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EP 0 433 705 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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26.06.1991 Patentblatt 1991/26 |
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Anmeldetag: 26.11.1990 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: F27D 5/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB LI NL |
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Priorität: |
18.12.1989 DE 3941769
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Anmelder: Steuler-Industriewerke GmbH |
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D-56203 Höhr-Grenzhausen (DE) |
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Erfinder: |
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- Löhr, Willi
W-5410 Höhr-Grenzhausen (DE)
- Klein, Theo
W-5414 Vallendar (DE)
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Vertreter: VOSSIUS & PARTNER |
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Postfach 86 07 67 81634 München 81634 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Stapelbare Brennunterlage für Formlinge zur Verwendung in einem Brennofen mit mindestens
zwei Füßen (2) und einem diese verbindenden Auflagerahmen (1) zur Aufnahme von Formlingen.
Dabei bilden die Füße (2) und der Auflagerahmen (1) gemeinsam einen H-förmigen Querschnitt.
Dadurch werden die Temperaturwechselbelastbarkeit und statische Festigkeit der Brennunterlage
erhöht.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine stapelbare Brennunterlage für Formlinge zur Verwendung
in einem Brennofen mit mindestens zwei Füßen und einen diese verbindenden Auflagerahmen
zur Aufnahme von vorzugsweise keramischen Formlingen.
[0002] Eine stapelbare Brennunterlage als Brennhilfsmittel für das Brennen von keramischen
Formlingen ist aus der EP-O 212 598 A1 bekannt. Sie hat einen im wesentlichen U-förmigen
Querschnitt und besteht aus einer geschlossenen, durchgehenden Auflageplatte für Formlinge
und Standfüßen. Das Aufheizen und Abkühlen der Brennunterlagen stellt hohe Ansprüche
an ihre Temperaturwechselbeständigkeit. Außerdem müssen sie statisch stabil sein.
Ferner sollte eine Brennunterlage auch für das Aufnehmen von sperrigen Formlingen
geeignet sein. Der Abstand gestapelter Brennunterlagen und damit die Aufnahmefähigkeit
für sperrige Formlinge wird bei stapelbaren Brennunterlagen durch die Länge der Füße
bestimmt. Aus Gründen der thermischen Belastbarkeit und statischen Festigkeit wird
deren Ausdehnung aber begrenzt. Gemäß der EP-O 212 598 A1 erstrecken sich die Füße
nur in einer Richtung von der Auflageplatte weg. Der Formling liegt auf der Brennunterlagenplatte
nur in wenigen Punkten auf und beansprucht insbesondere bei sperrigen Formlingen einen
unter Umständen be trächtlichen Abstand zur darüberliegenden Brennunterlage. Die dafür
erforderliche längere Ausdehnung der Standfüße beeinträchtigt die Temperaturwechselbelastbarkeit
und statische Festigkeit der Brennunterlage. Zwar können zwei derartige bekannte Brennunterlagen
umgekehrt mit den Füßen zueinander weisend gestapelt werden, um einen höheren Freiraum
für Formlinge zu bilden; diese Stapelweise führt jedoch dazu, daß auch zwei Auflageplatten
unmittelbar aufeinanderfolgen, wobei nur eine Platte tatsächlich genutzt werden kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Temperaturwechselbelastbarkeit und
statische Festigkeit von stapelbaren Brennunterlagen zu erhöhen.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche gelöst. Ferner gestatteten
diese Brennunterlagen das Brennen sperriger Formlinge.
[0005] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0006] Es zeigen:
- Fig. 1
- die schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Ausführungsform bei Verwendung für einen ganzflächig aufliegenden
Formling.
[0007] Gemäß Fig. 1 ist der Auflagerahmen 1 in der Mitte der Brennunterlage angeordnet.
Die Füße 2 und der Auflagerahmen 1 bilden somit einen H-förmigen Querschnitt aus,
wobei h und h' der Abstand zwischen dem Auflagerahmen 1 und den Fußenden ist. Beim
Stapeln der Brennelemente läßt sich dadurch eine lichte Höhe zwischen den Brennunterlagen
von 2 x h bzw. (h + h') bei unterschiedlichen Fußlängen erreichen. Für den Abstand
zwischen zwei Brennunterlagen ist daher nur die Hälfte der Länge der freistehenden
Füße gegenüber Brennun terlagen mit U-förmigem Querschnitt erforderlich. Die Folge
ist eine höhere Temperaturwechselbeständigkeit und statische Stabilität der erfindungsgemäßen
Brennunterlage gegenüber solchen Brennunterlagen.
[0008] Der Rahmen 1 wird durch hochstehende Stege 7 ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform
weisen alle Stege und auch die Füße im wesentlichen die gleiche Breite d auf. Die
Oberflächen der Stege 1a, 1b, 1e können in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sein
und dienen als Auflageflächen für den Formling. Die Stege begrenzen mehrere Rahmendurchbrüche
6, in die sperrige Teile von Formlingen hineinragen können. Eine solche Rahmenkonstruktion,
insbesondere bei gleicher Stegbreite d der hochstehenden Stege, gewährleistet eine
hohe Temperaturwechselbeständigkeit und mechanische Festigkeit. Bei längerem Betrieb
zwangsläufig auftretende Ausbrüche in den Stegen müssen dabei nicht notwendigerweise
die Funktionstüchtigkeit und Stabilität übereinandergestapelter Brennunterlagen beeinträchtigen.
[0009] Die Anordnung der Auflageflächen in mehreren Ebenen und die Durchbrüche gewährleisten
eine feste, stabile Auflage der Formlinge in mehreren Punkten. Daher bringt diese
Bauart bei der Fertigung durch "Trockenpressen", bei der bekanntlich höchste Festigkeit
und Maßgenauigkeit erforderlich sind, keinerlei Probleme. Ferner reduziert das Einsenken
von sperrigen Teilen von Formlingen in die Durchbrüche 6 den Abstandsbedarf zwischen
den Brennunterlagen.
[0010] Die Füße 2 weisen in Längsrichtung Aussparungen 3 auf. Diese Maßnahme erhöht die
mechanische Stabilität der Brennunterlage und gewährleistet eine gute Wärmekonvektion.
Aussparungen 4 und komplementäre Vorsprünge 5 an den Fußenden, z.B. nach dem Nut/Feder-Prinzip,
gewährleisten ein einfaches und stabiles Stapeln der Brennunterlagen.
[0011] Die Brennunterlage kann aus einem Schamottematerial bestehen. Ein bevorzugtes Material
ist Cordierit. Die Brennunterlage ist ohne Schwierigkeiten bis ca. 1300°C thermisch
belastbar und durchläuft im allgemeinen den Zyklus kalt-warm-kalt in 10 bis 20 Stunden.
Die Temperaturbelastung kann problemlos periodisch oder kontinuierlich erfolgen. Bei
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform betragen die Maße der Brennunterlage
500 mm in der Länge, 370 mm in der Breite, 180 mm in der Höhe von Fußende zu Fußende
und die einheitliche Breite d der Stege und Füße 20 mm. Andere Abmessungen sind in
einem großen Variationsbereich möglich.
[0012] Eine andere Verwendung der erfindungsgemäßen Ausführungsform nach Fig. 1 stellt Fig.
2 dar:
[0013] Gemäß Fig. 1 sind die dort oben dargestellten Auflageflächen 1a, 1b und 1e des Auflagerahmens
1 in unterschiedlichen Ebenen angeordnet, um unebene Formlinge aufzunehmen. Gemäß
Fig. 2 sind die Auflageflächen auf der Rückseite dieser Brennunterlagen vorzugsweise
in gleicher Höhe angeordnet, so daß nach Wenden der Brennunterlage gemäß Fig. 2 um
180° die Rückseite des Auflagerahmens 1 mit einer glatten oder profilierten Brennplatte
8 bedeckt werden kann, um einen Formling, der ganzflächig aufliegen muß, aufzunehmen.
1. Brennunterlage für Formlinge zur Verwendung in einem Brennofen mit mindestens zwei
Füßen (2) und einem diese verbindenden Auflagerahmen (1) zur Aufnahme von Formlingen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (2) und der mit diesen einstückige Auflagerahmen (1) gemeinsam einen
H-förmigen Querschnitt in Querrichtung der Brennunterlage ausbilden, und daß die Füße
(2) in Längsrichtung der Brennunterlage durch Fußleisten oder Stege gebildet werden.
2. Brennunterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagerahmen (1) durch hochstehende Stege (7) gebildet ist.
3. Brennunterlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (7) des Auflagerahmens (1) im wesentlichen die gleiche Breite aufweisen.
4. Brennunterlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Füße (2) im wesentlichen gleich der der Stege (7) ist.
5. Brennunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen (1a, 1b, 1e) des Auflagerahmens (1) in unterschiedlichen Ebenen
angeordnet sind.
6. Brennunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (2) in Längsrichtung obere und untere Aussparungen (3) aufweisen.
7. Brennunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (2) an ihrem freien unteren und oberen Ende Aussparungen bzw. dazu komplementäre
Vorsprünge (4, 5) aufweisen.
8. Brennunterlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Schamottematerial besteht.

