(19)
(11) EP 0 437 713 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.1991  Patentblatt  1991/30

(21) Anmeldenummer: 90123022.7

(22) Anmeldetag:  01.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D06F 39/00, D06F 39/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 13.01.1990 DE 4000882

(71) Anmelder: AEG Hausgeräte GmbH
D-90429 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Stamminger, Rainer, Dipl.-Phys. Dr.
    W-8560 Lauf (DE)
  • Jung, Günther
    W-8510 Fürth (DE)
  • Riller, Peter, Dipl.-Ing.
    W-8504 Stein (DE)
  • Ott, Günter, Ing.
    W-8510 FÀ¼rth (DE)
  • Reinhardt, Alexandra, Dipl.-Ing.
    W-8521 Spardorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Programmgesteuerte Waschmaschine


    (57) Programmgesteuerte Waschmaschine (1) mit einer in einem Laugenbehälter umlaufenden Wäschetrommel und einer Waschmittel-Einspülvorrichtung (2), die in mehrere Einspülkammern (4, 5, 6) zur Aufnahme der Wasch- und Pflegemittel sowie eines Wasserenthärtungsmittels unterteilt ist und die Frischwasserzufuhr zum Laugenbehälter über die Einspülvorrichtung (2) erfolgt. Um sicherzustellen, daß die aktiven Substanzen des Wasch- u. des Waserenthärtungsmittels voll wirksam und damit besser ausgenützt werden, wird zuerst das Wasserenthärtungsmittel und danach erst das Waschmittel in den Laugenbehälter eingespült.




    Beschreibung

    Programmgesteuerte Waschmaschine



    [0001] Die Erfindung betrifft eine programmgesteuerte Waschmaschine mit einer in einem Laugenbehälter umlaufenden Wäschetrommel und einer Waschmittel-Einspülvorrichtung, die in mehrere Einspülkammern zur Aufnahme der Wasch- und Pflegemittel sowie eines Wasserenthärtungsmittels unterteilt ist und die Frischwasserzufuhr zum Laugenbehälter über die Einspülvorrichtung erfolgt.

    [0002] Eine Waschmaschine dieser Art ist aus der DE-A-37 15 832 bekannt. Bei dieser Waschmaschine wird das Wasserenthärtungsmittel gleichzeitig mit dem Waschmittel in den Laugenbehälter eingespült.

    [0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Wasch- und Wasserenthärtungsmittel-Zuführung insgesamt zu verbessern, so daß die aktiven Substanzen dieser Mittel voll wirksam und damit besser ausgenützt werden.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe gemäß der Erfindung besteht darin, daß zuerst das Wasserenthärtungsmittel und danach erst das Waschmittel in den Laugenbehälter eingespült wird.

    [0005] Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß das Wasserenthärtungsmittel gut gelöst bzw. in der eingespülten Wassermenge gut verteilt wird und die Härtebildner im Waschwasser bereits vorab gebunden werden, bevor das Waschmittel zugeführt bzw. in die Wäschetrommel eingespült wird. Die Folge davon ist ein wesentlich besseres Reinigungsergebnis bei dem betreffenden Waschgut bei Schonung der Wäsche und der Waschmaschine.

    [0006] Des weiteren wird eine erhebliche Umweltentlastung erreicht, da auf Grund der vorgeschlagenen Maßnahme bei gleichguten Ergebnissen die Zugabe des Wasserenthärtungsmittels um 20 % verringert werden konnte.

    [0007] Das Einspülen des Waschmittels kann dabei unmittelbar nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels durchgeführt werden. Dadurch ergibt sich keine wesentliche Verlängerung der Gesamtwaschdauer.

    [0008] Vorteilhaft ist es jedoch, das Einspülen des Waschmittels erst mit einer Zeitverzögerung nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels vorzunehmen. Eine solche Zeitverzögerung kann dabei bis zu 5 Minuten betragen. Dadurch wird eine besonders gute Auflösung bzw. Verteilung des Wasserenthärtungsmittels im Waschwasser erreicht und die Einspülung des Waschmittels erfolgt in das bereits vollständig enthärtete Waschwasser, so daß das Waschmittel mit der Einspülung auch sofort seine volle Waschkraft entfalten kann.

    [0009] Das Wasserenthärungsmittel kann zunächst auch mit einer gegenüber der für den Waschvorgang erforderlichen Wassermenge geringeren Wassermenge, von beispielsweise 2 bis 5 Liter, eingespült werden. Dadurch wird die Aktivierung des nachfolgend eingespülten Waschmittels weiter verbessert.

    [0010] Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in der Beschreibung des Anmeldungsgegenstandes enthalten.

    [0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei zeichnerischen Darstellungen näher beschrieben und noch weiter verdeutlicht.

    [0012] Es zeigen:
    Fig. 1
    eine Waschmaschine mit einer als Schublade ausgebildeten Einspülvorrichtung für die Wäschebehandlungsmittel,
    Fig. 2
    den Wasserenthärtungsverlauf bei der bisherigen Einspülungs-Methode und bei der Zwei-Stufen-Einspülung nach der Erfindung.


    [0013] Die in Fig. 1 dargestellte Waschmaschine 1 besitzt eine integrierte schubladenartige Einspülvorrichtung 2 für die verschiedensten Wäschebehandlungmittel, wie Wasserenthärtungsmittel, Waschmittel, Weichspülmittel. Die Einspülvorrichtung 2 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel in drei Behandlungsmittel-Kammern 4, 5 u. 6 aufgeteilt. In der Behandlungsmittel-Kammer 4 wird das Wasserenthärtungsmittel und in der Kammer 5 das Waschmittel eingefüllt. In die Kammer 6 kann, wenn im Waschprogramm vorgesehen, das Weichspülmittel eingegeben werden. Die Waschmaschine 1 hat einen Laugenbehälter mit einer darin umlaufenden Wäschetrommel, die über eine durch ein Bullaugentürfenster 3 verschlossene frontseitige Beschickungsöffnung mit Waschgut beladbar ist.

    [0014] Im Schaubild nach Fig. 2 steht die Y-Achse für die Wasserhärte und auf der X-Achse ist die Zeit für den Einspülvorgang der Wäschebehandlungsmittel aufgetragen. Die Linie 7 zeigt den Wasserenthärtungsverlauf, wenn das Wasserenthärtungsmittel und das Waschmittel gleichzeitig (Stand der Technik) eingespült werden. Linie 8 gibt den Wasserenthärtungsverlauf wieder, wenn zuerst das Wasserenthärtungsmittel und danach erst das Waschmittel eingespült werden. Aus dieser Linie wird ersichtlich, daß bei der vom Waschmittel getrennten und vorgezogenen Einspülung des Wasserenthärtungsmittels die Wasserhärte des Waschwassers sehr schnell herabgesetzt bzw. gebunden wird und daß die nachfolgende Einspülung bzw. Waschmittelzugabe, was beim Zeitpunkt P erfolgt, bei völlig enthärtetem Waschwasser vorgenommen wird. Mit weiterer Zuführung von Waschwasser steigt die Wasserhärte insgesamt wieder etwas an und stabilisiert sich nach einer gewissen Zeit unterhalb der Linie 7. Wie ein Vergleich der beiden Linien 7 und 8 deutlich zeigt, ist die Wirksamkeit des Wasserenthärtungsmittels bei der sogenannten Zwei-Stufen-Einspülung nach der Erfindung gegenüber der Einspülung nach dem Stand der Technik wesentlich gesteigert bei gleichzeitiger Einsparung von 20 % Wasserenthärtungsmittel. Dadurch, daß die Wasserhärte schon vor dem Waschen gebunden wird, kann sich das später zugeführte Waschmittel voll auf die Beseitigung des Schmutzes konzentrieren.

    [0015] Die sogenannte Zwei-Stufen-Einspülung nach der Erfindung kann nun wie folgt durchgeführt werden:
    Wie bereits erwähnt, ist in der Behandlungsmittel-Kammer 4 das Wasserenthärtungsmittel und in der Kammer 5 das Waschmittel eingefüllt. Mit öffnen des nicht dargestellten Wasserzulaufs wird eine bestimmte Teilmenge, vorzugsweise 2 bis 5 Liter, des insgesamt zulaufenden Frischwassers zuerst über die Kammer 4 eingelassen und damit das Wasserenthärtungsmittel in den Laugenbehälter eingespült. Nach einer kurzen Zeitspanne wird der Frischwasserzulauf bis zum Erreichen des erforderlichen Waschniveaus erneut geöffnet. Gleichzeitig mit dem Zulauf oder erst nach dem Zulauf kann die Wäschetrommel zusätzlich in eine reversierende Bewegung gesetzt werden, um eine gute Verteilung des Wasserenthärtungsmittels im Waschwasser zu erzielen. Nach einer Zeitspanne von bis zu 5 Minuten erfolgt der weitere Wasserzulauf über die Kammer 5 und spült das dort befindliche Waschmittel in den Laugenbehälter ein. Das Einspülen des Waschmittels kann auch unmittelbar nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels durchgeführt werden. Dies könnte zweckmäßig sein, wenn das Gesamtwaschprogramm zeitlich nicht verlängert werden soll.

    [0016] Eine weitere Ausführungsmöglichkeit besteht darin, daß zunächst das Wasserenthärtungsmittel aus der Kammer 4 der Einspülvorrichtung 2 ausgespült wird, wobei gleichzeitig die gesamte erforderliche Wassermenge der Wäschetrommel zugeführt wird. Nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne, von z. B. bis zu 5 Minuten, während der das Wasserenthärtungsmittel gelöst bzw. im Waschwasser gut verteilt worden ist, und seine Wirkung voll entfaltet hat, wird ein Teil dieser Waschlauge zur Kammer 5 der Einspülvorrichtung 2, in welcher sich das Waschmittel befindet, hochgepumpt und diese Kammer ausgespült.

    [0017] Ein anderes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, daß das zufließende Frischwasser zuerst in die Kammer 4 der Einspülvorrichtung 2 gelangt, in welcher sich das Wasserenthärtungsmittel befindet. Von dieser Kammer aus wird das Wasser in die Kammer 5 mit dem Waschmittel geleitet. Zwischen den beiden Kammern kann zweckmäßig noch eine weitere Kammer geschaltet sein. Dadurch wird eine gute Vermischung des Wasserenthärtungsmittels und des Frischwassers sowie die Lösung bzw. Dispergierung sämtlicher Enthärtersubstanzen im eingespülten Frischwasser erreicht.

    [0018] Ohne darauf näher eingehen zu wollen, muß noch erwähnt werden, daß die Programmsteuereinrichtung der Waschmaschine zur Steuerung dieser beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten entsprechende Schaltschritte aufweist.


    Ansprüche

    1. Programmgesteuerte Waschmaschine (1) mit einer in einem Laugenbehälter umlaufenden Wäschetrommel und einer Waschmittel-Einspülvorrichtung (2), die in mehrere Einspülkammern (4, 5, 6) zur Aufnahme der Wasch- und Pflegemittel sowie eines Wasserenthärtungsmittels unterteilt ist und die Frischwasserzufuhr zum Laugenbehälter über die Einspülvorrichtung (2) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst das Wasserenthärtungsmittel und danach erst das Waschmittel in den Laugenbehälter eingespült wird.
     
    2. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspülen des Waschmittels unmittelbar nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels durchgeführt wird.
     
    3. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspülen des Waschmittels mit einer gewissen Zeitverzögerung nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels durchgeführt wird.
     
    4. Waschmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitverzögerung etwa 5 Minuten beträgt.
     
    5. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserenthärtungsmittel mit einer gegenüber der für den Waschvorgang erforderlichen Wassermenge geringeren Wassermenge eingespült wird.
     
    6. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserenthärtungsmittel mit der für den Waschvorgang erforderlichen Gesamtwassermenge eingespült wird.
     
    7. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels oder nach Beendigung dieses Einspülvorganges die Wäschetrommel reversierend bewegt wird und daß nach diesem Reversiervorgang das Waschmittel eingespült wird.
     
    8. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels und Zuführen der für den Waschvorgang erforderlichen Gesamtwassermenge unmittelbar danach oder zu einem späteren Zeitpunkt eine Teillaugenmenge in der das Waschmittel enthaltenden Kammer der Einspülvorrichtung gepumpt und damit das Waschmittel in den Laugenbehälter eingespült wird.
     
    9. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Frischwasser für einen Waschvorgang zunächst in die Kammer mit dem Wasserenthärtungsmittel und von dort in die Kammer mit dem Waschmittel geleitet wird.
     
    10. Waschmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Kammer mit dem Wasserenthärtungsmittel und der Kammer mit dem Waschmittel eine Zwischenkammer vorgesehen ist.
     




    Zeichnung