[0001] Die Erfindung betrifft einen Gitterträger für Betonauskleidungen an Felswänden, mit
mindestens drei Gurtstäben, die durch Verstrebungselemente starr zu einem Dreiecks-
oder Vierecksquerschnitt miteinander verbunden sind.
[0002] Für die Herstellung von Betonauskleidungen an Felswänden, z.B. im Untertagebau, wird
der Beton entweder nach Anbringen von Gitterträgern und Armierungsgittern im Spritzverfahren
aufgebracht oder er wird nach Montieren von Schalungselementen an Profilstahlträgern
im Abstand von der Felswand hinter diesen eingefüllt.
[0003] Beim Spritzbetonieren sind die höher belastbaren Profilstahlträger aufgrund der Ausbildung
von Spritzschatten nicht geeignet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gitterträger der genannten Art zu
finden, der bei verhältnismässig geringem Gewicht eine wesentlich erhöhte Belastbarkeit
aufweist, so dass er sowohl für das Betonspritzverfahren als für die Betonschalenbauweise
geeignet ist. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss dadurch, dass mindestens
ein der Felswand zuzukehrender äusserer Gurtstab ein Hohlprofil aufweist, wobei der
von dem Hohlprofil umschlossene Raum grösser ist als die Querschnittsgrösse der anderen
Gurtstäbe. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gitterträgers sowie ein Schalungs- und
Armierungsgitter zur Verwendung mit dem Gitterträger sind Gegenstand der abhängigen
Patentansprüche.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen in Längsrichtung einer Tunnel-Felswand gerichteten Querschnitt durch
einen Teil einer Betonauskleidung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen in Spritzbeton eingeschlossenen Gitterträger,
wobei zwei Ausführungsformen von inneren Verbindungselementen je hälftig dargestellt
sind,
Fig. 3 einen Schnitt in Längsrichtung eines an einer Felswand angeordneten Gitterträgers,
Fig. 4 einen Querschnitt durch drei ineinandergestapelte Gitterträger, bevor sie mit
inneren Verstrebungselementen ausgerüstet sind,
Fig. 5 einen Querschnitt durch zwei unvollständig gezeigte Gitterträger mit einer
sie verbindenden Schalungs- und Armierungsmatte,
Fig. 6 eine Aufsicht auf die inneren Gurtstäbe eines Gitterträgers mit Schalungs-
und Armierungsgitter,
Fig. 7 einen Querschnitt durch einen in Spritzbeton eingeschlossenen Gitterträger,
Fig. 8 einen Längsschnitt durch den Gitterträger nach Fig.7,
Fig. 9 einen Querschnitt durch einen Gitterträger mit vier Gurtstäben
[0006] Beim Untertagebau dienen erfindungsgemässe Gitterträger 1-6 der Gebirgssicherung,
indem sie entsprechend dem fortschreitenden Tunnelausbruch in Umfangsrichtung des
Tunnelquerschnittes an der Felswand 8 montiert werden. Dabei werden auf an sich bekannte
Weise einzelne bogenförmige Trägerelemente in Umfangsrichtung an ihren Enden miteinander
zu einem Tragbogen fest verbunden. Sie können durch Ankerbolzen 7 einen festen Verbund
mit der Felswand 8 erhalten oder sie werden bis zur Betonverfestigung durch eine nicht
dargestellte Stützmechanik von innen abgestützt gehalten. Durch ihr im Verhältnis
zu ihrer Festigkeit geringes Gewicht wird diese Arbeit wesentlich erleichtert. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass sie aufgrund ihrer Festigkeit und Struktur nicht
nur für den Einschluss in Spritzbeton sondern auch als Träger für Schalungs- und Armierungselemente
dienen können, um die beim Hinterfüllen der Schalung auftretenden Belastungen aufzunehmen.
[0007] Diese Vorteile werden dadurch erreicht, dass die aus Rundstahlmaterial gebildete
Gittergrundstruktur in begrenztem Mass mit einem Walzprofil kombiniert wird, das aus
einem Hohlprofil mit einem hohen Widerstandsmoment besteht.
[0008] Gemäss den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 4 ist der äussere, der Felswand 8
zugekehrte Gurtstab 9 aus einem im Querschnitt bogenförmigen Stahlblech geformt, so
dass seine Aussenseite abgerundet ist und seine Querschnittsschenkel 10,11 eine Fortsetzung
der dreieckigen Querschnittsform des Gitterträgers bilden. Entsprechend verlaufen
auch die diesen Gurtstab 9 mit den beiden inneren Gurtstäben über Schweissstellen
fest verbindenden Verstrebungselemente 13,14 in der gleichen Ebene wie dessen Querschnittsschenkel
10,11.
[0009] Die Querschnittsgrösse des den Hohlquerschnitt aufweisenden äusseren Gurtstabes 9
ist unter Berücksichtigung der verhältnismässig grossen Blechdicke so gewählt, dass
der statische Schwerpunkt in der Mitte des Trägerquerschnittes liegt. In Uebereinstimmung
mit den dargestellten Ausführungsbeispielen liegt somit die Länge des geradlinigen
Teils der Querschnittsschenkel des äusseren Gurtstabes 9 im Bereich von 20 bis 40%
der geraden Seitenlänge des Trägerquerschnittes.
[0010] Die Verstrebungselemente 13,14 bestehen entweder aus einzelnen, in Trägerlängsrichtung
zu den Gurtstäben 9,16,17 geneigten Rundstahlstäben oder sie sind aus einem Strangmaterial
wellen-oder zick-zackförmig gebogen, so dass sie in dieser Form zwischen den Gurtstäben
9,16 bzw. 9,17 hin und herlaufen, wie durch die FR-A-1.098.003 an sich bekannt ist.
[0011] Für die Verbindung der beiden inneren Gurtstäbe 16,17 miteinander zu einer stabilen
Dreiecksform des Trägerquerschnittes sind in regelmässigen Abständen einzelne Verstrebungselemente
19-21 vorgesehen, die senkrecht zu den Gurtstäben 16,17 verlaufen und diese von der
Innenseite des Trägerquerschnittes her bügelartig umfassen. Dabei können die abgebogenen
Enden 23 der Verstrebungselemente 19 vom Trägerquerschnitt weg nach aussen überstehen,
um auf sie ein Armierungsgitter 24 aufzustecken. Durch anschliessendes Umbiegen dieser
beiden Enden 23 in Richtung gegeneinander entsprechend der Strichliniendarstellung
23′ wird das Armierungsgitter 24 am Gitterträger 2 befestigt. Der rechte untere Teil
der Querschnittsdarstellung der Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die
Verstrebungselemente 19 die Gurtstäbe 16,17 in Form eines flachen Ringes umschliessen.
[0012] Für die Anwendung des Gitterträgers 2 als Betonschalungsträger sind entsprechend
den Darstellungen der Fig. 1, 3, 5 und 6 an den die inneren Gurtstäbe 16,17 verbindenden
Verstrebungselementen 19 Schalungs- und Armierungsgitter 26 befestigt, die aus einer
Kombination von grobmaschigem Trägergitter und feinmaschigem Schalungsgitter bestehen.
Um die Lücken zwischen auf diese Weise ausgerüsteten und in Tunnellängsrichtung aufeinanderfolgenden
Gitterträgern 2 für eine geschlossene Schalung zu schliessen sind gesonderte Schalungs-und
Armierungsgitter (27) vorgesehen, die in regelmässigen Abständen Verstrebungsbügel
28 aufweisen, deren hakenförmig abgebogenen Enden 29,30 über die gegenüberliegend
angeordneten inneren Gurtstäbe 17,16 benachbarter Gitterträger 2 entsprechend der
Darstelung der Fig. 5 einhakbar sind.
[0013] Um die Gefahr einer Spritzschattenbildung bzw. von Hohlräumen im Spritzbeton weiter
zu verringern, kann der vorzugsweise äussere, der Felswand zugekehrte Gurtstab 32
oder zwei äussere Gurtstäbe 33, 34 als durchlöchertes Rohr ausgeführt sein, das mit
einem aus der Betonauskleidung 35 nach innen herausragenden Füllstutzen 36,37 für
ein Zementgemisch verbunden ist. Durch Einpressen von eines Injektionsmaterials, d.h.
eines Zementgemisches in den oder die rohrförmigen Gurtstäbe 32-34 werden diese gefüllt,
so dass sich ihre Festigkeit erhöht. Ausserdem wird das Injektionsmaterial durch zahlreiche
Löcher 38,39 in die umgebende Spritzbetonmasse gepresst, so dass durch Spritzschattenbildung
verbliebene Hohlräume ausgefüllt werden und durch einen kraftschlüssigen Verbund mit
der Felswand 8 ein Betontraggewölbe erhöhter Qualität entsteht. Eine Verschlusskappe
50 verhindert nach Fertigstellung das Zurückfliessen von Betonmasse.
[0014] Die zwei äusseren und zwei inneren Gurtstäbe 33, 34, 40, 41 der Ausführungsform des
Gitterträgers 6 gemäss Fig. 9 sind in vier Querschnittsrichtungen durch in zwei diagonalen
und zwei zueinander parallelen Ebenen verlaufende Verstrebungselemente 42 bis 45 miteinander
verbunden. Zum Auspressen der beiden äusseren rohrförmigen Gurtstäbe 33,34 hat der
Füllstutzen 37 in v-förmiger Anordnung zwei Abzweigungen 47,48.
1. Gitterträger für Betonauskleidungen an Felswänden, mit mindestens drei Gurtstäben
(9,16,17,32,33,34,40,41), die durch Verstrebungselemente (13,14,19,42-45) starr zu
einem Dreiecks-oder Vierecksquerschnitt miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein der Felswand zuzukehrender äusserer Gurtstab (9,32,33,34) ein
Hohlprofil aufweist, wobei der von dem Hohlprofil umschlossene Raum grösser ist als
die Querschnittsgrösse der anderen Gurtstäbe (16,17,40,41).
2. Gitterträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlprofil eines äusseren
Gurtstabes (9) rinnenförmig ist, wobei dessen Querschnittsschenkel zu zwei inneren
Gurtstäben (16,17) hinweisen.
3. Gitterträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine das
Hohlprofil aufweisende Gurtstab (32,33,34) rohrförmig ist.
4. Gitterträger nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die die inneren Gurtstäbe
(16,17,40,41) mit einem das Hohlprofil aufweisenden äusseren Gurtstab (9,32,33,34)
verbindenden Verstrebungselemente (13,14,42-45) wellen- oder zickzackförmig angeordnet
sind.
5. Gitterträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an den
die inneren Gurtstäbe (16,17) miteinander verbindenden Verstrebungselementen (19)
Schalungs-und Armierungsgitter (26) befestigt sind.
6. Gitterträger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einige von einzelnen
Quergerichteten Verstrebungselementen (19) in Form von u-förmigen Bügeln die inneren
Gurtstäbe (16,17) von der Innenseite des Gitterträgerquerschnitts her umfassen.
7. Gitterträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die u-förmigen Bügel über
den Gitterträgerquerschnitt nach aussen überstehende Enden (23) aufweisen, die zur
Aufnahme von aufzusteckenden Schalungs-und Armierungsgittern und anschliessendem hakenförmigen
Umbiegen bestimmt sind.
8. Gitterträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem
das Hohlprofil aufweisenden Gurtstab (9) Bohrungen zur Aufnahme von Ankerbolzen (7)
vorgesehen sind, die den Gitterträger an der Felswand (8) halten.
9. Gitterträger nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den
mindestens einen rohrförmigen Gurtstab (32,33,34) ein Füllstutzen (36,37) angeschlossen
ist und in diesem Gurtstab zahlreiche Austrittsöffnungen (38,39) zum Ausfüllen von
durch Spritzschatten entstandenen Hohlräumen vorgesehen sind.
10. Schalungs- und Armierungsgitter für die Verbindung von nebeneinander verlaufenden
Gitterträgern (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schalungs-und Armierungsgitter ( ) auf der Aussenseite von mehreren Bügeln (28) befestigt
sind, deren abgebogene Enden (29,30) zum Umfassen der inneren Gurtstäbe (16,17) der
nebeneinander verlaufenden Gitterträger (2) bestimmt sind.