[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum positionsgenauen Andocken einer Reinigungs-
und Dichtstation an einen zeilenweise bewegbaren Tintendruckkopf in einer Tintendruckeinrichtung.
[0002] Tintendruckeinrichtungen mit Reinigungs- und Dichtstationen sind allgemein bekannt.
So sind in der DE-Al-33 16 474, DE-Al-33 16 968, DE-Al-36 04 373, DE-Al-36 11 333,
DE-Al-36 33 239, DE-Al-37 26 671, DE-Al-38 10 698 und in der EP-Al-0 094 220 jeweils
Reinigungs- und Dichtstationen bzw. Saugregeneriereinrichtungen für Tintendruckköpfe
in Tintendruckeinrichtungen beschrieben, mit denen auf unterschiedliche Art und Weise
die Austrittsöffnungen der Tintendruckköpfe gereinigt, gespült und bei längeren Schreibpausen
der Tintendruckeinrichtung abgedichtet werden können. Die Reinigungs- und Dichtstationen
bzw. die Saugregeneriereinrichtungen sind dazu vorzugsweise in einer Parkposition
außerhalb des Arbeitsbereiches eines die Tintendruckköpfe tragenden Druckerwagens
in der Tintendruckeinrichtung eingeordnet.
[0003] Bei Reinigungs- und Dichtstationen, die im Drucker stationär angeordnet sind, treten
zwischen dem Tintendruckkopf und der Saug bzw. Abdeckkappe der Reinigungs- und Dichtstation
erhebliche Toleranzen auf, die einem genauen und dichten Andocken des Tintendruckkopfes
an die Reinigungs- und Dichtstation sehr hinderlich sind.
[0004] Ein genaues und exaktes Andocken des Tintendruckkopfes an die Reinigungs- und Dichtstation
ist aber insbesondere dann notwendig, wenn ein Tintendruckkopf mit mehreren Düsenreihen
verwendet wird, wobei z.B. jede Düsenreihe mit einer gesonderten farbigen Schreibflüssigkeit
betrieben wird. Dabei muß jeder Düsenreihe eine eigene Absaugkammer der Reinigungs-
und Dichtstation zugeordnet sein, um Farbmischen auszuschließen. Zur Erzeugung eines
hochwertigen Schriftbildes müssen außerdem die Düsenreihen so eng wie möglich nebeneinander
angeordnet sein.
[0005] Um ein exaktes Abdichten und Absaugen bzw. Spülen der einzelnen Düsenreihen zu ermöglichen,
müssen die entsprechenden Abdichtelemente einer Saug- bzw. Abdeckkappe der Reinigungs-
und Dichtstation immer genau zwischen den Düsenreihen positioniert werden. Eine ungenaue
Positionierung der Abdichtelement kann dazu führen, daß es im Bereich der Düsenaustrittsöffnungen
zu einem Vermischen von Tintenflüssigkeiten unterschiedlicher Farbe kommen kann. Weiterhin
behindert eine ungenaue Positionierung die Absaug- und Reinigungsfunktion der Reinigungs-
und Dichtstation.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, für Tintendruckeinrichtungen eine Vorrichtung
zum positionsgenauen Andocken einer Reinigungs- und Dichtstation an einen Tintendruckkopf
bereitzustellen.
[0007] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, die Vorrichtung so auszugestalten, daß auch
bei einer stark toleranzbehafteten Ausgangslage des Tintendruckkopfes ein exaktes
Andocken der Reinigungs-und Dichtstation an den Tintendruckkopf möglich ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Dadurch, daß die Reinigungs- und Dichtstation bezüglich einer Andockposition des
Tintendruckkopfes lateral verschieblich in einem toleranzbedingten Fangbereich gelagert
ist und sowohl die Reinigungs- und Dichtstation als auch der Tintendruckkopf Justierelement
aufweist, die beim Andocken ineinandergreifen und die Reinigungs- und Dichtstation
auf den Tintendruckkopf zentrieren, ist ein besonders exaktes Andocken des Tintendruckkopfes
an der Reinigungs- und Dichtstation unabhängig von Toleranzen möglich.
[0011] Ordnet man im Fangbereich der Reinigungs- und Dichtstation eine ortsfeste Positioniereinrichtung
an, die in einem Ruhezustand Zustand der Reinigungs- und Dichtstation die Reinigungs-
und Dichtstation in eine vorgebbare Ausgangslage positioniert, ist ein exaktes Andocken
des Tintendruckkopfes an der Reinigungsund Dichtstation auch bei großen Toleranzen
der vom Tintendruckkopf einzunehmenden möglich. Es reicht, wenn der Tintendruckkopf
in die Umgebung der Andockposition gefahren wird. Die tatsächlich dabei einzunehmende
Andockposition des Tintendruckkopfes kann in einem großen Toleranzbereich um die Ausgangslage
der Reinigungs- und Dichtstation schwanken.
[0012] Zur exakten Positionierung der Reingigungs- und Dichtstation an den Tintendruckkopf
ist an der Reinigungs- und Dichtstation ein verschwenkbarer Zentrierfinger mit Zentrierschrägen
angeordnet, die in eine entsprechende Zentrieröffnung an dem Tintendruckkopf eintaucht.
[0013] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der verschwenkbare Zentrierfinger
an zwei gegenüberliegenden Seiten spitzwinklig zulaufende Einführschrägen auf. Zum
Andocken der Reinigungs- und Dichtstation taucht er mit einer Seite in ein entsprechendes
Zentrierfenster des Tintendruckkopfes ein und zentriert damit die Reinigungs-und Dichtstation.
Wird die Andockverbindung gelöst, schwenkt der Zentrierfinger zurück und taucht mit
seiner anderen Seite in ein entsprechendes ortsfestes Zentrierfenster der Druckeinrichtung
ein. Damit wird die Reinigungs- und Dichtstation nach jedem Andockvorgang in eine
definierte Ausgangslage positioniert.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen in den Figuren 1
bis 32 erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf eine Tintendruckeinrichtung,
Figur 2 eine perspektivische Darstellung einer Reinigungs- und Dichtstation,
Figur 3 bis 11 verschiedene, von der Drehrichtung abhängige Zustandsdiagramme einer
Weichenkupplung,
Figur 12 bis 14 in verschiedenen Ansichten eine in einem Schwenkhebel der Reinigungs-
und Dichtstation angeordneten Saug- und Abdeckkappe,
Figur 15 einen Aufbau der Saug- und Abdeckkappe,
Figur 16 einen Schnitt durch die Saug- und Abdeckkappe nach
Figur 15 entlang einer Schnittlinie XVI ... XVI,
Figur 17 in einer Rückansicht einen Aufbau eines Trägerteils der Saug- und Abdeckkappe,
Figur 18 in einer Vorderansicht eine zweite Ausführungsform einer Saug- und Abdeckkappe,
Figur 19 einen Schnitt durch die Saug- und Abdeckkappe nach Figur 18 entlang einer
Schnittlinie XIX . .. XIX,
Figur 20 bis Figur 29 verschiedene Zustände eines Zentrierfingers der Reinigungs-
und Dichtstation nach Figur 2 beim An- und Abkoppeln einer Saug- und Abdeckkappe an
bzw. von einem Tintendruckwerk,
Figur 30 eine Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform einer Reinigungs- und Dichtstation,
Figur 31 eine Draufsicht der Reinigungs- und Dichtstation nach Figur 30,
Figur 32 eine Seitenansicht der Reinigungs- und Dichtstation nach Figur 30.
[0015] Figur 1 zeigt in einer Draufsicht einen prinzipiellen Aufbau einer Tintendruckeinrichtung
1. Charakteristisch für den Aufbau der Tintendruckeinrichtung 1 ist ein auf einem
Druckerwagen 7 angeordnetes Tintendruckwerk 8, das parallel zu einem in zwei Gehäusewänden
100, 102 eines Tragwerkes 10 drehbar gelagerten Druckgegenlager in Form einer Schreibwalze
9 bewegt werden kann. Die Schreibwalze 9, die von einer Antriebseinrichtung 90 mit
einem ersten Antriebsritzel 900 über ein Getriebe 91 in der eingezeichneten Drehrichtung
angetrieben wird, transportiert einen, sich beispielsweise über einen Druckbereich
DB erstrekkenden, blattförmigen Aufzeichnungsträger in eine von dem Tintendruckwerk
8 und der Schreibwalze 9 gebildete Druckzone DZ. Um den Aufzeichnungsträger bedrucken
zu können, weist das Tintendruckwerk 8 im vorliegenden Fall, wenn die Tintendruckeinrichtung
1 als Vierfarbendrucker ausgebildet ist, vier nebeneinander angeordnete Tintendruckköpfe
80 mit dem Aufzeichnungsträger zugewandten Düsenaustrittsflächen 800 auf. Bei den
vier verfügbaren farbigen Schreibflüssigkeiten handelt es sich um die Farben gelb,
magenta, cyan und schwarz. Die farbigen Schreibflüssigkeiten können dabei den vier
verschiedenen Tintendruckköpfen 80 beliebig zugeordnet werden. Es empfiehlt sich aber
aus Gründen, die mit der Reinigung der Tintendruckköpfe 80 zusammenhängen, die Farben
in der genannten Reihenfolge den Tintendruckköpfen 80 von rechts nach links zuzuordnen.
[0016] Als Druckzone DZ wird der den Tintendruckköpfen 80 gegenüberliegende Bereich des
blattförmigen Aufzeichnungsträgers bezeichnet. Um den blattförmigen Aufzeichnungsträger
über die gesamte Breite des Druckbereiches DB bedrucken zu können, wird der Druckerwagen
7 auf zwei parallel verlaufenden, in den Gehäusewänden 100, 102 befestigte Führungsstangen
70 hin- und herbewegt. Das Hin- und Herbewegen des Druckerwagens 7 erfolgt dabei,
wie in dem DE-GM 89 06 727 beschrieben, durch ein biegsames Zugmittel 71, das eine
Umlenkrolle 72 und ein zweites Antriebsritzel 730 eines Elektromotors 73 formschlüssig
umschlingt.
[0017] Zum Bedrucken des über die Schreibwalze 9 geführten Aufzeichnungsträgers in dem Druckbereich
DB wird der Druckerwagen 7 mit dem Tintendruckwerk 8 zwischen den den Druckbereich
DB begrenzenden Positionen hin- und herbewegt. Hierbei ist als Betriebsart sowohl
ein mono-direktionaler Druckbetrieb als auch ein bidirektionaler Druckbetrieb möglich.
Beim mono-direktionalen Druckbetrieb wird der Aufzeichnungsträger nur in einer Bewegungsrichtung
zeilenweise beschrieben, beim bidirektionalen Druckbetrieb - der eine wesentlich höhere
Druckgeschwindigkeit erlaubt - wird der Aufzeichnungsträger im Druckbereich DB in
beiden Bewegungsrichtungen des Tintendruckwerks 8 (Tintendruckkopf) zeilenweise bedruckt.
[0018] Unabhängig von der Betriebsart wird bei Druckbeginn der sich in einer Ruheposition
C außerhalb des Druckbereiches DB befindliche Druckerwagen 7 zunächst bis zur Position
A beschleunigt, damit er die für den kontinuierlichen Druch erforderliche Relativgeschwindigkeit
zum Aufzeichnungsträger erreicht. Dabei definiert die Position A die erste mögliche
Druckposition. Danach wird im eigentlichen Druckbereich DB der Druckerwagen 7 zum
Drucken mit konstanter Geschwindigkeit bewegt bis er die Position B erreicht hat,
die die letzte mögliche Druckposition des Druckbereiches DB bestimmt. Nach Überschreiten
der Position B wird der Druckerwagen 7 bis zur Position D abgebremst und zum Stillstand
gebracht und dann der Aufzeichnungsträger über die Schreibwalze 7 eine Schreibzeile
weiterbewegt. Zum Bedrucken der Folgezeile wird der Druckerwagen in umgekehrter Richtung
aus der Position D in die Position B beschleunigt, die nunmehr die erste Druckposition
der zu bedruckenden Folgezeile festlegt. Nach Erreichen der Druckgeschwindigkeit in
der Position B kann die Folgezeile zwischen den Positionen B und A bedruckt werden.
Erreicht der Druckerwagen 7 die letzte mögliche Druckposition A wird er bis zur Position
C erneut abgebremst. Nunmehr erfolgt ein erneuter Zeilenvorschub mit erneutem Zeilendruck.
In der beschriebenen Weise wird nun Zeile für Zeile des Aufzeichnungsträgers bedruckt.
[0019] Im mono-direktionalen Betrieb ist es günstig den Druckerwagen im Schnellrücklauf
aus der Position B in die Position C zu bewegen.
[0020] Die Wegstrecken CA und BD werden in folgendem als Überschwingbereiche UEB bezeichnet.
Ihre Mindestlänge ist bestimmt durch die physikalisch erforderlichen Beschleunigungs-
und Bremsstrecken unter Berücksichtigung mechanischer Toleranzen. Bei dem im Zusammenhang
mit der Fig. 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel ist der Überschwingbereich UEB etwa
40 mm lang.
[0021] Im Druckbetrieb können durch Papierstaub Verschmutzungen an den Tintendruckköpfen
80 auftreten, deshalb müssen die Tintendruckköpfe 80 von Zeit zu Zeit gereinigt werden.
Die Tintendruckköpfe 80 werden dabei gespült, indem Tinte über die Düsenaustrittsöffnungen
aus den Tintendruckköpfen 80 abgesaugt wird. Durch das Spülen der Tintendruckköpfe
80 wird auch gleichzeitig verhindert, daß Tinte an Düsenaustrittsöffnungen von Tintendruckköpfen
80, die im Schreibbetrieb nicht benutzt worden sind, eintrocknet. Hierfür ist in der
Tintendruckeinrichtung 1 eine Reinigungs- und Dichtstation 6 vorgesehen. Die Reinigungsund
Dichtstation 6 ist in einem Überschwingbereich UEB des Druckerwagens 7 angeordnet.
Dies kann sowohl ein linksseitiger als auch ein rechtsseitiger Überschwingbereich
UEB sein. Als vorteilhaft hat sich der linksseitige Überschwingbereich herausgestellt.
[0022] Für das Reinigen der Tintendruckköpfe 80 wird der Druckerwagen 7 bis zur Anlage an
die Gehäusewand 100 des Tragwerkes 10 in den Überschwingbereich UEB gefahren. Die
Gehäusewand 100 bildet dabei für die Reinigungs- und Dichtstation 6 und den Druckerwagen
7 eine gemeinsame Bezugskante, die für den Reinigungsvorgang von Bedeutung ist. Wie
der Reinigungsvorgang im einzelnen abläuft, wird anhand der Beschreibung der Figuren
2 bis 32 erläutert.
[0023] Figur 2 zeigt in perspektivischer Darstellung den Aufbau der Reinigungs- und Dichtstation
6, im folgenden als RD-Station bezeichnet. Die RD-Station 6 ist dabei als autonome,
unabhängig von der Tintendruckeinrichtung 1 funktionierende Baueinheit konzipiert.
Sie kann als geschlossene Baueinheit in die Tintendruckeinrichtung eingesetzt werden.
Dies hat den Vorteil, daß die RD-Station 6 als OEM-Produkt (Original Equipment Manufacturing)
in verschiedenen Tintendruckeinrichtungen verwendet werden kann. Mit ihr werden Service-Behandlungen
der Tintendruckköpfe 80 vorgenommen, die für einen störungsfreien Betrieb der Tintendruckeinrichtung
1 notwendig sind. Diese umfassen u. a.: Das Reinigen des Tintendruckkopfes 80 mit
seinen Düsenaustrittsöffnungen in vorgegebenen Zeitintervallen, um dadurch ein Eintrocknen
und Verschmutzen der Düsenaustrittsöffnungen zu verhindern; das Absaugen von im Tintendruckkopf
80 enthaltener Tinte bei Störungen, um z.B. eingedrungene Luft zu entfernen und -
im Ruhezustand der Tintendruckeinrichtung 1 - das Abdecken der Düsenaustrittsöffnungen,
um diese vor dem Eintrocknen und Verschmutzen, z.B. durch Verstauben durch Papierstaub
zu schützen. Darüber hinaus muß beim Transportieren und Lagern der Tintendruckeinrichtung
1 vermieden werden, daß Tinte aus den Düsenaustrittsöffnungen ausläuft.
[0024] Da die RD-Station 6 nach Figur 1 innerhalb des aus dem Schreibbetrieb der Tintendruckeinrichtung
1 resultierenden Überschwingbereiches UEB für den das Tintendruckwerk 8 tragenden
Druckerwagen 7 in der Tintendruckeinrichtung 1 angeordnet ist, ergibt sich ein schmalerer
Aufbau der Tintendruckeinrichtung 1.
[0025] Im Schreibbetrieb, wenn sich der Druckerwagen 7 durch Beschleunigungs-und Bremsvorgänge
zeitweilig in dem Überschwingbereich UEB aufhält, darf die RD-Station 6 die Überschwingstrecke
des Druckerwagens 7 zwischen der Position A und der Position C nach Figur 1 nicht
versperren.
[0026] Im Servicebetrieb, wenn die Düsenaustrittsöffnungen des Tintendruckwerkes 8 gereinigt
werden sollen, muß die RD-Station 6 positionsgenau an das Tintendruckwerk 8 angedockt
und die Tinte aus den Düsenaustrittsöffnungen abgesaugt werden. Unter "Andocken" wird
dabei ein Ankoppeln der RD-Station 6 an das Tintendruckwerk 8 verstanden.
[0027] Im Ruhezustand, beim Transport und bei der Lagerung der Tintendruckeinrichtung 1
müssen die Düsenaustrittsöffnungen vor dem Eintrocknen geschützt werden. Weiterhin
darf keine Tinte auslaufen. Deswegen ist es notwendig, die RD-Station 6 positionsgenau
an das Tintendruckwerk 8 anzudocken und damit die Düsenaustrittsöffnungen zu verschließen.
[0028] Die RD-Station 6 enthält eine Weichenkupplung 2, einen Schwenkhebel 3, eine Saug-
und Abdeckkappe 4, im folgenden als SA-Kappe bezeichnet, sowie eine Faltenbalgpumpe
5. Die Weichenkupplung 2 weist eine Nockenscheibe 20 und ein Laufrad 21 auf, das sich
auf der Nockenscheibe 20 abwälzt. Die Nockenscheibe 20 ist zur Aufnahme eines Drehmomentes
DM auf einer Antriebswelle eines in der Figur 2 nicht dargestellten, weiteren Elektromotors
formschlüssig befestigt. Als Elektromotor wird dabei vorzugsweise ein Gleichstrommotor
verwendet.
[0029] Weiterhin weist die Nockenscheibe 20 auf der dem Elektromotor abgewandten Stirnflächenseite
einen exzentrisch angeordneten, vorspringenden Kurbelzapfen 200 auf, der über ein
Gestänge 50 mit einem Faltenbalg 51 der Faltenbalgpumpe 5 verbunden ist. Durch die
Drehung der Nockenscheibe 20 mit dem exzentrisch angeordneten Kurbelzapfen 200 wird
der Faltenbalg 51 über das Gestänge 50 abwechselnd auseinander gezogen bzw. zusammengedrückt.
Die dadurch entstehende Pumpwirkung der Faltenbalgpumpe 5 wird bei der vorliegenden
RD-Station 6 dazu benutzt, um beispielsweise die Tinte aus den Düsenaustrittsöffnungen
der Tintendruckköpfe 80 in Figur 1 abzupumpen. Die Faltenbalgpumpe 5 ist dazu sowohl
über einen Schlauch 52 als auch über einen Luftschlauch 53 mit der SA-Kappe 4 verbunden.
Mit der RD-Station 6 ist aber auch möglich, andere Flüssigkeiten aus diversen Spritzeinrichtungen
abzusaugen und zu entsorgen.
[0030] Für das Abpumpen der Tinte aus den Tintendruckköpfen 80 der Tintendruckeinrichtung
1 sind in der SA-Kappe 4 vier gleich große, identisch ausgeformte Ausnehmungen (Absaugöffnungen,
Hohlräume) 40 angeordnet. Diese sind einerseits über den Schlauch 52 (Absaugkanal)
mit einem an der Faltenbalgpumpe 5 befestigten Entsorgungsbehälter 54 verbunden, andererseits
über den Luftschlauch 53 (Druckausgleichskanal) mit der Umgebungsluft. Der Luftschlauch
weist ein z.B. mit der Faltenbalgpumpe 5 gekoppeltes, steuerbares Belüftungsventil
55 auf. Der Luftschlauch 53 ist dazu über einen Belüftungsstutzen 43 gestülpt, der
seitlich aus der SA-Kappe 4 herausragt. Die Tinte kann alternativ zur Faltenbalgpumpe
5 auch mit einer Schlauch-, Kolben-und Membranpumpe aus den Düsenaustrittsöffnungen
abgesaugt werden.
[0031] Die Anzahl der Ausnehmungen 40, die in der SA-Kappe 4 der RD-Station 6 enthalten
sind, richtet sich nach der Zahl der verwendeten Tintendruckköpfe. Wenn, wie im vorliegenden
Fall, mit der Tintendruckeinrichtung 1 beispielsweise ein Vierfarben-Druckbild hergestellt
werden soll, muß auch die Service-Behandlung der Tintendruckeinrichtung 1 für die
Entsorgung der erforderlichen vier Tintendruckköpfe ausgelegt sein. Um ein Mischen
der Schreibflüssigkeiten während des Absaugens aus den Düsenaustrittsöffnungen der
Tintendruckköpfe zu vermeiden, ist die Anzahl der Ausnehmungen 40 bzw. Absaugöffnungen
identisch mit der Anzahl der verwendeten, den Tintendruckköpfen zugeordneten farbigen
Schreibflüssigkeiten.
[0032] Auf der dem Tintendruckwerk 8 zugewandten Seite der SA-Kappe 4 ist in den Absaugöffnungen
40 jeweils ein wannenförmiger Gummieinsatz 41 in Form einer elastischen Kappe angeordnet.
Dieser weist eine flüssigkeitsabsorbierende Einlage 42 auf. Für das Abpumpen der Tinte
aus den Tintendruckköpfen 80 wird die SA-Kappe 4, wie bereits erwähnt, an das Tintendruckwerk
8 angedockt, wobei die elastischen Kappen 41 sich über die Düsenaustrittsöffnungen
legen. Wenn im folgenden vom Andocken der SA-Kappe 4 die Rede ist, so ist damit ein
seitliches Verschieben und Schwenken der SA-Kappe 4 gemeint. Damit die Tinte über
die Absaugöffnungen 40 sowie den Schlauch 52 einwandfrei abgepumpt werden kann, ist
auf dem wannenförmigen Gummieinsatz 41 eine Dichtungslippe 410 angeordnet, die eine
Wannenöffnung 411 des Gummieinsatzes 41 umgibt und beim Andocken der SA-Kappe 4 gegen
das Tintendruckwerk 8 gedrückt wird und dabei die Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe
80 hermetisch abdichtet.
[0033] Das Andocken der SA-Kappe 4 wird durch den Schwenkhebel 3 bewerkstelligt, der auf
einer zwischen der Gehäusewand 100 und einer weiteren Gehäusewand 101 des Tragwerkes
10 eingespannten ersten Achse 30 verschieb- und schwenkbar gelagert ist. Um das Verschieben
und Schwenken des Schwenkhebels 3 mit minimalen Kraftaufwand vornehmen zu können,
müssen Reibungseinflüsse so klein wie möglich gehalten werden.
[0034] Der Schwenkvorgang wird dadurch ausgelöst, daß das von dem Elektromotor abgegebene
Drehmoment DM über die Weichenkupplung 20 in ein an dem Schwenkhebel 3 angreifendes
Kippmoment KM umgewandelt wird. Für die Umwandlung des Drehmomentes DM ist der Schwenkhebel
3 über das Laufrad 21 an die Nockenscheibe 20 angefedert. Um die bei der Anfederung
auftretenden Kräfte klein zu halten, ist der Schwenkhebel 3 zweiteilig aufgebaut und
damit wird auch das für die Reibungseinflüsse mitverwantwortliche Eigengewicht des
Schwenkhebels 3 aufgeteilt. Der zweiteilige Aufbau des Schwenkhebels 3 erklärt sich
jedoch im wesentlichen dadurch, daß für ein positionsgenaues Andocken der SA-Kappe
4 eine seitliche Verschiebung des Schwenkhebels 3 erforderlich sein kann. Bei einem
einteiligen Aufbau würde dies zu einem Verschieben des Laufrades 21 auf der Nockenscheibe
20 führen. Die Laufoberfläche für das Laufrad 21 auf der Nockenscheibe 20 müßte bei
einem einteiligen Aufbau für eine maximal auftretende seitliche Verschiebung beim
Andocken ausgelegt sein.
[0035] Ein die SA-Kappe 4 tragendes Hebeloberteil 31 des Schwenkhebels 3 ist über zwei Schwenkarme
310, 311 schwenk- und verschiebbar auf der Achse 30 angeordnet. Das Hebeloberteil
31 des Schwenkhebels 3 weist weiterhin zwei sich gegenüberliegende Stützarme 312,
313 auf, die auf der dem Tintendruckwerk 8 abgewandten Seite über eine u-förmige Querverstrebung
314 miteinander verbunden sind. In den Schenkeln der u-förmigen Querverstrebung 314
ist in einer ersten Ausführungsform für die Lagerung der SA-Kappe 4 jeweils eine T-förmige
Ausnehmung 315 eingelassen. Diese dient zur freibeweglichen Lagerung von Lagerzapfen
44 der SA-Kappe 4. Zur Lagerung der SA-Kappe 4 werden die Lagerzapfen 44 in die T-förmige
Ausnehmung 315 gedrückt. Zwischen den Schwenkarmen 310, 311 und den Stützarmen 312,
313 weist das Hebeloberteil 31 noch ein rechteckförmiges Mittelteil 316 auf, in das
eine taschenförmige Ausformung 317 eingelassen ist.
[0036] Damit die SA-Kappe 4 auch positionsgenau an das Tintendruckwerk 8 angedockt werden
kann, ist eine Postioniereinrichtung vorgesehen. Diese besteht aus zwei sich gegenüberliegenden,
in Schwenkrichtung des Schwenkhebels 3 spitzwinklig zulaufenden Zentrierfingern 33,
die auf der Seite des Stützarms 313 auf dem Schenkel der U-förmigen Querverstrebung
314 angeordnet sind. Ein erster Zentrierfinger 33 sucht sich dazu beim Schwenken des
Schwenkhebels 3 selbständig ein in das Tintendruckwerk 8 eingelassenes erstes, in
der Figur 2 nicht dargestelltes Zentrierfenster 81 (Fig. 12) und positioniert so die
RD-Station 6 gegenüber dem Tintendruckwerk 8. Zum Positionieren kann der Schwenkhebel
3 mit der RD-Station 6 seitlich verschoben werden.
[0037] Für das Andocken der SA-Kappe 4 wird das Kippmoment KM über ein Hebelunterteil 32
des Schwenkhebels 3 auf das Hebeloberteil 31 des Schwenkhebels 3 übertragen. Das Hebelunterteil
32 ist dazu, wie das Hebeloberteil 31, auf der Achse 30 schwenkbar angeordnet. Charakteristisch
für das Hebelunterteil 32 sind ein Hebelarm 320 und ein Nebenarm 321, durch die die
Achse 30 mittig bzw. am Fußpunkt durchgesteckt ist. Zwischen dem Hebelarm 320 und
dem Nebenarm 321 ist im Bereich der Achse 30 eine erste Aussparung 322 vorgesehen,
in der der Schwenkarm 310 des Hebeloberteils 31 angeordnet ist. Die Abmaße der Aussparung
322 sind dabei so gewählt, daß das Hebeloberteil 31 unabhängig vom Hebelunterteil
32 je nach Bedarf seitlich verschoben werden kann. Darüber hinaus ist zwischen dem
Hebelarm 320 und dem Nebenarm 321 eine zweite Aussparung 323 vorgesehen, in der das
Laufrad 21 auf einer zweiten Achse 35 axial bewegbar und drehbar gelagert ist. Auf
der Achse 35 innerhalb der Aussparung 323 ist weiterhin noch eine erste Feder 36 angeordnet,
die der axialen Beweglichkeit des Laufrades 21 mit einer ersten Federkraft F1 entgegenwirkt.
Die Achse 35 durchgreift außerdem noch eine dritte Aussparung 324, die am Fußpunkt
des Hebelarms 320 eingelassen ist. Innerhalb dieser dritten Aussparung 324 ist an
der Achse 35 eine zweite Feder 37 mit einer Federkraft F2 eingehängt, die für den
Schwenkvorgang des Schwenkhebels 3 außerdem noch, jedoch in der Figur 1 nicht sichtbar
dargestellt, mit dem Tragwerk 10 der Tintendruckeinrichtung 1 verbunden ist. Durch
die zweite Federkraft F2 der Feder 37 wird das Laufrad 21 gegen die Nockenscheibe
20 gedrückt. Die für das Andocken der SA-Kappe 4 erforderliche Schwenkbewegung des
Schwenkhebels 3 wird von dem Hebelarm 320 des Hebelunterteils 32 auf das Hebeloberteil
3l übertragen. Der Hebelarm 320 greift dazu mit einem kleinen Spiel in Schwenkrichtung
des Schwenkhebels 3 gleitsteinartig in die taschenförmige Ausformung 317 des Hebeloberteils
31 zwischen den Schwenkarmen 310, 311 ein. Um das Hebeloberteil 31 auf der Achse 30
verschieben zu können, ist die taschenförmige Ausformung 317 des Hebeloberteils 31
gegenüber dem Hebelarm 320 des Hebelunterteils 32 um jenen Betrag breiter, welcher
als seitliche Verschiebung des Hebeloberteils 31 und somit der SA-Kappe 4 benötigt
wird.
[0038] Figur 3 bis 7 sowie Figur 10 und 11 zeigen in einer Seitenansicht den Aufbau und
die Wirkungsweise der Weichenkupplung 2 anhand von drehwinkelabhängigen Zuständen
der Weichenkupplung 2 für unterschiedliche Drehrichtungen der Nockenscheibe 20. Die
beiden Drehrichtungen der Nockenscheibe 20 werden ausgenutzt, um die bei der Beschreibung
der Figur 2 genannten Betriebsarten der RD-Station 6 zu realisieren. Bei der Rechtsdrehung
der Nockenscheibe 20 gemäß den Figuren 3, 5 und 10 wird die im Schwenkhebel 3 integrierte
SA-Kappe 4 im ständigen Wechsel an das Tintendruckwerk 8 angedockt (Figur 3) und wieder
vom Tintendruckwerk 8 abgehoben (Figur 10). Bei der Linksdrehung der Nockenscheibe
20 gemäß den Figuren 4, 6, 7 und 11 wird der Schwenkhebel 3 an das Tintendruckwerk
angedockt (Figur 4) und die Tinte aus den Düsenaustrittsöffnungen des Tintendruckkopfes
durch die Faltenbalgpumpe 5 solange abgesaugt (Figuren 6, 7, 11) bis die Drehrichtung
wieder gewechselt wird.
[0039] Für den Schwenk- bzw. Absaugvorgang weist die Nockenscheibe 20 zwei radial verlaufende,
um einen Stufenabsatz x voneinander abgesetzte Nockenbahnen 201, 202 auf, bei der
eine äußere, bewegungsauslösende Nockenbahn 202 nach Figuren 3, 4 und 10 als Lauffläche
für das sich auf der Nockenscheibe 20 abwälzende Laufrad 21 dient. Um einen für das
Andocken der SA-Kappe 4 an das Tintendruckwerk 8 und einen für das Abheben der SA-Kappe
4 von dem Tintendruckwerk 8 erforderlichen Hub ausführen zu können, ist der volle
Stufenabsatz x zwischen den Nockenbahnen 201, 202 beispielsweise für zwei Drittel
des Umfangs auf der Nockenscheibe 20 wirksam. Dadurch, daß sich die bewegungsauslösende,
äußere Nockenbahn 202 an diesen Stellen an eine innere als Leerlaufbahn ausgebildete
Nockenbahn 201 anschmiegt, wird die Position des Laufrads 21 unter der Federkraft
F2 bzw. gegen die Federkraft F2 um den Betrag für den Hub gegenüber der Nockenscheibe
20 verschoben.
[0040] In Figur 3 und 4 ist jeweils ein möglicher Ausgangszustand der Weichenkupplung 2
dargestellt, bei dem das Laufrad 21 auf der äußeren Nockenbahn 202 der Nockenscheibe
20 aufliegt und sich somit die im Schwenkhebel 3 integrierte SA-Kappe 4 nach Figur
2 im abgehobenen Zustand vom Tintendruckwerk 8 befindet. Eine die Federkraft F2 kompensierende
Gleichgewichtskraft FG wird dabei von der drehbar gelagerten Nockenscheibe 20 aufgenommen.
Das Laufrad 21, der Schwenkhebel 3 und die SA-Kappe 4 bilden eine doppelarmige mechanische
Hebelanordnung, bei der die auf die Hebelanordnung wirkende Federkraft F2 entweder
über das Laufrad 20 oder die SA-Kappe 4 kompensiert wird. Wird nun die Nockenscheibe
20 in der eingezeichneten Pfeilrichtung gemäß Figur 3 nach rechts oder gemäß Figur
4 nach links gedreht, so verläßt das Laufrad 21 unter der Federkraft F2 in beiden
Fällen die äußere Nockenbahn 202 der Nockenscheibe 20. Die dadurch entstehende Positionsverschiebung
des Laufrades 21 bewirkt nach Figur 2 das Andocken der SA-Kappe 4 an das Tintendruckwerk
8, indem der Schwenkhebel 3 um den Hub geschwenkt wird.
[0041] Je nach Zustand der Tintendruckeinrichtung 1, z. B. Schreiboder Servicebetrieb sowie
Ruhezustand, muß für die vorgegebene Drehrichtung der Nockenscheibe 20 nun entweder
der, beispielsweise bei der Linksdrehung der Nockenscheibe 20, Pumpvorgang oder das
Abheben der SA-Kappe 4 veranlaßt werden. Hierfür ist eine nach dem Kupplungsprinzip
arbeitende Weichenzunge 203 vorgesehen. Diese ist im Bereich der Nockenscheibe 20
außerhalb des Stufenabsatzes x angeordnet. Sie überstreicht die innere Nockenbahn
201 schräg, ist an einem Ende mit der Nockenscheibe 20 fest verbunden und liegt am
anderen Ende federnd an einem Bord 204 der Nockenscheibe 20 an. Die Weichenzunge 203
ist so dimensioniert und auf der Nockenscheibe 20 so angeordnet, daß das Laufrad 21
bei der Linksdrehung der Nockenscheibe 20 keine weitere Positionsverschiebung vollzieht,
das Laufrad 21 also relativ zur bewegten Nockenscheibe 20 leerläuft, und bei der Rechtsdrehung
der Nockenscheibe 20 pro Umdrehung zwei Positionsverschiebungen ausführen kann.
[0042] Die richtige Auswahl der Drehrichtung in Abhängigkeit von der Betriebsart der Tintendruckeinrichtung
1 wird dabei von einer Steuereinrichtung vorgenommen, die, wie die RD-Station 6, Bestandteil
der Tintendruckeinrichtung 1 ist. Die Steuereinrichtung ist dazu mit dem Elektromotor
gekoppelt. Für die Steuerung des Elektromotors enthält die Steuereinrichtung beispielsweise
einen Mikroprozessor, der über eine allgemein bekannte elektronische Schaltungsanordnung
die Polarität einer an den Elektromotor angelegten Versorgungsspannung und dadurch
die Drehrichtung des Elektromotors ändert. Neben der Steuerung des Elektromotors der
RD-Station 6 werden auch der Elektromotor 73 und die Antriebseinrichtung 90 nach Figur
1 von der Steuereinrichtung gesteuert. Die Steuereinrichtung ist im allgemeinen in
üblicher Weise aufgebaut.
[0043] Figur 5, 6 und 7 zeigt jeweils einen Zustand der Weichenkupplung 2, bei dem das Laufrad
21 die äußere Nockenbahn 202 verlassen hat und somit die SA-Kappe 4 an das Tintendruckwerk
8 angedockt ist. Charakteristisch für diesen Zustand in Figur 5, 6 und 7 ist es, daß
das Laufrad 21 im angedockten Zustand der SA-Kappe 4 weder auf der äußeren Nockenbahn
202 noch auf der inneren Nockenbahn 201 der Nockenscheibe 20 aufliegt. Wenn das Laufrad
21 die äußere Nockenbahn 202 verläßt, ist die mechanische Hebelanordnung unter dem
Einfluß der Federkraft F2 bestrebt, wieder einen Auflagezustand einzunehmen. Dies
wird dadurch erreicht, daß im Unterschied zur Figur 3 und 4, wo die die Federkraft
F2 kompensierende Gleichgewichtskraft FG von der drehbar gelagerten Nockenscheibe
20 aufgebracht wurde, die die Federkraft F2 kompensierende Gleichgewichtskraft FG
nun von dem Tintendruckwerk 8 aufgebracht wird. Das bedeutet, daß der von dem Schwenkhebel
3 für das Andocken der SA-Kappe 4 an das Tintendruckwerk 8 auszuführende Hub kleiner
ist als der Stufenabsatz x zwischen den Nockenbahnen 201, 202 der Nockenscheibe 20.
Es ergibt sich somit ein Luftspalt Δ x, um den das Laufrad 21 von der inneren Nockenbahn
201 der Nockenscheibe 20 abgehoben ist. Durch den Luftspalt Δ x wird erreicht, daß
beim Bahnwechsel des Laufrades 21 gemäß Figur 6 und 7 kein zusätzlicher Reibungseinfluß
auftritt. Demzufolge kann die Federkraft F1, die das Laufrad 21 gegen den Bord 204
der Nockenscheibe 20 drückt, klein sein. Ein typischer Hubwert für die RD-Station
6 liegt beispielsweise zwischen 6 und 10 mm. Während das Laufrad 21 nach Figur 5 relativ
zur Nockenscheibe 20 zwischen dem Bord 204 und der Weichenzunge 203 bewegt wird, wird
das Laufrad 21 nach Figur 6 und 7 relativ zur Nockenscheibe 20 an der Weichenzunge
203 vorbeigeführt.
[0044] Figur 8 und 9 zeigt jeweils in einer Draufsicht den Zustand der Weichenkupplung 2
nach Figur 5 bzw. Figur 7. Dabei wird verdeutlicht, daß das auf der Achse 35 durch
die Feder 36 mit der Federkraft F1 gegen den Bord 204 der Nockenscheibe 20 gedrückte
Laufrad 21 bei der Rechtsdrehung der Nockenscheibe 20 in Figur 8 zwischen der Weichenzunge
203 und dem Bord 204 relativ zur Nockenscheibe 20 hindurch bewegt und bei der Linksdrehung
der Nockenscheibe 20 in Figur 9 an der Weichenzunge 203 relativ zur Nockenscheibe
20 vorbeigeführt wird.
[0045] Bei der Relativbewegung des Laufrades 21 nach Figur 8 wird das sich federnd gegen
den Bord 204 stemmende Ende der Weichenzunge 203 von dem Laufrad 21 weggedrückt.
[0046] Bei der Relativbewegung des Laufrades 21 nach Figur 9 wird das Laufrad 21 auf der
Achse 35 verschoben und dabei die Feder 36 zusammengedrückt. Die Feder 36 wird dabei
solange von dem Laufrad 21 zusammengedrückt, bis das Laufrad 21 die Weichenzunge 203
passiert hat.
[0047] In Figur 10 ist dargestellt, wie das Laufrad 21 bei weiterer Rechtsdrehung der Nockenscheibe
20 gegen die Federkraft F2 wieder auf die äußere Nockenbahn 202 gelangt und dadurch
die SA-Kappe 4 von dem Tintendruckwerk 8 abgehoben wird. Bei weiterer Rechtsdrehung
der Nockenscheibe 20 wird wieder der in Figur 3 dargestellte Zustand der Weichenkupplung
2 erreicht und das Andocken bzw. Abheben der SA-Kappe 4 von neuem begonnen.
[0048] Figur 11 zeigt, wie das Laufrad 21 bei weiterer Linksdrehung der Nockenscheibe 20
nach dem Passieren der Weichenzunge 203 in Figur 7 und 9 durch die Federkraft F1 gegen
den Stufenabsatz x der voneinander abgesetzten Nockenbahnen 201, 202 gedrückt wird.
Bei weiterer Linksdrehung der Nockenscheibe 20 wird wieder der in Figur 6 dargestellte
Zustand der Weichenkupplung 2 erreicht und die Tinte aus den Düsenaustrittsöffnungen
der Tintendruckköpfe 80 weiter abgepumpt.
[0049] Figur 12 zeigt in einer Draufsicht die schwenkbare Lagerung der an das Tintendruckwerk
8 positionsgenau angedockten SA-Kappe 4 in dem Schwenkhebel 3. Für das positionsgenaue
Andocken der SA-Kappe 4 ist der erste Zentrierfinger 33 in das Zentrierfenster 81
des Tintendruckwerkes 8 eingetaucht und richtet somit sowohl den Schwenkhebel 3 als
auch die SA-Kappe 4 gegenüber das Tintendruckwerk 8 seitlich aus. Ermöglicht wird
das selbständige, von dem Schwenkvorgang des Schwenkhebels 3 unabhängige Ausrichten
der SA-Kappe 4 dadurch, daß einerseits die SA-Kappe 4 in dem Hebeloberteil 31 schwenk-und
frei bewegbar gelagert ist und andererseits eine zum Andocken notwendige Andruckkraft
FA über die u-förmige Querverstrebung 314 zentral und gleichmäßig übertragen wird.
Die u-förmige Qerverstrebung 314 weist hierzu eine auf den Schwerpunkt der SA-Kappe
4 ausgerichtete Kugelkalotte 318 auf, über die die Andruckkraft FA auf die SA-Kappe
4 übertragen wird. An der Kugelkalotte 318 liegt eine auf der Rückseite der SA-Kappe
4 angeordnete Andruckplatte 60 an. Damit wird die frei beweglich gelagerte und rechtwinklig
zum Tintendruckwerk 8 angeschwenkte SA-Kappe 4 auch rechtwinklig zum Tintendruckwerk
8 ausgerichtet. Die Andruckkraft FA entspricht vom Betrag der Federkraft F2 und greift
an den Schwenkhebel 3 in entgegengesetzter Richtung zur Federkraft F2 an.
[0050] Figur 13 zeigt in einer Seitenansicht, wie die SA-Kappe 4 in dem Hebeloberteil 31
des Schwenkhebels 3 gelagert ist. In den Schenkeln der u-förmigen Querverstrebung
314 ist in einer zweiten Ausführungsform für die Lagerung der SA-Kappe 4 ein Langloch
319 angeordnet, in das die Lagerzapfen 44 der SA-Kappe 4 in Richtung der Andruckkraft
FA frei beweglich gelagert sind. Das Langloch 319 bietet sich deshalb an, weil für
das Andocken der SA-Kappe 4 an das Tintendruckwerk 8 die Lage der SA-Kappe 4 gegenüber
dem Tintendruckwerk 8 orthogonal zur Richtung der Andruckkraft FA unkritisch ist.
[0051] Im Unterschied zur ersten Ausführungsform für die Lagerung der SA-Kappe 4, bei der
die SA-Kappe 4 in die T-förmige Ausnehmung 315 hineingedrückt wird, müssen die Stützarme
312, 313 für die zweite Ausführungsform auseinander gedrückt werden können, um die
SA-Kappe 4 in dem Schwenkhebel 3 zu lagern. Neben der SA-Kappe 4, der Weichenkupplung
2 bis auf die Weichenzunge 203 ist demzufolge auch der Schwenkhebel 3 vorzugsweise
aus Kunststoff hergestellt. Bei der ersten Ausführungsform für die Lagerung der SA-Kappe
4 wäre es aber auch möglich, all die genannten Elemente der RD-Station 6 metallisch
auszubilden.
[0052] Die Figur 13 zeigt außerdem an der Unterseite der SA-Kappe 4 einen Absaugstutzen
45 für den Schlauch 52, über den die aus den Düsenaustrittsöffnungen abgesaugte Tinte
in den Entsorgungsbehälter 54 transportiert wird.
[0053] In Figur 14 ist in einer Rückansicht der in dem Schwenkhebel 3 schwenk- und frei
bewegbar gelagerten SA-Kappe 4 dargestellt, wie die Kugelkalotte 318 auf der Innenfläche
der u-förmigen Querverstrebung 314 und der Absaugstutzen 54 zu der Unterseite der
SA-Kappe 4 angeordnet ist.
[0054] Figur 15 zeigt in einer Draufsicht den detaillierten Aufbau einer ersten Ausführungsform
der SA-Kappe 4 mit den vier Absaugöffnungen (Hohlräumen) 40 für das getrennte Absaugen
der Tinte aus den Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe 80. Um sowohl die Ausformung
der Absaugöffnungen (Hohlräume) 40 als auch den Aufbau des Gummieinsatzes 41 in der
Fig. 15 darzustellen, ist in zwei der Absaugöffnungen 40 der Gummieinsatz 41 eingesetzt
und darüber hinaus einer der Gummieinsätze 41 in Längsrichtung aufgeschnitten.
[0055] Die SA-Kappe 4 weist ein rechteckförmiges, beispielsweise in den Ecken abgerundetes
Trägerteil 46 auf, in das die Ausnehmung 40 der Absaugöffnungen sowohl in der Länge
als auch in der Breite gleichmäßig verteilt eingelassen sind. Jede der Absaugausnehmungen
40 enthält einen Druckausgleichkanal (403, 463) für den Druchausgleich und einen Absaugkanal
(461,401) zum Ableiten der abgesaugten Tinte sowie eine mittig angeordnete Öffnung
462 zur Befestigung des wannenförmigen Gummieinsatzes 4l, 41a. Zur Aufnahme des wannenförmigen
Gummieinsatzes 41, 41a weist die Ausnehmung 40 eine vorzugsweise ovale erste Kammer
400 auf. In dieser ovalen Kammer 400 kann der wannenförmige Gummieinsatz 41 eingesetzt
und an der Öffnung 462 befestigt werden. Der Druckausgleichskanal besteht aus einer
Verbindungsöffnung 463 mit zugehöriger Kammer 402, der Absaugkanal aus einer Verbindungsöffnung
461 mit zugehöriger zweiter Kammer 401.
[0056] Statt oval kann die erste Kammer 400 auch rechteckig mit leicht abgerundeten Ecken
ausgebildet sein. Hierbei muß allerdings gewährleistet sein, daß der Gummieinsatz
41 weiterhin formschlüssig in der ersten Kammer 400 angeordnet werden kann.
[0057] Der Gummieinsatz 41 mit der die Wannenöffnung 411 umgebenden Dichtungslippe 410 und
der in dem Gummieinsatz 41 angeordneten Einlage 42 hat die Aufgabe, beim Andocken
der SA-Kappe 4 an das Tintendruckwerk 8 die Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe
80 so abzudichten, daß beim Absaugen der Tinte diese nicht an der Andockstelle zwischen
der Dichtungslippe 410 und der Düsenaustrittsfläche 800 des Tintendruckwerkes 8 entweichen
kann. Da die Tinte aus den Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe 80 mit Hilfe
eines Unterdruckes abgesaugt wird, muß der Gummieinsatz 41 einerseits für das Absaugen
der Tinte eine gewisse Elastizität und andererseits für das Andocken der SA-Kappe
4 eine gewisse Steifigkeit aufweisen. Ein geeigneter Kompromiß zwischen der Elastizität
und der Steifigkeit des Gummieinsatzes 41 wird dadurch erreicht, daß der wannenförmige
Gummieinsatz 41 nach Figur 15 einen die Wannenform bildenden Wannenboden 412 mit einem
den Wannenboden 412 einfassenden, als Hohlprofil mit Guerrippen 413 ausgebildeten
Steg 414 aufweist. Die Querrippen 413 sind in dem als Hohlprofil ausgebildeten Steg
414 so angeordnet, daß eine lamellenartige Struktur entsteht. Andererseits ragen die
Querrippen 413 als kleine Erhebungen auf den Wannenboden 412 in den wannenförmigen
Gummieinsatz 41 hinein. Dadurch wird erreicht, daß die Einlage 42 nicht unmittelbar
auf den Wannenboden 412 des Gummieinsatzes 41 aufliegt. In den Wannenboden 412 sind
weiterhin auf dessen Längsachse zwei in einem Abstand y voneinander entfernte Durchtrittsöffnungen
415, 416 eingelassen. Der Abstand y entspricht dabei vorzugsweise 2/3 der Gesamtlänge
der Längsachse des Wannenbodens 412. Eine erste Durchtrittsöffnung 415 des in den
Hohlraum 40 eingelassenen Gummieinsatzes 41 mündet dabei in den Druckausgleichskanal
403, der mit dem Belüftungsstutzen 43 verbunden ist. Eine zweite Durchtrittsöffnung
416 des Gummieinsatzes 41 mündet in den Absaugkanal 401, der mit dem Absaugstutzen
45 verbunden ist.
[0058] Figur 16 zeigt einen Querschnitt durch die SA-Kappe 4 gemäß Figur 15 entlang einer
Schnittlinie XVI ... XVI. Das Trägerteil 46 der SA-Kappe 4 ist rückseitig mit einer
Abdeckplatte 47 abgedeckt, durch die die Kammern 401, 402, 403 verschlossen werden.
Längs der Schnittlinie XVI ... XVI weist die Abdeckplatte 47 eine Ausnehmung 470 auf,
die mit einem ovalen Sieb 48 bedeckt ist. Das Sieb 48 ist formschlüssig in einer Aussparung
464 des Trägerteils 46 angeordnet, und wird durch einen Vorsprung 471 der Abdeckplatte
47 bei der Montage der SA-Kappe 4 gegen das Trägerteil 46 gedrückt. Bei der Montage
der SA-Kappe 4 wird die Abdeckplatte 47 beispielsweise mit dem Trägerteil 46 verschweißt.
Es ist aber auch möglich, die Abdeckplatte 47 lösbar mit dem Trägerteil 46 zu verbinden.
Dabei muß nur gewährleistet sein, daß keine Tinte aus der SA-Kappe 4 entweichen kann.
Die Ausnehmung 470 bildet mit den Kammern 401 der Absaugkanäle der Ausnehmungen 40
und dem Sieb 48 einen gemeinsamen Entnahmekanal, der als Ausgang den Absaugstutzen
45 aufweist. Das Sieb 48 dient beim Einsetzen des Gummieinsatzes 41 in den Hohlraum
40 als Anschlag für einen trichterförmigen Stutzen 417, der auf einem noppenförmigen
Fortsatz 418 des Wannenbodens 412 im Bereich der zweiten Durchtrittsöffnung 416 angeordnet
ist. Durch den noppenförmigen Fortsatz 418 und den trichterförmigen Stutzen 417 wird
die Durchtrittsöffnung 416 bis zum Sieb 48 erweitert.
[0059] Für das Einsetzen des Gummieinsatzes 41 in den Hohlraum 40 weist der noppenförmige
Fortsatz 418 einen krempenartig ausgebildeten Vorsprung 419 auf, der beim Durchstecken
des noppenförmigen Fortsatzes 418 durch eine erste Bohrung 461 die Trennwand 460 hintergreift.
Die Gesamtlänge des noppenförmigen Fortsatzes 418 und des trichterförmigen Stutzens
417 ist so ausgelegt, daß die abgesaugte, durch die Durchtrittsöffnung 416 gelangende
Tintenflüssigkeit aus den Düsenaustrittsöffnungen nur im Bereich des trichterförmigen
Stutzens 417 über das Sieb 48 in die Ausnehmung 470 gelangt.
[0060] Im Bereich der ersten Durchtrittsöffnung 415 und in der Mitte des Wannenbodens 412
sind unterhalb des Wannenbodens 412 zwei weitere noppenförmige Fortsätze 418 mit dem
krempenartig ausgebildeten Vorsprung 419 angeordnet, der beim Durchstecken des noppenförmigen
Fortsatzes 418 durch eine zweite Bohrung 462 bzw. eine dritte Bohrung 463 ebenfalls
die Trennwand 460 hintergreift. Der noppenförmige Fortsatz 418 ist im Bereich der
ersten Durchtrittsöffnung 415 so ausgebildet, daß die Durchtrittsöffnung 415 in die
vierte Kammer 403 mündet. Durch den noppenförmigen Fortsatz 418 in der Mitte des Wannenbodens
412 wird der Gummieinsatz 41 gleichmäßig in dem Trägerteil 46 befestigt. Dies hat
den Vorteil, daß der an das Tintendruckwerk 8 angedockte Gummieinsatz 41 beim Absaugen
der Tinte im Bereich zwischen den beiden Durchtrittsöffnungen 415, 416 nicht aus der
ersten Kammer 400 herausgehoben wird.
[0061] Die so von der SA-Kappe 4 über die in den Hohlräumen 40 angeordneten Gummieinsätze
41 in die Ausnehmung 470 gelangten verschiedenfarbigen Schreibflüssigkeiten werden
über das Sieb 48 und einem in dem Trägerteil 46 angeordneten Auffangbecken 49 durch
einen in das Auffangbecken 49 einmündenden Abfluß 450 des Absaugstutzens 45 in den
Entsorgungsbehälter 54 abgesaugt. Das Auffangbecken 49 ist vorzugsweise in der Mitte
des Trägerteiles 46 zwischen zwei benachbarten Kammern 401 der Absaugkanäle der Ausnehmungen
40 angeordnet. Durch die am Sieb (Filter) 48 anliegenden trichterförmigen Stutzen
417 wird beim Absaugen der Tinte über die Absaugkanäle und die Ausnehmung 470 ein
Eindringen von Tinte bzw. Tintengemisch in benachbarte Absaugkanäle bzw. deren Ausnehmungen
40 verhindert.
[0062] Figur 17 zeigt eine Rückansicht des mit der Abdeckplatte 47 unverschweißten Trägerteiles
46. Das Auffangbecken 49 ist danach wie die Kammern 401, die ovale Aussparung 464
für das Sieb 48 Bestandteil des mit dem Absaugstutzen 45 verbundenen Kanalsystems.
Um die Luft von dem Belüftungsventil 55 über den Luftschlauch 53 und einer Luftkanüle
430 des Belüftungsstutzens 43 gleichmäßig auf die Druckausgleichkanäle 403 der SA-Kappe
4 verteilen zu können, sind diese über eine in das Trägerteil 46 eingelassene, stichkanalähnliche
Mulde 465 ebenfalls zu einem Druckausgleichs-Kanalsystem miteinander verbunden. Wie
bei dem Kanalsystem für den Absaugstutzen 45, so wird auch das Kanalsystem des Belüftungsstutzens
43 durch das Verschweißen der Abdeckplatte 47 mit dem Trägerteil 46 geschlossen.
[0063] Nach der Beschreibung des detaillierten Aufbaus der SA-Kappe 4 stellt sich die Funktion
der SA-Kappe 4 wie folgt dar:
[0064] Für das Reinigen der Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe 80, beispielsweise
Füllen und Spülen der Tintendruckköpfe 80, wird die SA-Kappe 4 bei geöffneten Belüftungsventil
an das Tintendruckwerk 8 gedrückt. Das Andocken der SA-Kappe 4 bei geöffnetem Belüftungsventil
ist deshalb erforderlich, weil beim Aufsetzen der SA-Kappe 4 durch den entstehenden
Anpreßdruck die Luft in die Düsenaustrittsöffnungen gedrückt wurde. Dies hätte eine
Zerstörung der Tinten-Menisken in den Düsenaustrittsöffnungen zur Folge. In die Düsenaustrittsöffnungen
einströmende Luft führt zum Ausfall der Tintendruckeinrichtung 1. Die Steuerung des
Belüftungsventils 55 wird dabei wieder von der Steuereinrichtung in der Tintendruckeinrichtung
1 vorgenommen.
[0065] Nachdem die SA-Kappe 4 an das Tintendruckwerk 8 angedockt ist, wird das Belüftungsventil
geschlossen und durch Drehrichtungsumkehr der Nockenscheibe 20 der Pumpvorgang eingeleitet.
Hierbei wird die Tinte mit Hilfe eines durch das Schließen des Belüftungsventils entstehenden
Unterdruckes aus den Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe 80 abgesaugt. Die
aus den Düsenaustrittsöffnungen austretende Tinte wird zunächst von der Einlage 42
aufgenommen. Ist die flüssigkeitsabsorbierende Einlege 42 mit der Tinte gesättigt,
so gelangt die übrige Tinte über die zweite Durchtrittsöffnung 416 des Gummieinsatzes
41, den Absaugkanal 401 und das Sieb 48 in das Auffangbecken 49 und fließt dann über
den Abfluß 450 des Absaugstutzens 45 sowie den Schlauch 52 in den Entsorgungsbehälter
54.
[0066] Sind die Tintendruckköpfe 80 ausreichend gespült und anschließend gefüllt worden,
so muß die überschüssige, in den Hohlräumen 40 verbliebene Tinte noch abgesaugt werden.
Dies ist deshalb erforderlich, weil ansonsten beim erneuten Anlegen der SA-Kappe 4
an das Tintendruckwerk 8 die in den Hohlräumen 40 bzw. Kappen 41 zurückgebliebene
und möglicherweise eingetrocknete Tinte sich wieder an der Düsenaustrittsfläche 800
des Tintendruckwerkes absetzt und diese verstopft. Damit für den Fall, daß sich trotzdem
noch Tinte an der Düsenaustrittsfläche 800 des Tintendruckwerkes 8 absetzt, keine
Druckbildstörungen auftreten können, wird zusätzlich zum Absaugen der überschüssigen
Tinte aus den Hohlräumen 40 der SA-Kappe 4 die Düsenaustrittsfläche 800 des Tintendruckwerkes
8 nach jedem Spül- und Füllvorgang beim Heraus fahren des Druckerwagens 7 aus dem
Service-und Ruhebereich nach Figur 1 regelmäßig abgewischt.
[0067] Das Absaugen der überschüssigen Tinte aus den Absaugöffnungen bzw. Hohlräumen 40
der SA-Kappe 4 beginnt damit, daß das Belüftungsventil während des Pumpvorganges wieder
geöffnet wird. Die dadurch angesaugte Luft drückt die Tinte aus dem Gummieinsatz 41
und den Ausnehmungen 40. Damit die Tinte zwischen der flüssigkeitsabsorbierenden Einlage
42 und dem Gummieinsatz 41 besser durch die zweite Durchtrittsöffnung 416 abfließen
kann, sind die in den Gummieinsatz 41 hineinragenden Querrippen 413 auf dem Wannenboden
412 angeordnet. Um darüber hinaus zu verhindern, daß nach Entleeren einer einzelnen
Kappe 41 die durchströmende Luft ein weiteres Entleeren der benachbarten anderen Kappen
unmöglicht macht, ist das Sieb 48 kapillar aufgebaut. Die Kapillarität des Siebes
48 entsteht dadurch, daß das Sieb 48 für einen Gesamtdruck in der SA-Kappe 4 von beispielsweise
500 mbar eine feinmaschige Siebstruktur mit sehr kleinen Löchern aufweist, die z.
B. jeweils einen Durchmesser von 16 µm besitzen. Ist der an das Sieb 48 angelegte
Druck beispielsweise kleiner oder gleich 50 mbar, so wird die Luft am Sieb 48 gesperrt.
Um diesen Sperrdruck an dem Sieb 48 beeinflussen zu können, ist der Abfluß 450 des
Absaugstutzens 45 so dimensioniert, daß der Abfluß 450 für die aus den Tintendruckköpfen
80 abgesaugte Tinte als Drossel wirkt. So beträgt ein typischer Durchmesser des Abflusses
450 beispielsweise 8/10 mm.
[0068] Für das Aufrechterhalten des Sperrdruckes muß der Druck an dem Abfluß 450 mindestens
so groß sein, daß ein Differenzdruck zum Gesamtdruck in der SA-Kappe 4 kleiner ist
als der Sperrdruck für die Luft am Sieb 48. Bei dem vorgegebenen Sperrdruck von 50
mbar und dem Gesamtdruck in der SA-Kappe 4 von 500 mbar muß der Druck an dem Abfluß
450 größer als 450 mbar sein. Da der Druck an dem Abfluß 450 maßgeblich von der Strömungsgeschwindigkeit
der Tinte bestimmt wird, verändert sich in Abhängigkeit von der in der SA-Kappe 4
befindlichen Tinte der Druck an dem Abfluß 450. Der mit abnehmender Strömungsgeschwindigkeit
verbundene Druckabfall an dem Abfluß 450 ist gerade so gewählt, daß beim vollständigen
Entleeren der Hohlräume 40 und der Gummieinsätze 41 der Differenzdruck den vorgegebenen
Sperrdruck für das Sieb 48 übersteigt und dadurch die Kapillaren im Sieb 48 abreißen.
[0069] Bei größeren Druckpausen der Tintendruckeinrichtung 1 wird die SA-Kappe 4 bei geöffnetem
Belüftungsventil an die Tintendruckköpfe 80 angedockt. Die mit der Tinte getränkte
Einlage 42 sorgt während der Druckpause für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit an
den Düsenaustrittsöffnungen des Tintendruckwerkes 8, so daß dadurch ein Verdunsten
und Austrocknen der Tinte in den Tintendruckköpfen 80 verhindert wird.
[0070] Figur 18 zeigt in einer Draufsicht den detaillierten Aufbau einer zweiten Ausführungsform
der SA-Kappe 4 mit vier, in eine SA-Kappe 4a integrierte wannenfömige Gummieinsätze
41a für das getrennte Absaugen der Tinte aus den Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe
80. Im Unterschied zu der SA-Kappe 4 kommt die SA-Kappe 4a ohne die gesteuerte Zufuhr
von Luft über das Belüftungsventil und dem Belüftungsstutzen 43 aus. Charakteristisch
für den Aufbau der SA-Kappe 4a sind vier gleich große, auf der SA-Kappe 4a gleichmäßig
verteilt angeordnete Doppelkammern 40a, die jeweils von einem Wannenboden 412a des
wannenförmigen Gummieinsatzes 41a ganzflächig bedeckt sind. Der wannenförmige Gummieinsatz
41a weist eine Dichtungslippe 410a auf, die eine Wannenöffnung 411a des Gummieinsatzes
41a umgibt und beim Andocken der SA-Kappe 4a gegen das Tintendruckwerk 8 gedrückt
wird und dabei die Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe 80 hermetisch abdichtet.
Durch die Wannenöffnung 411a wird, wie bei der SA-Kappe 4, eine flüssigkeitsabsorbierende
Einlage 42a in den wannenförmigen Gummieinsatz 41a eingebracht. Die Doppelkammer 40a
besteht aus einer Tintenkammer 401a und einer Druckausgleichskammer 403a. Die Tintenkammer
401a ist über ein in der SA-Kappe 4a angeordnetes Kanalsystem mit einem Abfluß 450a
eines Absaugstutzens 45a verbunden. Auf dem Absaugstutzen 45a ist wiederum ein Schlauch
52a aufgestülpt, der die von der SA-Kappe 4a abgesaugte Tinte zu dem Entsorgungsbehälter
54 transportiert. Damit die von den Tintendruckköpfen 80 angesaugte Tinte auch von
dem wannenförmigen Gummieinsatz 41a in die Tintenkammer 401a gelangen kann, ist in
dem Wannenboden 412a ein Schlitzventil 420 angeordnet. Das Schlitzventil 420 wird
beispielsweise dadurch realisiert, daß der als Membranfolie ausgebildete Wannenboden
412a ein oder mehrfach eingeschnitten ist. Ist die SA-Kappe 4a an das Tintendruckwerk
8 angedockt und wird im folgenden Tinte aus den Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe
80 abgesaugt, so gelangt die Tinte, nachdem die Einlage 42a mit Tinte gesättigt ist,
über das sich in Saugrichtung öffnende Schlitzventil 420 in die Tintenkammer 401a
und von dort durch den Abfluß 450a des Absaugstutzens 45a in den Entsorgungsbehälter
54. Ein Zurückfließen der einmal das Schlitzventil 420 passierenden Tinte ist nicht
mehr möglich, weil die Lappen des Schlitzventils 420 entgegengesetzt zur Saugrichtung
durch die Einlage 42a am Aufklappen gehindert werden. Dadurch wird es verhindert,
daß es im Bereich des wannenförmigen Gummieinsatzes 41a zum unerwünschten Farbmischen
und demzufolge zu Druckbildstörungen bei dem sich anschließenden Druckvorgang kommt.
[0071] Die Druckausgleichskammer 403a, die durch eine Zwischenwand 421 von der Tintenkammer
401a getrennt ist, ist durch eine in den Wannenboden 412a eingelassene Durchtrittsöffnung
415a mit dem Gummieinsatz 41a verbunden. Über die Durchtrittsöffnung 415a wird ein
beim Andocken der SA-Kappe 4a an das Tintendruckwerk 8 entstehender Luftüberdruck
ausgeglichen werden, so daß der durch die kapillar aufgebauten Tintendruckköpfe 80
entstehende Meniskus an den Düsenaustrittsöffnungen erhalten bleibt.
[0072] Figur 19 zeigt einen Schnitt durch die SA-Kappe 4a gemäß Figur 18 entlang einer Schnittlinie
XIX ... XIX. Danach ist die SA-Kappe 4a aus einem Trägerteil 46a und einer Abdeckung
47a aufgebaut. In dem Trägerteil 46a sind die Tintenkammer 401a und die Druckausgleichskammer
403a eingelassen. Während die Tintenkammer 401a sacklochartig ausgebildet ist, durchdringt
die Druckausgleichskammer 403a das Trägerteil 46a vollständig. Die Druckausgleichskammer
403a ist auf der den Dichtungslippen 410a gegenüberliegenden Seite der SA-Kappe 4a
teilweise aufgebohrt, wodurch eine Abstufung 422 entsteht. In dieser Abstufung 422
ist eine als Druckausgleichsmembran wirkende, hohle Folienblase 423 mit Hilfe einer
Klemmvorrichtung 424 festgeklemmt. Die Klemmvorrichtung 424 besteht dabei aus einen
in der Abstufung 422 angeordneten O-förmigen Ring 425, auf den die Folienblase 423
mit Hilfe einer Lochscheibe 426 festgeklemmt wird. Die als Druckausgleichsmembran
wirkende Folienblase 423 reagiert auf sich ändernde Luftdruckverhältnisse in der SA-Kappe
4a, indem sie das Volumen in der SA-Kappe 4a vergrößert bzw. verkleinert. Wird die
SA-Kappe 4a beispielsweise an das Tintendruckwerk 8 angedockt, so entsteht in der
SA-Kappe 4a ein Überdruck, durch den die Folienblase 423, den Überdruck kompensierend,
von einem Zustand E in einen Zustand F übergeht. Das Anpassen der Folienblase 423
an die jeweiligen Druckverhältnisse in der SA-Kappe 4a funktioniert auch dann, wenn
die SA-Kappe 4a Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Darüber hinaus ist die Folienblase
423 aus einem nicht bzw. schwach diffundierendem Material hergestellt, so daß die
Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe 80, wenn die Tintendruckeinrichtung 1
nicht in Betrieb und die SA-Kappe 4a an das Tintendruckwerk 8 angedockt ist, gegen
Austrocknen bestens geschützt sind.
[0073] Die Figur 19 zeigt außerdem wie der wannenförmige Gummieinsatz 41a über den in das
Trägerteil 46a eingelassenen Tintenkammern 401a und der Druckausgleichskammer 403a
angeordnet ist und dabei zwischen dem Trägerteil 46a und der Abdeckung 47a verspannt
wird. Die Abdeckung 47a ist dazu im Umfang der Wannenöffnung 411a des Gummieinsatzes
41 aufgebohrt und wird über das Trägerteil 46a gestülpt mit dem Trägerteil 46a verschweißt.
[0074] In den Figuren 20 bis 29 ist dargestellt, wie die SA-Kappe 4 nach Figur 2, repräsentiert
durch die Zentrierfinger 33, 34 für eine erste Servicestellung des Tintendruckwerkes
8 (Figur 20 bis Figur 24) und für eine zweite Servicestellung des Tintendruckwerkes
8 (Figur 25 bis Figur 29) aus dem vom Tintendruckwerk 8 abgehobenen Zustand (Figur
20 und Figur 25) positionsgenau an das Tintendruckwerk 8 angedockt wird (Figur 22
und Figur 27) und von dem angedockten Zustand ebenfalls wieder positionsgenau in den
Ausgangszustand zurückkehrt (Figur 24 und Figur 29).
[0075] Bei der RD-Station 6, die gemäß Figur 1 in der Tintendruckeinrichtung stationär angeordnet
ist, treten zwischen dem Tintendruckwerk 8 und der SA-Kappe 4 der RD-Station 6 erhebliche
Toleranzen auf, die einem genauen und dichtenden Andocken hinderlich entgegenstehen.
Das Problem verschärft sich noch, wenn der RD-Station 6 keine gesonderte Parkposition
zugestanden wird, sondern diese sich innerhalb des aus dem Schreibbetrieb resultierenden
Überschwingbereiches UEB des das Tintendruckwerk 8 tragenden Druckerwagens 7 befindet.
Für die eingangs erwähnten Service-Behandlungen des Tintendruckwerkes 8 durch die
RD-Station 6 kann das Tintendruckwerk 8 innerhalb des Überschwingbereiches an verschiedenen
Stellen zum Stehen kommen. Für die SA-Kappe 4 bedeutet dieses, daß sie vor dem Andocken
an das Tintendruckwerk 8 erst in die Position der Düsenaustrittsöffnungen der Tintendruckköpfe
80 nachgeführt werden muß, um die Service-Behandlungen durchführen zu können. Dieses
kann in einer ersten möglichen Ausführungsform durch die Zentrierfinger 33, 34 gemäß
der Figuren 20 bis 29 bewerkstelligt werden. Der spitzwinklig zulaufende Zentrierfinger
33, 34 taucht dazu gemäß der Figuren 22 und 27, wie in Figur 12, in das Zentrierfenster
81 des Tintendruckwerkes 8 ein. Für die Service-Behandlung des Tintendruckwerkes 8
kann der das Tintendruckwerk 8 tragende Druckerwagen 7 zwischen einer äußersten rechten
und einer äußersten linken Servicestellung stehen bleiben.
[0076] Um die dadurch beim Andocken der SA-Kappe 4 an das Tintendruckwerk 8 auftretende
Problematik zu verdeutlichen, seien folgende Überlegungen angestellt.
[0077] Bleibt der Druckerwagen 7 für eine erste Service-Behandlung des Tintendruckwerkes
8, beispielsweise in seiner äußersten linken Position stehen, so folgt die SA-Kappe
4 durch den in das Zentrierfenster 81 des Tintendruckwerkes 8 eintauchenden Zentrierfinger
33 dieser Position und dockt an das Tintendruckwerk 8 an. Ist die erste Service-Behandlung
beendet, hebt die SA-Kappe 4 von dem Tintendruckwerk 8 ab, kehrt in die ursprüngliche
Ausgangsposition zurück und gibt dadurch das Tintendruckwerk 8 für einen neuerlichen
Schreibvorgang frei. Kommt für eine zweite Service-Behandlung des Tintendruckwerkes
8 der Druckerwagen 7 nun an seiner äußersten rechten Servicestellung zum Stehen, so
muß nun die SA-Kappe 4 um die gesamte Wegstrecke zwischen der äußersten linken und
äußersten rechten Servicestellung des Druckerwagens 7 verschoben werden, um an das
Tintendruckwerk 8 anzudocken. Die gleiche Wegstrecke muß von dem Zentrierfinger 33
zurückgelegt werden, um ein positionsgenaues Andocken zu ermöglichen. Dadurch, daß
der Zentrierfinger 33 spitzwinklig ausgebildet ist, wird eine Selbsthemmung beim Eintauchen
des Zentrierfingers 33 in das Zentrierfenster 81 des Tintendruckwerkes 8 vermieden.
Andererseits kann mit einem spitzwinklig zulaufenden Zentrierfinger 33 ein positionsgenaues
Andocken der SA-Kappe 4 an das Tintendruckwerk 8 weiterhin nur dann ohne zusätzliche
Maßnahmen erfolgen, wenn ein Zentrierweg a für ein positionsgenaues Andocken der SA-Kappe
4 nicht zu lang wird.
[0078] Um diesem Problem Rechnung zu tragen, ist nach Figur 20 bis 29 für den Zentrierfinger
34 ein zweites Zentrierfenster 61 in der RD-Station 6 vorgesehen. Die damit verbundene
beiderseitige Zentrierung der SA-Kappe 4 hat zur Folge, daß die SA-Kappe 4 selbst
bei extremen Servicestellungen des Druckerwagens 7 für jede Service-Behandlung immer
aus einer definierten Ausgangsposition an das Tintendruckwerk 8 angedockt wird und
beim Abheben in diese Ausgangsposition wieder zurückkehrt. Ist das Zentrierfenster
61 der RD-Station 6 mittig zur mittleren Servicestellung des Druckerwagens 7, so halbiert
sich auch der Zentrierweg a für die SA-Kappe 4 und die Zentrierfinger 33, 34. Durch
den um die Hälfte verkürzten Zentrierweg a kann der Zentrierfinger 33, 34 wieder spitzwinkliger
ausgebildet sein und dadurch die Gefahr einer Selbsthemmung des Zentrierfingers 33,
34 beim Eintauchen in das erste Zentrierfenster 81 bzw. in das zweite Zentrierfenster
61 verringert werden. Die Selbsthemmung tritt insbesondere dann auf, wenn sowohl der
Zentrierfinger 33, 34 als auch das erste Zentrierfenster 81 bzw. das zweite Zentrierfenster
61 aus Kunststoff hergestellt ist.
[0079] Die Figur 30 zeigt ausgehend von der Figur 2 anhand einer zweiten RD-Station 6b eine
zweite mögliche Ausführungsform, wie eine SA-Kappe 4b aus einer durch zwei Federn
38, 39 mit einer Federkraft F3 bzw. F4 vorgespannten Mittellage bezogen auf eine Gehäusewand
100b eines Tragwerkes 10b für jede beliebige Servicestellung des Tintendruckwerkes
8 positionsgenau an dieses angedockt werden kann. Die Gehäusewand 100b dient dabei
aufgrund der hochgenauen mechanischen Bearbeitung der Innenseite wieder als Bezugskante
sowohl für den seitlich auf einer Achse 30b verschiebbaren Schwenkhebel 3b als auch
für den in eine Servicestellung fahrenden, das Tintendruckwerk 8 tragenden Druckerwagen
7. Kommt nun der Druckerwagen 7 für verschiedene Service-Behandlungen einmal an der
äußerst linken und ein anderesmal an der äußerst rechten Servicestellung zum Stehen,
so kann ein auf dem Schwenkhebel 3b angeordneter Zentrierfinger 33b in ein drittes,
in der Figur 30 nicht dargestelltes Zentrierfenster 81b des Tintendruckwerkes 8 eintauchen.
[0080] In Figur 31 ist in einer Draufsicht der an das Tintendruckwerk 8 angedockten SA-Kappe
4b das Eintauchen des Zentrierfingers 33b in das Zentrierfenster 81b dargestellt.
Dadurch, daß die SA-Kappe 4b für jede Service-Behandlung des Tintendruckwerkes 8 aus
der Mittellage positionsgenau an das Tintendruckwerk 8 angedockt wird, ist ein Winkelβ
, der die Spitzwinkligkeit des Zentrierfingers 33b angibt, gegenüber einer SA-Kappe
4b ohne definierte Ausgangslage um die Hälfte kleiner.
[0081] Die Figur 32 zeigt eine Seitenansicht der RD-Station 66 nach Figur 30. Damit der
Zentrierfinger 33b in das Zentrierfenster 81b eintauchen kann, wird der Schwenkhebel
3b für einen Schwenkwinkel α um die Achse 30b geschwenkt. Der Schwenkwinkel α ist
durch konstruktionsbedingte Anforderungen an die RD-Station 6b fest vorgegeben. Aus
diesem Grund kann der Schwenkwinkel α auch nicht vergrößert werden, um den Winkel
β zu verkleinern und dadurch den Zentrierfinger 33b spitzwinkliger zu machen.
Bezugszeichenliste
[0082]
- 1
- Tintendruckeinrichtung
- 2
- Weichenkupplung
- 3, 3b
- Schwenkhebel
- 4, 4a, 4b
- Saug- und Abdeckkappe (SA-Kappe)
- 5
- Faltenbalgpumpe
- 6, 6b
- Reinigungs- und Dichtstation (RD-Station)
- 7
- Druckerwagen
- 8
- Tintendruckwerk
- 9
- Schreibwalze
- 10, 10b
- Tragwerk
- 20
- Nockenscheibe
- 21
- Laufrad
- 30, 30b
- erste Achse
- 31
- Hebeloberteil
- 32
- Hebelunterteil
- 33, 33b
- erster Zentrierfinger
- 34
- zweiter Zentrierfinger
- 35
- zweite Achse
- 36
- erste Feder
- 37
- zweite Feder
- 38, 39
- Feder
- 40
- Hohlraum, Ausnehmnung, Absaugöffnung
- 40a
- Doppelkammer
- 41, 41a
- wannenförmiger Gummieinsatz
- 42, 42a
- flüssigkeitsabsorbierende Einlage
- 43
- Belüftungsstutzen
- 44
- Lagerzapfen
- 45, 45a
- Absaugstutzen
- 46, 46a
- Trägerteil
- 47
- Abdeckplatte
- 47a
- Abdeckung
- 48
- Sieb
- 49
- Auffangbecken
- 50
- Gestänge
- 51
- Faltenbalg
- 52, 52a
- Schlauch
- 53
- Luftschlauch
- 54
- Entsorgungsbehälter
- 55
- Belüftungsventil
- 60
- Andruckplatte
- 61
- zweites Zentrierfenster
- 70
- Führungsstange
- 71
- biegsames Zugmittel
- 72
- Umlenkrolle
- 73
- Elektromotor
- 80
- Tintendruckkopf
- 81
- erstes Zentrierfenster
- 90
- Antriebseinrichtung
- 91
- Getriebe
- 100, 100b, 101, 102
- Gehäusewand
- 200
- Kurbelzapfen
- 201
- innere Nockenbahn
- 202
- äußere Nockenbahn
- 203
- Weichenzunge
- 204
- Bord
- 310, 311
- Schwenkarm des Hebeloberteils
- 312, 313
- Stützarm des Hebeloberteils
- 314
- Querverstrebung
- 315
- -förmige Ausnehmung
- 316
- Mittelteil des Hebeloberteils
- 317
- taschenförmige Ausformung
- 318
- Kugelkalotte
- 319
- Langloch
- 320
- Hebelarm des Hebelunterteils
- 321
- Nebenarm des Hebelunterteils
- 322
- erste Aussparung
- 323
- zweite Aussparung
- 324
- dritte Aussparung
- 400
- erste Kammer, Ausnehmung
- 401
- zweite Kammer, Absaugkanal
- 401a
- Tintenkammer
- 402
- dritte Kammer, Befestigungsöffnung
- 403
- vierte Kammer, Druckausgleichskanal
- 403a
- Druckausgleichskammer
- 410, 410a
- Dichtungslippe
- 411, 411a
- Wannenöffnung
- 412, 412a
- Wannenboden
- 413
- Querrippe
- 414
- Steg
- 415, 415a
- erste Durchtrittsöffnung
- 416
- zweite Durchtrittsöffnung
- 417
- trichterförmiger Stutzen
- 418
- noppenförmiger Fortsatz
- 419
- krempenartig ausgebildeter Vorsprung
- 420
- Schlitzventil
- 421
- Zwischenwand
- 422
- Abstufung
- 423
- Folienblase
- 424
- Klemmvorrichtung
- 425
- o-förmiger Ring
- 426
- Lochscheibe
- 430
- Luftkanüle
- 450, 450a
- Abfluß
- 460
- Trennwand
- 461
- erste Öffnung (Bohrung)
- 462
- zweite Öffnung (Bohrung)
- 463
- dritte Öffnung (Bohrung)
- 464
- ovalförmige Aussparung
- 465
- Mulde
- 470
- Ausnehmung, Entnahmekanal
- 471
- Aussparung, Anschlag
- 730
- zweites Antriebsritzel
- 800
- Düsenaustrittsfläche 900 erstes Antriebsritzel
- A, B, C, D
- Zustände des Druckerwagens
- E, F
- Zustände der Folienblase
- AB
- Arbeitsbereich des Druckerwagens
- DB
- Druckbereich
- DM
- Drehmoment
- DZ
- Druckzone
- FA
- Andruckkraft
- FG
- Gleichgewichtskraft
- Fl, F2, F3, F4
- Federkraft
- KM
- Kippmoment
- UEB
- Überschwingbereich des Druckerwagens
- a
- Zentrierweg
- x
- Stufenabstand
- Δx
- Luftspalt
- y
- Abstand zwischen den Durchtrittsöffnungen
- α
- Schwenkwinkel
- β
- Winkel
1. Vorrichtung zum positionsgenauen Andocken einer Reinigungsund Dichtstation/RD-Station
(6, 6b) an einen zeilenweise bewegbaren Tintendruckkopf (8) in einer Tintendruckeinrichtung
(1) mit folgenden Merkmalen:
a) die RD-Station (6, 6b) ist im Bewegungsbereich des Tintendruckkopfes (8) angeordnet
und mit einer Schwenkeinrichtung (31) zum Anschwenken der RD-Station (6, 6b) an den
Tintendruckkopf (8) gekoppelt,
b) die RD-Station (6, 6b) ist bezüglich einer Andockposition des Tintendruckkopfes
(8) lateral verschieblich in einem vorgegebenen Fangbereich (a) gelagert,
c) sowohl der RD-Station (6, 6b) als auch dem Tintendruckkopf (8) sind Justierelemente
(33, 81) zugeordnet, derart, daß beim Anschwenken der RD-Station (6, 6b) an den sich
im Bereich der Andockposition befindlichen Tintendruckkopf (8) die Justierelemente
(33, 81) die RD-Station (6, 6b) auf den Tintendruckkopf (8) ausrichten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierelemente als spitzwinklig zulaufende Zentrierfinger (33, 34) mit
zugehörigem Zentrierfenster (81, 61) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Fangbereich (a) der RD-Station (6, 6b) eine ortsfeste Positioniereinrichtung
(61) angeordnet ist, die in einem von dem Tintendruckkopf (8) abgekoppelten Zustand
der RD-Staion (6, 6b) die RD-Station (6, 6b) in eine vorgebbare Ausgangslage positioniert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch zwei gegengerichtete, spitzwinklig zulaufende Zentrierfinger (33, 34), von denen
ein erster Zentrierfinger (33) beim Bewegen der RD-Station (6, 6b) in Richtung des
Tintendruckkopfes (8) in ein erstes Zentrierfenster (81) des Tintendruckkopfes (8)
eintaucht, bevor die RD-Station (6, 6b) an den Tintendruckkopf (8) angekoppelt wird
und von denen ein zweiter Zentrierfinger (34) beim Bewegen der RD-Station (6, 6b)
in Gegenrichtung in ein zweites ortsfest im Fangbereich (a) der RD-Station (6, 6b)
angeordnetes Zentrierfenster (61) eintaucht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen in Richtung des Tintendruckkopfes (8) spitzwinklig zulaufenden Zentrierfinger
(33b), der durch zwei der RD-Station (6, 6b) in der definierten Ausgangslage bezogen
auf eine mit dem Tintendruckkopf (8) gemeinsame Bezugskante (100b) haltende Federkräfte
(F3, F4) vorpositioniert wird und sich beim Bewegen der RD-Station (6, 6b) in Richtung
des Tintendruckkopfes (8) selbsteinstellend ein in den Tintendruckkopf (8) eingelassenes
drittes Zentrierfenster (81b) sucht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkeinrichtung einen Schwenkhebel (2) aufweist, der zum Entkoppeln einer
am Schwenkhebel (3) ausführbaren Schwenk- und Seitwärtsbewegung zweiteilig aufgebaut
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (3) ein Hebelunterteil (32) aufweist, das schwenkbar auf einer
Achse (30) gelagert und mit der Bewegungseinrichtung (20, 21, 37) gekoppelt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (3) ein Hebeloberteil (31) aufweist, das schwenkbar und gegenüber
dem Hebelunterteil (32) verschiebbar auf der Achse (30) gelagert und mit dem Hebelunterteil
(32) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Hebelunterteil (32) mit dem Hebeloberteil (31) über einen zum Hebelunterteil
(32) gehörigen Habelarm (320) verbunden ist, der gleitsteinartig in eine taschenförmige
Ausformung (317) des Hebeloberteils (31) eingreift.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (3) eine Haltevorrichtung (312, 313, 314, 315, 318, 319) für
eine Saugund Abdeckkappe (4, 4a, 4b) der RD-Station (6,6b) aufweist, mit der sich
die Saug- und Abdeckkappe (4,4a,4b) bei einer Andruckkraft (FA) für das positionsgenaue
Ankoppeln an den Tintendruckkopf (8) selbständig ausrichtet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (312, 313, 314, 315, 318, 319) in dem Hebeloberteil (31)
des Schwenkhebels (3) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (312, 313, 314, 315, 318, 319) in zwei gegenüberliegend
angeordneten Stützarmen (312, 313) des Hebeloberteils (31) eine T-förmige Ausnehmung
(315) aufweist, in der die Saug- und Abdeckkappe (4, 4a, 4b) dreh- und in Richtung
der Andruckkraft (FA) verschiebbar anordbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (312, 313, 314, 315, 318, 319) in den zwei gegenüberliegend
angeordneten Stützarmen (312, 313) des Hebeloberteiles (31) ein Langloch (319) aufweist,
in den die Saug- und Abdeckkappe (4, 4a, 4b) dreh- und in Richtung der Andruckkraft
(FA) verschiebbar angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, da-durch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (312, 313, 314, 315, 318, 319) an einer Querverstrebung
(314) zwischen den Stützarmen (312, 313) eine Kugelkalotte (318) aufweist, über die
die für das Ankoppeln der Saugund Abdeckkappe (4, 4a, 4b) an den Tintendruckkopf (8)
notwendige Andruckkraft (FA) übertragen wird.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkeinrichtung eine motorisch angetriebene Nockenscheibe (20) mit zweistufig
voneinander abgesetzten Nockenbahnen (201, 202) zugeordnet ist, die an zwei Stellen
der Nockenscheibe (20) ineinander übergehen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Nockenscheibe (20) ein Laufrad (21) angeordnet ist, daß durch eine in
Radialrichtung zur Nockenscheibe (20) wirkende Federkraft (F2) einer Feder (37) gegen
die Nockenscheibe (20) gedrückt und durch die Nockenbahnen (201, 202) geführt wird.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Nockenscheibe (20) eine Weichenzunge (203) angeordnet ist, die durch
Steuern der Umlaufbahn des Laufrades (21) um die Nockenscheibe (20) in Abhängigkeit
von einer vorgegebenen Drehrichtung der motorisch angetriebenen Nockenscheibe (20)
die Saug- und Abdeckkappe (4, 4a, 4b) an den Tintendruckkopf (8) an- bzw. abkoppelt.