[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fixierung der Lage von zwei
zueinander in Abstand gegenüberstehenden Schalungswänden, bestehend aus einem stabförmigen
Halterungselement, welches dazu bestimmt ist, etwa entlang der Mittellinie einer zu
errichtenden Mauer in vertikaler Lage in einem Fundament verankert zu werden und einem
Querstab, dessen Länge dem Abstand, der einander gegenüberstehenden Schalungswänden
entspricht.
[0002] Solche Vorrichtungen sind bekannt aus EP-A 084′017. Das stabförmige Halterungselement
besteht dabei aus einem U-förmigen Profilabschnitt. In die beiden parallelen Schenkel
des Profilabschnittes ist je ein Durchgangsloch gebohrt, wobei die beiden Löcher miteinander
fluchten. Durch die beiden Löcher ist ein frei verschiebbarer Querstab geschoben.
Die Fixierung des Querstabes erfolgt mittels einem Fixierstift, der zwischen den Querstab
und den U-förmigen Profilstab geschlagen wird. Hierzu ist der Profilstab mit einer
in Längsrichtung verlaufenden Kerbe versehen.
[0003] Von der Funktionsweise her hat sich die bekannte Vorrichtung bestens bewährt. Es
besteht jedoch die Gefahr, dass die entsprechenden Fixierstifte verloren gehen oder
überhaupt fehlen.
[0004] Eine weitere Vorrichtung obgenannter Art ist in der DE-C 38 23 401 dargestellt. Das
stabförmige Halterungselement besteht dabei aus einem Rohrabschnitt oder einem vollen
Rundstab. In dieses Halterungselement ist etwa 2-4 cm unterhalb des oberen Endes zu
etwa drei Vierteln seines Aussendurchmessers ein Schlitz eingesägt oder eingefräst.
Dieser Schlitz dient zur Aufnahme und Fixierung des Querstabes.
[0005] Auch diese Vorrichtung hat sich von der Funktionsweise her bestens bewährt. Die Herstellung
des Schlitzes im Rohr oder Rundstab erweist sich jedoch als sehr teure Operation.
Zudem muss für das Fixieren des Querstabes ein Werkzeug vorhanden sein, mit dem das
obere Ende des Halterungselementes zur Fixierung des Querstabes abgebogen werden kann.
[0006] Vorrichtungen der eingangs genannten Art werden in grosser Menge benötigt und verbleiben
in der Mauer. Daher spielt der Preis eine wichtige Rolle.
[0007] Die vorliegende Erfindung stellt sich nunmehr zur Aufgabe, eine Vorrichtung gemäss
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 zu schaffen, die ohne Fixierstifte und ohne
spezielles Werkzeug eingebaut wird, und preislich günstiger gefertigt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe löst eine Vorrichtung zur Fixierung der Lage von zwei zueinander in
Abstand gegenüberstehenden Schalungswänden mit den Merkmalen des Patentanspruches
1. Weitere erfindungsgemässe Merkmale gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor und
deren Vorteile sind in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 die Vorrichtung in der Gebrauchslage am Bau;
Figur 2, 3a und 3b verdeutlichen den Gebrauch der Vorrichtung in verschiedenen Stufen;
Figur 4 zeigt eine Alternative der Vorrichtung;
Figur 5a und 5b verdeutlicht den Gebrauch der Alternativen der Vorrichtung, wiederum
in verschiedenen Stufen.
Figur 6 zeigt die Vorrichtung in der Gebrauchslage im Bau mit einem zusätzlichen vereinfachten
Hilfshalterungselement.
[0009] Während der Erstellung der Bodendeckenplatte B, bzw. eines Fundamentes wird in den
noch nicht ausgehärteten Beton die erfindungsgemässe Vorrichtung, die gesamthaft mit
1 bezeichnet ist, eingeschlagen. Die beiden Schalungswände 12 und 13 werden beidseits
an die Vorrichtung 1 anliegend errichtet und mittels Spanner 10 aneinander gezogen.
Hierauf wird der Frischbeton zwischen den Schalungswänden eingefüllt. Die erfindungsgemässen
Distanzierungsvorrichtungen werden vollständig vom Beton verdeckt und gehen verloren.
[0010] Die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 besteht aus zwei Grundelementen, dem Halterungselemt
2 und dem Querstab 3. Das Halterungselement 2 ist in der dargestellten Ausführung
aus einem Winkeleisen gefertigt. Am unteren Ende sind die Schenkel schräg abgeschnitten.
Die so gebildete Spitze 4 erleichtert das Einstossen der Vorrichtung in den Frischbeton.
Das für das Halterungselement gewählte Winkeleisen hat vorzugsweise eine Flankenlänge
von 20-30 mm. Etwa 5-6 cm unterhalb des oberen Endes des Halterungselementes 2 sind
in beide Schenkel 8 dreieckförmige Aussparungen 5 eingestanzt. Diese Aussparungen
5 sind in den Schenkeln 8 fluchtend eingebracht, sodass der Querstab 3 hineingeschoben
werden kann. Der Querstab 3 ist aus einem Winkeleisen oder einem strukturierten Armierungseisen
gefertigt, und an seinen Enden mit einer Kunststoffkappe versehen.
[0011] Der am Halterungselement 2 zwischen Längsseiten der beiden dreieckförmigen Aussparungen
5 vorhandene Steg wird in der Produktion vorgebogen, damit sich das Halterungselement
2 auf der Baustelle am richtigen Ort verformt und die erforderliche Kraft für diese
Verformung nicht mehr zu gross ist.
[0012] Eine weitere Möglichkeit die Kraft für die Verformung des oberen Bereiches 6 zu vermindern
ergibt sich dadurch, dass der sich auf der Längsseite der dreieckförmigen Aussparung
5 ergebende Steg 9 um ca 5 mm unterbrochen wird. Die verbleibenden Stummel halten
den Querstab 3 und der obere Bereich 6 des Halterungselementes 2 lässt sich mit wenig
Kraft biegen. Zudem entfällt der Arbeitsgang des Vorbiegens des Steges 9.
[0013] Etwa 1-2 cm vom oberen Ende des Halterungselementes 2 ist ein über den Scheitel sich
erstreckendes Loch 7 eingestanzt. Dieses Loch dient auf der Baustelle dazu ein Rundeisen
11 einzustecken und durch dessen Hebelwirkung mit relativ wenig Kraft das Abknicken
des oberen Bereiches 3 des Halterungselementes vorzunehmen. Die Dimensionierung des
Loches ist so gestaltet, dass auch die Spitze eines Bauhammers oder eines Meisels
darin Platz findet.
[0014] Wie in Figur 1 dargestellt, wird die Vorrichtung etwa in der Mitte der zu erstellenden
Wand in den Frischbeton eingesetzt. Der Querstab 3 wird nun so verschoben, dass eine
Ende auf die äussere Schalungswand 12 ausgerichtet ist. Nun wird mit einem Rundeisen
11 wie in Figur 3a angedeutet der obere Bereich 6 des Halterungselementes 2 abgeknickt.
Die Aussparungen 5 verformen sich bei dieser Knickung derart, dass sich auch der aus
Winkeleisen bestehende Querstab verformt und mit dem Halterungselement unverrückbar
verbunden ist.
[0015] Wenn die Distanz zwischen den Schalungswänden 12 und 13 den Abstand von 35 cm überschreitet,
empfiehlt es sich ein weiteres, vereinfachtes und stabförmiges Hilfshalterungselement
21 einzusetzen um im rauhen Betrieb wie es eine Baustelle darstellt ein Verbiegen
des Querstabes 3 zu vermeiden. Wenn ein solches Hilfshalterungselement 21 eingesetzt
wird, schlägt man das Halterungselement 2 nicht in der Mitte, sondern in der Nähe
der einen Schalungswand 12 oder 13 in den noch nicht ausgehörteten Beton der Bodendeckenplatte.
Der längere Teil des Querstabes wird sodann mit dem Hilfshalterungselement gestützt.
Das Hilfshalterungselement 21 wird auch in den Beton eingeschlagen, ist aber im Unterschied
zum Halterungselement 2 nicht mit dem Querstab 3 verklemmt. Das Hilfshalterungselement
21 ist am einen Ende mit einer vorbereiteten Oeffnung versehen, durch die der Querstab
3 geführt wird. Das Hilfshalterungselement 21 dient nur der Stabilisierung und dem
Support des Querstabes.
[0016] Wird als Querstab 3 ein aus vollem Material bestehendes Profil verwendet, hat dieses
mit Vorteil eine strukturierte Oberfläche, welche die Griffigkeit der Verbindung mit
dem Halterungselement 2 erhöht. Es wäre denkbar, dass der Querstab 3 aus einem strukturiertem
Armierungsstahl gefertigt ist.
[0017] Die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 ist nicht nur äusserst preisgünstig bezüglich
Materialaufwand und Fertigung, sondern bildet auch für die Auslieferung eine Einheit.
Zur Arretierung des Querstabes 3 in seiner gewünschten Lage sind keine gesonderten
losen Teile erforderlich. Für das Applizieren der Vorrichtung 1 wird lediglich ein
Rundeisen 11 als Hebel benötigt, welches in Form von Resten der Armierungsstähle auf
einer Baustelle immer vorhanden sind.
[0018] Die dreieckförmige Aussparung 5 kann auch, wie in Figur 4 gezeigt, mit der Grundlinie
des Dreiecks vom Scheitel 14 des Halterungselementes 2 entfernt, in die beiden Schenkel
8 eingestanzt werden. Die Knickung erfolgt dann auf die dem Scheitel 14 des Halterungselementes
abgewandte Seite und es bestehen zwei Stege 9′, welche an den Flanken 16 entstehen.
In der Funktion der Vorrichtung ändert sich dadurch nichts.
[0019] Erfindungswesentlich ist es auch, dass das über der Aussparung 5 im Scheitelbereich
angebrachte Loch 7 eine Verformung durch Biegen mittels einem Hebel erlaubt. Sollte
der Querstab bei der ersten Klemmung noch nicht vollständig am richtigen Ort sein,
lässt sich die Aussparung 5 nochmals leicht aufspreizen. Die Klemmung mittels Biegung
garantiert auch, dass das Halterungselement sich in nicht vollständig ausgehärteten
Beton nicht nochmals löst. Diese Gefahr bestand bei allen Elementen, bei denen durch
Schlagwirkung, beispielsweise mit einem Hammer, die Verbindung zwischen Halterungselement
und Querstab sichergestellt wurde.
1. Vorrichtung zur Fixierung der Lage von zwei zueinander in Abstand gegenüberstehenden
Schalungswänden (12,13), bestehend aus mindestens einem stabförmigen Halterungselement
(2), welches dazu bestimmt ist, etwa entlang der Mittellinie einer zu errichtenden
Mauer in vertikaler Lage in einem Fundament verankert zu werden und einem Querstab
(3), dessen Länge dem Abstand, der einander gegenüberstehenden Schalungswänden (12,13)
entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass das stabförmige Halterungselement (2) aus
einem Winkeleisen besteht, welches an seinem oberen Ende je eine dreieckförmige Aussparung
(5) aufweist, in welche ein Querstab (3) einlegbar ist, der mit dem Halterungselement
(2) ein rechtwinkliges Kreuz bildet, so dass der Querstab (3) in den Aussparungen
(5) in seiner Längsrichtung verschiebbar gelagert ist und durch Knickung des oberen
Bereiches (6) des Halterungselementes (2) in demselben fixierbar ist, wobei am Halterungselement
(2) Mittel vorgesehen sind, die eine Knickstelle definieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querstab (3) ein Winkeleisen
ist, das in die dreieckförmigen Aussparungen (5) des Halterungselementes (2) passt
und in denselben vor der Knickung verschiebbar gehalten ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundlinie der dreieckförmigen
Aussparungen (5) in den Schenkeln (8) des Halterungselementes (2) auf der Seite des
Scheitels (14) desselben liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Seite der dreieckförmigen
Anpassung (5) im Halterungselement (2) parallel zu dessen dem Scheitel (14) gegenüber
liegenden Kanten (16) der Schenkel (8) liegt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Halterungselement (2)
oberhalb der Aussparungen (5) ein Loch (7) eingestanzt ist, welches dazu dient mit
einem durchgesteckten Rundstahl (11) als Hebelarm, den oberen Bereich (6) zu knicken.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querstab (3) mit endständigen
Kunststoffkappen (15) versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (8) des Halterungselementes
(2) unten angeschrägt sind und gegen den Scheitel des Winkeleisens hin eine Spitze
(4) bilden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querstab (3) eine strukturierte
Oberfläche aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ab 35 cm Spannbreite mindestens
ein weiteres vereinfachtes stabförmiges Hilfshalterungselement am Querstab fixiert
wird, welches denselben in horizontaler Lage auf einer definierter Höhe hält.