungen und/oder Schrauben bzw. Schraublöcher zum Montieren aufweist.
4. Kniehebelspannvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Bewegungsraum (8) eine Durchtrittsöffnung (9) zum Gehäuse (10) aufweist,
die der Spannhebel (21) durchgreift, wozu dieser Spannhebel (21) werkstückseitig
hakenförmig ausgebildet und seine Spannbewegung der Kolbenstangenbewegung entgegengerichtet
ist.
5. Kniehebelspannvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lasche (12) der Kniehebelgelenkanordnung (11) über eine parallel zum Kolbenstangenbolzen
(13) verlaufende ortsunbewegliche Kniehebelgelenkachse (18) mit der Schwinge (19)
um eine gehäusefeste Achse (20) schwenkbeweglich verbunden ist, deren Schwenklängsachse
parallel zum Kolbenstangenbolzen (13) und zur Kniehebelgelenkachse (18) verläuft.