[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Kipplaufwaffe mit wenigstens einem Lauf und einer
Patronenauswurfvorrichtung im Monoblock, die pro Lauf einen in Laufrichtung beweglichen
Patronenauswerfer aufweist, der beim Kippen des Laufes über einen Nocken am Patronenauszieher
und eine entsprechende Führung des Nockens im Verschlußkasten aus einer rückgeholten
in eine vorgeholte Stellung bewegbar ist und der beim Strecken eine umgekehrte Bewegung
macht, wobei beim Strecken des Laufes zugleich eine Auswerferfeder spannbar ist, und
pro Lauf ein durch die Laufwand führender Steuerbolzen vorhanden ist, der nach Abgabe
eines Schusses bewirkt, daß der Patronenauswerfer beim Kippen in einer Spannstellung
verbleibt, und erst bei ganz gekipptem Lauf die Spannstellung aufhebbar ist.
[0002] Solche Waffen werden neben der Jagd vorwiegend beim jagdlichen Schießen verwendet;
sie sind infolge der hohen Schußzahlen sehr starken Beanspruchungen unterworfen. Die
Teile der Patronenauswurfvorrichtung sind dabei besonders betroffen. Vor allem aus
Platzgründen können die Teile nicht so dimensioniert werden, wie es von der Beanspruchung
her erforderlich wäre. Wird die Patronenauswurfvorrichtung über den Abzugsvorgang
gesteuert, kann es vorkommen, daß - weil nach Beendigung einer Jagd oder eines Wettbewerbes
die Federn der Schlagstücke durch leeres Abschlagen ohne Patronen entspannt werden
- beim nächsten Öffnen der Waffe die Auswurfvorrichtung aktiviert wird, was für die
Waffe nachteilig ist, weil die Patronenauswurfvorrichtung infolge fehlender Patronen
keine Energie verbrauchende Arbeit verrichten muß und deswegen hohe Spannungsspitzen
auftreten.
[0003] In der EP 103 568 B1 ist die mechanische Steuerung der Auswurfvorrichtung durch den
Abzugsmechanismus durch eine Steuerung über den Gasdruck, der beim Verschießen einer
Patrone im Patronenlager entsteht, ersetzt. Bei einer solchen Waffe ist in der Wand
jeden Laufes ein Steuerbolzen eingelassen, der durch die sich aufweitende Hülsenwand
etwas nach außen bewegt wird, und diese minimale Bewegung des Steuerbolzens bewirkt,
daß die Spitze des Steuerbolzens formschlüssig im Patronenauszieher eingreifen und
ihn in einer gespannten Stellung halten kann. Durch Betätigen einer Auswerferklinke
am Ende des Abkippens des Laufes wird diese Verbindung aufgehoben und der dabei ruckartig
von einer gespannten Feder auf die Auswurfvorrichtung übertragene Impuls zum Auswurf
der Patronenhülse verwendet.
[0004] Die in der EP 103 568 B1 beschriebene Patronenauswurfvorrichtung weist den Nachteil
auf, daß bei der Umsetzung dieses Gedankens andere Nachteile in Kauf genommen werden
mußten. Die Steuerung der Spannvorrichtung ist zwischen dem Lauf und dem Patronenauszieher
untergebracht, was fertigungstechnisch äußerst unbefriedigend ist. Die geringfügige
Bewegung des Steuerbolzens in der Laufwand um nur wenige zehntel Millimeter hat auch
einen negativen Einfluß auf die Zuverlässigkeit, zumal ein Nachstellen oder Nacharbeiten
bei diesem Aufbau unmöglich ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die erwähnten Nachteile zu mildern und die Haltbarkeit
und Zuverlässigkeit der Waffe zu erhöhen.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist eine Kipplaufwaffe gemäß dem Oberbegriff, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß eine außen am Monoblock angebrachte Steuerklappe mit einer
Raste vorhanden ist, die Steuerklappe um eine Achse quer zur Laufrichtung bewegbar
ist, der Steuerbolzen nicht am Patronenauswerfer angreift, sondern nach Abgabe eines
Schusses die Steuerklappe so anhebt, daß bei ausgefahrenem Steuerbolzen die Raste
an der Steuerklappe gegen eine Kante am Patronenauswerfer stößt und dadurch der Patronenauswerfer
beim weiteren Kippen des Laufes zunächst in der Spannstellung verbleibt, wohingegen
bei nicht ausgestellter Steuerklappe die Bewegung des Patronenausziehers nicht behindert
ist.
[0007] Ein entscheidender Punkt der Erfindung ist, daß der Steuerbolzen nicht unmittelbar
von der Laufseite her auf den Patronenauswerfer wirkt, sondern daß zusätzlich zum
Steuerbolzen noch eine von außen gut zugängliche Steuerklappe vorhanden ist, deren
Schaltweg aufgrund der Hebelwirkung gegenüber der Bewegung des Steuerbolzens vergrößerbar
ist, und dieses Steuerorgan fertigungstechnisch wesentlich besser handhabbar ist,
wodurch die Zuverlässigkeit der Waffe gesteigert wird. Die Bewegung der vorderen Kante
der Raste an der Steuerklappe erfolgt in der gleichen Richtung wie die Bewegung des
Steuerbolzens.
[0008] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Patronenauswerfer
aus zwei Teilen aufgebaut, wobei für den an dem Patronenrand angreifenden Teil des
Patronenauswerfers der geläufige Ausdruck Patronenauszieher verwendet wird und der
zweite Teil des Patronenauswerfers, der die Steuerung des Patronenausziehers übernimmt,
als Auszieherelement bezeichnet wird.
[0009] Diese Zweiteilung des Patronenauswerfers ist mit verschiedenen Vorteilen verbunden.
Der Patronenauszieher kann in einer runden Bohrung geführt werden. Für eine solche
Bohrung ist im Monoblock ausreichend Platz und durch eine solche Führung kommt es
auch zu keiner Schwächung des Monoblocks. Bei runder Führung kann der Patronenauszieher
für jeden Lauf gleich ausgebildet sein, lediglich die Auszieherelemente sind verschieden,
je nachdem an welcher Seite vom Lauf sie eingesetzt sind. Der Schutz vor Verdrehen
des Patronenausziehers kann von dem Auszieherelement übernommen werden, da das Auszieherelement
durch Nuten gegen Verdrehen gesichert ist. In vorteilhafter Weise wird die radiale
Führung des Patronenausziehers durch zwei einander zugewandte Längsflächen am Auszieherelement
und am Patronenauszieher erreicht, wobei die Flächen zulassen, daß sich, wie später
beschrieben, der gegenseitige Abstand von Patronenauszieher und Auszieherelement ändern
kann.
[0010] Nach einer besonderen Ausführungsform sind Patronenauszieher und Auszieherelement
über eine Feder gekoppelt, wobei der Weg des Patronenausziehers gleich oder kleiner
als der Weg des durch Nocken zwangsgeführten Auszieherelementes sein kann. Es läßt
sich so sicherstellen, daß der Patronenauszieher bereits vor dem Ablauf des Schließvorganges
ganz eingezogen ist und die Patrone ohne Druckbelastung durch den Verschlußkasten
in das Patronenlager gleiten kann.
[0011] Darüber hinaus wird durch die Feder, die stoßartige Belastung am Patronenauszieher
herabgesetzt und somit die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Waffe verbessert. Die
Auswerferfeder ist gewöhnlich vom Vorderschaft verdeckt. Der Patronenauswerfer wird
durch eine Steuernocke über die Steuerkurve im Verschlußkasten bereits ganz eingezogen,
bevor die Läufe in den Verschlußkasten eingekippt sind. Beim restlichen Schließen
der Läufe wird die Feder zwischen dem Auszieherelement und dem Patronenauszieher gedehnt
oder gestaucht, je nachdem ob sie als Zug- oder Druckfeder ausgebildet ist. An dem
bereits voll rückgeholten Patronenauszieher und dem durch die Nocken zwangsbewegten
Auszieherelement treten keine Überlastungen auf.
[0012] Der Steuerbolzen ist durch Stufen gegen ein zu weites Eindringen in den Lauf und
gegen Herausfallen sowie gegen Verdrehen gesichert.
[0013] Die Auswerferfeder, die beim Strecken der Läufe gespannt wird, soll bevorzugt nicht
mehr auf den Patronenauswerfer wirken, wenn der Patronenauswerfer 80-90 % seines Weges
zurückgelegt hat. Bevorzugt sollten auch Dämpfungselemente am von der Auswerferfeder
beaufschlagten Druckbolzen oder am Auszieherelement vorgesehen sein, um Geräusche
zu dämpfen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist auch die Bewegung der Steuerklappe
gedämpft, vorzugsweise durch einen Gummi- oder Kunststoffring am Nocken des Auszieherelementes.
[0014] Eine Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerklappe durch Lappen
und Nuten am Monoblock scharnierartig beweglich geführt ist.
[0015] Eine weiter vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß eine von
außen zugängliche Stiftschraube am Monoblock vorgesehen ist, durch die, wenn sie ganz
eingedreht ist, eine Bewegung der Steuerklappe durch den Steuerbolzen verhinderbar
ist. Auf diese Weise kann die Auswurfautomatik einfach abgeschaltet werden.
[0016] Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß mit einer Feder vom Monoblock her gegen die Steuerklappe gedrückt wird. Auf diese
Weise kann die Steuervorrichtung "schwergänglich" gemacht werden, wodurch die Zuverlässigkeit
noch weiter gesteigert werden kann, weil ein Abheben der Steuerklappe, ohne daß ein
Schuß abgegeben worden wäre, so mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann.
[0017] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Patronenauszieher und
deren Führung bei mehrläufigen Waffen so ausgebildet, daß ein einheitlicher Typ für
jeden Lauf eingesetzt werden kann.
[0018] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt und im folgenden
weiter beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- Seitenansicht des Monoblocks mit einer Patronenauswurfvorrichtung bei vollständig
abgekipptem Lauf;
- Figur 2
- Seitenansicht des Monoblocks bei nur teilweise abgekippten Lauf in Spannstellung
der Patronenauswurfvorrichtung;
- Figur 3
- Steuerbolzen im Schnitt;
- Figur 4
- Ansicht der Steuerklappe;
- Figur 5
- Zwei Schnitte vom Patronenauszieher;
- Figur 6
- Drei Schnitte vom Auszieherelement;
- Figur 7
- Schnitt durch die Läufe einer Doppelflinte in Höhe der Steuerbolzen;
- Figur 8
- Ansicht auf eine Steuerklappe mit einer Einrichtung zum Blockieren der Auswurfautomatik.
[0019] Die Zeichnung in Figur 1 zeigt einen Monoblock 1 mit zwei Läufen 2, 3 in der vorgeholten
Stellung des Patronenausziehers 4. Diese Stellung wird bei ganz abgeknicktem Lauf
immer eingenommen. Wenn kein Schuß abgegeben worden ist, schiebt sich beim Kippen
auf Grund der als Druckfeder ausgebildeten Auswerferfeder 5 der die Patronenhülse
haltenden Patronenauszieher 4 entsprechend der Kippbewegung allmählich in diese Stellung.
Wenn ein Schuß abgegeben worden ist, rastet der Patronenauszieher 4 in einer Spannstellung
ein, wie sie in Figur 2 dargestellt ist. Erst wenn der Lauf ganz gekippt ist, wird
die Blockade der Patronenauszieherbewegung aufgehoben. Dies geschieht dadurch, daß
die Steuerklappe durch einen Ansatz im Bereich des Scharniers des Verschlußkastens
nach innen gedrückt wird und damit die Raste 17 die Nocke 6 freigibt. Durch den von
der Auswerferfeder 5 übertragene Impuls wird die leergeschossene Patronenhülse ausgeworfen.
[0020] Die Bewegung des Patronenausziehers 4 erfolgt über einen Nocken 6, der im Verschlußkasten
so zwangsgeführt wird, daß der Patronenauszieher beim Kippen von der vorgeholten in
die rückgeholte Stellung bzw. beim Schließen von der rückgeholten in die vorgeholte
Stellung geführt wird. Bei einer Doppelflinte sind solche Nocken auf beiden Seiten
der Läufe angebracht.
[0021] In der Wand des Laufes 2 ist ein Steuerbolzen 7 eingelassen, der Steuerbolzen ist
in der Figur 3 im Schnitt dargestellt. Er weist einen Absatz 8 auf, der an eine entsprechende
Kante in der Laufwand anstößt. Dadurch wird erreicht, daß die an die Patronenhülse
angepaßte Spitze 9 des Steuerbolzens 7 nicht zu weit in den Lauf ragt. Eine Kante
10, durch eine Abfräsung an der anderen Seite des Steuerbolzens 7 entstanden, ermöglicht,
daß sich der Steuerbolzen 7 an einer Steuerklappe 11 abstützt, wodurch er gegen Verdrehen
und Herausfallen geschützt ist.
[0022] Die Steuerklappe 11 ist um eine Achse 12 beweglich. Sie ist in Figur 4 dargestellt.
Sie hat einen längeren Arm 13. Wenn der Steuerbolzen 7 die Steuerklappe 11 etwas vom
Lauf wegdrückt (in der Zeichnung in Figur 1 und 2 aus der Zeichenebene heraus), so
führt die dadurch hervorgerufene Bewegung am Ende 14 des Arms 13 zu einer gegenüber
der Bolzenbewegung verstärkten Bewegung. An der Steuerklappe 11 sind Verbindungslappen
15, die in Verbindung mit entsprechenden Nuten 16 (Figur 8) im Monoblock 1 als Scharnier
wirken. Die Steuerklappe 11 weist eine Raste 17 auf, die mit einer Kante am Nocken
6 der Patronenauswurfvorrichtung korrespondiert. Wie weiter unten ausgeführt wird,
ist der Patronenauswerfer zweiteilig und die Nocke 6 ist an einem Auswerferelement
(Figur 6) befestigt, das mit dem Patronenzieher 4 über eine Feder in Verbindung steht,
was aber für die Funktion der Raste ohne Bedeutung ist.
[0023] Bei ganz geschlossenem Lauf ist der Patronenauszieher 4 noch etwas mehr als in Figur
2 dargestellt in den Monoblock 1 hineingedrückt. Die Auswerferfeder 5 ist in diesem
Zustand maximal gespannt.
[0024] Die Auswerferfeder 5 wird durch einen Bolzen 19 geführt, der seinerseits durch eine
Buchse 20 in einer Federgegenlagerplatte 20a gehalten wird und in einer Bohrung im
Monoblock 1 axial verschiebbar geführt wird; der Bolzen 19 weist zum Monoblock 1 hin
einen Bund 21 auf, der wie die Buchse 20 als Federgegenlager dient. Die Lage des Bundes
21 auf dem Bolzen 19 ist dabei so festgelegt, daß in der vorgeholten Stellung des
Patronenausziehers 4 noch ein gewisses Spiel für den Patronenauszieher 4 bleibt (5-15
% des gesamten Weges). Durch Einbringen von Zwischenringen zwischen dem Bund 21 und
der Auswerferfeder 5 kann die Federkraft verändert und damit die Wurfweite der leeren
Patronenhülse verändert werden.
[0025] In den Figuren 5 und 6 sind die beiden Teile des Patronenauswerfers, der Patronenauszieher
4 und das Auszieherelement 18, dargestellt, aus denen bevorzugt der Patronenauswerfer
zusammengesetzt ist. Der Patronenauszieher 4 weist einen zylinderischen Grundkörper
22 auf, was Rundführungen im Monoblock im Bereich der Laufenden ermöglicht. Bei einer
solchen Gestaltung können auch die Patronenauszieher 4 für den oberen und unteren
Lauf 2, 3 gleich sein. Die Sicherung gegen Verdrehen der Patronenauszieher 4 erfolgt
durch das Auszieherelement 18, das in Figur 6 im Schnitt dargestellt ist, bei dem
sich das rechts von dem links am Gewehr angebrachten Stück (spiegelbildlich) im Aufbau
unterscheiden.
[0026] Wenn der Patronenauszieher 4 mit dem Auszieherelement 18 zusammengebaut ist, liegen
zwei zueinander parallele Flächen 23, 24 aufeinander, und so ist gewährleistet, daß
das im Bereich des Nocken 6 ohnehin geführte Auszieherlement 18 auch den Patronenauszieher
4 gegen Verdrehen sichert. Im oberen Teilbild der Figur 5 ist auch noch eine Schraube
25 eingezeichnet, die nur in ein Gewinde 26 im Auszieherelement 18 eingreifen kann,
aber innerhalb des Patronenausziehers 4 gleitet. Aufgrund einer Feder 27 ist eine
unterschiedliche axiale Bewegung von Patronenauszieher 4 und Auszieherelement 18 möglich.
Dadurch wird ein Abbau von Spannungsspitzen erreicht. Es wird aber darüber hinaus
auch noch in einfacher Weise sichergestellt, daß beim Schließen der Waffe die Patronen
rechtzeitig eingezogen werden und die Patronen nicht am Verschlußkasten streifen.
Sobald der Patronenauszieher 4 vor dem vollständigen Einkippen der Läufe eingezogen
ist, führt die Schließbewegung aufgrund der Feder 27 nur noch zu einer Bewegung des
Auszieherelementes 18.
[0027] An dem Nocken 6 am Auszieherelement 18 ist in einer Bohrung ein Dämpfungselement
28 in Form eines O-Rings angebracht, durch das der Aufprall der Steuerplatte (Kante
29 am Nocken 6) abgebremst wird.
[0028] In Figur 7 erkennt man das Zusammenwirken des Steuerbolzens 7 mit der Steuerklappe
11. Man erkennt insbesondere, daß die Steuerung des Patronenausziehers 4 durch die
Steuerklappe 11 außen am Monoblock 1 liegt und damit leicht zugänglich ist. Außerdem
sieht man, daß der Patronenauszieher 4 in einer runden Bohrung 30 in dem Monoblock
1 geführt werden kann, ohne daß der Monoblock 1 unzulässig geschwächt wird.
[0029] Die erfindungsgemäße Auswerfervorrichtung ist in Figur 8 mit einer weiteren Besonderheit
dargestellt. Man erkennt den Patronenauszieher 4, das Auszieherelement 18 und die
vom Steuerbolzen 7 angetriebene Steuerklappe 11, die um die Achse 12 kippbar ist,
wobei in dieser Stellung die gegen den Nocken 6 stehende Raste 17 an der Steuerklappe
11 die Bewegung des Patronenauswerfers blockiert (Spannstellung). In einer mit einem
Gewinde versehenen Bohrung 31 im Monoblock 1 steckt eine Innenkopfschraube 32, die
soweit eingedreht werden kann, daß ihre Spitze in eine Bohrung 33 am Ende 14 des längeren
Arms 13 der Steuerklappe 11 reicht. Dadurch wird eine Kippbewegung der Steuerklappe
11 um die Achse 12 durch den Steuerbolzen 7 in die Spannstellung verhindert. Eine
solche einfache Abschaltbarkeit der automatisch arbeitenden Patronenauswurfvorrichtung
ist erwünscht, was aber bisher schon alleine aus Platzgründen bei bekannten Gewehren
nicht realisierbar war.
[0030] Mit der Schraube 32 läßt sich zudem noch die Beweglichkeit der Steuereinrichtung
verändern. Entsprechend der EP 103 568 B1 soll der Steuerbolzen 7 "schwergänglich"
sein. Eine solche Bedingung ist schwer zu erfüllen bzw. über längere Zeit aufrecht
zu erhalten. Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung kann die Schwergängigkeit auch
von der Steuerklappe 11 als dem die Bolzenbewegung übertragenden und verstärkenden
Element übernommen werden. Konkret wird die Beweglichkeit beispielsweise durch Druck
einer Feder 34 verändert, die von der Schraube 32 mehr oder weniger stark auf den
längeren Arm 13 der Steuerklappe 11 gedrückt werden kann.
[0031] Die Auslösung der Spannstellung bei leergeschossenen Patronenhülsen gegen Ende des
Kippvorganges erfolgt durch eine vorstehende Fläche am Verschlußkasten, durch die
die etwas aus dem Monoblock 1 überstehende Steuerklappe 11 zum Lauf hin gedrückt wird,
was zur Folge hat, daß der Bolzen 7 über die Raste 17 auf der Steuerklappe 11 hinweggleiten
kann und die Auswurffeder 5 rasch entspannt.
Verzeichnis der Bezugszeichen
[0032]
- 1
- Monoblock
- 2,3
- Lauf
- 4
- Patronenauszieher
- 5
- Auswerferfeder
- 6
- Nocken
- 7
- Steuerbolzen
- 8
- Absatz am Steuerbolzen
- 9
- Spitze des Steuerbolzens
- 10
- Kante am Steuerbolzen
- 11
- Steuerklappe
- 12
- Achse, um die die Steuerklappe drehbar ist
- 13
- längerer Arm der Steuerklappe
- 14
- Ende des längeren Arms der Steuerklappe
- 15
- Verbindungslappen an der Steuerklappe
- 16
- Nut
- 17
- Raste
- 18
- Auszieherelement
- 19
- Bolzen
- 20
- Buchse
- 21
- Bund
- 22
- Grundkörper
- 23
- Fläche am Patronenauszieher
- 24
- Fläche am Auszieherelement
- 25
- Schraube
- 26
- Gewinde im Auszieherelement
- 27
- Feder
- 28
- Dämpfungselement
- 29
- Kante am Nocken
- 30
- Bohrung im Monoblock zur Führung des Patronenausziehers
- 31
- Bohrung mit Gewinde im Monoblock zur Aufnahme einer Schraube 32
- 32
- Schraube
- 33
- Bohrung in der Steuerklappe
- 34
- Feder
1. Kipplaufwaffe mit wenigstens einem Lauf (2, 3) und einer Patronenauswurfvorrichtung
im Monoblock (1), die pro Lauf (2) einen in Laufrichtung beweglichen Patronenauswerfer
aufweist, der beim Kippen des Laufes über einen Nocken (6) am Patronenauszieher (4)
und eine entsprechende Führung des Nockens (6) im Verschlußkasten aus einer rückgeholten
Stellung in eine vorgeholte Stellung (Figur 1) bewegbar ist und der beim Strecken
des Laufes (2, 3) eine umgekehrte Bewegung macht, wobei beim Strecken zugleich eine
Auswerferfeder (5) spannbar ist, und pro Lauf (2) ein durch die Laufwand führender
Steuerbolzen (7) vorhanden ist, der nach Abgabe eines Schusses bewirkt, daß der Patronenauswerfer
beim Kippen in einer Spannstellung verbleibt, und erst bei ganz gekipptem Lauf die
Spannstellung aufhebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine außen am Monoblock (1) angebrachte Steuerklappe (11) mit einer Raste (17)
vorhanden ist, die Steuerklappe (11) um eine Achse (12) quer zur Laufrichtung (2)
bewegbar ist, der Steuerbolzen (7) nicht am Patronenauswerfer angreift, sondern nach
Abgabe eines Schusses die Steuerklappe (11) so anhebt, daß bei ausgefahrenem Steuerbolzen
(7) die Raste (17) an der Steuerklappe (11) gegen eine Kante (10) am Patronenauswerfer
stößt und dadurch der Patronenauswerfer beim weiteren Kippen des Laufes (3) zunächst
in der Spannstellung (Figur 2) verbleibt, wohingegen bei nicht ausgestellter Steuerklappe
(11) die Bewegung des Patronenauswerfers nicht behindert ist.
2. Kipplaufwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Patronenauswerfer zweiteilig, aus einem Patronenauszieher (4) und einem Auszieherelement
(18), aufgebaut ist.
3. Kipplaufwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Patronenauszieher (4) und das Auszieherelement (18) über eine Feder (27)
elastisch so gekoppelt sind, daß der Weg des Patronenausziehers (4) gleich oder kleiner
als der Weg des durch den Nocken (6) zwangsgeführten Auszieherelementes (18) sein
kann.
4. Kipplaufwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Patronenauszieher (4) eine Rundführung aufweist und er gegen Verdrehung dadurch
gesichert ist, daß er mit einer Längsfläche (23) an einer entsprechenden Längsfläche
(24) des geführten Auszieherelement (18) anliegt.
5. Kipplaufwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Patronenauszieher (4) für jeden Lauf gleich ausgeführt sind.
6. Kipplaufwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkung der Auswerferfeder (5) auf den Patronenauswerfer sich nicht mehr
auf den letzten Teil des Weges des Patronenauswerfers in der vorgehohlten Stellung
erstreckt.
7. Kipplaufwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerferfeder (5) gedämpft ist.
8. Kipplaufwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerklappe (11) durch Verbindungslappen (15) in Nuten (16) im Monoblock
(1) geführt ist.
9. Kipplaufwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine von außen zugängliche Stiftschraube (32) am Monoblock (1) vorgesehen ist,
durch die eine Bewegung der Steuerklappe (11) durch den Steuerbolzen (7) verhinderbar
ist.
10. Kipplaufwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckfeder (34) vorhanden ist, die seitlich auf die Steuerklappe (11) Druck
ausübt.