[0001] Die Erfindung betrifft einen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder sind im wesentlichen Vorrichtungen, welche in Abhängigkeit
von der detektierten Infrarotstrahlung eines Wärmestrahlung emittierenden Objekts
einen Schaltvorgang auslösen. Sie dienen dazu, einen Raumbereich auf sich bewegende
Objekte zu überwachen, wobei die Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder z.B. auf die Anderung
der Wärmestrahlung im zu überwachenden Erfassungsbereich reagieren. Ein derartiges
Infrarot-Strahlungsobjekt ist beispielsweise ein Mensch, der sich in einem zu überwachenden
Raum bewegt. Ein Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder arbeitet lediglich als Empfänger
infraroter Wärmestrahlung, wohingegen Infrarot-Bewegungsmelder anderer Art einen aktiven
Infrarotsender aufweisen.
[0003] Aus der europäischen Patentschrift EP 0 113 468 ist ein Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder
mit einem azimutalen Erfassungswinkel von 180° bekannt, welcher im Inneren eines Gehäuses
einen infrarotempfindlichen Sensor, d.h. einen optoelektrischen Wandler aufweist.
Im Gehäuse sind fensterartige Durchbrüche vorhanden, in welchen sich eine Weitwinkelsammeloptik,
insbesondere eine Fresnellinsen-Kunststoffolie, befindet. Hierbei werden aus dem zu
überwachenden Erfassungsbereich frontal einfallende Infrarotstrahlen direkt auf den
Infrarotsensor gebündelt, wohingegen lateral aus dem zu überwachenden Erfassungsbereich
einfallende Infrarotstrahlen erst nach Zwischenreflexion an einem Umlenkspiegelsystem
auf den Infrarotsensor reflektiert werden.
[0004] Die Erfassungscharakteristik des im Stand der Technik bekannten Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
ist noch insoweit nachteilig, als im azimutalen Erfassungsbereich von 180° nur horizontale
und/oder zur Horizontalen leicht geneigte Strahlenverläufe erfaßbar sind. Sofern der
Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder wie üblich in einer bestimmten Höhe über dem Erdboden
an einer Hauswand installiert ist, ist es, um die aus dem unterhalb des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
gelegenen Bereich einfallenden Infrarotstrahlen zu detektieren, zwar bekannt, den
Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder schwenkbar auszugestalten oder zwei übereinanderangeordnete
Fresnellinsen-Systeme vorzusehen. Eine völlige Überwachung des unmittelbar unterhalb
des Bewegungsmelders gelegenen Raumbereichs bei gleichzeitiger Beibehaltung der Erfassungscharakteristik
für die frontal und lateral einfallenden Infrarotstrahlen ist aber mit den bekannten
Systemen nicht möglich. Die Erfindung sucht hier Abhilfe zu schaffen.
[0005] Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ausgehend vom gattungsgemäßen Stand der Technik
und unter Vermeidung der vorgenannten Nachteile, einen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder
dahingehend zu ertüchtigen, daß auch aus einem unmittelbar unterhalb des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
gelegenen Bereich einfallende Infrarotstrahlung detektiert werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 näher gekennzeichneten
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
näher gekennzeichnet.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß aus einem unterhalb des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
gelegenen Erfassungsbereich einfallende Infrarotstrahlen nach Zwischenreflexion an
mindestens einer eigens hierfür vorgesehenen Umlenkspiegelfläche auf den optoelektrischen
Wandler des Infrarotsensors reflektiert werden. Die Umlenkspiegelfläche ist hierbei
oberhalb des jeweiligen horizontale Hauptstrahls der frontal und lateral einfallenden
Infrarotstrahlen geneigt angeordnet und zwar in der Weise, daß die aus dem unterhalb
des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders gelegenen Raumbereichs einfallenden und an der
Umlenkspiegelfläche zwischenreflektierten Infrarotstrahlen auf den Infrarotsensor
umgelenkt werden.
[0008] Erst hierdurch wird im Gegensatz zu den bekannten Systemen eine lückenlose Überwachung
des unterhalb des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders gelegenen Erfassungsbereichs ermöglicht.
[0009] In besonders vorteilhafter Weise wird der erfindungsgemäße zusätzliche Umlenkspiegel
für die von unten eintreffenden Infrarotstrahlen mit dem im Stand der Technik bekannten
Umlenksspiegelsystem kombiniert, bei welchem die aus einem ersten Erfassungsbereich
frontal einfallenden und in zugeordneten Fresnel-Linsen des Fresnel-Linsen-Systems
gebündelte erste Infrarotstrahlen unmittelbar auf den Infrarotsensor fokussiert werden
und bei welchem aus einem zweiten Erfassungsbereich lateral einfallende und in zugeordneten
Fresnel-Linsen des Fresnel-Linsen-Systems gebündelte zweite Infrarotstrahlen erst
nach Zwischenreflexion an einem an sich bekannten Umlenkspiegelsystem auf den Infrarotsensor
geworfen werden. Mit einem solchen System ist eine lückenlose Überwachung eines halbkegelförmigen
Raumbereichs möglich, der eine Erfassungscharakteristik von 180° Azimut und 90° Elevation
aufweist.
[0010] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist eine ein Fresnel-Linsen-System
aufweisende Gehäuseausnehmung dem unterhalb des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders gelegenen
Erfassungsbereich zugewandt, wobei die erfindungsgemäße Umlenkspiegelfläche für die
von unten eintreffenden Infrarotstrahlen innerhalb des Gehäuses im Strahlengang zwischen
dem Fresnel-Linsen-System und dem Infrarotsensor angeordnet ist. Hierbei ist erforderlich,
daß der Umlenkspiegel oberhalb des jeweiligen horizontalen Hauptstrahls der frontal
und lateral einfallenden Infrarotstrahlen angeordnet ist, damit deren Detektion weiterhin
gewährleistet ist.
[0011] Nach einer weiteren Ausführungsform kann eine ein weite-res Fresnel-Linsen-System
aufweisende Gehäuseausnehmung auch oberhalb des für die frontal und lateral einfallenden
Infrarotstrahlen vorgesehenen Fresnel-Linsen-Systems angebracht und einem oberhalb
des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders liegenden Erfassungsbereich zugewandt sein. Hierbei
ist vorgesehen, daß die Umlenkspiegelfläche ebenfalls innerhalb des Gehäuses im Strahlengang
zwischen dem Fresnel-Linsen-System und dem Infrarotsensor, aber unterhalb des jeweiligen
horizontalen Hauptstrahls der frontal und lateral einfallenden Infrarotstrahlen angeordnet
ist.
[0012] Mit einer Kombination der beiden letztgenannten Maßnahmen läßt sich vorteilhaft ein
räumlicher Erfassungsbereich von 180° Azimut und 180° Elevation verwirklichen. Hierbei
ist lediglich erforderlich, daß die nunmehr mindestens zwei Umlenkspiegelflächen nach
Art der im Stand der Technik bekannten Umlenkspiegelanordnung gegeneinander versetzt
und zueinander geneigt angeordnet sind, damit erstens die von oben und von unten einfallenden
Infrarotstrahlen auf den Infrarotsensor reflektiert werden und damit zweitens die
erfindungsgemäßen Umlenkspiegelflächen keine Beeinflussung des Strahlengangs der frontal
und lateral einfallenden Infrarotstrahlen bewirken.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Zeichnungen näher beschrieben
und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Frontalansicht des erfindungsgemäßen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders durch
einen Fensterdurchbruch in der Gehäusewandung mit einer Fresnellinsen-Kunststoffolie
sowie der zusätzlichen erfindungsgemäß angeordneten Umlenkspiegelfläche 7,
- Fig. 2
- zeigt ebenfalls eine Frontalansicht des erfindungsgemäßen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
durch einen Fensterdurchbruch in der Gehäusewandung, jedoch mit einer gemäß einer
weiteren Ausführungsform anders positionierten Umlenkspiegelfläche 7,
- Fig. 3
- zeigt eine Seitenansicht des in Fig.1 dargestellten Umlenkspiegelsystems 7,8,
- Fig. 4
- zeigt eine mediane Schnittansicht durch den im Stand der Technik bekannten Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder
gemäß der Schnittlinie IV-IV in Figur 1,
- Fig. 5
- zeigt einen an einem Haus installierten Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder mit den zu
überwachenden Erfassungsbereichen I, II, III, IV.
[0014] Fig. 1 zeigt eine Frontalansicht des erfindungsgemäßen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
1 mit fensterartigen Gehäuseausnehmungen 3 in einem Gehäuse 2. In der Gehäuseausnehmung
3 ist eine Fresnel-Linsen-Kunststoffolie 4 halbkreisförmig konvex eingeklemmt. Aus
einem ersten Erfassungsbereich I frontal einfallende Infrarotstrahlen S
I werden somit mittels der Fresnellinsen-Kunststoffolie 4 unmittelbar auf Infrarotsensoren
9 gebündelt. Aus einem zweiten Erfassungsbereich II lateral einfallende Infrarotstrahlen
S
II werden mit Hilfe der Fresnellinsen-Kunststoffolie 4 erst nach Zwischenreflekxion
an zwei Umlenkspiegeln 8 auf die Infrarotsensoren 9 reflektiert. Das im Strahlengang
der lateral einfallenden Infrarotstrahlen befindliche Fresnellinsen-System wird hierbei
mittels einer schematisch dargestellten Fresnellinse 5 verdeutlicht. Für die Detektion
unterhalb des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders 1 vorhandener sowie aus einem dritten
Erfassungsbereich III eintreffender Infrarotstrahlen S
III ist eine Umlenkspiegelfläche 7 vorgesehen, welche in Blickrichtung der frontal einfallenden
Infrarotstrahlen S
I vor den Umlenkspiegeln 8 für die lateral einfallenden Infrarotstrahlen S
II angeordnet ist. Hierdurch sowie dadurch, daß die Umlenkspiegelfläche 7 in einem Anordnungsraumbereich
R₁ oberhalb einer unteren Begrenzungslinie r₁
U angeordnet ist, ist eine Beeinflussung der frontal und lateral einfallenden Infrarotstrahlen
ausgeschlossen.
[0015] Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform bezüglich der Anordnung der Umlenkspiegelfläche
7, wobei die Umlenkspiegelfläche 7 im Anordnungsraumbereich R₁ oberhalb eines Umlenkspiegels
8 und seitlich versetzt zu diesem angeordnet ist.
[0016] Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
1. Die aus dem dritten Erfassungsbereich III eintreffende Infrarotstrahlung S
III durchläuft eine schematisch dargestellte Fresnellinse 5 und wird an der erfindungsgemäßen
Umlenkspiegelfläche 7 auf den Infrarotsensor 9 reflektiert. Da die Umlenkspiegelfläche
7 nicht in den durch die Begrenzungslinien r₁
u, r₂
o umgrenzten Raumbereich hineinragt, ist eine Beeinflussung der frontal einfallenden
Infrarotstrahlen S
I ausgeschlossen. Weil der Umlenkspiegel 7 auch nicht in den Strahlengang der lateral
einfallenden Infrarotstrahlen S
II hineinragt, ist auch eine Beeinflussung der Infrarotstrahlen S
II nicht möglich.
[0017] Fig. 4 zeigt eine mediane Schnittansicht eines im Stand der Technik bekannten Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders
1 mit einem Umlenkspiegelsystem 8 für die lateral einfallenden Infrarotstrahlen S
II. Die frontal einfallenden Infrarotstrahlen S
I werden mittels der Fresnellinsen-Kunststoffolie 4 unmittelbar auf den Infrarotsensor
9 fokussiert.
[0018] Fig. 5 zeigt ein Installationsbeispiel für den erfindungsgemäßen Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder
1, der vorwiegend in einer Höhe 4 über dem Erdboden 6 an einer Hauswand installiert
ist. Je nach Anwendungsfall ist zusätzlich die Detektion von Infrarotstrahlen in den
Erfassungsbereichen III,IV unterhalb bzw. oberhalb der halbkegelförmigen im Stand
der Technik bereits bekannten Erfassungscharakteristik gewährleistet.
1. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder (1), welcher in einer Höhe (H) über dem Erdboden (6)
installiert ist, mit mindestens einem innerhalb eines Gehäuses (2) angeordneten Infrarotsensor
(9) sowie mit mindestens einer im Gehäuse (2) vorgesehenen, ein Fresnel-Linsen-System
(4) aufweisenden Gehäuseausnehmung (3), wobei aus einem ersten Erfassungsbereich (I)
frontal einfallende und in zugeordneten Fresnel-Linsen (5) des Fresnel-Linsen-Systems
(4) gebündelte erste Infrarotstrahlen (SI) und aus einem zweiten Erfassungsbereich (II) lateral einfallende und in zugeordneten
Fresnel-Linsen (5) des Fresnel-Linsen-Systems (4) gebündelte zweite Infrarotstrahlen
(SII) auf den Infrarotsensor (9) reflektiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem unterhalb des Passiv-Infrarot-Bewegungsmelders (1) zwischem dem Erdboden
(6) sowie dem erstem und zweiten Erfassungsbereich (I,II) gelegenen dritten Erfassungsbereich
(III) einfallende dritte Infrarotstrahlen (SIII) nach Zwischenreflexion an mindestens einer eigens hierfür vorgesehenen und oberhalb
des jeweiligen horizontalen Hauptstrahls der ersten und zweiten Infrarotstrahlen (SI,SII) in der Weise geneigt angeordneten Umlenkspiegelfläche (7) reflektiert werden, daß
die reflektierten dritten Infrarot-Strahlen (SIII) auf den Infrarotsensor (9) umgelenkt werden.
2. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus
dem ersten Erfassungsbereich (I) frontal einfallende und in zugeordneten Fresnel-Linsen
(5) des Fresnel-Linsen-Systems (4) gebündelte erste Infrarotstrahlen (SI) unmittelbar auf den Infrarotsensor (9) fokussiert werden und daß aus dem zweiten
Erfassungsbereich (II) lateral einfallende und in zugeordneten Fresnel-Linsen (5)
des Fresnel-Linsen-Systems (4) gebündelte zweite Infrarotstrahlen (SII) nach Zwischenreflexion an einem an sich bekannten Umlenkspiegelsystem (8) auf den
Infrarotsensor (9) geworfen werden.
3. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine ein Fresnel-Linsen-System (4) aufweisende Gehäuseausnehmung (3) dem dritten
Erfassungsbereich (III) zugewandt ist und daß die Umlenkspiegelfläche (7) innerhalb
des Gehäuses (2) im Strahlengang zwischen dem Fresnel-Linsen-System (4) und dem Infrarot-Sensor
(9) oberhalb des jeweiligen horizontalen Hauptstrahls der ersten und zweiten Infrarotstrahlen
(SI,SII) angeordnet ist.
4. Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine ein weiteres Fresnel-Linsen-System (4) aufweisende Gehäuseausnehmung (3)
einem oberhalb des ersten und zweiten Erfassungsbereichs (I,II) liegenden vierten
Erfassungsbereich (IV) zugewandt ist und daß die Umlenkspiegelfläche (7) innerhalb
des Gehäuses (2) im Strahlengang zwischen dem Fresnel-Linsen-System (4) und dem Infrarot-Sensor
(9) unterhalb des jeweiligen horizontalen Hauptstrahls der ersten und zweiten Infrarot-Strahlen
(SI,SII) angeordnet ist.