[0001] Die Erfindung betrifft ein Deckenelement für eine Brandschutz-Zwischendecke, das
schwer entflammbaren oder nichtbrennbaren Werkstoff nach DIN 4102, insbesondere Mineralfaserwerkstoff
in Plattenform enthält.
[0002] Deckenelemente der genannten Art sind seit langem bekannt und dienen zur Herstellung
von Zwischendecken, die einen Deckenhohlraum und die Aufenthaltszone brandtechnisch
von einander trennen. Die bekannten, plattenförmigen Deckenelemente sind nicht selbsttragend
und werden wandseitig auf feuerfeste im Querschnitt rechteckige oder winkelförmige
Leisten aufgelegt. Im übrigen erfolgt die Abstützung der bekannten, plattenförmigen
Deckenelemente mit Hilfe von Trägern, die sich jeweils von Wand zu Wand erstrecken.
Diese Träger sind dabei vorzugsweise derart profiliert, daß sich jeweils zwei benachbarte
Deckenelemente auf einem Träger abstützen können. Beim Einbau einer solchen Brandschutz-Zwischendecke
werden daher immer Deckenelemente und Träger gemeinsam verlegt, wobei dies in kontinuierlicher
Reihenfolge solange geschieht, bis die gesamte Zwischendecke geschlossen ist. Probleme
treten bei der Verwendung derartiger, nicht selbsttragender Deckenelemente jeweils
dann auf, wenn der Deckenhohlraum nachträglich wieder zugänglich gemacht werden soll.
Die Demontage und das nachträgliche Verschließen des Deckenhohlraumes sind schwierig
und in der Regel mit der Beschädigung von Deckenelementen verbunden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein selbsttragendes, leicht einzubauendes
sowie leicht demontierbares und ohne Beschädigung wieder montierbares Deckenelement
für eine Brandschutz-Zwischendecke zu schaffen, das sowohl einem Brandangriff von
oben als auch einem Brandangriff von unten als selbständige Brandschutzeinheit nach
DIN 4102 widerstehen kann und gute Brandschutzwerte besitzt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß mindestens zwei Platten aus
dem schwer entflammbaren oder nichtbrennbaren Werkstoff vorgesehen sind und mindestens
eine im Querschnitt rohrförmige Verstärkungseinlage eingebettet ist.
[0005] Durch die Verwendung von mindestens zwei Platten besitzt das Deckenelement Sandwich-Bauweise,
die von Natur aus eine höhere Eigensteifigkeit besitzt als einschalige Elemente.
Die zusätzliche Verwendung von zur Verstärkung dienenden, rohrförmigen Einlagen erhöht
seine Festigkeit soweit, daß es eigenstabil und selbsttragend ist und auf die Verwendung
gesondert verlegbarer Träger völlig verzichtet werden kann. Das Deckenelement erstreckt
sich daher beim Einbau in einen Flur von Wand zu Wand bzw. bei der Verlegung auf
Trägerprofilen jeweils von Profil zu Profil und liegt jeweils nur mit seinen Enden
auf im Querschnitt rechteckigen oder winkelförmigen Wandleisten auf bzw. auf Schenkeln
oder Trageflanschen der Trägerprofile auf.
[0006] Vorzugsweise besteht das Deckenelement aus vier plattenförmigen, miteinander verklebten
Mlneralfaserlagen. In diesem Fall ist ferner vorgesehen, daß zweckmäßigerweise zwei
Rohre als Verstärkungseinlage zwischen großflächigen Außenplatten und streifenförmigen
Innenplatten sowie streifenförmigen Randplatten angeordnet sind. Dieses Deckenelement
ist ebenfalls selbsttragend, besitzt eine hohe Eigensteifigkeit und gute Brandwiderstandswerte.
Dies ist auch dann der Fall, wenn die streifenförmigen Innenplatten aus einem anderen
Werkstoff bestehen wie z.B. aus einem geschäumten Kunststoff oder aus Mineralfaser-
oder Steinwolle.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus Unteransprüchen im Zusammenhang mit der
Zeichnung und der Beschreibung hervor.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung
dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1: eine Stirnansicht eines Deckenelementes;
Fig. 2: in größerem Maßstab sowie abgebrochen den Anschluß von zwei Deckenelementen
gemäß Fig. 1;
Fig. 3: eine Stirnansicht eines abgewandelten Deckenelementes für eine überlappende
Verlegung;
Fig. 4: eine Stirnansicht eines Deckenelementes, das zusammen mit dem Deckenelement
gemäß Fig. 3 verlegbar ist;
Fig. 5: eine prinzipmäßige Stirnansicht eines ersten Wandanschlusses für die Deckenelemente
gemäß den Figuren 1 bis 3;
Fig. 6: eine prinzipmäßige Stirnansicht eines abgewandelten Wandanschlusses;
Fig. 7: eine prinzipmäßige Stirnansicht eines dritten Wandanschlusses;
Fig. 8: eine prinzipmäßige Stirnansicht eines vierten Wandanschlusses und
Fig. 9: eine prinzipmäßige Ansicht eines Trägerprofiles mit beidseitig aufliegenden
Deckenelementen.
[0009] Ein Deckenelement 1 gemäß den Figuren 1 und 2 für eine Brandschutz-Zwischendecke
umfaßt mindestens zwei Platten 2 und 3 aus einem schwer entflammbaren oder nichtbrennbaren
Werkstoff sowie mindestens eine im Querschnitt rohrförmige Verstärkungseinlage 4 bzw.
5. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Rohre 4, 5 als Verstärkungseinlage
vorgesehen und im Abstand voneinander sowie mit Abstand zur Oberseite 6, zur Unterseite
7 und zu den parallel verlaufenden Rändern 8, 9 des Deckenelementes 1 angeordnet.
Dabei befinden sich die zwei Rohre 4, 5 zwischen zwei großflächigen, außenliegenden
Platten 2, 3 und streifenförmigen Innenplatten 10 und 11 bzw. streifenförmigen Randplatten
12, 13.
[0010] Sowohl die außenliegenden Platten 2 und 3 als auch die Innenplatten 10 und 11 und
die streifenförmigen Randplatten 12 und 13 besitzen zweckmäßigerweise dieselbe Materialstärke
und sind lediglich auf die jeweils erforderliche Breite zurechtgeschnitten. Zwingend
notwendig sind diese Abmessungen allerdings nicht. Die Höhe der rohrförmigen Verstärkungseinlagen
4 und 5 ist vorzugsweise gleich der doppelten Materialstärke der Platten. Auch hier
können andere Abmessungen gewählt werden.
[0011] Die Verstärkungseinlagen 4, 5 besitzen vorzugsweise einen rechteckigen bzw. quadratischen
Querschnitt und sind formschlüssig in die Platten 2, 3 und 10, 11 sowie 12, 13 eingebettet.
Ferner sind alle Platten zusammen mit den rohrförmigen Verstärkungseinlagen 4, 5
mit Hilfe von anorganischem Kleber, vorzugsweise auf Silikatbasis, zusammengeklebt
und ergeben dadurch eine in sich stabile Einheit.
[0012] Die seitlichen Ränder 8, 9 des Deckenelementes 1 sind vorzugsweise eben. Sie werden
scharfkantig sowie exakt unter einem Winkel von 90° geschnitten. Die Deckenelemente
1 lassen sich daher stumpf aneinander anschließend verlegen.
[0013] Um an den Rändern 8, 9 eine gute Abdichtung in noch höherem Maße zu erzielen, können
die beiden seitlichen Randbereiche 14, 15 des Deckenelementes 1 gemäß den Figuren
1 und 2 je eine im Querschnitt L-förmige Ausnehmung 16 aufweisen, in der sich je eine
bei Temperaturerhöhung ihr Volumen vergrößernde Brandschutzmasse z.B. in Form eines
im Querschnitt L-förmigen Brandschutzstreifens 17 befindet. Mit jeweils einem Schenkel
18 greifen die im Querschnitt L-förmigen Brandschutzstreifen 17 parallel zu den Platten
in das Innere der Ränder 8, 9 bzw. der Randbereiche 14, 15, während sie mit ihrem
anderen Schenkel 19 aneinander anliegen und somit die zwei sich mit ihren Rändern
8, 9 berührenden Deckenelemente 1 im Brandfalle abdichten und dadurch einen Temperaturdurchgang
in hohem Maße verhindern.
[0014] Anstelle von zwei L-förmigen Brandschutzstreifen kann auch ein einziger, im Querschnitt
T-förmiger Brandschutzstreifen 17-17 benutzt werden, der ebenfalls Schenkel 18 wie
die beiden im Querschnitt L-förmigen Brandschutzstreifen 17 aufweist, bei dem jedoch
die beiden Schenkel 19 zu einem einzigen Steg vereinigt sind.
[0015] Schließlich ist es auch möglich, in die Ausnehmung 16 oder in eine modifizierte Ausnehmung
einen Flachstreifen als Brandschutzstreifen einzulegen, um eine hohe Abdichtung im
Brandfall zu erzielen.
[0016] Die beiden Figuren 3 und 4 zeigen eine weitere, abgewandelte Ausführungsform von
Deckenelementen 21 und 22. Diese beiden Deckenelemente bestehen ebenfalls aus außenliegenden
Platten 2 und 3 und Innenplatten 10, 11 sowie aus Randplatten 12 und 13, zwischen
denen die rohrförmigen Verstärkungseinlagen 4, 5 angeordnet sind. Ein wesentlicher
Unterschied zu dem Deckenelement gemäß den Figuren 1 und 2 besteht insofern, als die
beiden Deckenelemente 21 und 22 überlappend verlegt werden und dazu an ihren Längsrändern
23 und 24 bzw. 25 und 26 je einen Falz 27, 28 oder Absatz bzw. eine Stufe aufweisen.
Hierdurch wird die Bildung einer Trennfuge 20 gemäß Fig. 2 verhindert mit der Folge,
daß die mögliche Verwendung von bei Temperaturerhöhung ihr Volumen vergrößernder
Brandschutzmasse in Form von Brandschutzstreifen oder von Leisten bzw. von Flachstreifen
wie bei dem zweiten Ausführungsbeispiel nicht erforderlich ist. Durch den Falz 27
bzw. 28 hintergreifen sich die beiden Deckenelemente 21, 22 an ihren Längsrändern
formschlüssig und verhindern auch dadurch im Brandfall den Durchtritt von Wärme bzw.
von Flammen.
[0017] Die Abstützung und Befestigung der stirnseitig ebenen Deckenelemente 1 bzw. 21, 22
im Bereich einer Wand 30 erfolgt gemäß Fig. 5 mit Hilfe einer tragenden, feuerbeständigen,
im Querschnitt L-förmigen Winkelleiste 31, die mit ihrem einen Schenkel 32 das Deckenelement
1, 21 bzw. 22 untergreift. Oben auf dem Deckenelement 1, 21, 22 ist wandseitig ein
z.B. aus Mineralfasern bestehender Schutzstreifen 33 angeordnet und verhindert hier
den Durchtritt von Wärme oder Flammen zwischen Wand 30 und Deckenelement 1 bzw. 21,
22.
[0018] Gemäß Fig. 6 dient eine feuerbeständige, an die Wand 30 angeschraubte, im Querschnitt
weitgehend rechteckige Brandschutzleiste 34 als Träger für das Deckenelement 1 bzw.
21, 22. Auf der Oberseite des Deckenelementes ist wiederum ein Schutzstreifen 33 wie
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 vorgesehen.
[0019] Gemäß Fig. 7 trägt auch eine Brandschutzleiste 34 das bzw. die Deckenelemente 1,
21, 22 und ein aus Steinwolle bestehender, im Querschnitt rechteckiger Streifen 35
dichtet die Deckenelemente 1, 21, 22 an ihrer Oberseite zur Wand 30 hin ab.
[0020] Um einen einwandfreien Anschluß an die Wand 30 zu erzielen, versteht es sich, daß
die einen Falz 27 bzw. 28 aufweisenden Deckenelemente 21, 22 wandseitig einen glatten,
ebenen Rand 37 erhalten. Wandseitig ist daher kein Falz 27 bzw. 28 vorgesehen.
[0021] Gemäß Fig. 8 dient eine Winkelleiste 31 als Träger für das bzw. die Deckenelemente
1, 21, 22 und ein im Querschnitt rechteckiger Streifen 35 aus Steinwolle dichtet die
Deckenelemente 1, 21, 22 an ihrer Oberseite zur Wand 30 hin ab.
[0022] Die Fig. 9 zeigt schließlich noch ein Trägerprofil 40 mit zwei auf Schenkein bzw.
Tragflanschen 41 seitlich aufliegenden Deckenelementen 1, 21 bzw. 22.
[0023] Das Trägerprofil 40 weist zur Erzielung einer gleich guten Wärmedämmung und eines
gleich guten Feuerschutzes wie bei den Deckenelementen 1, 21 und 22 bodenseitig einen
plattenförmigen Streifen 42 aus einem schwer entflammbaren und/oder feuerbeständigen,
nicht brennbaren Werkstoff auf, der auch für die Platten 2, 3 der Deckenelemente 1,
21 bzw. 22 Verwendung findet. Zusätzlich ist ferner Mineralwolle bzw. Steinwolle 43
in derart hoher Schichtung über dem plattenförmigen Streifen 42 angeordnet, daß ein
gleich guter Schutz erreicht wird wie mit den Deckenelementen 1, 21 bzw. 22.
[0024] Mehrere Abhänger 44 dienen zur unmittelbaren Befestigung des kastenförmigen Trägerprofiles
40 an einer Decke.
1. Deckenelement für eine Brandschutz-Zwischendecke, das schwer entflammbaren oder
nichtbrennbaren Werkstoff, insbesondere Mineralfaserwerkstoff in Plattenform enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Platten (2, 3) vorgesehen sind und daß
mindestens eine im Querschnitt rohrförmige Verstärkungseinlage (4, 5) eingebettet
ist.
2. Deckenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2, 3) flächig
aufeinander anngeordnet sind und daß die Verstärkungseinlage (4, 5) formschlüssig
eingebettet ist.
3. Deckenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Rohre (4, 5) als
Verstärkungseinlage vorgesehen sind und im Abstand voneinander sowie mit Abstand
zur Oberseite (6), zur Unterseite (7) und zu den parallel verlaufenden Rändern (8,
9) des Deckenelementes (1, 21, 22) angeordnet sind.
4. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (4, 5) ein Rechteckprofil besitzt.
5. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Rohre (4, 5) zwischen großflächigen, außenliegenden Platten (2, 3) und
streifenförmigen Innenplatten (10, 11) sowie streifenförmigen Randplatten (12, 13)
angeordnet sind.
6. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß randseitig je eine im Querschnitt L-förmige Ausnehmung (16) und in der Ausnehmung
(16) je bei Temperaturerhöhung ihr Volumen vergrößernde Brandschutzmasse in Form eines
im Querschnitt L-förmigen Brandschutzstreifens (17) angeordnet sind.
7. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brandschutzstreifen (17-17) im Querschnitt T-förmig ist.
8. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Brandschutzstreifen (17′) ein Flachstreifen ist.
9. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß randseitig je ein Falz (27, 28) vorgesehen ist.
10. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch vier
plattenförmige, miteinander verklebte Mineralfaserlagen.
11. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,daß
die Platten Calcium-Silikat-Platten sind.
12. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Werkstoff ein Schaumstoff anorganischer Art vorgesehen ist.
13. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß künstliche Mineralfasern als Werkstoff vorgesehen sind.
14. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Werkstoff synthetische, hochtemperaturbeständige Kunststoff-Fasern vorgesehen
sind.
15. Deckenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die aneinanderstoßenden Ränder (8, 9) benachbarter Deckenelemente (1) eben sind.