[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Ansaug- und Gemischbildungssystem für mehrzylindrige,
fremdgezündete Brennkraftmaschinen mit mindestens zwei Einlaßventilen je Zylinder,
mindestens zwei den Einlaßventilen zugeordneten getrennten Saugrohrarmen je Zylinder
und Kraftstoffeinspritzung ins Ansaugsystem.
[0002] Bei Brennkraftmaschinen dieser Art sind üblicherweise die beiden Einlaßventile eines
jeden Zylinders mit einem gemeinsamen Saugrohr verbunden, und jedem Zylinder ist eine
Einspritzdüse zugeordnet. Eine solche Bauart ist konstruktiv verhältnismäßig einfach
realisierbar, jedoch ist ihr Nachteil, daß eine last- und drehzahlabhängige Steuerung
der Ladungsbewegung in den Saugrohrarmen und im Zylinder nicht möglich ist, da die
Drosselung eines Teilstromes der dem Zylinder zugeführten Ladung bei dieser Bauart
nicht erfolgen kann. Außerdem ist bei niedrigen Luftdurchsätzen die Strömungsgeschwindigkeit
der Frischluft (bzw. Mischung mit rückgeführtem Abgas - EGR) gering, so daß eine unzureichende
Gemischaufbereitung gegeben ist. Aufgrund der schnell freigegebenen, großen Öffnungsquerschnitte
bei Mehrventilmotoren treten im Leerlauf sowie bei niedriger Teillast hohe Restgasanteile
auf, die in Verbindung mit der geringen Ladungsbewegung im Brennraum zu einem instabilen
Verbrennungsablauf und ungünstigen Wirkungsgraden führen.
[0003] Eine dem Luftdurchsatz angepaßte Steuerung der Ladungsbewegung im Zylinder kann mit
Ansaugsystemen erzielt werden, die pro Zylinder zwei vollständig getrennte Saugrohrarme
aufweisen. Durch teilweises oder vollständiges Schließen eines dieser Arme kann bei
kleinen Luftdurchsätzen die Ladungsbewegung und die Turbulenz im Brennraum deutlich
erhöht werden und damit der Verbrennungsablauf verbessert werden. Die konsequente
Ausführung eines solchen Ansaugsystems mit vollständig getrennten Saugrohrarmen bis
zu den Einlaßventilen würde jedoch die doppelte Anzahl von Einspritzdüsen im Vergleich
zu heutigen konventionellen Systemen erfordern. Sie stellt die fertigungstechnisch
aufwendigste und teuerste Lösung dar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine last- und drehzahlabhängige Steuerung
der Strömungsbewegung in den Saugrohrarmen und damit im Zylinder bei gleichzeitig
vorteilhafter Gemischbildung in einfacher, wirtschaftlicher und betriebssicherer Weise
zu ermöglichen.
[0005] Gemäß der Erfindung ist bei einem Ansaug- und Gemischbildungssystem für mehrzylindrige,
fremdgezündete Brennkraftmaschinen mit mindestens zwei Einlaßventilen je Zylinder,
mindestens zwei den Einlaßventilen zugeordneten getrennten Saugrohrarmen je Zylinder
und Kraftstoffeinspritzung vorgesehen, daß erste Saugrohrarme je Zylinder zu einer
ersten Gruppe und weitere Saugrohrarme je Zylinder wenigstens zu einer weiteren Gruppe
zusammengefaßt sind, und daß jeder Gruppe je ein Drosselorgan zugeordnet ist, wobei
die erste Gruppe eine gemeinsame Kraftstoffeinspritzung aufweist und den Saugrohrarmen
bzw. Einlaßkanälen der weiteren Gruppe bzw. der weiteren Gruppen je eine Einspritzung
zugeordnet ist und die Drosselorgane so gesteuert sind, daß für den Bereich niedriger
Luftdurchsätze zuerst die erste Gruppe öffnet und die weitere Gruppe bzw. weiteren
Gruppen bei höheren Luftdurchsätzen drehzahl-und lastabhängig zugeschaltet werden.
[0006] Mit einem solchen System lassen sich wesentliche Vorteile erreichen:
[0007] Im Bereich niedriger Luftdurchsätze, also bei hohen Saugrohrunterdrücken und/oder
niedrigen Motordrehzahlen, wird mit einer Zentraleinspritzung eine günstigere Gemischaufbereitung
als mit einer Einzeleinspritzung erreicht. Durch die Kraftstoffzumessung durch nur
eine Düse sind in diesem Luftdurchsatzbereich die Mengenstreuungen von Zylinder zu
Zylinder deutlich geringer. Weiterhin verbessert die längere Strecke des Gemischaufbereitungsvorgangs
bei der gemeinsamen Einspritzung insbesondere beim betriebswarmen Motor die Gemischbildung.
Hieraus resultieren im Bereich niedriger Luftdurchsätze ein günstigerer Wirkungsgrad,
niedrigere Schadstoff-Emissionen sowie eine verbesserte Lauffähigkeit bei Betrieb
mit mageren Brennstoff-Luftgemischen bzw. eine erhöhte Toleranz in der Bemessung der
Abgasrückführung bei mit Abgas verdünnten Gemischen. Außerdem kann die Kraftstoffanreicherung
beim Kaltstart und in der Warmlaufphase verringert werden, und dies bietet zusätzliche
Vorteile hinsichtlich des Wirkungsgrades und der Emission von Schadstoffen.
[0008] Im Bereich höherer Luftdurchsätze bietet die Verwendung der Einzeleinspritzungen
auf der zweiten Gruppe bzw. auf den weiteren Gruppen eine bessere Gestaltungsmöglichkeit
der Saugrohrarmgeometrie, d.h. insbesondere kurze, gasdynamisch günstige Saugrohrarme
mit niedrigsten Drosselverlusten. Damit werden günstige Voraussetzungen zur Darstellung
hoher spezifischer Leistungen geschaffen.
[0009] Die Vorteile der zentralen Gemischbildung lassen sich mit den aus gasdynamischer
Sicht wünschenswert langen Saugrohrarmen der ersten Gruppe besonders vorteilhaft kombinieren.
Damit lassen sich insbesondere hohe Drehmomente bei niedrigen Motordrehzahlen darstellen.
[0010] In Verbindung mit einer geeigneten Ausbildung bzw. Abstimmung des Ansaugsystems (Saugrohrarmlänge,
Saugrohrarmdurchmesser, Sammlervolumen, Einlaßkanalgeometrie) kann so die für den
Gemischbildungs-und Verbrennungsvorgang günstigste Strömungsbewegung und -struktur
(Turbulenz) im Zylinder sowie die günstigste Gasdynamik im Saugrohr erzeugt werden.
[0011] Ein weiterer Vorteil des Ansaug- und Gemischbildungssystems gemäß der Erfindung besteht
darin, daß das Kraftstoff-Luftverhältnis durch Variation der eingespritzten Kraftstoffmengen
für die jeweilige Gruppe bzw. Gruppen unabhängig voneinander einstellbar ist. Dadurch
können last- und drehzahlabhängig homogene bzw. inhomogene Zylinderladungen erzeugt
werden, wodurch Schichtladeeffekte gezielt zur Wirkungsgradsteigerung und Schadstoffemissionsverringerung
genutzt werden können. Außerdem können durch unterschiedliche Einspritzdauern der
Einzeleinspritzungen innerhalb der zweiten Gruppe mögliche Kraftstoff-Luftverhältnisstreuungen
der ersten Gruppe bei niedrigen Saugrohrunterdrücken vermieden werden. Damit läßt
sich die Klopfempfindlichkeit des Motors, d.h. die Neigung zu unkontrollierten Verbrennungsvorgängen,
reduzieren. Als Folge ergeben sich höhere Drehmomente und günstigere Wirkungsgrade.
[0012] Vorzugsweise kann die beim Starten erforderliche Kraftstoffmenge durch Zuschalten
der Kraftstoffeinspritzungen der zweiten Gruppe bereitgestellt werden. Dadurch können
die Einspritzvorrichtungen kleiner gewählt und besser an den jeweiligen Luftdurchsatz
angepaßt werden. Auch kann gleichzeitig den Anforderungen an die Gemischbildung bei
kleinen Luftdurchsätzen, d.h. insbesondere im Leerlauf, sowie bei hohen Luftmengen
im Nennleistungsbereich Rechnung getragen werden.
[0013] Wenn die Kraftstoffeinspritzung der weiteren Gruppe bzw. der weiteren Gruppen von
der Kraftstoffeinspritzung der ersten Gruppe unabhängig ist, hat dies den Vorteil,
daß bei gruppenweise unterschiedlichem Bedarf an Druck im Kraftstoffsystem energetische
Vorteile bei der Druckerzeugung erzielbar sind.
[0014] Vorzugsweise kann die Einleitung von Abgas selektiv in die erste und/oder die weitere
Gruppe bzw. die weiteren Gruppen vorgenommen werden, wodurch eine gute Gleichverteilung
der Abgase auf die einzelnen Zylinder einer Gruppe erzielt wird, gleichzeitig jedoch
auch Schichtungseffekte im Zylinder genutzt werden können. In diesem Fall ist es möglich,
das zündfähigere Gemisch im Bereich der Zündkerze zu konzentrieren. Die verbesserten
Zündbedingungen führen dann zu einer stabileren Entflammungsphase und dementsprechend
zu einem stabileren Motorlauf. Alternativ können höhere Abgasrückführraten realisiert
werden.
[0015] In einer günstigen Ausführungsform erfolgt die gemeinsame Kraftstoffeinspritzung
der ersten Gruppe in Einlaß-Strömungsrichtung gesehen hinter dem gemeinsamen Drosselorgan,
wobei die bei teilweise bzw. vollständig geschlossenem Drosselorgan bestehenden Saugrohrunterdrücke
die Kraftstoffverdampfung begünstigen.
[0016] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß die gemeinsame Kraftstoffeinspritzung
der ersten Gruppe in Einlaß-Strömungsrichtung gesehen vor dem gemeinsamen Drosselorgan
erfolgt. In diesem Fall wird der Vorteil erreicht, daß der bei teilweise geschlossener
Drosselklappe bestehende Drosselspalt durch die dort vorliegende hohe Strömungsgeschwindigkeit
die Durchmischung des eingespritzten Kraftstoffes mit der Ansaugluft fördert und damit
die Gemischbildung verbessert.
[0017] Auch kann die Kraftstoffeinspritzung der weiteren Gruppe bzw. der weiteren Gruppen
in den Zylinder erfolgen. Dadurch läßt sich das dynamische Motorverhalten verbessern.
Beim Beschleunigen kann damit ein schnelleres Ansprechverhalten erzielt werden; beim
Verzögerungsvorgang werden Wandanlagerungseffekte im Saugrohr vermieden.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, daß ein Drosselorgan pro Saugrohrarm
zur Steuerung der Saugrohrarme der einzelnen Gruppen zusätzlich oder ersatzweise zu
den gemeinsamen Drosselorganen vorgesehen werden kann. Durch diese Maßnahme werden
die Volumina zwischen Einlaßventil und Drosselorgan für den jeweiligen Zylinder bei
geschlossener zweiter Gruppe verringert. Damit wird der Restgasgehalt und infolgedessen
die Laufruhe des Motors günstig beeinflußt.
[0019] Vorzugsweise können mehrere gleichartige Ansaugsysteme bei vielzylindrigen Brennkraftmaschinen
kombiniert werden. Hierbei können einzelne Bauelemente der einzelnen Gruppen auch
gemeinsam genutzt werden.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
[0021] Figur 1 zeigt schematisch die Zuordnung von Saugrohrarmen und Einspritzventilen zu
einem Zylinder eines mehrzylindrigen Einspritzmotors.
[0022] Figur 2 zeigt schematisch eine Ausführungsform eines vollständigen Ansaug- und Gemischbildungssystems
gemäß der Erfindung.
[0023] Figur 3 zeigt eine Ausführungsform des Ansaug- und Gemischbildungssystems gemäß Figur
2 in Seitenansicht.
[0024] Figur 4 zeigt eine Ausführungsform des Ansaug- und Gemischbildungssystems gemäß Figur
2 in Rückansicht.
[0025] Figur 5 zeigt eine Ausführungsform des Ansaug- und Gemischbildungssystems gemäß Figur
2 in Draufsicht.
[0026] Figur 1 zeigt schematisch den Anschluß der Saugrohrarme an die Ventile eines Zylinders
einer mehrzylindrigen Einspritzbrennkraftmaschine.
[0027] Ein erstes Einlaßventil 1 eines Zylinders 2 steht mit einem Saugrohrarm 3 in Verbindung,
der Teil einer Gruppe 4 mit weiteren Saugrohrarmen 5, 6 und 7 einer beispielsweise
dargestellten Vierzylinder-Brennkraftmaschine ist. Auslaßventile 8 und 9 sind in geeigneter
Weise an das Abgassystem angeschlossen. Die Gruppe 4 enthält ein gemeinsames Gemischbildungsorgan,
das durch ein Einspritzventil 10 repräsentiert ist. Auch besitzt die Gruppe 4 ein
(nicht dargestelltes) gemeinsames Drosselorgan.
[0028] Ein zweites Einlaßventil 11 ist mit einem weiteren Saugrohrarm 12 verbunden, der
zu einer zweiten Gruppe von Saugrohrarmen gehören kann, deren weitere Saugrohrarme
nicht dargestellt sind. Im Regelfall wird auch die zweite Gruppe ein (nicht dargestelltes)
gemeinsames Drosselorgan besitzen. Ein Gemischbildungsorgan ist durch Einspritzventil
13 repräsentiert, so daß bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dem Saugrohrarm
12 ein separates Gemischbildungsorgan zugeordnet ist. Hinsichtlich der weiteren (nicht
dargestellten) Saugrohrarme besteht insofern Flexibilität, als einzelne oder auch
gemeinsame Gemischbildungsorgane vorgesehen sein können.
[0029] Betriebsmäßig ist die Saugrohrarmgruppe 4 dem Bereich 50 niedriger Luftdurchsätze
zugeordnet, während die zweite Saugrohrarmgruppe, von der der Saugrohrarm 12 ein Teil
ist, dem Bereich 51 hoher Luftdurchsätze zugeordnet ist.
[0030] Eine Ausführungsform zeigt Figur 2. Dabei ist vorgesehen, daß die erste Gruppe der
Saugrohrarme eine gemeinsame Kraftstoffeinspritzung aufweist und den Saugrohrarmen
bzw. Einlaßkanälen der zweiten Gruppe je eine Einspritzung zugeordnet ist.
[0031] In der schematischen Darstellung mehrflutiger Saugrohrarme der Ausführungsform sind
für den beispielsweise dargestellten Vierzylindermotor Zylindern 21, 22, 23, 24 eine
erste Saugrohrarmgruppe 25 und eine zweite Saugrohrarmgruppe 26 zugeordnet. Die erste
Gruppe 25 enthält Saugrohrarme I-1, I-2, I-3 und I-4, während die zweite Gruppe 26
Saugrohrarme II-1, II-2, II-3 und II-4 enthält. In jeder Gruppe können unterschiedliche
Saugrohrarmlängen und Saugrohrarmquerschnitte realisiert sein.
[0032] Die erste Saugrohrarmgruppe 25 besitzt ein gemeinsames Gemischbildungsorgan I-5,
und es kann eine gemeinsame Abgasrückführung EGR bei I-6 vorhanden sein. Bei der zweiten
Saugrohrarmgruppe 26 erfolgt die Kraftstoffzufuhr in die Saugrohrarme bzw. Einlaßkanäle
getrennt bei II-5, II-6, II-7 und II-8. Außerdem kann eine gemeinsame Abgasrückführung
EGR bei II-9 vorhanden sein. Darüberhinaus besteht die Möglichkeit der gemeinsamen
Abgasrückführung für die erste und zweite Gruppe vor ein (nicht dargestelltes) gemeinsames
Drosselorgan, das z.B. als Registerdrosselklappe ausgeführt sein kann.
[0033] Die erste Saugrohrarmgruppe 25 enthält ein gemeinsames Drosselorgan I-7, und die
zweite Saugrohrarmgruppe 26 enthält ebenfalls ein gemeinsames Drosselorgan II-10.
Es ist also in vorteilhafter Weise ein unabhängiges vollständiges oder teilweises
Schließen der einzelnen Drosselorgane und dadurch die last- und drehzahlabhängige
Steuerung der Strömungsbewegung in den Saugrohrarmen der Gruppen und im Zylinder möglich.
Auch können gezielt Strömungsquerschnitte und Saugrohrarmlängen last- und drehzahlabhängig
gesteuert werden.
[0034] In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist - wie erwähnt - die erste Saugrohrarmgruppe
4 mit den Saugrohrarmen 3, 5, 6 und 7 dem Betriebsbereich 50 niedriger Luftdurchsätze
zugeordnet, während der Saugrohrarm 12 zusammen mit den (nicht dargestellten) drei
weiteren Saugrohrarmen dem Betriebsbereich 51 hoher Luftdurchsätze zugeordnet ist.
In entsprechender Weise sind bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform die Saugrohrarme
I-1, I-2, I-3 und I-4 der Saugrohrarmgruppe 25 dem Betriebsbereich 50 niedriger Luftdurchsätze
zugeordnet, während die Saugrohrarmgruppe 26 mit den Saugrohrarmen II-1, II-2, II-3
und II-4 dem Betriebsbereich 51 hoher Luftdurchsätze zugeordnet ist. Gemäß der Erfindung
werden dabei die Drosselorgane so gesteuert, daß für den Bereich niedriger Luftdurchsätze
zuerst die erste Gruppe 25 öffnet und die weitere Gruppe 26 (bzw. die weiteren Gruppen)
bei höheren Luftdurchsätzen drehzahl- und lastabhängig zugeschaltet werden. Hierdurch
werden die Vorteile erreicht, daß im Bereich niedriger Luftdurchsätze, also bei hohen
Saugrohrunterdrücken und/oder niedrigen Motordrehzahlen, mit einer Zentraleinspritzung
eine günstigere Gemischaufbereitung als mit einer Einzeleinspritzung erzielt wird.
Dadurch werden in diesem Betriebsbereich güntigere Wirkungsgrade, niedrigere Schadstoffemissionen
sowie eine verbesserte Lauffähigkeit bei Betrieb mit mageren Gemischen bzw. bei mit
Abgas verdünnten Gemischen erzielt. Gleichzeitig kann die Kraftstoffanreicherung beim
Kaltstart und in der Warmlaufphase verringert werden.
[0035] Im Bereich höherer Luftdurchsätze bietet die Verwendung der Einzeleinspritzungen
auf der zweiten Gruppe bzw. auf den weiteren Gruppen eine bessere Gestaltungsmöglichkeit
der Saugrohrarmgeometrie, d.h. insbesondere kurze, gasdynamisch günstige Saugrohrarme
mit niedrigsten Drosselverlusten. Damit werden günstige Voraussetzungen zur Darstellung
hoher spezifischer Leistungen geschaffen.
[0036] Auch kann durch die drehzahl- und lastabhängige Zuschaltung der zweiten Gruppe die
jeweils verbrennungstechnisch günstigste Strömungsbewegung und -struktur (Turbulenz)
im Zylinder erzeugt werden.
[0037] In den Figuren 3-5 ist als Ausführungsbeispiel die räumliche Gestaltung der in Figur
2 gezeigten Saugrohrarmgruppen 25 und 26 dargestellt. Dabei sind in Figur 3 die gemeinsamen
Drosseleinrichtungen I-7 und II-10 der Gruppen 25 und 26 erkennbar.
[0038] Die verwendeten Bezugszeichen dienen (auch in den Ansprüchen) lediglich der Verbesserung
der Lesbarkeit. Sie sind nicht einschränkend, insbesondere auch nicht auf die dargestellten
und beschriebenen Ausführungsformen.
1. Ansaug- und Gemischbildungssystem für mehrzylindrige, fremdgezündete Brennkraftmaschinen
mit mindestens zwei Einlaßventilen (1, 11) je Zylinder, mindestens zwei den Einlaßventilen
zugeordneten getrennten Saugrohrarmen (3, 12 bzw. I-1, I-2, I-3, I-4; II-1, II-2,
II-3, II-4) je Zylinder (2 bzw. 21, 22, 23, 24) und Kraftstoffeinspritzung (10, 13,
bzw. I-5; II-5, II-6, II-7, II-8), dadurch gekennzeichnet, daß erste Saugrohrarme
je Zylinder zu einer ersten Gruppe (4 bzw. 25) und weitere Saugrohrarme je Zylinder
wenigstens zu einer weiteren Gruppe (12 bzw. 26) zusammengefaßt sind, und jeder Gruppe
je ein Drosselorgan (I-7 bzw. II-10) zugeordnet ist, wobei die erste Gruppe (4 bzw.
25) eine gemeinsame Kraftstoffeinspritzung (10 bzw. I-5) ins Ansaugsystem aufweist
und den Saugrohrarmen bzw. Einlaßkanälen der weiteren Gruppe (12 bzw. 26) bzw.der
weiteren Gruppen je eine Einspritzung (13 bzw. II-5, II-6, II-7, II-8) zugeordnet
ist und die Drosselorgane so gesteuert sind, daß für den Bereich niedriger Luftdurchsätze
zuerst die erste Gruppe (4 bzw. 25) öffnet und die weitere Gruppe (12 bzw. 26) bzw.
weiteren Gruppen bei höheren Luftdurchsätzen drehzahl- und lastabhängig zugeschaltet
werden.
2. Ansaug- und Gemischbildungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kraftstoffeinspritzsystem der weiteren Gruppe (12 bzw. 26) bzw. der weiteren Gruppen
von dem Kraftstoffeinspritzsystem der ersten Gruppe (4 bzw. 25) unabhängig ist.
3. Ansaug- und Gemischbildungssystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Einrichtungen
(I-6 bzw. II-9) zur Einleitung von Abgas in die erste (4 bzw. 25) und/oder die weitere
Gruppe (12 bzw. 26) bzw. die weiteren Gruppen.
4. Ansaug- und Gemischbildungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
gemeinsame Kraftstoffeinspritzung (10 bzw. I-5) der ersten Gruppe (4 bzw. 25) in Einlaß-Strömungsrichtung
gesehen hinter dem gemeinsamen Drosselorgan (I-7) angeordnet ist.
5. Ansaug- und Gemischbildungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
gemeinsame Kraftstoffeinspritzung (10 bzw. I-5) der ersten Gruppe (4 bzw. 25) in Einlaß-Strömungsrichtung
gesehen vor dem gemeinsamen Drosselorgan (I-7) angeordnet ist.
6. Ansaug- und Gemischbildungssystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Drosselorgan
pro Saugrohrarm zur Steuerung der Saugrohrarme der einzelnen Gruppen zusätzlich oder
ersatzweise zu den gemeinsamen Drosselorganen.
7. Ansaug- und Gemischbildungssystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Kombination
mehrerer gleichartiger Ansaugsysteme bei vielzylindrigen Brennkraftmaschinen.
8. Verfahren zum Betrieb eines Ansaug- und Gemischbildungssystems für mehrzylindrige,
fremdgezündete Brennkraftmaschinen mit mindestens zwei Einlaßventilen (1, 11) je Zylinder,
mindestens zwei den Einlaßventilen zugeordneten getrennten Saugrohrarmen (3, 12 bzw.
I-1, I-2, I-3, I-4; II-1, II-2, II-3, II-4) je Zylinder (2 bzw. 21, 22, 23, 24) und
Kraftstoffeinspritzung (10, 13 bzw. I-5; II-5, II-6, II-7, II-8), dadurch gekennzeichnet,
daß erste Saugrohrarme je Zylinder zu einer ersten Gruppe (4 bzw. 25) und weitere
Saugrohrarme je Zylinder wenigstens zu einer weiteren Gruppe (12 bzw. 26) zusammengefaßt
werden, und daß jeder Gruppe je ein Drosselorgan (I-7 bzw. II-10) zugeordnet wird,
wobei die erste Gruppe (4 bzw. 25) eine gemeinsame Kraftstoffeinspritzung (10 bzw.
I-5) ins Ansaugsystem aufweist und den Saugrohrarmen bzw. Einlaßkanälen der weiteren
Gruppe (12 bzw. 26) bzw. der weiteren Gruppen je eine Einspritzung (II-5, II-6, II-7,
II-8) zugeordnet wird und die Drosselorgane so gesteuert werden, daß für den Bereich
niedriger Luftdurchsätze zuerst die erste Gruppe (4 bzw. 25) öffnet und die weitere
Gruppe (12 bzw. 26) bzw. die weiteren Gruppen bei höheren Luftdurchsätzen drehzahl-
und lastabhängig zugeschaltet werden.
9. Betriebsverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftstoff-Luftverhältnis
durch Variation der eingespritzten Kraftstoffmengen zur Erzeugung einer geschichteten
Ladung für die jeweilige Gruppe (4, 25; 12, 26) bzw. Gruppen unabhängig voneinander
eingestellt wird.
10. Betriebsverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffmenge
beim Starten durch Zuschalten der Kraftstoffeinspritzungen der weiteren Gruppe (4,
25; 12, 26) bzw. Gruppen bereitgestellt wird.
11. Betriebsverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftstoffeinspritzung
der weiteren Gruppe (12 bzw. 26) bzw. weiterer Gruppen in den Zylinder erfolgt.