[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung zum Portionieren von stückigen Lebens-
und Nahrungsmitteln, insbesondere von Käse, mit einem quer zur Zuführrichtung des
zu zerschneidenden Stückes verschiebbar gehaltenen Messerblatt, welches an seinem
Einsatzrand wenigstens einseitig eine Anschlifffläche aufweist.
[0002] Beim Portionieren von stückigen Lebens- und Nahrungsmitteln, insbesondere beim Portionieren
von Käse, ergeben sich immer wieder Probleme, weil das Messerblatt beim Schneidvorgang
seitlich ausweicht und daher keine exakten Schnittflächen erzielt werden können.
Es können daher keine parallelen Schnitte hergestellt werden, was beim gewichtsmäßigen
Portionieren und beim Verpacken, aber auch beim normalen Aufschneiden oder Gewichtsportionieren
schon vom Aussehen her von wesentlichem Nachteil ist.
[0003] Gerade beim Portionieren von Käse muß vorerst der Anschnitt abgeschnitten werden,
wobei dieser Teil des Käseblockes möglichst klein sein soll, da dieser ja praktisch
ein Abfallprodukt ist. Gerade dann, wenn relativ dünne Anschnitte von einem Käseblock
abgeschnitten werden sollen, ist die Gefahr des Ausweichens des Messerblattes besonders
groß.
[0004] Es hat sich gezeigt, daß das doch über eine gewisse Länge führende Messerblatt beim
Zuschneiden von Käse, insbesondere beim Abschneiden des Anfang- und Endabschnittes,
bis zu 12 mm seitlich ausweicht, so daß kein gerader Schnitt und keine optimale Gewichtsportionierung
des nachfolgenden oder des davor liegenden Abschnittes erzielt werden kann. Auch
kann es vorkommen, daß das Messerblatt gar nicht in den Käseblock eindringt, wenn
ein zu schmaler Anschnitt abgeschnitten werden soll, so daß also das Messerblatt
gleich seitlich ausweicht, ohne in den Käseblock einzudringen.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, eine Schneidvorrichtung
zum Portionieren von stückigen Lebens- und Nahrungsmitteln, insbesondere von Käse
zu schaffen, mit der die aufgezeigten Nachteile vermieden werden können und mit der
eine exakte Portionierung durch ein exaktes Abschneiden ermöglicht wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß das Messerblatt zur parallelen oder
spitzwinkligen Ausrichtung des Messerblattes in bezug auf die Vorschubebene des Trägers
und somit in bezug auf die Schnittfläche des zu zerschneidenden Stückes an einem
die Schnitt-Vorschubbewegung ausführenden Träger winkelverstellbar gehalten ist.
[0007] Durch die Schrägstellung des Messerblattes gerade am Anfang und am Ende eines zu
zerschneidenden Stückes bzw. Blockes wird die Kraftkomponente, die ansonsten das Messer
verbiegt und verdreht, verkleinert bzw. in ihrer Wirkungsrichtung umgekehrt, so daß
ein exakt ebener Schnitt erzielt wird. Es ist daher auch ein Abgleiten des Messers
an der Käsewölbung im Bereich des abzutrennenden Abschnittes zu verhindern.
[0008] Die durch den Anschnitteil eines Käsestückes aufgebrachte seitliche Kraftkomponente,
die dem Messer entgegenwirkt, ist eben auf dieser Anschnittseite sehr klein, so daß
von dieser Seite her eine Abstützung nicht gegeben ist. In der Regel würde daher das
Messer in Richtung des abzutrennenden Anschnittes ausweichen und sich verbiegen.
Wenn nun das Messerblatt entsprechend schräg gestellt wird in Bezug auf die Vorschubebene
des Trägers, welcher das Messerblatt aufnimmt, kann ein Ausgleich geschaffen werden,
so daß stets eine exakte Schnittfläche in dem dazu vorgesehenen Winkel zur Zuführrichtung
des zu zerschneidenden Stückes erzielt wird.
[0009] Nur durch eine relativ einfache konstruktive Maßnahme kann ein Optimum an Wirkung
erzielt werden.
[0010] Bisher wurde versucht, durch Verstärkung des Messers, durch entsprechend verstärkte
Halterungen des Messerblattes, durch möglichst schlanken Anschliff der Schneide und
durch weitere Maßnahmen diesem Problem beizukommen. Erst mit der erfindungsgemäßen
Ausführung ist eine konstruktiv einfach zu lösende Möglichkeit geschaffen worden,
beim Portionieren von stückigen Lebens- und Nahrungsmitteln, insbesondere von Käse,
Portionierungsschnitte durchzuführen, die exakt eben sind, wobei sich das Messer bei
allen Schnittvarianten nicht verbiegen wird.
[0011] Besonders vorteilhaft wirkt sich eine Ausführung aus, bei der der Winkel zwischen
Vorschubebene und Messerblatt stufenlos veränderbar und gegebenenfalls das Messerblatt
in der eingestellten Lage gegenüber dem Träger fixierbar ist. Es kann dadurch stets
eine exakte Winkeleinstellung je nach dem Erfordernis und je nach Art des zu zerschneidenden
Stückes erfolgen.
[0012] Weiters wird vorgeschlagen, daß die Neigung des Messerblattes in bezug auf die Vorschubebene
des Trägers während des Schneidvorganges in Abhängigkeit von den auf den Schneidenbereich
des Messerblattes einwirkenden, seitlichen Kräften einstellbar ist. Es wäre also möglich,
durch mechanische, pneumatische, hydraulische oder elektrische Mittel eine annähernde
Winkeleinstellung des Messerblattes herzustellen, wobei dann in einem gewissen Bereich
das Messerblatt sich selbsttätig unter Bezug auf die einwirkenden Kraftkomponenten
während des Schneidvorganges geringfügig verstellen kann.
[0013] Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich dann, wenn das Messerblatt um eine
quer zur Vorschubrichtung verlaufende und in der Schneide des Messerblattes liegende
Achse verschwenkbarem Träger gehalten ist. Dadurch ist bei jeder Winkeleinstellung
die Schnittebene, bezogen auf die Vorschubrichtung des Trägers, gleichbleibend, so
daß sich bezüglich des Vorschubes des zu zerschneidenden Stückes auch bei Änderung
der Winkeleinstellung des Messerblattes keine Probleme ergeben.
[0014] Weiters wird vorgeschlagen, daß dem Messerblatt ein- und feststellbare Endanschläge
zur Begrenzung der Winkelverstellung zugeordnet sind. Es kann dadurch jener Bereich
begrenzt werden, in welchem zum Schneiden von Lebens-und Nahrungsmitteln das Messerblatt
verstellt werden soll.
[0015] Bei relativ schmalen, von einem Stück abzuschneidenden Abschnitten kann es zweckmäßig
sein, wenn der Verstellwinkel des Messerblattes zumindest annähernd dem Winkel der
Anschliffflächen, bezogen auf die Mittelebene des Messerblattes, entspricht, eine
solche Übereinstimmung der Winkel ist bei ganz speziell zutreffenden Kraftkomponenten
zweckmäßig.
[0016] Wenn aus konstruktiven und Kostengründen ein stufenlos veränderbares Messerblatt
nicht in Frage kommt, ist es erfindungsgemäß auch möglich, daß am Träger in verschiedenen,
vorgegebenen Winkellagen zur Vorschubebene Halterungen für ein Messerblatt vorgesehen
sind. Allerdings ist bei einer solchen Konstruktion ein wesentlich größerer Zeitaufwand
gegeben, da für verschiedene Schnitteinstellungen das Messerblatt jeweils ausgebaut
und in die anderen Halterungen eingesetzt werden muß.
[0017] Weitere erfindungsgemäße Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in der nachstehenden
Beschreibung anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen:
[0018] Fig. 1 schematisch dargestellt eine Schneidvorrichtung; die Fig. 2 bis 4 verschiedene
Einsatzsituationen mit verschiedenen Winkelstellungen des Messerblattes bezüglich
der Vorschubebene; Fig. 5 vergrößert dargestellt ein, in ein zu zerschneidendes Stück
einsetzendes Messerblatt mit den dargestellten Kräfteverhältnissen; Fig. 6 eine gleiche
Darstellung wie in Fig. 5, wobei jedoch das Messerblatt in einem bestimmten Winkel
zur Vorschubebene liegt.
[0019] Bei der schematischen Darstellung in Fig. 1 ist ein Auflagetisch 1 dargestellt, auf
welchem ein zu zerschneidendes Stück 2 zugeführt wird sowie ein in den Pfeilrichtungen
3 verschiebbar gehaltener Träger 4, an welchem ein Messerblatt 5 gehalten ist.
[0020] Als Auflagetisch ist bei der gezeigten Ausführung ein Förderband 6 vorgesehen, welches
je nach Größe der gewünschten Portionen nach jedem durchzuführenden Schnitt das zu
zerschneidende Stück 2 um ein bestimmtes Maß vorschiebt. Die exakte konstruktive Ausbildung
dieses Auflagetisches ist nicht dargestellt, da dies nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist. Es müßten hier auf jeden Fall eine Reihe von Unterstützungsrollen vorgesehen
werden oder Unterstützungsplatten, damit ein ordnungsgemäßer Vorschub und eine feste
Unterlage für das zu zerschneidende Stück 2 gegeben ist. Die Ausbildung des Auflagetisches
ist auch auf andere Weise denkbar, z.B. als ebene Tischplatte oder mit Rollen zur
Auflage des zu zerschneidenden Stückes 2, wobei dann für den Vorschub ein entsprechender
Schieber vorgesehen werden könnte.
[0021] Der Träger 4 führt an sich durch seine Bewegung in den Pfeilrichtungen 3 die Schnittbewegung
für das an diesem Träger 4 gehaltene Messerblatt 5 durch. Die Verschiebung des Träger
4 kann mechanisch, pneumatisch, hydraulisch und/oder elektrisch erfolgen, wobei eine
taktweise Abstimmung jeweils nach einem Vor schub des zu zerschneidenden Stückes
2 durch entsprechende elektrische oder elektronische Schaltungen möglich ist. In der
Regel wird der Auflagetisch in horizontaler Richtung ausgerichtet sein und der Träger
4 in einer Ebene rechtwinklig zu diesem Auflagetisch verschiebbar ausgeführt. Es
wäre aber auch denkbar, daß der Träger 4 nicht exakt rechtwinklig zum Auflagetisch
ausgerichtet ist, wenn z.B. schräge Schnitte in dem zu zerschneidenden Stück 2 erwünscht
sind. Auch wäre es möglich, das Messerblatt in horizontaler Richtung gegen einen
in vertikaler Richtung stehenden Abstütztisch zu bewegen.
[0022] Das wesentliche der vorliegenden Erfindung liegt nun darin, daß das Messerblatt 5
winkelverstellbar an diesem die Schnitt-Vorschubbewegung ausführenden Träger 4 gehalten
ist. In der mit durchgehenden Linien dargestellten Position ist das Messerblatt parallel
zur Vorschubebene des Trägers 4 ausgerichtet. In den beiden strichliert gezeigten
Stellungen schließt das Messerblatt jeweils einen spitzen Winkel β mit der Vorschubebene
des Trägers 4 ein.
[0023] Beim Zerschneiden eines Stückes 2 muß vorerst der Anschnitt 7 abgeschnitten werden,
worauf dann in gleichen oder unterschiedlichen Größen die einzelnen Teilstücke 8
abgetrennt werden. Beim letzten durchzuführenden Schnitt ist wiederum ein Anschnitt
9 abzutrennen.
[0024] Wenn die Schneide 10 am Messerblatt von beidseitig spitzwinklig auslaufenden Anschliffflächen
11, 12 gebildet ist, muß für den Schnittvorgang auf das Messerblatt 5 eine entsprechende
Schnittkraft F₁ aufgebracht werden. Die durch die spitzwinklig auslaufenden Anschliffflächen
11, 12 entstehenden seitlichen Komponenten FS₁ und FS₂ sollen durch die seitliche
Abstützung des zu zerschneidenden Stückes 2 aufgenommen werden.
[0025] Wie der Darstellung in Fig. 5 entnommen werden kann, ist die seitliche Kraftkomponente
FG₁, welche von der Seite des Anschnittes 9 gegen die Anschlifffläche 12 ausgeübt
wird, wesentlich kleiner als die seitliche Komponente FG₂, welche von dem noch relativ
breiten Stück 2 entgegengesetzt wird. Es ergibt sich also eine zusätzliche Kraftkomponente
FB, welche sich so auswirkt, daß das Messerblatt 5 beim Schneidvorgang in Pfeilrichtung
13 herausgedrückt wird, so daß der Schnitt nicht exakt in einer Ebene liegt und somit
eine genaue Portionierung unmöglich wird.
[0026] Durch die geringe seitliche Abstützung auf der entsprechenden Anschnittseite 7 oder
9 des zu zerschneidenden Stückes 2 ergibt sich eben diese seitliche Auslenkung des
Messerblattes 5.
[0027] Dieser negativen Auswirkung kann durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Maßnahmen
entgegengewirkt werden. Wenn nämlich das Messerblatt 5 um einen Winkel β gegenüber
der Vorschubebene des Trägers 4 verschwenkt zum Einsatz kommt, wobei trotzdem die
Vorschubebene und somit die Vorschubrichtung 3 des Trägers 4 die gleiche bleibt, dann
verändern sich diese Kraftkomponenten, welche im Bereich der Schneide und der Anschliffflächen
11 und 12 auf das Messerblatt einwirken, auf Werte, die bewirken, daß ein exakt ebener
Schnitt durch das zu zerschneidende Stück 2 geführt wird, ohne daß das Messerblatt
5 seitlich ausgebogen wird.
[0028] Wenn die beidseitigen Anschliffflächen 11 und 12, bezogen auf die Mittelebene 14
des Messerblattes, symmetrisch zueinander liegen, dann ist die Winkelverstellung
β beim Anschnitt 7 am Beginn des zu zerschneidenden Stückes 2 gleich groß wie beim
Anschnitt 9 am Ende des zu zerschneidenden Stückes 2. Beim Abtrennen des ersten Anschnittes
7 wird daher das Messerblatt in die Stellung 5′ verschwenkt und beim Abtrennen des
Anschnittes 9 in die Stellung 5˝. In den Fig. 2 bis 4 sind diese drei verschiedenen
Schnittstellungen des Messerblattes ersichtlich, wie sie auch in Fig. 1 angedeutet
werden. Da vorteilhaft der Vorschub des zu zerschneidenden Stückes 2 und die Schnittebene,
also die Vorschubrichtung 3 des Trägers 4 stets aufeinander abgestimmt sein müssen,
ist vorgesehen, daß das Messerblatt 5 um eine quer zur Vorschubrichtung 3 verlaufende
und in der Schneide 10 des Messerblattes 5 liegende Achse 15 verschwenkbar ist. Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß das Messerblatt 5 in einer Halterung eingesetzt
ist, welche eben um diese Achse 15 am Träger 4 verschwenkbar ist.
[0029] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind ein- und feststellbare Endanschläge 16 und
17 vorgesehen, welche die Winkelverstellmöglichkeit des Messerblattes begrenzen. Diese
Endanschläge 16 und 17 können beispielsweise durch verstellbare Schrauben 18 und
19 gebildet werden. Für den Schnittvorgang selbst ist in der jeweiligen Winkelverstellung
und auch bei paralleler Ausrichtung des Messerblattes 5 in Bezug auf die Vorschubrichtung
3 eine Fixierung des Messer blattes in dieser Einstellung notwendig.
[0030] Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Winkel zwischen Vorschubebene des Trägers
4 und Messerblatt 5 stufenlos veränderbar ist, wobei das Messerblatt 5 in der eingestellten
Lage gegenüber dem Träger 4 gegebenenfalls fixierbar ist. Es kann dadurch stets eine
exakte Winkeleinstellung je nach den Erfordernissen und je nach Art des zu zerschneidenden
Stückes 2 erfolgen. So ist es auch denkbar, daß nicht nur für das Abschneiden der
Abschnitte 7 und 9 eine spitzwinklige Ausrichtung des Messerblattes 5 zur Vorschubrichtung
3 des Trägers 4 erfolgt, sondern auch bei den einzelnen Portionsschnitten, wenn beispielsweise
relativ schmale Einzelstücke 8 abgetrennt werden sollen, so daß auch dort die von
dem zu zerschneidenden Stück ausgeübte Gegenkraft einseitig kleiner ausfällt. Im Rahmen
der Erfindung ist es auch möglich, daß die Neigung des Messerblattes in Bezug auf
die Vorschubebene des Trägers 4 vor und/oder während des Schneidvorganges in Abhängigkeit
von den auf den Schneidenbereich des Messerblattes 5 einwirkenden, seitlichen Kräften
einstellbar auszuführen. Es wäre also möglich, durch mechanisch, pneumatische, hydraulische
oder elektrische Mittel eine annähernde Winkeleinstellung des Messerblattes herzustellen,
wobei dann in einem gewissen Bereich das Messerblatt 5 sich selbstätig unter Bezug
auf die einwirkenden Kraftkomponenten geringfügig verstellen kann.
[0031] Es ist daher eine Verstellung des Winkels β durch mechanische (z.B. schiefe Ebenen,
Spindeln, Schrauben od. dgl.), pneumatische, hydraulische und/oder elektrische Antriebsmittel
möglich, wobei stets eine exakte und relativ schnelle Winkelverstellung gewährleistet
sein soll. Es ist daher auch möglich, neben der Automatisierung der Zuführung des
zu zerschneidenden Stückes 2 und der Schnittbewegung auch die jeweils notwendige Winkelverstellung
des Messerblattes 5 zu automatisieren und stets den Erfordernissen anzupassen. So
ist beispielsweise die Verstellung mittels eines Schrittmotors und auch eine Verstellung
mittels einer Spindel als zweckmäßige Konstruktion anzusehen. Für eine rasche Verstellung
in vorgegebene Positionen sind aber auch pneumatische und hydraulische Einrichtungen
zweckmäßig.
[0032] Bei relativ schmalen, von dem Stück 2 abzuschneidenden Abschnitten, also insbesondere
bei den Anschnitten 7 und 9, kann es zweckmäßig sein, wenn der Verstellwinkel β des
Messerblattes 5 dem Winkel α der Anschliffflächen 11, 12 bezogen auf die Mittelebene
14 des Messerblattes 5 entspricht. Da bei solchen sehr schmalen Anschnitten 7 und
9 von dieser Seite her praktisch keine Gegenwirkung auf das Messerblatt 5 bewirkt
wird, ist es eben vorteilhaft, wenn die entsprechende Anschlifffläche 11 bzw. 12 direkt
mit der Vorschubebene übereinstimmt. Eine solche Übereinstimmung der Winkel β und
α ist natürlich nur ganz speziell zutreffenden Kraftkomponenten gegeben, die auf den
Schneidenbereich des Messerblattes 5 einwirken. Es ist daher auch möglich, daß der
Verstellwinkel β des Messerblattes 5 kleiner oder größer als der Winkel α der Anschliffflächen
11, 12 gewählt wird.
[0033] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen können also die Kraftkomponenten, welche zum
Verbiegen des Messers während des Schnittvorganges führen, verkleinert bzw. aufgehoben
werden, so daß exakt gerade Schnitte, ohne das Messer zu verbiegen, ausgeführt werden
können. Auch ist dadurch bei einer entsprechenden Wölbung der Anschnitte 7 und 9 gesichert,
daß beim Abtrennen dieser Anschnitte 7 und 9 das Messer nicht lediglich an der Oberfläche
abgleitet.
[0034] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme ist es auch möglich, die Anschnitte 7 und 9 wesentlich
dünner abzuschneiden als dies bisher möglich war, so daß dadurch auch die abzutrennenden
und auf irgendeine Weise eventuell weiter zu verwertenden Anschnitte gewichtsmäßig
wesentlich geringer werden.
[0035] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen lassen sich natürlich auch dann anwenden, wenn nur
einseitig eine Anschlifffläche zur Bildung der Schneide 10 vorgesehen ist. Es wird
auch dann wiederum durch eine entsprechende Winkelverstellung erreicht, daß die seitlichen
Kraftkomponenten so ausgeglichen sind, daß ein Verbiegen des Messers während des Schneidvorganges
verhindert wird. Bei beidseitigen Anschliffflächen 11, 12 liegen diese vorteilhaft
symmetrisch bezogen auf die Mittelebene 14 des Messerblattes 5 zueinander. Es wäre
auch denkbar, daß die beiden Anschliffflächen ungleiche Schliffwinkel aufweisen,
daß also die Schneide von zwei Anschliffflächen gebildet wird, die bezogen auf die
Mittelebene 14 des Messerblattes 5 unsymmetrisch zueinander liegen. Dies bewirkt natürlich
wieder eine entsprechende Änderung des Verstellwinkels des Messerblattes für den Schnittvorgang.
Bei einem Messerblatt ist es ferner möglich, neben den Anschliffflächen 11, 12, ob
diese nun ein- oder beidseitig des Messerblattes angeordnet sind, zusätzlich einen
ein- oder beidseitigen Facettenanschliff vorzu sehen.
[0036] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Schneidvorrichtung können alle schnittfesten
Käsesorten, problemlos und exakt portioniert geschnitten werden. Es sind dabei auch
sämtliche Käseformen mit einer solchen Schneidvorrichtung zu portionieren. Die erfindungsgemäße
Schneidvorrichtung ist aber auch für alle anderen portionsmäßig zu zerschneidenden
Lebens- und Nahrungsmittel einsetzbar, und ferner für alle auf anderen Gebieten einsetzbare
Schneidvorrichtungen, mit welchen in der Konsistenz mit Lebens-und Nahrungsmitteln
ähnliche Materialien geschnitten werden sollen.
[0037] Im Rahmen der Erfindung wäre es auch denkbar, am Träger 4 in verschiedenen, vorgegebenen
Winkellagen zur Vorschubebene des Trägers 4 Halterungen für ein Messerblatt 5 vorzusehen.
Es wäre dann möglich, das Messerblatt 5 jeweils in die notwendige Winkellage einzusetzen.
Eine solche Ausführung ist jedoch konstruktiv komplizierter und bedeutet einen größeren
Zeitaufwand für den Messerwechsel.
[0038] Die wirkungsvollste Anordnung ist daher dann gegeben, wenn der Winkel zwischen der
Vorschubebene des Trägers und dem Messerblatt stufenlos veränderbar ist. Es sind jedoch
auch andere Konstruktionen denkbar, wobei lediglich immer die Möglichkeit geschaffen
werden muß, das Messerblatt winkelverstellbar an einem die Schnitt-Vorschubbewegung
ausführenden Träger anzuordnen.
1. Schneidvorrichtung zum Portionieren von stückigen Lebens- und Nahrungsmitteln,
insbesondere von Käse, mit einem quer zur Zuführrichtung des zu zerschneidenden Stückes
verschiebbar gehaltenen Messerblatt, welches an seinem Einsatzrand wenigstens einseitig
eine Anschlifffläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Messerblatt (5) zur
parallelen oder spitzwinkligen Ausrichtung des Messerblattes (5) in Bezug auf die
Vorschubebene des Trägers (4) und somit in bezug auf die Schnittfläche des zu zerschneidenden
Stückes (2) an einem die Schnitt-Vorschubbewegung ausführenden Träger (4) winkelverstellbar
gehalten ist.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel ( β
) zwischen Vorschubebene und Messerblatt (5) stufenlos veränderbar und gegebenenfalls
das Messerblatt (5) in der eingestellten Lage gegenüber dem Träger (4) fixierbar ist.
3. Schneidvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Neigung des Messerblattes (5) in Bezug auf die Vorschubebene des Trägers (4) während
des Schneidvorganges in Abhängigkeit von den auf den Schneidenbereich des Messerblattes
(5) einwirkenden, seitlichen Kräften einstellbar ist.
4. Schneidvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Messerblatt (5) um eine quer zur Vorschubrichtung (3) verlaufende und in der Schneide
(10) des Messerblattes (5) liegende Achse (15) verschwenkbar am Träger (4) gehalten
ist.
5. Schneidvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Messerblatt (5) ein- und feststellbare Endanschläge (16, 17) zur Begrenzung der Winkelverstellung
zugeordnet sind.
6. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 und einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verstellwinkel (β) des Messerblattes (5) zumindest annähernd
dem Winkel (α) der Anschliffflächen (11, 12) bezogen auf die Mittelebene (14) des
Messerblattes (5) entspricht.
7. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (4) in
verschiedenen, vorgegebenen Winkellagen zur Vorschubebene Halterungen für ein Messerblatt
(5) vorgesehen sind.