[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zum automatischen Zuführen einer Druckplatte zu einem bzw. Abführen von einem Plattenzylinder
einer Rotationsdruckmaschine.
[0002] Durch die EP-Anm. 02 68 857 ist eine halbautomatische Einrichtung bekannt, mit der
es möglich ist, eine Druckplatte auf dem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine
zu befestigen.
[0003] Nachteilig an der Einrichtung nach der EP-Anm. 02 68 857 ist, daß die Druckplatte
per Hand in die Klemmeinrichtung eingeführt werden muß; außerdem müssen die Befehle
zum Auflegen der Druckplatte, Einklemmen und Spannen per Hand an einem Schaltpult
eingegeben werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, jeweils ein Verfahren zum Zu- und Abführen
einer Druckplatte zu bzw. von einem Plattenzylinder und eine Einrichtung zur Durchführung
der Verfahren zu schaffen.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der kennzeichnenden Teile der
Ansprüche 1, 2 und 4 gelöst.
[0006] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Einrichtung liegt insbesondere
darin, daß für das Befestigen der Druckplatten auf dem Plattenzylinder Hilfspersonal
eingesetzt werden kann. Eine Berührung des Personals mit den rotierenden Teilen der
Maschine wird ausgeschlossen, d.h. die Sicherheit wird erhöht. Stillstandszeiten der
Maschine zum Wechseln der Druckplatten werden verkürzt.
[0007] Eine passerrelevante Lage der Platte auf dem Plattenzylinder wird präziser. Ein Makulaturanfall,
der durch langwierige Passerkorrektur entsteht, wird vermindert.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung
im Schnitt, Druckplattenzuführstellung,
- Fig. 2
- wie Fig. 1, jedoch andere Winkelstellung des Plattenzylinders, Druckplattenlösestellung,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Seitenansicht der Klemmeinrichtung für ein Druckplattenende, Druckplattenklemmstellung,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Seitenansicht der Klemmeinrichtung für einen Druckplattenanfang,
- Fig. 5
- Steuereinrichtung und Steuerrechner,
- Fig. 6
- einen Ablaufplan für das Zuführen einer Druckplatte zum Plattenzylinder,
- Fig. 7
- einen Ablaufplan für das Abführen einer Druckplatte vom Plattenzylinder.
[0009] Eine Rotationsdruckmaschine weist mehrere Druckwerke 1 (z.B. 4) auf, die jeweils
u.a. einen Plattenzylinder 3, einen Gummituchzylinder 4 und einen Gegendruckzylinder
6 enthalten. Diese sind in üblicher Weise in Seitengestellen der Rotationsdruckmaschine
gelagert.
[0010] Da die verschiedenen Druckwerke 1 untereinander nahezu gleich sind, wird die Erfindung
nur anhand eines Druckwerkes 1 beschrieben.
[0011] An einer Zugangsseite 8 zu den Zylindern 3, 4, 6 des Druckwerkes 1 ist eine Druckplattenzuführ-
bzw. -abführvorrichtung 9 vorgesehen. Diese ist an einer Abdeckplatte 11 befestigt,
welche zusammen mit der Druckplattenzuführ- bzw. -abführeinrichtung 9 mittels jeweils
zweier Schwingen (Arme) 17; 18, die an den Seitengestellen der Drucktürme 1 befestigt
sind, vertikal in zwei Endstellungen verschwenkbar angeordnet ist. Der Schwenkradius
ist durch gestrichelte Linien dargestellt. Hierzu sind an einer vorderen und hinteren
Seite der Abdeckplatte 11 jeweils ein oberes und unteres Gelenk 14; 16 vorgesehen,
in der jeweils ein erstes Ende der Schwingen 17; 18 schwenkbar gelagert ist. Ein zweites
Ende der Schwingen 17, 18 ist jeweils schwenkbar an den Seitengestellen gelagert.
Die Abdeckplatte 11 als Koppel, die Schwingen 17, 18 und das Gestell des Druckwerkes
1 als Steg bilden somit ein Gelenkviereck.
[0012] An einem unteren Ende an beiden Seiten der Abdeckplatte 11 ist jeweils ein Arbeitszylinder
19 schwenkbar gelagert. Eine Kolbenstange 21 des Arbeitszylinders 19 ist gelenkig
mit einem Hebel 22 verbunden. Der Hebel 22 trägt in seinem Ende drehbar gelagert eine
parallel zur Achse des Plattenzylinders 3 angeordnete, durchgehende Andrückwalze 26.
Die Andrückwalze 26 kann auch abgesetzt sein. Die Andrückwalze 26 weist eine im Verhältnis
zu einer Druckplatte 27 weiche Oberfläche (z.B. Gummi; Kunststoff) auf. Der Hebel
22 ist um eine Achse 30 einer drehbar in Seitenstützen (nicht dargestellt) der Abdeckplatte
11 gelagerten Antriebsrolle 29 schwenkbar gelagert. Die Antriebsrolle 29 ist abgesetzt
und weist einen Antrieb (z. B. Zahnradantrieb, Elektromotor usw.) auf.
[0013] Im Ausführungsbeispiel ist dieser schematisch durch ein Kettenrad 31 mit Antriebskette
32 dargestellt.
[0014] Die Antriebsrolle 29 und die Andrückwalze 26 stehen ebenfalls in Antriebsverbindung,
wobei sie vorzugsweise gleiche Umfangsgeschwindigkeiten aufweisen.
[0015] Eine Andrückrolle 33 ist mit einer Antriebsrolle 29 in Berührung bringbar. Hierzu
ist die Andrückrolle 33 in einem ersten Ende eines zweiarmigen Hebels 34 drehbar gelagert.
[0016] Der Hebel 34 ist nahezu mittig in den Seitenstützen der Abdeckplatte 11 schwenkbar
gelagert und weist an einem zweiten Ende ein Gelenk 36 auf, das mit einem Ende einer
Kolbenstange 37 verbunden ist. Die Kolbenstange 37 ist Teil eines Arbeitszylinders
40, der gelenkig an der Abdeckplatte 11 befestigt ist.
[0017] Die Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung 9 besteht aus einem ca. druckplattenbreiten
Gehäuse 38 mit einer Speicherkammer 39. Das Gehäuse 38 weist im Schnitt betrachtet
eine leichte Krümmung derart auf, daß ein oberer Teil des Gehäuses 38 nahezu vertikal
ausgerichtet ist und ein unterer Teil des Gehäuses 38 tangential auf einen unteren
Teil des Plattenzylinders 3 hin ausgerichtet ist. Eine trichterförmige Öffnung 41
im oberen Teil des Gehäuses 38 erleichtert das Einschieben der Druckplatte 27.
[0018] Das Gehäuse 38 ist zweiteilig ausgeführt und weist oberhalb der Abdeckplatte 11 ein
Scharnier 42 auf, mittels dessen ein oberer Teil des Gehäuses 38 nach unten abklappbar
ist, wodurch ein oberer Teil des Druckturmes 1, in dem in üblicher Weise ein Farbwerk
(nicht dargestellt) der Druckmaschine vorgesehen ist, einer Bedienperson zugänglich
ist.
[0019] Eine Vorderwand 43 des Gehäuses 38 erstreckt sich bis kurz vor die Andrückwalze 26
und weist im Bereich der Antriebsrolle 29 Durchbrüche 44 auf, durch welche Oberflächenbereiche
der abgesetzten Antriebsrolle 29 in die Speicherkammer 39 hineinragen. Eine Rückwand
46 des Gehäuses 38 erstreckt sich bis kurz vor die Andrückrolle 33. Hinter der Andrückrolle
33 sind parallel zur Vorderwand 43 mehrere Auswurffinger 45 vorgesehen, die fest auf
einer schwenkbar in den Seitenstützen der Abdeckplatte 11 gelagerten Auswurffingerwelle
47 angeordnet sind. Eine Antriebsvorrichtung für die Auswurffingerwelle 47 zeigt Fig.
2. In einem Abstand von der schwenkbaren Lagerung der Auswurffingerwelle 47 greift
eine Kolbenstange 48 gelenkig an einem Hebel 50 der Auswurffingerwelle 47 an. Die
Kolbenstange 48 ist Teil eines Arbeitszylinders 49, der gelenkig an der Abdeckplatte
11 befestigt ist. Die Auswurffinger 45 sind mittels der Kolbenstange 48 derart schwenkbar
gelagert, daß ihre Spitzen 68 in die Peripherie 62 des Plattenzylinders 3 eintauchen
bzw. über die Peripherie abheben können.
[0020] Ferner sind Mittel vorgesehen (nicht dargestellt), die bewirken, daß die Auswurffinger
45 nur im Bereich der Plattenzylindergrube 2 in die Peripherie 62 des Plattenzylinders
eintauchen können.
[0021] Der Plattenzylinder 3 weist in einer Grube 52 eine Plattenklemm- und Spannvorrichtung
53, 54 auf. Die Plattenklemmvorrichtung ist z.B. durch die DE-PS 36 26 936 bekannt.
Diese zeichnet sich insbesondere durch einen günstig angeordneten Schwenkpol der Klemmklappe
55; 56 aus. Dieser bewirkt, daß ein Druckplattenende 57 beim Einlegen in die bzw.
Herausnehmen aus der Plattenklemmvorrichtung 54 nicht durch die Klemmklappe 55 behindert
wird.
[0022] Die Spannvorrichtung ist z.B. durch die DE-OS 36 04 071 bekannt.
[0023] Bei Drehung des Plattenzylinders 3 aus einer Druckplattenlösestellung A im Uhrzeigersinn
(rückwärts) und Druckbeaufschlagung des Arbeitszylinders 49 gelangen die Spitzen 68
der Greiferfinger 45 durch entsprechende Durchbrüche 64 in der Klemmklappe 55 hindurch
in Ausnehmungen 65 in der Plattenklemm- und Spannvorrichtung 54 unter das Druckplattenende
57 und unterstützen somit ein Abheben des Druckplattenendes 57 von einer Klemmauflage
63.
[0024] Vorgesehene Stellmittel für die Plattenklemm- und Spannvorrichtung 53,54 werden über
eine Dreheinführung am Plattenzylinderzapfen mit Arbeitsmedium versorgt. Selbstverständlich
ist es auch möglich, Einrichtungen vorzusehen, die bei einem Stillstand des Plattenzylinders
3 in einer Plattenzylinderstellung A, B, C diesen über seine Stirnseite oder Mantelfläche
mit Arbeitsmedium versorgen. Die Stellmittel können hydraulisch, pneumatisch, mechanisch
oder oder auch elektrisch wirken.
[0025] Im Druckbetrieb befindet sich die Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung 9 in
einer Stellung gemäß der Fig. 1 und Fig. 2. In dieser Stellung ist der Zugang zu den
Zylindern 3, 4, 6 durch die Abdeckplatte 11 verschlossen, die Andrückwalze 26 ist
jedoch vom Plattenzylinder 3 abgeschwenkt (nicht gezeigt). Die Abdeckplatte 11 weist
eine Durchblickmöglichkeit (nicht dargestellt) auf den Plattenzylinder 3 auf.
[0026] In einer Druckplattenlöse- bzw. -zuführstellung A, B ist die Andrückrolle 26 an den
Plattenzylinder 3 angestellt.
[0027] Nach Beendigung des laufenden Druckauftrages fährt der Plattenzylinder 3 in die vorbestimmte
Winkelstellung A (Fig. 2). Die Klemmklappe 55 wird geöffnet. Ein Druckplattenende
57 schwenkt durch seine elastische Eigenspannung nach außen, bis es an einem unteren
Teil der Vorderwand 43 anliegt oder wird durch Weiterdrehen des Plattenzylinders 3
in die Druckplattenklemmstellung C durch die Auswurffinger 45 von der Klemmauflage
63 abgehoben.
[0028] Eine Drehung des Plattenzylinders 3 in Verbindung mit der angetriebenen Andrückwalze
26 im Uhrzeigersinn (rückwärts) bewirkt nun das Abführen der Druckplatte 27 vom Plattenzylinder
3 bzw. Einschieben der Druckplatte 27 in die Speicherkammer 39. Hierbei gelangt das
Druckplattenende 57 in einen Walzenspalt der Transportrollen (Antriebsrolle/ Andrückrolle)
29, 33, die das Druckplattenende 57 erfassen und mit gleicher oder größerer Umfangsgeschwindigkeit
wie der Plattenzylinder 3 die Druckplatte 27 weitertransportieren, wenn die Klemmklappe
56 der Plattenklemm- und Spannvorrichtung 53 für den Druckplattenanfang 58 in der
Plattenzylinderwinkelstellung B (Druckplattenzuführstellung) (Fig. 1) bzw. kurz zuvor
geöffnet wurde. Die Druckplatte 27 wird durch die Transportrollen 29, 33 soweit transportiert,
bis das Druckplattenende 57 der Druckplatte 27 den Walzenspalt verlassen hat, d.h.
aus dem unteren Teil der Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung 9, heraustransportiert
ist. Eine Bedienperson kann nun das Druckplattenende 57 erfassen und die Druckplatte
27 aus der Speicherkammer 39 herausnehmen.
[0029] Zur Bestückung des Plattenzylinders 3 mit einer neuen Druckplatte 60 stellt eine
Bedienperson die neue Druckplatte 60 mit dem Druckplattenanfang 58 voran in die Speicherkammer
39, bis diese an den Transportrollen 29, 33 anliegt. Der Plattenzylinder 3 steht in
der Druckplattenzuführstellung B (Fig. 1), und die Klemmklappe 56 ist geöffnet. Nun
werden die Transportrollen 29, 33 aktiviert und transportieren die neue Druckplatte
60 aus der Speicherkammer 39, bis der Druckplattenanfang 58 gegen einen Anschlag 51
der Plattenklemm- und Spannvorrichtung 53 stößt. Ein Lageerkenner 59 für die Anlage
der Druckplatte (27; 60) an dem Anschlag 51 gibt ein "Gut"-Signal an einen Steuerrechner
66, woraufhin die Klemmklappe 56 geschlossen wird. Der Druckplattenanfang 58 ist festgeklemmt.
Der Plattenzylinder 3 wird nun entgegen dem Uhrzeigersinn (vorwärts) gedreht, während
die Andrückwalze 26 die Druckplatte 60 gegen den Plattenzylinder 3 andrückt. Signalisiert
der Lageerkenner 59 eine schlechte Anlage der Druckplatte 60 an dem Anschlag 51 der
Plattenklemmeinrichtung 54, wird der Druckplattenklemmvorgang abgebrochen und ein
Störsignal erzeugt.
[0030] Bei Erreichen einer Plattenzylinderstellung (Druckplattenklemmstellung) C (Fig. 3),
bei der das Druckplattenende 57 durch die Andrückwalze 26 auf die Klemmfläche 63 gedrückt
wird, schließt die Klemmklappe 55 und klemmt das Druckplattenende 57 fest. Eine anschließende
Aktivierung der Spannelemente spannt die Druckplatte 60 auf dem Plattenzylinder 3.
[0031] Die Stellung C liegt in Winkelgrade unterteilt nur wenig (ca. 5° - 10°) hinter der
Entsorgungsstellung A, d. h. der Plattenzylinder 3 muß aus der Entsorgungsstellung
A nur ein kleines Stück gegen den Uhrzeigersinn verdreht werden, bis er die Stellung
C (Fig. 3) erreicht.
[0032] In der Stellung C hat die Andrückwalze 26 das Druckplattenende 57 leicht um eine
Kante 61 der Plattenzylindergrube 52 gebogen, so daß das Druckplattenende 57 innerhalb
der Peripherie 62 des Plattenzylinders 3 auf der Klemmauflage 63 der Klemmvorrichtung
54 zu liegen kommt, bevor es von der Klemmklappe 55 festgehalten wird.
[0033] Die Andrückwalze 26 wird daraufhin in die Druckmaschinenbetriebsstellung zurückgeschwenkt,
indem der doppeltwirkende Arbeitszylinder 19 mit Druckmittel beaufschlagt die Kolbenstange
21 einfährt und die Andrückwalze 26 um die Achse 30 der Antriebsrolle 29 vom Plattenzylinder
3 abschwenkt.
[0034] Der Steuerrechner 66 ist mit einer Anzahl Elektromagnetventilen 67 verbunden, die
bei einem Kommando Druckplattenzufuhr bzw. -abfuhr in Abhängigkeit von den Stellungen
des Plattenzylinders 3 und in Verbindung mit einer geeigneten Software in richtiger
Reihenfolge schalten und die Stellzylinder mit Arbeitsmedium aus einer Druckquelle
72 versorgen.
[0035] Die Stellungen A, B, C des Plattenzylinders 3 werden mittels eines Drehwinkelgebers
71 ermittelt und dem Steuerrechner 66 zugeführt (Fig. 4).
[0036] Es werden ebenfalls sämtliche elektrischen Antriebe (z.B. Plattenzylinderantrieb
M, Antrieb für die Transportrolle 33) mittels des Steuerrechners 66 gesteuert.
[0037] Die Fig. 6 zeigt das Schema eines Ablaufplanes, nach welchem der Steuerrechner 66
in Verbindung mit Zählern und anderen Stellungsanzeigen (z.B. Drehimpulsgeber 71)
arbeitet, damit die Druckplatte 60 automatisch dem Plattenzylinder 3 zugeführt wird.
[0038] Durch Betätigung eines Startauslösers 101 wird eine Abfrage 102 der Sicherheitsbedingungen
(z.B. Ist die Abdeckplatte 11 geschlossen ?) durchgeführt. Entsprechende Sensoren
werden daraufhin aktiviert. Sind nicht sämtliche Sicherheitsbedingungen erfüllt, wird
ein Störsignal 103 erzeugt.
[0039] Bei Erfüllung sämtlicher Sicherheitsbedingungen wird ein Anlaufwarnsignal 104 gegeben.
Eine erneute Betätigung des Startauslösers 101 aktiviert einen Antrieb des Plattenzylinders
3 und verdreht ihn in die Plattenzylinderstellung B (Druckplattenzuführstellung) 106.
Bei Erreichen der Plattenzylinderstellung B stoppt der Antrieb.
[0040] Eine anschließende Abfrage 107 betrifft das Vorhandensein einer neuen Druckplatte
60 in der Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung 9. Signalisieren vorgesehene,
jedoch nicht dargestellte Sensoren, daß die neue Druckplatte 60 fehlt, wird ein Störsignal
108 erzeugt. In einem Schritt 109 wird die Klemmklappe 56 geöffnet, die Andrückwalze
26 wird an den Plattenzylinder 3 angestellt, und der Antrieb für sämtliche Transportrollen
26, 29, 33 wird aktiviert.
[0041] Danach wird in einem Schritt 111 der Lageerkenner 59 abgefragt. Ist die Lage der
Druckplatte 60 an den Anschlägen 51 nicht korrekt, erfolgt ein weiterer Vorschub 112
der Druckplatte. Nach dreimaligem negativen Bescheid 113 werden die Transportrollen
26, 29, 33 rückwärts angetrieben, so daß die Druckplatte 60 in die Speicherkammer
39 zurücktransportiert wird; außerdem wird ein Störsignal 114 erzeugt.
[0042] Bei korrekter Anlage der Druckplatte 60 wird in einem Schritt 116 der Antrieb für
die Transportrollen 26, 29, 33 abgestellt. Daraufhin wird im Schritt 117 die Klemmklappe
56 geschlossen und im Schritt 118 die Andrückrolle 33 von der Antriebsrolle 29 abgestellt.
[0043] Eine Aktivierung 119 des Plattenzylinderantriebs dreht den Plattenzylinder 3 vorwärts
in die Plattenzylinderstellung A. Ist die Stellung erreicht, werden in einem Schritt
121 die Klemmklappe 55 geöffnet und die Plattenspanneinrichtung 54 auf Null gefahren.
[0044] In Schritt 122 wird der Plattenzylinder 3 in die Plattenzylinderstellung C gefahren.
Der Plattenzylinder 3 wird zwischen den Stellungen A und C nicht angehalten.
[0045] Bei Erreichen der Plattenzylinderstellung C wird in einem Schritt 123 die Klemmklappe
55 geschlossen und daraufhin die Plattenspanneinrichtung 54 aktiviert. Danach wird
ein Signal Ende 124 erzeugt.
[0046] Die Fig. 7 zeigt den Ablaufplan für das Lösen und Abführen der Druckplatte 27 vom
Plattenzylinder 3 bzw. Einschieben in den Druckplattenspeicher 9.
[0047] Durch Betätigung eines Startauslösers 201 wird eine Abfrage 202 der Sicherheitsbedingungen
(z.B. Ist die Abdeckplatte 11 geschlossen ?) durchgeführt. Entsprechende Sensoren
werden daraufhin aktiviert. Unter anderem erfolgt auch die Abfrage, ob der Druckplattenspeicher
9 frei ist. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, wird ein Störsignal 203 erzeugt.
Sind sämtliche Sicherheitsbedingungen erfüllt, wird ein Anlaufwarnsignal 104 erzeugt.
[0048] Durch eine erneute Betätigung des Startauslösers 201 wird der Plattenzylinder 3 im
Schritt 205 in die Plattenzylinderstellung A verdreht. Bei Erreichen der Plattenzylinderstellung
A wird in einem Schritt 206 die Andrückrolle 26 an den Plattenzylinder 3 angestellt.
Die Andrückrolle 33 wird von der Antriebsrolle 29 abgestellt. Die Auswurffinger 45
werden aktiviert und tauchen in die Peripherie 62 des Plattenzylinders 3 ein. Die
Plattenspannung wird abgestellt, die Klemmklappe 55 wird geöffnet.
[0049] Danach wird in einem Schritt 207 ein Antrieb 31, 32 für die Transportrollen 26, 29
aktiviert. Gleichzeitig wird im Schritt 208 der Antrieb für den Plattenzylinder 3
aktiviert, so daß dieser rückwärts dreht.
[0050] Im Schritt 209 werden nach einer Plattenzylinderdrehung von ca. 50 mm im Bogenmaß
aus der Plattenzylinderstellung A die Auswurffinger 45 aus der Peripherie 62 des Plattenzylinders
3 herausgeschwenkt.
[0051] In einem nachfolgenden Schritt 211 wird nach einer Plattenzylinderdrehung von ca.
150 mm im Bogenmaß aus der Plattenzylinderstellung A die Andrückrolle 33 an die Antriebsrolle
29 angestellt.
[0052] Im Schritt 212 fährt der Plattenzylinder 3 bis in die Plattenzylinderstellung B.
Die Klemmklappe 56 wird im nachfolgenden Schritt 213 geöffnet.
[0053] Im Schritt 214 wird die Andrückwalze 29 abgestellt.
[0054] Im letzten Schritt 216 wird der Antrieb 31, 32 für die Transportrollen 29, 33 nach
einem Transportweg von ca. 150 mm im Bogenmaß, ausgehend von der Plattenzylinderstellung
B, ausgestellt.
Teileliste
[0055]
- 1
- Druckwerk
- 2
- -
- 3
- Plattenzylinder
- 4
- Gummituchzylinder
- 5
- -
- 6
- Gegendruckzylinder
- 7
- -
- 8
- Zugangsseite
- 9
- Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung
- 10
- -
- 11
- Abdeckplatte
- 12
- -
- 13
- -
- 14
- Gelenk (oberes)
- 15
- -
- 16
- Gelenk (unteres)
- 17
- Schwinge
- 18
- Schwinge
- 19
- Arbeitszylinder
- 20
- -
- 21
- Kolbenstange
- 22
- Hebel
- 23
- -
- 24
- -
- 25
- -
- 26
- Andrückwalze
- 27
- Druckplatte
- 28
- -
- 29
- Antriebsrolle
- 30
- Achse
- 31
- Kettenrad
- 32
- Antriebskette
- 33
- Andrückrolle
- 34
- Hebel
- 35
- -
- 36
- Gelenk
- 37
- Kolbenstange
- 38
- Gehäuse (9)
- 39
- Speicherkammer
- 40
- Arbeitszylinder
- 41
- Öffnung
- 42
- Scharnier
- 43
- Vorderwand (38)
- 44
- Durchbrüche
- 45
- Auswurffinger
- 46
- Rückwand (38)
- 47
- Auswurffingerwelle
- 48
- Kolbenstange
- 49
- Arbeitszylinder
- 50
- Hebel
- 51
- Anschlag
- 52
- Grube (3)
- 53
- Plattenklemm- und Spannvorrichtung
- 54
- Plattenklemm- und Spannvorrichtung
- 55
- Klemmklappe
- 56
- Klemmklappe
- 57
- Druckplattenende
- 58
- Druckplattenanfang
- 59
- Lageerkenner
- 60
- Druckplatte (neu)
- 61
- Kante (52)
- 62
- Peripherie (3)
- 63
- Klemmauflage (54)
- 64
- Durchbrüche
- 65
- Ausnehmung (54)
- 66
- Steuerrechner
- 67
- Elektromagnetventil
- 68
- Spitze (45)
- 69
- -
- 70
- -
- 71
- Drehwinkelgeber
- 72
- Druckquelle
- 101 )
- . )
- . )
- Folgeschritte des Ablaufplanes
- . )
- "Druckplattenzufuhr"
- 124 )
- 201 )
- . )
- . )
- Folgeschritte des Ablaufplanes
- . )
- "Druckplattenabfuhr"
- 216 )
- A
- Druckplattenlösestellung
- B
- Druckplattenzuführstellung
- C
- Druckplattenklemmstellung
1. Verfahren zum automatischen Zuführen einer Druckplatte (27; 60) zu einem Plattenzylinder
(3) einer Rotationsdruckmaschine, der u.a. Mittel (53, 54) zum Klemmen und Spannen
der Druckplatte (27; 60) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (27;
60) in eine Speicherkammer (39) einer Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung
(9) gestellt wird, daß der Plattenzylinder (3) in eine Druckplattenzuführstellung
(B) verdreht wird, daß die Druckplatte (27; 60) mittels einer Anzahl Transportrollen
(29, 33) einer Klemmvorrichtung (53, 56) des Plattenzylinders (3) und mittels einer
Andrückrolle (26) einer Klemmvorrichtung (54, 55) zugeführt wird.
2. Verfahren zum automatischen Abführen einer Druckplatte (27;60) von einem Plattenzylinder
(3) einer Rotationsdruckmaschine, der u.a. Mittel (53,54) zum Entspannen und Lösen
der Druckplatte (27;60) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattenzylinder
(3) vorwärts in eine Druckplattenlösestellung (A) verdreht wird, daß eine Klemmklappe
(55) zur Erfassung eines Druckplattenendes (57) geöffnet wird, daß der Plattenzylinder
(3) rückwärts in eine Druckplattenzuführstellung (B) verdreht wird, daß eine Klemmklappe
(56) zur Erfassung eines Druckplattenanfangs (58) geöffnet wird, daß die Druckplatte
(27;60) mittels einer Anzahl Transportrollen (29,33) einer Speicherkammer (39) einer
Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung (9) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anlage der Druckplatte
(27; 60) an einem Anschlag (51) der Klemmvorrichtung (53, 54) von einer Anlageerkennung
(59) ein "Gut"-Signal erzeugt wird, daß daraufhin die Klemmklappe (56) geschlossen
wird.
4. Einrichtung zum Zuführen bzw. Abführen einer Druckplatte (27; 60) zu bzw. von einem
Plattenzylinder (3) einer Rotationsdruckmaschine, der Mittel (53, 54) zum automatischen
Klemmen und Spannen bzw. Entspannen und Lösen der Druckplatte (27; 60) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung (9) vorgesehen
ist, daß diese eine Anzahl von Transportrollen (29, 33) aufweist, von denen mindestens
eine antreibbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückrolle (33) an
die Antriebsrolle (29) anstellbar angeordnet ist.
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung
einer Anstellbewegung der Andrückrolle (33) rechnergesteuerte Stellmittel (37, 40,
67) vorgesehen sind.
7. Einrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine schwenkbar
gelagerte Andrückwalze (26) vorgesehen ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung einer Schwenkbewegung
der Andrückwalze (26) Stellmittel (19, 21, 67) vorgesehen sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Auswurffinger (45) vorgesehen
sind.
10. Einrichtung nach den Ansprüchen 4 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswurffinger
(45) auf einer schwenkbar gelagerten Auswurffingerwelle (47) befestigt sind.
11. Einrichtung nach den Ansprüchen 4, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswurffinger
(45) Spitzen (68) aufweisen, daß die Spitzen (68) in die Peripherie (62) des Plattenzylinders
(3) einschwenkbar angeordnet sind.
12. Einrichtung nach den Ansprüchen 4, 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
Klemmklappe (55) der Plattenklemm- und Spannvorrichtung (54) Durchbrüche (64) und
in der Plattenklemm- und Spannvorrichtung (54) Ausnehmungen (65) vorgesehen sind.
13. Einrichtung nach den Ansprüchen 4, 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung
einer Schwenkbewegung der Auswurffinger (45) Stellmittel (48, 49, 67) vorgesehen sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherkammer (39) der
Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung (9) zweiteilig ausgeführt ist und ein
die beiden Teile verbindendes Gelenk (42) aufweist.