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EP 0 434 938 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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03.07.1991 Patentblatt 1991/27 |
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Anmeldetag: 03.11.1990 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: F41F 3/077 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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FR GB IT |
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Priorität: |
07.12.1989 DE 3940468
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Anmelder: TELEFUNKEN SYSTEMTECHNIK GMBH |
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D-89077 Ulm (DE) |
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Erfinder: |
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- Tegel, Marek, Dr.-Ing.
. (DE)
- Wenzel, Dieter, Dipl.-Ing.
W-2081 Haseldorf (DE)
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Vertreter: Salhoff, Roland, Dipl.-Ing. |
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Daimler-Benz Aerospace AG
Patentabteilung D-22876 Wedel D-22876 Wedel (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Kappe für eine Raketenaustrittsöffnung |
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2.1 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, druckfeste Abdeckungen für Raketenaustrittsöffnungen
an Unterwasserfahrzeugen zu schaffen, die selbsttätig durch die startende Rakete entfernt
werden.
2.2 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kappe (4) aus aneinandergedrückten
Kappensegmenten (5,6) besteht, die so geformt sind, daß auf sie von außen radiale
(radial in Bezug auf die Längsachse des Unterwasserfahrzeuges) Kraftkomponenten einwirken,
daß der Rand der zusammengesetzten Kappe (4) und der Rand der Austrittsöffnung (2),
oder Teile dieser Ränder, eine formschlüssige Steckverbindung (9) miteinander bilden,
die durch axiale von außen einwirkende Kraftkomponenten zusammengehalten ist und daß
über die auf das Unterwasserfahrzeug aufgesetzte Kappe eine zerreißbare, druckfeste,
gering-elastische und wasserdichte Folie (10) gespannt ist.
2.3 Die Erfindung findet Anwendung an unbemannten Unterwasserfahrzeugen, die zum Starten
von Luftraketen an die Wasseroberfläche gelenkt werden.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Kappe gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
[0002] Für die Abdeckung von Raketenaustrittsöffnungen an mobilen Raketenabschußvorrichtungen
ist die Verwendung von elastischen Deckeln bekannt, die in eine Ringnuthalterung eindrückt
sind und von der startenden Rakete aus dieser Halterung herausgedrückt werden (DE-OS
24 19 348).
[0003] Weiterhin ist für diese Zweck die Verwendung von Folien bekannt, die von der startenden
Rakete zerrissen werden und dadurch die Austrittsöffnung freigeben (AT-PS 25 20 72).
Diese bekannten Abdeckungen sind in Unterwasserfahrzeugen wegen des von außen auf
sie einwirkenden Wasserdruckes nicht einsetzbar.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, druckfeste Abdeckungen für Raketenaustrittsöffnungen
an Unterwasserfahrzeugen zu schaffen, die selbsttätig durch die startende Rakete entfernt
werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Abdeckung hat den Vorteil, daß auf den Einsatz von aufwendigen
Schiebern oder Ventilen verzichtet werden kann, obwohl die öffnungsfähigen Abdeckungen
großen Wasserdrücken standhalten müssen. Durch Beibehaltung des Prinzips der Selbstöffnung
der Abdeckung durch die startende Rakete kann auf aufwendige Zeitsteuerungen oder
auf mechanische Öffnungssteuerungen verzichtet werden. Die Verwendung der zerreißbaren
Folien hält die Abdeckung bei geringen Wasserdrücken oder außerhalb des Wassers auf
einfache Weise zusammen und gewährleistet die Wasserdichtigkeit der Abdeckung, ohne
daß zusätzliche Dichtungen erforderlich sind.
[0007] Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt den Bug des Unterwasserfahrzeuges mit aufgesetzter Kappe und
- Fig. 2
- zeigt eine Steckverbindung zwischen der Kappe und dem Unterwasserfahrzeug.
[0008] In Fig. 1 ist der Bug des Unterwasserfahrzeuges 1 gezeigt, das mit einer Luftrakete
3 bestückt ist. Die Kappe 4 besteht aus zwei Kappensegmenten 5 und 6, einer Folie
10 und einer Sprengladung 11.
[0009] In zusammengesetzten Zustand bildet die Kappe 4 eine Halbkugelschale. Der Rand der
Kappe 4 und der Rand der Austrittsöffnung 2 bilden eine Steckverbindung 9, die als
Nut-Feder-System ausgebildet ist, wie die in Fig. 2 dargestellte Einzelheit "A" der
Fig. 1 zeigt. Diese Steckverbindung wird durch axiale, äußere auf die Kappe einwirkende
Kräfte zusammengehalten. Dabei ist mit der axialen Wirkungsrichtung die Wirkung in
Richtung der Längsachse des Unterwasserfahrzeuges gemeint. Die Steckverbindung 9 fixiert
die Kappe 4 auf dem Rand der Austrittsöffnung 2 und hält die Segmente der Kappe 4
an dem eingesteckten Rand zusammen. Die aneinanderstoßenden Ränder 7 und 8 der Kappensegmente
5 und 6 werden durch radiale, von außen auf sie einwirkende Kraftkomponenten zusammengedrückt.
Die auf die Kappe 4 einwirkenden axialen und radialen Kräfte werden entweder durch
den äußeren Wasserdruck und/oder durch die gespannte Folie 10 erzeugt. Damit Kräfte
mit radialen Kraftkomponenten auf die Kappe 4 einwirken können, muß sich die Form
der Kappe 4 von der Form eines ebenen Deckels unterscheiden. Alle beliebigen anderen
Kappenformen als die eines ebenen Deckels würden, alternativ zu der hier beschriebenen
Halbkugelform, auch die aufgezeigte Lösung der zugrundeliegenden Aufgabe ermöglichen.
Die Folie 10 besteht aus zerreißbarem, druckfesten, geringelastischem und wasserdichtem
Material und ist über die aufgesetzte Kappe 4 gespannt. Folien mit den vorgenannten
physikalischen Stoffeigenschaften sind als handelsübliche Produkte am Markt zu bekommen.
Durch die über die Kappe 4 gespannte Folie 10 wird bei fehlendem äußeren Wasserdruck
- z. B. an der Wasseroberfläche - die Kappe 4 zusammen - und in der Austrittsöffnung
2 gehalten. Weiterhin ermöglicht die Reißfähigkeit der Folie 10 ein Auseinandertreiben
der beiden Kappen-Segmente 5 und 6 durch die startende Luftrakete 3, wenn das Unterwasserfahrzeug
sich an der Wasseroberfläche befindet. Die über die Kappe 4 gespannte Folie 10 führt
außerdem noch dazu, daß die Wasserdichtigkeit der aufgesetzten Kappe 4 gegeben ist.
In den Rand 7 des Kappensegmentes 5 ist an der Kappenspitze ein Sprengsatz 11 integriert,
der beim Anstoßen des Raketenkopfes an die Kappen spitze 4 das Auseinandertreiben
der Kappensegmente 5 und 6 unterstützt.
[0010] Fig. 2 zeigt als Einzelheit "A" der Fig. 1 die formschlüssige Steckverbindung 9 zwischen
Kappe 4 und Austrittsöffnung 2. Diese besteht aus einer Feder 14, die umlaufend am
Rand der Segmente 5 und 6 angeordnet ist und einer umlaufenden Nut 15 im Rand der
Austrittsöffnung 2. Weiterhin ist die über die Kappe 4 gespannte Folie 10 zu erkennen,
die an ihrem Rand einen angeformten Wulst 12 aufweist, der in eine Ringnut 13 einschnappt,
wenn die Folie 10 über die aufgesetzte Kappe 4 gespannt ist. Die Ringnut 13 befindet
sich auf der äußeren Oberfläche des Unterwasserfahrzeuges 1 in einer Lage, die das
erforderliche Spannen der Folie 10 ermöglicht, wenn diese über die aufgesetzte Kappe
4 gezogen ist.
1. Kappe für eine Raketenaustrittsöffnung an einer mobilen Raketenabschußvorrichtung,
die von der startenden Rakete aus der Austrittsöffnung herausgedrückt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kappe (4) in einem unbenannten Unterwasserfahrzeug (1) eingesetzt
ist, daß zum Starten einer Luftrakete (3) an die Wasseroberfläche gelenkt wird, daß
die Kappe (4) aus aneinandergedrückten Kappensegmenten (5,6) besteht, die so geformt
sind, daß auf sie von außen radiale (radial in Bezug auf die Längsachse des Unterwasserfahrzeuges)
Kraftkomponenten einwirken, daß der Rand der zusammengesetzten Kappe (4) und der Rand
der Austrittsöffnung (2), oder Teile dieser Ränder, eine formschlüssige Steckverbindung
(9) miteinander bilden, die durch axiale von außen einwirkende Kraftkomponenten zusammengehalten
ist und daß über die auf das Unterwasserfahrzeug aufgesetzte Kappe eine zerreißbare,
druckfeste, gering-elastische und wasserdichte Folie (10) gespannt ist.
2. Kappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammengesetzten Kappensegmente
(5,6) eine Kegelspitze oder einen Rotationsparaboloiden bilden.
3. Kappe nach einen der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (10)
an ihrem Rand einen angeformten Wulst (12) besitzt und daß die über die aufgesetzte
Kappe (4) gespannte Folie (10) mit diesem Wulst (12) in einer Ringnut (13) gehalten
ist, die auf der äußeren Oberfläche der Wandung des Unterwasserfahrzeuges (1) angeordnet
ist.
4. Kappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Spitze
der Kappe (4) in dem aneinanderstoßenden Rand (7) eines Kappensegmentes (5) ein steuerbarer
Sprengsatz (11) integriert ist, der ein Auseinandertreiben der Komponentensegmente
(5,6) beim Starten der Luftrakete (3) unterstützen.

