TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Antrieb für ein Speiseventil mit einer hydraulisch
druckbeaufschlagten Betätigungsleitung und mit einer Einrichtung zur Steuerung des
Drucks in der Betätigungsleitung, welche drei miteinander zu einer hydraulischen 2
von 3-Schaltung verbundene Ventile aufweist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der Patentschrift CH 666 132 ist ein Antrieb für ein Speiseventil bekannt. Dieser
Antrieb, der mit Öl unter vergleichsweise niedrigem Druck betrieben wird, betätigt
beispielsweise ein Schnellschlussventil, welches als Speiseventil für die Dampfeinspeisung
einer Turbine dient. Das Öl unter Druck oder eine andere hydraulische Flüssigkeit
wirkt über eine Betätigungsleitung auf den Antrieb ein, sodass dieser das Speiseventil
öffnen oder schliessen kann. Der Druck in der Betätigungsleitung wird über eine Einrichtung
gesteuert, welche drei miteinander zu einer hydraulischen 2 von 3-Schaltung verbundene
Ventile aufweist. Diese Ventile sind als elektromagnetisch betätigte Schieberventile
ausgebildet und jedes wird separat auf seine Funktionsfähigkeit überwacht, sodass
drei Überwachungskreise nötig sind. Diese Überwachungskreise weisen mechanische Kontakte
auf, die der Wartung bedürfen. Für den Einsatz bei höheren Drücken ist diese Einrichtung
weniger geeignet.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, einen Antrieb für ein Speiseventil zu schaffen,
der für vergleichsweise hohen Druck des antreibenden Öls geeignet ist und dessen Funktionsfähigkeit
mit einfachen Mitteln überwacht werden kann.
[0004] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass mit höheren Öldrücken eine bessere Dynamik des Antriebs erreicht werden kann.
Ein kompakter Aufbau des Antriebs ist möglich. Die Überwachung der Funktionsfähigkeit
kann einfacher und weniger störungsanfällig erfolgen, da hierfür keine mechanischen
Kontakte benötigt werden.
[0005] Die weiteren Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0006] Die Erfindung, ihre Weiterbildung und die damit erzielbaren Vorteile werden nachstehend
anhand der Zeichnung, welche lediglich einen möglichen Ausführungsweg darstellt, näher
erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0007] Es zeigen:
- Fig.1
- eine erste Prinzipskizze eines Teiles des Antriebs,
- Fig.2
- eine zweite Prinzipskizze eines Teiles des Antriebs,
- Fig.3
- eine dritte Prinzipskizze eines Teiles des Antriebs,
- Fig.4
- eine vierte Prinzipskizze eines Teiles des Antriebs, und
- Fig. 5
- eine Prinzipskizze eines Ventils.
[0008] Bei allen Figuren sind gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0009] Die Figur 1 zeigt eine Prinzipskizze eines Teiles des Antriebs, und zwar ist der
Teil dargestellt, welcher eine Einrichtung zur Steuerung des Drucks in einer Betätigungsleitung
1 umfasst. Als Medium zur Übertragung dieses Druckes wird in der Regel Öl verwendet,
es kann jedoch auch eine andere Hydraulikflüssigkeit oder auch ein gasförmiges Medium
hierfür eingesetzt werden. Über diese Betätigungsleitung 1 wird eine nicht dargestellte
Zylinder-Kolbenanordnung des Antriebs betätigt, welche das zugehörige, ebenfalls nicht
dargestellte Speiseventil öffnet oder schliesst. In der Regel wird bei voll anstehendem
Druck in der Betätigungsleitung 1 dieses Speiseventil offen sein und sobald der Druck
abfällt, wird es rasch schliessen.
[0010] Diese Einrichtung zur Steuerung des Drucks weist drei zu einer hydraulischen 2 von
3-Schaltung zusammengeschaltete, baugleiche Ventile 2, 3 und 4 auf. Durch einen Zulauf
8 gelangt das durch eine nicht dargestellte Pumpe mit Druck beaufschlagte Öl in diese
Einrichtung. Dabei werden Drücke im Bereich um 160 bar angewendet. Vom Zulauf 8 wird
hier über eine mit einer Blende 9 versehene Leitung 10 Öl unter Druck direkt in die
Betätigungsleitung 1 eingespeist, wobei die Blende 9 die Durchflussmenge des Öls bestimmt.
Eine weitere, mit einer Blende 11 versehene Leitung 12 speist eine geringe Menge Öl
unter Druck in eine Leitung 13 eines Prüfsystems 14 ein. Die Leitung 13 speist über
ein Absperrorgan 15 einen Druckwächter 16 an. Das Absperrorgan 15 wird in der Regel
nur geschlossen, wenn der Druckwächter 16 revidiert wird. Der Druckwächter 16 kann
beispielsweise ein piezoelektrisches Messglied enthalten, welches ohne mechanische
Kontaktgabe und deshalb praktisch wartungsfrei arbeitet. Der Druckwächter 16 spricht
bei Unterschreitung eines eingestellten Mindestdruckwertes an und gibt ein elektrisches
Signal an eine nicht dargestellte, übergeordnete Anlagenleittechnik ab, wo dieses
Signal weiterverarbeitet wird.
[0011] Über drei weitere, mit jeweils einer durchflussbegrenzenden Blende 17, 18 und 19
versehenen, Leitungen 20, 21 und 22 werden vom Zulauf 8 her jeweils drei Magnetventile
25, 26 und 27 angespeist. In Fig. 1 sind die Magnetventile 25, 26, 27 magnetisch erregt
dargestellt, bei einem Ausfall der elektrischen Energie oder bei einer Absteuerung
derselben, werden die Magnetventile 25, 26, 27 durch jeweils eine schematisch angedeutete
Feder 28, 29 und 30 in eine zweite skizzenhaft dargestellte Stellung gedrückt. Als
Magnetventile 25, 26, 27 können beispielsweise Sitzventile vom Typ M-SEW6 der Firma
Mannesmann Rexroth G.m.b.H., D 8770 Lohr a.M., eingesetzt werden. In der gezeichneten
Stellung fliesst das Öl unter Druck durch die Magnetventile 25, 26, 27 durch in jeweils
eine Leitung 31, 32 und 33, welche in jeweils ein schematisch dargestelltes Antriebsvolumen
34, 35 und 36 der Ventile 2, 3, 4 führt. Das Antriebsvolumen 34 ist dem Ventil 2,
das Antriebsvolumen 35 dem Ventil 3 und das Antriebsvolumen 36 dem Ventil 4 zugeordnet.
Jeweils ein weiterer Ausgang 37, 38 und 39 der Magnetventile 25, 26, 27 ist über eine
gemeinsame Leitung 40 mit einem Ablauf 41 verbunden. In der gezeichneten Ventilstellung
werden die Ausgänge 37, 38, 39 jedoch nicht von Öl durchflossen.
[0012] Die Ventile 2, 3, 4 sind als Doppelventile ausgebildet, und zwar weisen sie jeweils
ein Sitzventil und ein Schieberventil auf, die Bauart wird später im Zusammenhang
mit Fig. 5 näher erläutert. Die Ventile 2, 3, 4 sind in Fig. 1 mit jeweils druckbeaufschlagten
Antriebsvolumen 34, 35, 36 dargestellt, sollte die Versorgung mit Öl unter Druck durch
die jeweiligen Leitungen 31, 32, 33 entfallen, so werden die Ventile 2, 3, 4 jeweils
durch starke Federn 42, 43 und 44 in eine zweite, in Fig. 1 dargestellte Schaltstellung
gedrückt. Damit ist sichergestellt, dass die Ventile auch im Falle einer etwaigen
Störung stets eine definierte Schaltstellung einnehmen. Jedes der Ventile 2, 3, 4
weist neben der das jeweilige Antriebsvolumen 34, 35, 36 speisenden Leitung 31, 32,
33 vier weitere Anschlüsse für Ölleitungen auf. Das Ventil 2 weist die Anschlüsse
45, 46, 47 und 48 auf. Das Ventil 3 weist die Anschlüsse 49, 50, 51 und 52 auf. Das
Ventil 4 weist die Anschlüsse 53, 54, 55 und 56 auf.
[0013] Der Anschluss 45 des Ventils 2 ist mit der Betätigungsleitung 1 verbunden und durch
ein schematisch angedeutetes Schieberventil vom Anschluss 46 getrennt. Der Anschluss
46 ist über eine Leitung 60, in welcher ein Rückschlagventil 61 angebracht ist, mit
der Leitung 13 des Prüfsystem 14 verbunden. Das Rückschlagventil 61 ist so angeordnet,
dass eine Ölströmung aus dem Prüfsystem 14 heraus möglich ist. Der Anschluss 47 ist
mit dem Ablauf 41 verbunden. Zwischen den Anschlüssen 47 und 48 ist im Innern des
Ventils 2 das Schaltsymbol für ein Sitzventil eingezeichnet. Zwischen den beiden Anschlüssen
47 und 48 ist in dieser Schaltstellung nach beiden Richtungen kein Öldurchlass möglich,
da stets auf der Seite des Ablaufs 41 ein niedrigerer Druck herrscht. Der Anschluss
48 ist über ein Rückschlagventil 62 mit der Leitung 13 des Prüfsystems 14 verbunden.
Das Rückschlagventil 62 lässt eine Ölströmung aus dem Prüfsystem 14 heraus zu.
[0014] Der Anschluss 49 des Ventils 3 ist mit der Betätigungsleitung 1 verbunden und er
ist durch ein angedeutetes Schieberventil vom Anschluss 50 getrennt. Der Anschluss
50 ist mit dem Anschluss 48 des Ventils 2 und gleichzeitig über das Rückschlagventil
62 mit dem Prüfsystem 14 verbunden. Der Anschluss 51 ist mit dem Ablauf 41 verbunden.
Zwischen den Anschlüssen 51 und 52 ist in dieser Schaltstellung die Verbindung durch
ein angedeutetes Sitzventil gesperrt. Der Anschluss 52 ist über ein Rückschlagventil
63 mit der Leitung 13 des Prüfsystems 14 verbunden. Das Rückschlagventil 63 lässt
eine Ölströmung aus dem Prüfsystem 14 heraus zu.
[0015] Der Anschluss 53 des Ventils 4 ist mit der Betätigungsleitung 1 verbunden und er
ist durch ein angedeutetes Schieberventil vom Anschluss 54 getrennt. Der Anschluss
54 ist mit dem Anschluss 52 des Ventils 3 und gleichzeitig über das Rückschlagventil
63 mit dem Prüfsystem 14 verbunden. Der Anschluss 55 ist mit dem Ablauf 41 verbunden.
Zwischen den Anschlüssen 55 und 56 ist in dieser Schaltstellung die Verbindung durch
ein angedeutetes Sitzventil gesperrt. Der Anschluss 56 mündet vor dem Rückschlagventil
61 in die Leitung 60 ein, sodass der Anschluss 56 über dieses Rückschlagventil 61
mit dem Prüfsystem 14 in Wirkverbindung steht.
[0016] Die Prinzipskizze gemäss Fig. 2 unterscheidet sich von der Fig. 1 lediglich dadurch,
dass die Leitung 10 und die Blende 9 ersetzt werden durch drei Leitungen 70, 71 und
72. Auf die Vorteile dieser Anordnung wird später eingegangen. Die Leitung 70 verbindet
die Leitung 31 mit dem Anschluss 45 des Ventils 2 und gleichzeitig mit der Betätigungsleitung
1. In die Leitung 70 ist ein Rückschlagventil 73 eingebaut, welches eine Ölströmung
von der Leitung 31 her in Richtung Betätigungsleitung 1 erlaubt, wobei die Menge des
strömenden Öls durch eine gleichfalls in der Leitung 70 vorgesehene Blende 74 begrenzt
wird. Die Leitung 71 verbindet die Leitung 32 mit dem Anschluss 49 des Ventils 3 und
gleichzeitig mit der Betätigungsleitung 1. In die Leitung 71 ist ein Rückschlagventil
75 eingebaut und eine Blende 76, sodass eine Ölströmung von der Leitung 32 her in
Richtung Betätigungsleitung 1 möglich ist. Die Leitung 72 verbindet die Leitung 33
mit dem Anschluss 53 des Ventils 4 und gleichzeitig mit der Betätigungsleitung 1.
In die Leitung 72 ist ein Rückschlagventil 77 eingebaut und eine Blende 78, sodass
eine Ölströmung von der Leitung 33 her in Richtung Betätigungsleitung 1 möglich ist.
[0017] Die Prinzipskizze gemäss Fig. 3 entspricht der Skizze gemäss Fig. 2, lediglich die
Magnetventile 25, 26, 27 weisen eine zweite Schaltstellung auf und infolgedessen auch
die durch sie betätigten Ventile 2, 3 und 4. Die Magnetventile 25, 26, 27 sind hier
in der Schaltstellung dargestellt in welche sie durch die jeweiligen Federn 28, 29,
30 gedrückt werden, wenn die elektrische Energie für die magnetische Erregung ausfällt
oder abgesteuert wird. Die drei Leitungen 31, 32 und 33 werden durch die Magnetventile
25, 26, 27 und die Leitung 40 zum Ablauf 41 hin entlastet vom Öldruck und damit werden
auch die drei Antriebsvolumina 34, 35, 34 geleert und die Federn 42, 43, 44 drücken
die Ventile 2, 3, 4 in die in Fig. 3 gezeichnete Schaltstellung.
[0018] Die Skizze Fig. 4 zeigt einen möglichen Betriebszustand der Einrichtung. Die Ventile
3 und 4 sind wie in Fig. 2 geschaltet, das Ventil 2 ist analog der Fig. 3 geschaltet.
Diese Stellung des Ventils 2 kann bewusst erzeugt worden sein durch ein Absteuern
der Energie für die magnetische Erregung des zugehörigen Magnetventils 25, wodurch,
wie bereits beschrieben, das Antriebsvolumen 34 druckentlastet wird, was zur Folge
hat, dass die Feder 42 das Ventil 2 in die gezeichente Schaltstellung drückt, es ist
jedoch auch möglich, dass eine echte Störung vorliegt, welche beispielsweise die Energiezufuhr
unterbrochen hat. Ein bewusstes Absteuern der Energie würde vorgenommen, wenn beispielsweise
eine Funktionskontrolle des Ventils 2 durchgeführt werden soll.
[0019] Die Fig. 5 zeigt eine Prinzipskizze des Ventils 2, wobei die Ventile 3 und 4 baugleich
ausgeführt sind, die Schaltstellung ist gleich wie in der Fig. 2 gezeigt. Das Ventil
2 ist in einer zylindrischen Bohrung 80 eines hydraulischen Blockes, der auch die
Ventile 3 und 4 umfasst, angeordnet. Die Leitung 31 führt in das zylindrische Antriebsvolumen
34. Der Druck des Öles im Antriebsvolumen 34 wirkt auf einen Kolben 81, der in der
Bohrung 80 verschieblich angeordnet ist. Der Kolben 81 ist einstückig ausgebildet,
er weist zwei Dichtstellen auf, nämlich eine Dichtkante 82, die mit einer Kante 83
der Bohrung 80 zusammenwirkt, wenn sich der Kolben 81 nach oben bewegt, und einen
Dichtungssitz 84. Das Ventil 2 weist im oberen Teil demnach ein Schieberventil mit
der Dichtkante 82 zwischen den Anschlüssen 45 und 46 auf und im unteren Teil weist
es ein Sitzventil mit dem Dichtungssitz 84 zwischen den Anschlüssen 47 und 48 auf.
Beim Öffnen des Ventils 2, also wenn sich der Kolben 81 nach oben bewegt, wirkt es
sich als vorteilhaft aus, dass das Überfahren der Kante 83 durch die Dichtkante 82
eine Ventilöffnung des Schieberventils bewirkt ohne eine nennenswerte Volumenänderung
zu verursachen, die in den benachbarten Volumina und Leitungen zu unzulässigen Druckschwankungen
und dadurch verursachte Fehlbetätigungen des Antriebs führen könnte. Im unteren Teil
der Skizze ist die Feder 42 angedeutet, die nach einem Druckabfall im Antriebsvolumen
34 den Kolben 81 nach oben in eine definierte Offenstellung schiebt. Die Feder 42
stützt sich gegen einen Support 85 ab.
[0020] Zur Erläuterung der Wirkungsweise sei die Fig. 1 näher betrachtet. Die Ventile 2,
3, 4 und die Magnetventile 25, 26, 27 arbeiten einwandfrei und die Betätigungsleitung
1 steht unter Druck, sodass das Speiseventil offengehalten wird. Der störungsfreie
Normalbetrieb ist gewährleistet. Öl wird in der Betätigungsleitung 1 unter Druck gehalten
vom Zulauf 8 her über die Leitung 10. Der dort auftretende Druck liegt im Bereich
um 160 bar. Eine Abdichtung der Betätigungsleitung 1 gegen den Ablauf 41 ist sichergestellt,
und zwar werden zwei in Reihe geschaltete Dichtungsstellen hierfür eingesetzt. Die
erste Dichtungsstelle ist stets ein Schieberventil, beispielsweise zwischen den Anschlüssen
45 und 46 im Ventil 2, und die in Reihe geschaltete zweite Dichtungsstelle, beispielsweise
zwischen den Anschlüssen 56 und 57 im Ventil 4, ist stets ein Sitzventil. Das Sitzventil
muss jeweils auch dem vollen Druck standhalten, der vom Prüfsystem 14 her ansteht.
Für derartig hohe Drücke ist es vorteilhaft ein Sitzventil einzusetzen, da bei diesem
Ventiltyp eine etwaige Ölzersetzung keine negativen Auswirkungen auf das Funktionsvermögen
des Ventils mit sich bringt. Das Schieberventil ist jeweils nicht so hoch beansprucht,
sodass auch hier keine negativen Auswirkungen einer Ölzersetzung zu befürchten sind.
Das Prüfsystem 14 wird durch den Druckwächter 16 überwacht, der erst bei Unterschreitung
eines Druckschwellwertes anspricht und Signal gibt.
[0021] In Fig. 2 wird die Betätigungsleitung 1 über die Leitungen 70, 71 und 72 mit Öl unter
Druck versorgt. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass beim Hochfahren des Öldrucks
in dieser hydraulischen Einrichtung kein Öl in den Ablauf 41 verloren geht. Ferner
können die Leitungen 70, 71, 72, wie Fig. 5 zeigt, vorteilhaft im Innern der Ventile
2, 3, 4 untergebracht werden, sodass zusätzliche Leitungen, Verschraubungen und Dichtstellen
entfallen, was die Sicherheit erhöht. Die übrige Funktion der Einrichtung gemäss Fig.
2 entspricht der der Einrichtung gemäss Fig. 1.
[0022] In Fig. 3 ist die sogenannte "fail safe"-Stellung der Einrichtung dargestellt. Die
Magnetventile 25, 26, 27 und die Ventile 2, 3, 4 sind in ihrer Ruhestellung angelangt.
In dieser Stellung fliesst das Öl unter Druck aus der Betätigungsleitung 1 in den
Ablauf 41 ab, und zwar sowohl durch die Leitung, welche die Betätigungsleitung 1 mit
dem Anschluss 45 des Ventils 2 verbindet, als auch durch die entsprechenden Leitungen,
die zu den Anschlüssen 49 bzw. 53 der Ventile 3 bzw. 4 führen und durch den jeweils
in Reihe geschalteten zweiten Ventilsitz hindurch. Das Speiseventil schliesst mit
grosser Sicherheit, sodass die durch dieses Speiseventil gespeiste Turbine keinen
unkontrollierbaren Betriebszustand erreichen kann. Durch die Rückschlagventile 61,
62, 63 entweicht gleichzeitig der Druck aus dem Prüfsystem 14, sodass auch der Druckwächter
16 an das übergeordnete Anlagenleitsystem meldet, dass diese Einheit heruntergefahren
ist. Diese "fail safe"-Stellung wird immer erreicht, da die Federn 42, 43, 44 der
Ventile 2, 3, 4 und die Federn 28, 29, 30 der Magnetventile 25, 26, 27 eine grosse
mechanische Kraftreserve beinhalten, die diese Ventile mit grosser Sicherheit in die
gezeichneten Stellungen drückt, wenn der Öldruck gesamthaft abfällt oder für eine
Abschaltung abgesteuert wird.
[0023] Die Einrichtung arbeitet einwandfrei, wenn alle Ventile 2, 3, 4 und alle Magnetventile
25, 26, 27 voll funktionsfähig sind, wie bisher beschrieben. Es kann nun jedoch der
Fall eintreten, dass eine Baugruppe dieser Einheit ausfällt. In diesem Fall ist, wie
Fig. 4 zeigt, ein einwandfreies Funktionieren des Antriebs ebenfalls sichergestellt.
Der Druck in der Betätigungsleitung 1 wird auch nach dem Absteuern des Ventils 2 aufrecht
erhalten, sodass das Speiseventil geöffnet bleibt. Lediglich der Druck im Prüfsystem
14 wird durch das Rückschlagventil 62 etwas reduziert, da die Nachspeisung durch die
Leitung 12 zu schwach ist, um den vollen Druck aufrecht zu erhalten, wenn sich eines
der Rückschlagventile 61, 62, 63 öffnet. Der Druckwächter 16 meldet in diesem Fall
einen Druckabfall im Prüfsystem 14, welcher als Indiz für eine Störung in der Einrichtung
zu betrachten ist. Eine Kontrolle der Einrichtung und ihrer Bauelemente ist nötig,
welche zum Auffinden der defekten Teile und deren Reperatur führt. Während dieser
Wartungsperiode ist ein durchgehender, einwandfreier Betrieb des Antriebs gewährleistet.
[0024] Es ist auch möglich entsprechende vorsorgliche Wartungsarbeiten durchzuführen, indem
der Reihe nach bewusst jeweils eines der Ventile 2, 3, 4 über das entsprechende Magnetventil
25, 25, 27 abgesteuert und separaten Funktionskontrollen unterworfen wird, ohne dass
der Betrieb des Antriebs negativ beeinflusst wird. Die Verfügbarkeit der Einrichtung
ist dadurch als vergleichsweise hoch einzustufen.
[0025] Sobald jedoch zwei Zweige der Einrichtung gestört sind, z.B. das Ventil 2 und das
Magnetventil 26, so werden das Ventil 2 und das Ventil 3 in ihre Ruhestellung gedrückt,
und der Druck in der Betätigungsleitung 1 wird durch die Leitung, welche den Anschluss
49 des Ventils 3 mit der Betätigungsleitung 1 verbindet, völlig abgebaut in Richtung
Ablauf 41. Das Speiseventil schliesst infolgedessen, und erst nach der Behebung der
Störungen ist eine Wiederinbetriebnahme der Einrichtung möglich. Ebenso meldet der
Druckwächter 16 einen starken Druckabfall im Prüfsystem 14, sodass die übergeordnete
Anlagenleittechnik ein Abfahren der Gesamtanlage einleiten kann.
1. Antrieb für ein Speiseventil mit einer hydraulisch druckbeaufschlagten Betätigungsleitung
(1) und mit einer Einrichtung zur Steuerung des Drucks in der Betätigungsleitung (1),
welche drei miteinander zu einer hydraulischen 2 von 3-Schaltung verbundene Ventile
(2, 3, 4) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass über diese Einrichtung ein Prüfsystem (14) mit Druck beaufschlagbar ist,
- dass ein Druckabfall im Prüfsystem (14) mittels eines Sensors erfassbar ist, und
- dass Verbindungsleitungen zwischen den Ventilen (2, 3, 4) und dem Prüfsystem (14)
mit jeweils einem Rückschlagventil (61, 62, 63) versehen sind, welches eine Durchströmung
in Richtung Ventil (2, 3, 4) erlaubt.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass jedes der drei Ventile (2, 3, 4) hydraulisch anregbar ausgebildet ist, und
- dass für die hydraulische Anregung jeweils ein Magnetventil (25, 26, 27) vorgesehen
ist, welches mit dem jeweils zugehörigen Ventil (2, 3, 4) verbunden ist.
3. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Betätigungsleitung (1) über eine direkte, mit einer Blende (9) versehene
Leitung (10) mit Druck beaufschlagt ist.
4. Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Betätigungsleitung (1) durch jeweils eine Bypassleitung mit der jeweiligen
Verbindung zwischen Magnetventil (25, 26, 27) und Ventil (2, 3, 4) verbunden ist,
und
- dass diese Bypassleitungen jeweils ein Rückschlagventil (73, 75, 77) aufweisen,
welches ein Durchströmen in Richtung Betätigungsleitung (1) erlaubt, sowie jeweils
eine Blende (74, 76, 78) zur Begrenzung der Durchströmung.
5. Antrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
- dass diese Bypassleitungen im Innern der jeweiligen Ventile (2, 3, 4) angeordnet
sind.
6. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
- dass jedes der Ventile (2, 3, 4) als Doppelventil mit einem gemeinsamen Kolben (81)
ausgebildet ist,
- dass der Kolben (81) einerseits eine Dichtkante (82) aufweist, die Teil eines Schieberventils
ist, und andererseits einen Dichtungssitz (84) aufweist, der Teil eines Sitzventils
ist, und
- dass die Ventile (2, 3, 4) so miteinander verbunden sind, dass im angeregten Zustand
jeweils ein Schieberventil und ein Sitzventil hintereinandergeschaltet sind, wobei
stets das Sitzventil einem Ablauf (41) zugewandt ist.
7. Antrieb nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Einrichtung zur Steuerung des Drucks und die Magnetventile (25, 26, 27)
zu einem monolithischen, hydraulischen Block verbunden sind, und
- dass Verbindungsleitungen in diesen Block eingelassen sind.