[0001] Die Erfindung betrifft eine Keilzinkenpresse zur Herstellung von Keilzinkenverbindungen
von in Keilzinkenfräsen an ihren Stirnseiten mit Keilzinken versehenen und mit Leim
an den Keilzinken angegebenen Brettern.
[0002] In Keilzinkenfräsen werden an den Stirnseiten der in Stapel hochkant liegenden Bretter
10 bis 30 cm lange Keilzinken geschnitten und anschließend mit Leim versehen. Die
Bretter werden dann einzeln hintereinander in einer Keilzinkenpresestirnseitig zusammengefügt
und bis zum Abbinden des Leimes gegeneinander gepreßt und in gleicher Ebene festgehalten.
Es entstehen dabei fortlaufende Bretterbahnen, die aus den unter sich verschieden
langen Brettern zusammengesetzt sind, wobei die Verleimungen die selben Festigkeiten
aufweisen müssen, wie das gewachsene Holz. Anschließend werden diese endlosen Bretterbahnen
abgelängt und die so anfallenden Bretter werden zu Schichtholzträgern verleimt und
verpreßt.
[0003] Bei herkömmlichen Verfahren werden für mittlere und hohe Leistung Keilzinkendurchlaufpressen
verwendet, die ein oberers und ein unteres Plattenband aufweisen, die die Bretter
kraftschlüssig durch die Presse schieben. Dabei muß der Verleimpreßdruck je nach Keilzinkenlänge
50 bis 100 kg je Qudratzentimeter betragen, also bei einem üblichen Brettquerschnitt
von 25 X 4 cm 5.000 bis 10.000 kg Vorschubkraft. Wenn die Bretter 4 bis 5 m lang sind
und in der Minute 10 oder mehr Verbindungen verpreßt werden, ergibt sich ein hoher
Energiebedarf. Bei 50 m Vorschub je Minute werden bei einer 5.000 kg Druck erzeugenden
Presse werden 45 kW bzw. bei 10.000 kg 90 kW benötigt. Abgesehen von der komplizierten
Konstruktion solcher Pressen ist dieser Aufwand sehr hoch. Bei Taktpressen muß ein
Haltedruck auf die beiden zusammenzufügenden Bretter ausgeübte werden, der in der
Regel das Doppelte des Vorschubdruckes beträgt.
[0004] Aufgabe der Erfindung war demgegenüber die Entwicklung einer Keilzinkenpresse mit
einem wesentlich geringeren Energiebedarf, einfacherer Konstruktion und geringerer
Aufstellungs- und Bedienungsfläche.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebenen Maßnahmen gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäßen Pressen erfüllen alle zur Aufgabe gestellten Forderungen und
Bedingungen. Ein besonderer Vorteil ist es, daß die mit solchen Pressen hergestellten
endlosen Bretterbahnen nach sehr kurzen Verweilzeiten anstelle der sonst notwendigen
8 bis 24 Stunden in die Schichtholzträgerpressen gefördert werden können.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig.1
- eine erfindungsgemäße Keilzinkenpresse in Seitenansicht
- Fig.2
- einen Teilausschnitt aus Figur 1
- Fig.3
- einen Schnitt durch die Presse gemäß Fig.1 in Ebene III-III in Fig.1
- Fig.4
- einen Teilausschnitt der Presse zu Fig.1 in Draufsicht
- Fig.5
- einen Teilausschnitt aus Fig.2
[0008] Die in den Zeichnungen dargestellte Keilzinkenpresse weist einen auf Geleisen 1 und
2 mit den Rollen 3 und 4 ( Fig.3) fahrbaren in Figur 1 linken Tisch 5 auf. An diesem
Tisch 5 sind mit ihm fest verbundene Gelenke 6 vorgesehen, an denen Hebelarme 7 angelenkt
sind, die an ihrem unteren Ende in weiteren Gelenken 8 mit einer horizontalen Zugstange
9 kraftschlüssig verbunden sind. Eine über dem Tisch 5 angeordnete Preßvorrichtung
10 weist einen Längsträger 11 auf, an dessen Unterseite zu ihm querstehende Schienen
12 angeschweißt sind, die wiederum an ihrer Unterseite Brücken 13 tragen, die quer
über den Tisch 5 greifen, auf denen zwischen den Schienen 12 Wellen 14 liegen. An
den Unterseiten der Brücken 13 sind Preßschuhe 15 zur Auflage auf den zu verpressenden
Brettern 16 vorgesehen. An den über die Brücken 13 hinausragenden Enden der Wellen
14 sind Zugglieder 17 angelenk, die an ihren unteren Enden zusammen mit den Hebelarmen
7 in Gelenken 8 mit der Zugstange 9 kraftschlüssig verbunden sind. Zwischen den oberen
Enden der Zugglieder 17 und den Hebelarmen 7 sind weitere Hebelarme 18 angeordnet,
sodaß Hebelarme 7, Zugglieder 17 und die weiteren Hebelarme 18 starre Dreiecke bilden,
die in den Anlenkpunkten der Gelenke 6 schwenkbar sind. An den unteren Enden dieser
Dreiecke greift die Zugstange 9 an und kann in ihrer Horizontalbewegung durch Schwenken
der Dreiecke die Welle 14 anheben bzw. nach unten pressen. Auf der anderen Seite des
Tisches 5 ist die gleiche Anordnung vorgesehen.
[0009] Auf den Geleisen 1 und 2 ist in Figur 1 rechts ein zweiter Tisch 19 angeordnet, dessen
Pressvorrichtung 10' spiegelbildlich mit der Preßvorrichtung 10 des Tisches 5 gleich
ist, wobei ebenfalls Zugstangen 9' an den unteren Enden der Dreiecke 7', 17', 18'
angelenkt sind.
[0010] Die Zugstangen 9 und 9' sind zwischen den Tischen 5 und 19 mit einem Arbeitszylinder
20 verbunden, mit dem sie in ihrer Längsrichtung auseinander oder zusammengeschoben
werden können, wobei die Dreiecke die beschriebenen Schwenkbewegungen ausführen.
[0011] Die Wirkungsweise ist folgende: Die auf den Schienen in Gegenrichtung zur Transportbewegung
der Bretter 16, in Figur 1 von links nach rechts, fahrenden Tische 5 und 19 nehmen
die mit Keilverzinkung versehenen und bereits angeleimten, aus der Keilzinkenfräse
auf einem Band ankommenden Bretter auf, die dabei auf die Tische unter die Preßvorrichtungen
10, 10' geschoben werden, und zwar so, daß eine oder mehrere zusammenzufügende Bretterenden
unter den Preßschuhen 15 liegen. Die Arbeitszylinder 20 verschieben die Zugstangen
9, 9' in Richtung der Pfeile 21,22 und damit die Tische 5,19 auseinander. Zugleich
werden durch Schwenken der Dreiecke 7,17,18 im Uhrzeigersinn und der Dreiecke 7',17',18'
gegen den Uhrzeigersinn die Preßvorrichtungen 10,10' angehoben, sodaß die zu verpressenden
Bretter unter sie eingeschoben werden können. Daraufhin werden die Arbeitszylinder
20 von der anderen Seite beaufschlagt, sodaß die Zugstangen 9,9' und die Tische 5
und 19 in Richtung der Pfeile 23,24 zusammgezogen und damit die Verzinkungen der Bretter
16 ineinandergepresst werden. Zugleich werden durch Schwenken der Dreiecke in der
nun entgegengesetzten Richtung durch Anziehen der Zugglieder 17, 17' die Pressvorrichtungen
10,10 geschlossen und die Bretter während ihres Zusamschiebens und während einer folgenden
kurzen Abbindezeit des Leimes festgehalten, wobei die beiden Tische 5 und 19 in Transportrichtung
der Bretter 16 für ein kurzes Stück auf den Geleisen 1,2 mitrollen. Danach wird durch
Öffnungsbewegung der Arbeitszylinder 20 in Richtung der Pfeile 21,22 der Preßdruck
gelöst und der Nachschub der Bretter 16 freigegeben, wobei die Tische 5,19 rückwärts
gegen die Transportrichtung der Bretter 16 zu ihrem Ausgansort fahren. Dann wiederholt
sich der beschriebene Vorgang des erneuten Schließens und Wiederlösens der Presse.
[0012] Auf diese Weise ist es möglich, bei nur 5 Pressungen in der Minute 10 Bretter zu
je 5 m Länge zu verbinden, wobei die aufzuwendende Energie je nach Bretterlänge ca
50 bis 100 m/min bei einem Preßdruck von 5.000 kg weniger als ein Zehntel der nach
dem Stand der Technik benötigten beträgt.
[0013] Alle Bewegungsfunktionen der beschriebenen Keilzinkenpresse können durch Arbeitszylinder
oder an deren Stelle durch Schraubspindeln antreibende Elektromotoren ausgeführt werden.
Dabei ist eine Programmierung zur Koordinierung der einzelnen Bewegungsvorgänge ohne
Schwierigkeit mögllich, sodaß der gesamte Arbeitsvorgang fortlaufend automatisch ablaufen
kann.
[0014] Die verpreßten Bretter können aus der beschriebenen Keilzinkenpresse auf einem Band
ohne mechanische Beanspruchung nach Ablängen in eine Schichtholzträgerpresse befördert
werden, wo ihre Verleimung endgültig aushärtet. Die genannte Verweilzeit in der Keilzinkenpresse
reicht aus für eine den Bedingungen dieses Transportes genügende Verbindung. Auf diese
Weise kann Stell- und Lagerplatz in erheblichem Umfang eingespart werden.
Bezugszeichenverzeichnis
[0015]
- 1,2
- Geleise
- 3,4
- Rollen
- 5
- linker Tisch
- 6
- Gelenke
- 7,7'
- Hebelarme
- 8
- weitere Gelenke
- 9,9'
- Zugstangen
- 10,10'
- Preßvorrichtung
- 11
- Längsträger
- 12
- Schienen
- 13
- Brücken
- 14
- Wellen
- 15
- Preßschuhe
- 16
- Bretter
- 17,17'
- Zugglieder
- 18,18'
- weitere Hebelarme
- 19
- rechter Tisch
- 20
- Arbeitszylinder
- 21,22
- Pfeile nach außen weisend
- 23,24
- Pfeile nach innen weisend
1. Keilzinkenpresse zur Herstellung von Keilzinkenverbindungen von in Keilzinkenfräsen
an ihren Stirnseiten mit Keilzinken versehenen und mit Leim angegebenen Brettern,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei auf gemeinsamen Geleisen(1,2) fahrbare Tische(5,19) zur Aufnahme der fortlaufend
zugeführten Bretter(16) vorgesehen sind, die durch Arbeitszylinder(20) auf diesen
Geleisen(1,2) gegeneinander und auseinander verschoben werden können, und daß über
den Tischen (5,19) je eine Pressvorrichtung(10,10') zum Festhalten der Bretter(16)
angeordnet ist, die beim Zusammenfahren der Tische(5,19) durch die gleichen Arbeitszylinder(20)
schließbar und bei Auseinanderfahren der Tische(5,19) lösbar sind.
2. Keilzinkenpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pressvorrichtungen (10,10') quer zur Transportrichtung der Bretter(16) auf
Brücken(13) und Preßschuhen(15) liegende Wellen(14) aufweisen, an deren überstehenden
beiderseitigen Enden ein oberes Eck von aus Hebelarmen(7,7',18,18') und Zuggliedern(17,17')
bestehenden Dreiecken angelenkt ist, die um am Tisch(5,19) fest angeordnete Gelenke(6,6')
schwenkbar und die an ihren unteren Ecken in weiteren Gelenken(8) mit horizontalen
die Hin- und Herbewegung der Tische(5,19) bewirkenden Zugstangen(9,9') verbunden sind.
3. Keilzinkenpresse nach Anspruch 1, 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstangen(9,9') der beiden Tische(5,19) miteinander durch je einen Arbeitszylinder(20)
verbunden sind, mit denen die Zugstangen(9,9') gegeneinander und auseinander verschoben
werden können.
4. Keilzinkenpresse nach Anspruch 1, 2,
dadurch gekennzeichnet, daß Arbeitszylinder vorgesehen sind, mit denen die Tische(5,19) gemeinsam auf den
Geleisen bei Aufnahme der Bretter(16) gegen die Transportrichtung der Bretter(16)
und während der Verweilzeit bei geschlossenen Preßvorrichtungen(10, 10') in der Transportrichtung
der Bretter(16) mit deren Transportgeschwindigkeit bewegt werden können.