[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Skibindungsträger, mit einer Trägerplatte,
auf der eine Skibindung anbringbar ist, und mit auf dem Ski befestigbaren Mitteln,
um die Trägerplatte abnehmbar zu befestigen.
[0002] Ein solcher Skibindungsträger ist aus der CH-A-637 299 bekannt, wobei die Trägerplatte
an drei maulartigen Nuten gehalten ist und eine Feder enthält, die vor allem dazu
dient, die Platte form- und kraftschlüssig am Ski zu befestigen.
[0003] Durch die Verbreitung des Skisportes einerseits und den steigenden Wohlstand und
vor allem die Verbesserung und Verfeinerung der Technik andererseits wird der Personenkreis
derjenigen immer grösser, die mehr als ein Paar Ski besitzen, um je nach den Verhältnissen
den besonders geeigneten Ski, zu verwenden. Ausserdem weisen die Skistationen eine
bedeutende Anzahl von Geschäften auf, die Skier vermieten, wobei der gleiche Kunde
die Gelegenheit wahrnimmt, verschiedene Skier zu testen. Dies alles führt zu einem
steigenden Bedürfnis nach Senkung der Kosten, wobei die Skibindung ein nicht unbeträchtlicher
Faktor darstellt. Dem könnte rein theoretisch der eingangs erwähnte Skibindungsträger
Rechnung tragen. Die neuere Entwicklung hat jedoch gezeigt, dass es in vielen Fällen
nicht wünschenswert ist, dass die Skibindung formschlüssig am Ski befestigt ist, da
sie die Federung des Skis behindert. So gibt es bereits Skibindungen, bei denen der
Fersenteil der Bindung mit einem flexiblen Band verbunden ist, um einer Skiversteifung
entgegenzuwirken. Die Bindung wird hier jedoch direkt auf den Ski montiert. Beschrieben
wird dieses System in der AT-B-371 730.
[0004] Es ist davon ausgehend eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Skibindungsträger
zu schaffen, der nicht nur leicht auswechselbar ist, um auf verschiedene Skier montiert
zu werden, sondern der es auch gestattet, die Flexibilität der Skier voll zu erhalten.
Diese Aufgabe wird mit dem in Anspruch 1 definierten Skibindungsträger gelöst. In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Aufgabe gelöst, die Schläge auf die
Skischuhe und damit auf den Skifahrer zu dämpfen. Die Lösung besteht darin, dass die
Trägerplatte ein gummielastisches Dämpfungselement aufweist. Dämpfungselemente zwischen
dem Ski und dem Skischuh sind aus etlichen Patentschriften bekannt, so auch aus der
EP-B-104185, wobei jedoch dieses Dämpfungselement zwischen einer nicht austauschbaren
Skibindung fest und ganzflächig mit dem Ski verklebt ist.
[0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht schematisch einen erfindungsgemässen Skibindungsträger
mit aufmontierter Skibindung,
Fig. 2 zeigt den erfindungsgemässen Skibindungsträger von oben,
Fig. 3 zeigt den Skibindungsträger gemäss Fig. 2 in einem Schnitt,
Fig. 4 zeigt einen Schnitt gemäss der Linie IV-IV in Fig. 2,
Fig. 5 zeigt einen Schnitt gemäss der Linie V-V in Fig. 2 und
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Skibindungsträgers für
eine Tourenbindung.
[0006] In Fig. 1 erkennt man den Ski 1, den erfindungsgemässen Skibindungsträger 2 sowie
den Fussspitzenteil 3, den Fersenteil 4 und den Stopper 5 der Bindung 6, die genau
gleich auf die Trägerplatte montiert wird wie auf den Ski.
[0007] Im ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Skibindungsträgers gemäss den
Fig. 1 - 5 erkennt man, dass dieser im wesentlichen aus drei Teilen besteht, aus der
Trägerplatte 7, dem Befestigungsteil 8 sowie dem Führungsteil 9. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
befindet sich das Befestigungsteil 8 vorne, d.h. beim Fussspitzenteil, und das Führungsteil
hinten. Da es sich hier jedoch, im Gegensatz zur vorher erwähnten Bindung mit flexibel
mit dem Vorderteil verbundenem Fersenteil, um eine Trägerplatte handelt, ist es ebensogut
möglich, das Befestigungsteil hinten bei der Ferse und den Führungsteil vorne anzuordnen,
da es hier lediglich um eine Relativverschiebung zwischen der Trägerplatte und dem
Ski geht.
[0008] Das Befestigungsteil 8, s. auch Fig. 4, weist eine U-förmige Befestigungsschiene
10 auf, die mittels vier Schrauben 11 fest mit dem Ski verbunden ist. Die Schenkel
der U-förmigen Befestigungsschiene weisen abgewinkelte Enden 12 auf, die parallel
zur Skioberfläche verlaufen. In der Mitte der Befestigungsschiene befindet sich ein
Zapfen 13. Ueber diese Befestigungsschiene wird ein Deckel 14 beispielsweise aus Kunststoff
oder Aluminum geschoben, dessen Längsseiten 15 die abgeknickten Enden 12 hintergreifen,
und der mittels einer Sicherungsschraube 16 in der Befestigungsschiene befestigbar
ist. Anstelle einer Schraube kann auch ein Schnapper verwendet werden.
[0009] Die Trägerplatte 7 besteht in vorliegendem Ausführungsbeispiel aus einer Deckplatte
17 und aus einer Bodenplatte 18, zwischen denen ein gummielastisches Dämpfungselement
19 angeordnet ist. Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, besteht die Deckplatte
17 aus einem Mittelteil 20 und zwei abgekröpften, schmäleren Zungen 21 vorne, bzw.
22 hinten. Die vordere Zunge 21 weist eine dem Zapfen 13 ensprechende Oeffnung 23
auf, wobei der Zapfen, bzw. die entsprechende Oeffnung nicht notwendigerweise zylindrisch
sein muss. Aus den Fig. 2 und 3 geht hervor, dass das gummielastische Dämpfungselement
19 rahmenförmig ausgebildet ist. Die Bodenplatte 18 ist vorzugsweise aus einem gut
gleitenden Kunststoff gefertigt, beispielsweise unter dem Handelnamen Teflon bekannt,
um ein Gleiten der Trägerplatte auf der Skioberfläche zu erleichtern.
[0010] Die hintere Zunge 22 ist, s. insbesondere Fig. 5, längsverschieblich in der hinteren
Führung 9 angeordnet, die mittels vier Schrauben 24 fest mit dem Ski verbunden ist.
Die Seitenwände des hinteren Führungsteils 9 weisen je einen Führungskanal 25 zur
Aufnahme der hinteren Zunge auf, wobei dieses Führungsteil 9 aus einem geeigneten
Kunststoff hergestellt ist.
[0011] Als Material für die Deckplatte 17 ist beispielsweise Aluminium geeignet, aber auch
Kunststoff. Bei der Verwendung von Kunststoff als Deckplatte ist es vorteilhaft, Längsrippen
vorzusehen, um die Verwindungssteifheit zu erhöhen. Die Festigkeit wird noch durch
die Verwendung von Glas- oder Kohlenstoffasern verstärkten Kunststoff erhöht.
[0012] Um die Trägerplatte mit der aufmontierten Skibindung am Ski zu befestigen, genügt
es, die Platte mit deren hinteren Zunge 22 in das Führungsteil einzuführen und die
Oeffnung 23 an der vorderen Zunge über den Zapfen 13 zu senken. Danach wird der Kunststoffdeckel
14 auf die Befestigungsschiene aufgeschoben und mittels der Sicherungsschraube 16
gesichert. Dies ermöglicht insgesamt eine sehr leichte und schnelle Befestigung der
Trägerplatte mit der Skibindung auf dem Ski. Je nach Verwendungszweck, beispielsweise
Privatski oder Skier, die vermietet werden, kann die Sicherungsschraube mittels einem
Geldstück oder Schraubenzieher gedreht werden oder, falls eine leichte Entfernung
nicht erwünscht ist, anstatt einer gezeichneten Schraube eine Imbusschraube oder dergleichen
Spezialschraube verwendet werden, die nur mittels einem Spezialwerkzeug gedreht werden
kann. Beim eingezeichneten Beispiel ist es möglich, die Trägerplatte, oder beispielsweise
nur eine Trägerplatte eines Skis zu entfernen und mit sich zu führen, um dadurch das
Entwenden der Skier unattraktiv zu gestalten.
[0013] Die Verwendung des erfindungsgemässen Bindungsträgers ermöglicht nicht nur das leichte
Austauschen der Bindung auf andere, mit den Befestigungsmitteln versehene Skier, wodurch
die erheblichen Kosten für die Bindungen an anderen Skiern entfallen, sondern auch
eine erhebliche Steigerung des Fahrkomforts einerseits durch das eine frei längsverschiebliche
Ende der Bindung, wodurch die ursprüngliche Biegsamkeit des Skis erhalten bleibt und
durch die Verwendung eines gummielastischen Dämpfungselementes, um Schläge auf die
Skischuhe und damit auf den Skifahrer zu dämpfen. Ausserdem ermöglicht dieses System
das Abnehmen der Skibindung für den Transport, was insbesondere beim Transport mittels
Skiträger auf einem Personenwagen stark ins Gewicht fällt, denn die Bindungen sind
sehr schmutzanfällig, der ganz besonders beim Autofahren entsteht, falls die Skier
nicht durch einen Skisack geschützt werden. Ganz abgesehen davon erhöht die Demontage
der Bindung die Aerodynamik der Skier auf dem Skiträger. Ferner ermöglicht die Verwendung
des erfindungsgemässen Skibindungsträgers das Einstellen der Bindung ohne Skier, wodurch
eine grosse Erleichterung möglich ist, insbesondere falls die Skier, respektive deren
Bindung, nicht mit einem Personenwagen transportiert werden.
[0014] Die Liste der oben beschriebenen Vorteile kann noch wesentlich erweitert werden,
falls die Ausführungsvariante gemäss Fig. 6 hinzugefügt wird. Bei dieser Ausführungsvariante
handelt es sich um einen Skibindungsträger für Tourenskis, bei welchem die Möglichkeit
vorhanden sein muss, den Fuss anzuheben. Es sind Skibindungen für Tourenskier bekannt,
bei welchen mittels komplizierter Mechanismen die Skibindung entweder in einer Tourenstellung
oder in einer Abfahrtsstellung einstellbar ist. In vorliegendem Ausführungsbeispiel
gemäss Fig. 6 wird dies durch den aufgezeichneten Skibindungsträger 26 erreicht. Der
Befestigungsteil 8, der in diesem Falle nur vorne angeordnet sein kann, sowie der
hintere Führungsteil 9 sind mit denjenigen des vorgehend beschriebenen Ausführungsbeispiels
identisch. Hingegen weicht die Trägerplatte von der Trägerplatte 7 des ersten Auführungsbeispiels
ab. Die Trägerplatte 27 besteht aus einem Mittelteil 28, das hinten in ein Winkelstück
29 mündet und vorne dieselbe abgekröpfte Zunge 30 aufweist wie im vorhergehenden Beispiel,
jedoch am ersten Knick mit einem Gelenk 31 versehen ist. Die Bodenplatte 32 besteht
auch hier aus einem reibungsarmen Kunststoff, und zwischen dieser Bodenplatte und
der Deckplatte 33 ist ebenfalls ein gummielastisches Dämpfungselement 34 angeordnet.
Unter dem hinteren Teil der Deckplatte 33 ist eine Verriegelungslasche 35 gleitbar
befestigt, wobei die Lasche mindestens in ihrem vordersten Teil wie die hintere Zunge
22 des ersten Ausführungsbeispiels ausgebildet ist. Die Lasche 35 ist, hier eher schematisch
eingezeichnet, mittels einer Feststellschraube 36, die in einem Schlitz 37 in der
Deckplatte gleitet, an der Deckplatte gehalten, wobei die Lasche ausserdem in einer
entsprechenden Oeffnung 38 im Winkelstück 29 geführt ist. Zwischen der Lasche 35 und
der Deckplattenunterseite ist eine Unterlagsscheibe 39 angeordnet. In der in Fig.
6 eingezeichneten Stellung ist der Skibindungsträger in der Tourenstellung montiert,
d.h. die Trägerplatte 27 kann um das Gelenk 31 geschwenkt werden, wodurch ein Laufen
mit den Skiern ermöglicht wird. Für die Abfahrt wird die Lasche in das Führungsteil
9 geschoben und die Schraube 36 angezogen, wodurch der Bindungsträger, resp. die Bindung,
die gleiche Funktion erfüllt wie beim ersten Beispiel für die normale Abfahrt. Durch
die Verwendung dieser abnehmbaren Tourenbindung werden die Verwendungmöglichkeiten
des erfindungsgemässen Skibindungsträgers wesentlich erhöht.
1. Skibindungsträger, mit einer Trägerplatte, auf der eine Skibindung anbringbar ist
und mit auf dem Ski befestigbaren Mitteln, um die Trägerplatte abnehmbar zu befestigen,
dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung gesehen die Befestigungsmittel für die
Trägerplatte an beiden Enden derselben angeordnet sind und an einem Ende ein Befestigungsteil
(8) für das Fixieren der Trägerplatte (17, 27) und am anderen Ende ein Führungsteil
(9) vorhanden ist, in dem die Trägerplatte in Längsrichtung frei beweglich geführt
ist.
2. Skibindungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsteil
(8) eine U-förmige, auf dem Ski befestigbare Befestigungsschiene (10) mit abgewinkelten
Enden (12) enthält, in deren Mitte ein Zapfen (13) angeordnet ist und einen aufschiebbaren
und gesicherten Deckel (14) aufweist und das am Ski befestigbare Führungsteil (9)
zwei Seitenwände mit je einem Führungskanal (25) aufweist, wobei die Trägerplatte
(17, 27) an ihren beiden Enden in eine schmälere Zunge (21, 22) mündet und eine Zunge
(21) eine dem Zapfen (13) am Befestigungsteil entsprechende Oeffnung (23) aufweist
und in die Befestigungsschiene (8) passt und die andere Zunge (22) in das Führungsteil
(9) passt und darin gleitbar ist.
3. Skibindungsträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zungen
(21, 22; 30, 35) gegenüber dem Mittelteil (20; 28) der Trägerplatte (7; 27) abgekröpft
sind.
4. Skibindungsträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3 für die Verwendung als Tourenski,
dadurch gekennzeichnet, dass die in das bei den Fussspitzen befestigte Befestigungsteil
(8) passende Zunge (30) mit Oeffnung (23) gelenkig (31) mit dem Mittelteil (28) der
Trägerplatte (27) verbunden ist und die hintere Zunge (35) über eine in einem Längsschlitz
(37) gleitende Feststellschraube (36) längsbeweglich mit dem Mittelteil (28) der Trägerplatte
(27) verbunden ist.
5. Skibindungsträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
Deckel (14) am Befestigungsteil (8) und das Führungsteil (9) aus Kunststoff gefertigt
sind.
6. Skibindungsträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Trägerplatte (7, 27) aus einer Deckplatte (17; 33) mit den Zungen (21, 22; 30, 35)
und einer Bodenplatte (18; 32) besteht, zwischen denen ein gummielastisches Dämpfungselement
(19, 34) angeordnet ist.
7. Skibindungsträger nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (18;
32) aus einem gleitfähigen Kunststoff besteht, und das Dämpfungselement (19, 34) rahmenförmig
ausgebildet ist.
8. Skibindungsträger nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatte
(17; 33) aus Aluminium gefertigt ist.
9. Skibindungsträger nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatte
(17, 33) aus Kunststoff oder faserverstärktem Kunststoff gefertigt ist und Längsrippen
aufweist.