Programmgesteuerte Waschmaschine
[0001] Die Erfindung betrifft eine programmgesteuerte Waschmaschine mit einer in einem Laugenbehälter
umlaufenden Wäschetrommel und einer Waschmittel-Einspülvorrichtung, die in mehrere
Einspülkammern zur Aufnahme der Wasch- und Pflegemittel sowie eines Wasserenthärtungsmittels
unterteilt ist und die Frischwasserzufuhr zum Laugenbehälter über die Einspülvorrichtung
erfolgt.
[0002] Eine Waschmaschine dieser Art ist aus der DE-A-37 15 832 bekannt. Bei dieser Waschmaschine
wird das Wasserenthärtungsmittel gleichzeitig mit dem Waschmittel in den Laugenbehälter
eingespült.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Wasch- und Wasserenthärtungsmittel-Zuführung insgesamt zu verbessern, so daß die
aktiven Substanzen dieser Mittel voll wirksam und damit besser ausgenützt werden.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe gemäß der Erfindung besteht darin, daß zuerst das Wasserenthärtungsmittel
und danach erst das Waschmittel in den Laugenbehälter eingespült wird.
[0005] Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß das Wasserenthärtungsmittel gut gelöst bzw.
in der eingespülten Wassermenge gut verteilt wird und die Härtebildner im Waschwasser
bereits vorab gebunden werden, bevor das Waschmittel zugeführt bzw. in die Wäschetrommel
eingespült wird. Die Folge davon ist ein wesentlich besseres Reinigungsergebnis bei
dem betreffenden Waschgut bei Schonung der Wäsche und der Waschmaschine.
[0006] Des weiteren wird eine erhebliche Umweltentlastung erreicht, da auf Grund der vorgeschlagenen
Maßnahme bei gleichguten Ergebnissen die Zugabe des Wasserenthärtungsmittels um 20
% verringert werden konnte.
[0007] Das Einspülen des Waschmittels kann dabei unmittelbar nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels
durchgeführt werden. Dadurch ergibt sich keine wesentliche Verlängerung der Gesamtwaschdauer.
[0008] Vorteilhaft ist es jedoch, das Einspülen des Waschmittels erst mit einer Zeitverzögerung
nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels vorzunehmen. Eine solche Zeitverzögerung
kann dabei bis zu 5 Minuten betragen. Dadurch wird eine besonders gute Auflösung bzw.
Verteilung des Wasserenthärtungsmittels im Waschwasser erreicht und die Einspülung
des Waschmittels erfolgt in das bereits vollständig enthärtete Waschwasser, so daß
das Waschmittel mit der Einspülung auch sofort seine volle Waschkraft entfalten kann.
[0009] Das Wasserenthärungsmittel kann zunächst auch mit einer gegenüber der für den Waschvorgang
erforderlichen Wassermenge geringeren Wassermenge, von beispielsweise 2 bis 5 Liter,
eingespült werden. Dadurch wird die Aktivierung des nachfolgend eingespülten Waschmittels
weiter verbessert.
[0010] Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in der Beschreibung des Anmeldungsgegenstandes
enthalten.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei zeichnerischen Darstellungen näher
beschrieben und noch weiter verdeutlicht.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Waschmaschine mit einer als Schublade ausgebildeten Einspülvorrichtung für die
Wäschebehandlungsmittel,
- Fig. 2
- den Wasserenthärtungsverlauf bei der bisherigen Einspülungs-Methode und bei der Zwei-Stufen-Einspülung
nach der Erfindung.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Waschmaschine 1 besitzt eine integrierte schubladenartige
Einspülvorrichtung 2 für die verschiedensten Wäschebehandlungmittel, wie Wasserenthärtungsmittel,
Waschmittel, Weichspülmittel. Die Einspülvorrichtung 2 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
in drei Behandlungsmittel-Kammern 4, 5 u. 6 aufgeteilt. In der Behandlungsmittel-Kammer
4 wird das Wasserenthärtungsmittel und in der Kammer 5 das Waschmittel eingefüllt.
In die Kammer 6 kann, wenn im Waschprogramm vorgesehen, das Weichspülmittel eingegeben
werden. Die Waschmaschine 1 hat einen Laugenbehälter mit einer darin umlaufenden Wäschetrommel,
die über eine durch ein Bullaugentürfenster 3 verschlossene frontseitige Beschickungsöffnung
mit Waschgut beladbar ist.
[0014] Im Schaubild nach Fig. 2 steht die Y-Achse für die Wasserhärte und auf der X-Achse
ist die Zeit für den Einspülvorgang der Wäschebehandlungsmittel aufgetragen. Die Linie
7 zeigt den Wasserenthärtungsverlauf, wenn das Wasserenthärtungsmittel und das Waschmittel
gleichzeitig (Stand der Technik) eingespült werden. Linie 8 gibt den Wasserenthärtungsverlauf
wieder, wenn zuerst das Wasserenthärtungsmittel und danach erst das Waschmittel eingespült
werden. Aus dieser Linie wird ersichtlich, daß bei der vom Waschmittel getrennten
und vorgezogenen Einspülung des Wasserenthärtungsmittels die Wasserhärte des Waschwassers
sehr schnell herabgesetzt bzw. gebunden wird und daß die nachfolgende Einspülung bzw.
Waschmittelzugabe, was beim Zeitpunkt P erfolgt, bei völlig enthärtetem Waschwasser
vorgenommen wird. Mit weiterer Zuführung von Waschwasser steigt die Wasserhärte insgesamt
wieder etwas an und stabilisiert sich nach einer gewissen Zeit unterhalb der Linie
7. Wie ein Vergleich der beiden Linien 7 und 8 deutlich zeigt, ist die Wirksamkeit
des Wasserenthärtungsmittels bei der sogenannten Zwei-Stufen-Einspülung nach der Erfindung
gegenüber der Einspülung nach dem Stand der Technik wesentlich gesteigert bei gleichzeitiger
Einsparung von 20 % Wasserenthärtungsmittel. Dadurch, daß die Wasserhärte schon vor
dem Waschen gebunden wird, kann sich das später zugeführte Waschmittel voll auf die
Beseitigung des Schmutzes konzentrieren.
[0015] Die sogenannte Zwei-Stufen-Einspülung nach der Erfindung kann nun wie folgt durchgeführt
werden:
Wie bereits erwähnt, ist in der Behandlungsmittel-Kammer 4 das Wasserenthärtungsmittel
und in der Kammer 5 das Waschmittel eingefüllt. Mit öffnen des nicht dargestellten
Wasserzulaufs wird eine bestimmte Teilmenge, vorzugsweise 2 bis 5 Liter, des insgesamt
zulaufenden Frischwassers zuerst über die Kammer 4 eingelassen und damit das Wasserenthärtungsmittel
in den Laugenbehälter eingespült. Nach einer kurzen Zeitspanne wird der Frischwasserzulauf
bis zum Erreichen des erforderlichen Waschniveaus erneut geöffnet. Gleichzeitig mit
dem Zulauf oder erst nach dem Zulauf kann die Wäschetrommel zusätzlich in eine reversierende
Bewegung gesetzt werden, um eine gute Verteilung des Wasserenthärtungsmittels im Waschwasser
zu erzielen. Nach einer Zeitspanne von bis zu 5 Minuten erfolgt der weitere Wasserzulauf
über die Kammer 5 und spült das dort befindliche Waschmittel in den Laugenbehälter
ein. Das Einspülen des Waschmittels kann auch unmittelbar nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels
durchgeführt werden. Dies könnte zweckmäßig sein, wenn das Gesamtwaschprogramm zeitlich
nicht verlängert werden soll.
[0016] Eine weitere Ausführungsmöglichkeit besteht darin, daß zunächst das Wasserenthärtungsmittel
aus der Kammer 4 der Einspülvorrichtung 2 ausgespült wird, wobei gleichzeitig die
gesamte erforderliche Wassermenge der Wäschetrommel zugeführt wird. Nach Ablauf einer
bestimmten Zeitspanne, von z. B. bis zu 5 Minuten, während der das Wasserenthärtungsmittel
gelöst bzw. im Waschwasser gut verteilt worden ist, und seine Wirkung voll entfaltet
hat, wird ein Teil dieser Waschlauge zur Kammer 5 der Einspülvorrichtung 2, in welcher
sich das Waschmittel befindet, hochgepumpt und diese Kammer ausgespült.
[0017] Ein anderes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, daß das zufließende Frischwasser
zuerst in die Kammer 4 der Einspülvorrichtung 2 gelangt, in welcher sich das Wasserenthärtungsmittel
befindet. Von dieser Kammer aus wird das Wasser in die Kammer 5 mit dem Waschmittel
geleitet. Zwischen den beiden Kammern kann zweckmäßig noch eine weitere Kammer geschaltet
sein. Dadurch wird eine gute Vermischung des Wasserenthärtungsmittels und des Frischwassers
sowie die Lösung bzw. Dispergierung sämtlicher Enthärtersubstanzen im eingespülten
Frischwasser erreicht.
[0018] Ohne darauf näher eingehen zu wollen, muß noch erwähnt werden, daß die Programmsteuereinrichtung
der Waschmaschine zur Steuerung dieser beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten entsprechende
Schaltschritte aufweist.
1. Programmgesteuerte Waschmaschine (1) mit einer in einem Laugenbehälter umlaufenden
Wäschetrommel und einer Waschmittel-Einspülvorrichtung (2), die in mehrere Einspülkammern
(4, 5, 6) zur Aufnahme der Wasch- und Pflegemittel sowie eines Wasserenthärtungsmittels
unterteilt ist und die Frischwasserzufuhr zum Laugenbehälter über die Einspülvorrichtung
(2) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst das Wasserenthärtungsmittel und danach
erst das Waschmittel in den Laugenbehälter eingespült wird.
2. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspülen des Waschmittels
unmittelbar nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels durchgeführt wird.
3. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspülen des Waschmittels
mit einer gewissen Zeitverzögerung nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels
durchgeführt wird.
4. Waschmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitverzögerung etwa
5 Minuten beträgt.
5. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserenthärtungsmittel
mit einer gegenüber der für den Waschvorgang erforderlichen Wassermenge geringeren
Wassermenge eingespült wird.
6. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserenthärtungsmittel
mit der für den Waschvorgang erforderlichen Gesamtwassermenge eingespült wird.
7. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
mit dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels oder nach Beendigung dieses Einspülvorganges
die Wäschetrommel reversierend bewegt wird und daß nach diesem Reversiervorgang das
Waschmittel eingespült wird.
8. Waschmaschine nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Einspülen des Wasserenthärtungsmittels und Zuführen der für den Waschvorgang
erforderlichen Gesamtwassermenge unmittelbar danach oder zu einem späteren Zeitpunkt
eine Teillaugenmenge in der das Waschmittel enthaltenden Kammer der Einspülvorrichtung
gepumpt und damit das Waschmittel in den Laugenbehälter eingespült wird.
9. Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Frischwasser für einen
Waschvorgang zunächst in die Kammer mit dem Wasserenthärtungsmittel und von dort in
die Kammer mit dem Waschmittel geleitet wird.
10. Waschmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Kammer mit
dem Wasserenthärtungsmittel und der Kammer mit dem Waschmittel eine Zwischenkammer
vorgesehen ist.