(19)
(11) EP 0 434 603 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.06.1991  Patentblatt  1991/26

(21) Anmeldenummer: 90810836.8

(22) Anmeldetag:  31.10.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04G 17/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 18.12.1989 CH 4534/89
31.05.1990 CH 1848/90

(71) Anmelder: TRATAN AG
CH-3515 Oberdiessbach (CH)

(72) Erfinder:
  • Wälchli, Werner
    CH-3110 Münsingen (CH)

(74) Vertreter: Feldmann, Clarence Paul et al
c/o Patentanwaltsbüro FELDMANN AG Postfach Kanalstrasse 17
CH-8152 Glattbrugg
CH-8152 Glattbrugg (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Fixierung der Lage von zwei zueinander in Abstand gegenüberstehenden Schalungswänden


    (57) Die Vorrichtung (l) besteht aus einem Halterungselement (2) mit dreieckförmigen Aussparungen (5), in die ein Querstab (3) eingelegt ist. Der obere Bereich (6) über der Aussparung (5) wird in einem ersten Schritt soweit umgeknickt, dass der Querstab (3) nicht aus der Aussparung (5) herausrutschen kann, jedoch bis zu den beiden Abdeckkappen, an den Enden des Querstabes (3), in den Aussparungen hin und her verschoben werden kann. Zur Arretierung des Querstabes (3) im Halterungselement (2) lässt sich der obere Bereich (6) im Halterungselement (2) durch einen in das Loch (7) eingesteckten Hebel (11) umknicken, so dass der Querstab in den Aussparungen (5) verklemmt wird.
    Das unten zu einer Spitze (4) schräg abgeschnittene Halterungselement (2) ist aus einem Winkeleisen, der Querstab aus einem Winkeleisen oder aus einem Armierungseisen gefertigt.
    Die Vorrichtung ist äusserst preiswert, benötigt keine zusätzlichen losen Elemente oder Werkzeuge für die Verwendung.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fixierung der Lage von zwei zueinander in Abstand gegenüberstehenden Schalungswänden, bestehend aus einem stabförmigen Halterungselement, welches dazu bestimmt ist, etwa entlang der Mittellinie einer zu errichtenden Mauer in vertikaler Lage in einem Fundament verankert zu werden und einem Querstab, dessen Länge dem Abstand, der einander gegenüberstehenden Schalungswänden entspricht.

    [0002] Solche Vorrichtungen sind bekannt aus EP-A 084′017. Das stabförmige Halterungselement besteht dabei aus einem U-förmigen Profilabschnitt. In die beiden parallelen Schenkel des Profilabschnittes ist je ein Durchgangsloch gebohrt, wobei die beiden Löcher miteinander fluchten. Durch die beiden Löcher ist ein frei verschiebbarer Querstab geschoben. Die Fixierung des Querstabes erfolgt mittels einem Fixierstift, der zwischen den Querstab und den U-förmigen Profilstab geschlagen wird. Hierzu ist der Profilstab mit einer in Längsrichtung verlaufenden Kerbe versehen.

    [0003] Von der Funktionsweise her hat sich die bekannte Vorrichtung bestens bewährt. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die entsprechenden Fixierstifte verloren gehen oder überhaupt fehlen.

    [0004] Eine weitere Vorrichtung obgenannter Art ist in der DE-C 38 23 401 dargestellt. Das stabförmige Halterungselement besteht dabei aus einem Rohrabschnitt oder einem vollen Rundstab. In dieses Halterungselement ist etwa 2-4 cm unterhalb des oberen Endes zu etwa drei Vierteln seines Aussendurchmessers ein Schlitz eingesägt oder eingefräst. Dieser Schlitz dient zur Aufnahme und Fixierung des Querstabes.

    [0005] Auch diese Vorrichtung hat sich von der Funktionsweise her bestens bewährt. Die Herstellung des Schlitzes im Rohr oder Rundstab erweist sich jedoch als sehr teure Operation. Zudem muss für das Fixieren des Querstabes ein Werkzeug vorhanden sein, mit dem das obere Ende des Halterungselementes zur Fixierung des Querstabes abgebogen werden kann.

    [0006] Vorrichtungen der eingangs genannten Art werden in grosser Menge benötigt und verbleiben in der Mauer. Daher spielt der Preis eine wichtige Rolle.

    [0007] Die vorliegende Erfindung stellt sich nunmehr zur Aufgabe, eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 zu schaffen, die ohne Fixierstifte und ohne spezielles Werkzeug eingebaut wird, und preislich günstiger gefertigt werden kann.

    [0008] Diese Aufgabe löst eine Vorrichtung zur Fixierung der Lage von zwei zueinander in Abstand gegenüberstehenden Schalungswänden mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere erfindungsgemässe Merkmale gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor und deren Vorteile sind in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
    In der Zeichnung zeigt:

    Figur 1 die Vorrichtung in der Gebrauchslage am Bau;

    Figur 2, 3a und 3b verdeutlichen den Gebrauch der Vorrichtung in verschiedenen Stufen;

    Figur 4 zeigt eine Alternative der Vorrichtung;

    Figur 5a und 5b verdeutlicht den Gebrauch der Alternativen der Vorrichtung, wiederum in verschiedenen Stufen.

    Figur 6 zeigt die Vorrichtung in der Gebrauchslage im Bau mit einem zusätzlichen vereinfachten Hilfshalterungselement.



    [0009] Während der Erstellung der Bodendeckenplatte B, bzw. eines Fundamentes wird in den noch nicht ausgehärteten Beton die erfindungsgemässe Vorrichtung, die gesamthaft mit 1 bezeichnet ist, eingeschlagen. Die beiden Schalungswände 12 und 13 werden beidseits an die Vorrichtung 1 anliegend errichtet und mittels Spanner 10 aneinander gezogen. Hierauf wird der Frischbeton zwischen den Schalungswänden eingefüllt. Die erfindungsgemässen Distanzierungsvorrichtungen werden vollständig vom Beton verdeckt und gehen verloren.

    [0010] Die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 besteht aus zwei Grundelementen, dem Halterungselemt 2 und dem Querstab 3. Das Halterungselement 2 ist in der dargestellten Ausführung aus einem Winkeleisen gefertigt. Am unteren Ende sind die Schenkel schräg abgeschnitten. Die so gebildete Spitze 4 erleichtert das Einstossen der Vorrichtung in den Frischbeton. Das für das Halterungselement gewählte Winkeleisen hat vorzugsweise eine Flankenlänge von 20-30 mm. Etwa 5-6 cm unterhalb des oberen Endes des Halterungselementes 2 sind in beide Schenkel 8 dreieckförmige Aussparungen 5 eingestanzt. Diese Aussparungen 5 sind in den Schenkeln 8 fluchtend eingebracht, sodass der Querstab 3 hineingeschoben werden kann. Der Querstab 3 ist aus einem Winkeleisen oder einem strukturierten Armierungseisen gefertigt, und an seinen Enden mit einer Kunststoffkappe versehen.

    [0011] Der am Halterungselement 2 zwischen Längsseiten der beiden dreieckförmigen Aussparungen 5 vorhandene Steg wird in der Produktion vorgebogen, damit sich das Halterungselement 2 auf der Baustelle am richtigen Ort verformt und die erforderliche Kraft für diese Verformung nicht mehr zu gross ist.

    [0012] Eine weitere Möglichkeit die Kraft für die Verformung des oberen Bereiches 6 zu vermindern ergibt sich dadurch, dass der sich auf der Längsseite der dreieckförmigen Aussparung 5 ergebende Steg 9 um ca 5 mm unterbrochen wird. Die verbleibenden Stummel halten den Querstab 3 und der obere Bereich 6 des Halterungselementes 2 lässt sich mit wenig Kraft biegen. Zudem entfällt der Arbeitsgang des Vorbiegens des Steges 9.

    [0013] Etwa 1-2 cm vom oberen Ende des Halterungselementes 2 ist ein über den Scheitel sich erstreckendes Loch 7 eingestanzt. Dieses Loch dient auf der Baustelle dazu ein Rundeisen 11 einzustecken und durch dessen Hebelwirkung mit relativ wenig Kraft das Abknicken des oberen Bereiches 3 des Halterungselementes vorzunehmen. Die Dimensionierung des Loches ist so gestaltet, dass auch die Spitze eines Bauhammers oder eines Meisels darin Platz findet.

    [0014] Wie in Figur 1 dargestellt, wird die Vorrichtung etwa in der Mitte der zu erstellenden Wand in den Frischbeton eingesetzt. Der Querstab 3 wird nun so verschoben, dass eine Ende auf die äussere Schalungswand 12 ausgerichtet ist. Nun wird mit einem Rundeisen 11 wie in Figur 3a angedeutet der obere Bereich 6 des Halterungselementes 2 abgeknickt. Die Aussparungen 5 verformen sich bei dieser Knickung derart, dass sich auch der aus Winkeleisen bestehende Querstab verformt und mit dem Halterungselement unverrückbar verbunden ist.

    [0015] Wenn die Distanz zwischen den Schalungswänden 12 und 13 den Abstand von 35 cm überschreitet, empfiehlt es sich ein weiteres, vereinfachtes und stabförmiges Hilfshalterungselement 21 einzusetzen um im rauhen Betrieb wie es eine Baustelle darstellt ein Verbiegen des Querstabes 3 zu vermeiden. Wenn ein solches Hilfshalterungselement 21 eingesetzt wird, schlägt man das Halterungselement 2 nicht in der Mitte, sondern in der Nähe der einen Schalungswand 12 oder 13 in den noch nicht ausgehörteten Beton der Bodendeckenplatte. Der längere Teil des Querstabes wird sodann mit dem Hilfshalterungselement gestützt. Das Hilfshalterungselement 21 wird auch in den Beton eingeschlagen, ist aber im Unterschied zum Halterungselement 2 nicht mit dem Querstab 3 verklemmt. Das Hilfshalterungselement 21 ist am einen Ende mit einer vorbereiteten Oeffnung versehen, durch die der Querstab 3 geführt wird. Das Hilfshalterungselement 21 dient nur der Stabilisierung und dem Support des Querstabes.

    [0016] Wird als Querstab 3 ein aus vollem Material bestehendes Profil verwendet, hat dieses mit Vorteil eine strukturierte Oberfläche, welche die Griffigkeit der Verbindung mit dem Halterungselement 2 erhöht. Es wäre denkbar, dass der Querstab 3 aus einem strukturiertem Armierungsstahl gefertigt ist.

    [0017] Die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 ist nicht nur äusserst preisgünstig bezüglich Materialaufwand und Fertigung, sondern bildet auch für die Auslieferung eine Einheit. Zur Arretierung des Querstabes 3 in seiner gewünschten Lage sind keine gesonderten losen Teile erforderlich. Für das Applizieren der Vorrichtung 1 wird lediglich ein Rundeisen 11 als Hebel benötigt, welches in Form von Resten der Armierungsstähle auf einer Baustelle immer vorhanden sind.

    [0018] Die dreieckförmige Aussparung 5 kann auch, wie in Figur 4 gezeigt, mit der Grundlinie des Dreiecks vom Scheitel 14 des Halterungselementes 2 entfernt, in die beiden Schenkel 8 eingestanzt werden. Die Knickung erfolgt dann auf die dem Scheitel 14 des Halterungselementes abgewandte Seite und es bestehen zwei Stege 9′, welche an den Flanken 16 entstehen. In der Funktion der Vorrichtung ändert sich dadurch nichts.

    [0019] Erfindungswesentlich ist es auch, dass das über der Aussparung 5 im Scheitelbereich angebrachte Loch 7 eine Verformung durch Biegen mittels einem Hebel erlaubt. Sollte der Querstab bei der ersten Klemmung noch nicht vollständig am richtigen Ort sein, lässt sich die Aussparung 5 nochmals leicht aufspreizen. Die Klemmung mittels Biegung garantiert auch, dass das Halterungselement sich in nicht vollständig ausgehärteten Beton nicht nochmals löst. Diese Gefahr bestand bei allen Elementen, bei denen durch Schlagwirkung, beispielsweise mit einem Hammer, die Verbindung zwischen Halterungselement und Querstab sichergestellt wurde.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Fixierung der Lage von zwei zueinander in Abstand gegenüberstehenden Schalungswänden (12,13), bestehend aus mindestens einem stabförmigen Halterungselement (2), welches dazu bestimmt ist, etwa entlang der Mittellinie einer zu errichtenden Mauer in vertikaler Lage in einem Fundament verankert zu werden und einem Querstab (3), dessen Länge dem Abstand, der einander gegenüberstehenden Schalungswänden (12,13) entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass das stabförmige Halterungselement (2) aus einem Winkeleisen besteht, welches an seinem oberen Ende je eine dreieckförmige Aussparung (5) aufweist, in welche ein Querstab (3) einlegbar ist, der mit dem Halterungselement (2) ein rechtwinkliges Kreuz bildet, so dass der Querstab (3) in den Aussparungen (5) in seiner Längsrichtung verschiebbar gelagert ist und durch Knickung des oberen Bereiches (6) des Halterungselementes (2) in demselben fixierbar ist, wobei am Halterungselement (2) Mittel vorgesehen sind, die eine Knickstelle definieren.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querstab (3) ein Winkeleisen ist, das in die dreieckförmigen Aussparungen (5) des Halterungselementes (2) passt und in denselben vor der Knickung verschiebbar gehalten ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundlinie der dreieckförmigen Aussparungen (5) in den Schenkeln (8) des Halterungselementes (2) auf der Seite des Scheitels (14) desselben liegt.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Seite der dreieckförmigen Anpassung (5) im Halterungselement (2) parallel zu dessen dem Scheitel (14) gegenüber liegenden Kanten (16) der Schenkel (8) liegt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Halterungselement (2) oberhalb der Aussparungen (5) ein Loch (7) eingestanzt ist, welches dazu dient mit einem durchgesteckten Rundstahl (11) als Hebelarm, den oberen Bereich (6) zu knicken.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querstab (3) mit endständigen Kunststoffkappen (15) versehen ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (8) des Halterungselementes (2) unten angeschrägt sind und gegen den Scheitel des Winkeleisens hin eine Spitze (4) bilden.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querstab (3) eine strukturierte Oberfläche aufweist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ab 35 cm Spannbreite mindestens ein weiteres vereinfachtes stabförmiges Hilfshalterungselement am Querstab fixiert wird, welches denselben in horizontaler Lage auf einer definierter Höhe hält.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht