(19)
(11) EP 0 434 853 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.07.1991  Patentblatt  1991/27

(21) Anmeldenummer: 89123886.7

(22) Anmeldetag:  23.12.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26D 1/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(71) Anmelder: Maschinenbau Heinrich Hajek Gesellschaft mbH & Co
A-6900 Bregenz (AT)

(72) Erfinder:
  • Gasser, Ernst
    A-6923 Lauterach (AT)
  • Bitschnau, Heinz
    A-6971 Hard (AT)

(74) Vertreter: Hefel, Herbert, Dipl.-Ing. et al
Egelseestrasse 65a
A-6800 Feldkirch-Tosters
A-6800 Feldkirch-Tosters (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schneidvorrichtung zum Portionieren von stückigen Lebens- und Nahrungsmitteln, insbesondere von Käse


    (57) Bei einer Schneidvorrichtung zum Portionieren von stückigen Lebens- und Nah­rungsmitteln, insbesondere von Käse, ist ein Auflagetisch (1) vorgesehen, auf welchem das zu zerschneidende Stück (2) zugeführt wird. Ein Messerblatt (5) ist quer zur Zuführrichtung des zu zerschneidenden Stückes (2) verschiebbar gehal­ten. Zu diesem Zweck ist das Messerblatt (5) an einem die Schnitt-Vorschubbewe­gung (3) ausführenden Träger (4) angeordnet. Das Messerblatt (5) ist winkelver­stellbar an diesem Träger (4) gehalten und kann daher parallel oder spitzwink­lig in Bezug auf die Vorschubebene des Trägers (4) und somit in Bezug auf die Schnittfläche des zu zerschneidenden Stückes (2) ausgerichtet werden. Das Mes­serblatt (5) kann dadurch in die Stellungen (5′ bzw. 5˝) verschwenkt werden. Es ist dadurch ein Kräfteausgleich bei der Schnittführung durch das Messerblatt möglich, so daß ein Verbiegen des Messerblattes (5) insbesondere beim Abtrennen der Anschnitte (7, 9) verhindert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung zum Portionieren von stückigen Lebens- und Nahrungsmitteln, insbesondere von Käse, mit einem quer zur Zuführ­richtung des zu zerschneidenden Stückes verschiebbar gehaltenen Messerblatt, welches an seinem Einsatzrand wenigstens einseitig eine Anschlifffläche auf­weist.

    [0002] Beim Portionieren von stückigen Lebens- und Nahrungsmitteln, insbesondere beim Portionieren von Käse, ergeben sich immer wieder Probleme, weil das Messer­blatt beim Schneidvorgang seitlich ausweicht und daher keine exakten Schnitt­flächen erzielt werden können. Es können daher keine parallelen Schnitte her­gestellt werden, was beim gewichtsmäßigen Portionieren und beim Verpacken, aber auch beim normalen Aufschneiden oder Gewichtsportionieren schon vom Aussehen her von wesentlichem Nachteil ist.

    [0003] Gerade beim Portionieren von Käse muß vorerst der Anschnitt abgeschnitten wer­den, wobei dieser Teil des Käseblockes möglichst klein sein soll, da dieser ja praktisch ein Abfallprodukt ist. Gerade dann, wenn relativ dünne Anschnitte von einem Käseblock abgeschnitten werden sollen, ist die Gefahr des Ausweichens des Messerblattes besonders groß.

    [0004] Es hat sich gezeigt, daß das doch über eine gewisse Länge führende Messerblatt beim Zuschneiden von Käse, insbesondere beim Abschneiden des Anfang- und Endab­schnittes, bis zu 12 mm seitlich ausweicht, so daß kein gerader Schnitt und keine optimale Gewichtsportionierung des nachfolgenden oder des davor liegen­den Abschnittes erzielt werden kann. Auch kann es vorkommen, daß das Messer­blatt gar nicht in den Käseblock eindringt, wenn ein zu schmaler Anschnitt ab­geschnitten werden soll, so daß also das Messerblatt gleich seitlich ausweicht, ohne in den Käseblock einzudringen.

    [0005] Die vorliegende Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, eine Schneidvor­richtung zum Portionieren von stückigen Lebens- und Nahrungsmitteln, insbeson­dere von Käse zu schaffen, mit der die aufgezeigten Nachteile vermieden werden können und mit der eine exakte Portionierung durch ein exaktes Abschneiden er­möglicht wird.

    [0006] Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß das Messerblatt zur parallelen oder spitzwinkligen Ausrichtung des Messerblattes in bezug auf die Vorschub­ebene des Trägers und somit in bezug auf die Schnittfläche des zu zerschneiden­den Stückes an einem die Schnitt-Vorschubbewegung ausführenden Träger winkel­verstellbar gehalten ist.

    [0007] Durch die Schrägstellung des Messerblattes gerade am Anfang und am Ende eines zu zerschneidenden Stückes bzw. Blockes wird die Kraftkomponente, die ansonsten das Messer verbiegt und verdreht, verkleinert bzw. in ihrer Wirkungsrichtung umgekehrt, so daß ein exakt ebener Schnitt erzielt wird. Es ist daher auch ein Abgleiten des Messers an der Käsewölbung im Bereich des abzutrennenden Abschnit­tes zu verhindern.

    [0008] Die durch den Anschnitteil eines Käsestückes aufgebrachte seitliche Kraftkom­ponente, die dem Messer entgegenwirkt, ist eben auf dieser Anschnittseite sehr klein, so daß von dieser Seite her eine Abstützung nicht gegeben ist. In der Regel würde daher das Messer in Richtung des abzutrennenden Anschnittes auswei­chen und sich verbiegen. Wenn nun das Messerblatt entsprechend schräg gestellt wird in Bezug auf die Vorschubebene des Trägers, welcher das Messerblatt auf­nimmt, kann ein Ausgleich geschaffen werden, so daß stets eine exakte Schnitt­fläche in dem dazu vorgesehenen Winkel zur Zuführrichtung des zu zerschneiden­den Stückes erzielt wird.

    [0009] Nur durch eine relativ einfache konstruktive Maßnahme kann ein Optimum an Wir­kung erzielt werden.

    [0010] Bisher wurde versucht, durch Verstärkung des Messers, durch entsprechend ver­stärkte Halterungen des Messerblattes, durch möglichst schlanken Anschliff der Schneide und durch weitere Maßnahmen diesem Problem beizukommen. Erst mit der erfindungsgemäßen Ausführung ist eine konstruktiv einfach zu lösende Möglich­keit geschaffen worden, beim Portionieren von stückigen Lebens- und Nahrungs­mitteln, insbesondere von Käse, Portionierungsschnitte durchzuführen, die exakt eben sind, wobei sich das Messer bei allen Schnittvarianten nicht ver­biegen wird.

    [0011] Besonders vorteilhaft wirkt sich eine Ausführung aus, bei der der Winkel zwi­schen Vorschubebene und Messerblatt stufenlos veränderbar und gegebenenfalls das Messerblatt in der eingestellten Lage gegenüber dem Träger fixierbar ist. Es kann dadurch stets eine exakte Winkeleinstellung je nach dem Erfordernis und je nach Art des zu zerschneidenden Stückes erfolgen.

    [0012] Weiters wird vorgeschlagen, daß die Neigung des Messerblattes in bezug auf die Vorschubebene des Trägers während des Schneidvorganges in Abhängigkeit von den auf den Schneidenbereich des Messerblattes einwirkenden, seitlichen Kräften einstellbar ist. Es wäre also möglich, durch mechanische, pneumatische, hydrau­lische oder elektrische Mittel eine annähernde Winkeleinstellung des Messer­blattes herzustellen, wobei dann in einem gewissen Bereich das Messerblatt sich selbsttätig unter Bezug auf die einwirkenden Kraftkomponenten während des Schneidvorganges geringfügig verstellen kann.

    [0013] Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich dann, wenn das Messerblatt um eine quer zur Vorschubrichtung verlaufende und in der Schneide des Messerblat­tes liegende Achse verschwenkbarem Träger gehalten ist. Dadurch ist bei jeder Winkeleinstellung die Schnittebene, bezogen auf die Vorschubrichtung des Trä­gers, gleichbleibend, so daß sich bezüglich des Vorschubes des zu zerschneiden­den Stückes auch bei Änderung der Winkeleinstellung des Messerblattes keine Probleme ergeben.

    [0014] Weiters wird vorgeschlagen, daß dem Messerblatt ein- und feststellbare Endan­schläge zur Begrenzung der Winkelverstellung zugeordnet sind. Es kann dadurch jener Bereich begrenzt werden, in welchem zum Schneiden von Lebens-und Nahrungs­mitteln das Messerblatt verstellt werden soll.

    [0015] Bei relativ schmalen, von einem Stück abzuschneidenden Abschnitten kann es zweckmäßig sein, wenn der Verstellwinkel des Messerblattes zumindest annähernd dem Winkel der Anschliffflächen, bezogen auf die Mittelebene des Messerblattes, entspricht, eine solche Übereinstimmung der Winkel ist bei ganz speziell zu­treffenden Kraftkomponenten zweckmäßig.

    [0016] Wenn aus konstruktiven und Kostengründen ein stufenlos veränderbares Messer­blatt nicht in Frage kommt, ist es erfindungsgemäß auch möglich, daß am Träger in verschiedenen, vorgegebenen Winkellagen zur Vorschubebene Halterungen für ein Messerblatt vorgesehen sind. Allerdings ist bei einer solchen Konstruktion ein wesentlich größerer Zeitaufwand gegeben, da für verschiedene Schnittein­stellungen das Messerblatt jeweils ausgebaut und in die anderen Halterungen eingesetzt werden muß.

    [0017] Weitere erfindungsgemäße Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in der nach­stehenden Beschreibung anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen:

    [0018] Fig. 1 schematisch dargestellt eine Schneidvorrichtung; die Fig. 2 bis 4 ver­schiedene Einsatzsituationen mit verschiedenen Winkelstellungen des Mes­serblattes bezüglich der Vorschubebene; Fig. 5 vergrößert dargestellt ein, in ein zu zerschneidendes Stück einsetzendes Messerblatt mit den dargestellten Kräfteverhältnissen; Fig. 6 eine gleiche Darstellung wie in Fig. 5, wobei jedoch das Messerblatt in einem bestimmten Winkel zur Vorschubebene liegt.

    [0019] Bei der schematischen Darstellung in Fig. 1 ist ein Auflagetisch 1 dargestellt, auf welchem ein zu zerschneidendes Stück 2 zugeführt wird sowie ein in den Pfeil­richtungen 3 verschiebbar gehaltener Träger 4, an welchem ein Messerblatt 5 ge­halten ist.

    [0020] Als Auflagetisch ist bei der gezeigten Ausführung ein Förderband 6 vorgesehen, welches je nach Größe der gewünschten Portionen nach jedem durchzuführenden Schnitt das zu zerschneidende Stück 2 um ein bestimmtes Maß vorschiebt. Die exakte konstruktive Ausbildung dieses Auflagetisches ist nicht dargestellt, da dies nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Es müßten hier auf jeden Fall eine Reihe von Unterstützungsrollen vorgesehen werden oder Unterstützungs­platten, damit ein ordnungsgemäßer Vorschub und eine feste Unterlage für das zu zerschneidende Stück 2 gegeben ist. Die Ausbildung des Auflagetisches ist auch auf andere Weise denkbar, z.B. als ebene Tischplatte oder mit Rollen zur Auflage des zu zerschneidenden Stückes 2, wobei dann für den Vorschub ein ent­sprechender Schieber vorgesehen werden könnte.

    [0021] Der Träger 4 führt an sich durch seine Bewegung in den Pfeilrichtungen 3 die Schnittbewegung für das an diesem Träger 4 gehaltene Messerblatt 5 durch. Die Verschiebung des Träger 4 kann mechanisch, pneumatisch, hydraulisch und/oder elektrisch erfolgen, wobei eine taktweise Abstimmung jeweils nach einem Vor­ schub des zu zerschneidenden Stückes 2 durch entsprechende elektrische oder elektronische Schaltungen möglich ist. In der Regel wird der Auflagetisch in horizontaler Richtung ausgerichtet sein und der Träger 4 in einer Ebene recht­winklig zu diesem Auflagetisch verschiebbar ausgeführt. Es wäre aber auch denk­bar, daß der Träger 4 nicht exakt rechtwinklig zum Auflagetisch ausgerichtet ist, wenn z.B. schräge Schnitte in dem zu zerschneidenden Stück 2 erwünscht sind. Auch wäre es möglich, das Messerblatt in horizontaler Richtung gegen ei­nen in vertikaler Richtung stehenden Abstütztisch zu bewegen.

    [0022] Das wesentliche der vorliegenden Erfindung liegt nun darin, daß das Messerblatt 5 winkelverstellbar an diesem die Schnitt-Vorschubbewegung ausführenden Träger 4 gehalten ist. In der mit durchgehenden Linien dargestellten Position ist das Messerblatt parallel zur Vorschubebene des Trägers 4 ausgerichtet. In den bei­den strichliert gezeigten Stellungen schließt das Messerblatt jeweils einen spitzen Winkel β mit der Vorschubebene des Trägers 4 ein.

    [0023] Beim Zerschneiden eines Stückes 2 muß vorerst der Anschnitt 7 abgeschnitten wer­den, worauf dann in gleichen oder unterschiedlichen Größen die einzelnen Teil­stücke 8 abgetrennt werden. Beim letzten durchzuführenden Schnitt ist wiederum ein Anschnitt 9 abzutrennen.

    [0024] Wenn die Schneide 10 am Messerblatt von beidseitig spitzwinklig auslaufenden Anschliffflächen 11, 12 gebildet ist, muß für den Schnittvorgang auf das Mes­serblatt 5 eine entsprechende Schnittkraft F₁ aufgebracht werden. Die durch die spitzwinklig auslaufenden Anschliffflächen 11, 12 entstehenden seitlichen Komponenten FS₁ und FS₂ sollen durch die seitliche Abstützung des zu zerschnei­denden Stückes 2 aufgenommen werden.

    [0025] Wie der Darstellung in Fig. 5 entnommen werden kann, ist die seitliche Kraft­komponente FG₁, welche von der Seite des Anschnittes 9 gegen die Anschliffflä­che 12 ausgeübt wird, wesentlich kleiner als die seitliche Komponente FG₂, wel­che von dem noch relativ breiten Stück 2 entgegengesetzt wird. Es ergibt sich also eine zusätzliche Kraftkomponente FB, welche sich so auswirkt, daß das Mes­serblatt 5 beim Schneidvorgang in Pfeilrichtung 13 herausgedrückt wird, so daß der Schnitt nicht exakt in einer Ebene liegt und somit eine genaue Portionie­rung unmöglich wird.

    [0026] Durch die geringe seitliche Abstützung auf der entsprechenden Anschnittseite 7 oder 9 des zu zerschneidenden Stückes 2 ergibt sich eben diese seitliche Aus­lenkung des Messerblattes 5.

    [0027] Dieser negativen Auswirkung kann durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Maßnah­men entgegengewirkt werden. Wenn nämlich das Messerblatt 5 um einen Winkel β gegenüber der Vorschubebene des Trägers 4 verschwenkt zum Einsatz kommt, wobei trotzdem die Vorschubebene und somit die Vorschubrichtung 3 des Trägers 4 die gleiche bleibt, dann verändern sich diese Kraftkomponenten, welche im Bereich der Schneide und der Anschliffflächen 11 und 12 auf das Messerblatt einwirken, auf Werte, die bewirken, daß ein exakt ebener Schnitt durch das zu zerschnei­dende Stück 2 geführt wird, ohne daß das Messerblatt 5 seitlich ausgebogen wird.

    [0028] Wenn die beidseitigen Anschliffflächen 11 und 12, bezogen auf die Mittelebene 14 des Messerblattes, symmetrisch zueinander liegen, dann ist die Winkelver­stellung β beim Anschnitt 7 am Beginn des zu zerschneidenden Stückes 2 gleich groß wie beim Anschnitt 9 am Ende des zu zerschneidenden Stückes 2. Beim Abtrennen des ersten Anschnittes 7 wird daher das Messerblatt in die Stellung 5′ verschwenkt und beim Abtrennen des Anschnittes 9 in die Stellung 5˝. In den Fig. 2 bis 4 sind diese drei verschiedenen Schnittstellungen des Messerblattes ersichtlich, wie sie auch in Fig. 1 angedeutet werden. Da vor­teilhaft der Vorschub des zu zerschneidenden Stückes 2 und die Schnittebene, also die Vorschubrichtung 3 des Trägers 4 stets aufeinander abgestimmt sein müssen, ist vorgesehen, daß das Messerblatt 5 um eine quer zur Vorschubrich­tung 3 verlaufende und in der Schneide 10 des Messerblattes 5 liegende Achse 15 verschwenkbar ist. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß das Mes­serblatt 5 in einer Halterung eingesetzt ist, welche eben um diese Achse 15 am Träger 4 verschwenkbar ist.

    [0029] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind ein- und feststellbare Endanschläge 16 und 17 vorgesehen, welche die Winkelverstellmöglichkeit des Messerblattes begrenzen. Diese Endanschläge 16 und 17 können beispielsweise durch verstell­bare Schrauben 18 und 19 gebildet werden. Für den Schnittvorgang selbst ist in der jeweiligen Winkelverstellung und auch bei paralleler Ausrichtung des Messerblattes 5 in Bezug auf die Vorschubrichtung 3 eine Fixierung des Messer­ blattes in dieser Einstellung notwendig.

    [0030] Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Winkel zwischen Vorschubebene des Trägers 4 und Messerblatt 5 stufenlos veränderbar ist, wobei das Messer­blatt 5 in der eingestellten Lage gegenüber dem Träger 4 gegebenenfalls fixier­bar ist. Es kann dadurch stets eine exakte Winkeleinstellung je nach den Erfor­dernissen und je nach Art des zu zerschneidenden Stückes 2 erfolgen. So ist es auch denkbar, daß nicht nur für das Abschneiden der Abschnitte 7 und 9 eine spitzwinklige Ausrichtung des Messerblattes 5 zur Vorschubrichtung 3 des Trä­gers 4 erfolgt, sondern auch bei den einzelnen Portionsschnitten, wenn bei­spielsweise relativ schmale Einzelstücke 8 abgetrennt werden sollen, so daß auch dort die von dem zu zerschneidenden Stück ausgeübte Gegenkraft einseitig kleiner ausfällt. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, daß die Neigung des Messerblattes in Bezug auf die Vorschubebene des Trägers 4 vor und/oder während des Schneidvorganges in Abhängigkeit von den auf den Schneidenbereich des Messerblattes 5 einwirkenden, seitlichen Kräften einstellbar auszuführen. Es wäre also möglich, durch mechanisch, pneumatische, hydraulische oder elek­trische Mittel eine annähernde Winkeleinstellung des Messerblattes herzustel­len, wobei dann in einem gewissen Bereich das Messerblatt 5 sich selbstätig unter Bezug auf die einwirkenden Kraftkomponenten geringfügig verstellen kann.

    [0031] Es ist daher eine Verstellung des Winkels β durch mechanische (z.B. schiefe Ebenen, Spindeln, Schrauben od. dgl.), pneumatische, hydraulische und/oder elektrische Antriebsmittel möglich, wobei stets eine exakte und relativ schnel­le Winkelverstellung gewährleistet sein soll. Es ist daher auch möglich, neben der Automatisierung der Zuführung des zu zerschneidenden Stückes 2 und der Schnittbewegung auch die jeweils notwendige Winkelverstellung des Messerblat­tes 5 zu automatisieren und stets den Erfordernissen anzupassen. So ist bei­spielsweise die Verstellung mittels eines Schrittmotors und auch eine Verstel­lung mittels einer Spindel als zweckmäßige Konstruktion anzusehen. Für eine rasche Verstellung in vorgegebene Positionen sind aber auch pneumatische und hydraulische Einrichtungen zweckmäßig.

    [0032] Bei relativ schmalen, von dem Stück 2 abzuschneidenden Abschnitten, also ins­besondere bei den Anschnitten 7 und 9, kann es zweckmäßig sein, wenn der Ver­stellwinkel β des Messerblattes 5 dem Winkel α der Anschliffflächen 11, 12 bezogen auf die Mittelebene 14 des Messerblattes 5 entspricht. Da bei solchen sehr schmalen Anschnitten 7 und 9 von dieser Seite her praktisch keine Gegen­wirkung auf das Messerblatt 5 bewirkt wird, ist es eben vorteilhaft, wenn die entsprechende Anschlifffläche 11 bzw. 12 direkt mit der Vorschubebene überein­stimmt. Eine solche Übereinstimmung der Winkel β und α ist natürlich nur ganz speziell zutreffenden Kraftkomponenten gegeben, die auf den Schneidenbe­reich des Messerblattes 5 einwirken. Es ist daher auch möglich, daß der Ver­stellwinkel β des Messerblattes 5 kleiner oder größer als der Winkel α der Anschliffflächen 11, 12 gewählt wird.

    [0033] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen können also die Kraftkomponenten, welche zum Verbiegen des Messers während des Schnittvorganges führen, verkleinert bzw. aufgehoben werden, so daß exakt gerade Schnitte, ohne das Messer zu verbiegen, ausgeführt werden können. Auch ist dadurch bei einer entsprechenden Wölbung der Anschnitte 7 und 9 gesichert, daß beim Abtrennen dieser Anschnitte 7 und 9 das Messer nicht lediglich an der Oberfläche abgleitet.

    [0034] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme ist es auch möglich, die Anschnitte 7 und 9 wesentlich dünner abzuschneiden als dies bisher möglich war, so daß dadurch auch die abzutrennenden und auf irgendeine Weise eventuell weiter zu verwerten­den Anschnitte gewichtsmäßig wesentlich geringer werden.

    [0035] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen lassen sich natürlich auch dann anwenden, wenn nur einseitig eine Anschlifffläche zur Bildung der Schneide 10 vorgesehen ist. Es wird auch dann wiederum durch eine entsprechende Winkelverstellung erreicht, daß die seitlichen Kraftkomponenten so ausgeglichen sind, daß ein Verbiegen des Messers während des Schneidvorganges verhindert wird. Bei beidseitigen An­schliffflächen 11, 12 liegen diese vorteilhaft symmetrisch bezogen auf die Mit­telebene 14 des Messerblattes 5 zueinander. Es wäre auch denkbar, daß die bei­den Anschliffflächen ungleiche Schliffwinkel aufweisen, daß also die Schneide von zwei Anschliffflächen gebildet wird, die bezogen auf die Mittelebene 14 des Messerblattes 5 unsymmetrisch zueinander liegen. Dies bewirkt natürlich wieder eine entsprechende Änderung des Verstellwinkels des Messerblattes für den Schnittvorgang. Bei einem Messerblatt ist es ferner möglich, neben den An­schliffflächen 11, 12, ob diese nun ein- oder beidseitig des Messerblattes an­geordnet sind, zusätzlich einen ein- oder beidseitigen Facettenanschliff vorzu­ sehen.

    [0036] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Schneidvorrichtung können alle schnittfesten Käsesorten, problemlos und exakt portioniert geschnitten werden. Es sind dabei auch sämtliche Käseformen mit einer solchen Schneidvorrichtung zu portionieren. Die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung ist aber auch für alle anderen portionsmäßig zu zerschneidenden Lebens- und Nahrungsmittel einsetzbar, und ferner für alle auf anderen Gebieten einsetzbare Schneidvorrichtungen, mit welchen in der Konsistenz mit Lebens-und Nahrungsmitteln ähnliche Materialien geschnitten werden sollen.

    [0037] Im Rahmen der Erfindung wäre es auch denkbar, am Träger 4 in verschiedenen, vor­gegebenen Winkellagen zur Vorschubebene des Trägers 4 Halterungen für ein Mes­serblatt 5 vorzusehen. Es wäre dann möglich, das Messerblatt 5 jeweils in die notwendige Winkellage einzusetzen. Eine solche Ausführung ist jedoch konstruk­tiv komplizierter und bedeutet einen größeren Zeitaufwand für den Messerwech­sel.

    [0038] Die wirkungsvollste Anordnung ist daher dann gegeben, wenn der Winkel zwischen der Vorschubebene des Trägers und dem Messerblatt stufenlos veränderbar ist. Es sind jedoch auch andere Konstruktionen denkbar, wobei lediglich immer die Möglichkeit geschaffen werden muß, das Messerblatt winkelverstellbar an einem die Schnitt-Vorschubbewegung ausführenden Träger anzuordnen.


    Ansprüche

    1. Schneidvorrichtung zum Portionieren von stückigen Lebens- und Nahrungsmit­teln, insbesondere von Käse, mit einem quer zur Zuführrichtung des zu zer­schneidenden Stückes verschiebbar gehaltenen Messerblatt, welches an sei­nem Einsatzrand wenigstens einseitig eine Anschlifffläche aufweist, da­durch gekennzeichnet, daß das Messerblatt (5) zur parallelen oder spitz­winkligen Ausrichtung des Messerblattes (5) in Bezug auf die Vorschubebene des Trägers (4) und somit in bezug auf die Schnittfläche des zu zerschnei­denden Stückes (2) an einem die Schnitt-Vorschubbewegung ausführenden Trä­ger (4) winkelverstellbar gehalten ist.
     
    2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel ( β ) zwischen Vorschubebene und Messerblatt (5) stufenlos veränderbar und gegebenenfalls das Messerblatt (5) in der eingestellten Lage gegenüber dem Träger (4) fixierbar ist.
     
    3. Schneidvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung des Messerblattes (5) in Bezug auf die Vorschubebene des Trägers (4) während des Schneidvorganges in Abhängigkeit von den auf den Schneidenbereich des Messerblattes (5) einwirkenden, seitlichen Kräften einstellbar ist.
     
    4. Schneidvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Messerblatt (5) um eine quer zur Vorschubrichtung (3) verlaufende und in der Schneide (10) des Messerblattes (5) liegende Achse (15) ver­schwenkbar am Träger (4) gehalten ist.
     
    5. Schneidvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Messerblatt (5) ein- und feststellbare Endanschläge (16, 17) zur Begrenzung der Winkelverstellung zugeordnet sind.
     
    6. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 und einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellwinkel (β) des Messerblattes (5) zumindest annähernd dem Winkel (α) der Anschliffflächen (11, 12) bezogen auf die Mittelebene (14) des Messerblattes (5) entspricht.
     
    7. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Träger (4) in verschiedenen, vorgegebenen Winkellagen zur Vorschubebene Halterun­gen für ein Messerblatt (5) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht