[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ausdrückpistole für Doppelwandkartuschen,
bestehend aus einem handbetätigten Pistolengriff, einer wannenförmigen Halbschale,
einer darin verschiebbar gelagerten Kolbenstange, einer am vorderen Ende der Kolbenstange
angeordneten, im wesentlichen kreisförmigen Ausdrückplatte und einem in der wannenförmigen
Halbschale lösbar und verschiebbar gelagerten einseitig offenen, zylindrischen Rohr,
in dem zwei im Abstand voneinander angeordnete Stempel befestigt sind, nach Patent
(Patentanmeldung P 38 35 093).
[0002] Eine derartige Ausdrückpistole mit einem einseitig offenen zylindrischen Rohr bietet
den erheblichen Vorteil, daß letzteres von der Ausdrückplatte der Ausdrückpistole
kontinuierlich über die Doppelwandkartusche geschoben wird, wobei die etwas nach rückwärts
versetzten Stempelenden die Kolbenböden der beiden Kammern beaufschlagen. Entsprechend
dem Vorschub des zylindrischen Rohrs bewegen sich die beiden Kolben in Richtung zur
Ausdrücköffnung, wobei an den Stellen der größten Beanspruchung der Wandung der Doppelwandkartusche
keine Aufweitung nach außen erfolgen kann, da dies durch das zylindrische Rohr, das
die Doppelwandkartusche umschließt, mit Sicherheit verhindert wird.
[0003] Bei dem im Hauptpatent beschriebenen zylindrischen Rohr weisen die beiden Stempel
die Form eines Zylindermantelabschnitts auf und sind koaxial zum Rohr am Rohrboden
befestigt; die Doppelwandkartusche, die durch dieses Rohr umschlossen wird, ist durch
eine Trennwand in zwei halbkreisförmige Kammern unterteilt, in denen jeweils eine
pastöse Masse angeordnet ist. Um die beiden halbkreisförmigen Kolben in den beiden
halbkreisförmigen Kammern zu beaufschlagen, sind die beiden Stempel im Abstand voneinander
derart angeordnet, daß in dem zwischen ihnen gebildeten Spalt die Trennwand der Doppelwandkartusche
eingreift.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Ausdrückpistole der eingangs näher
genannten Art dahingehend auszugestalten, daß mit ihr Doppelwandkartuschen gleichmäßig
auspreßbar sind, die nicht durch eine mittig verlaufende Trennwand in zwei halbkreisförmige
Kammern unterteilt sind, sondern die durch ein zur Längsachse koaxiales Rohr in einen
inneren zylindrischen Raum und in einen äußeren ringförmigen Raum unterteilt sind,
in denen die beiden pastösen Massen getrennt angeordnet sind.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Stempel die Form eines Zylinderabschnitts
aufweisen und daß sie koaxial zueinander und zur Längsachse des Rohrs am Rohrboden
befestigt sind.
[0006] Vorteilhafterweise ist die Längsausdehnung der beiden Stempel unterschiedlichen Durchmessers
kleiner als die Längsausdehnung des zylindrischen Rohrs.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert, in der ein
vorteilhaftes Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine Doppelwandkartusche und zugehörigem zylindrischen Rohr und
- Fig. 2
- einen Schnitt durch das zylindrische Rohr und die beiden Stempel entlang der Linie
A-A von Fig. 1.
[0008] In Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch eine Doppelwandkartusche 1 dargestellt, die
mit einer Auslaßöffnung 2 und einer ggfs. darauf aufschraubbaren Mischspitze 3 versehen
ist. In Längsrichtung ist die Doppelwandkartusche 1 durch eine zylindrische Trennwand
4 in zwei Kammern 5, 6 unterteilt, in denen jeweils eine pastöse Masse angeordnet
ist. Die zylindrische Trennwand 4 trennt dabei eine innere zylindrische Kammer 5 von
einer diese umgebende äußeren ringförmigen Kammer 6. Die zylindrische Kammer 5 wird
dabei durch einen zylindrischen Kolben 8 verschlossen und die ringförmige Kammer 6
durch einen ringförmigen Kolben 7. Die beiden Kolben 7, 8 sind in Richtung zur Auslaßöffnung
hin verschiebbar.
[0009] Zum gleichzeitigen präzisen Ausdrücken der beiden pastösen Massen in den beiden Kammern
5, 6 wird nun in eine nicht dargestellte herkömmliche Ausdrückpistole, die aus einem
handbetätigten Pistolengriff besteht, einer wannenförmigen Halbschale, einer darin
verschiebbar gelagerte Kolbenstange und einer am vorderen Ende der Kolbenstange angeordneten,
im wesentlichen kreisförmigen Ausdrückplatte, ein einseitig offenes zylindrisches
Rohr 9 eingelegt, in dem zwei koaxial zueinander und zur Längsachse 12 der Kartusche
1 angeordnete kreisförmige Stempel 10, 11 befestigt sind. Das zylindrische Rohr 9
ist an seinem der Ausdrückplatte der Ausdrückpistole zugeordneten Ende 13 verschlossen,
wobei an diesem Boden die beiden zylinderförmigen Stempel 10, 11 befestigt sind (Fig.
2), deren Längsausdehnung geringer ist als diejenige des zylindrische Rohrs 9.
[0010] Die beiden Stempel 10, 11 sind, wie Fig. 2 zeigt, derartig bemessen, daß der innere
kreisförmige Stempel 11 den kreisförmigen Kolben 8 beaufschlagt, der die innere zylindrische
Kammer 5 verschließt und der zweite koaxial dazu angeordnete Stempel 10 den ringförmigen
Kolben 7 beaufschlagt, der die ringförmige Kammer 6 verschließt.
[0011] Das zylindrische Rohr kann aus Kunststoff oder Metall, wie z. B. Aluminium, bestehen,
wobei es in seinem Außendurchmesser an den Innendurchmesser der wannenförmigen Halbschale
der Ausdrückpistole angepaßt ist, und in seinem Innendurchmesser an den Außendurchmesser
der auszudrückenden Doppelwandkartusche 1 angepaßt ist.
[0012] Nach dem Einlegen des zylindrischen Rohrs in die Ausdrückpistole und der Doppelwandkartusche
1 dergestalt, daß die beiden Kolben 7, 8 auf den vorderen Enden der Stempel 10, 11
zur Ruhe kommen, wird bei Betätigung des Pistolengriffes der Ausdrückpistole die nicht
dargestellte Ausdrückplatte gegen den Boden 13 des zylindrischen Rohrs 9 gepreßt,
wobei bei anhaltendem Kraftaufwand sich das zylindrische Rohr 9 über die Außenwand
der Doppelwandkartusche 1 schiebt (Fig. 1), wobei mit einer geringen zeitlichen Verzögerung
die beiden Stempel 10, 11 die beiden Kolben 7, 8 beaufschlagen und diese in Richtung
zur Auslaßöffnung der Doppelwandkartusche befördern. Aufgrund des Voreilens des vorderen
Randes des zylindrischen Rohrs 9 bezüglich der vorderen Enden der beiden Stempel 10,
11 wird ein Aufweiten der Außenwand der Doppelwandkartusche 1 verhindert, da an den
Stellen der größten Druckbelastung diese fest vom zylindrischen Rohr umschlossen wird.
Jede Art von ungleichmäßigem Ausdrücken, d. h. ungleich großen Mengen, wird bei gleichem
Rauminhalt der beiden Kammern 5, 6 vermieden. Bei ungleich großem Fassungsvermögen
der beiden Kammern 5, 6 für die pastöse Masse wird ein dadurch vorgegebenes konstantes
Mischungsverhältnis exakt eingehalten.
1. Ausdrückpistole für Doppelwandkartuschen, bestehend aus einem handbetätigten Pistolengriff,
einer wannenförmigen Halbschale, einer darin verschiebbar gelagerten Kolbenstange,
einer am vorderen Ende der Kolbenstange angeordneten, im wesentlichen kreisförmigen
Ausdrückplatte und einem in der wannenförmigen Halbschale lösbar und verschiebbar
angeordneten, einseitig zylindrischen Rohr, in dem zwei im Abstand voneinander angeordnete
Stempel befestigt sind, nach Patent (Patentanmeldung P 38 35 093), dadurch gekennzeichnet,
daß die Stempel die Form eines Zylinderabschnittes aufweisen und daß sie koaxial zueinander
und zur Längsachse des Rohrs am Rohrboden befestigt sind.
2. Ausdrückpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsausdehnung der
Stempel unterschiedlichen Durchmessers kleiner ist als die Längsausdehnung des zylindrischen
Rohrs.