(19)
(11) EP 0 436 105 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.07.1991  Patentblatt  1991/28

(21) Anmeldenummer: 90122259.6

(22) Anmeldetag:  22.11.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01D 4/00, D01D 4/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 27.11.1989 DE 3939138

(71) Anmelder: BARMAG AG
D-42862 Remscheid (DE)

(72) Erfinder:
  • Berger, Peter
    W-5630 Remscheid 11 (DE)
  • Sievering, Ralph Dr.
    W-5632 Wermelskirchen 1 (DE)

(74) Vertreter: Pfingsten, Dieter, Dipl.-Ing. 
Barmag AG Postfach 11 02 40
42862 Remscheid
42862 Remscheid (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spinneinrichtung


    (57) Bei einer Spinneinrichtung zum Spinnen mehrerer synthetischer Fäden wird eine kompakte Bauweise dadurch erreicht, daß in einem Düsenkopf (9) sämtliche Düsentöpfe (10), in denen jeweils die Düsenpakete (100) untergebracht sind, in Form zylindrischer Ausnehmungen auf einem Kreis angeordnet sind. Der Düsenkopf (9) ist von einem Heizkasten (1) eng umschlossen, der einen nach unten offenen Düsenschacht (2) bildet und der nach oben durch einen Verteiler- (4) oder Pumpenblock (5) abgeschlossen ist. An der Unterseite des Verteiler- (4) oder Pumpenblockes (5) ist der Düsenkopf (9) vorzugsweise durch eine Zentralschraube (8) befestigt. Hierdurch ergibt sich eine einfache Arbeitsweise für die Montage und Wartung der Spinneinrichtung sowie eine gleichförmige, symmetrische Beheizung des Düsenkopfes (9).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Spinneinrichtung nach dem Oberbe­griff des Anspruchs 1. Diese Spinneinrichtung ist Gegenstand der EP 363 317-A.

    [0002] Bei dieser Spinneinrichtung sind mehrere Düsentöpfe eines Spinnbalkens auf einem Kreis und in einer horizontalen Ebene angeordnet. Jeweils drei Düsentöpfe werden von einer Spinnpumpe mit schmelzflüssigem Polymer beschickt und die aus den Düsenlöchern der drei zugehörigen Düsenplatten ausgepreßten Filamente werden zu jeweils einem Faden zusammengefaßt. Durch US 3,881,850-A ist es bekannt, mehrere auf einem Kreis liegende Düsentöpfe in Heizkästen anzuordnen.

    [0003] Die Unterbringung einer Vielzahl von Düsentöpfen in einem einzigen Heizkasten zur im wesentlichen gleichförmigen Beheizung sämtlicher Düsenpakete begegnet dagegen Schwierigkei­ten bei der Konstruktion, der Montage und der Wartung.

    [0004] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu beseitigen und eine Spinneinrichtung vorzuschlagen, mit der eine Vielzahl von auf einem Kreis angeordneten Düsentöpfen in einem gemeinsamen Heizkasten einfach montiert und gleichförmig beheizt werden kann.

    [0005] Die Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1.

    [0006] Die Vorteile der angegebenen Lösung liegen in einer kompakten Bauweise der Spinneinrichtung mit einem Düsenkopf, der alle Düsentöpfe mit den Düsenpaketen enthält, und dem den Düsenkopf eng umschließenden, allen Düsentöpfen gemeinsamen Heizkasten. Der Ein- und Ausbau des Düsenkopfes in den Heizkasten ist ebenfalls einfach gestaltet, da der Düsenkopf als gesamte Einheit an der Unterseite des Verteiler- bzw. Pumpenblocks befestigt ist, der seinerseits den Düsenschacht nach oben abschließt. Die angegebene Lösung ist aber auch wärmetechnisch vorteilhaft, da die Düsentöpfe symmetrisch im Düsenkopf angeordnet sind und Wärmeverluste in dem nach oben abgeschlos­senen Düsenschacht des Heizkastens vermieden werden. Schließ­lich ist es mit der angegebenen Spinneinrichtung möglich, eine Vielzahl von Fäden bei kleiner Teilung zu spinnen. Im Gegensatz zu bisherigen Lösungen ist nunmehr die Teilung der Spinnmaschi­ne einschließlich Verstreckung und Aufwicklung nicht mehr von der Teilung der Spinneinrichtung, welche über der Spinnmaschine angeordnet ist, abhängig.

    [0007] Die Erfindung hat den Vorteil, daß sämtliche Filamente, sehr gleichmäßig ersponnen werden können.

    [0008] Bei der durch US 3,881,850-A bekannten Spinneinrichtung wird die Vielzahl von Düsenöffnungen eines Düsentopfes durch nur eine Pumpe beschickt. Das ist für alle Anwendungsfälle akzeptabel, bei denen aus der Vielzahl der gesponnenen Filamente nur ein Faden gebildet wird. Wenn in einem solchen Fall eine Düsenöffnung ganz oder teilweise verstopft ist, so verteilt sich zwar der Schmelzefluß auf die anderen Düsenöff­nungen, der Titer der Einzelfilamente ändert sich jedoch entsprechend der großen Anzahl der Filamente nur geringfügig, und der Gesamttiter des Fadens bleibt erhalten.

    [0009] Wenn aber die Filamente aufgeteilt und zu mehreren Fäden zusammengefaßt werden sollen oder jeder Faden nur aus einem Monofilament bestehen soll, so besteht bei Verstopfung von Düsenöffnungen die Gefahr, daß die Fäden unterschiedlichen Titer haben, der nicht dem Solltiter entspricht. Durch die Anordnung von Ringleitungen und sonstigen hydraulischen Maßnahmen hat man versucht, derartige Fehler zu vermeiden (vgl. z.B. DE 20 22 224-C (Bag. 697); DE 21 13 327-A).

    [0010] Es besteht daher die weitere Aufgabe, die Gleichmäßigkeit der ersponnenen synthetischen Fäden weiter zu verbessern und insbesondere Monofilamente oder auch Fäden mit nur wenigen Filamenten zu spinnen, bei denen sowohl der Filamenttiter als auch der Fadentiter unabhängig vom Verstopfungszustand eines oder mehrerer Düsenlöcher konstant bleibt.

    [0011] Die Lösung ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs 2. Sie ist auch unabhängig von der Art der Beheizung zur Herstellung mehrerer Monofilamente in einer Spinneinrichtung besonders zu empfehlen (Anspruch 3).

    [0012] Dieser Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß hydraulische Maßnahmen zur gleichmäßigen Verteilung der Schmelzeströme zu den einzelnen Düsenöffnungen letztlich nicht erfolgreich sind. Dadurch, daß an jede Düsenöffnung bzw. Gruppe von Düsenöffnun­gen in der Düsenplatte eines Düsentopfes jeweils eine Pumpe angeschlossen wird, tritt ein Selbstregeleffekt ein, bei welchem eine Düsenverstopfung durch entsprechende Druckerhöhung in dem Sinne ausgeglichen wird, daß der Schmelzedurchsatz im wesentlichen konstant bleibt.

    [0013] Die Ausführung nach Anspruch 4, die ebenfalls zur Vergleichmä­ßigung der Filamente beiträgt, ist darüber hinaus maschinen­baulich, räumlich insbesondere aber auch wärmetechnisch sehr günstig, da sie eine sehr kompakte, der Ausbildung des Düsentopfes angepaßte Konstruktion der Pumpe und des Pumpen­blocks erlaubt.

    [0014] Die Ausbildung nach Anspruch 5 ist fertigungstechnisch sehr günstig, da der Düsenkopf als Drehteil hergestellt werden kann. Er ist aber auch wärmetechnisch besonders günstig, da eine gleichmäßige Wärmeverteilung auf die einzelnen Düsentöpfe gewährleistet wird. Dieselben Vorteile sind für die Weiterbildung nach Anspruch 6 zu nennen.

    [0015] Die Ausbildung nach Anspruch 7 erlaubt eine gute Montierbarkeit und leichte Wartung. Von besonderem Vorteil ist, daß der Düsenkopf von unten ein- und ausgebaut und gewartet werden kann.

    [0016] Bei der Ausführung nach Anspruch 8 wird es möglich, lediglich den Düsenkopf zur Aufbringung der Druckkräfte mit dem Pumpen­block oder Verteilerblock zu verbinden, die Dichtkräfte jedoch erst nach der Inbetriebsetzung einzubringen. Diese Lösung hat sich besonders dann bewährt, wenn die Spinneinrichtung zwischenzeitlich drucklos gefahren oder abgeschaltet und sodann ohne nochmalige Nachstellung der Dichtkräfte angefahren wird.

    [0017] Die Ausführungen der Kühleinrichtung nach Anspruch 9 erlaubt die gleichmäßige Luftverteilung, wobei die Anordnung sternför­miger Leitbleche insbesondere dann günstig ist, wenn aus einem Spinntopf mehr als ein Filament gesponnen werden soll. In jedem Falle wird durch die Anordnung der radialen Leitbleche ein gegenseitiger Luft- und Wärmeaustausch verhindert. Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Es zeigen:
    Fig. 1
    einen Schnitt
    Fig. 2
    die Untersicht eines Düsenkopfes mit mehreren Düsentöp­fen
    Fig. 3
    die Untersicht eines Heizkasten mit mehreren Düsenköp­fen


    [0018] Die Spinneinrichtung in den Figuren Fig. 1 und Fig. 2 ist in einem Heizkasten 1 untergebracht. Der Heizkasten 1 ist ein zylindrischer Körper mit einem Innenmantel und einem Außenman­tel. Die beiden Mäntel bilden zwischen sich einen hermetisch abgeschlossenen Hohlraum, der mit einem Heizmedium, Heizflüs­sigkeit gefüllt ist. Der zylindrische Innenmantel 2 bildet gleichzeitig den Düsenschacht.

    [0019] Es sei bemerkt, daß die nachfolgende Beschreibung auch für die in Fig. 3 gezeigte Spinneinrichtung zutrifft, soweit in der Beschreibung zu Fig. 3 auf die Beschreibung zu Figuren 1/2 verwiesen wird.

    [0020] Der zylindrische Düsenschacht 2 besitzt vor seinem unteren Teil eine Stufe 3. Auf der Stufe 3 liegt ein Verteilerblock 4 auf. Der Verteilerblock 4 füllt den Querschnitt des Düsenschachtes im oberen Teil fast vollständig aus. Daher besteht zwischen den Wandungen des Düsenschachtes 2 und dem Verteilerblock 4 guter wärmeleitender Kontakt. Auf dem Verteilerblock 4 liegt der Pumpenblock 5. Der Pumpenblock 5 enthält mehrere Zahnradpum­pen, die hier nur angedeutet sind. Es werden erfindungsgemäß vorzugsweise Planetenradpumpen verwandt, die jeweils ein Zentralrad und mehrere auf dem Umfang verteilte Planetenräder, die mit dem Zentralrad kämmen, aufweisen. Die Pumpe wird durch die Schmelzeleitung 6 beschickt und fördert in die Pumpleitun­gen 7. Die Schmelzeleitung 6 und die Pumpleitungen 7 sind in dem Verteilerblock angeordnet. Die Zentralräder der beiden Pumpen werden durch Pumpenwelle 21 angetrieben.

    [0021] Die Schmelzeleitung 6 ist im Verteilerblock 4 angeordnet. Sie verbindet die Pumpen mit einer Extruderleitung 24. Die Extruderleitung 24 wird durch einen nicht dargestellten Spinnextruder mit einem schmelzflüssigen spinnbaren Polymer, z.B. Polyethylenterephthalat beschickt. Die Extruderleitung 24 ist von einem Isoliermantel umgeben und durchdringt den Hohlraum zwischen dem Innenmantel 2 und dem Außenmantel des Heizkastens 1 mittels eines druckfest eingeschweißten zylindri­schen Rohres 25.

    [0022] Auch die Pumpleitungen (Druckleitungen 7) sind in dem Vertei­lerblock 4 gebildet. Jede dieser Druckleitungen 7 verbindet einen Pumpenauslaß mit einem Düsenpaket. Dabei ist hervorzuhe­ben, daß eine Planetenradpumpe mit jedem ihrer Planetenräder eine separate Pumpe bildet, deren Druckaufbau von dem Druckauf­bau der anderen Pumpen unabhängig ist. Bei einer Planetenrad­pumpe mit einem Zentralrad und vier Planetenrädern muß man also im Sinne dieser Anmeldung von vier Pumpen sprechen. Die dargestellten zwei Planetenradpumpen bilden also technisch gesehen acht Pumpen. Jede dieser acht Pumpen ist über jeweils eine Druckleitung 7 mit einem Düsenpaket 10 verbunden.

    [0023] Die Spinneinrichtung weist - wie Fig. 2 zeigt - acht Düsenpake­te auf. Die Düsenpakete 100 sind in ihrem Aufbau gleich. Zur Aufnahme der Düsenpakete dient ein Düsenkopf 9. Der Düsenkopf 9 ist ein zylindrischer Körper, dessen Außenumfang dem unteren Teil des Düsenschachtes 2 eng angepaßt ist. Der Düsenkopf wird durch eine zentrale Schraube 8 an dem Verteilerblock 4 befestigt. Er weist hierzu auf seiner dem Verteilerblock 4 zugewandten Seite einen Anlagering 20 auf, mit dem er mittels der Schraube 8 fest gegen den Verteilerblock 4 verspannt wird. Der Düsenkopf 9 weist eine Nut 22 auf, in der ein Keil 23 kämmt. Der Keil 23 ist am Innenmantel des Düsenschachtes 2 befestigt. Durch die Nut und den Keil wird die Geradführung des Düsenkopfes 9 im Heizkasten bewirkt.

    [0024] Der Düsenkopf 9 weist auf einem zu seiner Mittelachse konzen­trischen Kreis acht kreiszylindrische Löcher auf, die jeweils den Düsentopf 10 bilden und zur Aufnahme des aus Düsenplatte 12, Filterplatte 13, Filter 14, Dichtung 16 und Dichtkolben 15 bestehenden Düsenpaketes 100 dienen.

    [0025] Jeder der Düsentöpfe 10 weist in seinem oberen Bereich eine Durchmessererweiterung auf, die gegenüber dem unteren Bereich eine Stufe 26 bildet. Bei der Düsenplatte 12 kann es sich vor allem um eine Monofil­düse handeln, durch welche ein Filament ausgesponnen wird. Es können jedoch auch mehrere Filamente ausgesponnen werden. Bevorzugt ist die Anwendung dieser Erfindung jedoch bei dem Verspinnen von Monofilamenten.

    [0026] Die Düsenplatte liegt auf einem umlaufenden Bund 11 auf, der das untere Ende jedes Düsentopfes 10 begrenzt und nur den Durchtritt der Düsenplatte 12 freigibt. Die Filterplatte 13 dient zum Abstützen des Filters 14. Diese Elemente besitzen den größeren Durchmesser des Düsentopfes. Den kleineren Durchmesser besitzen die Dichtung 16 sowie der Dichtkolben 15. Der Dichtkolben 15 ist in dem Düsentopf 10 mit Spiel gleitend geführt. Der Dichtkolben 15 weist zentrisch eine Verbindungs­bohrung 19 auf. An seiner dem Verteilerblock 4 zugewandten Stirnseite befindet sich ein zentrischer ringfömiger Ansatz 18 mit einer Anschlußdichtung 17. Die Anschlußdichtung 17 besteht z.B. aus einem weichen Metall, das sich durch die auf den Dichtkolben 15 einwirkenden Kräfte dichtend gegen den Vertei­lerblock 4 legt. Dabei ist hervorzuheben, daß die Verbindungs­bohrung 19 mit jeweils einer der Pumpleitungen 7 fluchtet.

    [0027] Durch die Pumpleitung 7 und Verbindungsbohrung 19 wird also der jeweilige Düsentopf 10 mit unter Druck stehender Schmelze beschickt. Dadurch baut sich in dem Düsentopf 10 ein Druck auf. Der Spalt zwischen dem Düsentopf bzw. seinem Mantel und dem Dichtkolben 15 wird durch eine Dichtung 16 abgedichtet, die sich infolge des Druckaufbaus in den Spalt hineindrückt. Die Dichtung 16 ist ein im Querschnitt winkelförmiger Ring, der einerseits den Spalt überdeckt, der aber andererseits die Verbindungsbohrung 19 freiläßt. Es handelt sich hier um ein selbstdichtendes System, wie es ähnlich auch in dem US-Patent 4,698,008 (Bag. 1416) beschrieben ist.

    [0028] Die Dichtung 16 sowie der Dichtkolben 15 weisen - wie gesagt - den erweiterten Durchmesser auf und liegen daher auf der Stufe 26 auf. Die axiale Erstreckung dieser Durchmessererweiterung ist so groß, daß im eingebauten Zustand die Anschlußdichtung 17 an dem Verteilerblock 4 im wesentlichen spielfrei anliegt.

    [0029] Zum Inbetriebsetzen der Spinneinrichtung werden zunächst von oben der Verteilerblock 4 und der Pumpenblock 5 in den Düsenschacht 2 gelegt. Sodann erfolgt der Anschluß des Verteilerblocks 4 an die Extruderleitung 24. Ebenso wird der Pumpenblock 5 von oben in nicht dargestellter Weise mit dem Verteilerblock 4 verspannt und in dem Düsenschacht festgelegt.

    [0030] In Fig. 1 ist lediglich durch Pfeile angedeutet, daß der Pumpenblock 5 durch Einspannkräfte von oben gegen den Vertei­lerblock 4 und der Verteilerblock 4 gegen die Stufe 3 gedrückt wird.

    [0031] Nunmehr wird der Spinnkopf 9 im abgebauten Zustand montiert. Das heißt: es werden in jeden Düsentopf 10 von oben nacheinan­der die Düsenplatte 12, die Filterplatte 13, das Filter 14, die Dichtung 16 und der Dichtkolben 15 mit der Anschlußdichtung 17 eingelegt. Danach wird der Spinnkopf 9 mit den eingebauten Düsenpaketen 100 in den Düsenschacht 2 des Heizkastens 1 montiert und durch die Schraube 8 in dem Verteilerblock 4 befestigt. Durch Anziehen der Schraube 8 werden dabei auch die Anschlußdichtungen 17 zwischen dem Verteilerblock 4 und den Dichtkolben 15 der Düsenpakete 100 leicht vorgespannt.

    [0032] Wenn nun die Anlage unter Druck gesetzt wird, so bewirkt der sich aufbauende Druck der Spinnschmelze in jedem der Düsentöpfe 10, daß die Dichtung 16 in den Spalt zwischen den Außenwandun­gen des Düsentopfes und dem Dichtkolben 15 hineingedrückt wird und den Spalt abdichtet. Dabei wird der Dichtkolben 15 nach oben gedrückt, so daß sich die Anschlußdichtung 17 mit großer Flächenpressung gegen den Verteilerblock 4 legt. Daher bewirkt die Anschlußdichtung 17 die druckabhängige Abdichtung der Druckleitung 7 und des Dichtkolbens 15. Der in Fig. 3 gezeigte Heizkasten entspricht im Aufbau dem Heizkasten, der in der US-PS 4,698,008 (Bag 1416) beschrieben ist.
    Der Heizkasten ist also als Balken ausgeführt. Die Unterseite weist die Düsenschächte 2 auf. In jedem der Düsenschächte liegt ein Düsenkopf 9 mit acht Düsentöpfen.

    [0033] Der Aufbau der Düsenköpfe 9 entspricht der Beschreibung nach den Figuren 1/2.

    [0034] Während die in Fig. 1, 2 dargestellte Spinneinrichtung auch hinsichtlich des Heizkastens einen sehr kompakten und daher raumgünstigen für die Wärmeübertragung günstigen Aufbau zeigt, zeichnet sich die Spinneinrichtung nach Fig. 3 dadurch aus, daß mehrere Spinnköpfe 9 in einem einzigen Heizkasten 1 unterge­bracht werden können. Welcher der Ausführungen der Vorzug zu geben ist, richtet sich zwar nach den Raumverhältnissen. Infolge der wärmetechnisch günstigen Ausführung nach Fig. 1 ist diese Ausführung insbesondere für die Herstellung von Monofilen geeignet, die eine besonders hohe Maßhaltigkeit von Filament zu Filament und über die Länge des Filamentes aufweisen müssen.




    Ansprüche

    1. Spinneinrichtung zum Spinnen mehrerer synthetischer Filamente, bei der mittels Spinnpumpen ein schmelzflüssiges Polymer in auf einem Kreis angeordnete Düsentöpfe (10) gefördert und daraus durch in Düsenplatten (12) eingebrachte Düsenlöcher nach unten ausgepreßt wird,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Spinneinrichtung in einem Heizkasten (1) angeordnet ist, der einen nach unten offenen Düsenschacht (2) bildet, daß der Düsenschacht (2) nach oben durch einen Verteiler­block (4) oder Pumpenblock (5) abgeschlossen ist, daß die Düsentöpfe (10) in einen Düsenkopf (9) in Form von jeweils einer zylindrischen Ausnehmung eingebracht sind, und daß der Düsenkopf (9) an der Unterseite des Pumpen­blocks (5) bzw. Verteilerblocks (4) befestigt ist.
     
    2. Spinneinrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    jedem Düsentopf (10) jeweils eine Spinnpumpe zugeordnet ist.
     
    3. Spinneinrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    in jeder Düsenplatte (12) lediglich ein Düsenloch zum Auspressen jeweils eines Monofilaments eingebracht ist.
     
    4. Spinneinrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Spinnpumpe eine Mehrfach-, insbesondere Planetenrad-Zahnradpumpe ist, deren Auslässe mit je einem Düsentopf (10) verbunden sind und welche durch eine gemeinsame Welle (21) angetrieben wird.
     
    5. Spinneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Düsenkopf (9) sowie der Düsenschacht (2) kreiszylin­drisch ausgebildet sind.
     
    6. Spinneinrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Heizkasten (1) zylinderförmig ausgebildet ist.
     
    7. Spinneinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche
    dadurch gekennzeichnet, daß
    der Düsenkopf (9) durch eine Zentralschraube (8), welche im Mittelpunkt zu dem Kreis liegt, auf welchem die Düsentöpfe (10) angeordnet sind, an dem Pumpenblock (5) oder Vertei­lerblock (4) befestigt ist.
     
    8. Spinneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    jeder Düsentopf (10) einen der Düsenplatte (12) gegenüber­liegenden beweglichen Anschlußkolben (15) aufweist, welcher durch den in dem Düsentopf (10) herrschenden Druck gegen den Pumpen- (5) bzw. Verteilerblock (4) gedrückt wird und welcher eine Durchgangsbohrung (19) aufweist, die die Anschlußöffnung mit dem Düsentopf (10) verbindet, und daß der Pumpen- (5) bzw. Verteilerblock (4) Anschluß­öffnungen aufweist, welche jeweils mit einer Spinnpumpe verbunden und konzentrisch zu den Düsentöpfen (10) angeordnet sind.
     
    9. Spinneinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    unterhalb des Düsenkopfes (9) und konzentrisch zu diesem eine in radialer Richtung poröse, zylindrische Kerze oder ein zylindrischer Blasschacht mit poröser Innenwandung angeordnet ist, welche(r) mit einer Druckluftquelle zum Zwecke der Kühlluftzufuhr verbunden ist,
    und daß von der Kerze bzw. dem Blasschacht sternförmige bzw. radiale Leitbleche ausgehen,
    und daß die Düsentöpfe (10) im wesentlichen mittig über den Zwischenräumen zwischen den Leitblechen angeordnet sind.
     




    Zeichnung