Textilmaschine
[0001] Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Als Stand der Technik können die DE-15 11 000, DE-22 20 228 und DE-29 15 814 betrachtet
werden. Hier sind die Gestell-Längsabschnitte bzw. Modulabschnitte bzw. Längssektionen
auf dem Boden abgestützt. Dabei werden die Sektionen bezüglich der Bodenlage einzeln
ausgerichtet und miteinander verbunden.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Textilmaschine gemäss dem Oberbegriff
des Anspruches 1 vorzuschlagen, welche eine schnellere Vormontage im Herstellerwerk
und eine schnellere Endmontage beim Betreiber ermöglichen. Auch sollten die Versandeinheiten
kleiner gestaltet werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1.
[0005] Es ist nunmehr weniger zeitaufwendig, das relativ leichte Fussbett zwischen dem Endkopf
und dem Antriebskopf auszurichten, wonach das Legen von Leitungen und das Einziehen
von Kabeln direkt in Angriff genommen werden kann. Diese Arbeiten können auch durch
das Fehlen der Gestell-Längsabschnitte übersichtlicher und dadurch schneller ausgeführt
werden. Durch die Trennung des Fussbettes und der Gestell-Längsabschnitte sind die
Versandeinheiten weniger voluminös. Die Montage wird weiter verkürzt, wenn die Gestell-Längsabschnitte
lediglich mit dem Fussbett verbunden werden. Beim Vorgehen gemäss Anspruch 3 stellen
die einzelnen, in sich stabilen Gestell-Längsabschnitte keine Probleme bezüglich der
Längsausdehnung dar. Eine wesentliche Verbilligung der Herstellkosten kann erreicht
werden durch die Lehre des Anspruches 4. Dazu ist zu bemerken, dass ein Gestell-Längsabschitt
in einem Stück gegossen werden kann, obwohl dann grössere Formkasten in Kauf genommen
werden müssen, die unter Umständen nur für diese grossen Gussstücke konzipiert werden
müssen und deshalb eine beträchtliche Investition darstellen. Andererseits wäre es
ohne weiteres möglich, Zwischenstücke zu verwenden, was aber mit zusätzlicher Bearbeitung
der Stossstellen und mit zusätzlichem Montageaufwand verbunden wäre. Deshalb stellen
die Massnahmen des Anspruches 4 die optimale Lösung dar. Die zwei entsprechenden Gestell-Längsabschnitteile
können bereits vormontiert versandt werden. Die Gestell-Längsabschnitteile können
spiegelbildlich ausgeführt werden, aber auch gleichförmig bzw. identisch. Dies hat
den Vorteil, nur ein einziges Formteil herstellen zu müssen. Es kann noch mehr Zeit
eingespart werden, wenn jeder Gestell-Längsabschnitteil mindestens zwei höhenverschiedene
Längsbauteile aufweist. Dadurch wird nämlich die Stabilität eines jeden Gestell-Längsabschnittes
erhöht, sodass ein Neuausrichten in Längsrichtung der Textilmaschine bei der Endmontage
entfällt. Zweckmässigerweise sollten die Längs-bauteile nicht nur der Längsstabilität
dienen, sondern gleichzeitig andere Aufgaben erfüllen. So kann der untere Längsbauteil
einen Spindelbankabschnitt und der obere Längsbauteil eine Stütze für einen Absaugkanal
darstellen. Die Spindelbankabschnitte sind nunmehr angegossen statt lösbar befestigt,
was wiederum eine Zeit- und Kosteneinsparung bewirkt. Durch eine Modifizierung, d.h.
eine Verlängerung des Spindelgehäuses, können die Gestell-Längsabschnitteile unabhängig
von den zu verwendeten Hülsen uniform gegossen werden, was eine variantenunabhängige
Produktion ermöglicht. Obgleich die Herstellung durch Giessen am wirtschaftlichsten
erscheint, wären Schweiss- und Nietkonstruktionen durchaus denkbar.
[0006] Die Erfindung wird nunmehr anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine teilweise Stirnansicht auf einen aus zwei Teilen bestehenden Gestell-Längsabschnitt
- Fig. 2
- eine teilweise Seitenansicht der Textilmaschine nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine teilweise Draufsicht der Textilmaschine nach den Fig. 1 und 2 mit spiegelbildlich
gestalteten Gestell-Längsabschnitteilen, wobei ein Gestell-Längsabschnitt und ein
Fussbett-Längsabschnitt durch voll ausgezogene Linien hervorgehoben sind,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf einen Gestell-Längsabschnitt mit identischen Teilen und
- Fig. 5
- eine Ansicht einer modifizierten Spindel.
[0007] Ein vormontierter Gestell-Längsabschnitt 4 weist zwei Gestell-Längsabschnitteile
5,6 auf, wobei Teil 6 in Fig. 1 der Deutlichkeit halber gestrichelt gezeichnet worden
ist. Die Teile 5,6 sind an Verbindungsstellen 7 und 8 im Bereich der vertikalen Maschinenmittelebene
9 mit geeigneten Verbindungsmitteln fest aber lösbar miteinander verbunden. Die auf
Abstand voneinander angeordneten Gestell-Längsabschnitte 4 stützen sich mit ihren
Füssen 10,11 auf Fussbett-Längsabschnitte 12 ab und sind an Verbindungsstellen 13,14
damit verbunden. Das Mass dieses Abses kann dem Tei-lungsabstand von zwei Spinnstellen
entsprechen. Diese Fussbett-Längsabschnitte 12 sind an Verbindungsstellen 15,16 miteinander
verbunden. Jeder Fussbett-Längsabschnitt 12 hat Höhenverstelleinrichtungen 19. Das
Fussbett erstreckt sich zwischen einem Endkopf 20 und einem nicht dargestellten Antriebskopf
und weist Leitflächen für Peg Trays 21 und Wellen 22 für Doffervorrichtungen auf.
Jeder Teil 5,6 hat einen oberen Längsbauteil 25 und einen unteren Längsbauteil 26.
Der obere Längsbauteil 25 dient als Stütze für einen zentralen Absaugkanal 28, der
mittels einer Mehrzahl von Absaugröhrchen 29 gebrochene Fäden von Streckwerken 30
absaugt. Die oberen Längsbauteile 25 haben an ihren beiden Längsenden Hohlkörper 33,
welche vertikal mit den Füssen 10,11 ausgerichtet sind und welche sich bis zur Maschinenmittelebene
9 erstrecken.
[0008] Der angegossene untere Längsbauteil 26 ist gleichzeitig ein Spindelbankabschnitt,
der in Längsrichtung der Ringspinnmaschine bezüglich der Längsenden des Gestell-Längsabschnittes,
wie in Fig. 2 deutlich gezeigt, versetzt angeordnet ist. Die Länge jedes Spindelbankabschnittes
26 ist beispielsweise um das Mass eines Abstandes von zwei Spindelteilungen länger
als ein Gestell-Längsabschnitt 4 und gleich lang wie ein Fussbett-Längsabschnitt 12.
[0009] In Fig. 4 ist eine Abwandlung eines Gestell-Längsabschnittes 4.1 gezeigt, wobei der
Gestell-Längsabschnitteil 6.1 nicht spiegelbildlich, sondern identisch mit dem Teil
5 ausgebildet ist.
[0010] Fig. 5 zeigt die gleiche Anordnung der Spindelbank 26, d.h. die gleiche Höhe ab Boden,
wie Fig. 1 mit einer, verglichen zu einer Spindel 36, abgeänderten Spindel 36.1. Die
Ausführung gemäss Fig. 1 verwendet eine lange Hülse 39, während die Ausführung gemäss
Fig. 5 eine kurze Hülse 40 verwendet. Aus den Fig. 1,5 ist ersichtlich, dass die oberen
Enden der Hülsen 39,40 auf derselben Höhe liegen. Der Vertikalabstand 41 zwischen
der Austrittstelle des Fadens aus dem Streckwerk 30 und dem oberen Hülsenende sollte
aus spinngeometrischen Überlegungen möglichst gleich sein. Erfindungsgemäss kann die
Spindelbank 26 und auch der mit dem Spindelantriebsband kooperierende Wirtel 42 auf
gleicher Höhe bleiben, während das Gehäuse 46.1 bezüglich des Gehäuses 46 zwischen
dem Wirtel 42 und der Unterwindkrone 47 bzw. des unteren Hülsenanschlages verlängert
worden ist. Das Laufverhalten der Spindel 36.1 mit der kürzeren Hülse 40 wird praktisch
nicht beeinträchtigt. Die zusätzliche Masse zeigt sogar eine stabilisierende Wirkung.
Die Spindeln sind als Verschleissteile zu betrachten. Ein Kunde kann sogar nach anfänglicher
Bestimmung der Hülsenlänge lediglich durch Austausch eines Spindelsatzes längen- bzw.
höhenverschiedene Hülsen verwenden.
[0011] Es sei darauf hingewiesen, dass Ansprüche mit gleicher Rückbeziehung auch gemeinsam
mit vorherigen Ansprüchen zusammengelegt werden können.
1. Textilmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, mit zwischen einem Antriebskopf und
einem Endkopf (20) angeordneten, Längsbauteile (25,26) aufweisenden, gleichförmigen
Gestell-Längsabschnitten (4, 4.1), dadurch gekennzeichnet, dass
ein für alle Gestell-Längsabschnitte gemeinsames Fussbett (12) vorhanden ist, auf
das sich die Gestell-Längsabschnitte abstützen und mit dem die Gestell-Längsabschnitte
lösbar verbunden sind.
2. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Gestell-Längsabschnitte nur über das Fussbett miteinander verbunden sind.
3. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Fussbett gleichförmige, lösbar miteinander verbundene Längsabschnitte aufweist,
dass ein Fussbett-Längsabschnitt (12) um ein vorbestimmtes Mass länger als ein Gestell-Längsabschnitt
ist und dass die Gestell-Längsabsce auf Abstand zueinander angeordnet sind.
4. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Gestell-Längsabschnitt zwei gleichartige Teile (5,6,6.1) aufweist, welche im
Bereich der vertikalen Maschinenmittelebene (9) an mindestens einer Verbindungsstelle
(7,8) miteinander verbindbar sind.
5. Textilmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Teile gleichförmig (Fig. 4) oder spiegelbildlich (Fig. 3) sind.
6. Textilmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Teil mindestens zwei höhenverschiedene Längsbauteile (25,26) aufweist.
7. Textilmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Teil einen angeformten Spindelbankabschnitt (26) aufweist, welcher einen unteren
Längsbauteil darstellt.
8. Textilmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Spindelbankabschnitt länger ist als der Gestell-Längsabschnitt und in Längsrichtung
versetzt angeordnet ist.
9. Textilmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der obere Längsbauteil (25) als Stütze für einen zentralen Absaugkanal (28) ausgebildet
ist.
10. Textilmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Höhe der Spindelbankabschnitte bei Verwendung unterschiedlich langer Hülsen (39,40)
gleich bleibt und dass die Spindeln zwischen dem Wirtel (42) und dem unteren Hülsenanschlag
(47) dementsprechend ausgebildet sind.