(19)
(11) EP 0 433 875 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.06.1991  Patentblatt  1991/26

(21) Anmeldenummer: 90124023.4

(22) Anmeldetag:  13.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 22.12.1989 CH 4627/89

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Lattion, André
    CH-8472 Seuzach (CH)
  • Wildberger, Heinz
    CH-8400 Winterthur (CH)
  • Oehy, Peter
    CH-8405 Winterthur (CH)
  • Frei, Kurt
    CH-8432 Zweidlen (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Textilmaschine


    (57) Eine Ringspinnmaschine mit zwischen einem Antriebskopf und einem Endkopf (20) angeordneten Längsbauteile (25,26) aufweisenden gleichförmigen Gestell-Längsabschnitte (4, 4.1) ist gekennzeichnet durch ein für alle Gestell-Längsabschnitte gemeinsames Fussbett (12), auf das sich die Gestell-Längsabschnitte abstützen und mit dem die Gestell-Längsabschnitte lösbar verbunden sind.




    Beschreibung

    Textilmaschine



    [0001] Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Als Stand der Technik können die DE-15 11 000, DE-22 20 228 und DE-29 15 814 betrachtet werden. Hier sind die Gestell-Längsabschnitte bzw. Modulabschnitte bzw. Längssektionen auf dem Boden abgestützt. Dabei werden die Sektionen bezüglich der Bodenlage einzeln ausgerichtet und miteinander verbunden.

    [0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Textilmaschine gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorzuschlagen, welche eine schnellere Vormontage im Herstellerwerk und eine schnellere Endmontage beim Betreiber ermöglichen. Auch sollten die Versandeinheiten kleiner gestaltet werden können.

    [0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1.

    [0005] Es ist nunmehr weniger zeitaufwendig, das relativ leichte Fussbett zwischen dem Endkopf und dem Antriebskopf auszurichten, wonach das Legen von Leitungen und das Einziehen von Kabeln direkt in Angriff genommen werden kann. Diese Arbeiten können auch durch das Fehlen der Gestell-Längsabschnitte übersichtlicher und dadurch schneller ausgeführt werden. Durch die Trennung des Fussbettes und der Gestell-Längsabschnitte sind die Versandeinheiten weniger voluminös. Die Montage wird weiter verkürzt, wenn die Gestell-Längsabschnitte lediglich mit dem Fussbett verbunden werden. Beim Vorgehen gemäss Anspruch 3 stellen die einzelnen, in sich stabilen Gestell-Längsabschnitte keine Probleme bezüglich der Längsausdehnung dar. Eine wesentliche Verbilligung der Herstellkosten kann erreicht werden durch die Lehre des Anspruches 4. Dazu ist zu bemerken, dass ein Gestell-Längsabschitt in einem Stück gegossen werden kann, obwohl dann grössere Formkasten in Kauf genommen werden müssen, die unter Umständen nur für diese grossen Gussstücke konzipiert werden müssen und deshalb eine beträchtliche Investition darstellen. Andererseits wäre es ohne weiteres möglich, Zwischenstücke zu verwenden, was aber mit zusätzlicher Bearbeitung der Stossstellen und mit zusätzlichem Montageaufwand verbunden wäre. Deshalb stellen die Massnahmen des Anspruches 4 die optimale Lösung dar. Die zwei entsprechenden Gestell-Längsabschnitteile können bereits vormontiert versandt werden. Die Gestell-Längsabschnitteile können spiegelbildlich ausgeführt werden, aber auch gleichförmig bzw. identisch. Dies hat den Vorteil, nur ein einziges Formteil herstellen zu müssen. Es kann noch mehr Zeit eingespart werden, wenn jeder Gestell-Längsabschnitteil mindestens zwei höhenverschiedene Längsbauteile aufweist. Dadurch wird nämlich die Stabilität eines jeden Gestell-Längsabschnittes erhöht, sodass ein Neuausrichten in Längsrichtung der Textilmaschine bei der Endmontage entfällt. Zweckmässigerweise sollten die Längs-bauteile nicht nur der Längsstabilität dienen, sondern gleichzeitig andere Aufgaben erfüllen. So kann der untere Längsbauteil einen Spindelbankabschnitt und der obere Längsbauteil eine Stütze für einen Absaugkanal darstellen. Die Spindelbankabschnitte sind nunmehr angegossen statt lösbar befestigt, was wiederum eine Zeit- und Kosteneinsparung bewirkt. Durch eine Modifizierung, d.h. eine Verlängerung des Spindelgehäuses, können die Gestell-Längsabschnitteile unabhängig von den zu verwendeten Hülsen uniform gegossen werden, was eine variantenunabhängige Produktion ermöglicht. Obgleich die Herstellung durch Giessen am wirtschaftlichsten erscheint, wären Schweiss- und Nietkonstruktionen durchaus denkbar.

    [0006] Die Erfindung wird nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen schematisch:
    Fig. 1
    eine teilweise Stirnansicht auf einen aus zwei Teilen bestehenden Gestell-Längsabschnitt
    Fig. 2
    eine teilweise Seitenansicht der Textilmaschine nach Fig. 1,
    Fig. 3
    eine teilweise Draufsicht der Textilmaschine nach den Fig. 1 und 2 mit spiegelbildlich gestalteten Gestell-Längsabschnitteilen, wobei ein Gestell-Längsabschnitt und ein Fussbett-Längsabschnitt durch voll ausgezogene Linien hervorgehoben sind,
    Fig. 4
    eine Draufsicht auf einen Gestell-Längsabschnitt mit identischen Teilen und
    Fig. 5
    eine Ansicht einer modifizierten Spindel.


    [0007] Ein vormontierter Gestell-Längsabschnitt 4 weist zwei Gestell-Längsabschnitteile 5,6 auf, wobei Teil 6 in Fig. 1 der Deutlichkeit halber gestrichelt gezeichnet worden ist. Die Teile 5,6 sind an Verbindungsstellen 7 und 8 im Bereich der vertikalen Maschinenmittelebene 9 mit geeigneten Verbindungsmitteln fest aber lösbar miteinander verbunden. Die auf Abstand voneinander angeordneten Gestell-Längsabschnitte 4 stützen sich mit ihren Füssen 10,11 auf Fussbett-Längsabschnitte 12 ab und sind an Verbindungsstellen 13,14 damit verbunden. Das Mass dieses Abses kann dem Tei-lungsabstand von zwei Spinnstellen entsprechen. Diese Fussbett-Längsabschnitte 12 sind an Verbindungsstellen 15,16 miteinander verbunden. Jeder Fussbett-Längsabschnitt 12 hat Höhenverstelleinrichtungen 19. Das Fussbett erstreckt sich zwischen einem Endkopf 20 und einem nicht dargestellten Antriebskopf und weist Leitflächen für Peg Trays 21 und Wellen 22 für Doffervorrichtungen auf. Jeder Teil 5,6 hat einen oberen Längsbauteil 25 und einen unteren Längsbauteil 26. Der obere Längsbauteil 25 dient als Stütze für einen zentralen Absaugkanal 28, der mittels einer Mehrzahl von Absaugröhrchen 29 gebrochene Fäden von Streckwerken 30 absaugt. Die oberen Längsbauteile 25 haben an ihren beiden Längsenden Hohlkörper 33, welche vertikal mit den Füssen 10,11 ausgerichtet sind und welche sich bis zur Maschinenmittelebene 9 erstrecken.

    [0008] Der angegossene untere Längsbauteil 26 ist gleichzeitig ein Spindelbankabschnitt, der in Längsrichtung der Ringspinnmaschine bezüglich der Längsenden des Gestell-Längsabschnittes, wie in Fig. 2 deutlich gezeigt, versetzt angeordnet ist. Die Länge jedes Spindelbankabschnittes 26 ist beispielsweise um das Mass eines Abstandes von zwei Spindelteilungen länger als ein Gestell-Längsabschnitt 4 und gleich lang wie ein Fussbett-Längsabschnitt 12.

    [0009] In Fig. 4 ist eine Abwandlung eines Gestell-Längsabschnittes 4.1 gezeigt, wobei der Gestell-Längsabschnitteil 6.1 nicht spiegelbildlich, sondern identisch mit dem Teil 5 ausgebildet ist.

    [0010] Fig. 5 zeigt die gleiche Anordnung der Spindelbank 26, d.h. die gleiche Höhe ab Boden, wie Fig. 1 mit einer, verglichen zu einer Spindel 36, abgeänderten Spindel 36.1. Die Ausführung gemäss Fig. 1 verwendet eine lange Hülse 39, während die Ausführung gemäss Fig. 5 eine kurze Hülse 40 verwendet. Aus den Fig. 1,5 ist ersichtlich, dass die oberen Enden der Hülsen 39,40 auf derselben Höhe liegen. Der Vertikalabstand 41 zwischen der Austrittstelle des Fadens aus dem Streckwerk 30 und dem oberen Hülsenende sollte aus spinngeometrischen Überlegungen möglichst gleich sein. Erfindungsgemäss kann die Spindelbank 26 und auch der mit dem Spindelantriebsband kooperierende Wirtel 42 auf gleicher Höhe bleiben, während das Gehäuse 46.1 bezüglich des Gehäuses 46 zwischen dem Wirtel 42 und der Unterwindkrone 47 bzw. des unteren Hülsenanschlages verlängert worden ist. Das Laufverhalten der Spindel 36.1 mit der kürzeren Hülse 40 wird praktisch nicht beeinträchtigt. Die zusätzliche Masse zeigt sogar eine stabilisierende Wirkung. Die Spindeln sind als Verschleissteile zu betrachten. Ein Kunde kann sogar nach anfänglicher Bestimmung der Hülsenlänge lediglich durch Austausch eines Spindelsatzes längen- bzw. höhenverschiedene Hülsen verwenden.

    [0011] Es sei darauf hingewiesen, dass Ansprüche mit gleicher Rückbeziehung auch gemeinsam mit vorherigen Ansprüchen zusammengelegt werden können.


    Ansprüche

    1. Textilmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, mit zwischen einem Antriebskopf und einem Endkopf (20) angeordneten, Längsbauteile (25,26) aufweisenden, gleichförmigen Gestell-Längsabschnitten (4, 4.1), dadurch gekennzeichnet, dass
    ein für alle Gestell-Längsabschnitte gemeinsames Fussbett (12) vorhanden ist, auf das sich die Gestell-Längsabschnitte abstützen und mit dem die Gestell-Längsabschnitte lösbar verbunden sind.
     
    2. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Gestell-Längsabschnitte nur über das Fussbett miteinander verbunden sind.
     
    3. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
    das Fussbett gleichförmige, lösbar miteinander verbundene Längsabschnitte aufweist, dass ein Fussbett-Längsabschnitt (12) um ein vorbestimmtes Mass länger als ein Gestell-Längsabschnitt ist und dass die Gestell-Längsabsce auf Abstand zueinander angeordnet sind.
     
    4. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
    jeder Gestell-Längsabschnitt zwei gleichartige Teile (5,6,6.1) aufweist, welche im Bereich der vertikalen Maschinenmittelebene (9) an mindestens einer Verbindungsstelle (7,8) miteinander verbindbar sind.
     
    5. Textilmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Teile gleichförmig (Fig. 4) oder spiegelbildlich (Fig. 3) sind.
     
    6. Textilmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
    jeder Teil mindestens zwei höhenverschiedene Längsbauteile (25,26) aufweist.
     
    7. Textilmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
    jeder Teil einen angeformten Spindelbankabschnitt (26) aufweist, welcher einen unteren Längsbauteil darstellt.
     
    8. Textilmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
    der Spindelbankabschnitt länger ist als der Gestell-Längsabschnitt und in Längsrichtung versetzt angeordnet ist.
     
    9. Textilmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
    der obere Längsbauteil (25) als Stütze für einen zentralen Absaugkanal (28) ausgebildet ist.
     
    10. Textilmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Höhe der Spindelbankabschnitte bei Verwendung unterschiedlich langer Hülsen (39,40) gleich bleibt und dass die Spindeln zwischen dem Wirtel (42) und dem unteren Hülsenanschlag (47) dementsprechend ausgebildet sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht