[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen verriegelbaren Hydraulikzylinder mit einem Gehäuse
mit mindestens einem Druckanschluß, einem im Gehäuse gedichtet geführten, verschiebbaren
Arbeitskolben mit einer Kolbenstange, einem auf einer Verriegelungsfeder abgestützten
Verriegelungskolben und einem Kugelgesperre mit in einem Käfig radial in der Verriegelungsstellung
in eine Verriegelungsnut bzw. in der Lösestellung in eine Ausweichnut bewegbaren Kugeln,
wobei der Arbeitskolben im Anschluß an einen Arbeitsraum auf einer Arbeitswirkfläche
und der Verriegelungskolben im Anschluß an einen Löseraum auf einer Lösewirkfläche
über den Druckanschluß beaufschlagbar sind. Solche verriegelbaren Hydraulikzylinder
werden eingesetzt, um damit einen Verbraucher zu betätigen, der beispielsweise aus
einem Deckel, einem Hebel oder einem sonstigen Teil bestehen kann, welches letztendlich
an der Kolbenstange des Arbeitskolbens angelenkt ist und insoweit durch Druckbeaufschlagung
des Arbeitskolbens betätigt werden kann. Der Arbeitskolben des Hydraulikzylinders
kann ein- oder beidseitig betätigbar sein. Auch ein Betrieb in Differentialschaltung
ist möglich. Von all diesen Möglichkeiten ist jedoch die vorliegende Erfindung nicht
abhängig. Wichtig ist nur, daß die Ausgangsstelle des Arbeitskolbens mechanisch formschlüssig
verriegelbar ist, die bei drucklosem Zustand, also bei Fehlen einer Druckbeaufschlagung
über den Druckanschluß, wirksam ist. Die Verriegelungsstellung muß auch sicher erreichbar
sein, wenn der Arbeitskolben in seine Ausgangsstellung zurückfährt, was entweder bei
einem doppelt wirkenden Hydraulikzylinder durch Druckbeaufschlagung auf der Kolbenstangenseite
und/oder durch Einwirkung von z. B. einer Gewichtskraft des Verbrauchers auf die Kolbenstange
der Fall sein kann.
[0002] Verriegelbare Hydraulikzylinder der eingangs beschriebenen Art sind aus der DE-PS
29 11 071 sowie der DE-OS 37 32 561 bekannt. Der Hydraulikzylinder nach der DE-PS
29 11 071 weist einen im Gehäuse geführten Arbeitskolben auf, der im Anschluß an einen
Arbeitsraum eine Arbeitswirkfläche besitzt, die über den Druckanschluß am Gehäuse
direkt mit hydraulischem Druck beaufschlagbar ist. Ein Fortsatz des Arbeitskolbens
ist als Käfig für die Kugeln eines Kugelgesperres ausgebildet und von einem hülsenartigen
Verriegelungskolben umgeben, der rückraumseitig auf einer Verriegelungsfeder abgestützt
ist. Der Verriegelungskolben ist auf einer Lösewirkfläche im Anschluß an einen Löseraum
über eine Abzweigleitung ebenfalls von dem Druckanschluß her beaufschlagbar, so daß
der Druckaufbau im Arbeitsraum und im Löseraum gleichzeitig erfolgt. Der Arbeitskolben
kann seine Ausgangsstellung jedoch noch nicht verlassen, weil das Kugelgesperre sich
noch in der Verriegelungsstellung befindet. Erst, nachdem der Verriegelungskolben
gegen die Kraft der Verriegelungsfeder aus der Verriegelungsstellung in die Lösestellung
verfahren ist, können sich die Kugeln des Kugelgesperres radial nach außen aus der
Verriegelungsnut heraus in die Ausweichnut bewegen und erst anschließend kann der
Arbeitskolben seinen Hub machen. Die sofortige Beaufschlagung des Arbeitskolbens auf
der Arbeitswirkfläche bei Druckbeaufschlagung über den Druckanschluß führt jedoch
dazu, daß die Kugeln des Kugelgesperres in der Verriegelungsstellung des Kugelgesperres
kraftmäßig belastet und in gewisser Weise geklemmt sind, weil der Arbeitskolben über
die Kugeln eine Zugkraft überträgt, jedoch seine Ausgangsstellung noch nicht verlassen
kann. Durch die schlagartige Druckbeaufschlagung des Verriegelungskolbens auf seiner
gesamten Lösewirkfläche wird der Verriegelungskolben beschleunigt in die Lösestellung
überführt und die Kugeln des Kugelgesperres springen ebenso plötzlich und schlagartig
radial nach außen, so daß sich der Arbeitskolben ebenfalls schlagartig in Bewegung
setzt. Dies ist in vielen Fällen unerwünscht oder sogar für den Verbraucher nachteilig.
Weiterhin ist nachteilig, daß der Rückraum des Verriegelungskolbens, in welchem sich
die Verriegelungsfeder befindet, nicht entlüftet ist, so daß die Gefahr der hydraulischen
Blockierung des Kugelgesperres besteht, wenn z. B. über eine undicht werdende Dichtung
des Verriegelungskolbens hydraulisches Medium in den Rückraum übertritt und diesen
ausfüllt. In diesem Fall kann das Kugelgesperre hydraulisch nicht mehr entriegelt
werden. Damit fällt der gesamte Hydraulikzylinder aus.
[0003] Auch beim Hydraulikzylinder nach der DE-OS 37 32 561 treten diese Nachteile auf,
weil auch hier der Arbeitsraum des Arbeitszylinders und der Löseraum des Verriegelungszylinders
gleichzeitig über den Druckanschluß hydraulisch beaufschlagt werden. Auch hier bildet
der Rückraum des Verriegelungskolbens, in welchem die Verriegelungsfeder angeordnet
ist, ein abgeschlossenes Volumen. Wenn die Kugeln des Kugelgesperres so angeordnet
sind, daß sie in einer Verlängerungshülse des Arbeitskolbens käfigartig aufgenommen
sind, besteht der weitere Nachteil, daß diese Kugeln beim Hub des Arbeitskolbens an
der zylindrischen Wandung des Gehäuses reiben, so daß die hierdurch eintretenden Beschädigungen
zu einem Undichtwerden der Dichtung des Arbeitszylinders führen können. Wenn dagegen
die Kugeln des Kugelgesperres an einem Einsatz ortsfest gelagert sind und an der Axialbewegung
des Arbeitskolbens nicht teilnehmen, entfällt zwar dieser Nachteil, aber auch hier
wird der Arbeitsraum und der Löseraum gleichzeitig hydraulisch beaufschlagt, so daß
sich der Arbeitskolben bei Druckbeaufschlagung und nachdem das Kugelgesperre entriegelt
hat, auch hier schlagartig in Bewegung setzt.
[0004] Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die Problematik des schlagartigen Anfahrens
des Arbeitskolbens bei Druckbeaufschlagung zu vermeiden und ein sanftes Anfahren des
Arbeitskolbens aus der Ausgangsstellung heraus zu erreichen. Erfindungsgemäß wird
dies dadurch erreicht, daß zwischen dem Druckanschluß und dem Arbeitsraum des Arbeitskolbens
eine Drossel mit zeitverzögert abschaltbarer Drosselfunktion vorgesehen ist, während
der Löseraum des Verriegelungskolbens über den Druckanschluß ungedrosselt beaufschlagbar
ist, so daß bei Beaufschlagung über den Druckanschluß zunächst der Verriegelungskolben
die Verriegelungsstellung verläßt und erst anschließend der Druckaufbau im Arbeitsraum
erfolgt. Damit wird bei einer Druckbeaufschlagung über den Druckanschluß zunächst
erreicht, daß sich der Druck im Löseraum ungedrosselt aufbauen kann, während ein Druckaufbau
im Arbeitsraum des Arbeitskolbens nur über die Drossel und damit zeitverzögert erfolgen
kann. Insoweit lastet auf den Kugeln des Kugelgesperres zu dem Zeitpunkt, zu dem der
Verriegelungskolben seine Verriegelungsstellung verläßt, noch keine Zugkraft; die
Kugeln sind also nicht eingeklemmt, sondern können sich frei bewegen, und zwar in
dem Maße, in welchem der Verriegelungskolben die Verriegelungsstellung verläßt, so
daß die Kugeln aus der Verriegelungsnut heraus und in die Ausweichnut eintreten können.
Gleichzeitig erfolgt über die Drossel nur ein gedrosselter Druckaufbau im Arbeitsraum,
so daß der Arbeitskolben aus seiner Ausgangsstellung mit diesem gedrosselten bzw.
verminderten Druck beaufschlagt ist und seine Ausgangsstellung durch eine sanfte Anfahrbewegung
verläßt. In Abstimmung hierauf ist die Drosselfunktion der Drossel abschaltbar, d.
h. es wird die drosselnde Wirkung aufgehoben, so daß sich im Arbeitsraum der volle
Druck, der über den Druckanschluß eingesteuert wird, aufbauen und auswirken kann,
wie er zur Betätigung des Verbrauchers erforderlich ist. Durch die axiale Länge der
Drossel kann der Zeitpunkt wegabhängig bestimmt werden, zu welchem die drosselnde
Funktion abgeschaltet wird, und zwar abhängig von einem entsprechenden Hub des Verriegelungskolbens.
Damit ist auf jeden Fall sichergestellt, daß die drosselnde Funktion erst dann abgeschaltet
wird, wenn der Verriegelungskolben auch tatsächlich seine Verriegelungsstellung verlassen
hat. Die drosselnde Funktion wird ausgeschaltet, bevor der Verriegelungskolben seine
vollständige Lösestellung erreicht hat. Die Abstimmung erfolgt auch auf die Bewegungsgeometrie
und die Bewegungsgeschwindigkeit der Teile des Kugelgesperres. Damit wird erreicht,
daß die Kugeln des Kugelgesperres ohne Einwirkung einer nennenswerten Zugkraft durch
den Arbeitskolben die Sperrstellung verlassen können und der Druckaufbau im Arbeitsraum
zunächst gedrosselt, jedoch anschließend ungedrosselt erfolgt, damit der Arbeitskolben
in einer sanft anlaufenden Bewegung, jedoch dann mit der erforderlichen Betätigungskraft,
wie sie für die Betätigung des Verbrauchers erforderlich ist, seinen Hub beginnt bzw.
durchführt.
[0005] Der Verriegelungskolben kann als Stufenkolben ausgebildet sein und auf der einen
Kolbenseite außer der Lösewirkfläche noch eine zweite Wirkfläche aufweisen, die vom
Druck im Arbeitsraum beaufschlagbar ist. Die Lösewirkfläche muß auf jeden Fall so
groß gestaltet sein, daß bei der ungedrosselten Beaufschlagung über den Druckanschluß
die Kraft der Verriegelungsfeder überwunden wird und der Verriegelungskolben allein
durch diese Beaufschlagung sicher aus der Verriegelungsstellung in die Lösestellung
überführt wird. Der Verriegelungskolben kann eine zweite Wirkfläche aufweisen, über
die er dann auch aus dem Arbeitsraum heraus beaufschlagt wird, so daß während des
Vorwärtshubs des Arbeitskolbens der Verriegelungskolben mit Sicherheit in der Lösestellung
gehalten wird. Die Stufe am Stufenkolben kann gleichzeitig zur Bildung von Funktionsbestandteilen
des Kugelgesperres genutzt werden.
[0006] Zwischen Arbeitsraum und Druckanschluß kann ein Rückschlagventil vorgesehen sein,
welches in Richtung auf den Druckanschluß öffnend und in einer die Drossel überbrückenden
Leitung angeordnet ist. Diese Leitung verbindet den Druckanschluß bzw. den Löseraum
mit dem Arbeitsraum und überbrückt die Drossel. Das Rückschlagventil öffnet in Richtung
auf den Druckanschluß und dient dazu, das im Arbeitsraum befindliche Volumen des hydraulischen
Mediums während der Rückwärtsbewegung des Arbeitskolbens in die Ausgangsstellung hinein
in den Druckanschluß rückströmen zu lassen. Dabei fährt der Arbeitskolben in seine
verriegelte Ausgangsstellung und die vorher abgeschaltete Drosselfunktion der Drossel
tritt wieder in Wirktätigkeit, so daß das hydraulische Medium aus dem Arbeitsraum
über das sich öffnende Rückschlagventil beschleunigt in den Druckanschluß und die
dort angeschlossene Steuerleitung hinein verschoben werden kann. Das Rückschlagventil
ist nur erforderlich, wenn diese Funktion gewünscht wird. Bei kleinen Geschwindigkeiten
des Arbeitskolbens des Hydraulikzylinders, bei denen die Rückströmung über die Drossel
ausreicht, kann es in Fortfall kommen. Das Rückschlagventil und seine zugehörige Umgehungsleitung
ist auch dann entbehrlich, wenn ein gedrosseltes Verschieben des Hydraulikmediums
aus dem Arbeitsraum heraus zwecks Erreichung der Ausgangsstellung des Arbeitskolbens,
in der er verriegelt ist, gewünscht wird. Es kann in solchen Sonderfällen die wiedereinsetzende
Drosselfunktion der Drossel für diese zweite Funktion sinnvoll genutzt werden. Das
Rückschlagventil kann im Verriegelungskolben angeordnet sein. Hier steht im allgemeinen
ausreichend Platz zur Verfügung, insbesondere dann, wenn der Verriegelungskolben als
Kolben mit kreisförmigem Querschnitt - im Gegensatz zu einem hülsenförmigen Verriegelungskolben
mit kreisringförmigem Querschnitt - besteht. Es ist natürlich andererseits auch möglich,
eine Umgehungsleitung gehäuseseitig zu verlegen und anzuordnen, die den Druckanschluß
mit dem Arbeitsraum verbindet, die Drossel überbrückt und das Rückschlagventil enthält.
[0007] Die Drossel mit zeitverzögert abschaltbarer Drosselfunktion kann durch einen Drosselspalt
zwischen einem Zylinderabschnitt an dem Verriegelungskolben und einer Bohrung im Gehäuse
oder einem im Gehäuse ortsfest angeordneten Teil gebildet sein. Damit ist zur Ausbildung
der Drossel mit zeitverzögert abschaltbarer Drosselfunktion kein gesondertes Bauteil
erforderlich. Es wird lediglich entsprechend der gewünschten Zeitverzögerung die Länge
der Überdeckung zwischen Zylinderabschnitt und Bohrung festgelegt, also der Zeitpunkt,
zu welchem bei einem entsprechenden Hub des Verriegelungskolbens, der Zylinderabschnitt
aus der Bohrung vollständig herausgefahren ist, so daß damit die Drosselwirkung aufgehoben
ist und der Arbeitsraum nachfolgend ungedrosselt beaufschlagt wird. Durch die Bemessung
des Drosselspalts selbst kann der gedrosselte Druckaufbau im Arbeitsraum beeinflußt
werden.
[0008] Die Verriegelungsfeder des Verriegelungskolbens kann in einem mit der Atmosphäre
verbundenen Raum angeordnet sein. Damit ist eine Entlüftung dieses Raums erreicht
und Leckagen über die Dichtung des Verriegelungskolbens können nicht mehr zu einer
hydraulischen Blockierung des Kugelgesperres führen. Damit wird die Betriebssicherheit
erhöht. Andererseits ist sichergestellt, daß das Kugelgesperre auch seine Sperrstellung
verlassen kann und insoweit die Gewähr dafür gegeben ist, daß der Arbeitskolben auch
seinen ordnungsgemäßen Hub ausführen kann.
[0009] Der Verriegelungskolben kann auf der dem Arbeitskolben abgekehrten Seite einen Fortsatz
aufweisen, an welchem der Verriegelungskolben durch einen mechanischen Kraftangriff
von der Verriegelungsstellung in die Lösestellung verschiebbar ist. Für manche Anwendungsfälle
ist es erforderlich bzw. wünschenswert, daß bei Ausfall des hydraulischen Drucks die
Verriegelungsstellung des Hydraulikzylinders durch einen manuellen Kraftangriff aufgehoben
werden kann, um durch weitere manuelle Betätigung, z. B. am Verbraucher, die vorgesehene
Betätigung trotz Ausbleibens des hydraulischen Drucks herbeiführen zu können. Hierzu
muß zunächst einmal das Kugelgesperre entriegelt werden. Der Fortsatz am Verriegelungskolben
gestattet einen mechanischen Kraftangriff, durch welchen der Verriegelungskolben aus
seiner Verriegelungsstellung in die Lösestellung überführt wird, wobei das Kugelgesperre
löst und damit der Arbeitskolben beweglich wird.
[0010] Der Verriegelungskolben kann gegensinnig zum Arbeitskolben bewegbar angeordnet sein,
mit seiner zweiten Wirkfläche an den Arbeitsraum anschließen und die Verriegelungsfeder
kann in dem entlüfteten Raum auf der anderen Seite des Verriegelungskolbens angeordnet
sein. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform ist der Raum, in welchem die Verriegelungsfeder
angeordnet ist, in sehr einfacher Weise an die Atmosphäre angeschlossen. Es fehlt
hier jegliche Dichtung an dem Fortsatz. Bei anderen Ausführungsformen, z. B. wenn
der Verriegelungskolben gleichsinnig zum Arbeitskolben aus der Verriegelungsstellung
in die Lösestellung überführbar ist, ist im allgemeinen eine Entlüftung etwas schwieriger.
Die Entlüftung kann aber auch hier durch den Arbeitskolben geführt werden. Auch eine
Verbindung des Rückraums mit dem Rückraum des Arbeitskolbens ist möglich; dabei muß
sichergestellt sein, daß der Hydraulikzylinder nicht in Differentialschaltung betrieben
wird, weil sonst das Kugelgesperre dabei nicht lösbar ist. Wird dagegen der Hydraulikzylinder
auch in Differentialschaltung betrieben, sollte eine Entlüftung des Rückraums des
Verriegelungskolbens auf andere Weise erzielt werden, z. B. durch eine Längsbohrung
in der Kolbenstange.
[0011] Der Fortsatz des Verriegelungskolbens kann eine von außen zugängliche Nut für den
mechanischen Kraftangriff aufweisen, so daß es damit möglich ist, den Verriegelungskolben
aus der Verriegelungsstellung in die Lösestellung zu überführen.
[0012] Der Arbeitskolben kann eine Verlängerungshülse zur Aufnahme der Kugeln der Kugelgesperres
aufweisen, wobei im Gehäuse eine Verriegelungsbuchse ortsfest angeordnet ist, die
die Verriegelungsnut trägt. Durch die Bemessung der Verriegelungsbuchse in radialer
Richtung kann dafür Sorge getragen sein, daß die Kugeln des Kugelgesperres auf keinen
Fall an der zylindrischen Bohrung des Gehäuses schleifen, wenn der Arbeitskolben seinen
Hub ausführt.
[0013] Die Erfindung wird anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert
und beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform des Hydraulikzylinders in der
Verriegelungsstellung,
- Figur 2
- eine Schnittdarstellung des Hydraulikzylinders gemäß Figur 1 bei einem Teilhub des
Arbeitszylinders,
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform des Hydraulikzylinders in der
Verriegelungsstellung und
- Figur 4
- eine Schnittdarstellung des Hydraulikzylinders gemäß Figur 3 bei einem Teilhub des
Arbeitszylinders.
[0014] Der Hydraulikzylinder gemäß den Figuren 1 und 2 weist ein Gehäuse 1 auf, in dessen
Bohrung 2 ein Arbeitskolben 3 mit Hilfe von Dichtung 4 und Führungsring 5 gleitend
und dichtend verschiebbar geführt ist. An dem Arbeitskolben 3 ist eine Kolbenstange
6 befestigt, beispielsweise eingeschraubt, die an ihrem anderen, nicht dargestellten
Ende aus dem Gehäuse 1 herausgeführt ist und dort mit einem Verbraucher in Wirkverbindung
steht, der auf diese Art und Weise betätigt wird.
[0015] Am Gehäuse ist ein Druckanschluß 7 vorgesehen, an den eine Steuerleitung für ein
Druckmedium anschließbar ist, wie sie u. a. zur Betätigung des Arbeitskolbens 3 benötigt
wird. Es ist hier nur ein Druckanschluß 7 dargestellt und ein einfach wirkender Arbeitskolben
3 beschreiben. Für die Erfindung ist es nicht nachteilig, wenn eine doppelt wirkende
Ausbildung und entsprechend mehrere Anschlüsse für das Druckmedium vorgesehen sind.
Im Gehäuse 1 ist in einem Absatz der Bohrung 2 eine Verriegelungsbuchse 8 ortsfest
gelagert und mit Hilfe einer Dichtung 9 nach außen abgedichtet. Die Verriegelungsbuchse
8 wird von einem in das Gehäuse 1 eingesetzten Deckelteil 10 gehalten, wobei das Deckelteil
10 auch in anderer Weise ausgebildet sein kann oder auch ggf. angeschweißt oder sonstwie
mit dem Gehäuse 1 verbunden sein kann. In der Verriegelungsbuchse 8 ist ein Verriegelungskolben
11 begrenzt verschiebbar gelagert und mit einer Dichtung 12 dichtend geführt. Die
Verschieblichkeit des Verriegelungskolbens 11 ist durch Anschläge begrenzt. Zwischen
dem Verriegelungskolben 11 und der Verriegelungsbuchse 8 ist ein Löseraum 13 gebildet,
der in dauernder Verbindung mit dem Druckanschluß 7 steht. Angrenzend an den Löseraum
13 weist der Verriegelungskolben eine Lösewirkfläche 14 auf, die, wie ersichtlich,
als Kreisringfläche ausgebildet ist. Der Verriegelungskolben 11 weist weiterhin einen
Zylinderabschnitt 15 auf, dem eine Bohrung 16 an der Verriegelungsbuchse 8 zugeordnet
ist. Durch den Zylinderabschnitt 15 und die Bohrung 16 wird eine Drossel 17 in Form
eines entsprechend bemessenen Drosselspalts gebildet, dessen radiale Spaltweite und
axiale Spaltlänge bestimmend für die Drosselfunktion sind. Die Drossel 17 stellt eine
Verbindung zwischen dem Löseraum 13 und einem Arbeitsraum 18 dar, der ansonsten zwischen
dem Verriegelungskolben 11 und dem Arbeitskolben 3 gebildet ist. Druckmedium aus dem
Löseraum 13 und damit aus dem Druckanschluß 7 kann nur über die Drossel 17 in den
Arbeitsraum 18 gelangen. Der Arbeitskolben 3 besitzt im Anschluß an den Arbeitsraum
18 eine Arbeitswirkfläche 19, deren Beaufschlagung mit hydraulischem Medium im wesentlichen
für den Hub des Arbeitskolbens 3 verantwortlich ist.
[0016] Der Verriegelungskolben 11 besitzt jedoch nicht nur die Lösewirkfläche 14, sondern
auf der gleichen Seite stirnseitig im Anschluß an den Arbeitsraum 18 und jenseits
der Drossel 17 eine zweite Wirkfläche 20, die als kreisförmige Wirkfläche ausgebildet
und sich radial etwa bis zu der Drossel 17 erstreckt. In diesem Bereich besitzt der
Verriegelungskolben einen Blockierzylinder 21 und eine Ausweichnut 22, die wirkungsmäßig
zu einem Kugelgesperre 23 gehören, mit dessen Hilfe der Arbeitskolben 3 in der in
Figur 1 dargestellten Ausgangslage (Druckanschluß 7 drucklos) mechanisch blockiert
ist. Zu dem Kugelgesperre 23 gehört eine käfigartige Verlängerungshülse 24, die der
Aufnahme und Führung von Kugeln 25 dient, die zu mehreren über den Umfang der Verlängerungshülse
24 verteilt in entsprechenden radial geführten konischen Einzelausnehmungen gelagert
sind. Die Lagerung ist so getroffen, daß die Kugeln 25 nur begrenzt gegenüber der
Verlängerungshülse 24 radial beweglich sind. In der Verriegelungsbuchse 8 ist eine
Verriegelungsnut 26 eingearbeitet, die zur Aufnahme der Kugeln 25 in der Verriegelungsstellung
bestimmt ist. In dieser Verriegelungsstellung, die in Figur 1 dargestellt ist, sind
die Kugeln 25 in die Verriegelungsnut 26 eingetreten und werden durch die dargestellte
Relativlage des Verriegelungskolbens 11 über den Blockierzylinder 21 gehindert, nach
innen radial auszuweichen.
[0017] In dem Verriegelungskolben 11 ist ein Rückschlagventil 27 vorgesehen, welches, wie
dargestellt, eine auf einer Feder abgestützte Verschlußkugel aufweist, die gegen einen
Sitz 28, der in den Verriegelungskolben 11 eingeschraubt ist, in die Schließlage angestellt
wird. Eine radial geführte Bohrung 29 und ein axialer Kanal 30 bilden zusammen eine
Leitung 29, 30, in der das Rückschlagventil 27 angeordnet ist. Die Leitung 29, 30
verbindet den Arbeitsraum 18 mit dem Löseraum 13 und überbrückt dabei die andere Verbindung
zwischen diesen beiden Räumen über die Drossel 17. Durch die Einbaurichtung des Rückschlagventils
27 ist sichergestellt, daß über die Leitung 29, 30 nur Druckmedium aus dem Arbeitsraum
18 in den Löseraum 13 und damit den Druckanschluß 7 zurückgeführt, jedoch niemals
in der umgekehrten Richtung eingebracht werden kann.
[0018] Der Verriegelungskolben 11 weist auf der anderen Seite der Dichtung 12 einen Fortsatz
31 auf, der ohne weitere Dichtung durch den Deckelteil 10 hindurchgeführt ist und
im Bereich einer Ausnehmung 32 endet, durch welche eine am Fortsatz 31 vorgesehene
Nut 33 von außen zugänglich ist. Damit kann von außen ein mechanischer Kraftangriff
an dem Fortsatz 31 des Verriegelungskolbens 11 erfolgen, wodurch der Verriegelungskolben
11 entsprechend der vorgesehenen axialen Beweglichkeit auch dann verschoben werden
kann, wenn z. B. das Druckmedium über den Druckanschluß 7 ausgefallen ist oder nicht
zur Verfügung steht. Auf der Rückseite des Verriegelungskolbens 11 ist gehäuseseitig
ein Raum 34 gebildet, der über den nicht abgedichteten Fortsatz 31 in dauernder Verbindung
zur Atmosphäre steht, also entlüftet ist. In diesem Raum 34 bzw. in dem Deckelteil
10 ist eine Verriegelungsfeder 35 gehäuseseitig abgestützt, die den Verriegelungskolben
11 so belastet, daß sich das Kugelgesperre 23 in der verriegelten Stellung befindet,
wobei der Blockierzylinder 21 die Kugeln 25 daran hindert, aus der Verriegelungsnut
26 radial nach innen auszuweichen.
[0019] Die normale Ausgangsstellung bzw. Ruhestellung des Arbeitskolbens 3 mit verriegeltem
Kugelgesperre 23 ist in Figur 1 dargestellt. Wird nun hydraulisches Medium unter Druck
über eine nicht dargestellte Steuerleitung und den Druckanschluß 7 herangeführt, so
baut sich in dem Löseraum 13 ein entsprechender Druck auf, während die Beaufschlagung
des Arbeitsraums 18 durch die Drossel 17 behindert ist. Durch die auf die Lösewirkfläche
14 des Verriegelungskolbens 11 einwirkende Kraft wird der Verriegelungskolben 11 unter
Überwindung der Kraft der Verriegelungsfeder 35 aus der Verriegelungsstellung in die
Lösestellung (Figur 2) überführt, wobei er sich an dem Deckelteil 10, welches hier
als Anschlag fungiert, anlegt. Da sich der Druck des hydraulischen Mediums über die
Drossel 17 mit der entsprechenden Drosselwirkung nur vergleichsweise wenig aufbauen
kann, wirkt auf den Arbeitskolben 3 bzw. dessen Arbeitswirkfläche 19 zu diesem Zeitpunkt
noch keine nennenswerte Kraft ein. Die Kugeln 25 des Kugelgesperres 23 können somit
im Verlauf der Bewegung des Verriegelungskolbens 11, sobald die Ausweichnut 22 den
Kugeln 25 gegenübersteht, ohne Weiteres aus der Verriegelungsnut 26 austreten, damit
das Kugelgesperre 23 und insoweit die mechanische Verriegelung des Arbeitskolbens
3 freigeben und radial nach innen entsprechend der Ausweichnut 22 ausweichen. Unmittelbar
anschließend oder auch überlagernd zu diesem Vorgang ist der Zylinderabschnitt 15
des Verriegelungskolbens 11 aus der Bohrung 16 der Verriegelungsbuchse 8 heausgefahren,
so daß die Drosselfunktion der Drossel 17 damit abgeschaltet ist. Der enge Querschnitt
ist beseitigt und es kann sich nun im Arbeitsraum 18 der volle Steuerdruck des hydraulischen
Mediums aufbauen und auswirken. Durch die beschriebene zeitliche Abfolge wird zunächst
das Kugelgesperre 23 gelöst und erst anschließend der volle Steuerdruck auf der Arbeitswirkfläche
19 des Arbeitskolbens 3 aufgebaut, so daß sich der Arbeitskolben 3 nach der Freigabe
des Kugelgesperres 23 in einem sanften Anlauf in Bewegung setzt. Sobald die drosselnde
Wirkung der Drossel 17 abgeschaltet wurde, wirkt jedoch der volle Steuerdruck auf
den Arbeitskolben 3, so daß dieser entsprechend seiner Auslegung in der Lage ist,
den angeschlossenen Verbraucher zu betätigen. Figur 2 zeigt diese Stellung, nachdem
der Arbeitskolben 3 einen Teilhub zurückgelegt hat. Während des Vorwärtshubs des Arbeitskolbens
3 wird der Verriegelungskolben 11 unter Zusammendrückung der Verriegelungsfeder 35
in seiner Lösestellung (Figur 2) gehalten. Die Kugeln 25 können radial infolge der
besonderen käfigartigen Ausbildung nach innen in den Arbeitsraum 18 nicht einfallen.
Es können auch zusätzlich besondere Vorkehrungen getroffen sein, wie dies anhand des
zweiten Ausführungsbeispiels verdeutlich ist, die einem solchen Einfallen der Kugeln
25 radial nach innen oder außen entgegenstehen.
[0020] Nachdem der Verbraucher entsprechend dem vorgesehenen Hub des Arbeitskolbens betätigt
ist, beispielsweise ein Hebel entsprechend verschoben oder verschwenkt wurde und dieser
Verbraucher wieder außer Funktion gesetzt werden soll, wird der Steuerdruck in der
Steuerleitung und damit im Druckanschluß 7 erniedrigt, so daß entweder eine Vorspannung
oder ein Gewicht des Verbrauchers ausreicht, um den Arbeitskolben 3 in seine Ausgangslage
zurückzuführen. Es ist natürlich auch möglich, den Hydraulikzylinder doppelt wirkend
auszubilden und diesbezüglich den Arbeitskolben 3 von der Seite der Kolbenstange 6
her zu beaufschlagen. In beiden Fällen erfolgt der Rückhub des Arbeitskolbens 3, wobei
zunächst nach der Druckerniedrigung am Druckanschluß 7 die Verriegelungsfeder 35 den
Steuerkolben 11 zunächst in seine in Figur 1 dargestellte Ausgangsstellung zurückführt,
noch ohne daß die Kugeln 25 in ihrer Verriegelungsstellung sind. Diese werden vielmehr
mit der Rückbewegung des Arbeitskolbens 3 durch die Verlängerungshülse 24 mitgenommen.
Sie legen sich im letzten Bereich des Rückhubs des Arbeitskolbens 3 an die Ausweichnut
22 an und verschieben den Verriegelungskolben 11 entgegen der Kraft der Verriegelungsfeder
35 gleichsinnig nach rückwärts, bis sie in eine benachbarte Lage zu der Verriegelungsnut
26 in der ortsfesten Verriegelungsbuchse 8 gelangen. Sobald diese Stellung erreicht
wird, können die Kugeln 25 radial nach außen ausweichen und die Verriegelungsfeder
35 schiebt den Verriegelungskolben 11 in die Verriegelungsstellung gemäß Figur 1.
Damit ist die Ausgangslage des Arbeitskolbens 3 wiederum mechanisch verriegelt. Bei
dieser Rückbewegung tritt die Drosselfunktion der Drossel 17 dann wieder auf, wenn
der Zylinderabschnitt 15 in die Bohrung 16 einfährt, so daß sich diese beiden Teile
unter Bildung des Drosselspalts überdecken. Von diesem Zeitpunkt an ist eine Entleerung
des Arbeitsraums 18 über die Drossel 17 nur bedingt möglich. Dafür öffnet jetzt das
Rückschlagventil 27, so daß der Druckabbau und das Überströmen von hydraulischem Medium
aus dem Arbeitsraum 18 in den Löseraum 13 und damit in den Druckanschluß 7 über diese
Leitung 29, 30 und das geöffnete Rückschlagventil 27 erfolgen können. Wenn auch die
Rückwärtsbewegung des Arbeitskolbens 3 sehr sanft und allmählich erfolgen soll, kann
das Rückschlagventil 27 und die Leitung 29, 30 natürlich fehlen.
[0021] Im Defektfall, wenn beispielsweise ein Druckaufbau über den Druckanschluß 7 nicht
möglich ist, kann das Kugelgesperre 23 durch mechanischen Kraftangriff an der Nut
33 des Fortsatzes 31 gelöst werden. Es wird dabei der Verriegelungskolben 11 entgegen
der Kraft der Verriegelungsfeder 35 in die Lösestellung zurückgezogen, so daß der
Arbeitskolben 3 entriegelt ist und beispielsweise durch weiteren Kraftangriff am Verbraucher
oder an der Kolbenstange 6 ein Nothub des Arbeitskolbens 3 durchgeführt werden kann.
Nach Beendigung des Hubs kann der Arbeitskolben 3 auch in seine Ausgangsstellung wieder
zurückgeführt werden, wobei auch in diesem Fall die mechanische Verriegelung über
das Kugelgesperre 23 erfolgt.
[0022] Das Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 ist grundsätzlich ähnlich, zumindest
in funktioneller Hinsicht, ausgebildet, weshalb gleiche oder funktionsmäßig vergleichbare
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Während bei dem Ausführungsbeispiel
der Figuren 1 und 2 der Arbeitskolben 3 und der Verriegelungskolben 11 hydraulisch
gegensinnig betätigbar waren, sind diese beiden Teile bei dem Ausführungsbeispiel
der Figuren 3 und 4 gleichsinnig betätigbar. Demzufolge ist der Raum 34, in dem die
Verriegelungsfeder 35 angeordnet ist, hier auf der anderen Seite, also dem Arbeitskolben
3 zugekehrt, vorgesehen, wobei bei einem einfach wirkenden Kolben die Entlüftung über
einen Kanal 36 zu dem kolbenstangenseitigen Raum möglich ist. Wenn der Hydraulikkolben
dagegen doppelt wirkend betätigt wird, muß auf eine andere Art eine Entlüftung des
Raums 34 erfolgen, z. B. über die Kolbenstange 6.
[0023] Statt des Fortsatzes 31 an dem Verriegelungskolben 11 ist hier im Deckelteil 10 ein
Stift 37 mit Hilfe einer Dichtung 38 dichtend gelagert, der manuell eingedrückt werden
kann und sich dann an den Verriegelungskolben 11 anlegt und diesen von der Verriegelungsstellung
in die Lösestellung überführt. Die Kugeln 25 brauchen hier in der Verlängerungshülse
24 nicht begrenzt radial beweglich gelagert sein. Sie können in Durchbrechungen der
Verlängerungshülse 24 frei beweglich gelagert sein. An einem Herausfallen in der Lösestellung
werden sie einerseits durch den Verriegelungskolben 11 und dessen Zylinderabschnitt
15 gehalten. Andererseits, d. h. radial nach außen, ist eine Schutzhülse 40 vorgesehen,
die auf einer Feder 39 abgestützt ist und die die Kugeln 25 während des Vor- und Rückwärtshubs
des Arbeitskolbens 3 daran hindert, aus den Durchbrechungen in der Verlängerungshülse
24 radial nach außen auszutreten.
[0024] Die Funktion des Hydraulikzylinders gemäß den Figuren 3 und 4 ist entsprechend. Sobald
der Steuerdruck über den Druckanschluß 7 gehäuseseitig eingeleitet wird und sich ein
solcher Druck in dem Löseraum 13 aufbaut, wird zunächst der Verriegelungskolben 11
aus der Verriegelungsstellung in die Lösestellung überführt, dabei das Kugelgesperre
23 gelöst. Während dieser Zeit kann im Arbeitsraum 18 nur ein zeitlich verzögerter,
gedrosselter Druckaufbau stattfinden. Erst, nachdem der Verriegelungskosten 11 mit
seinem Zylinderabschnitt 15 aus der Bohrung 16, die hier von dem Deckelteil 10 gebildet
wird, herausgefahren ist, ist die drosselnde Wirkung der Drossel 17 ausgeschaltet
und es schließt sich ein ungedrosselter weiterer Druckaufbau in dem Arbeitsraum 18
an. Somit kann auch hier der Arbeitskolben 3 aus der verriegelten Stellung heraus
sanft anfahren und seinen Arbeitshub beginnen. Auch hier ist das mechanische Entriegeln
möglich und auch hier findet die mechanische Verriegelung statt, sobald die Ausgangslage
wieder erreicht ist.

1. Verriegelbarer Hydraulikzylinder mit einem Gehäuse mit mindestens einem Druckanschluß,
einem im Gehäuse gedichtet geführten, verschiebbaren Arbeitskolben mit einer Kolbenstange,
einem auf einer Verriegelungsfeder abgestützten Verriegelungskolben und einem Kugelgesperre
mit in einem Käfig radial in der Verriegelungsstellung in eine Verriegelungsnut bzw.
in der Lösestellung in eine Ausweichnut bewegbaren Kugeln, wobei der Arbeitskolben
im Anschluß an einen Arbeitsraum auf einer Arbeitswirkfläche und der Verriegelungskolben
im Anschluß an einen Löseraum auf einer Lösewirkfläche über den Druckanschluß beaufschlagbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Druckanschluß (7) und dem Arbeitsraum
(18) des Arbeitskolbens (3) eine Drossel (17) mit zeitverzögert abschaltbarer Drosselfunktion
vorgesehen ist, während der Löseraum (13) des Verriegelungskolbens (11) über den Druckanschluß
(7) ungedrosselt beaufschlagbar ist, so daß bei Beaufschlagung über den Druckanschluß
(7) zunächst der Verriegelungskolben (11) die Verriegelungsstellung verläßt und erst
anschließend der Druckaufbau im Arbeitsraum (18) erfolgt.
2. Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungskolben
(11) als Stufenkolben ausgebildet ist und auf der einen Kolbenseite außer der Lösewirkfläche
(14) noch eine zweite Wirkfläche (29) aufweist, die vom Druck im Arbeitsraum (18)
beaufschlagbar ist.
3. Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Arbeitsraum
(18) und Druckanschluß (7) ein Rückschlagventil (27) vorgesehen ist, welches in Richtung
auf den Druckanschluß (7) öffnend und in einer die Drossel (17) überbrückenden Leitung
(29, 30) angeordnet ist.
4. Hydraulikzylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil
(27) im Verriegelungskolben (11) angeordnet ist.
5. Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel 817) mit
zeitverzögert abschaltbarer Drosselfunktion durch einen Drosselspalt zwischen einem
Zylinderabschnitt (15) an dem Verriegelungskolben (11) und einer Bohrung (16) im Gehäuse
(1, 10) oder einem im Gehäuse ortsfest angeordneten Teil (8) gebildet ist.
6. Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsfeder
(35) des Verriegelungskolbens (11) in einem mit der Atmosphäre verbundenen Raum (34)
angeordnet ist.
7. Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungskolben
(11) auf der dem Arbeitskolben (3) abgekehrten Seiten einen Fortsatz (31) aufweist,
an welchem der Verriegelungskolben (11) durch einen mechanischen Kraftangriff von
der Verriegelungsstellung in die Lösestellung verschiebbar ist.
8. Hydraulikzylinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verriegelungskolben
(11) gegensinnig zum Arbeitskolben (3) bewegbar angeordnet ist, mit seiner zweiten
Wirkfläche (20) an den Arbeitsraum (18) anschließt, und daß die Verriegelungsfeder
(35) mit dem entlüfteten Raum (34) auf der anderen Seite des Verriegelungskolbens
(11) angeordnet ist.
9. Hydraulikzylinder nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Fortsatz
(31) des Verriegelungskolbens (11) eine von außen zugängliche Nut (33) für den mechanischen
Kraftangriff aufweist.
10. Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben (3)
eine Verlängerungshülse (24) zur Aufnahme der Kugeln (25) des Kugelgesperres (23)
aufweist und im Gehäuse (1) eine Verriegelungsbuchse (8), die die Verriegelungsnut
(26) trägt, ortsfest angeordnet ist.