[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerstäuben mindestens eines Strahls eines
flüssigen oder festen Stoffes, vorzugsweise geschmolzenen Metalls nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Die Erfindung geht von einer bekannten Vorrichtung aus (EP-A1 0 308 933), bei der
die abstrahlenden Sonotrodenflächen im Verjüngungsabschnitt einer Düse angeordnet
sind, durch die ein Inert- oder Reaktionsgas in das Ultraschallfeld zwischen den Sonotrodenflächen
eingeleitet wird. Dieser Gasstrom fördert den Zerstäubungsprozeß und erlaubt einen
gezielten Partikeltransport aus dem Zerstäubungsbereich heraus.
[0003] Bei einer bekannten Vorrichtung (DE-C2 28 42 232) zum Zerstäuben von Kohlestaub für
Heizungszwecke kann die Verbrennungsluft radial durch Schlitz- oder Ringdüsen in die
Druckbäuche oder Knoten der stehenden Welle eines Ultraschallfeldes eingeblasen werden,
das zwischen einer Sonotrode und einem Reflektor erzeugt wird.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs
geschilderten Art so auszubilden, daß der Zerstäubungsdurchsatz deutlich erhöht wird
und der Zerstäubungsprozeß besser geregelt werden kann.
[0005] Die genannte Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß werden nicht nur der Zerstäubungsfluidstrahl, der im Regelfall flüssig
ist, sondern auch das im Regelfall gasförmige Zusatzfluid über Düsen gezielt in die
Druckknotenbereiche der stehenden Ultraschallwelle eingebracht. Der Durchsatz an Zusatzfluid
durch die Düsen ist getrennt zum Zerstäubungsfluid einstellbar. Vorzugsweise werden
mehrere Zerstäubungs- und Zusatzfluidstrahlen eingeleitet. Der Durchsatz an Zerstäubungsfluid
soll einen oberen Grenzwert nicht überschreiten, da der Strahl dann im Zerstäubungsbereich
durchschlägt und die Zerstäubungsleistung verkleinert. Wenn aber Zusatzfluidströme
gleichzeitig und zusätzlich zum eigentlichen Zerstäubungsfluidstrahl in die Zerstäubungsbereiche
im Druckknoten eingeleitet werden, so läßt sich der Zerstäubungs-Fluidmassendurchsatz
wesentlich erhöhen. Dies läßt sich auf eine lokale Erhöhung der Gasdichte (Staudruck)
im Zerstäubungsbereich der Druckknoten sowie durch die Turbulenzerhöhung im Zerstäubungsbereich
infolge der gezielten Zusatzfluidmassenstromeinbringung zurückführen. Durch die gezielte
und lokal eingegrenzte Einbringung der Zerstäubungsfluid-/Zusatzfluidströme wird eine
Zweiphasen-Zerstäubung erzielt. Im Zerstäubungsbereich erfolgt zusätzlich zur Ultraschalleinwirkung
ein Impulsübertrag von Seiten des unterstützenden Zusatzgases und damit eine wesentliche
Leistungsverbesserung des Zerstäubungsprozesses. Ferner ergibt sich eine Verschiebung
des Tropfengrößenspektrums bei der Zerstäubung zu kleineren Tropfen hin. Ferner ist
die Regelmöglichkeit des Zerstäubungsprozesses durch Veränderung des Zusatzgasstromes
verbessert. Im Zerstäubungsbereich wird eine größere Kühlwirkung und damit höhere
Abkühlgeschwindigkeit erzielt und es erfolgt ein gezielter Partikeltransport aus dem
Zerstäubungsbereich heraus.
[0007] Als Zerstäubungsfluid können Flüssigkeiten (insbesondere Schmelzen) und feste Stoffe
(Minerale, Pulver, Schäume) Verwendung finden.Als Zusatzfluid kann Gas, Dampf, Nebel,
Flüssigkeit, Pulver oder dergleichen Verwendung finden.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Zer stäuben einer Schmelze in wenigstens
drei Tiegeldüsen in drei Druckknotenbereichen
- Fig. 2
- einen Schnitt durch einen der Ultraschall schwinger,
- Fig. 3
- eine Anordnung mit in einem Druckknotenbereich liegenden Einzeldüsen zum Einleiten
von Zerstäubungsfluid und Zusatzfluid,
- Fig. 4
- eine Anordnung mit in einem Druckknotenbereich liegenden Ringdüsen für Zerstäubungsfluid
und Zusatzfluid,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Figur 4,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht mit einer Flachdüse in einem Drucknotenbereich
- Fig. 7
- eine Stirnansicht der Anordnung in Fig. 6
- Fig. 8
- eine Stirnansicht einer Düsenanordnung nach Fig. 3 oder Fig. 4 für eine rechteckige
Sonotrode und
- Fig. 9
- eine Seitenansicht mit konkaven Sonotroden.
[0010] Figur 1 zeigt die aus der EP-A 0 308 933 bekannte Vorrichtung, bei der zwischen zwei
Sonotroden 1 und 2 ein Ultraschall-Stehfeld 3 mit Druckknoten und Druckbäuchen erzeugt
wird. In die Knotenbereiche münden die Öffnungen von Schmelztiegeln 4, aus denen je
ein oder mehrere Strahlen Schmelze austreten und in dem Ultraschallfeld eines zwischen
den Sonotrodenflächen 5, 6 durchgeleiteten Gases zerstäubt werden.
[0011] Die Sonotrode 2 gehört zu einem Ultraschallschwinger 10, der in Fig. 2 dargestellt
ist, der einen Booster 11 und einen Konverter 12 aufweist. An einer Knotenstelle 14
des Boosters 11 ist ein den Konverter 12 und den Booster 11 umschließendes Gehäuse
15 druckdicht befestigt. Das Gehäuse 15 ist über eine ebenfalls mit Dichtungen 16
versehene Hülse 17 in einem Außengehäuse 18 angeordnet, das die Durchführung durch
eine Wandung 19 bildet, die den Außenraum 20 vom Druckraum 21 trennt, in dem die Zerstäubung
vorgenommen wird. Über das Gehäuse 18 erfolgt die Einführung des Kabels 22 an den
Konverter 12. Das Gehäuse 15 ist über eine Verstelleinrichtung 23 axial einstellbar.
[0012] In Figur 3 ist eine Stirnansicht der Sonotrodenfläche 5 der Sonotrode 1 dargestellt.
Neben den Zerstäubungsfluid-Düsen 25 finden sich mehrere einzelne Zusatzfluid-Düsen
26, die an nicht dargestellte Druckmittelquellen für angeschlossen sind. Die Düsen
25 und 26 sind radial gerichtet und am Umfang versetzt angeordnet. Über die Düsen
25, 26 werden Fluidströme gezielt auf die Längsachse 7 der Schwingeranordnung geleitet.
Vorzugsweise erfolgt die Einleitung in die Druckknotenbereiche des Ultraschallfeldes,
wie dies auch aus Figur 5 hervorgeht. In Figur 3 sind die Düsen abwechselnd angeordnet,
so daß jeweils neben einem Zerstäubungsfluidstrahl aus der Düse 25 ein Zusatzfluidstrahl
aus der Düse 26 austritt. Durch die dargestellte kombinierte Düsenanordnung, die über
den Umfang der Sonotrodenanordnung fortgesetzt werden kann läßt sich der Fluidmassendurchsatz
wesentlich erhöhen und damit die Zerstäubungsleistung vergrößern.
[0013] In Figur 4 sind Ringdüsen 28 dargestellt, bei denen der Zerstäubungsfluidstrahl aus
einer zentralen Öffnung 29 und der Zusatzfluidstrahl aus einer ringförmigen Öffnung
30 austritt, welche die mittige Düse ringförmig umschließt. Alle diese Düsen sind
in jeweils einen Druckknotenbereich der Stehwelle gerichtet.
[0014] Figur 5 zeigt die Anordnung mehrerer solcher in Figur 3 oder 4 dargestellten Einzel-
oder Ringdüsen 25,26,28 zum Einleiten von Zerstäubungs- und Zusatzfluidströmen in
die einzelnen Druckknotenbereiche der Stehwelle. Für jeden Druckknotenbereich sind
wiederum mehrere Düsen 25,26,28 vorgesehen, wie in Figur 3 oder 4 dargestellt ist.
[0015] In Figur 6 ist eine Flachdüse 35 mit Einleitungen 36 für Zerstäubungsfluid und Einleitungen
37 für Zusatzgas dargestellt. Der Zusatzgasstrahl tritt beidseitig des mittig austretenden
Zerstäubungsgasstrahls gezielt in den Zerstäubungsbereich der Ultraschallwelle ein.
[0016] Figur 7 zeigt die Stirnansicht 5 einer rechteckigen Sonotrode 1, für die die Flachdüse
35 besonders geeignet ist. Mit einer derartigen großflächigen Sonotrode läßt sich
ebenfalls die Zerstäubungsleistung steigern. Dies trifft auch bei der Anordnung in
Figur 8 zu, bei der in das von einer großflächigen, rechteckigen Sonotrode 1 erzeugte
Ultraschallfeld mehrere in Reihen nebeneinander angeordnete Düsen 25, 26 beziehungsweise
Ringdüsen 28 vorgesehen sind, die jeweils in den Ebenen der Druckknotenbereiche angeordnet
sind.
[0017] Alle dargestellten Anordnungen können auch in einem Druckbehälter untergebracht werden,
in dem eine Verdichtung der eingeleiteten Gasströme erfolgt, so daß die Energieübertragung
in dem verdichteten Medium vergroßert wird.
[0018] Figur 9 zeigt eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Zerstäubungsleistung. Die
Sonotrodenflächen 5 beziehungsweise 6 sind konkav ausgeführt, so daß die Energie im
Knoten der Ultraschall-Stehwelle fokussiert und damit der Schallwechseldruck erhöht
wird. Außerdem lassen sich die Sonotroden-Abstrahlflächen beschichten, um die Benetzbarkeit
zu mindern. Dies kann beispielsweise durch Aufdampfen von BorNitrit, Titan-Nitrit
oder durch Verchromen oder Eloxieren etc. erfolgen.
1. Vorrichtung zum Zerstäuben mindestens eines Strahls eines Zerstäubungsfluids, vorzugsweise
geschmolzenen Metalls, mit mindestens einem Paar auf einer gemeinsamen Schwingerachse
einander mit Abstand gegenüberliegenden Ultraschallschwingern, zwischen deren Sonotroden
ein stehendes Ultraschallfeld erzeugt wird, in dessen Druckknotenbereichen das Zerstäubungsfluid
mittels der Ultraschallenergie und eines unter Druck über eine Düse in das Ultraschallfeld
geführten Zusatzfluids zerstäubt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Zerstäubungsfluidstrahl und mindestens ein Zusatzfluidstrahl über
getrennte Düsen in den jeweiligen Druckknotenbereich des Ultraschallfeldes eingeleitet
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Zerstäubungsfluid in der Regel flüssig und das Zusatzfluid in der Regel gasförmig
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluidmassendurchsätze durch die Düsen getrennt einstellbar und regelbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einleiten des Zerstäubungsfluidstrahls und des Zusatzfluidstrahls jeweils
getrennte Düsen (25, 26) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einleiten des Zusatzfluidstrahls Ringdüsen (28) vorgesehen sind, bei denen
der Zusatzfluidstrahl ringförmig den zentralen Zerstäubungsfluidstrahl umschließend
austritt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einleiten des Zerstäubungsfluidstrahls und des Zusatzfluidstrahls Flachdüsen
(35) vorgesehen sind, bei denen der Zusatzfluidstrahl beidseits des Zerstäubungsfluidstrahls
austritt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (25, 26, 28, 35) für beide Fluidstrahlen längs des Umfangs zueinander
versetzt angeordnet sind (Fig. 3,4,8).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen in mehreren Knotenbereichen in Reihe nebeneinander angeordnet sind,
die stirnseitig gesehen hintereinander liegend sowie gegeneinander verdreht in den
Knotenbereichen angeordnet sind (Fig. 3,4,5).
9. Vorrichtung zum Zerstäuben eines Strahls eines flüssigen Stoffs, vorzugsweise geschmolzenen
Metalls mit mindestens einem Paar auf einer gemeinsamen Schwingerachse gegenüberliegenden
Ultraschallschwingern, zwischen deren Sonotroden ein stehendes Ultraschall erzeugt
wird, in dessen Druckknotenbereichen das Zerstäubungsfluid mittels der Ultraschallenergie
und eines unter Druck über eine Düse in das Ultraschallfeld geführten Zusatzfluids
zerstäubt wird, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß längs großflächiger einander zugekehrter Sonotrodenflächen mehrere Düsenanordnungen
nebeneinander für jeden Knotenpunktbereich angeordnet sind, die stirnseitig gesehen
hintereinander, sowie gegeneinander versetzt in den Knotenbereichen angeordnet sind
(Fig. 8).
10. Vorrichtung, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die SonotrodenAbstrahlflächen konkav ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonotrodenflächen beschichtet sind.