[0001] Die Erfindung betrifft einen Brausekopf mit Wasserstrahldüsen, insbesondere für den
Sanitärbereich. Eine derartige Brauseeinrichtung ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE-OS 24 59 316 bekannt. Als Wasserstrahldüsen sind hierbei etwa zylindrische Bohrungen
in einer elastisch verformbaren membranartigen Scheibe angeordnet, die im Brausekopfgehäuse
gehaltert ist. Beim Betrieb von sanitären Brausen lagern sich Ausscheidungen, insbesondere
Kalk aus dem Brausewasser, im Bereich der Wasseraustrittsöffnungen ab und verursachen
hier unerwünschte Verkrustungen, die die Funktionsfähigkeit der Brause schon nach
relativ kurzer Gebrauchsdauer erheblich beeinträchtigen können. Von Wasserdruckschwankungen
verursachte leichte Ausbiegungen der membranartigen Scheibe können zwar vereinzelte
Kalkkrusten abbrechen, aber im allgemeinen reichen die Auslenkungen nicht aus, um
die Wasseraustrittsöffnungen verkalkungsfrei zu halten. Darüber hinaus erhalten die
Brausestrahlen bei der Auslenkung der Membran eine Richtungsänderung, was meist unerwünscht
ist.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wasserstrahldüsen im Brausekopf so
auszubilden, daß die Kalkausscheidungen aus dem Brausewasser im wesentlichen unschädlich
außerhalb des Strahlerzeugungsquerschnitts erfolgen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wasserstrahldüsen jeweils
einen Düsenkanal aufweisen, dessen Strahlerzeugungsquerschnitt stromaufwärts vor der
Austrittsöffnung ausgebildet und in Fließrichtung die restliche Kanalstrecke mit der
Austrittsöffnung erweitert ist. Mit diesen Maßnahmen wird erreicht, daß bei einer
Nichtbenutzung der Brause die Verdunstung des Wassers im Bereich der erweiterten Austrittsöffnungen
erfolgt und die hierbei auftretenden Kalkabscheidungen somit in diesem Bereich unschädlich
erfolgen. Im Bereich des weiter stromaufwärts gelegenen Strahlerzeugungsquerschnitts
werden damit Wasserverdunstungen unterbunden. Es können daher keine Kalkablagerungen
im Bereich des Strahlerzeugungsquerschnitts entstehen, so daß über einen langen Gebrauchszeitraum
gleichbleibende Brausestrahlen in dem Düsenkanal erzeugt werden können. Weitere Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 10 angegeben.
[0003] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher erläutert. Es zeigt
- Figur 1
- einen Düsenkanal in einem zum Teil gezeigten Brauseboden in vergrößerter Darstellung
im Längsschnitt;
- Figur 2
- einen anderen Düsenkanal im zum Teil gezeigten Brauseboden in vergrößerter Darstellung
im Längsschnitt;
- Figur 3
- einen weiteren Düsenkanal in vergrößerter Darstellung im Längsschnitt;
- Figur 4
- einen kegelförmig ausgebildeten Düsenkanal in vergrößerter Darstellung im Längsschnitt;
- Figur 5
- einen aus einem schlauchartigen Material hergestellten Düsenkanal in vergrößerter
Darstellung im Längsschnitt;
- Figur 6
- eine zum Teil dargestellte Handbrause im Längsschnitt.
[0004] Der Einfachheit halber sind bei den Ausführungsbeispielen in der Zeichnung gleiche
oder entsprechende Elemente mit jeweils gleichen Bezugszeichen versehen.
[0005] Die in den Figuren 1 bis 5 gezeigten Düsenkanäle 1 sind jeweils auf einem oder mehreren
Kreisbögen eines Brausebodens 2 angeordnet und werden beim Brausebetrieb vom zuströmenden
Wasser in Richtung des Pfeils 13 beaufschlagt. Der in dem Düsenkanal 1 erzeugte Brausestrahl
wird dabei vom Strahlerzeugungsquerschnitt 10 bestimmt. Der Strahlerzeugungsquerschnitt
10 weist in der Regel eine Kreisfläche auf, deren Durchmesser etwa 1 bis 2 mm beträgt.
[0006] Bei dem in Figur 1 gezeigten Düsenkanal 1 ist der Strahlerzeugungsquerschnitt 10
im Bereich der oberen Kante des Brausebodens 2 angeordnet. In Fließrichtung, hinter
dem Strahlerzeugungsquerschnitt 10, ist eine Kanalstrecke 11 zunächst beschleunigt
erweitert ausgebildet, um dann im Endbereich verlangsamt nahezu keine
[0007] Erweiterung mehr zu erfahren. Der im Strahlerzeugungsquerschnitt 10 entstehende Brausestrahl
ist in gestrichelten Linien im Düsenkanal 1 angedeutet. Die während des Stillstands
des Brausebetriebs auftretenden Brausewasserverdunstun gen im Bereich der Wasseraustrittsöffnung
12 können sich somit unschädlich in dem balligen Ringraum der Kanalstrecke 11 ablagern,
ohne daß der austretende Brausestrahl hiervon behindert wird.
[0008] Der in Figur 2 gezeigte Düsenkanal 1 ist sprungartig hinter dem Strahlerzeugungsquerschnitt
10 erweitert.
[0009] Der in Figur 3 gezeigte Düsenkanal 1 weist dagegen stromabwärts hinter dem Strahlerzeugungsquerschnitt
10 eine stetige Erweiterung bis zur Austrittsöffnung 12 auf.
[0010] In Figur 4 ist ein Düsenkanal 1 gezeigt, dessen Strahlerzeugungsquerschnitt 10 mit
der Oberkante des Brausebodens 2 zusammenfällt. Hierdurch kann der gesamte Düsenkanal
1 als konischer Durchbruch ausgebildet sein.
[0011] In Figur 5 ist schließlich ein aus einem schlauchartigen, elastischen Material hergestellter
Düsenkanal 1 gezeigt, der in einen als Tragkörper ausgebildeten Brauseboden 2 eingeknöpft
werden kann. Der schlauchartige Teil des Düsenkanals 1 weist dabei eine entsprechend
Figur 1 gewölbte Erweiterung in Fließrichtung des Wassers auf. Der schlauchartige
Teil des Düsenkanals 1 kragt mit einem Endbereich 14 an der stromabwärts gelegenen
Seite des Brausebodens vor, so daß bei sehr starken Kalkabscheidungen im Bereich der
Austrittsöffnung 12 diese sehr leicht entfernt werden können durch einfaches Verwalken
der Endbereiche 14 von Hand. Zur sicheren Halterung des schlauchartigen Düsenkanals
1 im
[0012] Brauseboden 2 ist dieser stromaufwärts mit einem Bund 15 in der Stecklage gesichert.
Anstatt besondere, in den Brauseboden 2 einknöpfbare Düsenkanäle 1, können auch direkt
im Brauseboden 2 ausgebildete Düsenkanäle 1 vorgesehen sein, die an der stromabwärts
gelegenen Seite jeweils von einem hervorstehenden, flexiblen Endstück oder Endbereich
14 umgeben sind. Diese Endstücke können unmittelbar am Brauseboden ausgebildet sein
oder als separate Teile angeklebt oder anvulkanisiert sein.
[0013] In Figur 6 ist schließlich eine Handbrause 3 zum Teil gezeigt, bei der ein Brauseboden
vorgesehen ist, der aus einem oberen Bodenteil 21 und einem unteren Bodenteil 22 gebildet
ist. Hierdurch können in dem Bodenteil 21 die Strahlerzeugungsquerschnitte 10 und
im Bodenteil 22 die erweiterten Kanalstrecken 11 als Durchgangsbohrungen ausgebildet
sein.
Die beiden Bodenteile 21,22 sind mit geringem Abstand, beispielsweise 1 mm, zueinander
in dem Gehäuse der Handbrause 3 angeordnet, so daß ein Spalt 23 erzeugt wird. Konzentrisch
im oberen Bodenteil 21 ist außerdem ein Kanal 24 ausgebildet, der über ein auf den
Wasserdruck ansprechendes Ventil 25 mit dem Innenraum der Handbrause 3 verbunden ist.
Die vorstehend angegebene Handbrause 3 hat folgende Wirkungsweise:
Beim Brausebetrieb wird das Druckwasser über den Handgriff in den Brausekopf der Handbrause
3 gedrückt, wobei der statische Druck in den Strahlerzeugungsquerschnitten 10 in Strömungsgeschwindigkeit
umgewandelt wird, so daß einzelne Brausestrahlen berührungsfrei durch den Spalt 23
und den Kanalstrecken 11 ins Freie gelangen. Durch das Druckwasser in der Handbrause
3 wird das Ventil 25 in Schließstellung gedrückt, so daß über den Kanal 24 kein Wasser
in den Spalt 23 gelangen kann.
[0014] Wird nun die Wasserzufuhr abgesperrt, so sinkt der Druck im Brausekopf der Handbrause
3 und das Ventil 25 öffnet sich bei einem Druck von beispielsweise 0,2 bar. Nunmehr
kann Wasser über den Kanal 24 in den Spalt 23 strömen und diesen auffüllen, wobei
der Flüssigkeitsdruck in der Handbrause 3 auf Atmosphärendruck abgefallen ist, so
daß aus den Strahlerzeugungsquerschnitten 10 keine Brausestrahlen mehr austreten.
Der mit dem Restwasser gefüllte Spalt 23 bildet einen Wasserfilm, der somit die stromaufwärts
gelegenen feinen Strahlerzeugungsquerschnitte 10 im Düsenkanal 1 gegen Verkalkung
schützt
1. Brausekopf mit Wasserstrahldüsen, insbesondere für den Sanitärbereich, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wasserstrahldüsen jeweils einen Düsenkanal (1) aufweisen, dessen Strahlerzeugungsquerschnitt
(10) stromaufwärts vor der Austrittsöffnung (12) ausgebildet und in Fließrichtung
die restliche Kanalstrecke (11) mit der Austrittsöffnung (12) erweitert ist.
2. Brausekopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Fließrichtung hinter dem
Strahlerzeugungsquerschnitt (10) die Kanalstrecke (11) zunächst eine beschleunigt
zunehmende Erweiterung aufweist, die im Endbereich verlangsamt ist.
3. Brausekopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Fließrichtung hinter dem
Strahlerzeugungsquerschnitt (10) die restliche Kanalstrecke (11) sprungartig erweitert
ist.
4. Brausekopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Fließrichtung hinter dem
Strahlerzeugungsquerschnitt (10) die restliche Kanalstrecke (11) stetig erweitert
ist.
5. Brausekopf nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser des Strahlerzeugungsquerschnitts (10) bevorzugt 1/4 bis 3/4 des Durchmessers
der Austrittsöffnung (12) aufweist.
6. Brausekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserstrahldüsen
in einem Brauseboden (2) ausgebildet sind, wobei die Austrittsöffnungen (12) der Wasserstrahldüsen
jeweils von einem, am Brauseboden (2) ausgebildeten, hervorstehenden schlauchartigen
Endstück umgeben sind, welches derart flexibel gestaltet ist, daß durch ein Walken
von Hand Ablagerungen aus dem Endstück entfernbar sind.
7. Brausekopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenkanal
(1) der Wasserstrahldüse aus einem schlauchartigen, elastischem Material hergestellt
und in einem als starren Tragkörper ausgebildeten Brauseboden (2) eingesetzt oder
anvulkanisiert ist, wobei zu Reinigungszwecken der stromabwärtige Endbereich (14)
aus dem Tragkörper (2) vorkragt.
8. Brausekopf nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wasserstrahldüsen in zwei hintereinander angeordneten Bodenteilen (21,22) ausgebildet
sind, wobei im stromaufwärts gelegenen Bodenteil (21) die Strahlerzeugungsquerschnitte
(10) und im stromabwärts gelegenen Bodenteil (22) die erweiterten Kanalstrecken (11)
mit den Austrittsöffnungen (12) vorgesehen sind.
9. Brausekopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bodenteile (21,22)
mit geringem Abstand zueinander angeordnet sind und der erzeugte Spalt (23) nach dem
Abschalten des Brausevorgangs mit Restwasser gefüllt wird.
10. Brausekopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (23) über einen
separaten Kanal (24) von einem Ventil (25) mit Wasser aus dem Brausekopf versorgt
ist, wobei das Ventil (25) im Brausebetrieb verschlossen ist und bei verringertem
Wasserdruck, beispielsweise 0,2 bar, den Wasserzulauf öffnet.