[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zur Extraktion von Verunreinigungen aus natürlicher
Zellulose, die als Linters, als Flocke, als Garn oder als Stückware vorliegt, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, zum Bleichen natürlicher Zellulose gemäß Anspruch
3 und zum gezielten Abbau des Polymerisationsgrades von natürlicher Zellulose gemäß
Anspruch 14.
[0002] Zellulose, wie sie in der Textilindustrie verwendet wird, stammt entweder von den
Samenhaaren der Baumwolle oder von den Bastfasern aus den Stengeln von Flachs, Hanf,
Ramie und Jute. Aufgrund ihrer natürlichen Herkunft sind diese Zellulosefasern erheblich
verunreinigt. Man findet Wachse, Hemizellulose, Proteine, Mineralsalze und Reste der
Samen und Samenkapseln, bei den Bastfasern darüber hinaus Lignine. Der Durchschnittspolymerisationsgrad
(DP-Wert) von Baumwolle liegt zwischen 2500 und 3000, der von unbehandeltem Flachs
und Ramie zwischen 2500 und 3500.
[0003] Zellulose, wie sie in der Papierindustrie verwendet wird, stammt von Nadelhölzern,
Laubhölzern, Stroh, Esparto, Jute, Manila, aber auch von Baumwolle. Auch diese Zellulose
ist mit herkunftstypischen Fremdstoffen verunreinigt.
[0004] Neben den Fasern aus nativer Zellulose gibt es auch Fasern aus regenerierter Zellulose,
die Viskose-Fasern. Dazu gehören Zellwolle und Reyon sowie als Spezialität die Modalfasern.
Diese Fasern besitzen im Vergleich zu natürlichen Zellulosefasern einen niedrigen
Polymerisationsgrad (DP-Wert) zwischen 250 und 300, maximal bis 800. Aufgrund ihrer
regenerativen, d. h. künstlichen Herstellung sind diese Fasern jedoch praktisch frei
von natürlichen Verunreinigungen.
[0005] Bevor Textilgut aus natürlichen Zellulosefasern veredelt, d. h. gefärbt und bedruckt
werden kann, muß es vorbehandelt werden. Die Ware muß frei von Samenschalen sein.
Die Zellulose soll einen möglichst hohen DP-Wert aufweisen und durch die Vorbehandlung
nicht oxidativ geschädigt sein. Der Weißgrad muß genügend hoch sein, um die Reinheit
speziell der hellen Farben nicht zu beeinträchtigen. Das Farbstoff-Aufnahmevermögen
und die Saugfähigkeit der Ware müssen hoch und gleichmäßig sein.
[0006] Will man jedoch hochwertige Papiere auf der Basis von Zellulose herstellen, muß neben
einer guten extraktiven Vorbehandlung ein kontrollierter Abbau der Zelluloseketten
herbeigeführt werden.
[0007] Beim Vorbehandeln einer entschlichteten, stuhlrohen Webware aus Baumwolle müssen
beispielsweise 8 bis 12 % natürliche Begleitstoffe der Baumwolle entfernt werden.
Pro Tonne Baumwollgewebe muß also die die gewaltige Menge von 80 bis 120 kg Fremdsubstanzen
aufgeschlossen, gelöst oder dispergiert und ausgewaschen werden. Hierzu werden große
Mengen an Behandlungsflüssigkeit und Waschwasser benötigt.
[0008] Die Vorbehandlung von Zellulosefasern bzw. daraus bestehendem Behandlungsgut umfaßt
die Verfahrensschritte Sengen, Entschlichten, eventuell Vorreinigen mit Säure, Behandeln
mit Alkali oder Säure, Laugieren, Mercerisieren und Bleichen. Die vorliegende Erfindung
betrifft die Verfahrensschritte Behandeln mit Alkali oder Säure, d. h. Abkochen bzw.
Beuchen, und Bleichen.
[0009] Für das Vorbehandeln von natürlicher Zellulose in Form von Linters, Flocke, Kammzug,
Kardenband, Wickel, Stranggarn, Maschenware und Gewebe steht eine Vielzahl von vertikal
und radial sowie diskontinuierlich oder kontinuierlich arbeitenden, offenen und geschlossenen
Apparaten zur Verfügung, die man mit den jeweils erforderlichen Einsätzen ausstatten
kann.
[0010] Für das Vorbehandeln von Stückware sind kontinuierlich arbeitende Anlagen vorherrschend.
In diesen Anlagen wird die Webware als Strang oder breit geführt, Wirkware im Strang
oder im Schlauch behandelt. Bei der Breitführung sind faltenfreier Warenlauf und schonende
Behandlung eher gewährleistet.
[0011] Die alkalische Extraktion, in Form des Abkochens oder Beuchens, ist ein sehr langwieriger
Prozeß, der üblicherweise 1 bis 6 Sunden in Anspruch nimmt. Es wurde daher immer nach
schnelleren Verfahren geforscht, was jedoch nur in begrenztem Umfang erfolgreich war.
[0012] Während Maschenware und Webware praktisch ausschließlich im alkalischen pH-Bereich
vorbehandelt werden, ist bei der Vorbehandlung von Garnen häufig die saure Extraktion
üblich. Verwendet werden schwache Säuren, beispielsweise Essigsäure, aber auch verdünnte
Salzsäure. Bei der sauren Extraktion bleiben dann die natürlichen Wachse auf der Zellulosefaser
zurück, was dem Garn gute Laufeigenschaften verleiht.
[0013] Bei der kontinuierlichen Breitbehandlung von Textilgut spielt die Verwendung von
Dämpfaggregaten eine wichtige Rolle. Je nachdem, ob die Ware gebunden, geführt, abgelegt
oder im Pack behandelt ist, werden Reaktionstemperaturen zwischen 100 und 135 Grad
C und Reaktionszeiten bis 30 Minuten angesetzt.
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Extraktion
von Verunreinigungen, gegebenenfalls einschließlich des Bleichens, aus natürlicher
Zellulose, die als Linters, als Flocken, als aufgespulte Garne oder als Stückware
auf dem Baum vorliegt, anzugeben, welches mit einem extrem kurzen Flottenverhältnis
und mit extrem kurzen Behandlungszeiten zu einem optimalen Behandlungsergebnis führt.
[0015] Diese Aufgabe wird gelöst durch das gattungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen gemäß
Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0016] Durch die Evakuierung der Ware, die vorzugsweise trocken in den Kessel eingesetzt
worden ist, durchdringt die Behandlungsflüssigkeit schnell, vollständig und vor allem
gleichmäßig das Behandlungsgut. Der Kessel selbst bleibt praktisch flüssigkeitsfrei.
Auf diese Weise bleibt die benötigte Flüssigkeitsmenge minimal, ebenso die benötigte
Chemikalienmenge und die erforderliche Dampfmenge. Die Chemikalien selbst werden praktisch
völlig genutzt. Dadurch werden die Kläranlagen und die Umwelt geschont.
[0017] Trotz des kurzen Flottenverhältnisses und der da raus resultierenden geringen Flüssigkeitsmenge
und trotz des Vorliegens des Behandlungsgutes als kompakter Block sind die Verunreinigungen
der natürlichen Zellulose praktisch restlos beseitigt. Bei strikter Einhaltung von
sauerstofffreien Bedingungen, was durch die Evakuierung des Kessels sowie die Verwendung
eines geschlossenen Kessels stark begünstigt wird, sinken die DP-Werte der Zellulose
praktisch nicht.
[0018] Andererseits lassen sich durch die Verwendung von Sauerstoff in der Behandlungsflüssigkeit,
vorzugsweise in Form von Peroxiden, die Molekülketten der Zellulose gezielt auf solche
Werte verkürzen, wie sie für die Weiterverarbeitung, beispielsweise zu hochwertigem
Papier, benötigt werden.
[0019] Erfahrungsgemäß genügt der nach der sauren, meist auch nach der alkalischen Extraktion
der Verunreinigungen erreichte Weißgrad der Zellulosefasern noch nicht für die Weiterverarbeitung
in der Textilindustrie, insbesondere zur Herstellung von ungefärbtem oder mit leuchtenden
Farben gefärbtem Textilgut. In diesen Fällen wird ein Bleichschritt nachgeschaltet,
wobei das Bleichen mit Peroxid die weiteste Verbreitung gefunden hat.
[0020] Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die für die Extraktion beschriebenen
Verfahrensschritte auch für das Bleichen des Textilgutes geeignet sind, wobei lediglich
die Behandlungsflüssigkeit durch eine vorzugsweise peroxidhaltige, alkalische, gegebenenfalls
schwach saure Bleichflüssigkeit ersetzt werden muß. Das Behandlungsgut kann nach dem
der Extraktion folgenden Auswaschen im Kessel verbleiben, wird wieder evakuiert, mit
Bleichflüssigkeit bei definiert kurzem Flottenverhältnis imprägniert, unter Überdruck
gedämpft und schließlich wieder ausgewaschen.
[0021] Insgesamt ergibt sich so eine äußerst einfache und wirtschaftliche Steuerung der
beiden Vorbehandlungsschritte bei minimaler Bewegung des Behandlungsgutes, minimalem
Energie- und Materialaufwand und optimal gleichmäßigen Behandlungsergebnissen.
[0022] Vorteilhafterweise wird das Behandlungsgut auf ca. 0,1 bar evakuiert, und zwar sowohl
vor der Extraktion als auch vor dem Bleichen.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird nach dem Imprägnieren des
Behandlungsgutes mit der Behandlungs- bzw. Bleichflüssigkeit ein Teil derselben abgesaugt,
vorzugsweise bis ein Flottenverhältnis von etwa 1 : 1 errreicht ist. Die abgesaugte
Flüssigkeit kann in den Vorratstank zurückgeführt und wiederverwendet werden. Es hat
sich gezeigt, daß bei einem Flottenverhältnis von 1 : 1 bis herunter zu 1 : 0,5 einwandfreie
und völlig gleichmäßige Ergebnisse erzielt werden. Derartiges wurde bisher für unmöglich
gehalten.
[0024] Zum Erwärmen des imprägnierten Behandlungsgutes und zum Aufbauen des Überdrucks und
der Übertemperatur im Kessel wird, wie an sich bekannt, Sattdampf verwendet, um einerseits
ein Übertrocknen des Behandlungsgutes, andererseits ein Verdünnen der Behandlungs-
bzw. Bleichflüssigkeit zu vermeiden.
[0025] Vorteilhafterweise wird der Überdruck im Kessel größer als 1 bar bis zu 8 bar eingestellt,
wobei Werte zwischen 2 und 4 bar bevorzugt sind, weil sich in diesem Bereich die größte
Verfahrensbeschleunigung ergibt. Grundsätzlich lassen sich durch höhere Druck- und
Temperaturwerte kürzere Reaktionszeiten erzielen. Da diese jedoch bereits zwischen
nur 1 und 5 Minuten liegen, bringen Verkürzungen der Reaktionszeit keine wesentlichen
Verkürzungen der Gesamt-Behandlungszeit mehr. Der wesentliche Zeitgewinn wird durch
das Evakuieren der Ware und durch das kurze Flottenverhältnis erreicht.
[0026] Um die Zeitspanne, die benötigt wird, um das Behandlungsgut nach dem Imprägnieren
auf Reaktionsdruck und -temperatur aufzuheizen, nach Möglichkeit weiter zu verkürzen,
empfiehlt es sich, die Behandlungs- bzw. Bleichflüssigkeit vor dem Imprägnieren auf
bis zu 90 Grad C zu erwärmen. Die Temperatur muß jedoch auch auf den Unterdruck im
Kessel abgestimmt werden.
[0027] Anhand der nachfolgenden Verfahrensbeispiele und Rezepturen soll das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutert werden.
[0028] In allen Beispielen werden Kessel und Ware auf ca. 0,1 bar evakuiert. Anschließend
läßt man die definierte Menge der Behandlungs- bzw. Bleichflüssigkeit in die Ware
einschießen. Gegebenenfalls wird ein Teil der Flüssigkeit wieder abgesaugt, bis das
jeweils angegebene Flottenverhältnis erreicht wird. Das Auswaschen nach der Extraktion
erfolgt in allen Fällen mit heißem Wasser, nach dem Bleichen auch mit kaltem Wasser.
Beispiel 1:
[0029] Vorreinigen von Baumwollgarn mit Essigsäure
3 ml/l Essigsäure 60 %ig
1 g/l Netzmittel ("Leophen U")
1 : 1 Flottenverhältnis
125 Grad C Behandlungstemperatur
3 min. Reaktionszeit
Beispiel 2:
[0030] Alkalische Extraktion von Baumwollgarn mit Natronlauge
5 bis 10 g/l Ätznatron
0,5 g/l Reduktionsmittel ("Rongalit C")
0,5 g/l Netzmittel ("Leophen U")
0,5 g/l Waschmittel-Netzmittel-Kombination ("Kieralon B")
1 : 1 Flottenverhältnis
3,5 bar Druck
5 min. Reaktionszeit
[0031] Nach beendeter Reaktionszeit wird zunächst nur der Dampf abgestellt. Sobald kein
Überdruck mehr vorhanden ist, läßt man von oben zunächst heißes, dann warmes und schließlich
kaltes Spülwasser zulaufen.
[0032] Nach dem Stand der Technik beträgt bei Anwendung der genannten Rezeptur die Behandlungszeit
4 bis 6 Stunden.
Beispiel 3:
[0033] Alkalische Extraktion von Baumwoll-Flocke im Packapparat
10 g/l Ätznatron
3 g/l Dispergier-Emulgier-Sequestrier-Reduziermittel-Kombination ("Lufibrol KB 74")
1 g/l Netzmittel ("Leophen U")
1 : 1,5 Flottenverhältnis
130 Grad C Reaktionstemperatur
3,5 min Reaktionszeit
[0034] Nach dem Stand der Technik beträgt bei Anwendung der genannten Rezeptur die Behandlungszeit
ca. 1 Stunde.
Beispiel 4:
[0035] Alkalische Vorbehandlung von Stückware aus Baumwolle mit Polyester im Stückbaum-Autoklaven
30 g/l Ätznatron
9 g/l Dispergier-Emulgier-Sequestrier-Reduziermittel-Kombination ("Lufibrol KB 74")
2 g/l Netzmittel ("Leophen U")
1 : 1 Flottenverhältnis
130 Grad C Reaktionstemperatur
4 min. Reaktionszeit
Beispiel 5:
[0036] Alkalische Vorbehandlung von Baumwoll-Gewebe im
Stückbaum-Autoklaven
50 g/l Ätznatron
12 g/l Dispergier-Emulgier-Sequestrier-Reduziermittel-Kombination ("Lufibrol KB 74")
0,5 g/l Netzmittel ("Leophen U")
1 : 1 Flottenverhältnis
40 Grad C Imprägniertemperatur
132 Grad C Reaktionstemperatur
4 min. Reaktionszeit.
[0037] Das Auswaschen muß möglichst heiß durchgeführt werden.
[0038] Nach dem Stand der Technik beträgt bei Anwendung der genannten Rezeptur die Behandlungszeit
ca. 1 Stunde, die Imprägniertemperatur 60 - 95 Grad C.
Beispiel 6:
[0039] Peroxidbleiche von Baumwoll- bzw.
Baumwoll-Polyester-Kreuzspulen
25 ml/l Wasserstoffperoxid 35 %ig
5 ml/l Wasserglas
10 g/l Peroxid-Stabilisator ("Prestogen P")
3 g/l Ätznatron
2 g/l Netzmittel ("Leophen U")
20 Grad C Imprägniertemperatur
130 Grad C Reaktionstemperatur
3 min. Reaktionszeit
Beispiel 7:
[0040] Schwachsaure Peroxidbleiche von Kreuzspulen oder Stückbaum
5 ml/l Wasserstoffperoxid 35 %ig
3 g/l Peroxid-Stabilisator für schwachsaure Bleiche ("Prestogen SP")
0,5 g/l Netzmittel ("Leophen U")
pH-Wert maximal 7,5 bei Weißware
pH-Wert maximal 7,0 bei Farbware
1 : 1,2 Flottenverhältnis
125 Grad C Reaktionstemperatur
4 min. Reaktionszeit
[0041] Nach dem Stand der Technik beträgt bei Anwendung der genannten Rezeptur die Behandlungszeit
ca. 1 Stunde.
Beispiel 8:
[0042] Alkalische Vorbehandlung von Baumwoll-Linters
8 g/l Ätznatron
3 g/l Dispergier-Emulgier-Sequestrier-Reduziermittel-Kombination ("Lufibrol KE")
1 g/l Waschmittel-Netzmittel-Kombination ("Kieralon CD")
0,5 g/l Netzmittel ("Leophen M")
0,8 Flottenverhältnis
130 Grad C Reaktionstemperatur
5 min. Reaktionszeit
[0043] Es wurde eine Abnahme des DP-Wertes beobachtet.
[0044] Nach dem Stand der Technik beträgt bei Anwendung der genannten Rezeptur die Behandlungszeit
ca. 2 Stunden.
Beispiel 9:
[0045] Peroxidbleiche von Baumwoll-Linters
6 ml/l Wasserstoffperoxid 35 %ig
1 ml/l Wasserglas
1,5 ml/l Peroxid-Stabilisator (Prestogen PL")
1 g/l Waschmittel-Netzmittel-Kombination ("Kieralon CD")
1,5 g/l Ätznatron
1 : 2 Flottenverhältnis
138 Grad C Reaktionstemperatur
4 min. Reaktionszeit
1. Verfahren zur Extraktion von Verunreinigungen aus natürlicher Zellulose, die als Linters,
als Flocke, als Garn in Form von Kettbäumen oder Kreuzspulen oder als Stückware auf
dem Baum vorliegt, wobei das Behandlungsgut mit einer Behandlungsflüssigkeit, der
Lauge oder Säure und gegebenenfalls weitere Chemikalien - Dispergiermittel, Emulgiermittel,
Netzmittel, Sequestierungsmittel und/oder Antioxidantien bzw. Oxidantien - zugegeben
sind, imprägniert, bei Temperaturen oberhalb 100 Grad C im geschlossenen Kessel gedämpft
und anschließend heiß ausgewaschen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Behandlungsgut
nach dem Einsetzen in den Kessel evakuiert wird, daß anschließend die Behandlungsflüssigkeit
in das Behandlungsgut strömt, wobei ein Flottenverhältnis von kürzer als 1 : 3 eingehalten
wird, daß daraufhin Sattdampf durch das Behandlungsgut strömt, bis im Kessel ein Überdruck
von maximal 8 bar erreicht ist, und daß das Behandlungsgut für 1 - 5 Minuten bei dem
erreichten Druck gehalten wird, bevor der Kessel entspannt und der Waschvorgang eingeleitet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsflüssigkeit
Sauerstoff-abspaltende Chemikalien, insbesondere Peroxide, zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das im Kessel befindliche
Behandlungsgut nach dem Auswaschen ein zweites Mal evakuiert wird, worauf eine Bleichflüssigkeit
in das Behandlungsgut strömt, wobei ein Flottenverhältnis von kürzer als 1 : 3 eingehalten
wird, daß daraufhin Sattdampf durch das Behandlungsgut strömt, bis im Kessel ein Überdruck
von maximal 8 bar erreicht ist, und daß das Behandlungsgut für 1 - 5 Minuten bei dem
erreichten Druck gehalten wird, bevor der Kessel entspannt und ein weiterer Waschvorgang
eingeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Behandlungsgut
auf ca. 0,1 bar evakuiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Imprägnieren
ein Teil der Behandlungsflüssigkeit bzw. der Bleichflüssigkeit abgesaugt wird, bis
ein Flottenverhältnis von etwa 1 : 1 erreicht ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die abgesaugte Flüssigkeit
wiederverwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Überdruck
im Kessel größer als 1 bar eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Überdruck
im Kessel zwischen 2 und 4 bar, vorzugsweise zwischen 2 und 3 bar, eingestellt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Flottenverhältnis
zwischen 1 : 0,5 und 1 : 3, vorzugsweise auf ca. 1 : 1 eingestellt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsflüssigkeit
bzw. die Bleichflüssigkeit vor dem Imprägnieren auf bis zu ca. 90 Grad C erwärmt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß heiß oder
kalt nachgewaschen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mit Peroxid
gebleicht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß durch Peroxidzusatz
der DP-Wert der Zellulose gezielt herabgesetzt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Behandlungsgut
trocken in den Kessel eingesetzt wird.